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Wiederverwendbare Gebrauchsgegenstände
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Die Erfindung betrifft wiederverwendbare Formteile, insbesondere wiederverwendbare
Formteile, die aus einem aromatischen Polycarbonat, das ein esättigtes Polyolefin
enthält, herqestellt worden sind.
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Wiederverwendbare Kunststoffteile mit nach der Formgebuncj entstandenen
Eigenspannungen haben seit ihrer Einführung auf den Markt in großem Umfang erfolgreichen
Eingang gefunden. Nach wiederholtem Waschen und Spülen in einer Waschmittel lösung
neigen jedoch zahlreiche wiederverwendbare Kunststoffteile in den unter hoher Eigenspannung
stehenden Bereichen, z.B. an den Ecken des in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Serviertabletts
un am Boden der in Fig. 3 und Fig. 4 dargestellten Tasse, zu Spannungsrißkorrosion.
Diese wiederverwendbaren Formteile sind aus Polycarbonatharzen hergestellt, jedoch
hat sich gezeigt, daß diese Formteile die gleichen Spannungskorrosionsprobleme aufwerfen,
wie sie bei wiederverwendbaren Formteilen aus anderen Nicht-Polycarbonatkunststoffen
auftreten.
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In der CA-PS 863 411 wird festgestellt, daß Polycarbonat-Kunststoffe
durch Zumischen von etwa 0,1 bis 10 Gew.-Teilen eines ungesättigten aliphatischen
Polyolefins pro 100 Gew.-Teile Polycarbonat beständig gegen Spannungsrißkorrosion
durch Umgebungseinflüsse gemacht werden können. Dieses Patent ist jedoch auf die
Verwendung von ungesättigten aliphatischen Polyolefinen begrenzt und nicht auf wiederverwendbare
Formteile aus seinem Harzgemisch gerichtet, noch werden solche Formteile nahegelegt.
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Gegenstand der Erfindung sind wiederverwendbare Formteile, die restliche
Eigenspannungen aus der Formgebung aufweisen, hergestellt aus einem aromatischen
Polycarbonat, das ein gesättigtes Polyolefinpolymeres enthält, und erhöhte Beständigkeit
gegen Spannungsrißkorrosion aufweisen.
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Die Erfindung umfaßt wiederverwendbare Formteile mit restlichen Eigenspannungen
aus der Formgebung, die wiederholt in einer wäßrigen Waschmittel lösung gewaschen
und gespült werden sollen und aus einer Formmasse hergestellt sind, die ein aromatisches
Polycarbonat enthält, dem etwa 3 bis 7 Gew.-% eines gesättigten Polyolefins zugemischt
sind.
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Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Abbildungen
beschrieben.
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Fig. 1 und Fig. 2 zeigen eine Draufsicht bzw. eine Seitenansicht eines
Serviertabletts gemäß der Erfindung.
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Fig. 3 und Fig. 4 zeigen als Draufsicht bzw. als Seitenansicht eine
Tasse gemäß der Erfindung.
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In diesen Abbildungen deuten die Pfeile auf Bereiche hin, in denen
hohe Restspannungen aus der Formgebung vorliegen.
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Für die Zwecke der Erfindung werden Polycarbonate bevorzugt, die ein
Gewichtsmittel-Molekulargewicht von etwa 10.000 bis 200.000, vorzugsweise von etwa
20.000 bis 80.000, insbesondere eine Schmelzflußgeschwindigkeit von etwa 1 bis 24
g/10 Min. (ASTM D-1238) haben und nach bekannten Verfahren, insbesondere nach den
in den DE-PSen 926 274 und 1 046 311 und in den US-PSen 3 028 365, 2 999 846, 3
248 414, 3 153 008, 3 215 668, 3 187 065, 2 964 794, 2 970 131, 2 991 273 und 2
999 835 beschriebenen Verfahren hergestellt worden sind.
