DE2844305C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Thiolcarbamats, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Thiolcarbamaten
können als Agrochemikalien eingesetzt werden.
Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung von Thiolcarbamaten
bekannt.
(1) Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist in
der DE-OS 25 13 196 beschrieben, bei dem man jedoch ein organisches
Lösungsmittel verwendet.
(2) Man kann ein Benzylhalogenid mit einer wäßrigen
Lösung eines Alkalimetallsalzes der Thiolcarbaminsäure umsetzen
(US-PS 31 44 475).
Bei diesem Verfahren ist jedoch das Benzylhalogenid, welches
mit dem Alkalimetallsalz der Thiolcarbaminsäure umgesetzt
wird, wasserunlöslich, so daß die Reaktion des Benzylhalogenids
mit der wäßrigen Lösung eines Alkalimetallsalzes der
Thiolcarbaminsäure als heterogene Reaktion durchgeführt
werden muß. Die Reaktion geht nicht glatt vonstatten und
bereitet bestimmte Schwierigkeiten insbesondere hinsichtlich
einer langen Reaktionszeit und einer geringen Ausbeute
des angestrebten Produktes.
Es wurden daher verschiedene verbesserte Verfahren beschrieben.
(3) Man kann insbesondere ein Benzylhalogenid
mit dem Alkalimetallsalz der Thiolcarbaminsäure in einem
gemischten Lösungsmittel aus Wasser und Aceton, Methanol
oder Äthanol umsetzen (jap. Patent Nr. 28 427/1973).
(4) Ferner kann man Carbonylsulfid mit einem
sekundären Amin in einem organischen Lösungsmittel
umsetzen, wobei ein Aminsalz der Thiolcarbaminsäure gebildet
wird, welches sodann mit einem Alkylhalogenid oder Benzylhalogenid
umsetzt wird (jap. Patentanmeldungen
Nr. 88 030/1975 und 78 832/1977).
(5) Man kann ferner ein Alkylhalogenid mit einer
wäßrigen Lösung eines Alkalimetallsalzes einer Thiolcarbaminsäure
in Anwesenheit eines Katalysators in Form eines
quaternären Ammoniumsalzes, eines quaternären Phosphoniumsalzes,
eines Harzes vom quaternären Ammoniumtyp oder eines
Harzes vom quaternären Phosphoniumtyp zusetzen
(jap. Patentanmeldung Nr. 1 08 908/1977).
Bei dem Verfahren (3) wird ein wasserlösliches organisches
Lösungsmittel, wie Aceton, Methanol oder Äthanol als
Lösungsmittel für die Reaktion eingesetzt. Die Umsetzung
des Benzylhalogenids mit einer wäßrigen Lösung eines
Alkalimetallsalzes einer Thiolcarbaminsäure erfolgt in
einem homogenen System, wobei die Reaktion glatt vonstatten
geht.
Bei dem Verfahren (4) setzt man ein Aminsalz einer
Thiolcarbaminsäure als Thiolcarbaminsäuresalz und ein
organisches Lösungsmittel, z. B. einen aliphatischen
Kohlenwasserstoff, einen aromatischen Kohlenwasserstoff
oder einen halogenierten Kohlenwasserstoff, ein N,N-Di-niederalkyl-formamid,
ein Di-niederalkyl-sulfoxid, ein
Niederalkyl-cyanamid oder ein Nitrobenzol als
Lösungsmittel für die Reaktion ein. Die Umsetzung des Alkylhalogenids
oder Benzylhalogenids mit dem Aminsalz der
Thiolcarbaminsäure in dem organischen Lösungsmittel
erfolgt im homogenen System, so daß die Reaktion glatt
vonstatten geht.
Bei dem Verfahren (5) geht die Umsetzung eines Alkylhalogenids
mit einer wäßrigen Lösung eines Alkalimetallsalzes
einer Thiolcarbaminsäure glatt vonstatten, wenn
man ein quaternäres Ammoniumsalz, ein quaternäres Phosphorsalz,
ein Harz vom quaternären Ammonium-Typ oder ein
Harz vom quaternären Phosphonium-Typ als Katalysator einsetzt.
Bei dem Verfahren (3) muß man jedoch ein wasserlösliches
organisches Lösungsmittel, wie Aceton, Methanol oder
Äthanol anwenden, so daß das Abwasser mit dem Lösungsmittel
verunreinigt wird. Diese Umweltverschmutzung kann nachteiligerweise
nicht vermieden werden.
