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Verfahren zum Ermitteln einer Besetzt- bzw. einer Frei-
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meldung eines Streckenabschnittes Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zum Ermitteln einer Besetzt- bzw. einer Freimeldung beim Besetzen bzw.
Freifahren eines aus einem ersten und einem in einer vorgegebenen Regelfahrrichtung
unmittelbar folgenden zweiten Teilabschnitt bestehenden Streckenabschnittes durch
ein Fahrzeug, wobei Detektoreinrichtungen vorgesehen sind, die den Besetzt- bzw.
Freizustand Jedes Teilabschnittes melden.
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Im Interesse der Zügigkeit des Stadtbahnverkehrs haben induktiv fahrzeugseitig
steuerbare Weichenantriebe eine breite Verwendung gefunden. Um hierbei ein Stellen
einer von einem Fahrzeug besetzten, spitz zu befahrenden Weiche durch ein nachfolgendes
Fahrzeug zu verhindern, sind Weichensperrkreise, z.B. nach der DE-PS 1 780 280,
eingeführt worden. Diese üblichen Weichensperrkreise benötigen vor der Weichenspitze
eine erhebliche Einbaulänge, die Jedoch nicht immer zur Verfügung steht. Es erweist
sich
in diesem Fall als vorteilhaft, einen ersten verkürzten Weichensperrkreis vor der
Weichenspitze anzuordnen und einen zweiten verkürzten Weichensperrkreis zwischen
den Weichenzungen vorzusehen, wobei die resultiercnde Länge dieser beiden Weichensperrkreise
mindestens der Länge üblicher Weichensperrkreise entspricht.
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Diese Anordnung von zwei verkürzten Weichensperrkreisen kann als Sonderfall
einer Anordnung von einer Vielzahl von aufeinanderfolgenden, jeweils einem Teilabschnitt
eines Streckenabschnittes zugeordneten Gleisstromkreisen angesehen werden, wie sie
aus der DE-PS 1 265 186 bekannt ist Einer solchen Einrichtung liegt das Verfahren
der eingangs genannten Gattung zugrunde, indem Detektoreinrichtungen das Besetzen
und das Freifahren der Teilabschnitte feststellen und demgemäß den Besetzt- bzw.
Freizustand der jeweiligen Teilabschnitte melden.
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Die Gleisnetze von Stadtbahnen sind selten völlig vom Individualverkehr,
insbesondere Querverkehr, getrennt, so daß nicht nur die Stadtbahnfahrzeuge, sondern
auch beispielsweise schwere Lastkraftwagen Besetztmeldungen auslösen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verf ahren der eingangs
genannten Gattung so zu verfeinern, daß ein ordnungsgemäßes (reguläres) Besetzen
eines zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Weichensperrkreisen zugeordneten Streckenabschnittes
durch ein Schienenfahrzeug eindeutig erkennbar ist und nur durch ein ordnungsgemäßes
(reguläres) Freifahren aufhebbar ist.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die folgenden Verfahrensschritte
gelöst: a) der Freizustand des zweiten Teilabschnittes löst, solange der Besetztzustand
des ersten Teilabschnittes besteht, eine Vormeldung aus, b) der gleichzeitige Besetztzustand
des ersten und des zweiten Teilabschnittes löst bei bestehender Vormeldung eine
ein ordnungsgemäßes vollständiges Besetzen des Streckenabschnittes anzeigende reguläre
Besetztmeldung aus, c) der Freizustand des ersten und gleichzeitige Besetztzustand
des zweiten Teilabschnittes löst bei bestehender regulärer Besetztmeldung ein Vorquittungssignal
aus, d) der gleichzeitige Freizustand des ersten und des zweiten Teilabschnittes
löst bei einem bestehenden Vorquittungssignal eine ein ordnungsgemäßes vollständiges
Freifahren des Streckenabschnittes anzeigende reguläre Freimeldung aus.
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Es erweist sich dabei als besonders vorteilhaft, daß ein solches Verfahren
schaltungstechnisch äußerst einfach realisiert werden kann.
