DE2841961A1 - Verfahren zur herstellung von kornorientiertem siliciumstahl - Google Patents
Verfahren zur herstellung von kornorientiertem siliciumstahlInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von kornorientiertem Siliciumstahl
Die Erfindung betrifft die Einfügung einer Hochtemperatur-Durchlaufglühung
von Bandmaterial in die Fertigungsstrecke von Siliciumstahl mit Goßstruktur und insbesondere betrifft
sie eine solche Durchiaufglühung, die nach der Entkohlung
und vor der abschließenden Hochtemperatur-Kistenglühung
durchgeführt wird.
Die vorliegende Erfindung bezweckt Verbesserungen der Herstellung von Siliciumstahl mit Goßstruktur. In Siliciumstahl
mit Goßstruktur sind die die Körner oder Kristalle aufbauenden raumzentrierten Würfel in der mit (110) 001
nach den Miller'sehen Indices bezeichneten Goßlage orientiert.
Dr.Ha/Ma
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Siliciumstähle mit Goßstruktur sind in der Fachwelt bekannt und werden in der Regel zur Herstellung von
Transformatorkernen und dergleichen verwendet. Bisher wurden verschiedene Fertigungsgänge für die Herstellung
von Siliciumstahl mit Goßstruktur angegeben, die wesentlich verbesserte magnetische Eigenschaften erzielen
ließen. Als Ergebnis dieser früheren Arbeiten werden orientierte Siliciumstähle nun in zwei allgemeine
Kategorien eingeordnet. Die erste Kategorie wird allgemein als kornorientierter Siliciumstahl mit hoher Permeabilität
bezeichnet und wird nach Verfahren hergestellt, welche beständig ein Produkt mit einer Permeabilität
bei 796 Amperewindungen pro Meter (A/m) von über etwa 1850 und in typischer Weise über etwa 1900
ergeben. Die zweite Kategorie wird allgemein als Silicium stahl mit regulärer Kornorientierung bezeichnet und
wird nach Verfahren hergestellt, die in der Regel eine Permeabilität von weniger als etwa 1850 ergeben. Die
US-Patentschriften 3 287 183, 3 636 579, 3 873 381 und 3 932 234 beschreiben typische Verfahren zur Erzielung
von kornorientiertem Siliciumstahl mit hoher Permeabilität. Typische Verfahren zur Erzielung von Siliciumstahl
mit regulärer Kornorientierung sind in der US-Patentschrift 3 764 406 beschrieben.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Feststellung, daß unabhängig von dem angewendeten Verfahren ausgeprägte
Verbesserungen sowohl der Permeabilität als auch des Kernverlusts erzielt werden, wenn der Siliciumstahl vor
der Entkohlung und vor der abschließenden KistenglUhung einer Hochtemperatur-Bandglühung unterworfen wird. Die
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erfindungsgemäße Lehre ist sowohl auf die Herstellung von kornorientiertem Siliciumstahl mit hoher Permeabilität
als auch von Siliciumstahl mit regulärer Kornorientierung anwendbar, wobei die Hochtemperatur-Bandgltlhung
unter den nachstehend beschriebenen Bedingungen durchgeführt wird.
