DE2838309C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Pille oder ein Pellet für die
orale Verabfolgung an Wiederkäuer mit einem Kernmaterial mit
für den Wiederkäuer postruminal vorteilhaften Eigenschaften,
d. h. mit einem Kernmaterial, das für den Wiederkäuer vorteilhaft
ist, nachdem es den Pansen passiert hat und den Lab- oder
Fettmagen und/oder den Darm erreicht hat. Ganz speziell betrifft
die Erfindung Pillen oder Pellets, die ihrer Struktur
nach aus einem Kernmaterial, z. B. einem Nährstoff oder Medikament
und einer Hülle oder Schicht über dem Kernmaterial
aufgebaut sind, die das Kernmaterial im Pansen schützt, jedoch
ihre Beständigkeit unter den saureren Bedingungen des Lab- oder
Fettmagens verliert, so daß das Kernmaterial für den Wiederkäuer
zugänglich wird.
Es ist allgemein bekannt, daß im Falle von Wiederkäuern das
aufgenommene Futter zunächst in den Pansen gelangt, in dem es
vorverdaut oder durch Fermentation abgebaut wird. Während
dieser Fermentationsperiode kann das aufgenommene Futter über
den Netzmagen in das Maul zurückgeführt werden, wo es mit Speichel
versehen und wiedergekäut wird. Nach einer Fermentationsperiode
die durch natürlich ablaufende Prozesse gesteuert
wird und abhängt von dem Typ des Wiederkäuers und dem
Futtermittel beginnt die Absorption der digestierten Nährmittel,
die sich in den nachfolgenden Abschnitten des Verdauungssystems
oder Verdauungstrakts des Wiederkäuers fortsetzt.
Nähere Einzelheiten hierzu finden sich in dem Buch von
D. C. Church, "Digestive Physiology and Nutrition of Ruminants",
Band 1, O.S.U. Book Stores, Inc., Corvallis, Oregon, USA.
Der Pansen, der größte Abschnitt der vier Magenabschnitte
eines Wiederkäuers ist ein wichtiger Abschnitt für die
metabolische Aufspaltung aufgenommener Futterstoffe durch
die Einwirkung von Mikroorganismen, die hierin vorhanden sind.
Das aufgenommene Futter verbleibt in typischer Weise etwa
6 bis 30 Stunden oder in einigen Fällen noch länger im Pansen,
während welcher Zeitspanne das aufgenommene Futter durch die
Pansen-Mikroorganismen eine metabolische Zersetzung erfährt.
Ein großer Teil des aufgenommenen Proteinmaterials wird im
Pansen zu löslichen Peptiden und Aminosäuren aufgespalten
und von den Pansen-Mikroorganismen verbraucht. Wenn der
Panseninhalt in den Lab- oder Fettmagen und den Darm gelangt,
wird die mikrobiologische Masse digestiert, wodurch dem Wiederkäuer
Proteine zugeführt werden. Dies bedeutet, daß der
natürliche Futtermittelausgleich eines Wiederkäuers primär
eine Funktion der mikrobiologischen Zusammensetzung und Bevölkerung
ist.
Bei der Herstellung von Futtermitteln, Nährstoffen und
Medikamenten für die Verabfolgung an Wiederkäuer ist es
wichtig, die aktiven Bestandteile vor dem Panseninhalt zu
schützen, d. h. einen mikrobiologischen Abbau und den Einwirkungen
eines pH-Wertes von etwa 5,5, so daß die aktive
Substanz sicher den Ort erreicht, in dem eine Absorption
erfolgt.
Es ist allgemein bekannt, daß der Grad der Fleisch-, Woll- und
/oder Milchproduktion erhöht werden kann, wenn die Lieferanten
von wichtigen oder lebensnotwendigen Aminosäuren
und/oder Medikamenten gegenüber einer Veränderung durch
Mikroorganismen geschützt werden, die im Pansen vorhanden
sind und wenn diese lebensnotwendigen Aminosäuren und/oder
Medikamente erst später im Gastrointestinaltrakt des Wiederkäuers
für eine direkte Apsorption zur Verfügung stehen.
Stoffe, welche aktive Bestandteile des Kernes vor einem
Abbau durch den Panseninhalt schützen, sollten demzufolge
einem Angriff der Pansenflüssigkeit wiederstehen können,
die Enzyme oder Mikroorganismen enthält. Andererseits müssen
die aktiven Bestandteile jedoch in der saureren Flüssigkeit
des Lab- der Fettmagens bei einem pH-Wert innerhalb des
normalen physiologischen Bereiches von etwa 2 bis etwa 3,5
rasch zugänglich werden. Damit aktive Bestandteile zu
schützender Materialien leicht beschichtet oder eingehüllt
werden können, sollen die schützenden Materialien des weiteren
in organischen Lösungsmitteln löslich sein, um den Beschichtungsvorgang
zu erleichtern.
Da Proteine im Pansen abgebaut werden, hat man vorgeschlagen
Proteine enthaltende Nahrungsmittel so vorzubehandeln, daß
sie ohne einem mikrobiologischen Abbau zu unterliegen durch
den Pansen dem Lab- oder Fettmagen zugeführt werden können.
So hat man beispielsweise bereits vorgeschlagen das Proteinmaterial,
beispielsweise mit Fetten und vegetabilischen Ölen
zu beschichten oder zu umhüllen oder das Proteinmaterial einer
Wärmebehandlung zu unterwerfen oder das Proteinmaterial mit
verschiedenen Verbindungen umzusetzten, beispielsweise mit
Formaldehyd, acetylenischen Estern, polymerisierten ungesättigten
Carbonsäuren oder Anhydriden und Phosphonitrilhalogeniden.
Es ist des weiteren allgemein bekannt, daß die im tierischen
und pflanzlichen Leben vorkommenden Proteine chemische Verbindungen
mit verschiedenen Kombinationen von über 20 Aminosäuren
sind, wobei die Anzahl und die Anordnung der Säuren
eines speziellen Proteins feststehen. 12 dieser Aminosäuren
lassen sich in ausreichenden Mengen von den meisten Tieren
aus anderen Substanzen durch biochemische Prozesse synthetisieren.
Die verbleibenden 10 lebensnotwendigen Aminosäuren
lassen sich jedoch nicht in ausreichenden Mengen synthetisieren
und müssen demzufolge von dem Tier aufgenommen werden.
Da die Verhältnisse der Aminosäurebestandteile spezieller
Proteine nicht verändert werden können, beschränkt die lebensnotwendige
Aminosäure, die in der geringsten Menge zugeführt
wird, die Menge an Protein, das durch das Tier erzeugt werden
kann. Konsequenterweise gibt es somit für ein jedes Futtermittel
eine spezielle lebensnotwendige Aminosäure, die die
Erzeugung von Protein beschränkt, das diese Aminosäure benötigt,
wenn nicht zwei oder mehrere derartige Aminosäuren
in gleicher Weise begrenzend wirken.
