DE2841585A1 - Verfahren zur herstellung von 2.2- dialkyl-pentan-1.5-diaminen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 2.2- dialkyl-pentan-1.5-diaminenInfo
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Description
Oberhausen 13, 21.09.1973
PLD rcht-sei R 1856
Verfahren zur Herstellung von 2.2-Dialkylpentan-1.5~diaminen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 2.2-Dialkyl-pentan-1.5-diaminen aus Aldehyden und Acrylnitril
über 4~Cyano-2.2-dialkyl-butanale als Zwischenstufe.
4~Cyano-2.2-dialkyl-butanale sind aus α-verzweigten Aldehyden
und Acrylnitril leicht zugänglich. Aufgrund der gleichzeitigen Anwesenheit zweier funktioneller Gruppen im Molekül sind
die genannten substituierten Butanale wertvolle Ausgangsverbindungen für weitere chemische Umsetzungen. Sowohl die
Aldehyd- als auch die Nitrilgruppe sind allein oder gleichzeitig Umsetzungen verschiedener Art zugänglich. Genannt
seien Reaktionen, die zur Bildung von Diaminen oder Dicarbonsäuren mit dem Neo-Kohlenstoffatom-Gerüst (2.2-Dialkylpentanstruktur)
führen, die zur Herstellung von Polykondensaten mit speziellen Eigenschaften, wie Thermostabilität
und Oxidationsbeständigkeit, geeignet sind.
Besonderes Interesse besitzen die Diamine, die zur Herstellung von Polyamiden, Polyharnstoffen und anderen polymeren
Verbindungen eingesetzt werden können.
Die Herstellung von 2.2-Dialkyl-pentan-1.5-diaminen durch
aminierende Hydrierung der entsprechenden Dialkylcyanobutanale
ist von Mileo, Sillion, de Gaudemaris in CR. Acad. Sei. Paris, Ser. G. 268 (1969), 194-9 beschrieben. Die Umwandlung
der Cyano-butanale in die entsprechenden Diamine
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gelingt nur unter drastischen Bedingungen, die Ausbeuten
sind gering. So erhält man aus 4-Cyano-2.2-dialkyl-butanal "bei 100° und einem Hp/NH, -Ge samt druck von 65C Dar mit Äthanol
als Lösungsmittel unter Verwendung von Raney-Kobalt als Katalysfcor nur 34 %·, unter Verwendung von Raney-lTickel als
Katalysator nur 13 % 2.2-Dimethyl-pentan-l.^-diamin. Hauptprodukte
der Reaktion sind substituierte Piperidine bzw. Piperidone.
Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren zu entwickeln, das die Herstellung der gewünschten 1.5-Diamine in einfacher
V/eise und mit guten Ausbeuten ermöglicht.
Die Herstellung von 2.2-Dialkyl-pentan-l„5-diaminen aus 4-Cyano-2.2-dialkyl-butanalen erfolgt erfindungsgemäß in der
Weise, daß in einer ersten Stufe die 4-Cyano-2.2-dialkylbutanale bei 50 bis 250 bar und 80 bis 160°C in Gegenwart
von Metallen der 8. Gruppe des Periodensystems als Katalysator mit Wasserstoff und Ammoniak gegebenenfalls in Gegenwart
eines Lösungsmittels für das Cyano-butanal zum entsprechenden Azomethin umgesetzt und in einer zweiten Stufe
das entstandene Azomethin bei 50 bis 5OO bar und 50 bis
250OC in Gegenwart eines Kobaltkatalysators mit Wasserstoff
und Ammoniak zur Reaktion gebracht wird.
Die als Ausgangsstoffe eingesetzten 4-Cyano-2.2-dialkylbutanale der allgemeinen Formel
K 5 C - CH2 - CH2 - C - CHO
R2
wobei R. und R gleiche oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeuten, sind aus α-verzweigten
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_ 5" R
Aldehyden -und Acrylnitril leicht zugänglich. Ihre Herstellung
ist a.B. in der DE-PS 26 19 580 beschrieben.
■überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß in zweistufiger
Arbeitsweise die GyanobuSa^ie sich in höherer Ausbeute
und selektiver in die entsprechenden .Diamine überführen
lassen, als bei einstufiger Heaktionsführung.
