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"Vorsatzschalung und Bausatz zu ihrer IIerstellung,
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insbesondere für eine Rohbauwand" Die Erfindung betrifft eine Vorsatzschalung,
insbesondere fiir eine Rohbauwand, aus an ihren Längsseiten mit Nuten versehenen,
vergleiciisweise wärme- und/oder schalldämmenden Platten, insbesondere IIolzwerkstoffplatten,
und in die Nuten greifenden Verbindungsleisten. Ferner betrifft die Erfindung einen
Bausatz Zur Herstellung einer solchen Vorsatzschalung.
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Das der Erfindung zugrunde liegende Problem betrifft jedoch unabhängig
von einer Vorsatzschalung die Fertigstellung einer Wand schlechthin. Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, gleich mit welchen Mitteln, die Fertigstellung einer
Wand mit geringem Arbeitsaufwand und mit dem Ir£ebnis einer guten Wärme- und Schallisolierung
zu bewerkstelligen.
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Die übliche Fertigstellung einer Wand ist der Putz,meist noch überdecht
von einer Tapete. Zur Vereinfachung des Verputzens hat man I>utzmaschinen eingeführt.
Zur Verminderung der Wärmeleitfähigkeit kennt man Porcnputz. Schalldämmung konnte
mit Putz kaum erzielt werden und erst recht nicht mit Porenputz, da die Schalldämmung
eines
Werkstoffs an sich von der Messe abhängt und diese durch die Poren gerade vermindert
wird. Im übrigen lässt sich mit Porenputz nicht viel Wärmedämmung erreichen.
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Will man bei der Fertigstellung einer Wand die Wärmedämmung entschieden
verbessern, bringt man z.B. auf die Rohbauwand Wärmedämmplatten aus einem Schaumkunststoff
auf, die mit einem Putzträgergitter überzogen und dann auch verputzt werden können.
Dies bedeutet einen erhöhten Arbeits- und Materialaufwand und bewirkt keine Schalldämmung.
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Vielerlei Techniken werden ferner unter den Gesichtspunkten von Wärmedämmung
und Schalldämmung und selbstverständlich immer möglichst geringem Aufwand betrachtet
und angewendet; erwähnt sei hier nur noch die Verwendung von Gipswandplatten und
Gipskartonplatten. Die Ergebnisse können jedoch noch nicht befriedigen.
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Vor allem leidet fast jede Lösung unter der grundsätzlichen Gegenläufigkeit
der Schalldämmung, die Masse benötigt, mit der Wärmedämmung, die Wegnahme von Masse
und Schaffung von Porenräumen verlangt.
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Vor dem Hintergrwid dieses Standes der Technik stellt sich die oben
angegebene Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
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Die Erfindung greift zur Lösung dieser Aufgabe eine Vorsatzschalung
der eingangs bezeichneten Art auf und sieht vor, daß zur Befestigung dieser Vorsatzschalung
die Verbindungsleisten an der Wand befestigt sind durch Verankerungen, die aus durch
die Verbindungsleisten hindurch in Wanddübel greifenden Schrauben als Zugelementen
und gegen die Wand sowie gegen die Verbindungsleisten abgestützten, elastischen
Abstandhaltern als den Zugelementen entgegengerichteten und mit ihnen zusammenwirkenden
nachgiebigen Druckelementen bestehen.
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Dicse neue Befestigungsart einer Vorsatzschalung hat das gewünschte
Ergebnis: Fertigstellung der Wand mit geringem Arbeitsaufwand,
gute
Wärme- und Schallisolierung, alles zugleich.
