DE2838016A1 - Verfahren zur herstellung von chlorcyan - Google Patents
Verfahren zur herstellung von chlorcyanInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C3/00—Cyanogen; Compounds thereof
- C01C3/004—Halogenides of cyanogen
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Description
Patentanwälte Dipl.-Ing. H. Ψετλμανν, Bipl.-Phys. Dr. K. Fincke
Dipl.-Jtsg. RA1 1WeICKMANk, Dipl.-Chem. B. Huber
Dr. Ing. H. Li ska
HCH 8000 MÜNCHEN 86, DEN 3 « fe 1978
POSTFACH 860 820 SKW 217 MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 98 39 21/22
SKW TROSTBERG AKTIENGESELLSCHAFT 8223 Trostberg
Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan.
030011/0263
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Chlor- " cyan aus Blausäure und Chlor, in einem nichtwäßrigen Reaktionsmedium.
Chlorcyan ist das Ausgangsprodukt für die Herstellung von Cyanurchlorid,
das für die^Herstellung von Herbiziden, optischen
Aufhellern, Farbstoffen etö>» in großem Umfang verwendet wird.
Nach bekannten Verfahren wird Chlorcyan üblicherweise durch Einleiten von Blausäure und Chlor in wäßrige, verdünnte Salzsäurelösungen
entsprechend der Reaktionsgleichung
H?0
HCN + Cl2 ——* CNCl + HCl - ;
HCN + Cl2 ——* CNCl + HCl - ;
hergestellt (Ulimann, Bd. 9, Seite 652 (1975)). Im stark sauren wäßrigen Milieu tritt in Abhängigkeit von der Salzsäurekonzentration
Hydrolyse des Chlorcyans auf. Aus dem bei der Hydrolyse gebildeten Ammonchlorid kann unter Umständen durch Reaktion
mit dem Reaktanden Chlor Stickstofftrichlorid entstehen. Um die
Wirtschaftlichkeit des Prozesses nicht durch einen zu hohen Hydrolysegrad zu verschlechtern und auch tun die Stickstofftrichloridbildung,
von der erhebliche Gefahr für die Anlage und das Personal ausgeht, weitgehend zu unterdrücken, wird die
Salzsäurekonzentration des Reaktionsmediums im allgemeinen auf 8 bis 16 Gew.-%, vorzugsweise bei 1o Gew.-%, gehalten. Diese
Verfahrensweise führt zu einem erheblichen Anfall vori stark
verdünnter wäßriger Salzsäure, für die der im Einsatzstoff Chlor beinhaltete Gegenwert nicht mehr erzielt werden kann.
Einweiteres Problem bei dieser Verfahrensweise besteht in der Weiterverwendung bzw. Beseitigung der erheblichen Mengen dieser
verdünnten Salzsäure.
Man hat daher versucht, Verfahren zu entwickeln, bei denen der Zwangsanfall von Chlorwasserstoff so gesteuert wird, daß er
gegenüber Chlor keine oder allenfalls nur eine geringfügige
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Wertminderung darstellt. Dies hat zu dem in der DE-AS 18"o1
offenbarten Verfahren geführt, bei dem Cyanwasserstoff und Chlor in einer nichtwäßrigen, polaren, den Reaktanden und Reaktionsprodukten
gegenüber inerten organischen Flüssigkeit zur Reaktion gebracht werden. Dieses Verfahren führt jedoch nur zu
verhältnismäßig geringen Ausbeuten (5 4 bis 85 %) und erweist sich damit bei den hohen Einstandskosten für die Rohstoffe als
unwirtschaftlich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren zu schaffen, welches hohe Ausbeuten
liefert, wenig Nebenprodukte ergibt und Chlorwasserstoff in leicht verwertbarer Form anfallen läßt.
Die Lösung dieser Aufgabe gelang überraschenderweise dadurch, daß nichtwäßrige und/oder wasserentziehende anorganische Lösungsmittel,
die ihrerseits mit keinem der Reaktionspartner Blausäure und Chlor reagieren, als Reaktionsmedium für die Reaktanden
verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan aus Blausäure und Chlor unter Bildung von Chlorwasserstoff ist
daher dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in einem nichtwäßrigen und/oder wasserentziehenden anorganischen Lösungsmittel
oder einem Gemisch davon bei Temperaturen zwischen O0C und dem Siedepunkt des Lösungsmittels und Drücken zwischen 1 und
6 bar durchführt.
