-
-
Fahrbares Portal
-
Die Erfindung betrifft ein Portal mit einer Portalplattform und vier
diese tragenden,auf insbesondere straßengängigen Fahrwerken ruhenden Portal stützen,
wobei die Portalplattform aus in vertikalen Kanten jeweils paarweise miteinander
und mit den Portal stützen verbundenen verwindungsweichen und im wesentlichen rechteckigen
Wänden besteht, an denen ein Auflagekörper gelagert ist.
-
Derartige Portale finden beispielsweise als Untergestelle für Drehkräne,
Bagger und dergleichen Verwendung, wobei der Auflagekörper beispielsweise als Basis
für einen Kugeldrehkranz dient. Bei einem durch vier Stützen
abgestützten
Portal ergibt sich ganz allgemein die Schwierigkeit, wie man auch in einem unebenen
Gelände einen gleichzeitigen Bodenkontakt aller vier Portalstützen erreichen kann,
ohne daß dabei die Lagerung eines Oberbaus auf dem Portal und die Tragfähigkeit
desselben beeinträchtigt werden. Zur Lösung dieser Schwierigkeit wurde in der DE-AS
1 171 594 bei einem Portal der eingangs genannten Art bereits vorgeschlagen, daß
sich die Auflagepunkte des zu stützenden Auflagekörpers auf einem aus biegesteifen
jedoch drehweichen Trägern bestehenden und die Plattform bildenden Rahmen in je
einem der vier Sektoren befinden sollen, in welche der Rahmen durch die beiden Diagonalen
des durch die Angriffspunkte der Portalstützen gebildeten Vierecks unterteilt ist,
und daß die Seiten des durch die Auflagepunkte des Auflagekörpers gebildeten Parallelogramms
paarweise parallel zu den genannten Diagonalen liegen. Durch diese Ausbildung des
Portals soll erreicht werden, daß auch bei einer Verformung des Rahmens die Auflagepunkte
in einer Ebene bleiben.
-
Mit dem in der DE-AS 1 171 594 vorgeschlagenen Portal lassen sich
jedoch die eingangs genannten grundsätzlichen Schwierigkeiten nicht lösen. Es wurde
festgestellt, daß sich der aus den fest miteinander verbundenen Trägern bestehende
Rahmen bei einer Fahrt des Portals über Bodenunebenheiten nicht in der gewünschten
Weise hinreichend verformen läßt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Portal der eingangs
genannten Art anzugeben, das Bodenunebenheiten zu schlucken vermag, gegen jede vom
Oberbau-her auf das Portal einwirkende. Belastung hinreichend
steif
ist und eine einwandfreie Lagerung des Auflagekörpers ermöglicht.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
die Plattform im Bereich ihrer vertikalen Kanten eine Biegesteifigkeit um die durch
die vertikalen Kanten definierten Achsen hat, welche kleiner ist als die Biegesteifigkeit
der Wände um kantenparallele Achsen im Bereich außerhalb der vertikalen Kanten,
wobei durch eine Aussteifung in einem mittleren Höhenbereich der Plattform und/oder
durch die Reststeifigkeit im Bereich der Kanten ein Zusammenklappen des Plattformquerschnittes
auf mittlerer Höhe unter den im Betrieb zu erwartenden Horizontalkräften verhindert
wird, eine Neigung einander diametral gegenüberliegender Kanten gegeneinander innerhalb
des durch Bodenunebenheiten zu erwartenden Bereiches der Relativbewegung der Portalstützen
aber möglich ist.
-
Es ist zunächst überraschend, daß bei der erfindungsgemäßen Plattform
die Biegesteifigkeit gerade im Bereich der von der Verbindungsstelle zweier Wände
gebildeten Plattformecken geringer ist als die Biegesteifigkeit der Wände außerhalb
dieser Ecken, obwohl doch gerade in den Ecken von den Portalstützen her große Momente
eingeleitet werden. Dies widerspricht der üblichen Denkweise, daß man einen aus
Wänden gebildeten Rahmen in den Ecken steif machen muß, um dem Rahmen seine notwendige
Stabilität zu verleihen. Gerade diese der herkömmlichen Konstruktionsweise widersprechende
Ausbildung der Plattform liefert jedoch eine überraschend einfache Lösung für das
eingangs geschilderte Problem.
-
Wenn beispielsweise eine der vier Portal stützen über eine Erhebung
fährt, wird die Plattform an der mit dieser Portalstütze verbundenen Plattformecke
angehoben.