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Der geringe Arbeitsaufwand ist ohne weiteres erkennbar. Es braucht
nicht die übliche Lattenunterkonstruktion angebracht und unter umständlicher Zwischenlegung
von Keilen o.dgl. an allen ihren Befestigungsstellen zum Ausgleich der Wandungenauigkeiten
justiert zu werden. Die Befestigung der Vorsatzschalung erfolgt über deren Verbindungsleisten
unmittelbar an der Mauer, und der jeweils benötigte Mauerabstand kann dabei ganz
einfach mit dem Ausmaß der Schraubeneindrehung eingestellt werden, wobei es auch
möglich ist, die Schraube wieder ein Stück heraus zuschrauben, ja beliebig hin her
zu schrauben, bis die richtige Einstellung gefunden ist: Die elastischen Abstandhalter,
z.B. jeweils eine die Schraube umgebende Schraubenfeder oder Hülse aus elastisch
nachgiebigem Material, passen sich immer an. Obwohl die Schraube in der Befestigungsposition
leicht drehbar bleibt, ist sie in dieser durch das entgegenwirkende elastische Druckelement
gesichert, wie man Schrauben durch Federringe sichert. WIit einer einfachen weiteren
Ausgestaltung der Erfindung, auf die noch eingegangen wird, kann sogar eine Justierung
der einzelnen Platten bzw. Verbindungsleisten entfallen.
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Die Wärmedämmung und zugleich erstaunlich gute Schalldämmung sind
beide durch eingehende Messungen erwiesen, mögen sich aber auch erklären lassen.
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Der hohle Zwischenraum zwischen der Wand und der Vorsatzschalung bildet
eine wirksame, auf der ganzen Fläche fast ununterbrochene Wärmeisolierung. Unterbrechungen
darin bilden allein die nur in verhältnismässig geringer Zahl benötigten erfindungsgemässen
Verankerungen, und auch diese nur punktweise. Und diese Verankerungen bilden zudem
kaum Wärmebrücken. Die Schraube ist zwar an sich ein guter Wärmeleiter, steckt aber
in der Wand in dem Dübel,der sie dem !mauerwerk gegenüber wärmeisoliert. Der elastische
Abstandhalter ist in keinem Falle ein guter Wärmeleiter; im Halle einer iiülse aus
elastischem Material leitet z.B. das Material selbst nur wenig, im Falle einer Schraubenfeder
z.B. leitet zwar das Material an stich, ist aber der entlang der Schraubenwindungen
verlaufende Leitungsweg ausserordentlich lang. Im übrigen ist der Holzwerkvorzugsweise
stoff, aus dem die Schalung/selbst besteht, ebenfalls ein schlechter
Wärmeleiter.
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Die Schalldämmung kann man sich weitgehend aus der elastischen Verankerung
erklären, ferner aber auch daraus, dass die Vorsatzschalung sich aus einer Vielzahl
einzelner Teile zusammensetzt und es jeweils nur vergleichsweise kleine Teile, die
Verbindungsleisten, sind, die unmittelbar an der Wand verankert sind. Die Elastizität
der Verankerungen dämpft und hindert die Übertragung von Schallwellen aus der Wand
über die Anker in die Vorsatzschalung; sie könnte auch Schwingungserregungen in
der Vorsatzschalung von der Luft des Zwischenraums zur Wand her dämpfen. Einfach
einzusehen ist aber vor allem, dass die aus den einzelnen Teilen zusammengesetzte
Schalungswand keinen Resonanzkörper bilden und nicht als ganzes Schallschwingungen
ausführen kann, dassvielmehr eventuelle e Schwingungen der einzelnen Elemente immer
wieder an den Stoßstellen zwischen den Platten und den Verbindungsleisten gebrochen
werden. Die Verbindungsleisten für sich sind zu klein, um als Resonanzkörper in
merklicliem Ausmaß Schall abgeben zu können, soweit sie durch die Verankerungen
entgegen den oben erwähnten Vorstellungen doch eine Anregung zu Schallschwingungen
erhielten.
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In der Regel werden die Platten und die Verbindungsleistenlotrecht
verlaufen, d.h. in der Waagerechten aneinander gereiht sein, und die Platten stützen
sich mittelbar oder unmittelbar auf dem Boden ab.
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Die erfindungsgemässe Vorsatzschalung ist, jedenfalls in dieser Version,
entscheidend gegenüber der Wand verselbständigt und insofern weniger eine Schalung
im herkömmlichen Sinne und mehr eine selbststehende Vorbauwand, die mit der Basiswand
nur elastisch verbunden ist und daher nur in geringerem masse in physikalischen
Wechselbeziehungen mit der Basiswand steht als eine im wesentlichen starr angesetzte
Schalung.