Die Erfindung schafft ein Verfahren zur Herstellung von kornorientiertem Siliciumstahl mit Goßstruktur mit einer
Permeabilität bei 796 A/m von über 1850 sowie von Siliciumstahl mit Goßstruktur mit einer Permeabilität bei
796 A/m von weniger als etwa 1850, und die Erfindung umfaßt die Verfahrensstufen des Warmwalzens auf Warmbandstärke,
Glühens, Beizens, Kaltwalzens auf die Endstärke, Entkohlens und abschließenden Kistenglühens des
entkohlten Siliciumstahls, wobei die gewünschte Goßstruktur erzielt wird, und das Verfahren kennzeichnet
sich dadurch, daß man den Siliciumstahl nach der Entkohlung und vor der abschließenden KistenglÜhung einer
Hochtemperatur-Durchlaufglühung des Bands unterwirft, wobei diese Durchlaufglühung bei hoher Temperatur des
Bandes in einer Atmosphäre aus reinem Stickstoff, reinem Wasserstoff, Stickstoff-Wasserstoffmischungen, inerten
Gasen oder einer entkohlenden Atmosphäre zur Verbesserung sowohl der Permeabilität als auch des Kernverlusts eines
solchen Siliciumstahls durchgeführt wird; bei der Herstellung von Siliciumstahl mit Goßstruktur mit einer
Permeabilität bei 796 A/m von mehr als 1850 erfolgt die Durchlaufglühung bei einer Temperatur von etwa 950 bis
1175°C während etwa 15 Sekunden bis zu etwa 5 Minuten, wobei die Zeit im umgekehrten Verhältnis zur Temperatur
steht; zur Herstellung eines Siliciumstahls mit Goßstruktur mit einer Permeabilität bei 796 A/m von weniger
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als etwa 1850 wird diese Hochtemperatur-Durchlaufglühung bei einer Temperatur von etwa 925 bis etwa 11000C während
etwa 15 Sekunden bis zu etwa 10 Minuten durchgeführt,
wobei auch hier die Zeit im umgekehrten Verhältnis zur Temperatur steht.
Anschließend an die Entkohlung (d.h* die Herabsetzung
des Kohlenstoffgehalts des Siliciumstahls auf unter etwa 0,010 % und vorzugsweise unter etwa 0,003 %) kann man
die beiden Typen von kornorientiertem Siliciumstahl abkühlen lassen und die Glühung anschließend durchführen.
Vorzugsweise wird jedoch in beiden Fällen die Hochtemperatur-Bandglühung gemäß der Erfindung an dem Siliciumstahl aus
wirtschaftlichen Gründen durchgeführt, solange er noch von der Entkohlung her warm ist. Das kann in einem getrennten
Bandglühofen, der sich an einen Entkohlungsofen anschließt, oder auch in dem Entkohlungsofen selbst oder einer Verlängerung
desselben erfolgen, die eine der vorstehend genannten Atmosphären enthalten.
In den vorstehend in bezug auf kornorientierten Siliciumstahl mit hoher Permeabilität genannten US-Patentschriften
sind verschiedene Wege zu ihrer Herstellung beschrieben. Die vorliegende Erfindung ist nicht von der Wahl einer
bestimmten Fertigungsmethode abhängig. Nur beispielsweise kann der Siliciumstahl eine Schmelzzusammensetzung in
Gewichtsprozent wie folgt besitzen:
Si 2 - 4 %
C weniger als 0,085 %
Al (säurelöslich) 0,01 - 0,065 %
N 0,003 - 0,010 %
Mn 0,03 - 0,2 %
S 0,015 - 0,07 %
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-T-
Die vorstehende Aufzählung umfaßt nur die Hauptbestandteile. Natürlich kann die Schmelze noch kleinere Mengen
Kupfer, Phosphor und Sauerstoff zusammen mit von der Herstellungsweise abhängigen Verunreinigungen enthalten.
Bei einer beispielsweisen Fertigung kann die Schmelze zu Barren vergossen und zu Brammen gewalzt oder fortlaufend
in Brammenform gegossen werden. Die Bramme wird wieder auf eine Temperatur von etwa 14OO°C erhitzt und
dann warm auf Bandstärke heruntergewalzt. Nach dem Warmwalzen wird das Stahlband bei einer Temperatur von etwa
850 bis etwa 1250°C während etwa 30 Sekunden bis zu 60 Minuten in einer Atmosphäre aus Verbrennungsgas,
Stickstoff, Luft oder einem inerten Gas einer Durchlaufglühung unterworfen. Das Band wird dann langsam auf eine
Temperatur von etwa 850 bis 9800C abgekühlt und anschließend
auf Umgebungstemperatur abgeschreckt.
Nach dem Entzundern und Beizen wird der Stahl in einer oder mehreren Stufen kalt auf die Endstärke gewalzt, wobei
die endgültige Kaltverminderung etwa 65 bis etwa 95 %
beträgt. Danach wird der Stahl kontinuierlich in feuchtem Wasserstoff bei einer Temperatur von etwa 8300C während
etwa 3 Minuten bei einem Taupunkt von etwa 600C entkohlt.
Anschließend wird der entkohlte Siliciumstahl mit einem Glühseparator, z.B. einem Magnesiaüberzug, versehen und
dann in einer Wasserstoffatmosphäre bei etwa 1200 C einer
abschließenden Kistenglühung unterworfen.
Bei Fertigungsmethoden, wie der vorstehend beispielsweise angegebenen, erzielt man durch die vereinte Einwirkung
von Mangansulfiden und Aluminiumnitriden, die während der abschließenden Kistenglühung ein primäres Kornwachstum
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verhindern und so das sekundäre Kornwachstum zur Erzielung der gewünschten Orientierung fördern, Permeabilitäten
oberhalb etwa 1850 bei 796 A/m. Andere Kornwachstumsinhibitoren oder Kombinationen von Inhibitoren können
verwendet werden und sind dem Fachmann bekannt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird unabhängig von den die Fertigungsmethode zur Herstellung des kornorientierten
Siliciumstahls mit hoher Permeabilität bildenden Verfahrensstufen der Stahl anschließend an die Entkohlung
und vorzugsweise vor der Aufbringung eines Glühseparators für die abschließende Hochtemperatur-Kistenglühung einer
Durchiaufbandglühung unterworfen. Das Band wird bei einer
Temperatur von etwa 950 bis etwa 1175°C während etwa 15 Sekunden bis zu etwa 5 Minuten geglüht. Die Glühdauer
steht im umgekehrten Verhältnis zur Temperatur. Wenn somit eine Temperatur am unteren Ende des vorstehend
angegebenen Bereichs gewählt wird, soll die Dauer am oberen Ende des vorstehend angegebenen Bereichs liegen
und umgekehrt. Ein bevorzugter Zeit-Temperaturbereich beträgt etwa 1050 bis etwa 11000C für eine Glühdauer
von etwa 30 Sekunden bis etwa 1 Minute.
Bei Durchführung einer solchen Glühung zeigt das Endprodukt Verbesserungen der Permeabilitäten bis zu 30 Einheiten
oder mehr bei 796 A/m und Verbesserungen des Kernverlusts bis zu 0,10 w/kg oder mehr bei 1,7 T. Obwohl die
Verbesserungen der Permeabilität und des Kernverlusts von V/ickel zu Wickel variieren können, ergibt die Erfindung
doch eine definitive Verbesserung der magnetischen Eigenschaften, unabhängig von der angewendeten Fertigungsmethode. Der Mechanismus, aufgrund dessen die magnetischen
Eigenschaften als Folge der erfindungsgemäßen Bandglühung
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verbessert werden, ist nicht ganz klar. In der Regel zeigten Proben mit einer ausgeprägten Erhöhung der
Permeabilität und Abnahme des Kernverlusts weniger als 5 % sekundäres Kornwachstum anschließend an die Bandglühung
gemäß der Erfindung. Ohne an eine Theorie gebunden zu sein, nimmt man doch an, daß die überlegenen magnetischen
Eigenschaften der nach der Entkohlung geglühten Proben durch die Verbesserung der Orientierung der sekundären
Körner und nicht durch die Feinheit ihrer Größe bedingt ist. Es mag auch zutreffen, daß die Glühung nach
der Entkohlung Verbesserungen in der Form und in der Verteilung des als inhibitor wirkenden Mangansulfids und
Aluminiumnitrids bewirkt.
Bei der Herstellung von Siliciumstahl mit einer regulären Kornorientierung ist z.B. eine typische Schmelzzusammensetzung
in Gewichtsprozent die folgende:
C weniger als 0,085 %
Si 2 - 4 %
S und/oder Se 0,015 - 0,07 %
Mn 0,02 - 0,2 %
Der Rest ist Eisen und von der Art der Herstellung abhängige Verunreinigungen.