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Die für die Zwecke der Erfindung geeigneten aromatischen Polycarbonate
werden hergestellt durch Umsetzung von
Di-(monohydroxy-aryl)-alkanen
oder Dihydroxybenzolen und substituierten Dihydroxybenzolen mit Kohlensäurederivaten,
z.B. Kohlensäurediestern, Phosgen, Bis-chlorkohlensäureestern von Di-(monohydroxyaryl)-alkanen
und den Bis-chlorkohlensäureestern der Dihydroxybenzole und der substituierten Dihydroxybenzole.
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Unter aromatischen Polycarbonaten im Sinne der Erfindung sind Homopolycarbonat-
und Copoycarbonatharze auf der Grundlage beispielsweise eines oder mehrer der folgenden
Bisphenole zu verstehen: Hydrochinon, Resorcin, Dihydroxydiphenyle, Bis- (hydroxyphenyl)
-alkane, Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkane, Bis-(hydroxyphenyl)-sulfide, Bis-(hydroxyphenyl)ather,
Bis-(h~droxyhenyl)-ketone, Bis-(htZdroxyphenyl)-sulfoxyde, Bis-(hydroxyphenyl)-sulfone
und a , x-Bis- (hydroxyphenyl) -diisopropylbenzole sowie ihre ringalkylierten und
ringhalogenierten Verbindungen. Diese" und weitere geeignete aromatische Dihydroxyverbindungen
werden beispielsweise in den folgenden Veröffentlichungen beschrieben: US-PSen 3
028 365, 2 999 835, 3 148 172 3 271 368, 2 991 273, 3 271 367, 3 280 078, 3 014
891 und 2 999 846, DE-OSen 1 570 703, 2 063 050, 2 063 052, 2 211 956 und 2 211
957, FR-PS 1 561 518 und von H.Schnell in "Chemistry and Physics of Polycarbonates",
Interscience Publishers, New York 1964.
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Zu den bevorzugten Bisphenolen gehören solche der Formel
worin die Reste R gleich oder verschieden sind und für H, Cl-c4-Alkyl, Cl oder Br,
vorzugsweise für H oder C1-C4-Alkyl stehen, und worin X für eine Bindung, C1-C8-Alkylen,
C2-C8-Alkyliden, C5-C15-C ycloalkylen, C5-C15-Cycloalkyliden, -S-, -S02-, -SO-,
-CO- oder
steht.
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Als Beispiele dieser Bisphenole seien genannt: 4,4'-Dihydroxydiphenyl,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol A), 2,4-Bis- (4-hydroxyphenyl) -2-methylbutan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan, ,a-Bis- (4-hydroxyphenyl) -p-diisopropylbenzol,
2,2-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis- (3-chlor-4-hydroxyphenyl) -propan,
Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-methan, 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan,
Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-sulfon, 2,4-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan,
1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-hidroxyphenyl) -cyclohexan, α,α-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)
-p-diisopropyl-benzol, 2,2-Bis-(3,5-dichlcr-4-hydroxyphenyl)-propan und 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan
(Tetrabrombisphenol A).
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Als Beispiele besonders bevorzugter Bisphenole seien genannt: 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan und 9,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan.
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Bevorzugt werden aromatische Polycarbonate, denen eines oder mehrere
der vorstehend als bevorzugt genannten Bisphenole zugrunde liegen. Von. den Copolycarbonaten
werden solche besonders bevorzugt, denen 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan und eines
der anderen als besonders bevorzugt genannten Bisphenole zugrunde liegen.
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Zu den besonders bevorzugten Polycarbonaten gehören ferner solche,
denen ausschließlich 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl) -propan oder 2,2-Bis-(3,5-dimethy1-4--hydroxyphenyl)-propan
zugrunde liegt.
