DE2844775B2 - Verfahren zur Herstellung eines photographischen Aufzeichnungsmaterials - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines photographischen AufzeichnungsmaterialsInfo
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- DE2844775B2 DE2844775B2 DE19782844775 DE2844775A DE2844775B2 DE 2844775 B2 DE2844775 B2 DE 2844775B2 DE 19782844775 DE19782844775 DE 19782844775 DE 2844775 A DE2844775 A DE 2844775A DE 2844775 B2 DE2844775 B2 DE 2844775B2
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Description
R-CH=C-CH-R
O—C=O w
enthält, in der R jeweils für einen Alkylrest mit 12 bis
18 C-Atomen steht.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurcli gekenn- v>
zeichnet, daß man eine Zwischenschicht aufträgt, die
als Ketendimer das Dimer von Hexadecylketen enthält.
10. Verfahren nach einem der Anspruchs IJ und 9,
dadurch gekennzeichnet daß man eine Zwischen- wi schicht aufträgt, die das Ketendimer in einer
Konzentration von 9,7 bis 48,4 mg/900 cm2 enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man zur Erzeugung der Zwischenschicht eine das Ketendimer enthaltend« wäßrige μ
Beschichtungsmasse verwendet, die zusä«i:lich Natriumlignosulfonat
und kationische Maisstärke enthält.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines ohotographischen Aufzeichnungsmaterials, wobei
auf einen Schichtträger aus verleimtem Papier
a) eine Zwischenschicht, die ein Ketendimer enthält und
b) mindestens eine hydrophile, proteinhaltige Kolloidschicht aufgetragen wird.
Bei der Herstellung photographischer Aufzeichnungsmateiialien mit einem Schichtträger aus Papier ist
es im allgemeinen erforderlich, den Papierträger vorzubehandeln, um ihn gegenüber dem Eindringen von
Wasser und Entwicklungschemikalien resistent zu machen. Eine bekannte Behandlungsmethode beruht
dabei auf der Behandlung der Oberfläche des Papieres mit einem Leimungs- oder Appreturmittel. Es hat sich
jedoch gezeigt, daß diese Methode häufig zu nicht zufriedenstellenden Ergebnissen führt da das Leimungsmittel
dazu neigt, hydrophile Schichten, die bei der Herstellung photographischer Aufzeichnungsmaterialien
auf das verleimte Papier aufgetragen werden, abzustoßen. Ein anderes bekanntes Verfahren besteht
darin, den Papierträger mit einer Polymerschicht zu beschichten, beispielsweise einer Polyolefinschicht, z. B.
aus Polyäthylen. Ein solches Verfahren hat sich als sehr wirksam erwiesen, um den Papierträger vor dem
Eindringen von Wasser und Entwicklungschemikalicn zu schützen. Das Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß
es sehr kostspielig ist und daß die Oberfläche der Polymerschicht in aufwendiger Weise nachbehandelt
werden muß, z. B. durch eine Corona-Entladungsbehandlung, um sie für hydrophile Beschichtungsmassen,
die im Falle der Herstellung photographischer Aufzeichnungsmaterialien nun einmal aufgetragen werden
müssen, aufnahmefähig zu machen.
Es ist ferner bekannt, z. B. aus den US-PS 26 27 477 und 27 62 270, daß Ketendimere hochwirksame Leimungsmittel
für Papier sind. Aus der US-PS 27 76 226 ist weiterhin eine sog. Trommel-Ausrüstung von Papier
unter Verwendung von Ketendimeren und aus den US-PS 27 85 067 und 28 65 743 die Verwendung von
Ketendimeren zum Verleimen mittels eines Holländers bekannt. Aus der US-PS 32 76 359 ist schließlich ein
Verfahren zur Herstellung von pianographischen Druckvorlagen bekannt, bei denen ein Papierträger mit
einer Primerschicht beschichtet wird, die ein mineralisches Pigment, ein adhäsives Bindemittel und ein
Ketendimer-Leimungsmittel enthält. Bei dem bekannten Verfahren wird die Primärschicht zunächst getrocknet,
worauf diese eine lithographische Schicht aufgebracht wird. Die Verwendung von Ketendimer Leimungsmitteln
zur Herstellung photographischcr Schichtträger aus Papier wird des weiteren in der
US-PS 28 35 578 beschrieben. Aus dieser Patentschrift ist des weiteren bekannt, daß die Adhäsion von
photographischen Gelatineemulsionsschichten auf einem Papier, das zuvor mit einem Ketendimer-Leimungsmittel
verleimt wurde, schlecht ist Die Ursache für eine solche schlechte Adhäsion beruht darauf, daß
das Ketendimer-Leimungsmittel so hydrophob ist, daß
es die Emulsionsschicht abstößt Dies führt zur Ausbildung von Falten und einer Abtrennung der
Emulsionsschicht vom Träger, insbesondere während des Entwicklungsprozesses des photographischen Aufzeichnungsreterials.