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Eine Ausbildung der Erfindung ist durch die folgenden Verfahrensschritte
gekennzeichnet: e) der Besetztzustand des ersten und/oder des zweiten Teilabschnittes
löst eine vorläufige Besetztmeldung aus, f) der Freizustand des ersten und/oder
zweiten Teilabschnittes, der die vorläufige Besetztmeldung ausgelöst hat, löst eine
vorläufige Freimeldung aus.
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Es erweist sich dabei als besonders vorteilhaft, daß die von Fahrzeugen
des Individualverkehrs ausgelösten Besetztmeldungen unmittelbar nach dem Räumen
des Strekkenabschnittes durch solche Fahrzeuge wieder aufgehoben werden.
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Das Verfahren nach der Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels
geschildert0 Es zeigen: Figur 1 eine das Besetzen und Freifahren zweier zusammenwirkender
Weichensperrkreise veranschaulichende Darstellung und Figur 2 eine Logikschaltung.
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In der Darstellung nach Figur 1 ist ein Fahrzeug F gezeigt, das in
einer durch einen Pfeil angedeuteten Regelfahrrichtung R ein Gleis G befährt.
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Bei der Regelfahrrichtung R besetzt das Fahrzeug F, wenn es in einen
Streckenabschnitt S einfährt D der aus zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Teilabschnitten
I und II besteht, zunächst allein den Teilabschnitt I und dann sowohl den Teilabschnitt
1 als auch den Teilabschnitt II.
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Das Freifahren des Streckenabschnittes S wird eingeleitet durch ein
Freifahren des Teilabschnittes 1 bei fortbestehendem Besetzen des Teilabschnittes
II und erfolgt endgültig, wenn neben dem Teilabschnitt 1 auoh der Teilabschnitt
II freigefahren worden ist0 Der Besetzt- bzwe Freizustand des Teilabschnittes 1
wird durch Signale Ib bzvO If angezeigte die Jeweils durch eine Detektoreinrichtung
D1 ermittelt werden,
die wiederum von einem dem Teilabschnitt I
zugeordneten Weichensperrkreis W1 angesteuert wird. In entsprechender Weise wird
der Besetzt- bzw. Freizustand des Teilabschnittes II durch Signale IIb und IIf von
einer Detektoreinrichtung D2 gemeldet, die von einem dem Teilabschnitt I zugeordneten
Weichensperrkreis W2 angesteuert wird.
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In der Darstellung nach Figur 2 ist eine besonders übersichtliche
Logikschaltung zum Realisieren des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Dieser
Logikschaltung werden die Signale Ib, If, IIb und IIf zugeführt. An Hand dieser
Signale ermittelt die Schaltung Besetzt- bzw. Freimeldungen für den Streckenabschnitt
S (Figur 1). Die Schaltung besteht aus vier UND-Gliedern U1 bis U4, die drei Speicherglieder
S1 bis S3 ansteuern, wobei das Speicherglied S2 reguläre Besetztmeldungen Br bzw.
reguläre Freimeldungen Fr ausgibt. Zwei weitere Speicherglieder S4 und S5 dienen
in Verbindung mit zwei ODER-Gliedern 01 und 02 zum Ermitteln von vorläufigen Besetztmeldungen
Bv bzw. vorläufigen Freimeldungen Fv. Auf die Bedeutung der verschiedenen Besetzt-
bzw. Freimeldungen wird im folgenden noch eingegangen.
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Es sei zunächst von einer Grundstellung der Speicherglieder S1 bis
S3 ausgegangen; die Funktion der Speicherglieder S4 und S5 möge zunächst nicht betrachtet
werden. Durch das Auftreten der Signale Ib und IIf beim Einfahren eines Fahrzeugs
F (Figur 1) in einen Teilabschnitt I (Figur 1) wird vom UND-Glied U1 das Speicherglied
S1 in seine Arbeitsstellung gesetzt. Das dann auf einer Ausgangsleitung Al des Speichergliedes
S1 anstehende Signal ist das Zeichen einer Vormeldung.
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Diese kann zunächst durch ein den Frei zustand des Teilabschnittes
I anzeigendes Signal If zurückgenommen werden, so daß ein kurzzeitiges Beeinflussen
des Weichensperrkreises W1 keine dauernde Wirkung hat.