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Die aromatischen hochmolekularen Polycarbonate können durch die Einarbeitung
geringer, vorzugsweise zwischen etwa 0,05 und 2,0 Mol-% (bezogen auf die verwendeten
Diphenole) liegender Mengen von trifunktionellen oder mehr als trifunktionellen
Verbindungen, insbesondere Verbindungen mit drei oder mehr phenolischen Hydroxylgruppen,
verzweigt sein.
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Polycarbonate dieser Art werden beispielsweise in den DE-OSen 1 570
533, 1 595 762, 2 116 974 und 2 113 347, in der GB-PS 1 079 821 und in der US-PS
3 544 514 beschrieben.
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Als Beispiele von Verbindungen mit drei oder mehr als drei phenolischen
Hydroxylgruppen, die verwendet werden können, seien genannt: Phloroglucin, 4,6-Dimethyl-2,4,6-tri-
(4-hydroxyphenyl) hepten-L 4, 6-Dimethyl-2 4 ,6-tri-(4-hydroxyphenyl) -heptan, 1
, 4, 5-Tri- (4-hydroxyphenyl) -benzol, 1,1,1-Tri-(4-hydroxyphenyl)-äthan, Tri-t4-hydroxyphenyl)
-phenylmethan, 2,2-Bis-/4,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexyl7-propan, 2,4-Bis-(4-hydroxyphenylisopropyl)-phenol,
2,6-Bis-(2'-hydroxy-5'-methyl-benzyl)-4-methylphenol, 2-(4-Hydroxyphenyl)-2-(2,4-dihydroxyphenyl)-propan,
Hexa (4- (4-hydroxyphenylisopropyl) phenyl) -ortho-terephthalsäureester, Tetra-
(4-hydroxyphenyl) -methan, Tetra- (4- (4-hydroxyphenylisopropyl) -phenoxy) -methan
und 1,4-Bis-((4',4" -dihydroxytripheny?. )-methyl)-benzol. Einige weitere trifunktionelle
Verbindungen sind 2,4-Dihydroxybenzoesäure, Trimesinsäure, Cyanursäurechlorid und
3, 3-Bis- (4-hydroxyphenyl) -2-oxo-2, 3-dihydroindol.
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Für die Herstellung von Polycarbonat-Formmassen, die für die Herstellung
der wiederverwendbaren Formteile gefäß der Erfindung geeignet sind, können beliebige
geeignete gesättigte Polyolefine, z.B. Polyäthylen, Polypropylen, Polybutylen, halogenierte
Polyolefingemische und deren Copolymerisate, wie sie in den US-PSen 2 825 721,
2
905 646, 2 912 424, 2 915 514, 2 921 059, 2 949 447, 2 980 660, 2 981 723, 2 981
726, 2 989 516, 3 024 226, 3 024 227, 3 049 529 und 3 066 132 beschrieben werden,
verwendet werden.
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Sowohl Polyäthylene von hoher Dichte als auch von niedriger Dichte
können verwendet werden. Polyäthylene niedriger Dichte mit bis zu 0,925 g/cm³ werden
durch Polymerisation von Äthylen bei Drücken im Bereich von 1034 bis etwa 3103 Bar
(15.000 bis 45.000 psig) und Temperaturen von etwa 1000 bis etwa 3000C in Gegenwart
von freie Radikale bildenden Katalysatoren, z.B. Sauerstoff oder Peroxyde, hergestellt.
Polyäthylene hoher Dichte haben eine Dichte im Bereich von 0,93 bis 0,965 g/cm3
und werden durch Polymerisation von Äthylen bei mäßigen Decken und Temperaturen
in einem geeigneten Lösungsmittel und in Gegenwart eines geeigneten Katalysators
hergestellt.
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Bevorzugt wird ein Polyäthylen einer Dichte von etwa 0,93 bis etwa
0,95 und mit einem Schmelzindex von etwa 0,6 bis etwa 15.
