-
In der studentischen Ausbildung sind diese Simulatoren soge-
-
nannte Phantomköpfe, im klinischen Bereich sind es sogenannte Artikulatoren.
Die neuen Gelenke kommen zur Verwendung in o.g.
-
Phantomköpfen sowie bestimmten teiljustierbaren Artikulatoren vom
Arcon-Typ. Sie dienen dazu, die Bewegungen des Unterkiefers dreidimensional qualitativ
und quantitativ weitgehend richtig zu simulieren. Die Kondylenköpfe des Unterkiefers
laufen in den Gelenken auf kurvilinearen Bahnen in der Protrusion und Mediotrusion
und-rectilinearen Bahnen in der Laterotrusion.
-
Die Bewegungen der Kondylenköpfe können in sogenannten Pantographen,
z. B. jenen nach Stuart, auf 6 Schreibplatten aufgezeichnet und sichtbar gemacht
werden.
-
Zur Simulation von Unterkieferbewegungen gibt es nichtåustierbare,
halbäustierbare und vollåustierbare Artikulatoren, die die Unterkieferbewegung mit
unterschiediicher Genauigkeit reproduzieren. Die jeweils erreichbare Genauigkeit
der Bewegungssimulation kann durch o. g. pantographische Methode kontrolliert werden.
-
Die konstruktiven Mängel aller bekannten halbåustierbaren Artikulatoren
liegen darin, daß die räumlich gekrümmte Bewegungsbahn der Kiefergelenkköpfchen
am Patienten nur als geradlinige Bahnen im Artikulator wiedergegeben werden.
-
Hieraus resultieren Unstimmigkeiten in der Bewegungssimulation bei
der instrumentellen Funktionsanalyse einerseits sowie evt.
-
fehlerhafter Rerstellung von Zahnersatz andererseits.
-
Die o. g. Artikulatoren sind klinisch mit ausreichender Genauigkeit
nur dort einsetzbar, wo der Patient eine ausreichende Disklusion im Seitenzahnbereich
über die Front- und Eckzahnführung bei Protrusions- und Laterotrusionsbewegungen
besitzt.
-
Bei einseitig oder beidseitig balancierter Artikulation, die eine
geringe bzw. fehlende Front- und Eckzahnführung bedingt, sind die Bewegungen im
Gelenk des Artikulators deutlich verschieden von jenen des Patienten und damit verliert
die Anwendung von Artikulatoren ihren Sinn. Ausgenommen hiervon ist die reine Scharnierbexçerung
(Offnungsbevegung), die bei allen Geräten richtig wiedergegeben werden kann.
-
Am deutlichsten wird die Unzulänglichkeit der bisherigen halbåustierbaren
Artikulator-Gelenke beim Vergleich der pantographischen Aufzeichnung von Bewegungen
eines Patienten, die den Bildern (Abb.6 a-f) entsprechen; die eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten
halbjustierbarer Artikulatoren sind in Abb.5 a-f dargestellt. Aus diesen Abbildungen
wird ersichtlich, daß die zweifach s-förmige Kurve aus (Abb.6 c+d) durch eine einzige
Gerade (Abb.5 c+d) approximiert wird.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe -zugrunde, die Bewegungen
des Unterkiefers im Artikulator oder Phantomkopf auf gekrümmten und voneinander
getrennten Bahnen ablaufen zu lassen. Bisher war dies nur mit volljustierbaren Geräten
zu erreichen, die in der praktischen Anwendung einen erheblich höheren-Zeitaufwand
im Vergleich zu halbäustierbaren Geräten erfordern.
-
Vorliegende Erfindung soll bei gleichbleibend geringem Zeitaufwand,
wie bei der Handhabung der halbåustierbaren Geräte, deren Bewegungsmuster soweit
verbessern, daß sie die typischen Bewegungsmerkmale der volljustierbaren Geräte
besitzen.
-
Dabei sollen Lage und Intensität von Hediotrusionskontakten im Seitenzahnbereich
weitgehend richtig darstellbar sein.
-
Die genannten Eigenschaften von gekrümmten und getrennt verlaufenden
Protrusions- und Mediotrusionsbahn sind -ebenso Voraussetzung zur Simulation einer
einseitig bzw. beidseitig balancierten Artikulation. Dies ist beispielsweise aann
von Bedeutung, wenn Teil- oder Totalprothesen auf störungsfreies Gleiten einzustellen
sind.
-
Diese Aufgabe wurde in technisch fortschrittlicher Weise durch ein
im Patentanspruch 1 beschriebenes Biefergelenk gelöst.
-
Die weiteren Ausführungsformen sind in den Patentansprüchen 2 und
3 angegeben.
-
In den beiliegenden Figuren ist die erfindungsgemäße Gelenkbox in
schematischer Vereinfachung dargestellt: Uber die Achse U (Abb.1) von 8 mm sind
die Gelenkboxen in entsprechenden Bohrungen im SAN-Artikulator bzw. Whip-Mix-Artikulator
und in die Phantomköpfe der Fa. Frasaco einsetzbar und mit Hilfe von Klemmschrauben
dort zu arretieren.
-
Die Gelenkboxen sind um die o. g. Achse drehbar, so daß der Anlaufwinkel
der Kondylenkugeln an die Gelenkbahnen ZP und ZM variabel bleibt (Abb.3a).
