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projektionsschirm
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Projektionsschirm, insbesondere
für erhellte Räume mit justierbar gehalterter Bildwand mit hoher Reflexion , geringem
Streuvermögen und konkaver Krümmung, die derart gehalten ist, daß die Bildwand die
Austr4ttspupille des Projektors im beoba-hteten Auge abbilden würde.
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Au der DR-AS 12 17 650 ist eine Bildwand mit konkaver Krümmung bekannt,
die ein auf sie p ojiziertes Bild einem einzelnen Betrachter möglichst hell sichtbar
machen soll, beispielsweise das Bild eines durch einen Sehzeichenprojektor projizierten
Sehschärftetests für die Refraktionsbestimmung der Augen des Betrachters, wobei
der Bildwand eine Oberfläche gegeben ist, die bei möglichst kleiner Absorption ein
verhältnismäßig niedriges Streuvermögen hat und hohlspiegelartig so gekrümmt ist,
daß sie die Austritts pupille d-es Projektors im Auge des Betrachters abbildet.
Auf
dicse Wcise läßt sich die Leuchtdichte erheblich erhöhen gegenüber
derjeni<jen, die bei der Projektion auf eine diffus streuende, also matte ebene
Fläche erreichbar ist. Die Leuchtdichte ist dabei jedoch sehr stark von der sorgfältigen
Einstellunq zwischen Pro,ektorbildwand und Betrachter abhängig und deshalb ist für
den Untersuchenden Arzt eine genaue Justierung auf das zu untersuchende Auge mit
einem die Bildwand rahmenförmig umgebenden Planspiegel erforderlich. Eine Bildwand,
die eine so genaue Justierung auf das Auge erfordert, ist praktisch nur für Augenunters'chungen
geeignet.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Projektionsschirm,
insbesondere für erhellte Räume anzugeben, der einem oder mehreren Betrachtern ohne
Störung durch das Raumlicht die Betrachtung eines vom Projektor entworfenen Bildes
mit großer Helligkeit und gutem Kontrast ermöglicht, wobei die Bildwand leicht im
VerhLiltnis zu den Aufstellungsmögzichkeiten für den Projektor auf Augenhöhe des
oder der Betrachter einstellbar sein soll.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß auf die Spiegelfläche
oder einer die Spiegelfläche tragenden, dazu parallelen polierten transparenten
Trägerfläche, wie Glasfläche gegebenenfalls unter Anwendung eines farbneutralen
Haftklebers, eine rückseitig spiegelglatt und vorderseitig matt polierten transparente,
ursprünglich ebene Folie aufgebracht ist, die in ebenem Zustand auf der mattierten
Oberfläche gleichmäßig mit einer diese und die darunter liegende Reflexionsschicht
bei Raumlicht dunkel
erscheinen lassenden dünnen grauschwärzlichen
Lasurfarbschicht bedruckt ist und daß die Bildwand an einem Halter befestigt ist,
der mittels Dopelscharniergelenkverbindung unter verschiedenen Vertikalwinkeln in
einem hohlen Ständer aufstellbar und einschwenkbar ist1 indem der Hohlraum des Ständer-s
eine dem Träger der Bildwand entsprechende Form besitzt und die Scharniergelenke
entsprechend an der Rückseite des Halters und dem obere Rand des hohlen Ständers
befestigt sind.
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Bin derartig ausgebildeter Projektionsschirm ermöglicht die Betrachtung
beispielsweise von Diapositiven in hellen, unverdunkelten Räumen mit einem solchen
Kontrast, daß auf ihm Einzelht'iten sichtbar werden, die bei einer Projektion im
verdunkelten Raum auf eine ebene weiße Projektionswand nicht sichtbar sind.
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Durch den erfindungsgemäßen Aufbau mit metallisch spiegelnder konkaver
Spiegelfläche und einer mattierten Oberfläche, die durch eine aufgedruckte Lasuarbenschicht
modifiziert ist, wird überraschenderweise ohne mikrooptische Element wie sie z.B.
bei der sog. "Autokollimation verwendet werden, welche vielfach infolge Kohärenz
des Projektionslichtes storende Erscheinungen hervorrufen, eine Reflexion des projizierten
Bildes in einen Raumwinkelbereich und mit einer Helligkeit und mit einem Konstrastumfang
in einem bei der sog. Tageslichtprojektion bisher nicht erreichbaren Ausmaß erzielt.
Erstaunlicherweise wird nämlich durch den Lasurfarbenaufdruck zie mattierte Folienoberfläche
in ihrem Reflexionsvermögen so modifiziert, daß eine etwa keulenförmig rückwärts
gerichtete Streuverteilung mit verringertem
Halbwertswinkel resultiert,
wobei durch die konkave Form der Fläche die Maxima dieser Streuverteilungen in das
Auge des Betrachters projiziert werden, ohne daß ein sog. "hot spot" oder Lichtabfall
zum Rand auftritt, während für das Raumlicht der Lasurfarbenüberzug eine Absorptionsfläche
darstellt, die zudem durch ihre Wölbung nur einen geringen Raumwinkelbereich des
Raumlichtzs zu erfassen geeignet ist. Dadurch ergibt sich bezüglich des Raumlichtes
eine Ausblendung, während gleichzeitig bezüglich des Projektionslichtes eine Fokussierung
erreicht ist, was es ermöglicht, mit dem erfindungsgemäßen Projektionsschirm an
einem Fetter oder im Freien Bilder zu betrachten, die bezüglich Helligkeit und Konstrastumfang
fast die Helligkeit und den Kontrastumfang des von der Umgebung empfangenen Bilds
erreichen.
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Die Verwendung von lichtabsorbierenden Schichten auf der Oberfläche
von Projektionsschirmen ist zwar aus der DE-AS 1o 54 733 an sich bekannt, nicht
jedoch der bei der vorliegenden Erfindung sich ergebende synergistische Effekt der
Veränderung der Rückstrahlcharakteristjkeiner diffusen Fläche durchéine davor liegendc
dünne Lasurfarbnschicht und eine dahinter liegende Spiegelschicht in einer für die
Projektion auf gekrümmte Flächen optimalen Weise, ohne daß Szintilation hervorrufende
mikrooptische Elemente e.Lorderlich sind.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezugnahme
auf die Zeichnung, in der ein erfindungsgemäßer Projektionsschirm schematisch im
Strahlengang vom Projektor
zum Auge des Betrachters dargestellt
ist, näher erläutert.
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Die Bildwand 1 besitzt sphärische Krümmung, deren Krümmungsmittelpunkt
bei dem Punkt M liegt. Sie besitzt eine spiegelnde Ober -fläche, die im vorliegenden
Fall, da die Bildwand aus transparentem Material, nämlich Glas, hergestellt ist,
auf der konvexen Oberfläche 2 angeordnet ist. Auf der spiegelglatten konkaven Oberfläche
3 ist eine rücks,eitig spiegelglatt, aber mit einer Adhäsionsschicht versehene,
vorderseitig mattierte, auf der Mattierungsflächemit einer Lasurfarbe in ebenem
Zustand grau bedruckte Folie bei festgehaltenem Randbereich, unter Dehnung in der
Mitte, auf die Spiegelkrümmung aufgebracht worden. Im vorliegenden Fall wurde eine
Acetatfolie, wie sie auch für Farbfolien verwendet wird, in einer Dicke von o,o4
mm, mit Haftkleberbeschichtung auf der Rückseite und matter, mit schwach glänzender,
dunkelgrau erscheLnender Lasurfarbe auf der matten Oberfläche bedruckt ~verwendet.
Aufgrund dieser Struktur der Bildwandoberfläche wird die vom Projektor kommende
Strahlung fast vollständig in den Bereich des Kopfes des Betrachters abgebildet
und umgekehrt wird die im Bereich des Betrachters gegen die Bildwand reflektierte
Strahlung über die Bildwand wieder fast vollständig in dem Bereich des Projektors
abgebildet, so daß durch die Projektion praktisch keine konstrastverminderde zusätzliche
Raumstrahlung auftritt, wie das bei der Erhellung des Raumes während der üblichen
Dunkelraumprojektion mit ebener weiß-oder silberfarbiger Projektionsfläche der Fail
ist. Während so
aufgrund der Form und der mit der angegebenen Struktur
erzielten Reflexionsverteilung der Bildwand die vom Projektor 4 ausgeisende Strahlung
nahezu vollständig zum Kopf des Betrachters gerichtet wird, sind solche Reflexionsbedingungen
für das Raumlicht nur in einem sehr kleinen Raumwinkelbereich gegeben, so daß das
Raumlicht im wesentlichen von der dunklen Lasurfarbenschicht absorbiert wird, so
daß das projizierte Bild von vom Raumlicht in Farbe und Kontrast praktisch unbeeinflul3tin
natürlichen Farben heli und klar erscheint, selbst wenn die Projektion vor einem
Fenster erfolgt und cas Projektionsbild von dem durchs FensereinfaIlenden Licht
umstrahlt ist oder I,amnen aus einer von der optischen Achse des Projektors verschiedenen
Richtung die Bildwand beleuchten.
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Durch entsnrechende Dicke und Pigmentierung der Lasurfarbe ist es
dabei möglich, Farbkorrekturen, z.B. bezüglich Farbtemperatur vorzunehmen, die beispielsweise
das vom Projektor mit tounstlicht projizierte Bild im Auge des Betrachters in natürlicheren
Farben erscheinen lassen. als es sonst bei der Projektion mit üblichen Metalifadeniampen
möglich ist.
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Je nach dem, wo gerade der Projektor, den Betrachter nicht störend,
aufgestellt werden kann, kann bei dem erfindungsgemäßen Projektionsschirm entsprechena
die Vertikalneigung verstellt werden, indem der die Bildwand an ihrem Rand erfassende
Halter unter Schwenkung mit der Doppelscharniergelenkverbindung 7 mit dem einen
Gelenk 8 an der Rückseite des Halters 6 und dem anderen
Gelenk
9 an der Oberseite des hohlen Ständers in diesem an verschiedener Stelle aufgestellt
werden kann. Da der Innenhohlraum des Ständers 9 gleichzeitig den äußeren Abmessungen
des Halters 6 entspricht, kann der Projektionsschirm bei Nichtgebrauch völlig in
den Ständer eingeschwenkt werden, wodurch die Projektionsschirmanordnung nur den
Raum eines flachen Buches einnimmt und gleichzeitig die Bildwand vor Verschmutzung
und Beschädigung etwa beim Transport gut geschützt ist.
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