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Beliebige geeignete Polypropylene können verwendet werdeo Bevorzugt
werden Polypropylene mit einem Schmelzindex von etwa 0,7 bis etwa 15. Diese Polypropylene
können nach dem in der US-PS 2 845 414 beschriebenen Verfahren oder in der in "Source
Book of the New Plastics", Band 1, von Herbert R. Simonds, herausgegeben von Reinhold
Publishing Corporation, beschriebenen Weise hergestellt werden.
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Beliebige geeignete Butylen- oder Isobutylenpolymerisate können verwendet
werden. Bevorzugt werden solche mit Molekulargewichten von mehr als etwa 75.000,
wobei solche mit einem Molekulargewicht von etwa 100.000 bis etwa 200.000 und einer
Dichte von etwa 0,8 bis etwa 1,2 g/cm3 besonders bevorzugt werden.
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Außer den vorstehend genannten Polymerisaten können halo-
genierte
Polyolefine, z.B. Polychlortrifluoräthylene, Polyetetrafluoräthylene u.dgl. entweder
allein oder in Mischung mit anderen Polyolefinen verwendet werden.
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Polyäthylen ist das bevorzugte gesättigte Polyolefin für die Verwendung
in den Polycarbonaten gemäß der Erfindung.
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Besonders bevorzugt wird Polyäthylen von hoher Dichte.
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Das gesättigte Polyolefin wird den aromatischen Polycarbonaten in
einer Menge von etwa 3 bis 7 Gew.-%, vorzugsweise etwa 4 bis 7 Gew.-%, zugemischt.
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Die wiederverwendbaren Formteile gemäß der Erfindung können auch pigmentiert
werden. Im allgemeinen wird die geringste Pigmentmenge verwendet, mit der die geeignete
Farbe erzielt werden kann. Im allgemeinen werden weniger als etwa 5 Gew.-% Pigment,
bezogen auf das Gewicht des aromatischen Polycarbonatharzes, verwendet. Vorzugsweise
werden weniger als etwa 3 Gew.-% Pigment verwendet.
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Beliebige geeignete Pigmente können verwendet werden, z.B. opake Weißpigmente,
Blei-, Zink-, Titan- und Antimonoxydpigmente, rote, gelbbraune und braune anorganische
Pigmente, die aus den verschiedenen Eisenoxyden bestehen, Cadmiumgelb, Cadmiumrot
und Cadmiumbraun, z.B. Cadmiumsulfoselenide, Cadmiumsulfide u.dgl., Grünpigmente,
z.B.
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Chromgrün, Chromoxyde und die hydratisierten Chromoxyde, Blaupigmente,
z.B. Eisenblau und Ultramarinblau, Ruße, Eisenoxydschwarz u.dgl. Als spezielle Beispiele
geeigneter Pigmente seien genannt: Pigment Blue 15 (C.I. 74160), Diluted Black-PDS
161 B-192 (Kohnstamm), Solvent Violet 13 (C.I. 60725), Yellow 37 (C.I. 77199), Cadmiumrot
(C.I. 77196), Croton Fast Green Toner 4D-3600 (Harshaw Chemical Co.), Amaplast Yellow
GHS (Drakenfeld), PDS 987 Thermax Blue-Black (Kohnstamm), Marine Blue (Drakenfeld),
Scarlet Red 10177 (Drakenfeld), Scarlet Red 10051 (Drakenfeld), Phthalocyaninpigmente,
z.B. Kupferphthalocyanin (Monastral Fast Blue B oder Heliogen Blue BA),
chloriertes
Kupferphthalocyanin (Monastral Fast Green G oder Heliogen Green GA), sulfoniertes
Kupferphthalocyanid, metallfreies Phthalocyanin (Monastral Fast Blue G) und Phthalocyaninderivate,
in denen ein oder mehrere äußere Wasserstoffatome durch andere Gruppen, z.B.
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Halogen, Alkyl, Aryl, Amino, Nitril substituiertes Amino, Sulfo, Carboxy,
Alkoxy, Aryloxy, Thiocyan u.dgl. ersetzt sind.
