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"Vorrichtung zum Anbringen eines Hauteinschnitts
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vorgegebener Länge und Tiefe" Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Anbringen eines Hauteinschnitts vorgegebener Länge und Tiefe.
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Bei der Bestimmung der Blutungszeit eines Patienten nach dem Verfahren
von Ivy wird ein Hauteinschnitt auf der Untearminnenseite angebracht, und man mißt
die Zeit, die verstreicht, bs die Blutung endet. In jedem Falle werden zwei solche
Messungen mit parallelen und im Abstand von etwa 2 cm angebrachten Einschnitten
gemacht. Der Mittelwert der gemessenen Zeit wird als Meßwert verwendet.
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Damit die Bestimmung ein korrektes Resultat ergibt, muß der Hauteinschnitt
Bne bestimmte normierte Tiefe aufweisen und ebenso eine bestimmte normierte Länge.
In der Praxis ist es B e s c h re i h u n g zum Patentgesuch
deshalb
erforderlich, irgendeine Art von mechanischem Gerät für das Anbringen eines solchen
Einschnitts zu verwenden.
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Haute ins chnittgeräte für die Verwendung bei der Bestimmung der
Blutungszeit nach dem Verfahren von Ivy sind bekanne Solche Geräte sind in den US-PSen
3 712 293 und 3 902 475 beschrieben sowie in der FR-OS 2 327 755. Die bekannten
Geräte sind nachteilig insofern, als sie unhandlich und/oder nur unter erheblichen
Kosten zu fertigen sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein diesbezügliches verbessertes Hauteinschnittsgerät
zu schaffen, das also insbesondere kostengünstig herstellbar ist, einfach in der
Benutzung ist und reproduzierbar einen Einschnitt mit vorgegebener konstanter Tiefe
über der gesamten Einschnitt länge vorzunehmen gestattet.
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Die Lösung dieser Angabe nach der Erfindung ist im Patentanspruch
1 definiert; die Unteransprüche definieren vorteilhafte, zweckmäßige Weiterbildungen
des im Hauptanspruch definierten Gerätes.
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Zwei Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung werden nachstehend
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt perspektivisch eine erste Ausführungsform in Spannposition,
vorbereitet für die Benutzung, Fig. 2 und 3 sind Längsschnitte durch das Gerät in
der Spannposition und in der Position, nach-dem ein Einschnitt gemacht worden ist,
Fig.
4 ist ein Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 2, Fig. 5 zeigt perspektivisch eine
zweite Ausführungsform, Fig.6 und 7 sind Längsschnitte nach Linie VI-VI der Fig.
5 mit Darstellung des Gerätes in der Spannposition vor der Benutzung und in der
Position nach der Benutzung, und Fig. 8 ist ein Schnitt nach Linie Vill-Vill der
Fig. 6.
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Das Hauteinschneidegeräte nach Fig. 1 bis 4 umfaßt drei Hauptelemente:
eine rohrförmige Schneidenführung 11, die zugleich ein Gehäuse für das Gerät bildet,
eine Schneidenbaugruppe 12, die in Axialrichtung innerhalb der Führung beweglich
ist, und eine Spannfeder 13, die zwischen der Schneidenführung und der Schneidenbaugruppe
wirksam sein kann. Die Schneidenbaugruppe 12 umfaßt zwei Teile, einen Schneidenhalter
14 und eine flache Stahlschneide 15, die sicher in einer Ausnehmung 16 des Schneidenhalters
befestigt ist. Die Schneidenführung 11 und der Schneidenhalter 14 bestehen aus Acetalharz
(Delrin).
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Die Schneidenführung 11 hat eine generell zylindrische Außenform
mit einer abgeflachten Basisfläche 17, die sich parallel zur Schneiden führungsachse
über die gesamte Länge der Schneidenführung erstreckt. Etwa in der Mitte zwischen
den Enden der Schneidenführung weist die Basisfläche 17 eine Mittelabschnitt 17A
auf, der in Richtung der Längsachse der Schneidenführung um einen Abstand nach innen
versetzt ist, der mindestens gleich der vorgesehenen oder gewünschten Tiefe des
vorzunehmenden Einschnitts ist. Der einwärts versetzte Basisflächenabschnitt
17A
verläuft parallel zu den anschließenden Vorder- und Rückabschnitten 17B bzw. 17C
der Basisfläche 17, und ist etwa gleich in seiner Länge der vorgegebenen normierten
oder gewünschten Länge des Hauteinschnitts.