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Auch insofern hat die erfindungsgemässe Vorsatzschalung oder besser
Vorbauwand eine im Vergleich zu herkömmlichen Schalungen andersartige, selbständige
Eigenart, als sie nicht im Prinzip die Sichtfläche der Wand bildet. Die erfindungsgemässe
Aufgabenlösung der
Fertigstellung einer Wand mit geringem Arbeitsaufwand
und dem Ergebnis guter Kärme- und Schallisolierung ist ebenso vorhanden, wenn z.B.
rohe Holzwerkstoffplatten oder Asbestzementplatten verwendet werden und dann übertapeziert
wird. Der Erfindungsgegenstand tritt so an die Stelle des üblichen Gipsputzes als
eine Art Fertigteil-Putzschicht. Diese Putzschicht aus Fertigteilen kann auf annähernd
gleiche Gestehungskosten wie ein Gipsputz gebracht werden, zeigt aber die unvergleichlich
gesteigerte Wärme und Schalldämmung.
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Die Verwendung von furnierten Holzwerkstoffplatten oder Vollholzbrettern
mit fertiger Oberfläche, ist dann nur eine weitere Möglicllkeit. diese ist jedoch
insofcrn denkbar vorteilhaft, als sie aus der erfindungsgemässen wärme- und schalldämmenden
Fertigteil-Putzschicht mit ganz geringem Mehraufwand eine Holzvertäfelung macht.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin,
dass am unteren und/oder am oberen Vnde der Platten mindestens für die Vorder- oder
die oiickscite, vorzugsweise, in Form eines Einfassungprofils, für beide Seiten,
eine Anschlagleiste vorgesehen ist, die vorzugsweise am Boden bzw. an der Decke
des saums befestigt ist.
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I5ie Anschlagleisten bzw. F.infassungsprofi le vermindern in ihrer
Kombination mit den erfindungsgemässen Verankerungen den Arbeitsaufwand für die
Montage noch einmal ganz beträchtlich. Die Platten und Verbindungsleisten hrauchen
nicht mehr einzeln justiert zu werden. Sie werden einfach an die vorher in ganzen
justierten Anschlagleisten angelegt bzw. in die Einfassungsprofile eingeschoben,
und die Verankerungsschrauben werden so weit eingedreht, dass die Platten spannungsfrei
an den Anschlagleisten anliegen bzw. in den Einfassungsprofilen stecker., was nach
den obigen Erläuterungen zur Montage der erfindungsgemässen Verankerungen speziell
gerade mit diesen möglich ist. nie herkömmliche Jistierung einer Lattenunterkonstruktion
durch Manipulation von Unterleigkeilen an jeder Befestigungsstelle der Unterkonstruktion
bzw., nach der vorliegenden Grunderfindung, die Justierung der Platten und verbindungsleisten
einzeln wird also durch die Anschlaleisten bzw. Einfassungsprofile an diese verlegt
und damit vereinfacht. Eine besonders grosse Vereinfachung
ergibt
sich dabei durch den Vorschlag, die Anschlagleisten oder Einfassungsprofile am Boden
bzw. an der Decke des Raums zu befestigen statt an der Wand. Dadurch brauchen an
den r,efestigungspunkten keine Wandunebenheiten durch hinterlegte und je nach Bedarf
zurecht geschobene Keile o.dgl. ausgeglichen zu werden.
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Den Unebenheiten der ecke könnten die Leisten bzw. Einfassungsprofilc
ohne Nachteil einfach folgen, da sie in 1er Ebene der Wandoberfläche verlaufen,
sici auf diese Ebene also nicht auswirken.
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Über die Arbeitsersparnis hinaus dienen die Anschlagleisten, vor allem
in der Form von Einfassungsprofilen, aber auch den beiden anderen Erfindungsaufgaben
der Wärmedämmung und der Schalldämmung.
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Sie schaffen oben und unten eine abschliessende Dichtung, in Falle
der Einfassungsprofil auch eine Art Labyrintdichtung. Die im oberen Einfassungsprofil
über dem oberen Band der Platten schliesslich verbleibende Hohlkammer ist auch als
solche eine Wärmedichtung und mit ihren beiden schallbrechenden Wänden eine Schalldichtung.