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Die Kombination aus Polycarbonat}Larz, gesAttigtem Polyolefin und
dem gegebenenfalls verwendeten Pigment kann nach beliebigen bekannten Verfahren,
bei denen gute Verteilung der Materialien erzielt wird, z.B. mit Hilfe von Walzenmischern,
Tetgmischern, Banbury-Mischern und Extrudern, hergestellt werden.
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Bei einem Verfahren zur Erzielung einer innigen Dispergierung des
Polyolefins im Polycarbonat werden die Materialien in Form von Pulvern oder Granulat
gemischt und anschließend extrudiert, bis sie pelletisiert sind.
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Bei einem zweiten Verfahren kann das Polyolefin in Form von Granulat
oder Pellets gleichzeitig mit einer Polycarbonatlösung in einen Extruder, der eine
oder mehrere Abzugsöffnungen zur Entfernung des Lösungsmittels durch Verdampfen
enthält, eingeführt werden. Das erhaltene Material kann dann extrudiert und gegebenenfalls
pelletisiert werden.
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Während des Mischvorganges können auch weitere Zusatzstoffe, z.B.
Glasfasern, Stabilisatoren, feuerhemmende Zusätze, Fließmittel, Gleitmittel und
Antistatika in bekannter Weise zugemischt werden.
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Als Beispiele geeigneter wiederverwendbarer Formteile gemäß der Erfindung
sind Serviertabletts, Gläser, Flaschen, Becher, Tassen, Teller, Untertassen, Messer,
Gabeln, Löffel, Medikamentspender und Behälter für Ärztemuster zu nennen.
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Ein bevorzugtes wiederverwendbares Formteil ist ein Serviertablett.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform hat das wiederverwendbare
Formteil gemäß der Erfindung die Form eines Serviertabletts aus einem gepreßten
Oberteil und einem gepreßten Boden, die durch Verbindungsstücke verbunden sind,
und einer Schaumstoffisolierung zwischen dem Oberteil und dem Boden. Das Oberteil
und Unterteil können nach beliebigen Formgebungsverfahren einschließlich Spritzgießen,
Blasverformung und Thermoforming oder Warmformung hergestellt werden. Das Oberteil
und der Boden des Serviertabletts werden vorzugsweise durch Warmformung aus einem
aromatischen Polycarbonat, vorzugsweise einem Bisphenol-A-polycarbonat, das etwa
3 bis 7 Gew.-% eines gesättigten Olefinpolymerisats, vorzugsweise Polyäthylen, enthält,
hergestellt. Die Schaumstoffisolierung besteht vorzugsweise aus Polyurethan-Schaumstoff.
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Als wäßrige Waschmittellösungen, in denen die wiederverwendbaren Formteile
gemäß der Erfindung wiederholt gewaschen und gespült werden, kommen wäßrige Lösungen
sowohl von sauren als auch alkalischen Tensiden in Frage.
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Diese wäßrigen Tensidlösungen haben vorzugsweise eine Konzentration
von weniger als 30 Gew.-%, wobei 0,5 bis 10 Gew.-$ besonders bevorzugt werden.
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Um die Verträglichkeit von wiederverwendbaren Formteilen aus einem
aromatischen Polycarbonat, das etwa 3 bis 7 Gew.-$ eines gesättigten Olefinpolymeren
enthält, im im Vergleich zu wiederverwendbaren Formteilen aus einem aromatischen
Polycarbonat allein unter verschiedenen Umgebungsbedingungen oder unter dem Einfluß
von Chemikalien-zu prüfen, wurde die quantitative Methode angewendet, die in "Kunststoffe",
Band 65, März 1975, S. 155-157 NBestimmung der Chemikalienbeständigkeit von Kunststoffen
unter mechanischer Spannung" von Dr. W. Kaufmann
beschrieben wird,
angewendet.