Nach der Lehre der US-PS 28 35 578 werden der Ketendimer-Leimungsmasse zur Überwindung dieser
Nachteile 0,5 bis 4% Gelatine zugesetzt Hierdurch wird zwar die Gefahr des Auftretens von Falten sowie einer
Ablösung der Emulsionsschichten vermindert oder ausgeschaltet doch hat der Zusatz von Gelatine zur
Beschichtungsmasse den schwerwiegenden Nachteil, daS die Hydrophobität der Beschichtungsmasse vermindert
wird, so daß die Widerstandsfähigkeit des Papierträgers gegenüber dem Eindringen von wäßrigen
photographischen Entwicklungslösungen vermindert wird. So hat sich gezeigt daß ein nach dem Verfahren
der US-PS 28 35 578 verleimtes Papier dazu neigt, wäßrige photographische Entwicklungslösungen in
einem solchen Umfange zu absorbieren, daß eine beträchtliche Verminderung der Festigkeit des photographischen
Materials auftritt, was wiederui ι dazu führt, daß schwerwiegende Probleme auftreten, wenn
das Aufzeichnungsmaterial durch die Entwicklungsapparatur geführt wird. Diese Nachteile lassen sich auch
durch das in Beispiel 2 der US-PS 28 35 578 beschriebene Verfahren nicht überwinden, bei dem eine vergleichsweise
sehr dünne plastische Haftschicht zwischen der Ketendimerschicht und der photographischen Emulsionsschicht
angeordnet wird. Die Anordnung von zwei Zwischenschichten zwischen Papierträger und photographischer
Emulsionsschicht ist im übrigen außerordentlich unökonomisch.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein wirtschaftlich durchführbares Verfahren zur Herstellung eines photographischen
Aufzeichnungsmaterials des eingangs beschriebenen Typs anzugeben, bei dem die Widerstandsfähigkeit
eines Schichtträgers aus Papier gegenüber dem Eindringen photographischer Entwickluügslösungen
verbessert und gleichzeitig eine gute Haftung der auf den Träger aufzubringenden Schicht oder Schichten
erreicht wird.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit einem Verfahren zur Herstellung eines photographischen Aufzeichnungsmaterials, wie es im Anspruch 1 gekennzeichnet ist
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß, werden eine wäßrige Ketendimerschicht und eine
wäßrige proteinhaltige hydrophile Kolloidsctixht, beispielsweise
eine photographische Gelatineemulsionsschicht nach dem Naß-Naß-Beschichtungsverfahren auf
einen Schichtträger aus Papier aufgetragen, eine stark verbesserte Bindung der hydrophilen Kolloidschicht im
Vergleich zu dem Fall erreicht wird, bei dem eine wäßrige Ketendimerschicht und eine wäßrige proteinhaltige
hydrophile Kolloidschicht nacheinander auf den ι Träger unter Einschaltung einer Trocknungsslufe
aufgetragen werden.
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein Zusatz von Gelatine zur Ketendimer-Leimungsmasse
zum Zwecke der Erzielung einer festen · Bindung nicht erforderlich, so daß die unerwünschte
Verminderung der Hydrophobizität der Zwischenschicht,
die durch den Zusatz von Gelatine bewirkt wird, vermieden wird. Das erfindungsgemäße Naß-Naß-Beschichtungsverfahren
bewirkt sowohl eine sehr wirksame Verleimung des Papieres, die dieses gegenüber dem
Eindringen von wäßrigen photographischen Entwicklungslösungen stark widerstandsfähig macht wie auch
eine ausgezeichnete Bindung zwischen der Zwischenschicht und der proteinhaltigen hydrophilen Kolloidschicht,
wodurch eine Delaminierung und Faltenbildung vermieden wird. Überdies entfällt im Gegensatz zu dem
ίο Verfahren der US-PS 28 35 578, bei dem der Papierträger
zunächst mit einer Beschichtungsmasse aus einem Ketendimeren und Gelatine beschichtet getrocknet und
dann mit der photographischen Emulsionsschicht beschichtet und wiederum getrocknet wird, beim
ι > erfindungsgemäßen Verfahren die Notwendigkeit einer
aufwendigen Zwischentrocknung.
Kennzeichnend für das erfindungsgemäße Verfahren ist somit die Beschichtung eines Papierträgers mit einer
Kombination von flüssigen oder wäßrigen Schichten, bestehend aus einer Zwischenschicht aus einer wäßrigen
Ketendimer-Verleimungsmasse und mindestens einer Schicht aus einer wäßrigen, proteinhaltigen
hydrophilen Kolloidbeschichtungsmasse, wobei die Zwischenschicht zwischen und in direktem Kontakt mit
r> sowohl dem Träger als auch der hydrophilen Kolloidschicht erzeugt wird. Beim Trocknen des Materials mit
den aufgetragenen Schichten erfolgt eine wirksame Verleimung des Papiers und eine feste Bindung der
hydrophilen Kolloidschicht an den verleimten Papier-
tn träger.
Nach dem Verfahren der Erfindung lassen sich photographische Aufzeichnungsmaterialien des verschiedensten
Typs herstellen, beispielsweise strahlungsempfindliche Aufzeichnungsmaterialien mit mindestens
π einer bilderzeugenden Schicht, beispielsweise mindestens
einer Gelatine-Silberhalogenidemulsionsschicht, jedoch auch nicht strahlungsempfindliche AuPeichnungsmaterialien,
beispielsweise Bildempfangsmaterialien für das Diffusionsübertragungsverfahren, die zur
κι Herstellung von strahlungsempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien
verwendet werden können. Dies bedeutet, daß die Beschichtungsmassen, die beim
erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren außer der Beschichtungsmasse zur Erzeugung der Zwischen-
i'i schicht auf den Träger aufgetragen werden, aus
strahlungsempfindlichen Beschichtungsmassen, z. B. Gelatine-Silberhalogenidemulsionen bestehen können
oder aber auch aus einem jeden anderen Typ einer photographischen Beschichtungsmasse mit einem pro-
iii teinhaltigen hydrophilen Kolloid. Beispiele für derartige
Beschichtungsmassen sind beispielsweise Beschichtungsmassen für die Erzeugung von Haftschichten, z. B.