Die Erfindung führt zu einer praktisch vollständigen Umsetzung und liefert quantitative Ausbeuten an Chlorcyan.
Als Lösungsmittel kommen, wie bereits erwähnt, sowohl nichtwäßrige
anorganische Lösungsmittel als auch wasserentziehende anorganische Lösungsmittel, die gegenüber den Reaktionspartnern
inert sind, in Betracht. Besonders bevorzugt werden Phosphoroxy-
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Chlorid, Sulfurylchlorid und Siliciumtetrachlorid. Es lassen sich jedoch auch die anderen anorganischen Lösungsmittel verwenden,
falls sie inert sind, die Reaktionskomponenten zu lösen vermögen und in einem Temperaturbereich flüssig sind, in
dem die Umsetzung -von Chlor und Blausäure mit ähnlicher Geschwindigkeit
abläuft. Auch Gemische, insbesondere solche der genannten bevorzugten Lösungsmittel, lassen sich für das erfindungsgemäße
Verfahren verwenden. Beispielsweise ergeben Mischungen aus 5o bis 80 Vol.-% Phosphoroxychlorid und 5o bis
2o Vol.~% Siliciumtetrachlorid ebenfalls einen quantitativen Umsatz.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Normaldruck durchgeführt werden, eine Umsetzung unter Überdruck wird jedoch aus technischen
Gründen bevorzugt. Das gebildete Chlorcyan wird nämlich in vielen Fällen in einem geschlossenen System unmittelbar weiterverarbeitet.
Hierfür ist ein überdruck im allgemeinen bevorzugt. Die Reaktion selbst verläuft jedoch unter Normaldruck ebenso
vorteilhaft wie unter überdruck.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann diskontinuierlich oder kontinuierlich
durchgeführt v/erden, letzteres wird bevorzugt. Zweckmäßig wird im Reaktor das Lösungsmittel vorgelegt und Chlor und
Blausäure werden in im wesentlichen äquivalenten Mengen in die Reaktionslösung entweder chargenweise oder kontinuierlich eingebracht.
Vorzugsweise wird das Chlor gasförmig eingeleitet, die Blausäure hingegen wird bevorzugt mit entsprechender Geschwindigkeit
in flüssiger Form zudosiert. Durch externe Temperierung wird die gewünschte Reaktionstemperatur zwischen O C und dem
Siedepunkt des angewendeten Lösungsmittels, vorzugsweise zwischen 3o und 5o°C, eingestellt.
Ebenso wird vorzugsweise die Reaktion bei Drücken von 1 bis
2 bar ausgeführt.
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um die gewünschte Reinheit des Chlorcyans zu erhalten, wird das
aus dem Reaktor abziehende Gemisch aus Chlorcyan und Chlorwasserstoff zweckmäßig mit einem der als Reaktionsmittel in Eetracht
kommenden Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemische gewaschen und dann nichtumgesetzte Blausäure und Chlor in den Reaktcrsumpf
zurückgeführt. Bevorzugt erfolgt die Wäsche mit dem gleichen Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch, welches auch als
Reaktionsmedium verwendet wird. Das bei dieser Gaswäsche austretende gasförmige Gemisch von Chlorwasserstoff und Chlorcyan wird
dann auf übliche Weise getrennt.
Wie bereits erwähnt, führt das erfindungsgemäße Verfahren zu
quantitativen Umsätzen. Ein besonderer Vorteil besteht noch darin, daß bei Einsatz der Reaktanden in äquimolaren Mengen wasserfreier
ChIorwasserstoff anfällt, der entweder direkt für Kydrochlorierungsprozesse,
zur Chlorrückgewinnung oder zur Herstellung konzentrierter Salzsäure verwendet werden kann.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Beispiel"!