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In dem unteren Einfassungsprofil kann man unter dem unteren Rand der
Platten eine analoge Hohlkammer eigens einrichten durch einen Quersteg, worauf in
anderen Zusammenhang noch einmal eingegangen wird.
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Zweckmässigerweise hat das Einfassungsprofil an der Oberseite eine
grössere lichte Tiefe als das Einfassungsprofil an der Unterseite, vorzugsweise
auch eine grössere lichte Tiefe als die genannte Abschrägung an den Längsseiten
der Platten beträgt. Die grössere Tiefe der oberen Einfassungsprofils erlaubt es,
die Platten erst in das obere Profil, einzuschicken und dann unter Absenkung in
das untere Profil, ohne dass sie dabei aus dem oberen Profil wieder herauskommen.
Die grössere lichte Tiefe, als die Abschrägung an den Längsseiten der Platten beträgt,
erlaubt es, das gleiche Einfassungsprofil bei bedarf auch für eine seitliche Einfassung
zu zu benutzen.
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Als weitere vorteilhafte Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass das
Einfassungsprofil an der Unterseite der Platten durch nach ober überstehende Seitenwände
eines Hohlkammerprofils gebildet ist, das auf der höhe der Hohlkammer Fußleiste
ist. Ps wird dann keine
gesonderte Fußleiste mehr benötigt. Zugleich
bildet die Hohlkammer eine Wärme- und Schallisolierung nach dem obigen Vorschlag;
ihre Decke ist der in diesem Zusammenhang erwähnte Steg in dem Einfassungsprofil.
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Das Einfassungsprofil an der Oberseite der Platten kann ein im rechten
Winkel dazu angesetztes zweites Einfassungsprofil für eine fleckeiisci'ialung aufweisen.
Die Schalungen der Wand und der Dec]:e sind dann liickenlos und sauber verbunden.
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Von besonderem Wert ist die erfindungsgemässe Vorsatzschalung schliesslich
insofern, als ihre nur punktweise Verankerung es ermöglicht, in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung die Vorsatz-Schalung mit einer zwischen ihr und der Wand angeordneten,
insbesondere aufgehängten, nicht angeklebten oder sonst wie flächig befestigten,
wärme- und/oder schalldämmenden Folie, zu kombinieren, etwa mit einem Textilstoff,
einem Glasfaservlies oder, vorzugsweise, mit einer Luftpolsterfolie, wie man sie
seit einiger Zeit, statt der althergebrachte llolzwolle zur Polsterung in Verpackungen
benutzt. Die Folie wird einfach mit den Schrauben durchstoßen und mit den Abstandhaltern
von der Wand festgeklemmt. Da dies nur punktweise gescliieiit, bleibt sie im wesentlichen
unverletzt. Dic Steigerung der Wärmedämmung und der Schallisolierung, die sich mit
dieser Kombination erzielen lässt, ist ausserordentlich.
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Die nach der Erfindung vorgesehene Befestigung der Verbindungsleisten
an der Wand wirft das Problem auf, im Falle von furnierten Holzwerkstoffplatten
oder anderen Platten mit fertiger Oberfläche, z.B. liunststoffplatten, in dem die
Oberfläche der Vorsatzschalung selbst sichtbar bleibt, eine optische Störung durch
die Schrauben köpfe zu vermeiden. Zur Lösung dieses Detail problems wird vorgeschlagen,
dass dide Verbindungsleisten, vorzugsweise vorgehohrte, Löcher für die Schrauben
auf einer Seite neben ihrer Mittellinie aufweisen und dass mindestens an einer Längsseite
der Platten die rückseitige Nutenwand mindestens stellenweise gegenüber der vorderseitigen
Nutenwand zurückspringt, derart, dass nach der Montage die fronstseitige Nutenwand
der Schraubenköpfe mindestens teilweise überdeckt. Die Verbindungsleiste wird in
die eine Nut der
zuvor gesetzten Platte eingeschoben, dann an der
Wand angeschraubt, dann wird die nächste Platte mit ihrer anderen Nut auf die Verb
indungsleiste aufgeschoben bis über den Schraubenkopf Zugleich verringert diese
Lösung die durch die Verbindungsleiste überbrückte Spaltbreite zwischen den Platten.