Gelatine-Haftschichten, Barytdispersionen, z. B. eine Dispersion von Bariumsulfat in Gelatine, Beschich-
i'i tungsmassen zur Erzeugung antistatisch wirksamer
Schichten, z. B. Beschichtungsmassen mit einer antistatisch wirksamen Verbindung, die in Gelatine oder einem
anderen proteinhaltigen hydrophilen Kolloid dispergiert ist und Dispersionen von Entwicklerverbindungen
>o oder Dispersionen von UV-absorbierenden Verbindungen
in Gelatine.
Bei Durchführung des Naß-Naß-Beschichtungsverfahrens
nach der Erfindung kann der auf den Träger aufgebrachte flüssige Auftrag aus einer proteinhaltigen
'"> Kolloidschicht in Kontakt mit einer Zwischenschicht bestehen oder aber aus diesen Schichten und weiteren
Schichten. Beispielsweise kann der flüssige Auftrag aus zwei Schichten bestehen, nämlich der Zwischenschicht
und einer Gelatine-Silberhalogenidemulsionsschicht, deren Silberhalogenid in vorteilhafter Weise aus
Siiberbromid bestehen kann oder aus einer Zwischenschicht und einer Gelatine enthaltenden antistatisch
wirksamen Schicht. Des weiteren kann der flüssige Auftrag z. B. in vorteilhafter Weise aus fünf Schichten
bestehen, z. B. einer Gelatinedeckschicht, drei Silberhalogenidemuisionsschichten
von verschiedener Empfindlichkeit und der Zwischenschicht, wobei alle fünf Schichten auf den Träger in einer einzigen Beschichtungsoperation
aufgetragen werden können, d. h. nach dem in der photographischen Technik zur Herstellung
mehrschichtiger photographischer Materialien bekannten Beschichtungsverfahren, welches die gleichzeitige
Beschichtung eines Trägers mit mehreren Schichten
ermöglicht. Dies bedeutet somit, daß nach dem Verfahren der Erfindung praktisch jedes photographische
Aufzeichnungsmaterial aus einem Schichtträger, einer Zwischenschicht mit einem Ketendimeren auf
mindestens einer Seite des Schichtträgers und mindestens einer Schicht aus einem proteinhaltigen hydrophilen
Kolloid benachbart zur Zwischenschicht hergestellt werden kann.
Obgleich die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens noch nicht restlos geklärt ist, wird doch
angenommen, daß die durch die Naß-Naß-Beschichtung erzielbaren unerwarteten Vorteile ihre Ursache in
chemischen Reaktionen haben, die zwischen dem Ketendimer und dem hydrophilen Kolloid an der
Grenzfläche zwischen den beiden Schichten stattfinden, solange sie sich in einem nassen oder feuchten Zustand
befinden und daß derartige Reaktionen eine feste Bindung begünstigen, die einer Delaminierung oder
Faltenbildung entgegenwirkt.
Die erfindungsgemäß verwendeten Ketendimeren sind reaktive Leimungsmittel, die chemisch mit den
Hydroxylgruppen von Cellulosefasern unter Erzeugung einer permanent verankerten Schicht eines hydrophoben
Materials, das einen hohen Grad von Wasserabweisung gewährleistet, zu reagieren vermögen.
Die Zeichnung dient der näheren Erläuterung der Erfindung. In den F i g. 1 bis 5 sind schematisch fünf
verschiedene Beispiele von Aufzeichnungsmaterialien dargestellt, die nach dem Verfahren der Erfindung
hergestellt werden können.
Das in F i g. 1 dargestellte Aufzeichnungsmaterial besteht aus einem Papierträger 10 mit einer auf einer
Seite aufgetragenen Zwischenschicht 12, auf die wiederum eine Gelatine-Silberhalogenidemulsionsschicht
14 aufgetragen ist Die andere Seite des Trägers kann gegebenenfalls mit einer Schicht eines Verleimungsmittels
beschichtet sein, das beispielsweise aus einem Ketendimer bestehen kann oder einem anderen
geeigneten Oberflächen-Verleimungsmittel oder mit einer Polyolefinschicht, beispielsweise einer Polyäthylenschicht
Das in F i g. 2 dargestellte Aufzeichnungsmaterial besteht aus einem Papierträger 10, der auf der einen
Seite mit einer Zwischenschicht 16 beschichtet ist. Auf der Schicht 12 befindet sich eine Gelatine-Silberhalogenidemulsionsschicht
14.
Das in F i g. 3 dargestellte Aufzeichnungsmaterial besteht aus einem Papierträger 10, der auf der einen
Seite mit einer Zwischenschicht 12, einer Gelatine-Silberhalogenidemulsionsschicht
14 und einer Gelatinedeckschicht 20 beschichtet ist und auf der gegenüberliegenden
Seite mit einer Zwischenschicht 16 und einer antistatisch wirksamen Schicht 18, die als antistatisch
wirksame Verbindung beispielsweise ein Alkalimetall halogenid, dispergiert in einem Bindemittel wi
beispielsweise Gelatine enthalten kann.
Das in F i g. 4 dargestellte Aufzeichnungsmateria besteht aus einem Papierträger 10, dessen eine Schich
mit einer Zwischenschicht 16 beschichtet ist und au dessen anderer Seite aufgetragen sind: eine Zwischen
schicht 12, eine Barytschicht 22 aus einer Dispersion voi Bariumsulfat in einem Gelatinebindemittel, eine Gelati
ίο ne-Siiberhalogenidemulsionsschicht 14 und eine Gelat
nedeckschicht 20.