Die Anwendung dieser Prinzipien hat zur Zusammenstellung von
Futtermitteln für Nicht-Wiederkäuer geführt, welche das
optimale Verhältnis von Aminosäuren zuführen und haben eine
beträchtliche Erhöhung der Proteinproduktion ermöglicht. Im
Falle von Wiederkäuern werden Nahrungsmittelproteine und
Aminosäuren in verschiedenem Ausmaß durch mikrobiologische
Fermentation in den beiden ersten Abschnitten des Magens
(Pansen und Neztmagen) zu Ammoniak und verschiedenen organischen
Verbindungen abgebaut. Die Bakterien und Mikroorganismen in
diesen Organen nutzen diese Metaboliten für ihr eigenes
Wachstum und ihre Vermehrung und das auf diese Weise erzeugte
mikrobiologische Protein gelangt in den Lab- oder Fettmagen,
d. h. dem Teil des Magens, der dem Magen von Nicht-Wiederkäuern
entspricht, wo das mikrobiologische Protein teilweise digestiert
wird. Das Verfahren wird dann in dem Dünndarm abgeschlossen
und die Aminosäuren werden absorbiert.
Es ist des weiteren allgemein bekannt, daß Medikamente
effektiver sind, wenn sie vor der Einwirkung des Pansens
geschützt werden. Verwiesen wird beispielsweise auf die
US-PS 30 41 243 und 36 97 640.
Aufgabe der Erfindung war es eine Pille oder ein Pellet für
die orale Verabfolgung an Wiederkäuer anzugeben, die bzw. das
es ermöglicht, dem Wiederkäuer Stoffe zuzuführen, die für den
Wiederkäuer vorteilhaft sind, wenn sie nach Passieren des
Pansens aufgenommen werden.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine Pille oder ein Pellet
für die orale Verabfolgung an Wiederkäuer mit einem Kernmaterial
mit für den Wiederkäuer postruminal vorteilhaften
Eigenschaften und einer das Kernmaterial umgebenden Beschichtung
oder Hülle aus einer kontinuierlichen hydrophoben, polymeren,
in einem wäßrig-sauren Medium unlöslichen Matrix mit einer
hierin dispergierten organischen oder anorganischen, aus der
Matrix bei einem pH-Wert von unter 4 auslaugbaren Substanz.
Eine erfindungsgemäße Pille oder ein erfindungsgemäßes Pellet
weist somit eine Beschichtung oder eine Hülle oder einen Film
aus einem Material auf, der das Kernmaterial schützt und bestimmte
Freisetzungs-Charakteristika für das Kernmaterial
aufweist. Die Beschichtung oder Hülle ist dabei aufgebaut
auf einer Mischung aus mindestens einer hydrophoben polymeren
Substanz, die in wäßrig-sauren Medien unlöslich ist und einer
hierin dispergierten Substanz, die durch wäßrig-saure Medien
angegriffen wird. Die polymere Substanz bildet dabei eine
kontinuierliche Matrix.
Die Beschichtung oder Hülle hat dabei die Fähigkeit den
Bedingungen des Pansens zu widerstehen und die Fähigkeit das
Kernmaterial in der Umgebung des Lab- oder Fettmagens freizugeben.
Dies bedeutet, daß die Beschichtung in vorteilhafter
Weise mindestens 24 Stunden lang der Einwirkung von pH-Werten
von etwa 5,5 zu widerstehen vermag. Die Beschichtung setzt
demgegenüber das Kernmaterial frei, wenn die Schicht den
pH-Bedingungen ausgesetzt wird, die im Fett- oder Labmagen
vorherrschen, d. h. pH-Werten von etwa 3,5, nach einer Einwirkdauer
von etwa 10 Minuten bis etwa 6 Stunden. Die Freisetzung
des Kernmaterials kann dabei dadurch bewirkt werden,
daß die Beschichtung für die Flüssigkeiten des Lab- oder
Fettmagens permeabel wird oder einfach durch Lösung oder
Abbau der Beschichtung.
Erfindungsgemäße Pillen haben des weiteren den Vorteil, daß
sie über längere Zeiträume hinweg aufbewahrt werden können
und vergleichsweise hohen Temperaturen und/oder Feuchtigkeitsbedingungen
ausgesetzt werden können, ohne daß sie in nachteiliger
Weise zusammenkleben oder zusammenbacken.
Die erfindungsgemäßen Pillen oder Pellets können eine verschiedene
Größe aufweisen. In typischer Weise haben sie einen
Durchmesser von etwa 0,127 bis 1,905 cm. Die erfindungsgemäßen
Pillen oder Pellets können des weiteren eine geeignete Dichte
aufweisen, d. h. ein spezifisches Gewicht von etwa 1 bis etwa
1,4 mit akzeptablem Geruch, Geschmack und Griff.
Wie bereits dargelegt, bestehen die Pillen und Pellets aus
einem Kern und einer hierauf aufgetragenen kontinuierlichen
Schicht oder einem kontinuierlichen Film, der das Kernmaterial
einhüllt oder einschließt. Die Form der Pillen oder Pellets
ist nicht kritisch. Aus Herstellungsgründen weisen die Pillen
und Pellets in vorteilhafter Weise eine sphärische oder runde
Form auf.
Bei dem Kernmaterial handelt es sich um eine solches, das sich
für den Wiederkäuer nach Passieren des Pansens und bei Erreichen
des Lab- oder Fettmagens und/oder des Darmes vorteilhaft
auswirkt. Das Kernmaterial kann beispielsweise aus einem
festen Material bestehen, das zunächst in die Form von Teilchen
überführt worden ist, beispielsweise durch Pelletisierung.
Diese Teilchen oder Kerne können dann gegebenenfalls nach
üblichen bekannten Methoden in eine runde Form überführt
werden, beispielsweise durch Umwälzen. Die Kerne sollen dabei
eine ausreichende Konsistenz aufweisen, so daß sie bei der
Weiterverarbeitung intakt bleiben, insbesondere bei der Beschichtungsoperation.
Typische geeignete Kernmaterialien
bestehen aus Medikamenten und/oder Nährmitteln, beispielsweise
Antibiotica, Enspannungsmitteln, Arzneimitteln, Antiparasitenmitteln,
Aminosäuren, Proteinen, Zuckern, Kohlehydraten
und dergleichen. Gegebenenfalls kann der Kern des weiteren
ein inertes Füllmaterial enthalten, z. B. Ton.
Beispiele für erfindungsgemäß als Kernmaterial verwendbare
Aminosäuren, ihre pH-Werte und Löslichkeiten ergeben sich
aus der folgenden Tabelle:
Erfindungsgemäß sind des weiteren Proteine des verschiedensten
Usprunges geeignet. Proteine sind bekanntlich polymere
Substanzen, denen verschiedene Kombinationen von Aminosäuren
zugrundeliegen. Die Proteine stellen des weiteren amphotere
Substanzen dar, die in wäßrigen Medien, die entweder saurer
oder basischer sind als das im Einzelfall betrachtet Protein,
löslich oder suspendierbar sind.