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Eine besonderes vorteilhafte Konkretisierung dieses Prinzips stellt
er weitere Vorschlag dar, dass die Platten in Ausgestaltung der Erfindung an ihren
beiden Längsseiten, von der Vorderseite zur Rückseite hin zurückweichend, abgeschrägt
sind, vorzugsweise unter einem Winkel von etwa 45°C. Damit springt jeweils die rückseitige
Nutenwand von selbst auf ihrer ganzen Länge gegenüber der vorderseitigen Nutenwand
zurück, so dass diese sich auf die Schraubenköpfe aufschieben kann, wobei die Fortsetzung
der Abschrägung in der vorderen Nutenwand noch weiter dazu heitrdigt, die Sicht
auf den Schraubenkopf zu versperren. Der schwalbenschwanzförmige Querschnitt, den
bei dieser Ausgestaltung der Zwischenraum zwischen zwei aufeinanderfolgenden Platten
vor der Verbindungsleiste erhält, und die ausserdem dabei erzielte Verschmälerung
des Zwischenraums in der Oberflächenebene sind auch im Falle der rohen und dann
über tapezierten Holzwerkstoffplatten, Asbestzementplatten o.dgl. von Vorteil. I;s
muss dann nur eine verhältnismässig geringe Fläche durch eine Verspachtelung überbrückt
werden, und die Spachtelmasse wird durch den Schwalbenschwankförmigen Querschnitt
formschlüssig gehalten und braucht daher keine sonderliche Klebeigenschaft zu haben,
könnte also beispielsweise auch Gips sein.
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Ausserdem ermöglichen es die Abschrägungen, ohne optische Störunger
Aussenecken zu bilden, also etwa Pfeiler oder Rohre zii umkleiden, wofür ferner
winkelförmige Verbindungsleisten vorgeschlagen werden.
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Von ganz wesentlicher Bedeutung ist jedoch der Vorteil der Abschrägungen
bei furnierten Holzwerkstoffplatten, dass sie deren Schnittflächen aus der Sicht
heraus schräg nach hinten le7en, so dass sie ohne jeden Nachteil roh gelassen werden
können.
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Schliesslich hat die erfindungsgemässe Befestigung der Verbindungsleisten
den Vorteil, dass solche leisten aucii ohne Eingriff in Nuten hinter den Platten
Abstützungen bilden können, an denen die Platten, insbesondere an bei Bedarf ausser
der Reihe geschaffenen Schnittstellen,
mit ihrer Rückseite aufliegen.
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Ihre verschiedenen Vorteile, einfache und arbeitssparende Montage,
Wärmedämmung und Schalldämmung, machen die erfindungsgemässe Vorbauwand für die
verschiedensten Bauzwecke und äusseren Bedingungen geeignet. Sie Lann in Wohnbauten
und in Bürobauten bei der üblichen Fertigstellung durch Verputzfirmen angewendet
werden. Besonders geeignet ist sie wegen ihrer Schalldämmung für Flugliafenbereiche,
in denen behördliche Vorschriften bei Neubauten bestimmte Schalldämmungswerte verlangen.
Aber nicht nur im gewerblichen Rahmen kann die Vorbauwand montiert werden. Wegen
ihres Fertigteil-Charakters und des Baukastensystems, in dem die Teile geliefert
und verwendet werden können, eignet sie sich auch vorzüglich für den Eigenbau, etwa
£ir die nachträgliche Wärme- und/oder Schallisolierung in fertigen Gebäuden. Hierfür,
aber auch für gewerbliche Verwertung, kann die erfindungsgemässe Vorsatzschalung
sozusagen in die zerlegte Form eines Bausatzes gebracht und in dieser Form zur Verfügung
gestellt werden.
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Ein Bausatz zur Herstellung einer Vorsatzschalung nach der Erfindung
enthält demgemäss Platten mit längsseitigen Nutcrl, etwa die gleiche Zahl dazu passender
Verbindungsleisten, Schrauben und dazu passende Wanddübel sowie elastische Abstandhalter,
vorzugsweise ferner I:infassungsprofile für die oberen und/oder die unteren Enden
der Platten.