Das in F i g. 5 dargestellte Aufzeichnungsmaterial is ein Farbkopierpapier aus einem Papierträger 10, de
beidseitig mit Zwischenschichten 12 und 16 beschichte
i; ist. Auf der Schicht !2 befindet sich eine blau-empfindli
ehe Silberhalogenidemulsionsschicht 24, eine grün-emp
findliche Emulsionsschicht 26 und eine rot-empfindlichi
Emulsionsschicht 28. Auf letztere ist eine schützend-Deckschicht 20 aufgetragen.
in In typischer Weise lassen sich zur Durchführung de
erfindungsgemäßen Verfahrens Ketenrlimere der fol genden Formel verwenden:
[RCH=C = O]2
2> worin R einen Kohlenwasserstoffrest mit mindestens C-Atomen darstellt, beispielsweise einen Alkyl-, Cyclo
alkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder Alkarylrest.
Besonders vorteilhafte, erfindungsgemäß verwendba re Ketendimere sind solche der folgenden Formel:
R-CH=C-CH-R
O —C = O
j) worin R die Bedeutung eines Alkylrestes mit 12 bis 1
C-Atomen hat. Als ganz besonders vorteilhaft hat sie die Verwendung von höheren Alkylketendimere
erwiesen, die zwei Kohlenwasserstoffreste mit jeweil 14 bis 17 C-Atomen aufweisen, die an einen viergliedr
4(i gen Lactonring gebunden sind. Unter neutralen bi
alkalischen Bedingungen reagiert der Lactonring mi Cellulosehydroxylgruppen unter Erzeugung von stabi
len Esterbindungen. Als Folge hiervon ist ein Papier, da mit dem Ketendimer verleimt wurde, sehr Widerstands
fähig gegenüber Eindringung von sowohl sauren al auch alkalischen Flüssigkeiten.
Zu den beim erfindungsgemäßen Verfahren einsetz baren Ketendimeren gehören somit solche, die in de
Praxis als Verleimungsmittel für Papier verwende werden, nämlich Dimere von Ketenen, die siel
beispielsweise von der Stearin-, Palmitin- oder Ölsäur ableiten sowie Mischungen hiervon. Ein Beispiel für eil
besonders vorteilhaftes Ketendimer für die Durchfüh rung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Dirne
von Hexadecylketen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah rens eignen sich übliche, zur Herstellung photograph
scher Aufzeichnungsmaterialien verwendete Träger au Papier, die ausgehend von üblichen Pulpen hergestell
bo werden, beispielsweise Sulfit-, Krafts- oder Sodapulpe
oder abgekochten Weichholz-, Hartholz- oder Holz spanpulpen oder auch Pulpen von z. B. Lupen, Leine
und Jute.
Verwendbar sind gebleichte wie auch ungebleicht
b5 Pulpen. Der Papierträger kann des weiteren beispiels
weise aus teilweise veresterten Cellulosefasern, wie si beispielsweise aus den US-PS 30 62 679 und 30 96 23
bekannt sind oder aus Mischungen von Holzcellulosi
und synthetischen Fasern, beispielsweise einer Mischung aus Holzcellulose und Polyäthylenfasern, hergestellt
werden. In typischer Weise werden dabei der zur Papierherstellung verwendeten Masse Leimungsmittel
zugegeben. Ein besonders vorteilhaftes Leimungsmittel -> für diesen Zweck besteht aus einem Natriumstearat-Produkt,
dessen Herstellung beispielsweise aus der US-PS 30 96 231 bekannt ist. Das Natriumstearat-Leimungsmittel
wird mit einem in Wasser löslichen mehrwertigen Metallsalz auf die Fasern der Pulpe κι
ausgefällt, beispielsweise mittels eines Doppelsalzes aus Aluminiumsulfat und dem Sulfat eines einwertigen
Metalls oder Aluminiumsulfat oder Aluminiumchlorid. Anstelle eines Natriumstearat-Leimungsmittels kann
das Papier im Inneren jedoch auch mit anderen r. bekannten Leimungsmitteln verleimt werden, beispielsweise
mit Ketendimer- Leimungsmitteln. Die zur Papierherstellung
verwendete Masse kann des weiteren andere Zusätze, die üblicherweise bei der Papierherstellung
verwendet werden, enthalten, beispielsweise Füllstoffe, z. B. Tone oder Pigmente, z. B. Titandioxid
oder die Naßfestigkeit erhöhende Harze, z. B. Aminoaldehyd- oder Polyamidepichlorhydrinharze, die Trokkenfestigkeit
erhöhende Mittel, z. B. Stärke, einschließlich sowohl üblicher normaler Stärke wie auch 2~>
kationische Stärke oder Polyacrylamidharze sowie ferner in Wasser lösliche Gummis, z. B. Celluloseäther,
beispielsweise Carboxymethylcellulose.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung setzt man zur Durchführung des erfindungsgemä- jo
Ben Verfahrens einen Papierschichtträger ein, der zunächst auf einer Seite mit Aluminiumstearat verleimt
und gegebenenfalls danach mit einem die Naßfestigkeit verbessernden Harz und einem die Trockenfestigkeit
verbessernden Harz behandelt wurde. 3 >
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird ein Papierträger verwendet, der
zunächst auf einer Seite mit einem Ketendimer verleimt und dann getrocknet wurde. In vorteilhafter Weise kann
auch noch die andere Seite des Papierträgers verleimt werden, indem man hierauf eine Schicht aus einer
wäßrigen Beschichtungsmasse mit einem Ketendimer aufträgt und die Schicht trocknet.