-
Da nun die Wände in sich verwindungsweich ausgebildet und-die Biegesteifigkeit
der Plattform in den Plattformecken geringer ist als die Biegesteifigkeit der Wände
im Bereich außerhalb der Plattformecken, findet durch das von der Rahmenstütze beim
Uberfahren der Bodenerhebung in die Plattform eingeleitete Moment eine Verwindung
der Wände statt, wobei die vertikale Plattformkante in der angehobenen Plattformecke
so gekippt wird, daß sie sich mit ihrem oberen Ende der diametral gegenüberliegenden
Plattformecke annähert, während sie sich mit ihrem unteren Ende von der diametral
gegenüberliegenden Plattformecke entfernt.
-
Dadurch schwenken im Bereich der angehobenen Plattformecke die beiden
miteinander verbundenen Wände mit ihren oberen Rändern zum Zentrum der Portalplattform
hin, während sie sich mit ihren unteren Rändern von dem Zentrum der- Portalplattform
entfernen. Das gleiche gilt für die diametral gegenüberliegende Plattformecke, während
die Wände an den benachbarten Plattformecken eine inverse Bewegung ausführen. In
einem mittleren Höhenbereich der Portalplattform dagegen behalten die Wände ihre
dem unverformten Zustand der Portalplattform entsprechende relative Lage in etwa
bei. Dadurch werden bei einer Verformung der Portalplattform keine wesentlichen
Zwangskräfte auf die in diesen mittleren Höhenbereich an den Wänden angreifende
Aussteifung ausgeübt. Umgekehrt wird dadurch, daß die Aussteifung in diesem mittleren
Höhenbereich an den Wänden angreift, eine Verformung der Plattform in dem gewünschten
Sinne durch die Aussteifung nicht behindert und doch gleichzeitig dafür gesorgt,
daß der Plattformquerschnitt nicht
zusammenklappen kann.
-
Die Biegesteifigkeit der Portalplattform sollte im Bereich der vertikalen
Kanten höchstens 50%, vorzugsweise höchstens 10% der Biegesteifigkeit im Bereich
außerhalb der Kanten betragen. Diese Forderung kann durch eine entsprechende Bemessung
der Wandquerschnitte und die Form der Verbindung auch bei fest miteinander verbundenen
Wänden erreicht werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Wände in
den vertikalen Kanten gelenkig miteinander verbunden. Dadurch ist die Biegesteifigkeit
der Plattform in den Plattformecken um Größenordnungen geringer als die Biegesteifigkeit
der Wände außerhalb der Plattformecken.
-
Die Verwindung der Wände erfolgt um eine horizontale Mittelachse und
eine vertikale Mittelachse. Im Schnittpunkt dieser beiden Achsen, der gleichzeitig
der Diagonalenschnittpunkt der rechteckigen Wände ist, bleibt die Wand bei einer
Verformung der Portalplattform relativ zu den anderen Wänden im wesentlichen in
Ruhe. Daher ist es zweckmäßig, wenn die Aussteifung in den Diagonalenschnittpunkten
der Wände angreift.
-
Da die Wände bei der oben beschriebenen Verformung der Portalplattform
nicht nur eine Verwindung erfahren, sondern auch eine geringfügige Drehung um eine
senkrecht zur Wandebene durch den Diagonalen-Schnittpunkt verlaufende Achse vollziehen,
ist es vorteilhaft, wenn die Aussteifung in den D.iagonalen- Schnittpunkten der
Wände mit diesen um zu den Wandebenen im wesentlichen senkrechte Achsen gelenkig
oder drehweich verbunden ist. Diese Verbindung zwischen der Aussteifung und den
Wänden stellt sicher, daß bei einer Verformung der
Portalplattform
keinerlei Zwangskräfte auf die Aussteifung ausgeübt werden und daß umgekehrt die
Aussteifung eine Verformung der Portalplattform in keiner Weise behindert.
-
Die Aussteifung kann von dem Auflagekörper selbst gebildet sein oder
als Träger für den Auflagekörper dienen. Dabei stellt die oben beschriebene Verbindung
zwischen der Aussteifung und den Wänden sicher, daß auch der Auflagekörper keine
Zwangskräfte erfährt, wenn sich die Portalplattform unter Anpassung an Bodenunebenheiten
verformt. Dies ist besonders in dem Fall wichtig, wenn der Auflagekörper etwa als
Basis für einen Kugeldrehkranz dient. Eine Einwirkung von Zwangskräften auf den
Auflagekörper würde in diesem Fall auch eine Verspannung des Kugeldrehkranzes hervorrufen
und damit die Funktion eines auf dem Portal ruhenden Oberbaues beeinträchtigen.