Bei dem Verfahren (4) wird ebenfalls ein organisches
Lösungsmittel eingesetzt und dieses Lösungsmittel muß
unter den Gesichtspunkten der Kosten und des Umweltschutzes
zurückgewonnen werden und diese Rückgewinnungsstufe
ist kostspielig.
Bei dem Verfahren (5) muß man als Katalysator ein teures
wasserlösliches quaternäres Ammoniumsalz, quaternäres
Phosphoniumsalz einsetzen. Eine Verunreinigung
des Abwassers mit dem Katalysator kann nicht verhindert
werden, so daß hierdurch der Stickstoffgehalt und Phosphorgehalt
in Flüssen, Seen, Marschen oder im Meer erhöht wird.
Hierdurch kommt es zu Umweltverschmutzung. Darüber hinaus
sind die Kosten für das Verfahren sehr hoch und die
Reaktionszeit ist relativ lang.
Aus obigen Gründen sind die Verfahren (1) bis (5) unter
Umweltschutz-Gesichtspunkten und unter Kostengesichtspunkten
nicht für die Herstellung von Thiolcarbamaten zu empfehlen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Verfahren
zur Herstellung von Thiolcarbamaten gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 dahin gehend abzuwandeln, daß es
im heterogenen Reaktionssystem glatt und mit
hoher Effizienz vonstatten geht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 gelöst.
Als sekundäre Amine setzt man bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren Amine der Formel (I) ein, wobei R₁ und R₂
gleich oder verschieden sind und jeweils eine Alkyl-,
Alkoxy-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Hydroxyalkyl-, Phenyl-
oder Benzyl-Gruppe bedeuten und wobei R₁ und R₂ miteinander
direkt oder über ein Sauerstoffatom zu einem Ring verbunden
sein können. Sofern Alkyl-Gruppen genannt sind oder
Gruppen, welche Alkyl-Gruppen enthalten, handelt es sich
vorzugsweise um Alkyl-Gruppen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen.
Bei den sekundären Aminen, bei denen R₁ und R₂ zu einem
Ring geschlossen sind, handelt es sich um cyclische Amine,
einschließlich heterocyclischer Amine.
Geeignete sekundäre Amine sind symmetrische sekundäre
Amine, wie Dimethylamin, Diäthylamin, Di-n-propylamin, Di-iso-propylamin,
Di-n-butylamin, Di-iso-butylamin, Di-n-amylamin,
Di-n-hexylamin, Bis(2-äthylhexyl)amin, Di-n-octylamin,
Diallylamin, Bis(2-methylallyl)amin, Dicyclohexylamin,
Diäthanolamin, Di-iso-propanolamin, Diphenylamin und Dibenzylamin;
asymmetrische sekundäre Amine, wie N-Methyl-n-butylamin,
N-Äthyl-n-butylamin, N-Butyläthanolamin,
N-Methylphenylamin, N-Äthylphenylamin, N-Methylbenzylamin,
N-Äthylbenzylamin und N-Methylcyclohexylamin; cyclische
Amine, wie Pyrrolidin, Piperidin, Hexamethylenimin und
Morpholin.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden
Alkylhalogenide oder Benzylhalogenide der Formel (IV) eingesetzt,
wobei X ein Halogenatom, wie Cl, Br oder J bedeutet und
wobei R₃ eine niedere Alkyl-Gruppe, wie Methyl, Äthyl, n-Propyl,
Iso-propyl, n-Butyl bedeutet oder eine Benzyl-Gruppe
oder eine substituierte Benzyl-Gruppe mit einem oder zwei
Substituenten aus der Gruppe Halogen, Alkyl, Alkoxy,
Alkylthio, Nitro oder Cyano.
