DE2842608A1 - Verfahren zur herstellung von injizierbaren liposomen - Google Patents
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Description
DIpL-lng. P. WIRTH · Dr. V. SCHMiED-KOWARZIK
Dlpl.-lng. G. DANNENBERG · Dr. P. WEINHOLD · Dr. D. GUDEL
33S024 - 1 "
SIEGFRIEDSTRASSE 8
™™·«» * --MDNCHEN4O
Case G-395
Societa Farmaceutici Italia 3.p.A.
1/2 Largo Guido Donegani
20121 Mailand / Italien
20121 Mailand / Italien
Verfahren zur Herstellung von injizierbaren Liposomen
909815/0862
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf"ein neues Verfahren
zur Herstellung von injizierbaren Liposoraen..
Liposome sind pharmazeutische Zusammensetzungen, in welchen das Heilmittel in Teilchen enthalten ist, die aus wässerigen
und Lipidschichten in konzentrischer Anordnung bestehen. Das Heilmittel kann sowohl in der wässerigen cils auch in der Lipidschicht
enthalten sein. Die Lipidschicht besteht im allgemeinen
aus einem Phospholipid, wie Lecithin und Sphyngomyelin, einem Steroid, wie Cholesterin, und einer ionischen grenzflächenaktiven
Substanz, wie Dicety!phosphat, Stearylamin und Phosphatid säure.
Die Durchmesser der Liposome betragen 0,01 bis 5 Mikron. Das zur Herstellung von Liposomen angewendete Verfahren umfaßt
gewöhnlich zwei Hauptschritte:
1. Herstellung der Liposomen:
1. Herstellung der Liposomen:
Die Lipidkomponenten werden in Chloroform gelöst, das dann
im Vakuum abgedampft wird. Dem Kolben, der den Rückstand als dünne Schicht enthält, wird die lleilmittellösung zugesetzt
und das Ganze während 30 Sekunden bis >2 Stunden mit Ultraschall
geschüttelt. Die so erhaltene Liposomensuspension enthält eine wichtige Fraktion .von nicht-eingeschlossenem Heil- ·
mittel, die von den Liposomen abgetrennt werden muß. • 2. Abtrennung der Liposomen vom nicht-eingeschlossenen Heilmittel:
Dieses Verfahren erfolgt durch Säulenchromatographie mit
einem Molekularsieb Sepharose 6B.
Die Liposomen eluieren zuerst, während das freie Heilmittel
* durch die Sepharose zurückgehalten wird.
Ein anderes geeignetes Verfahren ist das Ultrazentrifugieren bei 100 000 g und nachfolgendes Waschen, immer mit Ultrazentrifugieren,
mit gepufferter Lösung. Es hat sich gezeigt, daß die Liposomen bei Tieren antitumoral wirksame Heilmittel selektiv
zu neoplastischen Zellen transportieren können.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf ein neues Verfahren zum /ibtrennen von Liposomen vom nicht-eingeschlossenen
Heilmittel. Dabei werden Ionenaustauscher- und adsorbierende
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Harze verwendet, ohne daß die Anwendung von Chromatographie erforderlich
ist.
Als Ionenaustauscherharz werden nach bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung solche verwendet, die ein
organisches Grundgerüst aufweisen, das sich insbesondere von Styrol/Divinylbenzol oder Acryl- bzw. Methacrylsäure ableitet.
Selbstverständlich können dafür aber auch andere Substanzen verwendet werden, die zu einem unlöslichen Polymer führen.
Die Harze des Kationentyps besitzen vorzugsweise funktionelle SuIfon- oder Carbonsäuregruppen, welche in Säure- oder Salzform
oder anderweitig aktivierter Form vorliegen können. Harze des Anionentyps können z.B. Polyaminofunktionen aufweisen und entweder
als quaternäres Ammoniumsalz oder als freie Gruppe,in Salzform oder als anderweitig aktivierte Base vorliegen.
Das Ionenaustauscherharz wird der Liposomensuspension des Heilmittels,
die gereinigt werden muß, zugesetzt und das Ganze 1 bis 120 Minuten lang geschüttelt.
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Die freie Liposomensuspension wird nach Filtrieren durch
eine poröse Schicht, die das Harz, auf welchen das freie Heilmittel
absorbiert worden ist/ zurückhält, erhalten. Dieses neue Reinigungsverfahren, bei dem lonenatistauscherharze ver-•wendet
werden, zeigt den großen Vorteil, daß sehr konzentrierte Lipcsomensuspensionen (bis zu 4 mg/ml Adriamycinhydrochlorid)
'erhalten werden können, die durch Chromatographie lait einem
Molekularsieb (maximal 200 /VmI) nicht erzielt werden können.
Die so erhaltene Liposomensuspension ist sehr stabil und neigt im Gegensatz zu den Suspensionen, die durch Zentrifugieren mit
hoher Umdrehungsgeschwindigkeit erhalten werden, nicht zur Sedimentation.
Die definitive chemische Stabilisierung wird durch Gefriertrocknen der Liposomensuspension erzielt.