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Wenn das Fahrzeug F (Figur 1) im weiteren Verlauf der angenommenen
Regelfahrrichtung R beide Teilabschnitte I und II belegt, lösen die Signale Ib und
lib zusammen mit der Vormeldung am UND-Glied U2 ein Ausgangssignal aus, welches
das Speicherglied S2 in dessen Arbeitsstellung setzt. Uber eine Ausgangsleitung
A22 wird bei einem solchen ordnungsgemäßen Besetzen des Streckenabschnittes S (Figur
1) durch das gleisgeführte Fahrzeug F eine reguläre Besetztmeldung Br ausgegeben.
Diese hebt eine auf einer Ausgangsleitung A21 des Speichergliedes S2 anstehende,
zur regulären Besetztmeldung Br antivalente reguläre Freimeldung Fr auf.
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Wenn das Fahrzeug F bei einer Weiterfahrt in der angenommenen Regelfahrrichtung
R den Teilabschnitt I freigefahren hat und nur noch den Teilabschnitt II besetzt,
wird durch die Signale If und IIb beim Vorliegen der regulären Besetztmeldung Br
das UND-Glied U4 wirksamgeschaltet, welches das Speicherglied S3 in dessen Arbeitsstellung
setzt, in der auf einer Ausgangsleitung A3 ein Vorquittungssignal ansteht.
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Wenn das Fahrzeug F (Figur 1) den gesamten Streckenabschnitt S geräumt
hat, wird durch das Vorquittungssignal und die dann vorliegenden Signale If und
IIf das UND-Glled U3 wirksamgeschaltet, welches das Speicherglied S2 in dessen Grundstellung
setzt. Ferner wird durch das Signal IIf auch das Speicherglied S3 wieder in seine
Grundstellung geschaltet. Die durch das ordnungsgemäße Besetzen des Streckenabschnittes
S (Figur 1) durch das gleisgebundene Fahrzeug F ausgelöste
reguläre
Besetztmeldung Br wird also einzig und allein durch ein ordnungsgemäßes Freifahren
zurückgenommen, wonach über den Grundstellungsausgang des Speichergliedes S2 eine
reguläre Frei-meldung Fr erfolgt.
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Für den Fall, daß aus Gründen der Sicherheit ein beliebiges regelloses
Besetzen der Teilabschnitt I und/ oder II (Figur 1) z.B. durch Lastkraftwagen, eine
vorläufige Besetztmeldung auslösen soll, sind die Speicherglieder 54 und S5 vorgesehen,
die durch die Signale Ib bzw. IIb in ihrer jeweiligen Grund stellung gehalten werden
bzw. in ihre jeweilige Grundstellung gesetzt werden, wodurch über Ausgangsleitungen
A4 bzw.
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A5 und das ODER-Glied 01 eine auf ein nicht an das Gleis G (Figur
1) gebundenes Fahrzeug hinweisende vorläufige Besetztmeldung Bv ausgelöst wird.
Eine solche vorläufige Besetztmeldung Bv kann ohne weiteres durch die entsprechende
Rücknahme der Signale Ib und/ oder IIb und entsprechende Ausgabe der Signale If
und IIf zurückgenommen werden, wodurch an Stelle der vorläufigen Besetztmeldung
Bv eine vorläufige Freimeldung Fv über das antivalenzbildende ODER-Glied 02 ausgelöst
wird.
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Sowohl die regulären als auch die vorläufigen Besetzt-oder Freimeldungen
Br, Bv, Fr, Fv können zur Steuerung von der Übersichtlichkeit halber nicht weiter
dargestellten nachgeschalteten Verarbeitungseinrichtungen verwendet werden, wobei
die regulären Besetztmeldungen Br und die vorläufigen Besetztmeldungen Bv sowie
die regulären Freimeldungen Fr und die vorläufigen Freimeldungen Fv Jeweils als
gleichwertig verarbeitet werden können.
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Die in der Darstellung nach Figur 2 gezeigte Logikschaltung kann nach
jeweils vorgegebenen betrieblichen Bedingungen durch elektronische oder elektromechanische
Bauelemente ausgeführt werden.