Bei einer typischen, jedoch nicht begrenzenden Fertigung kann die Schmelze zu Barren gegossen und zu Brammen
heruntergewalzt oder kontinuierlich in Brammenform gegossen werden. Auch hier können die Brammen auf eine Temperatur
von etwa 1400 C wiedererhitzt und warm auf Bandstärke heruntergewalzt werden. Das warme Band wird bei etwa 9800C
geglüht und gebeizt. Danach kann der Siliciumstahl warm
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in einer oder mehreren Stufen auf die Endstärke kalt
heruntergewalzt und bei einer Temperatur von etwa 815°C
während etwa 3 Minuten in feuchtem Wasserstoff mit einem Taupunkt von etwa 6O0C entkohlt werden. Der entkohlte
Siliciumstahl wird dann mit einem Glühseparator, z.B. einem Magnesiaüberzug, versehen und einer abschließenden
Hochtemperatur-Kistenglühung unterworfen, bei welcher die gewünschte endgültige Orientierung und die gewünschten
magnetischen Eigenschaften entwickelt werden. Die Kistenglühung kann in einer Atmosphäre aus z.B. trockenem
Wasserstoff bei einer Temperatur von etwa 12000C erfolgen. '
Bei der Herstellung von Siliciumstahl mit regulärer Kornorientierung wird die gewünschte endgültige Orientierung
mittels Mangansulfiden oder Manganseleniden erzielt, je nachdem, ob Schwefel oder Selen der Ausgangsschmelze
zugesetzt war. Während der abschließenden Kistenglühung verhindern die Mangansulfide oder -selenide (oder eine
Kombination der beiden) das primäre Kornwachstum und fördern so das sekundäre Kornwachstum unter Erzielung der
gewünschten endgültigen Orientierung. Um sicher zu sein, daß genügend Inhibitor zugegen ist, kann man Inhibitor
während oder unmittelbar vor dem abschließenden Glühen zugeben, wie dies in der vorstehend genannten US-Patentschrift
3 333 992 gelehrt wird.
In die beispielsweise Fertigungsmethode, wie sie vorstehend beschrieben ist, wird erfindungsgemäß eine Durchlaufbandglühung
nach der Entkohlung und vorzugsweise vor Aufbringung eines Glühseparators auf den Siliciumstahl zur Vorbereitung
der Hochtemperatur-Kistenglühung eingefügt. Die Glühung erfolgt bei einer Temperatur zwischen etwa 925 und etwa
11000C während etwa 15 Sekunden bis zu etwa 10 Minuten. Wie
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im Fall des kornorientierten Siliciumstahls mit hoher
Permeabilität steht die Glühdauer im umgekehrten Verhältnis zur Temperatur. Bevorzugte Zeit- und Temperaturbereiche
sind etwa 925 bis 10700C während einer Dauer von etwa 30 Sekunden bis zu etwa 5 Minuten. Wenn eine
solche Glühung durchgeführt wird, kann eine Verbesserung des Kernverlusts von bis zu 0,035 w/kg oder mehr bei
1,7 T erzielt werden und die Permeabilität bei 796 A/m kann bis zu 8 Punkten oder mehr verbessert werden.
Wie im Fall des kornorientierten Siliciumstahls mit hoher Permeabilität ist der Mechanismus dieser Verbesserungen
der Permeabilität und des Kernverlustes infolge der erfindungsgemäßen, dem regulären kornorientierten Siliciumstahl
erteilten Glühung nicht ganz klar. In der Regel sind die mit regulärem kornorientiertem Siliciumstahl erzielten
Verbesserungen sowohl in bezug auf die Permeabilität als auch den Kernverlust nicht so ausgeprägt wie in bezug
auf kornorientierten Siliciumstahl mit hoher Permeabilität. Wenn der Mechanismus eine gewisse kleine Änderung der
Größe, Form oder Verteilung der hemmenden Ausscheidungen während der GlUhung nach der Entkohlung mit sich bringt,
mag es sein, daß vorhergehende Glühungenin der Fertigungsstrecke die Mangansulfid- oder -selenidausscheidungen vor
der auf die Entkohlung folgenden Glühung näher der optimalen Form und Verteilung gebracht haben.