Die folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung - näher erläutern, ohne daß diese jedoch hierauf beschränkt
sein soll. . - ; ' ■
B ei s ρ i e 1 1: In einem Verseifungskolben wurden 1,5 g
Eilecithin, 0,4 g Cholesterin und 0,2 g Dicetylphosphft in
Chloroform gelöst und das Lösungsmittel' bis zur Trockene abgedampft.
Eine Adriamycinhydrochloridlösung (Konzentration 20 mg/inl) in 0,007 N Pufferphosx>hat wurde darauf zugesetzt und
die Lösung 1 Minute lang mit Ultraschall geschüttelt. Dann wurde die Suspension bei Raumtemperatur "unter Stickstoffatmo- ·
Sphäre 30 Minuten lang stehen gelassen, worauf 2 g BDH IR-50--Harz,
das vorher in die Natriuraform aktiviert worden war, "
zugesetzt wurden (das Gewicht bezieht sich auf das Trockengewicht und entspricht 5 ml aufgeblähtem Harz). Der Inhalt,des
Kolbens wurce 30 Minuten lang geschüttelt. Dann wurde die Suspension" durch eine poröse Schicht (G" 1) filtriert·. Liposomcn
mit einer variierenden Größe von 0,5 bis 2 Mikron und
mit einem Gehalt von 60 % der Ausgangsmenge Adriamycin wurden
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erhalten. Sie wurden durch Gefriertrocknung stabil gemacht.
Beispiel 2: Es v/urde V7ie in Beispiel 1 verfahren und die gleichen Mengen Adriamycin und Lipide verwendet, wobei
das Schütteln mit Ultraschall auf 10 Minuten ausgedehnt v/urde,
um Liposomen mit einer Größe von weniger als 1 Mikron zu erhalten.
Es wurde ein nicht-granulares Harz, das ebenfalls die
Funktion eines Siebes aufweist, gewählt, da der Gesamtkörper der Liposome eine Größe aufweist, die nicht ganz homogen ist.
Demgemäß wurden 10 ml "Dowex 50W-X 4 (100-200 mesh)-Harz, das
vorher in die Natriumform aktiviert worden war, in den Kolben
eingebracht. Nach dem Filtrieren wurde eine Suspension erhalten, die Liposomen mit einer Größe von 0,2 bis 0,8 Mikron sowie
75 % des Ausgangsadriamycins enthielt. Dann wurden die. Liposomen
durch Gefriertrocknung stabil.gemacht«
Beispiel 3: Eine Lösung von 5-Fluoruracil mit .einer
Konzentration von 10 mg/ml in 0,007 N Pufferphosphat und mit einem pH-Wert von 8 wurde in den Verseifungskolben gegossen,
der die Lipidphase enthielt, welche, wie oben beschrieben, hergestellt worden war. Die Suspension wurde wie in Beispiel 1 behandelt,
wobei als Filtriex"harz 10 ml AmberIite ' IRA-400 (Cl), '
das vorher als Chlorhydrat aktiviert worden war, verwendet wii-väen. Die so erhaltenen Liposomen wurden durch Gefriertrocknung
stabil gemacht.
Beispiel 4: Liposomen aus 5-Flubruracil wurden, wie
oben beschrieben, unter Verwendung von 1,5 g Eilecithin, 0,4 g Cholesterin und 0,2 g Stearylamin hergestellt. Als Reinigungssystern
wurden 10 ml Dowex 1-Harz (50 bis 100 mesh), das vorher
aktiviert' worden war, verwendet. Die so erhaltenen Liposomen wurden durch Gefriertrocknung stabilisiert. . -
Beispiel 5: Es wurde unter den gleichen Bedingungen
und unter Verwendung der gleichen Mengen, wie in Beispiel 2 beschrieben, eine Adriamycin-Liposomensuspension hergestellt
und unter Verwendung von 15 g adsorbierendem Rohm und Haas XAD 7:-
Harz, die direkt in den Ilerstellungskolben eingebracht wurden, gei'einigt.
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ORIGINAL INSPECTED
Nach Schütteln während 40 Minuten und Filtrieren durch
Sinterfilterglas G 1 wurde eine Liposomensuspension erhalten,
die etwa 50 % der Ausgangsmerige Adriamycin enthielt; diese
Suspension wurde durch Gefriertrocknen stabilisiert.
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ORIGINAL
TEQ^
Claims (5)
1. Verfahren zum Reinigen von Liposomensuspensionen von nichteingeschlossenem
Heilmittel, dadurch gekennzeichnet, daß Ionenaustauscherharze sowohl in aktivierter als auch in nicht-aktivierter
Form in Salzfdrm eingesetzt'werden.
ι 2. Verfahren nach Anspruch 1,.dadurch gekennzeichnet, daß
•absorbierende Polyraersubstanzen eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß starke oder schwache Harze des Anionentyps eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß starke, oder schwache Harze des Kationentyps eingesetzt werden.
5. Verf cthren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Liposomensuspensionen zur Stabilisierung gefriergetrocknet werden.
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ORIGINAL INSPECTED
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