-
Um Wände zu erhalten, die einerseits biegefest und andererseits verwindungsweich
sind, sind die Wände vorzugsweise von Profilträgern gebildet, die beispielsweise
ein U-Profil mit im wesentlichen horizontal verlaufenden U-Schenkeln oder ein Doppel-T-Profil
aufweisen können.
-
Das Portal kann mit gegenüber der Portalplattform unverstellbaren
Portalstützen ausgeführt sein, so daß sich die Weite des Portaldurchganges nicht
verändern läßt. Die Portalstützen können jedoch auch nahe den Plattformeckkanten
um eine im wesentlichen vertikale Schwenkachse schwenkbar an der Plattform angelenkt
sein, wobei diese Schwenkachse auch mit der
jeweils zwei Wände
miteinander verbindenden Schwenkachse zusammenfallen kann. Dadurch kann die Weite
des Portaldurchganges verändert werden, also beispielsweise für einen Transport
des Portals verringert und für eine Arbeitsstellung des Portals vergrößert werden.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung, welche in Verbindung mit den beiliegenden Figuren die Erfindung anhand
von Ausführungsbeispielen erläutert. Es stellen dar: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht
eines efindungsgemäßen Portals in Richtung des Pfeiles I in Fig. 2, wobei eine Portalstütze
auf einer Bodenerhebung steht, Fig. 2 eine schematische Seitenansicht auf das in
Fig. 1 dargestellte Portal in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1, Fig. 3 eine schematische
Draufsicht auf das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Portal in Richtung des Pfeiles
III in Fig. 1, Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch eine Plattformhälfte im Bereich
einer Ankopplungsstelle zwischen Auflagekörper und einer Plattformwand gemäß einer
ersten Ausführungsform, Fig. 5 einen Teilschnitt längs Linie V-V in Fig. 4, Fig.
6 einen der Fig. 4 entsprechenden Schnitt durch eine Portalplattform gemäß einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 7 einen vertikalen,
parallel zu einer Rahmendiagonalen verlaufenden Schnitt im Bereich einer Plattformecke,
welcher die Verbindung zweier Rahmenwände untereinander sowie mit einer Portal stütze
gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung zeigt, und Fig. 8 eine Draufsicht
auf eine Plattformecke, welche die Verbindung zweier Rahmenwände untereinander gemäß
einer zweiten Ausführungsform der Erfindung zeigt.
-
Die Fig. 1 bis 3 zeigen ein allgemein mit 10 bezeichnetes erfindungsgemäßes
Portal in einer stark vereinfachten schematischen Darstellung, wobei die Verformung
des Portals übertrieben dargestellt ist, um die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen
Konstruktion besser erläutern zu können. Das Portal 10 kann als Untergestell für
Kräne, Bagger und dergleichen dienen. Es umfaßt eine Portalplattform 12 mit einem
im wesentlichen quadratischen Plattformrahmen 14 und einen an diesem Plttformrahmen
in noch näher zu beschreibender Weise gelagerten im wesentlichen zylindrischen Auflagekörper
16. Der Plattformrahmen besteht aus vier Rahmenwänden 18, die biegefest, aber um
eine'in der Wandebene horizontal verlauf ende Längsmittelachse 20 verwindungsweich
ausgebildet sind. Die im wesentlichen rechteckigen Rahmenwände 18 sind an ihren
vertikalen Kanten derart biege-
weich miteinander verbunden, daß
sie zumindest in gewissen Grenzen im Sinne einer Vergrößerung oder Verkleinerung
des zwischen je zwei Rahmenwänden 18 eingeschlossenen Winkels gegeneinander bewegbar
sind.
-
Bei dem Plattformrahmen handelt es sich also nicht um ein starres
Gebilde, das man sich unter dem Begriff "Rahmen" üblicherweise vorstellt. An den
Rahmenecken ist die Portalplattform 12 jeweils mit einer Portalstütze 22 verbunden,
die einen an der jeweiligen Rahmenecke um eine im wesentlichen vertikal verlaufende
Schwenkachse 24 angelenkten Schwenkträger 26 aufweist, der an seinem rahmenfernen
Ende über einen Stützträger 28 auf einem schematisch dargestellten Fahrwerk 30 ruht.