Sowohl bei der Herstellung von kornorientiertem Siliciumstahl mit hoher Permeabilität als auch von regulärem kornorientiertem
Siliciumstahl kann man zwischen der Entkohlung und der darauf folgenden Glühung den Siliciumstahl abkühlen
lassen. Vorzugsweise und aus wirtschaftlichen Gründen soll jedoch die Glühung unmittelbar nach der Entkohlung durch-
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. 12 . 284196
geführt werden (d.h. der Reduzierung des Kohlenstoffgehalts des Siliciumstahls auf unter etwa 0,010 % und
vorzugsweise unter etwa 0,003 %), um die bei der Entkohlung
erreichte Temperatur des Siliciumstahls auszunutzen. Das kann in einem getrennten Bandglühofen erfolgen,
der sich an einen Entkohlungsofen anschließt, oder in dem
Entkohlungsofen selbst oder einer Verlängerung desselben, die eine der vorstehend genannten Atmosphären enthalten.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung:
Drei Schmelzen von Siliciumstahl wurden in einem elektrischen
Ofen hergestellt, gegossen und zu kornorientiertem Siliciumstahlband mit hoher Permeabilität verarbeitet.
Die chemische Zusammensetzung der Schmelzen wird in der nachstehenden Tabelle I angegeben.
Tabelle I
Zusammensetzung (Gewichtsprozent)
Schmelze | O | C | 0 | Mn | 0 | S | 2 | Si | 0 | Al | 0 | N |
A | O | ,053 | 0 | ,099 | 0 | ,024 | 2 | ,98 | 0 | ,033 | O | ,0079 |
BB | O | ,045 | 0 | ,090 | 0 | ,027 | 2 | ,87 | 0 | ,034 | 0 | ,0061 |
C | ,042 | ,096 | ,025 | ,86 | ,027 | ,0080 | ||||||
Siliciumstahl aus diesen Schmelzen wurde in zwei verschiedenen Gruppen bearbeitet, um den Einfluß der erfindungsgemäßen
Hochtemperatur-BandglUhung auf die magnetischen Eigenschaften von orientiertem Siliciumstahl mit Goßstruktur
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und hoher Permeabilität zu zeigen. In Gruppe I wurden 152 mm dicke Brammen auf 14OO°C wiedererwärmt und warm
auf eine Stärke von 2,3 mm heruntergewalzt. Das warmgewalzte Material wurde 2 Minuten bei 11200C bandgeglüht,
auf 93O0C innerhalb 20 Sekunden abgekühlt und in 20 Sekunden
auf 25 C abgeschreckt. Der Siliciumstahl wurde dann auf etwa 0,345 mm kalt heruntergewalzt und in feuchtem Wasserstoff
3 Minuten bei 8300C bei einem Taupunkt von 6O0C
entkohlt.
Proben des Siliciumstahls der Gruppe I wurden mit MgO überzogen und 30 Stunden einer abschließenden Hochtemperaturglühung
"bei 12000C ausgesetzt.
Der Siliciumstahl von Gruppe II wurde auf die gleiche Weise wie der von Gruppe I behandelt, jedoch mit der Ausnahme,
daß Proben im Laboratorium einer Bandglühung gemäß der Erfindung nach Entkohlung und vor Aufbringung des aus
MgO bestehenden Glühseparators ausgesetzt wurden. Die Bandglühung erfolgte 40 Sekunden in einer Stickstoffatmosphäre
bei 11200C. Die Werte für den Kernverlust sind nachstehend in Watt pro Kilogramm bei 1,7 Tesla und 60 Hertz
(Zyklen pro Sekunde) angegeben.