Beispiele für Alkylhalogenide sind: Methyljodid, Äthyljodid, Isopropyljodid,
n-Propylbromid, n-Butyljodid und Isobutylbromid,
für Benzylhalogenide; Benzylchlorid,
Benzylbromid, Benzyljodid; 2-, 3- oder 4-Fluorbenzylchlorid
oder -bromid; 2-, 3- oder 4-Chlorbenzylchlorid oder -bromid;
2-, 3- oder 4-Brombenzylbromid; 2-, 3- oder 4-Jodbenzylchlorid,
2-, 3-, 4-Methylbenzylchlorid oder -bromid;
4-Äthylbenzylchlorid, 4-(Isopropyl)benzylchlorid,
4-(Isopropyl)benzylchlorid, 2-Methoxybenzylchlorid,
3-Äthoxybenzylbromid, 4-(Isopropoxy)benzylchlorid,
4-Methylthiobenzylchlorid, 4-Äthylthiobenzylchlorid,
2-, 3- oder 4-Nitrobenzylchlorid oder -bromid; 2-, 3- oder
4-Cyanobenzylbromid; 2,6-Dichlorbenzylchlorid oder -bromid;
4-Chlor-2-methoxybenzylchlorid, 2-Chlor-4-nitrobenzylchlorid
oder -bromid; 2,5-Dimethylbenzylchlorid,
4-Methyl-3-nitrobenzylchlorid und 3,5-Dinitrobenzylchlorid.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Thiolcarbamate haben die allgemeine Formel (V), wobei R₁ und R₂ gleich
oder verschieden sind und jeweils Alkyl, Alkoxy, Alkenyl,
Cycloalkyl, Hydroxyalkyl, Phenyl oder Benzyl bedeuten oder
wobei R₁ und R₂ miteinander direkt oder über ein Sauerstoffatom
zu einem Ring verbunden sein können und wobei R₃
eine niedere Alkylgruppe ist oder eine Benzyl-Gruppe oder
eine durch einen oder zwei Substituenten aus der Gruppe
Halogen, Alkyl, Alkoxy, Alkylthio, Nitro oder Cyano
substituierte Benzyl-Gruppe bedeutet.
Beispiele solcher Thiolcarbamate sind S-Alkylthiolcarbamat,
wie S-Äthyl-N,N-diäthylthiolcarbamat, S-Äthyl-N,N-di-n-propylthiolcarbamat,
S-Äthyl-N,N-hexamethylenthiolcarbamat;
und S-Benzylthiolcarbamate und S-substituiert-Benzylthiolcarbamate,
wie S-Benzyl-N,N-dimethylthiolcarbamat,
S-4-Chlorbenzyl-N,N-diäthylthiolcarbamat, S-4-Äthylbenzyl-N,N-dibenzylthiolcarbamat,
S-4-iso-Propylbenzyl-N-äthyl-N-phenylthiolcarbamat,
S-2-Methoxybenzyl-N,N-dimethylthiolcarbamat,
S-4-Äthoxybenzyl-N,N-hexamethylenthiolcarbamat,
S-4-Methylthiobenzyl-N,N-tetramethylenthiolcarbamat,
S-4-Äthylthiobenzyl-N,N-diallylthiolcarbamat,
S-4-Nitrobenzyl-N,N-bis(2-hydroxyäthyl)thiolcarbamat,
S-2-Cyanobenzyl-morpholinocarbothioat, S-2,6-Dichlorbenzyl-N,N-dimethylthiolcarbamat,
S-4-Chlor-2-methoxybenzyl-N-n-butyl-N-methylthiolcarbamat,
S-2-Chlor-4-nitrobenzyl-N,N-pentamethylenthiolcarbamat,
S-2,5-Dimethylbenzyl-N,N-dimethylthiolcarbamat
und S-3,5-Dinitrobenzyl-N,N-diäthylthiolcarbamat.
Die erfindungsgemäße Umsetzung kann nach folgendem Formelschema
durchgeführt werden, indem man Carbonylsulfid (II)
mit einem sekundären Amin (I) unter Bildung einer wäßrigen
Lösung eines Aminsalzes der Thiolcarbaminsäure (III) umsetzt, gefolgt
von einer Umsetzung einer halogenierten Verbindung
(IV) mit dem Aminsalz.
Die Reaktionstemperatur bei der Reaktion des Carbonylsulfids
(II) mit dem sekundären Amin (I) liegt unter
80°C und vorzugsweise bei 10 bis 50°C. Die Reaktionstemperatur
bei der Umsetzung der halogenierten Verbindung
(IV), welche gegebenenfalls substituiert
sein kann, mit der wäßrigen Lösung des Aminsalzes der
Thiolcarbaminsäure (III) liegt vorzugsweise im Bereich
von 0 bis 80°C und speziell im Bereich von 20 bis 60°C
Bei beiden Reaktionen ist das Aminsalz der Thiolcarbaminsäure
nicht stabil und es wird bei Temperaturen oberhalb
80°C zersetzt.
Das Molverhältnis des Carbonylsulfids (II) zum sekundären
Amin (I) liegt unterhalb 0,5 und vorzugsweise unterhalb
0,49. Wenn das Molverhältnis über 0,5 liegt, so ist das
gebildete Aminsalz der Thiolcarbaminsäure instabil und
wird nachteiligerweise zersetzt. Das Molverhältnis der des
organischen Halogenids (IV) zum Aminsalz der
Thiolcarbaminsäure (III) in der wäßrigen Lösung beträgt
vorzugsweise 1,0 (äquimolare Menge).
Die Menge des wäßrigen Mediums wird derart
gewählt, daß das Aminsalz der Thiolcarbaminsäure (III)
in der wäßrigen Lösung in einer Konzentration von
40 bis 80% und vorzugsweise von 50 bis 70% vorliegt.
Wenn eine zu große Menge des wäßrigen Mediums eingesetzt
wird, so daß die Konzentration des Aminsalzes der
Thiolcarbaminsäure (III) in der wäßrigen Lösung unterhalb
40% liegt, so geht die Reaktion der halogenierten Verbindung
mit dem Aminsalz der Thiolcarbaminsäure
glatt vonstatten und die Reinheit und die Ausbeute des
angestrebten Thiolcarbamats (V) sind nachteiligerweise gering.
Wenn die Menge des wäßrigen Mediums zu gering ist,
so daß die Konzentration des Aminsalzes der Thiolcarbaminsäure
(III) in der wäßrigen Lösung mehr als 80% beträgt,
so ist das Aminsalz der Thiolcarbaminsäure instabil und
wird leicht zersetzt.
Das Reaktionsgemisch aus dem Thiolcarbamat (V), dem
sekundären Amin-Hydrohalogenid (VI) und dem Wasser kann
getrennt werden in eine organische Phase aus dem Thiolcarbamat
(V) und eine wäßrige Phase aus Wasser und
dem sec-Amin-Hydrohalogenid (VI), und zwar durch Phasentrennung.
Die organische Phase wird in herkömmlicher Weise
aufgearbeitet, z. B. durch Waschen mit Wasser und Destillieren
der angestrebten Verbindung. Man erhält
das Thiolcarbamat in hoher Reinheit mit hoher Ausbeute.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird gewöhnlich kein
organisches Lösungsmittel zum Zwecke der Phasentrennung
oder beim Waschen mit Wasser eingesetzt. Falls erforderlich,
kann man jedoch ein organisches Lösungsmittel verwenden,
z. B. Benzol, Toluol, Hexan, Äther oder Chloroform. Die
wäßrige Phase aus Wasser und dem sec-Amin-Hydrohalogenid
(VI), welche bei der Phasentrennung anfällt, wird in
herkömmlicher Weise aufgearbeitet, z. B. durch Neutralisation
und Destillation, wobei man das sekundäre Amin (I)
stöchiometrisch zurückgewinnt.
Erfindungsgemäß erhält man das Thiolcarbamat in hoher
Reinheit mit hoher Ausbeute in einem wäßrigen Medium
ohne Verwendung eines Katalysators oder eines organischen
Lösungsmittels. Die Nachteile der herkömmlichen Verfahren
werden somit überwunden und das erzielte Thiolcarbamat hat
eine hohe Reinheit. Es fällt mit hoher Ausbeute an, und
zwar ohne jegliche Umweltverschmutzung und bei geringen
Kosten.
Im folgenden wird das Verfahren der Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
In ein Gemisch von 146,3 g (2,0 Mol) Diäthylamin und 128,9 g
Wasser gibt man unter Rühren 58,9 g (0,98 Mol)
Carbonylsulfid bei einer Reaktionstemperatur von 15 bis
20°C. Bei der Umsetzung erhält man 334,1 g einer wäßrigen
Lösung des Diäthylaminsalzes der N,N-Diäthylthiolcarbaminsäure
(59,9% (0,97 Mol) des Diäthylaminsalzes der N,N-Diäthylthiolcarbaminsäure).
Sodann gibt man 156,2 g (0,97 Mol)
4-Chlorbenzylchlorid tropfenweise zu der wäßrigen Lösung
unter Rühren unterhalb 50°C und die Umsetzung wird während
3 h bei 45 bis 50°C durchgeführt. Nach der Umsetzung wird
das erhaltene Reaktionsgemisch in eine organische Phase
und eine wäßrige Phase durch Phasentrennung aufgeteilt.
Die organische Phase wird mit 500 ml 1n-HCL gewaschen
und dann noch zweimal mit je 500 ml Wasser gewaschen und
destilliert. Man erhält 248,8 g S-4-Chlorbenzyl-N,N-diäthylthiolcarbamat
mit einem Siedepunkt von 126,0 bis 127,0°C/(0,008 mmHg).