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Im folgenden sei die Erfindung anhand von Zeichnungen weiter erläutert.
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Es stellen dar Fig. 1 einen waagereclten Schnitt durch einen nach
der Erfindung fertig-gestellten Raum, Fig. 2 den in Fig. 1 links oben umgrenzten
Ausschnitt in grösserem Maßstab nach einer Alternative, Fig. 3 den in Fig. 1 links
oben umgrenzten Ausschnitt in grösserem Maßstab nach einer anderen Alternative,
Fig. 4 den in Fig. 1 oben umgrenzten Ausschnitt in grösserem mIaßstab,
Fig.
5 den in Fig. 1 unten umgrenzten Ausschnitt in grösserem ^ iaßs tab, Fig. 6 einen
senkrechten Querschnitt durch eine Wand Fig. 7 einen Bausatz zur iterstellung der
Vorbauwand.
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Die Wandung 1 des in Fig. 1 im Grundriss zu erkennenden aumes besteht
aus einer aus Steinmaterial gemauerten Basiswand 2 und einer mit dieser verbundenen
Vorbauwand 3 aus I!olzwerkstoff.
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Die Vorbaulvand 3 ist aus vomBoden bis zur Decke reichenden Holzspanplatten
4 und Verbindungsleisten 5, etwa aus Sperrholz, zusammengesetzt.
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Die Holzspanplatten 4, die z.13. eine Dicke von 13 mm und eine Breite
von 28 cm haben sind, wie Fig. 2 bis 5 erkennen lassen, an ihren Längskanten unter
einem Winkel von 450 abgeschrägt und mit Nuten G versehen. Infolge der Abschrägung
ragt jeweils die vorderseitige Seitenwand 7 über die rückseitige Seitenwand 8 der
Nut vor.
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Die Verbindungsleisten 5, z.B. von 6 mm Dicke und 47 mm Breite, greifen
in die beiden einander zugekehrten Nuten 6 aufeinanderfolgender Holzspanplatten
4 und verbinden sie damit.
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Die Verbindungsleisten 5 sind an verschiedenen Punkten, beispielsweise
auf 1/4, 1/2 und 3/4 ihrer Ilöhe, unter Zwischenlegung von Abstandhaltern 9 an der
Basiswand 2 angeschraubt, wobei die Schrauben 10 in in die Basiswand 2 eingesetzte
Dübel 11 greifen.
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Die Abstandhalter 9 sind auf die Schrauben 11 aufgesteckte und damit
von diesen gehaltene Hülsen aus elastisch nachgiebigem 'material, z.B. elastischem
PVC-Rohr. Die Schrauben 10 durchsetzen die Vcrbindungsleisten 5 in vorgebohrten
Löchern, die auf einer Seite mit so viel Abstand von der Längsmittellinie der Verb
indungs leiste 5 angeordnet sind, dass einerseits der Abstandhalter 9 neben der
Endkante der rückseitigen Nutenwand 8 noch Platz zur Anlage an der Verbindungsleiste
5 hat und andererseits die Endkante der vorderen Nutenwand 7 möglichst weit über
den Kopf der Schraube 10 reicht
und dieser damit verdeckt ist.
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Dic beiden äusseren Holzspanplatten 4 einer Wand können an ihrer Aussenseite
auf verschiedene Weise an der Basiswand 2 befestigt sein. ElöglichKeiten dafür sind
zum Beispiel ein an der anstossenden Wand angeschraubtes, im Querschnitt U-förmiges
Einfassungsprofil 12 (Fig. 2), ein ebensolches, aber mit einem im rechten Winkel
angesetzten weiteren Einfassungsprofil 13 versehenes Einfassungsprofil 14 (Fig.
3), eine nicht in eine Nut 6 greifende, gegebenenfalls mit der Rückseite der Holzspanplatte
4 verklebte und wie beschrieben an der Basiswand 2 angeschraubte Verbindungsleiste15
(Fig. 4) oder eine nur in die eine Nut greifende und wie beschrieben an der Basiswand
2 angeschraubte Verbindungsleiste 16 (Fig. 5).