Gruppe I
Kernverlust Permeabibei lität bei Schmelze 1.7T (50 Hz) 796 A/m
A B C
1,733 w/kg 1890 1,7β8 w/kg 1902 1,812 w/kg 1898
Gruppe II
Kernverlust Permeabilität
bei bei 796 A/m 1.7T (60 Hz)
1,691 w/kg 1894
1,702 .w/kg 1910
1,735 w/kg 1903
030015/012«
Eine Siliciumstahlschmelze wurde in einem elektrischen
Ofen erschmolzen, vergossen und zu kornorientiertem Siliciumstahlband mit hoher Permeabilität verarbeitet.
Die chemische Zusammensetzung der Schmelze ist in der nachstehenden Tabelle III angegeben.
Tabelle III
Zusammensetzung (Gewichtsprozent)
C 0,043
Mn 0,093
S 0,024
Si 2,88
Al 0,032
N 0,0058
Cu 0,096
Ti 0,0027
P 0,005
0 0,0023
Cr 0,041
Sn 0,010
Die Schmelze wurde wie folgt behandelt. 152 mm dicke Brammen wurden auf 14OO C wiedererhitzt. Der Siliciumstahl
wurde warm auf 2,3 mm gewalzt; es folgte eine zweiminutige Bandglühung bei 1120 C; man kühlte innerhalb
Sekunden auf 9300C ab; innerhalb 20 Sekunden wurde mit Wasser auf 25°C abgeschreckt; dann wurde auf 0,294 mm
kalt heruntergewalzt und 3 Minuten bei 8300C in feuchtem
Wasserstoff bei einem Taupunkt von 60°C entkohlt.
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Proben des Siliciumstahls wurden erfindungsgemäßen
Bandglühungen in einer Stickstoffatmosphäre bei verschiedenen
Temperaturen und während verschiedener Zeiten unterworfen, um so besser das Optimum für diese Glühung
feststellen zu können. Danach wurden die Proben mit einem MgO-Glühseparator überzogen und 24 Stunden einer abschließenden
Glühung bei 12000C unterworfen. Die magnetischen
Eigenschaften in der Walzrichtung der Proben sind in der nachstehenden Tabelle IV zusammengefaßt.
Kernverlust bei | Permeabilität | |
Bandglühung | 1.7T (60 Hz) | bei 796 A/m |
keine | 1,435/kg | 1927 |
15 Sek. bei 10660C | 1,440 | 1923 |
30 Sek. bei 1O66°C | 1,429 | 1937 |
1 Min. bei 10660C | 1,378 | 1934 |
5 Min. bei 1O66°C | 1,640 | 1854 |
1 Min. bei 1204°C | 2,674 | 1520 |
Beispiel III |
Eine Siliciumstahlschmelze wurde in einem elektrischen Ofen erschmolzen, vergossen und zu regulärem kornorientiertem
Siliciumstahlband verarbeitet. Die chemische Schmelzanalyse ist in der nachstehenden Tabelle V angegeben.
O3D015/0128
CMn SSiAl N Cu Ti
0,028 0,048 0,023 3,10 0,002 0,0039 0,085 0,0026
Wie in Beispiel I wurde Siliciumstahl aus dieser Schmelze in zwei Gruppen behandelt, um den Einfluß der erfindungsgemäßen
Hochtemperatur-Bandglühung auf die magnetischen Eigenschaften von regulärem kornorientiertem Siliciumstahl
zu zeigen. Gruppe I wurde zu 152 mm dicken Brammen geformt, die auf 14OO°C wiedererhitzt wurden. Dann wurde der Siliciumstahl
auf 2,0 mm warm heruntergewalzt; 40 Sekunden bei 925°C bandgeglüht, auf 0,65 mm kalt heruntergewalzt, 40 Sekunden
bei 9250C bandgeglüht, auf 0,345 mm kalt heruntergewalzt
und 2 1/2 Minuten bei 8250C in feuchtem Wasserstoff bei einem Taupunkt von 600C entkohlt.
Proben des Siliciumstahls der Gruppe I wurden mit einem MgO-Glühseparator überzogen und 30 Stunden einer abschließenden
Glühung bei 12000C unterworfen.
Der Siliciumstahl von Gruppe II wurde auf die gleiche Weise behandelt, mit der Ausnahme, daß die Proben einer erfindungsgemäßen
Bandglühung unterworfen wurden. Der Siliciumstahl wurde 5 Minuten in einer Stickstoffatmosphäre nach der Entkohlung
und vor Aufbringung des MgO-Glühseparators bei 10100C geglüht.
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Für den Siliciumstahl von Gruppe I betrug der Kernverlust (1,7T) 1,922 w/kg und die Permeabilität bei 796 A/m
betrug 1823. Für den Siliciumstahl der Gruppe II betrug der Kernverlust (1,7T) 1,887 w/kg und die Permeabilität
bei 796 A/m war 1828. Die Überlegenheit der magnetischen Eigenschaften des Siliciumstahls der Gruppe II ist auf
die erfindungsgemäße Hochtemperatur-Bandglühung zurückzuführen.
Zwei Siliciumstahlschmelzen wurden in einem elektrischen Ofen erschmolzen, vergossen und zu Siliciumstahlband mit
hoher Permeabilität verarbeitet. Die chemische Analyse der Schmelzen ist in der nachstehenden Tabelle VI angegeben.
Tabelle VI | Schmelze E |
0,042 | |
Zusammensetzung (Gewichtsprozent) | 0,11 |
Schmelze D | 0,25 |
0,046 | 2,90 |
0,090 | 0,024 |
0,028 | 0,0058 |
2,88 | 0,075 |
0,027 | 0,0028 |
0,0062 | 0,004 |
0,11 | 0,0018 |
0,0029 | 0,003 |
0,005 | 0,048 |
0,0026 | |
0,010 | |
0,04 | |
030015/0128 |
Der Siliciumstahl beider Schmelzen wurde zu 152 mm dicken Brammen verformt, auf 14O<
warm auf 2,3 mm heruntergewalzt.
warm auf 2,3 mm heruntergewalzt.
dicken Brammen verformt, auf 14OO°C wiedererhitzt und
Das warmgewalzte Material wurde zur Herstellung von drei Testgruppen verwendet (jede Gruppe enthielt Siliciumstahl
von "beiden Schmelzen), um zu zeigen, daß die erfindungsgemäße
Hochtemperatur-Bandglühung die magnetischen Eigenschaften eines solchen Stahls, der verschiedene Bandglühungen
anschließend an das Warmwalzen erfahren hat, verbessern kann.
Der Siliciumstahl von Gruppe I wurde bei 1120 C bandgeglüht,
innerhalb 20 Sekunden auf 9300C abgekühlt und innerhalb
20 Sekunden mit Wasser auf 25 C abgeschreckt.
Der Siliciumstahl der Gruppe II wurde bei 1010 C bandgeglüht,
innerhalb 20 Sekunden auf 8200C abgekühlt und innerhalb 20 Sekunden mit Wasser auf 25°C abgeschreckt.
Der Siliciumstahl der Gruppe III wurde bei 899°C bandgeglüht, innerhalb 20 Sekunden auf 7000C abgekühlt und innerhalb
20 Sekunden mit Wasser auf 25°C abgeschreckt.
Der Siliciumstahl aller drei Gruppen wurde dann auf 0,294 mm kalt heruntergewalzt und 3 Minuten in feuchtem
Wasserstoff bei 8300C bei einem Taupunkt von 600C entkohlt.
Einige Proben aus jeder Gruppe wurden dann mit einem MgO-Glühseparator überzogen und 30 Stunden einer abschließenden
Glühung bei T200°C unterworfen. Andere Proben aus den drei Gruppen wurden ebenso bearbeitet, jedoch mit
der Ausnahme, daß sie einer erfindungsgemäßen Bandglühung
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in einer Stickstoffatmosphäre unterworfen wurden. Die Bandgliihungen wurden nach der Entkohlung und vor Aufbringung
des GlUhseparators durchgeführt. Die folgende Tabelle VII zeigt die Art der Glühungen nach der Entkohlung
und die magnetischen Eigenschaften der Proben.