Die Ausbeute bezogen auf 4-Chlorbenzylchlorid
beträgt 99,5%. Das Produkt wird gaschromatographisch
analysiert. Es zeigt sich, daß das Produkt eine hohe Reinheit
von 98,95% hat.
In ein Gemisch von 73,1 g (1,0 Mol) Diäthylamin,
192,0 g (1,2 Mol) 25%ige wäßrige Natriumhydroxidlösung
und 251,6 g Wasser gibt man unter Rühren 60,1 g (1,0 Mol) Carbonylsulfid
bei einer Reaktionstemperatur von 0 bis 5°C.
Man erhält eine wäßrige Lösung eines Natriumsalzes der
N,N-Diäthylthiolcarbaminsäure. Sodann gibt man 161,0 g (1,0 Mol)
4-Chlorbenzylchlorid tropfenweise bei einer Temperatur
unterhalb 50°C unter Rühren hinzu und die Reaktion wird
während 3 h bei 45 bis 50°C fortgesetzt. Nach der Umsetzung
wird das Reaktionsgemisch nach dem Verfahren des Beispiels 1
aufgearbeitet. Man erhält 214,2 g S-4-Chlorbenzyl-N,N-diäthylthiolcarbamat
(83,1% bezogen auf 4-Chlorbenzylchlorid).
Das Produkt wird gaschromatographisch analysiert.
Es hat eine Reinheit von 95,4%. Die Reaktion wird während
24 h fortgesetzt. Die Ausbeute beträgt 90,2% und die Reinheit
beträgt 95,5%.
Man arbeitet nach dem Verfahren des Beispiels 1, wobei
man 0,97 Mol der jeweiligen halogenierten Verbindung (IV)
anstelle von 156,2 g (0,97 Mol) 4-Chlorbenzylchlorid einsetzt.
Man erhält die verschiedenen Thiolcarbamate (V).
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt. Die
Ausbeute ist jeweils auf die halogenierte Verbindung (IV)
bezogen.
In ein Gemisch von 1 Mol des jeweiligen sekundären Amins
(I) und 109,6 g Wasser (70,0 g Wasser bei den Beispielen
24, 35 und 38) werden unter Rühren 0,49 Mol Carbonylsulfid
bei einer Reaktionstemperatur unterhalb 50°C eingeleitet.
Man erhält dabei die spezifischen angegebenen Konzentrationen
der jeweiligen verschiedenen Aminsalze der Thiolcarbaminsäure
(III) in den wäßrigen Lösungen. Sodann gibt man die verschiedenen
halogenierten Verbindungen (IV) zu der wäßrigen
Lösung bei einer Temperatur unterhalb 60°C. Die Umsetzung
findet bei der spezifischen Temperatur statt. Die Aufarbeitung
erfolgt gemäß Beispiel 1. Man erhält verschiedene
Thiolcarbamate (V). Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Die Ausbeute ist auf die halogenierte Verbindung
(IV) bezogen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Thiolcarbomats
der allgemeinen Formel
durch Umsetzung von Carbonylsulfid mit einem sekundären
Amin der allgemeinen Formel
und nachfolgende Umsetzung des gebildeten Thiolcarbaminsäure-Aminsalzes
mit einem organischen Halogenid der allgemeinen
FormelX-R₃ (IV)wobei R₁ und R₂ gleich oder verschieden sind und Alkyl,
Alkoxy, Alkenyl, Cycloalkyl, Hydroxyalkyl, Phenyl oder
Benzyl bedeuten oder wobei R₁ und R₂ miteinander direkt
oder über ein Sauerstoffatom zu einem Ring verbunden
sein können, und R₃ eine niedere Alkylgruppe, eine
Benzylgruppe oder eine Benzylgruppe, welche einen oder
zwei Substituenten aus der Gruppe Halogen, Alkyl, Alkoxy,
Alkylthio, Nitro oder Cyano trägt, ist und X ein Halogenatom
bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man bei
Reaktionstemperatur von unterhalb 80°C zunächst
Carbonylchlorid und sekundäres Amin (I) in einem
wäßrigen Medium zu einer 40 bis 80%igen wäßrigen
Lösung des Thiolcarbaminsäure-Aminsalzes umsetzt und
diese in heterogener Reaktion mit dem organischen
Halogenid (IV) umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mol-Verhältnis des Carbonylsulfids zum
sekundären Amin (I) unterhalb 0,5 liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mol-Verhältnis des Carbonylsulfids zum sekundären
Amin (I) unterhalb 0,49 liegt.
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