Zur Erzeugung der Kolloidschichten können in typischer Weise Gelatine-Beschichtungsmassen oder
Beschichtungsmassen mit einem Gelatinederivat, wie beispielsweise carboxymethylierter Gelatine, verwendet
werden. Jedoch können auch andere übliche bekannte proteinhaltige hydrophile Kolloide zur Herstellung
der Aufzeichnungsmaterialien verwendet werden. Beispiele für derartige Kolloide sind Sojabohnenprotein,
Casein, Edestin, Glutin, Blutalbumin, Eieralbumin, Rizinusbohnenprotein und Globulin. Auch können
Gelatine enthaltenden Beschichtungsmassen natürliche Gummis zugesetzt werden, z, B. Gummiarabicum oder
synthetische polymere Bindemittel und Träger, z. B. Vinylpolymere, beispielsweise Polyacrylamid, in Latexform.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird zur Durchführung des erfindungsge- fco
mäßen Verfahrens eine wäßrige, ein Ketendimer enthaltende Beschichtungsmasse zur Ausbildung der
Zwischenschicht und eine wäßrige Gelatine enthaltende Beschichtungsmasse zur Erzeugung der Kolloidschicht
verwendet, d. h. eine Beschichtungsmasse, deren Bindemittel ganz oder teilweise aus Gelatine oder einem
Gelatinederivat besteht In besonders vorteilhafter Weise lassen sich nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren eine wäßrige, ein Ketendimer enthaltende Beschichtungsmasse und eine Gelatine-Silberhalogenidemulsion
auf einen Träger auftragen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auftragbaren strahlungsempfindlichen bilderzeugenden Schichten
können übliche bekannte strahlungsempfindliche Verbindungen enthalten, beispielsweise übliche photographische
Silberhalogenide, z. B. Silberchlorid, Silberbromid, Silberbromidjodid, Silberchloridbromid, SiI-berchlordjodid,
Silberchlordbiomidjodid sowie Mischungen hiervon. Die Schichten können des weiteren
übliche bekannte Zusätze enthalten, z. B. Antischleiermittel, Stabilisatoren, Sensibilisierungsmittel, Entwicklungsmodifiziermittel,
Entwicklerverbindungen, Härtungsmittel. Plastifiziermittel oder Weichmacher und Beschichtungshilfsmittel.
Naß-Naß-Beschichtungsverfahren, nach denen erfindungsgemäß gearbeitet werden kann, sind in der
photographischen Technik an sich bekannt. Bei derartigen Verfahren werden gleichzeitig zwei oder
mehrere Schichten auf einen Träger aufgetragen. Ein bekanntes Verfahren dieses Typs, das in der photographischen
Technik eine breite Anwendung gefunden hat, ist das Wulstbeschichtungsverfahren, das beispielsweise
aus der US-PS 27 61 791 bekannt ist. Geeignete Vorrichtungen zur Durchführung dieses Verfahrens sind
beispielsweise die aus der US-PS 27 61 418 bekannten Extruder, die aus der US-PS 27 61417 bekannten
Extruder-Beschichtungsvorrichtungen und die Mehrfach-Beschichtungstrichter des aus der US-PS 27 61 419
bekannten Typs. Das gleichzeitige Auftragen mehrerer Schichten läßt sich des weiteren beispielsweise nach
dem Vorhang-Beschichtungsverfahren durchführen, wie es beispielsweise aus der US-PS 35 08 947 bekannt ist.
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es jedoch nicht erforderlich, daß gleichzeitig mehrere
Schichten auf einen Träger aufgetragen werden. Vielmehr ist es auch möglich, zunächst eine Schicht auf
den Träger aufzutragen und dann auf die zunächst erzeugte Schicht, solange sich diese noch in einem
nassen oder feuchten Zustand befindet, die zweite Schicht aufzutragen, d.h. es ist auch möglich, die
Schichten separat voneinander, jedoch in einem kurzen Abstand voneinander auf den Träger aufzutragen. Eine
solche Verfahrensweise, die erfindungsgemäß angewandt werden kann, ist beispielsweise aus der US-PS
29 41 898 bekannt
Das Ketendimer wird in typischer Weise in Form einer wäßrigen Emulsion, beispielsweise des aus den
US-PS 26 27 477, 27 62 270, 27 85 067 und 28 35 578 bekannten Typs verwendet. Zusätzlich zu dem Ketendimer
kann die Emulsion oder Beschichtungsmasse in typischer Weise zusätzlich Emulgatoren und/oder
Dickungsmittel enthalten. Der Beschichtungsmasse kann des weiteren beispielsweise ein Adsorptionshilfsmittel
zugesetzt werden, z. B. kationische Stärke, welches das Festhalten von Teilchen durch anionische
Faseroberflächen unterstützt.
Eine besondere vorteilhafte Beschichtungsmasse für die Erzeugung einer Zwischenschicht enthält ein
Ketendimer, Natriumlignosulfonat und kationische Maisstärke.
Die Konzentration des Ketendimeren in der Beschichtungsmasse kann verschieden sein. Als zweckmäßig
hat es sich erwiesen, wenn die Beschichtungsmasse etwa 0,1 bis etwa 10 Gew.-°/o Ketendimer enthält Auch
kann die Beschichtungsstärke des Papierträgers mit der Ketendimerschicht, naß gemessen, verschieden sein. Als
zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn auf eine Trägerfläche von 0,029 m2 etwa 5 bis etwa 100 mg
Ketendimer entfallen, vorzugsweise etwa IC bis etwa
50 mg pro 0,0929 m2 Trägerfläche. Die im !Einzelfalle optimale Menge an Ketendimer hängt mindestens
teilweise davon ab, in welchem Ausmaße das Papier im Innern verleimt wurde, da der Grad, in dem die
Ketendimer-Leimungsmasse in das Papier eindringt, teilweise von der Wirksamkeit des inneren Verleimungsmittels
abhängt.