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Eine zylindrische Bohrung 18, deren Achse parallel zur Achse der
zylindrischen Außenfläche der Schneidenführung 17 verläuft, jedoch in einem geringen
Abstand dazu, erstreckt sich von dem Vorderende 11A der Schneidenführung bis in
die Nähe des Rückendes 11B. Obere und untere Längsschlitze 19 bzw. 20 sind in einer
gemeinsamen Eben senkrecht zur Basisfläche 17 vorgesehen und erstrecken sich vom
Vorderen#de11A der Schneidenführung 11 her. Der untre Schlitz 19 öffnet sich in
die Basisfläche 17 und erstreckt sich teilweise bis in den rückwärtigen Basisflächenabschnitt
17C. Der obere Schlitz 20 ist etwas kürzer. Die Schlitze sind breit genug, daß eine
Schneide 15 gleitbeweglich aufgenommen werden kann. Etwa in der Mitte zwischen den
Enden des oberen Schlitzes 20 weist die Schneidenführung 17 außerdem einen Querschlitz
21 auf.
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Der Schneidenhalter 14 ist als etwas konischer Körper ausgebildet,
dessen ringförmiges breites Ende 25 der Schneidenführungsrückseite1zBugekehrt ist
und einen Anschlag für die Feder 13 bildet. Ein zylindrischer Fortsatz 26 am Ende
25 mit größerem Durchmesser dient zur Führung der Feder 13.
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Das Ende des Schneidenhalters mit kleinerem Durchmesser ist mit einem
runden Flansch 27 versehen, dessen Dicke etwas kleiner ist als die Breite des Qlerschlitzes
21. Sowohl das Ende 25 mit größerem Durchmesser als auch der Flansch 27 sind mit
Spiel gleitbeweglich in der geraden Führung, die von der Bohrung 18 der Schneidenführung
11 gebildet wird, so daß der Schneidenhalter ohne weiteres in Axialrichtung längs
der Führungsstrecke bewegt werden kann, jedoch ohne daß merkbares radiales Spiel
in Erscheinung tritt.
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Die flache Schneide 15 ist in dem Schneidenhalter 14 festgekeilt
oder in anderer Weise sicher befestigt, und zwar in einer Ebene, in der auch die
Achsen des Schneidenhalters und der Schneidenführung 11 liegen. Genauer gesagt,
wenn der Schneidenhalter 14 in die Schneidenführungsbohrung 18 gemäß Fig. 2 eingeführt
wird, wird die Spitze 15A der Schneide 15 in dem unteren Schneidenführungsschlitz
#9 aufgenommen und erstreckt sich über die Fläche des mittleren Basisflächenabschnitts
17A um eine Strecke hinaus gleich der vorgesehenen gewünschten Tiefe des vorzunehmenden
Einschnitts. Da der mittlere Basisflächenabschnitt 17A gegenüber den vorderen und
rückwärtigen Abschnitten 17B bzw. 17C um eine Strecke zurückgesetzt ist, die mindestens
gleich der gerade erwähnten Distanz ist, erstreckt sich der Spitzenabschnitt 15B
von der Basisfläche 17 nur dann heraus, wenn er sich in dem mittleren Bereich 17A
befindet. Der obere Endabschnitt 15B der Schneide 15 erstreckt sich durch den oberen
SMitz 20 aus der Schneidenführung heraus und bildet eine Fingertaste.
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Das Gerät kann vorteilhafterweise für die einmalige Benutzung vorgesehen
sein. Es wird dann in einer Sterilpackung vorbereitet für die Anwendung geliefert,
wobei die Schneidenbaugruppe 12 in der zurückgezogenen und gespannten Position gemäß
Fig. 2 befindlich ist. In dieser Position ist der Vorderabschnitt der Schneidenbaugruppe
12 etwas angehoben, und der obere Abschnitt des Flansches 27 liegt in dem Schneidenführungsquerschnitt
21, wobei die komprimierte Feder 13 die Rückfläche 27A des FlarEches gegen die Rückwandung
21A des Schlitzes anpreßt. Die Reibung zwischen dem Flansch und der Wandung des
Schlitzes genugt, um die Schneidenbaugruppe 12 in der rückgezogenen und gespannten
Position während des Versandes und der Handhabung zu halten. Wie in Fig. 2 dargestellt,
liegt die Spitze 15A des Blattes 15 verdeckt in dem Abschnitt des
unteren
Schneidenführungschlitzes 19, der sich in den rückwärtigen Basisflächenabschnitt
17C erstreckt.
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Wenn ein Hauteinschnitt mit dem Gerät nach den Fig.