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Im Prinzip besteht diese Methode darin, daß ein Probekörper auf eine
kreisbogenförmige Schablone gespannt und mit dieser in das gewünschte Testmedium
getaucht wird.
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Nach der Tauchzeit wird der Probekörper in einer beliebigen geeigneten
Zugprüfmaschine geprüft. Die Schablonen werden mit unterschiedlichen Krümmungsradien
hergestellt, die unter Verwendung der Formel S Emax = 2R+S x 100 in %, worin S die
Dicke des Probekörpers, R der Krümmungsradius und E die Randfaserdehnung ist, so
berechnet sind, daß verschiedene Randfaserdehnungen erhalten werden.
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Die Spannungsschablone kann so bearbeitet werden, daß sie für jeden
geeigneten Probekörper passend ist. Bei den hier beschriebenen Vergleichen ist die
Spannungsschablone so bearbeitet, daß sie einen Probekörper gemäß DIN 53-455 (ASTM
D-638) aufnimmt. Für diesen Probekörper sind in Tabelle 1 der Krümmungsradius und
die berechnete Randfaserspannung innerhalb des bei aromatischem Polycarbonat üblichen
Bereichs angegeben.
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Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert.
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Beispiel 1 Probekörper gemäß DIN 53-455 (ASTM D-638) mit einer Dicke
von 2 mm wurden aus einem Bisphenol-A-polycarbonat hergestellt, das eine Scnmelzflußrate
von etwa 6 bis 11,9 g/ 10 Min. bei 300°C (ASTM D-1238) hatte und einen Zusatz von
etwa 5 Gew.-% Polyäthylen von hoher Dichte enthielt.
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Die erhaltenen Probekörper wurden 16 Stunden bei 65,50C in drei verschiedenen
alkalischen wäßrigen Lösungen von
technischen Waschmitteln (nachstehend
als technische Waschmittellösungen A, B und C bezeichnet) mit Konzentrationen von
2 Gew.-%, 1 Gew.-% und 0,5 Gew.-E gehalten und dann auf Bruchdehnung in % geprüft.
Die Prüfergebnisse sind in den Tabellen 2, 3 und 4 genannt.
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Beispiel 2 Probekörper gemäß DIN 53-455 (ASTM D-638) mit einer Dicke
von 2 mm wurden aus einem Bisphenol-A-polycarbc>nat mit einer Schmelzflußrate
von etwa 3,0 bis 5,9 g/10 Min. bei 3000C gemäß ASTM D-1238 hergestellt. Die erhaltenen
Probekörper wurden dann unter den in Beispiel 1 genannten Bedingungen in den technischen
Waschmittel lösungen A, B und C gehalten und dann auf Bruchdehnung in % geprüft.
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Die Prüfergebnisse sind in den Tabellen 2, 3 und 4 genannt.
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Beispiel 3 45 Serviertabletts wurden aus einem Bisphenol-A-polycarbonat
gefcrmt, das eine Schmelzflußrate von etwa 6 bis 11,9 g/10 Min. (ASTM D-1238) hatte
und einen Zusatz von etwa 5 Gew.-$ Polyäthylen von hoher Dichte enthielt Diese Serviertabletts
wurden einem Krankenhaus zum Gebrauch und zur Prüfung übergeben. Es wurde festgestellt,
daß alle ursprünglichen Tabletts mit Ausnahme von 17 nach 600-maligem Gebrauch und
600-maligem Spülen frei von Spannungsrißkorrosion waren.
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Tabelle 1 Randfaserdehnung bei Probekörpern gemäß DIN 53-455, Dicke
2 mm.