Nach dem Auftragen der Schichten auf den Papierträger wird unter Anwendung üblicher Trocknungsmethoden
getrocknet, wobei eine Verfestigung erzielt wird, z. B. durch Gelierung, Härtung oder
chemische Fixierung oder Reaktion sowi<e durch
Entfernung der flüssigen Komponenten aus den erzeugten Schichten durch Verdampfen. Die im
Einzelfalle angewandten Trocknungsbedingusgen werden in typischer Weise durch die Trocknung:serfordernisse
der Schicht oder der Schichten, die von der Schicht mit dem Ketendimer verschieden sind, bestimmt. Soll
beispielsweise ein Papierträger mit einer Zwischenschicht und einer Gelatine-Silberhalogenidinrniulsionsschicht
beschichtet werden, so richten sich die Beschichtungsbedingungen nach der verwendeten Silberhalogenidemulsion,
d. h. es werden Trocknungsbedingungen angewandt, die für die Emulsionsschicht
geeignet sind. Wird andererseits ein Papierträger z. B. mit einer Zwischenschicht und einer antistatisch
wirksamen Schicht beschichtet, so werden Troeknungsbedingungen angewandt, die für die antistatische
Schicht geeignet sind.
Die Trocknung der Aufzeichnungsmaterial:it:ri erfolgt
in typischer Weise unter Zufuhr von Wärme zum Zwecke der Verdampfung der flüssigen Komponenten,
wobei die Aufzeichnungsmaterialien in typischer Weise mehrere Minuten auf eine von etwa 21 °C bis 52°C
ansteigende Temperatur erhitzt werden. Das verwendete
Ketendimer weist normalerweise einen Schmelzpunkt von etwa 38 bis 52° C auf, so daß unter typischen
Trocknungsbedingungen das Ketendimer zum Schmelzen gebracht und seine Verteilung und Ausbrei tang über
die Oberfläche des Papierträgers begünstigt w ird.
Zur Trocknung der Aufzeichnungsmaterial liien können
somit übliche bekannte Methoden und Vorrichtungen verwendet werden, wie sie beispielsweise aus den
US-PS 22 69 169,26 59 680 und 30 08 620 bekannt sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich in besonders vorteilhafter Weise zur Herstellung von
Photokopierpapieren, z. B. für das photographische Schriftsetzen oder entsprechenden Schwarz-Weiß-Aufzeichnungsmaterialien,
die keine lange oder verlängerte Eintauchzeit in photographische Entwicklungslösungen
erfordern. Der Grad der Widerstandsfähigkeit gegenüber Eindringen von Entwicklungslösungen, der durch
eine Verleimung mit einem Ketendimer mach dem Verfahren der Erfindung erzielt wird, ist, obwohl nicht
groß, wie bei einer Beschichtung mit beispielsweise Polyäthylen, doch völlig ausreichend für derartige
Produkte.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird ein Papierträger verwendet der aus
einer Mischung von zur Herstellung von Papier üblichen
Cellulosefasern und synthetischen Polymerfasern, beispielsweise
Polyäthylenfasern, insbesondere aus hochdichtem Polyäthylen, hergestellt wird.
Eine typische Mischung besteht beispielsweise aus 75 Gew.-% Cellulosefasern und 25 Gew.-% Fasern aus
Polyäthylen hoher Dichte. Die Verwendung von derartigen Mischungen führt zu beträchtlichen Verbesserungen
der Dimensionsstabilität des Papiers, wodurch seine Verwendung in vielen photographischen Anwenj
dungsgebieten stark erleichtert wird. Bei Verwendung derartiger Mischungen hat es sich als besonders
vorteilhaft erwiesen, erhöhte Trocknungstemperaturen auf der Papierherstellungsmaschine anzuwenden, um
die Polyäthylenfasern mit den Cellulosefasern thermisch κι zu verbinden oder um eine solche Bindung durch die
Verwendung einer temperaturgesteuerten Kalandervorrichtung zu erreichen.
ιr. Zunächst wurde ein zur Herstellung von photographischen
Materialien geeignetes Papier aus einem Fasereintrag aus 100% Holzcellulosefasern, die intern mit
einem wäßrigen Alkylketendimer verleimt wurden, hergestellt. Mittels einer Leimpresse wurde das Papier
dann auf der Drahtseite mit lediglich einer wäßrigen Ketendimer-Verleimungsmasse beschichtet. Die verwendete
Verleimungsmasse bestand aus einer wäßrigen Emulsion mit 3 Gew.-% des Dimeren von Hexadecylketen
und einer geringen Menge von Natriumlignosulfo-
2r> nat und kationischer Maisstärke. Die Beschichtungsmasse
wurde in einer solchen Menge aufgetragen, daß das Papier mit 10 mg des Dimeren von Hexadecylketen
pro 0,0929 m2 Trägerfläche beschichtet wurde. Das verleimte Papier wurde dann 0,5 Minuten lang bei
jo 90,5°C getrocknet. Unter Verwendung einer Mehrfach-Beschichtungsvorrichtung
des aus der US-PS 27 61 419 bekannten Typs wurde dann das auf einer Seite auf der
Oberfläche verleimte Papier auf der gegenüberliegenden Seite mit einer flüssigen Zusammensetzung
ir> bestehend aus einer Schicht aus einer wäßrigen
Ketendimer-Verleimungsmasse und einer Schicht aus einer Gelatine-Silberbromidemulsion beschichtet, wobei
die Ketendimerschicht auf die Papieroberfläche aufgetragen wurde. Die Verleimungsmasse bestand aus
einer wäßrigen Emulsion mit 5,6 Gew.-% des Dimeren von Hexadecylketen und einer vergleichsweise geringen
Menge von Natriumlignosulfonat und kationischer Maisstärke. Die Beschichtungsmasse wurde in einer
solchen Menge aufgetragen, daß das Papier mit 30 mg
4r> des Dimeren von Hexadecylketen pro 0,0929 m2
Trägeroberfläche beschichtet wurde. Das mit der flüssigen Zusammensetzung beschichtete Papier wurde
dann 5 Minuten lang bei 24° C in einer Kammer mit Luftumwälzung getrocknet.