Das Kernmaterial kann für die Beschichtung beispielsweise
nach folgender Methode vorbereitet werden:
Der Nährstoff, das Medikament oder dergleichen werden mit
Wasser, einem Bindemittel und gegebenenfalls inerten anorganischen
Substanzen zwecks Einstellung des spezifischen Gewichtes
der Pillen oder Pellets vermischt, worauf die erhaltene
plastische, teigartige Masse zu Teilchen geeigneter
Größe extrudiert oder ausgewalzt wird. Die Zugabe von Bindemitteln
oder Klebstoff-Bindemitteln erfolgt zur Verbesserung
der Festigkeit der Pillen oder Pellets. Verwendbar sind als
Bindemittel die verschiedensten üblichen bekannten nichttoxischen
vegetabilischen Gummis, Stärken, Cellulosederivate,
tierischen Gummis und andere Substanzen, die in der Nahrungsmittel-
oder Futtermittelindustrie und bei der Tablettenherstellung
als Verdickungsmittel verwendet werden können. Als
anorganische Additive zur Einstellung des pH-Wertes und/oder
des spezifischen Gewichtes der Pillen oder Pellets können die
verschiedensten Substanzen, wie beispielsweise unlösliche,
nichttoxische, pigmentartige Materialien verwendet werden,
beispielsweise Metallsulfate, Oxyde und Karbonate von vergleichsweise
hoher Dichte. Als zweckmäßig hat es sich erwiesen,
wenn das spezifische Gewicht der erfindungsgemäßen Pillen
oder Pellets bei etwa 1,0 bis 1,4 liegt.
Nach der Herstellung von Pillen oder Pellets geeigneter
Größe durch Extrudieren, auswalzen oder anderen üblichen
bekannten Methoden werden die Pellets unter Entfernung des
Wassers getrocknet. Anschließend werden die Teilchen dann
durch Inkontaktbringen mit einer Lösung des Beschichtungsmaterials
in einem geeigneten Lösungsmittel oder einer
Mischung von geeigneten Lösungsmitteln beschichtet. Typische
geeignete Lösungsmittel, die zur Beschichtung verwendet werden
können, sind beispielsweise kurzkettige Alkohole, Ketone,
Ester, Kohlenwasserstoffe sowie chlorierte Kohlenwasserstoffe.
Die zur Beschichtung verwendete Masse bildet einen kontinuierlichen
Film um die Kerne, wenn das Lösungsmittel aus der
Beschichtungsmasse verdampft wird. Die hierbei erzeugte Beschichtung
widersteht der Pansenflüssigkeit oder dem Panseninhalt.
Des weiteren ist die erzeugte Beschichtung derart
beschaffen, daß das Kernmaterial der Pillen oder Pellets im
Lab- oder Fettmagen des Wiederkäuers freigelegt wird. Dies
bedeutet, daß die erzeugte Beschichtung gegenüber der Einwirkung
von pH-Werten von über 5 resistent ist, beispielsweise
6 bis 30 Stunden lang. Werden die Pillen oder Pellets dann
der Einwirkung des Lab- oder Fettmageninhalts ausgesetzt,
d. h. pH-Werten von 2 bis etwa 3,3 so wird das Kernmaterial
freigesetzt. Die Freisetzung erfolgt dabei innerhalb der
Verweilzeit im Lab- oder Fettmagen oder später im Darmtrakt,
jedoch mindestens innerhalb einer Zeitspanne von 6 Stunden
nach Einwirkung eines pH-Wertes von 3,5 oder weniger. Die
Exponierung oder Freilegung des Kernes der Pillen oder Pellets
kann dadurch erfolgen, daß die dispergierte Substanz aus der
Polymer-Matrix ausgelaugt wird, durch Auflösung, durch Abbau
oder Zerstörung oder durch eine starke Quellung. Bei dem Beschichtungsmaterial
handelt es sich des weiteren um ein
physiologisch akzeptierbares Material, d. h. ein Material,
das die Gesundheit des Wiederkäuers oder dessen normale
Körperfunktionen nicht nachteilig beeinträchtigt.
Als vorteilhaft hat es sich des weiteren erwiesen, wenn das
Beschichtungsmaterial eine Klebe- oder Klebrigkeitstemperatur
von über 50°C aufweist. Diese Klebe- oder Klebrigkeitstemperatur
(Sticking temperature) ist dabei definiert als die
Temperatur, bei der eine Adhäsion, die ausreicht um die
Aufspaltung der Schicht nach forcierbarer Trennung zwischen
beschichteten Teilchen zu bewirken, erfolgt, wenn eine angewandte
Kraft von 0,25 kg/cm² die Teilchen für 24 Stunden in
Kontakt hält.
In vorteilhafter Weise wird weiterhin ein Beschichtungsmaterial
verwendet, das in organischen Lösungsmitteln mit
Siedepunkten zwischen 40 und 140°C löslich oder dispergierbar
ist, so daß übliche Beschichtungsmethoden angewandt werden
können, beispielsweise Sprühbeschichtungsverfahren. Als besonders
vorteilhafte Lösungsmittel haben sich beispielsweise
Mehtylenchlorid, Chloroform, Äthanol, Methanol, Äthylacetat,
Aceton, Toluol, Isopropanol sowie Mischungen hiervon erwiesen.
Als polymere Substanzen zur Erzeugung der Beschichtungen
eignen sich die verschiedensten bekannten polymeren Substanzen,
die vom physiologischen Standpunkt aus gesehen verwendbar sind
und den sauren Bedingungen des Pansens und Lab- oder Fettmagens
bei normaler Körpertemperatur der Wiederkäuer, d. h. etwa 37°C
und normalen Abweichungen hiervon zu widerstehen vermögen.
Das polymere Material besteht dabei aus mindestens einem
Polymer oder Copolymer oder einer Mischung von Polymeren
und/oder Copolymeren. Geeignete Polymere zum Aufbau der
Beschichtungen sind beispielsweise: Polystyrol, Poly(methylmethacrylat),
Poly(vinylchlorid), Copolymere des Vinylidenchlorides,
Poly(dimethylsiloxan), Celluloseester, Polyester,
hergestellt aus Dicarbonsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen sowie
Glykolen mit 4 bis 16 C-Atomen, Polyamide aus Aminosäuren
mit 3 bis 22 C-Atomen oder aus Dicarbonsäuren mit 8 bis 22
C-Atomen und Diaminen mit 4 bis 16 C-Atomen sowei ferner
Polymethacrylate mit Siloxan- oder Fluor-substituierten
Alkoholresten (das Wasserstoffatom der -COOH-Gruppe der
Methacrylsäure ist durch einen fluorierten Alkohol oder
Alkohol mit einem Siloxanrest substituiert; derartige substituierte
Methacrylsäuren lassen sich z. B. wie Methylmethacrylat
polymerisieren).
Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von
Polystyrol und Poly(methylmethacrylat) erwiesen.
Die säure-empfindlichen, organischen oder anorganischen,
die dispergierte Phase bildenden Substanzen können beispielsweise
aus nichttoxischen, unlöslichen, mehrwertigen
cationischen Salzen der Phosphor- und phosphorigen Säure
bestehen, z. B. aus Magnesiumphosphat, basischem Magnesiumphosphat,
Aluminiumphosphat, Magnesiumphosphit, Ferrophosphat,
Ferriphosphat sowie Calciumphosphat. Geeignete
organische Substanzen, die die dispergierte Phase bilden
können, sind beispielsweise quervernetzte Teilchen von
Polymeren mit 3 bis 14% Stickstoff in Form von basischen
Aminogruppen, Teilchen von Polyelektrolyt-Komplexen, in
denen ein Polymer mit basischen Aminogruppen an eine Säure
von vergleichsweise hohem Molekulargewicht gebunden ist,
vorzugsweise an ein saures Polymer unter Erzeugung eines
unlöslichen, polymerisierbaren Materials, ferner Teilchen
von Polyelektrolyt-Komplexen, in denen ein saures Polymer
an ein Amin eines vergleichsweise hohen Molekulargewichtes
gebunden ist, vorzugsweise an ein Aminogruppen enthaltendes
Polymer sowie ferner mehrwertige cationische Salze von sauren
Polymeren. Die Beschichtung kann des weiteren Weichmacher oder
Plastifizierungsmittel, inerte Füllstoffe und dergleichen
enthalten.
Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die säure-empfindliche,
die dispergierte Phase bildende Substanz in einer
Menge von 35 bis 65 Vol.-% der Beschichtung, vorzugsweise
in einer Menge von 40 bis 60 Vol.-% der Beschichtung oder
des erzeugten Filmes vorliegt.
Spezielle Beispiele für geeignete Substanzen, die die dispergierte
Phase bilden, ergeben sich aus den später folgenden
Beispielen.
Das säure-empfindliche, die dispergierte Phase liefernde
Material wird vor seiner Verwendung gegebenenfalls noch
pulverisiert, z. B. durch Vermahlen, vorzugsweise zu einer
Teilchengröße von 0,42 bis 0,037 mm.
Die erhaltenen Teilchen werden dann mit einem geeigneten,
eine kontinuierliche Matrix bildenden Polymer oder einer
Mischung von entsprechenden Polymeren, gegebenenfalls unter
Zusatz von Plastifizierungsmitteln oder Weichmachern und
dergleichen vermischt. Das Mischen kann dabei nach üblichen
bekannten Methoden erfolgen, die beispielsweise zu Herstellung
von Anstrichmitteln oder anderen Schutzüberzügen
angewandt werden. Als besonders vorteilhaft hat es sich
erwiesen die aufgeschmolzene Masse des Polymeren mit den
Teilchen zu verkneten und die Teilchen in eine Lösung des
die kontinuierlichen Matrix bildenden Polymeren einzumischen.
Erfolgt das Vermischen durch Verkneten einer heißen Schmelze,
d. h. also nach der Knetmethode, so wird das Polymer dann in
einem geeigneten Lösungsmittel gelöst. Das zu beschichtende
Kernmaterial, das für die Wiederkäuer von Nährwert oder einem
therapeutischen Wert ist, kann dann nach üblichen Methoden
beschichtet werden, z. B. durch Aufsprühen der Lösung des
Polymeren mit dem dispergierten und säure-empfindlichen
Teilchen auf das Kernmaterial, beispielsweise mittels einer
sogenannten atomisierenden Sprühvorrichtung. Als zweckmäßig
hat es sich erwiesen, wenn die aufgebrachte Beschichtung
etwa 5 bis 50 Gew.-% des Pillen- oder Pelletgewichtes ausmacht.
Gegebenenfalls kann der pH-Wert des Kernmaterials auf einen
vorbestimmten Wert erhöht werden in dem eine basische, neutralisierende
Substanz zugemischt wird, oder durch Beschichtung
des Kernmaterials mit einer basischen, neutralisierenden
oder Neutralisations-Substanz. Die Acidität läßt sich beispielsweise
modifizieren durch Zusatz nichttoxischer, unlöslicher,
basischer Substanzen, beispielsweise durch Zusatz
von Erdalkalioxyden, Hydroxiden oder Carbonaten zum Kernmaterial,
bevor die Pillen- oder Pellet-Herstellungsstufe
durchgeführt wird. Verwendbar sind beispielsweise auch
basische Verbindungen des Aluminiums, z. B. die verschiedensten
Formen von hydratisieren Aluminiumoxyden, Aluminiumhydroxyd,
dibasische Aluminiumsalze von organischen Säuren mit weniger
als 6 C-Atomen, z. B. dibasisches Aluminiumacetat und dergleichen.
Diese basischen Substanzen lassen sich zusetzen
durch Vermischen des Kernmaterials mit der basischen Substanz
und gegebenenfalls Bindemitteln, gegebenenfalls vor Zusatz
von Wasser. Die Menge an neutralisierender Substanz oder
Neutralisationssubstanz, die in vorteilhafter Weise zugesetzt
wird, hängt sowohl von der Löslichkeit als auch der relativen
sauren Natur der proteinösen Substanz oder des Kernmaterials,
der Beschichtungsmasse und der Dicke der aufgebrachen
Beschichtung ab. Vorzugsweise liegt der pH-Wert des Kernmaterials
bei mindestens 5,5, vorzugsweise bei etwa 7.
Ist das Kernmaterial sauer, so ionisiert das Wasser, das
durch die Beschichtung oder den Film dringt, die sauren
Gruppen und diese reagieren wiederum mit den Aminogruppen
im Polymer und zerstören mit der Zeit das Polymer von der
Innenseite der Kapsel her. Ist das Kernmaterial sowohl
löslich als auch sauer, so treten beide destruktiven Kräfte
auf und die schützende Beschichtung oder der schützende Film
wird schnell ineffektiv als Pansen-stabile Beschichtung.
Zur selben Zeit ist die Löslichkeit des Polymeren bei einem
pH-Wert unter 3,0 nicht verändert worden, da wenn sich ein
Increment des Polymeren tatsächlich löst, die hydrophobe
Substanz der dispersen Phase durch ablative Prozesse entfernt
wird und die polymere Beschichtung oder der polymere Film
evtl. zerstört wird. Die theoretische Funktion der dem Kernmaterial
zugesetzten basischen Substanz besteht darin, daß
sie als Basizitäts-Reserve dient. D. h., daß alles Wasser,
das dazu tendiert, die Acidität der Pillen oder Pellets zu
ionisieren, auch eine Neutralisation einer solchen Acidität
ermöglicht und daß der Angriff auf die schützende Beschichtung
oder den schützenden Film verhindert wird.