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1 bis 4 vorzunehmen ist, erfaßt man die Enden der Schneidenführung
zwischen Daumen und Mittelfinger einer Hand. Der Fingerfinger ruht auf dem oberen
Abschnitt der Schneidenführung rückwärts bezüglich der nach oben vorstehenden Fingertaste
15B der Schneide 15. Die Basisfläche 17 der Schneidenführung 11 liegt auf einem
Bereich der Haut des Patienten an, wo der Einschnitt vorzunehmen ist (typischerweisedie
Innenseite des Unterarms) und wird dicht an die Haut angepreßt, so daß die Haut
abgeflacht wird im wesentlichen in Anlage an dem gesamten mittleren Basisflächenabschnitt
17A. In Fig. 2 ist der einzuschneidende Hautbereich mit P angedeutet. Unter Benutzung
des Zeigefingers wird dann der nach oben vorstehende Schneidenabschnitt 15B gedrückt,
entweder in Vorwärtsrichtung, wie durch den Pfièl 30 angedeutet, oder nach unten,
wie durch den Pfeil 31 angedeutet. Der Fingerdruck läßt den Schneidenhalter 14 um
das dickere Ende 25 schwenken, bis der Flansch 27 aus der Wandung 21A des Schlitzes
21 freikommt. Wenn die Verriegelung, gebildet aus Flansch 27 und Schlitz 21A auf
diese Weise gelöst worden ist, verschiebt die komprimierte Feder 13 den Schneidenhalter
14 mit der Schneide 15 in die Vorwärtsposition nach Fig. 3, in der die Schneidensptitze
15A den zwischenliegenden Basisflächenabschnitt 17A überquert hat und wieder verdeckt
liegt in dem Abschnitt des Schlitzes 19, der sich in den Vorderseitigen Basisflächenabschnitt
17B öffnet. Wenn die Schneidenspitze 15A den mittleren Basisflächenabschnitt 17A
überläuft, erzeugt sie einen Hauteinschnitt, dessen Länge in enger Beziehung steht
mit der Länge des mittleren Basisflächenabschnittes 17A. Für praktische Zwecke kann
man annehmen, daß die Länge des Hauteinschnitts als gleich anzunehmen ist mit der
Länge
des mittleren Basisflächenabschnitts; die genaue Länge ist
abhängig von der Form und den Abmessungen der übergänge von dem mittleren Basisflächenabschnitt
zu den vorderen und rückwärtigen Basisflächenabschnitten. Die Tiefe des Einschnittes
ist über der gesamten Länge konstant und gleicht dem Abstand, um den die Schneidenspitze
15A über den mittleren Basisflächenabschnitt 17A hinaussteht.
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Wenn zwei aufeinanderfolgende Einschnitt an jedem Patienten vorzunehmen
sind, wie dies übliche Praxis ist, kann man ohne weiteres das Gerät vorbereiten
für den zweiten Einschnitt, in dem man den oberen Schneidenabschnitt 15B zwischen
Daumen und Zeigefinger erfaßt und ihn nach rückwärts in die zurückgezogene Position
verschiebt, wie durch den Pfiel 32 in Fig. 3 angedeutet, bis der Flansch 27 in den
Querschlitz 21 einschnappt unter der Wirkung des Drehmomentes, wobei eine Schwenkung
um das dicke Ende 25 erzeugt wird durch die Zugkraft, die auf den Schneidenabschnitt
15B einwirkt.
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Bezüglich des allgemeinen Aufbaus und der Wirkungsweise ist die Ausführungsform
nach Fig. 5 bis 8 ähnlich der nach Fig. 1 - 4. Das Gehäuse, das die Schneidenführung
40 bildet, besteht aus Acetalharz (Delrin) und umfaßt zwei gegossene oder gespritzte
Kanalelemente 40A, 40B, die miteinander verbunden sind durch kurze Querzapfen 41,
die einstückig mit dem Kanalelement 40A ausgebildet sind und eingefügt werden in
entsprechenden Ausnehmungen des Kanalelements 40B.
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Das Kanalelement 40A weist eine Längsausnehmung 42 auf, deren Wandungen
eine gerade Führungsbahn für die Schneidenbaugruppe bildet, und zwar gemeinsam mit
der angeschlissenden flachen Seite des Kanalelements 40B.
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Die Schneidenbaugruppe 43 umfaßt einen Schneidenhalter 44 aus Acetalharz
und eine flache Stahlschneide 45. Die Schneide 45 ist in Schräglage an demSchneidenhalter
44 durch kurze Stifte 46, 47 gehalten, die einstückig mit dem Schneidenhalter 44
ausgebildet sind. Die Stifte 46 erstrecken sich durch Längsschlitze 48A, 48B des
Kanalelementes 40A, 40B, so daß die Schneidenbaugruppe 43 von außerhalb der Schneidenführung
40 manipuliert werden kann.