Tabelle VII | Permeabilität | |
Glühung nach der | bei 796 A/m | |
Schmelze | Entkohlung | |
Gruppe ί | 1891 | |
D | keine | 1938 |
D | 2 Min. bei 10660C | 1852 |
E | keine | 1915 |
E | 2 Min. bei 10660C | |
Gruppe II | 1879 | |
D | keine | 1907 |
D | 2 Min. bei 1093°C | 1842 |
E | keine | 1893 |
E | 2 Min. bei 1O93°C | |
Gruppe III | 1861 | |
D | keine | 1881 |
D | 2 Min. bei 1O93°C | 1820 |
E | keine | 1883 |
E | 2 Min. bei 1093°C | |
Aus den vorstehenden Beispielen ergibt sich, daß die nach der Entkohlung erfolgende erfindungsgemäße GHühung Verbesserungen
sowohl des Kernverlusts als der Permeabilität
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ergibt. Die Verbesserungen sind bei kornorientiertem
Siliciumstahl mit hoher Permeabilität ausgeprägter als bei regulärem kornorientiertem Siliciumstahl.
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Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von kornorientiertem Siliciumstahl
mit Goßstruktur mit einer Permeabilität bei 796 A/m von sowohl mehr als 1850 als auch von weniger als 1850,
umfassend ein Warmwalzen auf Warmbandstärke, Glühen, Beizen, Kaltwalzen auf Endstärke, Entkohlen und Kistengiühen
des entkohlten Siliciumstahls, wobei sich die gewünschte endgültige Goßstruktur entwickelt, dadurch
gekennzeichnet, daß man den Siliciumstahl nach der Entkohlung und vor der abschließenden Kistenglühung einer
Hochtemperatur-Durchlaufbandglühung in einer Atmosphäre aus reinem Stickstoff, reinem Wasserstoff, Stickstoff-Wasserstoffkombinationen,
inerten Gasen oder Entkohlungsatmosphären unter Verbesserung sowohl der Permeabilität
als auch des Kernverlusts dieses Siliciumstahls unterwirft, wobei diese Hochtemperatur-Durchlaufbandglühung
zur Erzielung von Siliciumstahl mit Goßstruktur mit einer Permeabilität bei 796 A/m von über 1850 bei
einer Temperatur von etwa 950 bis etwa 11750C während
Dr.Ha/Ma 030015/0128
ORIGINAL INSPECTED
etwa 15 Sekunden bis etwa 5 Minuten und zur Erzielung von regulärem kornorientiertem Stahl mit einer Permeabilität
bei 796 A/m von weniger als etwa 1850 bei einer Temperatur von etwa 925 bis etwa 11000C während etwa
15 Sekunden bis zu etwa 10 Minuten durchgeführt wird, wobei 3eweils die Zeit im umgekehrten Verhältnis zur
Temperatur steht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandglühung bei einer Temperatur von etwa 1050 bis
etwa 110O0C während etwa 30 Sekunden bis zu etwa 1 Minute
zur Erzielung von kornorientiertem Siliciumstahl mit Goßstruktur mit einer Permeabilität bei 796 A/m von mehr
als etwa 1850 durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandglühung zur Erzielung von kornorientiertem
Siliciumstahl mit Goßstruktur mit einer Permeabilität bei 796 A/m von weniger als 1850 bei einer Temperatur
von etwa 925 bis etwa 1070°C während etwa 30 Sekunden bis zu etwa 5 Minuten durchgeführt wird.
030015/0128
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR7828527A FR2438092A1 (fr) | 1978-10-05 | 1978-10-05 | Procede de recuit apres decarburation d'acier au silicium oriente |
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Country | Link |
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FR (1) | FR2438092A1 (de) |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2438092B1 (de) | 1981-04-10 |
DE2841961C2 (de) | 1990-01-04 |
FR2438092A1 (fr) | 1980-04-30 |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
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|
8128 | New person/name/address of the agent |
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