Die erste Stufe der Gesamtreaktion besteht in der Umsetzung des 4~Gyano-2.2-dialkyl-butanals mit Wasserstoff und Ammoniak.
Die Reaktion erfolgt bei Drucken zwischen %· bis 250 bar und
bei Temperaturen von 80 bis IGO0G. Als Katalysatoren werden
Metalle der 8. Gruppe des Periodensystems eingesetzt, die als solche z.B. in feinverteilter JOrm, wie R-mcy-Nickel oder
Kaney-Kobalt oder in Form von '.Präserkatalysatoren zma einsatz
gelangen. Besonders geeignet sind Kobalt-, nickel-, Ruthenium-, Rhodium-, Palladium- oder Platin-Katalysatoren.
Di-e Edelmetall-"IrägerkatcLlysatoren enthalten üblicherweise
1 bis 10 Gew.ii Metall, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Katalysators. Bei Nickel- oder Kobalt-Trägerkatalysatoren
betrtigt der Nickel- be-ziehungsweliß Kobalt anteil 2.0 bis 3C
33-.ew.i3, bezogen auf -das Gcsantg-ewi-cht dec Katalysators. Ale
Träger kommen insbesondere aluminiumoxid, Kieselsäure, künstliche
oder natürliche Aluminiumsllikate, Kieselgur, Aktivkohle,
Spinelle und Magnesiumsilikate in Betracht.
Die Eeaktionstemperatur richtet sich nach der Art des eingeseteten
Katalysators. Kobalt und Nickel erfordern im allgemeinen höhere Temperaturen - etwa 130 bis 150 C - als die
Edelmetallkatalysatoren, die schon bei Temperaturen von etwa 1000G hohe Wirksamkeit besitzen.
Auch der Eeaktionsdruck ist von der Art des verwendeten Katalysators
abhängig. Edelmetallkatalysatoren sind bereits
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BAD ORIGINAL
BAD ORIGINAL
R 1856
in niederen Druckbereichen, d.h. bei etwa 60 bis ICO bar
aktiv, während Kobalt und itfickelkatalysatoren üblicherweise
Drücke von 200 bis 250 bar erfordern. Der gewünschte Druckbereich
wird durch kontinuierliche Zuspeisung von Wasserstoff
in dem Maße, wie or durch die Reaktion verbraucht
wird, aufrecht erhalten.
Die Verwendung eines Lösungsmittels für das Cyanobutanal
ist zweckmäßig. Als Lösungsmittel können niedere prinärc
Alkohole wie Äthanol, Anwendung finden. Die Menge des Lösungsmittels ist nicht kritisch und in weiten Grenzen
variabel.
Gegenüber dem Aldehyd wird Ammoniak in großem Über
eingesetzt. Je Mol Aldehyd sollen mindestens \>
Hole Ammoniak zugegen sein. Dia obere Grenze liegt bei einen Molverhältnis
Aldehyd : Aanoniak von 1 : 5G.
Als Produkt dieser ersten Ileakti ons stufe entstehen nach
der folgenden Reaktionsgleichung
2 ii=C-CHo
2
2
R2
Azomethine. In der vorstehenden Gleichung haben die Substituenten R-, und R2 die oben angegebene Bedeutung.
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In der zweiten Stufe v,rerden die Azomethine aminiercnd
hydriert. Diese Reaktion vollzieht sich ebenfalls unter
Druck, nämlich, bei 50 Ms 5^0 bar und bei Teapa?atüren
von 50 "bis 2500C. Als Katalysator setzt man Kobalt ein,
das in Form des ieinverteiIten Metalls, wie Raney-Kobalt
oder in Form von Tx^ägerkatalysatoren Anwendung linden kann. Die Trägerkatalysatoren enthalten 20 bis 6C Gew./σ
Kobalt, bezogen auf den Gesaratkatalysator. Als Träger kommen Aluminiumoxid, Kieselsaure, künstliche und natUrliehe
Aluminiumsilicate, Kieselgur, ll-igncciuiiaii-ilcato,
Spinelle und Aktivkohle in Betracht.
Das molare Verhältnis von Azomethin : Ammoniak wird auf
1 : 10 bis 50 Mol eingestellt. Wasserstoff wird dem Heaktionssysteni
in dem Maße zugeführt, daß sich der Druck auf den oben genannten Bereich einstellt.