Selbstverständlich könnten die Portal stützen 22 auch starr mit der Portalplattform
verbunden sein. Die Lenkung der schwenkbar angeordneten Portal stützen 22 kann auf
irgendeine bekannte Weise erfolgen und ist nicht Gegenstand dieser Anmeldung.
-
Der Auflagekörper 16 ist an Lagerstellen 32 mit den Rahmenwänden 18
gelenkig verbunden, wie dies anhand der Fig. 4 bis 6 noch näher erläutert werden
wird. Es ist zunächst nur soviel, festzustellen, daß die jeweilige Gelenkachse im
wesentlichen senkrecht zur Rahmenwand durch deren Diagonalenschnittpunkt verläuft.
-
In Fig. 1 blickt man in Richtung einer Rahmendiagonalen.
-
Mit der in Fig. 1 rechten Portalstütze 22 steht das Portal 10 auf
einer Bodenerhebung 34. Wäre das Portal 10 völlig starr ausgebildet, so würde eine
der parallel zur Blickrichtung ausgerichteten Potalstützen-22 mit ihrem Fahrwerk
30 in der Luft hängen. Damit würden die restlichen Portalstützen wesentlich stärker
belastet als bei ebener Standfläche und die Standsicherheit des Portals, insbesondere
wenn dieses als Untergestell für einen Kran dient, erheblich beeinträchtigt.
-
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Portalplattform wird jedoch
der Portalrahmen 14 so verformt, daß alle vier Portalstützen 22 Bodenberührung haben.
Die Verteilung der Bodendrücke unter den Portalstützen bleibt hierbei nahezu unabhängig
von der Größe der Bodenunebenheit 34. Die Art der Verformung soll nun insbesondere
anhand der Fig. 3 näher erläutert werden.
-
In Fig. 3 sind die oberen Ränder der Rahmenwände 18 durch ausgezogene
Linien 36 wiedergegeben. Die gestrichelten Linien 38 stellen die unteren Ränder
der Rahmenwände 18 dar und die strichpunktierten Linien entsprechen den Längsmittelachsen
20 der Rahmenwände 18. Wie man aus Fig. 1 erkennt, wird durch das Anheben der rechten
Portalstütze 22 die Schwenkachse 24 so geneigt, daß sie nach oben hin mit der Zylinder-
achse
40 des Auflagekörpers 16 konvergiert. Das bedeutet, daß das aus den oberen Rändern
36 im unverformten Zustand des Portalrahmens 14 gebildete Quadrat zu einer Raute
verformt wird, deren kürzere Diagonale in den Fig. 1 und 3 in Richtung der linken
und der rechten Portalstütze 22 verläuft. Gleichzeitig wird das von den unteren
Rändern 38 im unverformten Zustand des Plattformrahmens 14 gebildete Quadrat ebenfalls
zu einer Raute verformt, deren kürzere Diagonale aber in Richtung der oberen und
der unteren Portalstütze 22 in Fig. 3 verläuft. Das bedeutet, daß die Schwenkachsen
24 an der oberen und der unteren Rahmenecke - in Fig. 3 betrachtet - mit der Zylinderachse
des Auflagekörpers 16 nach oben hin divergieren und somit die an diesen Rahmenecken
ansetzenden Portalstützen 22 mit ihren dem Portalrahmen 14 fernen Enden nach unten
gedrückt werden. Diese beiden Portalstützen führen also eine zu der Bewegung der
auf der Bodenerhebung 34 stehenden Portalstütze 22 gegenläufige Bewegung aus.
-
Wie man aus Fig. 3 erkennt, bleibt bei der Verformung des Portalrahmens
14, die einer Verwindung der einzelnen Rahmenwände 18 um ihre jeweilige Längsmittelachse
20 entspricht, der jeweilige Abstand der Rahmenwand 18 von dem Auflagekörper 16
längs der Längsmittelachse 20 im wesentlichen konstant. Das heißt, daß längs dieser
durch die Längsmittelachse 20 gegebenen Höhenlinie eine Verbindung zwischen dem
Auflagekörper 16 und den Rahmenwänden 18 erfolgen kann, ohne daß bei der Verformung
des Portalrahmens 14 wesentliche radiale Druck-oder Zugkräfte auf den Auflagekörper
16 ausgeübt werden.