w Bei der Entwicklung des hergestellten photographischen
Materials in wäßrigen Entwickler- und Stabilisatorbädern betrug die Gesamtabsorption von Entwicklungslösung
lediglich 14,6 Gew.-%. Das in der beschriebenen Weise hergestellte photographische
π Material konnte durch die Entwicklungsvorrichtung
ohne Schwierigkeit gefördert werden und die Emulsionsschicht erwies sich als auf dem verleimten Papier
fest haftend, so daß keine Delaminierung oder Faltenbildung während des Entwicklungsprozesses
ho stattfand
Zu Vergleichszwecken wurde ein Material aus 100% Holzcellulose, das im Innern mit Aluminiumstearat
verleimt worden war auf einer üblichen Fcurdrinier-Papierherstellungsmaschine
hergestellt und auf der Pa-
bs piermaschine auf seiner Oberfläche mit einem Ketendimer-Verleimungsmittel
nach der aus der US-PS 28 35 578 bekannten Methode verleimt Auf die
Drahtseite wie auch auf die gegenüberliegende Seite des
Papieres wurde eine Verleimungsmasse der beschriebenen Zusammensetzung aufgebracht, mit der Ausnahme,
daß die Beschichtungsmasse in jedem Falle zusätzlich 3 Gew.-% Gelatine enthielt. Die Gelatine-Silberhalogenidemulsionsschicht
wurde jedoch auf die getrocknete Oberfläche der Verleimungsschicht wie in der US-PS
28 35 578 beschrieben aufgebracht.
Das in dieser Weise hergestellte Aufzeichnungsmaterial ließ sich nicht durch die Entwicklungsvorrichtung
fördern, ohne daß eine starke Lösungsaufnahme erfolgte sowie ein beträchtlicher Festigkeitsverlust.
Polyäthylenfasern hoher Dichte (synthetische Holzpulpe) wurden 60 Minuten lang bei 40°C in Wasser in
einem üblichen Hydrapulper bis zur Erzielung einer Konsistenz von 1,25% dispergiert. Dann wurde
Holzcellulose zur Erhöhung der Konsistenz auf 5% zugegeben. Das Verhältnis von Holzcellulose zu
Polyäthylenfasern betrug 75 :25. Die Pulpenherstellungsvorrichtung
(Hydrapulper) wurde dann weitere 30 Minuten lang eingeschaltet. Gemeinsam mit der
Holzcellulose wurde Natriumcarboxymethylcellulose und ein optischer Aufheller auf Diaminostilbendisulfonsäurebasis
zugegeben. Das dispergierte Fasermaterial wurde dann in der bei der Papierherstellung üblichen
Weise raffiniert. Danach wurde das Material mit Natriumstearat verleimt, das auf die Fasern mit
Aluminiumchlorid ausgefällt wurde. Nach dieser Verleimungsstufe wurde ein Polyamidepichlorinharz zur
Verbesserung der Naßfestigkeit und ein Polyacrylamidharz
zur Verbesserung der Trockenfestigkeit zugegeben. Das Material wurde dann in einer üblichen
Fourdrinier-Papierherstellungsvorrichtung zu Papier verarbeitet, auf der Drahtseite in der in Beispiel 1
beschriebenen Weise oberflächenverleimt, getrocknet und maschinell kalandriert. Das auf der Drahtseite
oberflächenverleimte Papier wurde dann auf der gegenüberliegenden Seite mit einer flüssigen Zusammensetzung
aus einer Schicht aus einer wäßrigen Ketendimer-Verleimungsmasse und einer Schicht aus
einer Gelatine-Silberbromidemulsion in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise beschichtet. Das beschichtete
Papier wurde dann 5 Minuten lang bei 24°C in einer Kammer mit Luftumwälzung getrocknet. Wie im Falle
des in Beispiel 1 beschriebenen Materials haftet die Emulsionsschicht fest auf dem verleimten Papier, so daß
eine Delaminierung und Faltenbildung während der Entwicklung des photographischen Materials vermieden
wurde. Auch traten keinerlei Schwierigkeiten bei der Verarbeitung des Materials in der Entwicklungsvorrichtung
auf. Die Gesamtabsorption an Entwicklungsflüssigkeit betrug 13,8 Gew.-°/o.
Polyäthylenfasern hoher Dichte (synthetische Holzpulpe) wurden in Wasser in einer üblichen Pulpenherstellungsvorrichtung
(Hydrapulper) 60 Minuten lang bei 400C bis zu einer Konsistenz von 1,25% dispergiert.