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Emax = #### , worin S = 2 mm R Emax, % mm Zoll ~~~~~~~~ 24,98 9,835
0,4 16,62 6,544 0,6 12,44 4,898 0,8 9,93 3,910 1,0 8,26 3,252 1,2 7,066 2,782 1,4
6,17 2,429 1,6 Tabelle 2 Messung der Bruchdehnung (%) nach 16 Stunden bei 65,50C
in technischer Waschmittellösung "A" Wasch- Bei- Randfaserdehnung, % mittel- spiel
konz. 0 0.4 Q.6 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6 2% 1 70 5 2 2 1 1 1 2% 2 80 5 B B B B B B 1%
1 105 105 65 10 10 8 7 10 1% 2 115 115 100 10 B B B B 0,5% 1 110 95 85 50 40 5 6
5 0,5% 2 115 110 105 95 100 2 B B B = Brüche
Tabelle 3 Messung
der Bruchdehnung (%) nach 16 Stunden bei 65,50C in technischer Waschmittellösung
"B" Wasch- Bei- Randfaserdehnung, % mittel- spiel 0 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6
konz 2% 1 80 80 5 2 B B B B 2% 2 100 90 B B B B B B 1% 1 85 90 20 4 2 5 2 2 1% 2
110 100 B B B B B B 0,5% 1 110 90 100 10 5 2 5 5 0,5% 2 115 110 100 B B B B B B
= Brüche Tabelle 4 Messung der Bruchdehnung (%) nach 16 Stunden bei 65,5OC in technischer
Waschmittellösung C Wasch- Bei- Randfaserdehnung, % mittel- spiel konz. 0 0,4 0,6
0,8 1,0 1.2 1.4 1.6 2% 1 70 5 2 2 2 2 2 2 2% 2 80 5 B B B B B B 1% 1 70 5 3 2 2
5 2 2 1% 2 90 10 B B B B B B 0,5% 1 80 30 10 5 5 3 2 3 0,5% 2 100 50 B B B B B B
B = Brüche Eine Betrachtung der Werte in den Tabellen 2, 3 und 4 zeigt, daß die
unter Spannung gebrachten Probekörper, die aus Bisphenol-A-polycarbonat allein und
nicht aus Bisphenol-A-polycarbonat, das etwa 5 Gew.-% Polyäthylen von hoher Dichte
enthielt, hergestellt worden waren, eine deutliche Neigung zu Spannungsrißkorrosion
und, nachdem sie 16 Stunden bei 65,50C in technischen Waschmittellösungen verschiedener
Konzentrationen gehalten worden waren,
zu Brüchen zeigten und anschließend
nicht auf Bruchdehnung geprüft werden konnten. Es ist zu bemerken, daß der von Dr.
W. Kaufmann entwickelte Test ein Waschtest ist, bei dem das Material "extrem gequält"
wird, wie es im tatsächlichen Gebrauch im allgemeinen nicht vorkommt. Die Ergebnisse
der Verträglichkeitstests sind jedoch eine wahre Widerspiegelung der verbesserten
Beständigkeit gegen Spannungsrißkorrosion bei wiederverwendbaren Gebrauchsgegenständen
aus Bisphenol-A-polycarbonat, das etwa 5 Gew.-$ Polyäthylen von hoher Dichte enthält,
im Vergleich zur Beständigkeit von aus Bisphenol-A-polycarbonat allein hergestellten
wiederverwendbaren Gebrauchsgegenständen gegen Spannungsrißkorrosion.
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Die prozentualen Bruchdehnungen, die in den Tabellen für die spannungsbeanspruchten
Probekörper angegeben sind, die aus Bisphenol-A-polycarbonat mit Zusatz von i>olyäthylen
von hoher Dichte hergestellt sind, mögen auf den ersten Blick nicht als bedeutsam
erscheinen, jedoch spiegeln diese Zahlen tatsächlich eine Verbesserung der Dehnbarkeit
eines spannungsbeanspruchten Probekörpers wider, der 16 Stunden bei 65,50C in einer
technischen Waschmittellösung gehalten worden ist. Eine solche Verbesserung vervielfacht
sich in der verlängerten Gebrauchstüchtigkeit von wiederverwendbaren Gebrauchsgegenstanden,
die aus dieser Formmasse hergestellt worden sind.