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blit ihrem unteren Rand sitzen die Holzspanplatten 4, wie Fig. 6 erkennen
lässt, in einem am Boden 17 des Raumes angeschraubten Fußleisten- und Einfassungsprofil
18, und mit ihrem oberen Rand sitzen sie in einem an der Decke 19 des Raums angeschraubten
Einfassungsprofil 14, dessen abgewinkeltes Einfassungsprofil 13 die Endkante einer
Deckenabhängung 20 von gleichem Aufbau wie die Vorbauwand 3 aufnimmt. Das Fußleisten-
und Einfassungsprofil 18 weist unter einem Quersteg 21 eine Ilolilkammer auf. Diese
Hohlkammer kann von den Befestigungsschrauben 22 durchsetzt werden; es können aber
auch orossere Bohrungen in dem Quersteg 21 angebracht sein, die es gestatten, eine
Schraube mit ihrem Kopf hindurchzuführen und dann mit einem Schraubenzieher hindurchzugreifen.
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Bei der Montage wird eine Holzspanplatte 4 zunächst mit ihrer Oberkante
in das obere Einfassungsprofil 14 hineingesteckt und dann in das Fußleisten- und
infassungsprofil 18 hinein abgesenkt. Sie bleibt dabei in dem oberen Einfassungsprofil
14, da dieses eine grössere lichte tiefe hat als das Fußleisten- und Einfassungsprofil
18, gehalten. Die Tiefe des oberen Einfassungsprofils 14, ebenso die des im Winkel
daran angesetzten Einfassungsprofils 13 und die des Einfassungsprofils 12, reicht
auch aus, die abgeschrägte Seitenkante einer Holzspanplatte 4 vollständig aufzunehmen.
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Die oben und unten in die Einfassungsprofile eingesetzte Holzspanplatte
4
wird dann zur Seite weitergeschoben und in Eingriff mit der zuletzt gesetzten Verbindungsleiste
bzw., wenn es sich um die erste Holzspanplatte handelt, gegebenenfalls mit einem
Einfassungsprofil 12 oder 14 (Fig. 2 bzw. 3) gebracht.
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Darauf wird eine Verbindungsleiste 5 in der gleichen Weise wie die
Holzspanplatte 4 in das obere Einfassungsprofil 14 und das Fußleisten- und Einfassungsprofil
18 eingesetzt, und zwar mit den erwähnten vorgebohrten Schraubenlöchern in derjenigen
Tlälfte, die der vorher eingesetzten Holzspanplatte 4 abgekehrt ist. Die Verbindungsleiste
5 wird dann ebenfalls nach der Seite hin verschol)en und mit der Nut 6 der Holzspanplatte
4 in Eingriff gebracht. Nun wird die Verbindungsleiste 5 an der Wand befestigt,
woüir vorher nocii die notwendigen Dübel 11 gesetzt worden sind. Es wird jeweils
ein Abstandhalter 9 hinter eine Schraubenbohrung gehalten, die Schraube 10 hindurchgesteckt
und unter Zusammendrückung des Abstandhalters 9 so weit eingedreht, wie es der richtige
Sitz der Verbindungsleiste 5 und der von ihr gefassten Holzspanplatte 4 in dem oberen
und dem unteren Einfassungsprofil erfordert.
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Anschliessend wird die nächste Holzspanplatte 4 in die Einfassungsprofile
eingesetzt und mit ihrer Nut 6 auf die Verbindungsleiste 5 aufgeschoben, wobei die
Schraubenköpfe im wesentlichen verdeckt werden.
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Fig. 4 zeigt die Umbauung einer vorspringenden Ecke. Die Holzspanplatten
4 werden mit Hilfe gewinkelter Verbindungsleisten 23 im Winkel aneinandergesetzt.