Dann wurde Holzcellulose zur Erhöhung der Konsistenz auf 5% zugegeben. Das Verhältnis von Holzcellulose
zu Polyäthylenfasern betrug 75 :25. Die Pulpenherstellungsvorrichtung
wurde dann nochmals für 30 Minuten lang eingeschaltet. Mit der Holzcellulose wurde gleichzeitig Natriumcarboxymethylcellulose und
ein optischer Aufheller auf Diaminostilbendisulfonsäurebasis zugegeben. Das dispergierte Fasermaterial
wurde dann in der Papierherstellung üblichen Weise raffiniert. Daraufhin wurde das Material mit Natriumstearat
verleimt, das auf die Fasern mit Aluminiumchlorid ausgefällt wurde. Nach dieser Verleimungsstufe
wurde ein Polyamidepichlorhydrinharz und ein Poly
ίο acrylamidharz zugegeben. Das Material wurde dann auf
einer üblichen Fourdrinier-Papierherstellungsmaschine konsolidiert, auf der Drahtseite in der in Beispiel 1
beschriebenen Weise oberflächen-verleimt und getrocknet.
ti Die Polyäthylenfasern wurden dann anschließend
thermisch an die Cellulose gebunden, indem das blattförmige Material durch einen temperaturgesteuerten
Kalander geführt wurde. Die Temperatur betrug 132° C und der angewandte Druck 7,0 kg/cm2. Das auf
-Ό diese Weise hergestellte Papier wurde dann auf der der
Drahtseite gegenüberliegenden Seite mit einer flüssigen Zusammensetzung bestehend aus einer Schicht aus
einer wäßrigen Ketendimer-Verleimungsmasse und einer Schicht aus einer Gelatine-Silberbromidemulsion
r> in der in den Beispielen 1 und 2 beschriebenen Weise beschichtet. Das beschichtete Material wurde dann 5
Minuten lang bei 24°C in einer Kammer mit Luftumwälzung getrocknet. Wie in den Fällen der
Beispiele 1 und 2 haftete die Emulsionsschicht fest auf
tu dem verleimten Papierträger, so daß bei der Entwicklung
eines solchen Materials eine Delaminierung und Faltenbildung vermieden wurde und keine Schwierigkeiten
beim Hindurchführen des Materials durch die Entwicklungsvorrichtung auftraten. Die Gesamtabsorp-
Ci tion an Entwicklungsflüssigkeit betrug 13,8 Gew.-%
Die Herstellung photographischer Materialien nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bietet wesentliche
Vorteile im Vergleich zur Herstellung photographischer Materialien nach dem aus der US-PS 28 35 578
■tu bekannten Verfahren. Insbesondere absorbieren die
nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten photographischen Materialien beträchtlich weniger an
wäßrigen photographischen Entwicklungslösungen, und zwar als Folge davon, daß die zur Herstellung der
■Ti Materialien verwendete Ketendimer-Verleimungsmasse
keinen Gelatinezusatz enthält. Gleichzeitig weisen die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten
Aufzeichnungsmaterialien mindestens eine gleich gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Delaminierung und
"·» Faltenbildung auf. Da beim Verfahren der Erfindung die
Ketendimer-Verleimungsmasse durch eine naß-naß-Beschichtung aufgetragen wird, entfällt die Notwendigkeit
einer Trocknungsstufe, wodurch die Herstellungskosten beträchtlich vermindert werden, im übrigen bietet das
"·■"> erfindungsgemäße Verfahren eine beträchtliche Flexibilität,
da die Ketendimer-Verleimungsschicht mit der gleichen Vorrichtung auf das Papier aufgetragen
werden kann, die auch zum Auftrag der anderen Schichten des photographischen Materials verwendet
wird, beispielsweise der oder den Emulsionsschichten, wodurch es ermöglicht wird, sämtliche Schichten in
einer einzigen Beschichtungsoperation auf den Träger aufzutragen.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
Claims (1)
10
Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines photograph!·
sehen Aufzeichnungsmaterials, wobei auf einen s Schichtträger aus verleimtem Papier
a) eine Zwischenschicht, die ein Kotendimer
enthält, und
b) mindestens eine hydrophile, protdnhaltige
Kolloidschicht aufgetragen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Auftragen der wäßrigen Zwischenschicht, die noch
flüssig oder zumindest feucht ist und die kein oder praktisch kein Protein enthält unmittelbar darauf
mindestens eine hydrophile, proteinhaltige Kolloidschicht aus einer wäßrigen Beschichtungsmasse
autgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man auf die Zwischenschicht, mindestens eine Gelatine-Silberhalogenidemulskniiüschicht
aufträgt
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß man auf die Zwischenschicht mindestens
eine wäßrige, dispergiertes Bariumsulfat 2ί enthaltende, hydrophile Kolloidschicht aufträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß man auf die Zwischenschicht mindestens
eine wäßrige, eine dispergierte amisiatische Verbindung enthaltende Kolloidschicht aufträgt. )<
>
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Zwischenschicht mindestens
eine wäßrige, eine dispergierte Silbeirhalogenidentwicklerverbindung
enthaltende, Kolloidschicht aufträgt. ir>
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Zwischenschicht mindestens
eine wäßrige, eine dispergierte U.V.-Absorberverbindung enthaltende, Kolloidschicht aufträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- w
zeichnet, daß man auf die Zwischenschicht mindestens eine Kolloidschicht aufträgt, die ein Beizmittel
für einen photographischen Bildfarbstoff enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurcli gekennzeichnet,
daß man eine Zwischenschicht aufträgt, die <r>
ein Ketendimerder folgenden Formel:
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß man einen Schichtträger ajs Papier beschichtet der aus einer Mischung aus Cellulosefasern
und Fasern eines synthetischen Polymeren aufgebaut ist
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß man einen Schichtträger aus Papier
beschichtet der aus Cellulosefasern aufgebaut ist die
mit einem Ketendimer verleimt sind.
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