Das Kernmaterial läßt sich beispielsweise nach folgender
Methode neutralisieren:
Nichttoxische, unlösliche basische Substanzen, z. B. Oxyde,
Hydroxide, Carbonate und basische Salze des Magnesiums,
Calciums und/oder Aluminiums werden mit dem feinpulvrigen
Nährstoff und/oder der therapeutischen Substanz zu dem Zeitpunkt
vermischt, wenn diese für die Pelletisierung vorbereitet
werden. Die Menge an verwendeter basischer Substanz, sofern
eine solche verwendet wird, hängt von mehreren Faktoren ab,
die zur relativen Acidität und/oder Löslichkeit der Pillen,
der Zeitspane, die für den Pansenschutz erforderlich ist
und der Zeitspanne, die für die Freisetzung der freizusetzenden
Substanz im Labmagen erforderlich ist, in Beziehung stehen.
Normalerweise liegt die Gewichtsmenge an basischer Substanz,
sofern eine solche verwendet wird, bei etwa 1 bis 20%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Kernes.
Zusätzlich zu dem Nährstoff und/oder der therapeutisch wirksamen
Substanz und gegebenenfalls einer basischen Substanz,
können die Pillen oder Pellets des weiteren unter Verwendung
der verschiedensten Bindemittel, Dichte-Modifizierungsmittel
und anderen Zusätze in untergeordneten Mengen, die für die
Erzielung besonderer Eigenschaften erforderlich sind, und
wie sie in üblicher Weise bei der Tablettenherstellung
verwendet werden, hergestellt werden.
Die verschiedenen, pulverförmigen Bestandteile werden dann
zweckmäßig zunächst trocken miteinander vermischt, unter
Erzeugung einer mehr oder weniger homogenen Mischung, worauf
Wasser zugesetzt wird, bis eine plastische, teigartige Masse
erhalten wird. Diese teigartige Masse wird dann in üblicher
bekannter Weise pelletisiert, z. B. durch Extrudieren, Extrudieren
und Umwälzen oder nach anderen üblichen bekannten
Methoden, wie sie für die Pelletisierung und Tablettenherstellung
angewandt werden. Das zugesetzte Wasser wird dann
durch Trocknung unter normalen Bedingungen, in einem aufgeheizten
Ofen oder in einer Wirbelschicht entfernt. Die
trockenen Pillen oder Pellets sind dann für die nachfolgende
Beschichtungsoperation bereit, die in üblicher bekannter Weise
durchgeführt werden kann. Beispielsweise kann eine Pfannenbeschichtung,
eine Beschichtung in einer Wirbelschicht oder
einem fluidisierten Bett durchgeführt werden oder eine Sprühbeschichtung
oder Kombinationen verschiedener Beschichtungsverfahren.
Eine andere Methode der Kernneutralisation basiert auf dem
Konzept, daß obgleich die Beschichtung für Wasser
permeabel ist, nicht der gesamte
Pilleninhalt oder das gesamte Pilleninnere zu neutralisiert
werden braucht. Dies bedeutet, daß die nichttoxische anorganische
basische Substanz auch auf der Oberfläche des Kernmaterials
vor Durchführung des Beschichtungsprozesses abgeschieden
oder niedergeschlagen werden kann. In der Praxis hat
es sich als zweckmäßig erwiesen, die vorgebildeten Pillen
oder Pellets in eine Wirbelschicht oder ein fluidisiertes Bett
oder eine andere Beschichtungsvorrichtung zu bringen und in
dieser eine Dispersion eines Oxydes, Hydroxides, Carbonates
oder eines basischen Salzes des Magnesiums, Calciums oder
Aluminiums in Wasser oder einer organischen Flüssigkeit auf
die Pillen oder Pellets aufzusprühen. Vorzugsweise enthält
die Dispersion einer basischen Substanz noch ein Bindemittel
und gegebenenfalls des weiteren auch noch eine schützende
colloidale Substanz, wobei das Verhältnis von Bindemittel
und schützender colloidaler Substanz zu basischer Substanz
vorzugsweise bei weniger als 1 : 3 liegt.
Wird eine basische Substanz verwendet, so wird sie zweckmäßig
in einer Menge von 1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht des Kernmaterials verwendet. Das Bindemittel und
die schützende colloidale Substanz können die gleiche Substanz
sein oder aus verschiedenen Substanzen bestehen und in vorzugsweise
Wasser und/oder der organischen Flüssigkeit, die zur
Suspendierung der basischen Substanz verwendet wird, löslich
oder dispergierbar sein. Zu diesem Zweck geeignete Bindemittel
sind vorzugsweise Cellulosederivate, synthetische Polymere
von vergleichsweise geringem Molekulargewicht sowie natürlich
vorkommende Gummis, wie sie üblicherweise zur Tablettenherstellung
verwendet werden. Die organische Flüssigkeit kann
aus irgendeiner organischen Flüssigkeit mit einer geeigneten
Lösungsmittelwirkung und einem Siedepunkt bei etwa 40 bis
140°C bestehen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Den Beispielen liegen "in vitro"-Versuche zugrunde. In diesen
Versuchen werden die Bedingungen simuliert, die im Falle von
Wiederkäuern vorliegen, wodurch eine Untersuchung der hergestellten
Pillen oder Pellets ermöglicht wird, ohne die Verwendung
von lebenden Tieren.
Es wurde durch "in vivo"-Versuche festgestellt, daß die Untersuchung
der Pillen in den wäßrigen Medien, die in den Beispielen
beschrieben werden, tatsächlich die Bedingungen simulieren,
die im Pansen und Lab- oder Fettmagen eines Wiederkäuers
vorherrschen, und zwar bezüglich Temperatur, pH-Wert und dergleichen,
so daß die durchgeführten Versuche verläßliche Werte
bezüglich des Schutzes der Beschichtungen durch den Panseninhalt
und die Freisetzbarkeit des Kernmaterials im Lab- oder
Fettmagen liefern.
Von den als Kernmaterial verwendeten Nährstoffen, wie beispielsweise
Aminosäuren und Proteinen ist bekannt, daß sie für Wiederkäuer
von großem Nutzen sind, wenn sie im Intestinaltrakt
unterhalb des Pansens zur Einwirkung gelangen können.
Die Flüssigkeit, die zur Simulierung der Bedingungen im
Pansen (pH-Wert = 5,5) verwendet wurde, wurde hergestellt
durch Vermischen von 11,397 g Natriumacetat mit 1,322 g
Essigsäure und Verdünnen der Mischung mit entmineralisiertem
Wasser auf 1 Liter.
Die Flüssigkeit, die zu Simulierung der Bedingungen im
Lab- oder Fettmagen (pH-Wert = 2,9) verwendet wurde, wurde
hergestellt durch Vermischen von 7,505 g Glycin mit 5,85 g
Natriumchlorid und Verdünnen der Mischung mit entmineralisiertem
Wasser auf 1 Liter. Acht Teile dieser Lösung wurden
dann mit zwei Teilen einer 0,1 normalen Chlorwasserstoffsäure
unter Erzeugung der Testflüssigkeit vermischt.
Es wurde gefunden, daß diese Flüssigkeiten verläßliche Meßdaten
lieferten, die vergleichbar waren mit den Testdaten,
die erhalten wurden bei Durchführung entsprechender Versuche
unter Verwendung wirklicher Pansen- und Labmagenflüssigkeit,
die von Wiederkäuern entnommen worden waren.
Zunächst wurden säure-empfindliche Teilchen für die dispergierte
Phase nach folgender Methode hergestellt: 250 g
Magnesiumphosphat wurden in eine Kugelmühle gebracht. Daraufhin
wurden in die Kugelmühle noch 250 g Methyläthylketon sowie
2,5 g Stearinsäure eingeführt. Die Mischung wurde dann in
der Kugelmühle 24 Stunden lang vermahlen, wobei eine Suspension
von Magnesiumphoshat mit einer Teilchengröße von etwa
0,061 mm erhalten wurde.
In den Beispielen 2, 3, 4, 5 und 6 wird die Herstellung von
Polymeren für die Herstellung der Beschichtungsmatrix beschrieben.
100 g 2-Vinylpyridin, 2 g Seife, 2 g Kaliumpersulfat sowie
10 g Divinylbenzol wurden in 1000 g Wasser gelöst, bzw.
hiermit vermischt. Die erhaltene Mischung wurde dann in
einem Wasserbad von 50°C 24 Stunden lang umgewälzt, wobei
eine Dispersion von quervernetztem Poly(2-vinylpyridin)
erhalten wurde. Die Teilchengröße des dispergierten, quervernetzten
Polymeren lag bei ungefähr 150 mµ. Das erzeugte
Polymer wurde dann vom Wasser abgetrennt, indem die Dispersion
nach dem Sprühtrocknungsverfahren in erhitzte Luft
eingeblasen wurde und die trockenen Polymerteilchen aufgefangen
wurden. Es zeigte sich durch Inkontaktbringen des
trockenen pulverförmigen Polymeren mit Lösungsmitteln wie
beispielsweise Toluol, daß die Polymeren suspendiert wurden,
unter Erzeugung der Originalteilchen, wie sie bei der
Emulsionspolymerisation anfallen. Dieser Testversuch bestätigt
die Eignung der quervernetzten Teilchen für die
Durchführung der Erfindung.
100 g 2-Methyl-5-vinylpyridin, 2 g Seife und 2 g Caliumpersulfat
wurden in 1000 g Wasser gelöst, bzw. mit dem Wasser
vermischt. Die erhaltene Mischung wurde dann in einem Wasserbad
von 50°C unter Herstellung einer Dispersion von Poly-(2-methyl-5-vinylpyridin)
Teilchen mit einem ungefähren Durchmesser
von 150 mµ umgewälzt. Diese Polymerdispersion wurde
dann mit 25 g Natriumsulfat vermischt, wodurch das dispergierte
Polymer ausgefällt wurde. Dieses wurde von der Flüssigkeit
abfiltriert. Nach Waschen zwecks Entfernung noch vorhandener
Salze wurde das ausgefällte Polymer unter Erzielung
eines feinen Pulvers getrocknet. Eine Lösung der ursprünglichen
Teilchen wurde durch Inkontaktbringen des Pulvers mit organischen
Flüssigkeiten erhalten, die Lösungsmittel für
Poly(2-methyl-5-vinylpyridin) darstellen.
80 g 2-Methyl-5-vinylpyridin, 20 g Styrol, 2 g Seife, 2 g
Caliumpersulfat und 8 g Divinylbenzol wurden mit 1000 g Wasser
vermischt. Diese Mischung wurde dann bei 60°C 24 Stunden lang
umgewälzt, wodurch eine Dispersion eines quervernetzten Copolymeren
von 2-Methyl-5-vinylpyridin und Styrol erhalten wurde.
Die Teilchengröße der Dispersion lag bei etwa 150 mµ. Das
gereinigte trockene Polymer wurde dann durch Ausfällung des
Polymeren aus der Dispersion durch Zusatz von 20 g Natriumsulfat
erhalten. Das ausgefällte Polymer wurde abfiltriert,
worauf der Filterkuchen von Salzen freigewaschen wurde. Der
Kuchen wurde dann getrockenet, wobei das quervernetzte Polymer
in Form eines feinen Pulvers erhalten wurde.
100 g Diäthylaminoäthylacrylat, 1 g eines handelsüblichen Natriumlaurylsulfat-Emulgators,
1 g eines handelsüblichen Emulgators auf
Basis eines polyoxyethylierten Fettalkohols, 15 g Äthylendiacrylat,
1 g Kaliumpersulfat sowei 0,5 g Natriumbisulfit wurden mit 1000 g
Wasser vermischt. Die Mischung wurde dann in einem Wasserbad von
60°C 24 Stunden lang umgewälzt, wobei eine Dispersion eines quervernetzten
Polymeren erhalten wurde. Das Polymer wurde aus der
Dispersion nach dem in Beispiel 4 beschriebenen Verfahren abgetrennt.
50 g N,N-Diäthylaminoäthylmethacrylat, 50 g Methylmethacrylat,
1 g eines handelsüblichen Natriumlaurylsulfat-Emulgators, 1 g
eines handelsüblichen Emulgators auf Basis eines polyoxyethylierten
Fettalkohols, 6 g Äthylendiacrylat, 1 g Kaliumpersulfat sowie
0,5 g Natriumbisulfit wurden in 1000 g Wasser gelöst, bzw. mit
diesem vermischt. Die Mischung wurde dann in einem Wasserbade
von 60°C 24 Stunden lang umgewälzt, wodurch ein quervernetztes
Copolymer aus Methylmethacrylat und N,N-Diäthylaminoäthylacrylat
erhalten wurde. Das quervernetzte Polymer wurde dann aus der
wäßrigen Dispersion nach dem in Beispiel 4 beschriebenen Verfahren
abgetrennt.
In den folgenden Beispielen 7 und 8 wird die Herstellung von
die dispergierte Phase bildenden Teilchen beschrieben.
250 g Aluminiumphosphat wurden mit 250 g Toluol sowie 5 g
Poly(methylmethacrylat) mit einer Intrinsic-Viskosität von
0,25 vermischt. Die Mischung wurde dann in eine Kugelmühle
gebracht und hierin 24 Stunden lang vermahlen wobei ein feinteiliges
Aluminiumphosphat erhalten wurde, das gegenüber einer
Reaggregation durch das gelöste Polymethyl(methylacrylat) geschützt
wurde. Der Durchmesser der Aluminiumphosphatteilchen lag
bei etwa 0,061 mm.
Das in Beispiel 7 beschriebene Verfahren wurde wiederholt mit der
Ausnahme jedoch, daß diesmal Ferriphosphat in der beschriebenen
Weise vermahlen wurde.
Die folgenden Beispiele beschreiben die Herstellung von erfindungsgemäßen
Pillen.
120 g der in Beispiel 1 beschriebenen Magnesiumphosphatdispersion
wurden mit 34 g Poly(methylmethacrylat) gelöst in
500 g Mehtyläthylketon vermischt. Des weiteren wurden Pillen
oder Teilchen, die zu 90% aus Methionin bestanden und einen
Durchmesser von 3 mm hatten in einer Wirbelschicht in Luft
suspendiert, worauf die suspendierten Teilchen mit der beschriebenen
Beschichtungsmischung besprüht wurden. Das
Lösungsmittel wurde dabei durch die Luft der Wirbelschicht
entfernt, so daß als Endprodukt Pillen erhalten wurden, die
aus einem Methioninkern und einer hierauf aufgetragenen Beschichtung
aus Poly(methylmethacrylat) mit hierin dispergiertem
Magesiumphosphat bestanden. Die Beschichtungsdicke betrug
0,1524 mm und das Beschichtungsgewicht lag in diesem Falle bei
20%, bezogen auf das Gewicht der beschichteten Pillen.
Die erhaltenen Pillen erwiesen sich als resistent gegenüber
dem in einem Pansen vorherrschenden Bedingungen, waren jedoch
leicht permeabel unter den simulierten Lab- oder Fettmagenbedingungen.
60 g Polystyrol mit einer Intrinsic-Viskosität von 0,35 sowie
40 g des quervernetzten Poly(2-vinylpyridins) hergestellt wie
in Beispiel 2 beschrieben, wurden in 500 g Trichloräthylen
gelöst bzw. suspendiert.
Des weiteren wurden Teilchen, die zu 75% aus Lysinmonohydrochlorid,
zu 15% aus Magnesiumcarbonat und zu 10% aus einem
Bindemittel bestanden und einem Durchmesser von ungefähr 3 mm
aufwiesen mittels Luft in einer Wirbelschicht suspendiert,
worauf die beschriebene Trichloräthylenlösung auf die Teilchen
aufgesprüht wurde. Dabei wurde das Lösungsmittel durch
die Luft der Wirbelschicht entfernt. Erhalten wurden Pillen
mit einer etwa 0,1524 mm starken Schicht aus Polystyrol und
hierin dispergierten quervernetzten Poly(2-vinylpyridin).
Die erzeugte Schicht erwies sich als resistent gegenüber den
simulierten Bedingungen des Pansens. Wurde die Pillen jedoch
den simulierten Bedingungen des Lab- oder Fettmagens ausgesetzt,
so wurde die erzeugte Beschichtung so weit durchlässig, daß
die Aminogruppen der Teilchen der dispergierten Phase mit den
Säuregruppen reagieren konnten. Diese Reaktion führte wiederum
dazu, daß die Polymerpartikel aufquollen, wodurch wiederum
die gesamte Beschichtung permeabel wurde oder wodurch die
Kontinuität der Beschichtung verlorenging und die Beschichtung
aufbrach. In jedem Falle wurde das Kernmaterial aus Lysin
freigesetzt und für den Wiederkäuer im Labmagen zugänglich,
nachdem die Pille einem Angriff durch den Panseninhalt widerstanden
hatte.
30 g Poly(2-methyl-5-vinylpyridin) hergestellt wie in Beispiel 3
beschrieben, wurden in 200 g Äthylacetat gelöst. Die Lösung
wurde dann mit weiteren 200 g Äthylalkohol vermischt, in dem
vorher 40 g Poly(methacrylsäure) mit einer Intrinsic-Viskosität
von 0,05 gelöst worden waren. Umittelbar nach Kontakt der
beiden Lösungen fiel ein Niederschlag aus, der aus dem Polyelektrolyt-Komplex
aus dem sauren und dem basischen Polymer
bestand. Die Teilchengröße des Komplexes wurde dann durch
36 Stunden langes Vermahlen in einer Kugelmühle vermindert.
Auf diese Weise wurde eine Dispersion des Polyelektrolyt-Komplexes
erhalten, in dem die einzelnen Teilchen einen Durchmesser
von etwa 0,149 mm hatten. Die erhaltene Dispersion
wurde dann mit 100 g Äthylacetat, in dem zuvor 30 g Poly(methylmethacrylat)
mit einer Intrinsik-Viskosität von 0,30
gelöst worden waren, vermischt.
Schließlich wurden Teilchen mit 90% Threonin in einer Wirbelschicht
mit der beschriebenen Polymerbeschichtungsmischung
nach dem in Beispiel 10 beschriebenen Verfahren beschichtet.
Die erhaltenen Pillen wurden dann in der beschriebenen Weise
getestet. Sie erwiesen sich als resistent gegenüber der
simulierten Pansenflüssigkeit, wurden jedoch rasch durch die
simulierte Labmagenflüssigkeit durchdrungen.
50 g quervernetztes Poly(2-methyl-5-vinylpyridin), wie in
Beispiel 4 beschrieben, wurden durch Verrühren in 125 g
Äthanol suspendiert. Die erhaltene Äthanollösung bzw. Suspension
wurde dann mit 400 g einer Mischung aus 850 g Toluol und 100 g
Polystyrol mit einer Intrinsik-Viskosität von 0,25 vermischt.
Die erhaltene Mischung wurde dann nach dem beschriebenen
Verfahren in einer Wirbelschicht auf 3 mm große Teilchen aufgetragen,
die zu 90% aus Threonin und 10% aus Bindemitteln
bestanden. Erhalten wurden Pillen oder Pellets, deren Beschichtung
etwa 12 Gew.-% betrug. Die Beschichtung erwies sich
als resistent gegenüber der Einwirkung von simulierter Pansenflüssigkeit,
ermöglichte jedoch den Zutritt von Wasser und die
Lösung des Threonins durch simulierte Labmagenflüssigkeit.
Die hergestellten Pillen waren demzufolge geeignet als Futtermittelergänzung
für Wiederkäuer, wobei die Absorbtion des
Threonins nach Passieren des Pansens erfolgt.
Um für die Praxis geeignet zu sein, sollen mindestens 60%
und vorzugsweise mindestens 75% der aktiven Bestandteile des
Kernmaterials der Pille dem Angriff durch die Pansenflüssigkeit
widerstehen und im Lab- oder Fettmagen oder danach freigesetzt
werden.
Sofern hier nichts Anderes angegeben ist, beziehen sich sämtliche
Teilangaben, Verhältnisse, Prozentsätze usw. auf Gewichtsteile,
Gewichtsverhältnisse und Gewichtsprozentsätze.
Claims (15)
1. Pille für die orale Verabfolgung an Wiederkäuer mit
einem Kernmaterial mit für den Wiederkäuer postruminal
vorteilhaften Eigenschaften und einer das Kernmaterial
umgebenden Beschichtung, gekennzeichnet durch eine Beschichtung
aus einer kontinuierlichen hydrophoben,
polymeren, in einem wäßrig-sauren Medium unlöslichen
Matrix mit einer hierin dispergierten organischen oder
anorganischen, aus der Matrix bei einem pH-Wert von
unter 4 auslaugbaren Substanz.
2. Pille nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
physiologisch akzeptierbare Polymer-Matrix, die in der
Umgebung des Pansens und Lab- oder Fettmagens unlöslich
ist und besteht aus mindestens einem Polymer, Copolymer
oder einer Mischung von Polymeren und/oder Copolymeren
aus Celluloseestern, Poly(vinylchlorid), Copolymeren des
Vinylidenchlorides, Polystryrol, Poly(methylmethacrylat),
Poly(dimethylsiloxan), Polyestern, hergestellt aus
Dicarbonsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen und Glykolen mit
4 bis 16 C-Atomen, Polyamiden aus Aminosäuren mit 8 bis
22 C-Atomen oder von Dicarbonsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen,
kondensiert mit Diaminen mit 4 bis 16 C-Atomen und/oder
Polymethacrylaten mit Siloxan- oder Fluor-substituierten
Alkoholresten
sowie ferner dadurch gekennzeichnet, daß die in der Matrix
dispergierte Substanz in der Umgebung des Pansens stabil
ist, jedoch aus der Matrix im Lab- oder Fettmagen ausgelaugt
wird, wodurch die Polymer-Matrix ihre Integrität
verliert und das Kernmaterial freisetzt.
3. Pille nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung zu 35 bis 65 Vol.-%
aus der dispergierten Substanz aufgebaut ist und daß die
Beschichtung eine Klebetemperatur von mindestens 40°C aufweist.
4. Pille nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die polymere Matrix aus Polystyrol, Poly-(vinylchlorid),
Poly(methylmethacrylat) und/oder Estern
der Cellulose aufgebaut ist.
5. Pille nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die in der Matrix dispergierte Substanz
besteht aus: Magnesiumphosphat, basischem Magnesiumphosphat,
Aluminiumphosphat, Magnesiumphosphit, Ferrophosphat,
Calciumphosphat und/oder Polymeren oder Copolymeren mit
einem Stickstoffgehalt von 3 bis 14% als basische
Aminogruppen.
6. Pille nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kernmaterial aus einem Nährstoff oder
Nährmittel für Wiederkäuer besteht.
7. Pille nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Kernmaterial eine Aminosäure enthält.
8. Pille nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Kernmaterial ein Medikament für
Wiederkäuer enthält.
9. Beschichtungsmasse für die Herstellung von Pillen nach
Ansprüchen 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen Gehalt an:
- a) Einem physiologsich akzeptierbaren Polymer-Matrix-Material, das in der Umgebung des Pansens und Lab- oder Fettmagens unlöslich ist und besteht aus mindestens einem Polymer, Copolymer oder einer Mischung von Polymeren und/oder Copolymeren, bestehend aus Poly(vinylchlorid), Copolymeren des Vinylidenchlorides, Polystyrol, Celluloseestern, Poly(methylmethacrylat), Poly(dimethylsiloxan), Polyestern, hergestellt aus Dicarbonsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen und Glykolen mit 4 bis 16 C-Atomen, Polyamiden aus Aminosäuren mit 8 bis 22 C-Atomen oder Dicarbonsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen und Diaminen mit 4 bis 16 C-Atomen und/oder Polymethacrylaten mit Siloxan- oder Fluor-substituierten Alkoholresten
sowie einer
- b) in dem Polymer-Material dispergierten Substanz, die in der Umgebung des Pansens stabil ist, jedoch aus der Matrix in der Umgebung des Fett- der Labmagens ausgelaugt wird, so daß die Polymer-Matrix ihre Integrität verliert und das Kernmaterial freisetzt,
wobei gilt, daß 35 bis 65 Vol.-% der Beschichtungsmasse
aus der dispergierten Substanz bestehen.
10. Beschichtungsmasse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Polymer-Matrix-Material Polystyrol, Poly-(vinylchlorid),
Poly(methylmethacrylat) und/oder Ester
der Cellulose enthält.
11. Beschichtungsmasse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als dispergierte Substanz Magnesiumphosphat,
basisches Magnesiumphosphat, Aluminiumphosphat, Magnesiumphosphit,
Ferrophosphat, Ferriphosphat, Calciumphosphat
und/oder Polymere oder Copolymere mit einem Stickstoffgehalt
von 3 bis 14% in Form von basischen Aminogruppen
enthält.
12. Verfahren zu Herstellung von Pillen nach Ansprüchen 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) 35 bis 65 Vol.-% eines hydrophoben, in der Umgebung des Pansens und des Lab-Fettmagens unlöslichen Polymeren mit
- b) 65 bis 35 Vol.-% einer Substanz vermischt, die in der Umgebung des Pansens stabil ist, jedoch im Lab- oder Fettmagen aus dem hydrophoben Polymer ausgelaugt wird, und daß man die Mischung zur Erzeugung eines Überzuges oder einer Beschichtung auf dem Kernmaterial verwendet.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
man als hydrophobes, in der Umgebung des Pansens und Lab-
oder Fettmagens unlösliches Polymer ein Polymer, Copolymer
oder eine Mischung von Polymeren oder Copolymeren verwendet,
bestehend aus: Poly(vinylchlorid), Vinylidenchlorid,
Polystyrol, Poly(methylmethacrylat), Poly(dimethylsiloxan),
Polyestern aus Dicarbonsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen und
Glykolen mit 4 bis 16 C-Atomen, Polyamiden aus Aminosäuren
mit 8 bis 22 C-Atomen oder aus Dicarbonsäuren mit 8 bis
22 C-Atomen und Diaminen mit 4 bis 16 C-Atomen und/oder
Polymethacrylaten mit Siloxan- oder Fluor-substituierten
Alkoholresten
und daß man ferner das Polymer, Copolymer oder die Mischung
aus Polymeren und/oder Copolymeren mit 65 bis 35 Vol.-%
einer Substanz vermischt, die in der Umgebung des Pansens
stabil ist, jedoch aus der Matrix im Lab- oder Fettmagen
ausgelaugt wird, und daß man das Kernmaterial derart beschichtet,
daß die Beschichtung 5 bis 50% des Gesamtgewichtes
der Pillen ausmacht.
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