-
Eine vollkommen zwangskräftefreie Lagerung des Auflagekörpers 16 an
dem Portalrahmen 14 ergibt sich dadurch,
daß die Lagerstellen 32
nicht nur auf der jeweiligen Längsmittelachse 20, sondern auch im Diagonalen-Schnittpünkt~der
Rahmenwand 18 mit einer im wesentlichen senkrecht zur Rahmenwand 18 verlaufenden
Gelenkachse 41 liegen. In diesem Punkt bleibt die jeweilige Rahmenwand 18 bei einer
Verformung des Portalrahmens 14 in Achsrichtung des Auflagekörpers 16 im wesentlichen
unbeweglich, da sie in diesem Punkt nur eine Drehung um die durch diesen Punkt verlaufende
Gelenkachse 41 vollführt. Somit ist der Auflagekörper 16 bei der in den Figuren
1 bis 3 dargestellten Ausführungsform völlig zwangskräftefrei an dem Plattformrahmen
14 gelagert. Trägt der Auflagekörper 16 beispielsweise einen Kugeldrehkranz, auf
dem ein Kran gelagert ist, so wird dieser bei einer Verformung des Plattformrahmen
14 in keiner Weise irgendwelchen Zwangskräften ausgesetzt.
-
Gleichzeitig ist das Portal gegenüber Belastungen, die von einem Oberbau
auf das Portal~her wirken,nicht verformbar, so daß die Standfestigkeit und Belastbarkeit
des Portals wie bei herkömmlichen Portalen lediglich durch die Schwerpunktlage der
aus Portal und Oberbau bestehenden Gesamtkonstruktion gegeben ist.
-
Die Verformung des Plattformrahmens 14 wurde anhand eines Beispiels
beschrieben, bei d&aeine Portalstütze über eine Bodenerhebung fährt. Wenn die
Portalstütze stattdessen durch eine Senke fährt, finden die inversen Verformungen
statt. Man kann sich diese inversen Verformungen unmittelbar aus den Fig. 1 und
3 ableiten. wenn man beispielsweise eine Ebene senkrecht zur Zeichenebene durch
die Fahrwerke 30 der in Fig. 1 linken und
rechten Portal stütze
22 legt, wobei dann das Fahrwerk 30 der auf den Betrachter zuweisenden Portalstütze
22 unterhalb dieser Ebene liegt. Dies entspricht dann dem Fall, daß die Portalstütze
mit ihrem Fahrwerk in eine Bodensenke gefahren ist.
-
Anhand der Fig. 4 bis 6 soll nun die Ankopplung des Auflagekörpers
16 an denPlattformahmen 14 näher erläutert werden. In Fig. 4 erkennt man in einem
durch die Zylinderachse des Auflagekörpers 16 und eine Lagerstelle 32 verlaufenden
Schnitt eine in Form eines Doppel-T-Trägers ausgebildete Rahmenwand 18. Ein derartiger
Träger ist zwar biegesteif, setzt einer Verwindung jedoch einen wesentlich geringeren
Widerstand entgegen. Die Verbindung zwischen dem beispielsweise topfförmigen Auflagekörper
16 und der Rahmenwand 18 erfolgt über ein Verbindungselement 42, das aus zwei kreuzförmig
miteinander verbundenen Flachprofilen 44, 46 besteht (siehe Fig. 5). Das Verbindungselement
42 ist sowohl mit dem Auflagekörper 16 als auch mit der jeweiligen Rahmenwand 18
fest verbunden, beispielsweise verschweißt. Das Verbindungselement 42 ist gegenüber
horizontal und vertikal zwischen der Rahmenwand 18 und dem-Auflagekörper 16 wirkenden
Kräften steif. Dagegen läßt es eine Drehung der Rahmenwand 18 relativ zum Auflagekörper
16 um eine senkrecht zur Rahmenwand 18 durch den Kreuzungsmittelpunkt der Flachprofile
44 und 46 verlaufenden Achse in dem für die Verformung des Portalrahmens 14 notwendigen
Umfang zu.
-
Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. 6 dargestellt.
-
Bei -dieser Ausführungsform ist die Rahmenwand 1 8 von
einem
U-Profil mit horizontal verlaufenden U-Schenkeln 48 gebildet, wobei der die vertikale
Rahmenwand bildende U-Quersteg 50 relativ breit im Verhältnis zu den U-Schenkeln
48 ist. Die Lagerung des Auflagekörpers 16 erfolgt mit Hilfe eines rohrförmigen
oder massiven Drehzapfens 52, der fest mit dem Auflagekörper 16 verbunden ist und
in einer Lageröffnung 54 in dem U-Quersteg 50 der Rahmenwand 18 um eine senkrecht
zu dieser durch den Diagonalen-Schnittpunkt der Rahmenwand 18 verlaufende Gelenkachse
drehbar ist. Selbstverständlich könnte der Schwenkzapfen 52 auch fest mit der Rahmenwand
verbunden und drehbar in dem Auflagerkörper 16 gelagert sein.