An der Stoßstelle 24, wo die Holzspanplatten 4 geschnitten werden mussten und daher
keine Nuten mehr zur Verfügung stehen, wird, wie bereits erwähnt, eine Verbindungsleiste
15 als Abstützung verwendet. Bei 25 ist ein Abstand'halter nicht an eine Verbindungsleiste
5, sondern an eine Ilolzspanplatte 4 angesetzt; die betreffende Schraube liegt hier
verdeckt. Da der Abstandlialter 9 hier eine geringere Länge haben muss, ist er einfach
etwas abgeschnitten worden. Das ist auch sonst möglich, wo infolge von Wandunebenheiten
nur ein geringerer Abstand zu über brücken ist. In dieser einfachen Verkürzungsmöglichkeit
liegt ein Vorteil solcher Abstandhalter gegenüber Schraubenfedern, die im
übrigen
auch mehr Spielraum beim Anstoßen an die Vorbauwand geben.
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Die nächste Holzspanplatte stößt im Winkel an und ist mittels einer
Verbindungsleiste 26 gehalten, die einseitig abgeschnitten ist.
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Fig. 5 zeigt den Bau eines als Raumteiler vorspringenden Pfeilers.
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In ähnlidier Weise könnte jedoch audi ein Rohr o.dgl. umbaut werden.
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Der Pfeiler wird selbständig als Kasten mit Aussteifungen 27 gebaut
und an die eigentliche Vorbauwand 3 angesetzt, wobei er einerseits an den an der
Basiswand 2 verankerten Verbindungsleisten 16 und andererseits an den Aussenkanten
28 der von den Verbindungsleisten 16 gehaltenen Holzspanplatte anliegt.
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Die Ilolzspanplatten 4 können furniert sein. Es kann aber auch die
gesamte Vorbauwand 3 nach Verspachteln der vorderseitigen Zwischen räume zwischen
den Holzspanplatten 4 tapeziert werden.
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Zum Bau einer solchen Vorbauwand werden zweckmässig Bausätze der zusammengehörigen
Teile in der zusammengehörigen Anzahl zusammengestellt. Das ist in Fig. 7 verdeutlicht,
die den Inhalt eines Pakets mit vier Ilolzspanplatten > vier Verbindungsleisten,
in denen auch die vorgebohrten Schraubenlöcher zu erkennen sind, und Abstandhalter,
Schraube und Dübel wiedergibt, von denen das Paket jeweils zwölf enthält. Einfassungsprofile
12 und/oder 14, Fußleisten- und Einfassungsprofil 18 und gewinkelte Verbindungsleisten
13 können Meterware sein. Die Holzspanplatten und die Verbindungsleisten sind z.B.
260 cm lang; die übrigen tasse wurden oben bereits genannt. Dies entspricht einer
häufigen, genormten Bauhöhe. Bei Bedarf können die Holzspanplatten und die Verbindungsleisten
ohne weiteres auch etwas abgeschnitten werden. Für Hallen o.dgl. kann man die Ilolzspanplatten
auch übereinander-setzen, wofür sie dann zweckmässigerweise auch an ihren Ober-
bzw. Unterkanten Nuten aufweisen und durch Verbindungsleisten verbunden werden.
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Die Wärme- und die Schalldämmungseigenschaften der dargestellten und
beschriebenen Vorbauwand wurden von einem amtlich anerkannten Prüfinstitut für die
Zulassung neuer Bauarten wie folgt rechnerisch
abgeschätzt bzw.
gemessen: Bei 20 mm freiem Abstand zwischen Basiswand und Vorbauwand: Wärmeduchlasswiderstand
1/lambda: 0,25 K m²/W (rechnerisch) Schalldämmaß delta Rw 6 dB (gemessen) Bei 40
mm freiem Abstand zwischen Basiswand und Vorbauwand: Wärmeduchlasswiderstand 1/lambda:
0,28 K m²/W (rechnerisch) Schalldämmaß delta Rw 9 dB (gemessen) Bei 20 mm Abstand
zwischen der Basiswand und der Vorbauwand und Anordnung einer zweischaligen Folie
aus Alkortllylen LPN (mit 10 mm dicken Luftkammern zwischen den beiden Folien) im
Zwischenraum: Wärmedurchlasswiderstand 1/lambda: (),39 K m2/W (rechnerisch) Schalldämmaß
delta Rw 13 dB (gemessen).
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L e e r s e i t e