In einen Mehrhalsrundkolben mit aufgesetzter Waschkolonne wurden
2oo ml Phosphoroxychlorid vorgelegt. In das Lösungsmittel wurden 27 g/h Blausäure und 71 g/h Chlor in jeweils äquivalenten
Mengen dosiert. Die Temperatur im Reaktor wurde auf 4o°C eingestellt. Auf die oberhalb des Kolbens befindliche Waschkolonne
wurden ca. 5o ml/h Phosphoroxychlorid aufgegeben. Die gasanalytische Untersuchung des Reaktionsgases ergab, daß es
bei exakter Dosierung der Reaktanden nur aus Chlorwasserstoff und Chlorcyan besteht. Die quantitative Auswertung lieferte
ein Reaktionsgas aus 63 Gew.-% Chlorcyan und 37 Gew.-% Chlorwasserstoff. Der Umsatz zu Chlorcyan wurde zu 1oo % bestimmt.
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Beispie "1 '2
In der in Beispiel 1 beschriebenen Versuchsapparatur wurden
unter den dort angegebenen Reak-t^önsbedingungen als Lösungsmittel
3oo ml Sulfurylchlorid anstelle des PhosphoroxyChlorids
eingesetzt. Die .B&eätt^nd&n.."Chlor" und Blausäure wurden mit
1o7 g/h bzw. 41 g/h zudosiert. Auch bei diesem Lösungsmittel wurde bei exakter Dosierung ein quantitativer Umsatz der Reaktanden
festgestellt.
Beispiel 3
In der in Beispiel 1 beschriebenen Versuchsapparatur wurden
2oo ml eines Gemisches von 7o % Phosphoroxychlorid und 3o % Siliciumtetrachlorid vorgelegt. In dieses LösungsmittelgeFAsch
wurden 142 g/h Chlor und 54 g/h Blausäure eingeleitet. Die Temperatur im Reaktor wurde auf 4o C eingestellt. Durch Androsseln
des abziehenden Gasgemisches wurde im Reaktor ein Druck von 2 bar eingehalten. Bei exakter Dosierung der Reaktanden
wurde quantitativer Umsatz zu Chlorcyan erhalten.
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ORIGINAL INSPECTED
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan aus Blausäure
und Chlor unter Bildung von Chlorwasserstoff, dadurch gekennzeichnet,
daß iran die Reaktion in nichtwäßrigen und/oder wasserentziehenden anorganischen Lösungsmitteln bei Temperaturen
zwischen O0C und den Siedepunkt des Lösungsmittels sowie
Drücken von 1 bis 6 bar durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Rea]
durchführt.
man die Reaktion im Temperaturbereich zwischen 3o und 5o°C
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nan die Reaktion bei Drücken von 1 bis 2 bar durchführt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,daß
man das aus dem Reaktor abziehende Gasgemisch mit dem gleichen Lösungsmittel oder -gemisch, welches als Eeaktionsmedium
verwendet wird, wäscht und ausgewaschene Blausäure und Chlor recyclisiert.
030011/0263
ORIGINAL INSPECTED
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
DE19782838016 DE2838016A1 (de) | 1978-08-31 | 1978-08-31 | Verfahren zur herstellung von chlorcyan |
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BE0/196895A BE878450A (fr) | 1978-08-31 | 1979-08-27 | Procede de fabrication de chlorure de cyanogene |
CH784379A CH641130A5 (de) | 1978-08-31 | 1979-08-29 | Verfahren zur herstellung von chlorcyan. |
JP11051379A JPS5537493A (en) | 1978-08-31 | 1979-08-31 | Preparing cyanogen chloride |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19782838016 DE2838016A1 (de) | 1978-08-31 | 1978-08-31 | Verfahren zur herstellung von chlorcyan |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2838016A1 true DE2838016A1 (de) | 1980-03-13 |
Family
ID=6048370
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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US3523752A (en) * | 1967-10-05 | 1970-08-11 | Geigy Chem Corp | Preparation of cyanogen chlorine and hydrogen chloride |
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1978
- 1978-08-31 DE DE19782838016 patent/DE2838016A1/de not_active Withdrawn
-
1979
- 1979-08-09 US US06/065,022 patent/US4242319A/en not_active Expired - Lifetime
- 1979-08-27 BE BE0/196895A patent/BE878450A/xx not_active IP Right Cessation
- 1979-08-29 CH CH784379A patent/CH641130A5/de not_active IP Right Cessation
- 1979-08-31 JP JP11051379A patent/JPS5537493A/ja active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US4242319A (en) | 1980-12-30 |
CH641130A5 (de) | 1984-02-15 |
BE878450A (fr) | 1979-12-17 |
JPS5537493A (en) | 1980-03-15 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |