DE2836529C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Dokument mit lesbaren Kodierungen zur Unterscheidung des Dokumentes von anderen ähnlichen Do­ kumenten gemäß Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1 sowie Verfahren zu seiner Herstellung.

Bei einem derartigen Dokument, das aus der CH-PS 5 69 333 be­ kannt ist, handelt es sich beispielsweise um eine Banknote oder ein Wertpapier, wobei bei einer Banknote die Kodierungen aus der Seriennummer bestehen. Wenn eine Fälschung entdeckt wird, wird die Seriennummer veröffentlicht, um die Öffentlich­ keit entsprechend zu informieren. Um das zu umgehen, kann der Fälscher gefälschte Banknoten mit verschiedenen Seriennummern in Umlauf setzen. Je mehr die Form der alphanumerischen Kodie­ rungen, aus denen die Seriennummern bestehen, sich jedoch von der Form herkömmlicher Zeichen und Zahlen unterscheidet, umso schwieriger wird es der Fälscher haben, geeignete Einrichtun­ gen zum Ausbilden der Seriennummern zu erhalten. Eine andere Möglichkeit der Banknotenfälschung besteht darin, die Nummern auf einer Banknote zu fotografieren und mit herkömmlichen Ver­ fahren eine Reihe von Fälschungen zu drucken, die diese Serien­ nummer tragen. Eine Änderung der Seriennummer macht dann ein erneutes Fotografieren und ein erneutes Plattenherstellen für jede Seriennummer erforderlich, wobei es umso zeitrauben­ der ist, gefälschte Banknoten mit verschiedenen Seriennummern herzustellen, je schwieriger dieses Verfahren ist.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht demgegen­ über darin, das Dokument gemäß Gattungsbegriff des Patentan­ spruchs 1 so auszubilden, daß eine höhere Sicherung des Do­ kumentes gegenüber Fälschungen gewährleistet ist.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale des Kennzeichens des Patentanspruchs 1 gelöst.

Bevorzugte Verfahren zum Herstellen des erfindungsgemäßen Dokumentes sind Gegenstand der Patentansprüche 2 und 3.

Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein beson­ ders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher be­ schrieben.

Fig. 1 zeigt das bevorzugte Ausführungsbeispiel der Erfindung in Form einer Banknote mit einer Serien­ nummer und

Fig. 2 zeigt in einer schematischen perspektivischen Ansicht eine Druckvorrichtung zum Herstellen eines derartigen Dokumentes.

Banknoten können über ein mehrfaches Farbstrahldruckverfahren oder Spritzdruckverfahren mit Seriennummern versehen werden.

Während das Aufbringen der Nummern an der herkömmlichen Stelle während der Herstellung der Banknoten erfolgen kann, ist es auch möglich, die Nummern nach einer Sichtprüfung, nach dem Schneiden der einzelnen Banknoten und nach dem automatischen Aussondern der Fehldrucke aufzubringen, was einen wirtschaft­ lichen Verbrauch der Druckfarbe zur Folge hat und eine Ver­ besserung im Grad der Vollständigkeit der Zahlenfolge bedeutet. Banknoten werden vorzugsweise an zwei Stellen mit derselben Seriennummer versehen.

Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ergibt sich eine höhere Sicherung aus der Tatsa­ che, daß eine Seriennummer aus normalen Zahlen besteht, wäh­ rend die andere Seriennummer zwar mit der ersten Seriennummer identisch ist, jedoch in umgekehrter Form aufgebracht ist. Das heißt, daß die erste Seriennummer aus einfarbigen, d. h. weißen Zahlen auf einem gedruckten mehrfarbigen Untergrund besteht, während die zweite Seriennummer aus Zahlen in der Farbgebung des Untergrundes auf einem einfachen weißen Hinter­ grund besteht. Nummerierungswalzen mit derartigen reziproken Zeichen sind nicht leicht erhältlich, was bereits einen hohen Sicherheitsfaktor darstellt. Beim Spritzdrucken, bei dem ein Strahl feiner geladener Farbtropfen durch Ablenkplatten oder andere Einrichtungen so gesteuert wird, daß er entweder auf die Zielfläche auftritt oder zu einem Druckfarbenauffänger ab­ gelenkt wird, ist es somit möglich, die Spritzdruckeinrichtungen zur Ausbildung der Seriennummern jeweils mit Signalen zu steuern, die zueinander komplementär sind was gut zueinander passende komplementär ausgebildete Seriennum­ mern ergibt. Mit einer Spritzdruckanlage ist ein Drucken mit hoher Qualität und in mehreren Farben möglich, in dem eine Vielzahl von Spritzdüseneinrichtungen verwandt wird, von denen jeweils eine für jede Druckfarbe vorgesehen ist. Wie es in Fig. 1 dargestellt ist, können eine Zahl 1 an einer Stelle auf einer Banknote 2 und die gleiche Zahl 3 in komplementärer Form an einer anderen Stelle vorgesehen sein, was mit einem über der Banknote angeordneten elektronischen Mehrfarbenmaskie­ rungssystem erfolgen kann, wodurch beispielsweise weiße Zahlen 4 auf einem mehrfarbigen Bereich 5 ausgebildet werden, voraus­ gesetzt, daß das Banknotenpapier weiß ist. Dadurch werden die Schwierigkeiten bei der Wiedergabe der Zahlen durch irgendein anderes herkömmliches Druckverfahren vergrößert, da die Alter­ nativen, die einem Fälscher zur Verfügung stehen, wenn er überzeugende Fälschungen liefern will, beträchtliche Schwierig­ keiten bereiten.

Wie es weiterhin in Fig. 1 dargestellt ist, sind Zeichen 6 mehrfarbig auf einem Hintergrund ausgebildet, der ein Teil des Musters der Banknote oder ein nicht bedruckter weißer Bereich 7 sein kann. Wenn komplementäre Steuersignale zur Steuerung von zwei Mehrfarbenspritzdüseneinrichtungen ver­ wandt werden, die dazu dienen, die zueinander komplementären Zahlen auszubilden, kann eine derartige Ausbildung erzielt werden, daß bei einer gedachten Übereinanderanordnung der bei­ den Zahlen sich der mehrfarbige Hintergrund ergeben würde.

Fig. 2 zeigt schematisch eine Druckvorrichtung 9, die dazu geeignet ist, auf eine fortlaufende Bahn 10 eines Blattmaterials eine Kodierung 11 aus komplementären alphanumerischen Zeichen in der oben beschriebenen Weise aufzudrucken. Das Blattmaterial kann auch in Form einer Reihe von einzelnen Blättern vorliegen. Die Vorrichtung umfaßt einen Druckkopf 12, der aus einer Gruppe von Spritzdruckern 13 besteht. Bei dem dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiel sind drei Drucker vorgesehen. Jeder Drucker 13 enthält in einer geraden Linie angeordnete Düsen zum Erzeugen einer Vielzahl von Farbstrahlen 14, wobei der Drucker so aus­ gebildet ist, daß er diese Farbstrahlen auf die Oberfläche der Bahn 10 richtet, auf die die Kodierung aufgedruckt werden soll. Die Anzahl und die Anordnung der Düsen in jedem Drucker muß derart sein, daß sichergestellt ist, daß die Reichweite der Strahlen über die Breite der Kodierung 11 geht. Jedem Drucker 13 ist eine Druckfarbenversorgung 15 zugeordnet, wobei die Druck­ farbe für jeden Drucker verschieden ist.

Ein nicht dargestelltes Antriebssystem dient dazu, die Bahn unter dem Druckkopf 12 hindurch zu transportieren, wobei die Drucker 13 so angeordnet sind, daß sie dann, wenn sie zeitlich in passender Weise in Abhängigkeit von der Bewegungsgeschwin­ digkeit der Bahn gesteuert werden, alle die Farbe auf densel­ ben Kodierungsbereich 16 auf der Bahn aufbringen können.

Die Spritzdrucker sind im Bereich der Farbdrucktechnik be­ kannt, so daß sich eine nähere Beschreibung erübrigt. Im folgenden wird daher ein derartiger Drucker nur kurz erläu­ tert.

Die Strahlen, die von den Druckern austreten, werden dadurch in Tropfen aufgelöst, daß die aus den Düsen austretenden Strö­ me moduliert werden, so daß gleich große und gleich beabstan­ dete Tropfen erzeugt werden. Die Tropfen in jedem Strahl wer­ den elektrostatisch aufgeladen und zu bestimmten Stellen auf der Bahn mittels gesteuerter Ablenkplatten abgelenkt. Im vor­ liegenden Fall wird jeder Drucker eine Farbkomponente des dreifarbigen Kodierungsuntergrundes aufbringen, wobei die Zei­ chen der Kodierung in umgekehrter Form diejenigen Bereiche sind, in denen keine Druckfarbe niedergeschlagen ist. Um die­ se nicht bedruckten Bereiche zu erzeugen, werden einige der Druckfarbentropfen zu einem Druckfarbenauffänger abgelenkt, der im Drucker vorgesehen ist, so daß diese Druckfarbentropfen die Bahn nicht erreichen können.

Die verwandten Farben sollten wasserbeständig und gegenüber herkömmlichen Lösungsmitteln widerstandsfähig sein und eine gute Abriebfestigkeit haben. Es eignen sich beispielsweise Druckfarben auf Methanol- oder Äthanolbasis.

Die verschiedenen Bauteile der Drucker, beispielsweise die Ein­ richtung, die die Druckfarbentropfen erzeugt, die Ladeein­ richtung und die Ablenkeinrichtung, werden unter einer elek­ tronischen Steuerung nach einem vorbestimmten Programm betrie­ ben, um den erforderlichen Untergrund und die Zeichen in komple­ mentärer Form aufzubringen.

Mit 17 ist allgemein die elektronische Steuerung bezeichnet, die mit dem Drucker 13 über Leitungen 18 in Verbindung steht, über die die elektronischen Steuersignale gehen.

Die Grundsignale, die für die Erzeugung der Tropfenstrahlen erforderlich sind, werden von einer Dateneingabeeinheit 19 erhalten und einem Mustergenerator 20 zugeführt. Dieser Muster­ generator 20 speichert die Datenkoordinaten, die das drei­ farbige Hintergrundmuster, das an den erforderlichen Stellen auf die Bahn aufzubringen ist, vollständig festlegen, und wandelt die Dateneingangssignale von der Einheit 19 in Tropfensteuersignale um. Der Mustergenerator maskiert gleich­ falls elektronisch die Zeichen in umgekehrter Form auf dem Untergrundmuster. Wenn die Kodierung eine Seriennummer ist, wird diese Maskierung der Reihe nach eingegeben, um der Reihe nach Zahlen zu erzeugen. Die Tropfensteuersignale werden in der Steuerelektronik 21 für den Druckkopf in geeigneter Weise in Signale mit einer Form verarbeitet, die direkt durch die Drucker 13 verwendbar ist.

Die an den drei Druckern liegenden Signale sind zeitlich so aufeinander abgestimmt, daß sichergestellt ist, daß die ver­ schiedenen Druckfarben auf denselben Untergrundbereich aufge­ bracht werden.

Eine zweite Möglichkeit besteht darin, die Seriennummern an einem aufgedruckten Untergrundbereich auf einer Banknote dadurch auszubilden, daß ein geeignet gesteuerter Laserstrahl oder eine andere Einrichtung, die unter der Steuerung einer die Zeichen bestimmenden Einheit die Druckfarbe für die aufzubringende Nummer aus dem Untergrund entfernt, verwandt wird. Wenn die Nummer in komplementärer Form einer Zahl irgendwo auf der Banknote entspricht, können zwei Verfahren dafür verwandt werden, eine genaue Übereinstimmung dieser beiden Nummern sicherzustellen.

Zunächst kann die Seriennummer, die vorher in geeigneten Zeichen aufgedruckt ist, durch eine herkömmliche Einrichtung gelesen, oder durch eine geeignete Einrichtung abgetastet werden, um Signale zum Steuern der Bewegung des Laserstrahles oder der anderen Einrichtung, die die Druckfarbe entfernt, zu erzeugen.

Es kann ein elektronisch gesteuertes Numerierungssystem zum Steuern der Bewegung des Laserstrahles oder des gleich­ zeitigen Betriebes eines Spritzdruckers verwandt werden, der die Seriennummer aufbringt.

Die Druckfarbe, die durch den Laserstrahl vom Hintergrund entfernt wird, kann ursprünglich durch irgendein geeignetes Druckverfahren, beispielsweise durch ein Tiefdruck- oder Offset-Druckverfahren aufgebracht worden sein. Die kompli­ zierte Vorrichtung zum Drucken und zum Entfernen der Druck­ farbe mittels eines Laserstrahles, die zum Herstellen akzep­ tabler Fälschungen erforderlich wäre, steht einem Fälscher kaum zur Verfügung.

Eine Fälschung kann noch weiter erschwert werden, wenn ein mehrfarbiges Tiefdruckverfahren beim Herstellen des Unter­ grundes für die Zahlen auf echten Banknoten verwandt wird.

Claims (3)

1. Dokument mit lesbaren Kodierungen zur Unterscheidung des Dokumentes von anderen ähnlichen Dokumenten, wobei die Kodierungen in Form von farbigen alphanumerischen Zeichen auf einen andersfarbigen Unterdruck aufgedruckt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste Kodierung in einer oder mehreren ersten Farben auf einen Untergrund in einer oder mehreren anderen zweiten Farben auf dem Dokument aufgedruckt ist,
daß eine zweite Kodierung in den vorstehenden zweiten Farben auf einen Untergrund in den vorstehenden ersten Farben auf dem Dokument aufgedruckt ist, und
daß zur Sicherung gegen Fälschungen die komplementären Farb­ eigenschaften der beiden Kodierungen prüfbar sind.

2. Verfahren zum Herstellen eines Dokumentes nach An­ spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ko­ dierungen mit Farbstrahldruckern ausgebildet werden, die über eine Folge von Steuersignalen gesteuert werden, die zum Ausbilden der ersten und der zweiten Kodierung zueinander komplementär sind.

3. Verfahren zum Herstellen eines Dokumentes nach An­ spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kodierungen durch Abtragen der Farbe eines aufgedruckten Hin­ tergrundes mit einem Laserstrahl ausgebildet werden, wobei die Steuersignale für die den Laserstrahl erzeugende Einrich­ tung zur Ausbildung der ersten und der zweiten Kodierung zu­ einander komplementär sind.