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Eine Druckfeder 49 ist eingespannt zwischen dem hinteren Ende des
Schneidenhalters 44 und einer Querrückwand der Ausnehmung 42.
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Längs des bodenseitigen Teils der Schneidenführung 40 ist ein langgestrecktes,
im allgemeinen flaches Kragträgersegment So vorgesehen, das von dem Hauptkörper
der Schneidenführung durch einen Längsschlitz 51 getrennt ist, mit einem abgerrunden
rückseitigen oder inneren Ende 51A. Die obere Seite 52 des Kragträgersegmentes So
definiert einen Teil der geraden Führung für die Schneidenbaugruppe 43, und ihre
Unterseite bildet eine Basisfläche 53 mit Zwischenabschnitt 53A, Vorderabschnitt
53B und Rückabschnitt 53C, welche alle flach sind und im allgemeinen parallel zueinander
und zu der Längsachse der Führung. Der Zwischenbasisoberflächenabschnitt 53A ist
zurückgesetzt von den Vorder- und Rückabschnitten 53B, 53C in Richtung auf die Führung
um einen Abstand, der mindestens gleich der vorgesehenen normierten oder gewünschten
Tiefe des Hauteinschnitts, der vorzunehmen ist, ist, und seine Länge ist etwa gleich
der vorgesehenen normierten oder gewünschten Länge des Einschnitts. Ein vertikaler
Längsschnitt 54 durch das Kragträgersegment So erstreckt sich über die Zwischenbasisoberflächenabschnitte
53A und teilweise durch die anschließenden Abschnitte des Segments und nimmt gleitbeweglich
die Spitze
45A der Schneide 45 auf. Der obere Abschnitt 45B der
Schneide ist gleitbeweglich aufgenommen in einem Längsschlitz 55, ausgebildet im
oberen Abschnitt der Sc31neidenführurLg 4o In der zurückgezogenen und gespannten
Position der Schneiden baugruppe 43 gemäß Fig. 6 liegt eine Querschulter 44A auf
der Unterseite des Schneidenhalter 44 an einer anstehenden Querfläche 56 der Schneidenführung
40 nahe dem freien Ende des Kragträgersegments So unter der Wirkung der komExrimzerten
Feder 49an. In dieser Position, in der die Schneidenbaugruppe auf diese Weise gegen
Vorwärtsbewegung verriegelt ist, ist die Spitze 45A der Schneide 45 im rückwärtigen
Abschnitt des Schlitzes 54 verborgen Die Verriegelung, gebildet von Schulter 44A
des Schneidenhalters 44 und der Querfläche 56 der Schneidenführung 40 kann gelöst
werden durch Verschieben des Kragträgersegments So nach oben gegen den Widerstand,
erzeugt von der Reibung zwischen der Schulter 44A und der Fläche 56, und durch die
Federeigenschaften der Einschnürung 50A ,über die das Kragträgersegment 50 mit dem
Haupirper der Schneidenführung 40 verbunden ist.
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Bei der Benutzung des Hau#teinschnittgerätes wird ene solche Versetzung
bewirkt durch Anpressen des Gerätes an die Haut des Patienten, nachdem das Kragträgersegment
So in Berührung mit dem Hautbereich der einzuschneiden ist, gebracht worden ist.
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Sobald der vordere Abschnitt des Schneidenhalters 44 soweit nach
oben versetzt worden ist, daß die Schulter 44 von der Fläche 56 freikommt, verschiebt
die Feder 49 den Schneidenhalter mit der Schneide in die Vorwärtsposition gemäß
Fig. 7.
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Während der Bewegung über den mittleren Basisflächenabschnitt 53A
steht die Sptitze 45A der Schneide 45 von diesem Flächenabschnitt um eine Strecke
vor, gleich der vorgesehenen normierten
oder gewünschten Tiefe
des vorzunehmenden Einschnitts.
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Da die Schneidenhalterverriegelung 44A, 56 in Abhängigkeit von der
Ausübung eines vorgegebenen Druckes auf die Haut des Patienten durch das Kragträgersegment
So ausgelöst worden ist, vermeidet das Gerät gemäß Fig. 5 bis 8 alle Irrtümer bezüglich
der Blutungszeitbestimmungen, die sonst hervorgerufen werden könnten durch unterschiedliches
Andrücken auf die Haut. Der Druck, der erforderlich ist, um die Verriegelung zu
lösen, wird primär bestimmt durch die Kraft der Feder 49 und die Federeigenschaft
der Einschnürung 50A, und da diese Parameter ziemlich leicht einzuhalten sind mit
hinreichender Genauigkeit während der Herstellung, wird sich der Auslösedruck nicht
erheblich von einem Gerät zum anderen ändern.