-
Fig. 7 zeigt die Verbindung zweier Rahmenwände untereinander sowie
mit dem Schwenkträger 26 einer Portalstütze 22. Man erkennt in der Figur eine Rahmenwand
18, die als-Doppel-T-Träger mit einem Obergurt 56 und einem Untergurt 58 ausgebildet
ist. Obergurt 56 und Untergurt 58 sind über die Mittelwand 60 hinaus verlängert
und tragen jeweils Lagerringe 62, die konzentrisch zu miteinander fluchtenden Lagerbohrungen
64 in den Enden des Obergurts 56unddes Untergurtes 58 angeordnet sind.
-
Die Lagerringe 62 sind beispielsweise mit dem Obergurt 56 und dem
Untergurt 58 verschweißt. Die zweite Rahmenwand 18 ist identisch ausgebildet. Von
ihr erkennt man in der Zeichnung jedoch lediglich die Enden der beiden Gurte 56
und 58 sowie die Lagerringe 62. Beide Rahmenwände werden durch einen Schwenkzapfen
66 miteinander verbunden, der sich durch die Bohrungen der Lagerringe 62 und die
Bohrungen 64 in den Enden der Ober- und Untergurte erstreckt. An dem Schwenkzapfen
66 ist ferner der Schwenkträger 26 einer Portal stütze 22 ange-lenkt, wobei, der
Schwenkträger 26 die Ecke der Platt-
form zwischen Schenkeln 68
und 70 seines gabelförmig ausgebildeten plattformnahen Endes einschleßt. Auf dem
oberen Schenkel 70 des Schwenkträgers 26 ist eine Halterung 72 angeordnet, in welcher
der Schwenzapfen 66 mit Hilfe eines senkrecht zu seiner Achse verlaufenden Bolzens
74 verankert ist.
-
In dem in der Fig. 7 dargestellten Zustand-ist der Schwenkzapfen 66
zwischen den Lagerringen 62 von einer in zwei Halbschalen 76 unterteilten Bülse
umgeben. Dabei ist jeweils eine Halbschale 16 an der Mittelwand 60 einer Rahmenwand
18 sowie an einem Lagerring 62 befestigt. In Fig. 7 ist die~;Ealbschale 76 an dem
oberen Lagerring 62 befestigt, während sie von dem unteren Lagerring 62 einen Abstand
aufweist, der das Einschieben des Untergurtes 58 der anderen Rahmenwand 18 ermöglicht.
An diesem Untergurt 58 ist die nicht dargestellte zweite Lagerschale-;76 befestigt,
die dann mit der dargestellten Lagerschale zusammen eine vollständige Hülse bildet.
-
Fig. 8 zeigt in einer vereinfachten schematischen Darstellung die
Verbindung zweier Rahmenwände gemäß einer zweiten Ausführungsform. Dabei sind-die
Rahmenwände 18 überStege 78 fest mit einer Lagerhülse 80 zur Aufnahme eines Schwenkzapfens
verbunden, mit Hilfe dessen eine nicht dargestellte Portalstütze,22 an der Plattform
angelenkt ist. In dem Fall sind also die Rahmenwände 18 nicht gelenkig miteinanden
verbunden wie bei dem in Fig. 7 dargestellten Ausfuhrungsbeispiel. Die Stege 78
sind in ihrer Form und in ihren Abmessungen so gewählt, daß ihre Biegesteifgkeit
gefinger ist als die Biegesteifigkeit der RahRenwände 18.
-
Dies ermöglicht trotz der festen Verbindung der beiden Rahmenwände
18 miteinander eine Verformung der Plattform in der vorstehend beschriebenen Weise.
-
In den Fig. 1 bis 3 wurde die Verformung des Plattformrahmens zur
größeren Klarheit stark übertrieben dargestellt. In der Praxis rechnet man beispielsweise
bei einem Portal mit einer Durchgangsbreite von etwa 9 Metern mit der Möglichkeit,
daß Bodenunebenheiten von ca. 30 cm Höhe durch eine entsprechende Verformung des
Plattformrahmens geschluckt werden können.