Die in der zweiten Reaktionsstufe ablaufende Reaktion wird
durch die folgende Gleichung wieder ge geben (R-, und R^
haben die oben angegebene Bedeutung)
E1 R
K-Gh0-C
K-Gh0-C
Beide Stufen -können diskontinuierlich oder kontinuiedich
in konventionellen Reaktoren, wie Autoklav oder Strömungsrohr durchgeführt werden.
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Für die aminierende Hydrierung in der zweiten Keaktionsstufe
ist es nicht erforderlich, dac in der ersten ßeaktionsstufe
erhaltene Azomethin einem besonderen Beinigungsprozeß
zu unterwerfen. Ohne daß die Diaini n-Ausbeute beeinträchtigt
wird, kann das Rohprodukt der ersten fieaktionsstufe vieiter verarbeitet werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sind die neuen Verbindungen
1) II-(4-Cyano-2.2-dimethyl-butyl)-4-cyano-2.2-dimethylbutyliden-imin
2) N-(4-Cyano-2.2-diethyl-butyl)-4-cyano-2.2-diethylbutyliden-iinin
3) N-(4-Cyano-2-n-butyl-2-ethyl)-^--cyano-2-n-butyl-2-ethyl-butyliden-imin
darstellbar.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher erläutert.
In einem 2,8 1-Stahlautoklaven erhitzt man 5OC g (A-,0 Mol)
4~Cyano-2.2-dimethyl-butanal in Gegenwart von 25 g eines Pd-Trägerkatalysators
(5 g Pd auf 95 g Aktivkohle) zusammen mit 700 g (41,0 Mol) flüssigem Ammoniak, hydriert mit Wasserstoff,
der in einer solchen Menge vorliegt, daß sich bei. 1000C ein
Gesamtdruck von 80 bar einstellt. Die H3-AUfnähme ist nach
3 Stunden beendet. Der flüssige Autoklaveninhalt wird vom Katalysator abfiltriert, es resultieren 440 g eines hellen
Rohproduktes, das nach gaschromatographischer Analyse 82,1
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Gew.% N^4-Cyano-2.2-dimethyl-butyl)-4-cyano-2.2-diiaethylbutyliden-iain,
"bezogen auf die organische Ph.a°o enthält.
Die Vakuumdestillation ergibt 320 C 0,^,-Azomctliindinitril vom
Sdpn c 1700C. Die Reinheit beträgt nach gaschromatographischer
Bestimmung 97^3 #·
IR-Spektrum C = H 22m ca
0 β H 1670 cm"""1
η ^g 1,4655 Beispiel 2
Entsprechend Beispiel 1 erhitzt man in einen 1 1-ßtahlautoklaven
IOC g (0,65 McI) 4-Cyano-2.2-di ethyl -but anal - gelöst
in 200 ml Ethanol - in Gegenv/art von lü g einea Go-Trägerkatalysators
(ICO g enthalten etwa 40 g Co, Best Kieselgur) zusammen mit 200 g (12 Mol) flüssigem Ammoniak. Anschließend
leitet man soviel Wasserstoff ein, daü sich ein Gesamtdruck von 250 bar einstellt, üer während der Reaktion verbrauchte
Wasserstoff wird laufend ergänzt. Die Hydriertemperatur beträgt HO0O, die Versuchsdauer 2 Stunden.
Das nach der aminierenden Hydrierung erhaltene und vom Katalysator
abfiltrierte Produkt enthält nach gaschromatographischer Bestimmung 49,9 % N-(4-Cyano-2.2-diethyl-butyl)-4-cyano-2.2-diethyl-butyliden-imin
neben 26,3 % Ausgangsverbindung, bezogen auf die organische Phase. Die anschließende
Vakuumdestillation ergibt 45,2 g C,Q-Azomethindinitril vom
Sdp0 χ 1680C. η-^0J 1,4728. Die Reinheit beträgt nach gaschromatographischer
Bestimmung 96,4 %.
cm ,
IR-Spektrum | C | - N |
C | * N | |
Beispiel 3 |
Analog zu den Beispielen 1 und 2 erhitzt man 100 g (0,55 Mol)
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Γ. 1336
4-»Cyano-2-n~butyl-2-eth.yl-bubanal in Gegenwarb von 10 g
eines ITi-Trägerkatalysators (100 g enthalten etwa 55 g Ni,
Rest Kieselgur) zusammen sit I50 g (8,8 Mol) flüssigem
Ammoniak in einem 0,5 l-otanlautoklaven. Der Goaaintdruck
"beträgt 250 bar} die Yersuchstesiperatur 1400C, die Hydrier
zeit 3 Stunden. Der Autoklaveninhalt wird vom Katalysator
abfiltriert. Das Rohfiltrat enthält nach, gaschromatographi
scher Analyse 61 % N-(4-Cyano-2-n-butyl-2-ethyl-butyl)-4-cyano-2-n-butyl-2-ethyl-blutyliden-imin,
bezogen auf die organische Phase. Die Vakuumdestillation ergibt 55 >2 g C-, ~
Azomethindinitril vom SdpQ - 185°; η -2^ Ι,Α-798. Die Rein
heit "beträgt nach, gaschromatographischer Bestimmung 98,9 %·
IR-Spektrum: C=N 2242 cm_-,
„ _ „ 1660 cm""
100 g (0,43 Mol) N-(A-Gyano-2.2-dimethyl-butyl)-4-cyano-2.2-diaethylbutyliden-iinin
werden nach. Beispiel 1 zusammen mit 150 g (8,8 Mol) flüssigem Ammoniak, 10 g eines Go-Trägerkatalysators
(100 g enthalten etwa 40 g Co, Rest Kieselgur) und unter einem Gesamtdruck von 250 bar, der durch. Ergänzen des
verbrauchten Wasserstoffs aufrecht erhalten wird, auf 1000C
erhitzt. Die Hydrierung ist nach. 7,5 Stunden beendet. Man
filtriert vom Katalysator ab, das flüssige Rohprodukt weist nach gaschromatographischer Analyse einen Gehalt'von 65?2 %
2.2-Dimethyl-pentan-1.5-diamin auf. Durch Destillation wird
das Ifeo-Cn-diamin vom Sdp-,,, 88-89 und einem Brechungsindex
20 '
von n—w 1,4618 in einer Ausbeute von 65,2 % isoliert.
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Claims (8)
1. !/Verfahren zur Herstellung von 2.2-Dialkyl-pentan-1.5-dianinen
aus 4-Cyano~2.2-diaik;7l-butanalen, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- in einer ersten Stufe die 4-Gyano-2.2-dialkyl-butanale
- bei 50 bis 250 bar und 80 bis 1600C
- in Gegenwart von Metallen der 8. Gruppe des Periodensystems
als Katalysator
- mit Wasserstoff und Ammoniak
- gegebenenfalls in Gegenwart eines -Lösungsmittels für
das Cyanobutanal zum entsprechenden Azonethin umgesetzt
und
- in einer zweiten Stufe das entstandene Azc-methin bei
50 bis 500 bar und 50 bis 0
- in Gegenwart eines Kobaltkatalysators mit Wasserstoff und Ammoniak
zur Reaktion gebracht wird.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Stufe K--bait-, Hickel-, Ruthenium-,"Rhodium-,
Palladium- oder Platin-Katalysatoren eingesetzt werden.
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- 2 - R 1856
3·) Die chemische Verbindung IT-(4- Gy ano-2.2-&i net hy!- butyl )-4~cyano-2.2-dimethyl-butyliden-inin.
4-.) Die chemische Verbindung E"-(4~Cyano-2.2-di ethyl-butyl)-4-cyano-2.2-di
ethyl -butyl iden-iiiin.
5-) -'ie chemische Verbindung -T-(4—Gyano-2-xi-butyl-2-uthyl)-4-cyano-2-n-butyl-2-ethyl-bufc3/-lidGn-i:iin.
030013/0536
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EP19790103563 EP0010179B1 (de) | 1978-09-25 | 1979-09-21 | Verfahren zur Herstellung von 2.2-Dialkyl-pentan-1.5-diaminen und die Verbindungen N-(4-Cyano-2.2-diethyl-butyl)-4-cyano-2.2-diethyl-butyliden-imin und N-(4-Cyano-2-n-butyl-2-ethyl-butyl)-4-cyano-2-n-butyl-2-ethyl-butyliden-imin |
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DE (1) | DE2841585C3 (de) |
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