-
Durch den Anschlagflansch V (Abb.1) werden die Abstände der Rotationszentren
Z des rechten und linken Gelenkes auf 100 mm + 0,1 eingestellt.
-
zur die an den Außenflächen der Gelenkboxen befindlichen Dorn D von
2,3 mm und 3 mm Länge können arbiträre Gesichtsbögen v.Sr Typ des Quick-Mount-Bogens
(wa. Whip--Mix Corporation) mit dem Gelenk verbunden werden. Individueliä Gesichtsbögen
vom Almore-Typ sind über die lateralen Dentrierbohrungen auf die gedachten Achsen
ZL auszurichten. Diese Rilfspunkte sind erforderlich, um Oberkiefermodelle räumlich
korrekt dem Kiefergelenk zuordnen zu können.
-
Zur Funktion der Gelenkflächen: Bei geschlossenem Artikulator - entstrechend
der Schlußbißstellung es Patienten - befinden sich die Kondylenkugeln des Unterkiefers
mit 10 mm links und rechts im Punkt Z.
-
Bei einer Vorschubbewegung des Patienten - entsprechend einer Abbißstellung
der Front zähne - gleiten die Kondylen auf der Bahn ZP (Abb.1b), die einem Kreissegment
mit dem Radius von 12,7 mm entspricht, bis zu einem Maximalbetrag von 10 mm nach
vorne. Siehe hierzu Abb. 4 a-f der zantograchischen Aufzeichnung.
-
Bei einer Lateralbewegung - Kaubewegung nach der linken oder rechten
Seite - gleitet die Kondylenkugel der Mediotrusionsseite auf der Bahn ZM nach vorne
innen unten (Abb.2 alb).
-
Sie läuft dabei auf einem Kreissegment mit dem Radius 12,7 mm (Abb.2b),
wobei die Bahn ZM gegenüber ZP um den Winkel von 50 steiler gestellt ist, Dies entspricht
dem in der Literatur als Fischerwinkel angegebenen Wert. Dieser Winkel drückt sich
in der Zeichnung 3b als Höhendifferenz von M gegenüber P mit 0,9 mm aus; entsprechend
dem Tangenswert des Fischerwinkels.
-
Auf der gegenüberliegenden Seite, genannt Laterotrusionsseite, gleitet
die Kondylenkugel von Z nach L (Abb.2a) in Form einer reinen Laterotrusionsbewegung,
genannt Bennett-Bewegung (max. 3 mm). Das Ausmaß dieses Seitwärtsgleitens ist bestimmt
durch den Winkel MZP von 150 (Abb.2a), der als Bennett-Winkel bezeichnet wird.
-
In der pantographsichen Aufzeichnung nach Stuart ergeben sich die
unter Abb.4 a-f gezeigten Diagramme, aus denen (Abb.4 c+d) die kurvilinearen Bahnen
von ZM, ZP und ZL ersichtlich sind.
-
Projektionsbedingt zeigt dabei die Bahn ZN einen anderen, gröseren,
Kurvenradius als ZP.
-
Die Abb.4 a+b zeigen den Bennett-Winkel von 150 zwischen den Bahnen
ZM und ZP. Der mesiale Schenkel ZM ist dabei in Form einer progressiv side shift
ausgeführt.
-
Der Konstruktion der Gelenke wurden die Untersuchungen von Aull und
Guichet zugrunde gelegt. Diese Autoren geben an, daß 34 % aller untersuchten Patienten
in der Protrusionsbahn einen Krümmungsradius von 9,5 mm (=3/8kl) aufweisen, weitere
14 % einen Radius von 13 mm (=1/2"), weitere 18 96 einen Radius von 25,4 mm (=1")
besitzen.
-
Für die vorliegenden Gelenke wurde ein mittlerer Wert von 12,7 mm
für den Radius der Protrusions- und Mediotrusionsbahn gewählt. Der Fischerwinkel
wurde mit 50 berücksichtigt.
-
Die Gelenkbox wird wie folgt hergestellt: Herstellung eines Rohlings
mit der Achse U = 8,0 mm , dem Anschlagflansch V sowie der Gelenkbox mit den aus
Abb.2 a+b ersichtlichen Außenmaßen.
-
Anbringen der Zentrierbohrung auf der Außenfläche der Gelenkbox. Die
Zentrierbohrung ist dabei der Rotationsachse von U gleichzusetzen.
-
Anbringen des Aufnahmedorns mit 2,3 mm 0 und 3 mm Länge entsprechend
der in Abb. 2a und 3b ersichtlichen Position an der lateralen Wand der Gelenkbox.
-
Mit einem Kugelfräser von 10,0 mm wird die Bohrung im Funkt Z (Abb.la)
durchgeführt, bis die Kugelmitte des Fräsers die Rotationsachse um U erreicht.
-
Aus der so erreichten Position Z wird ein Langloch gefräst, bis der
Fräser die Position L erreicht (Abb.1a).
-
Fräser zurückstellen in Position Z und die Gelenkbox um die Achse
U um 45° verdrehen. Dabei entsteht die Ausweichnut w, ersichtlich in Abb.1 a+b Schnitt
E+B.
-
Gelenkbox zurückstellen in die Ausgangsposition. Aus Position Z nach
P fräsen. (Abb.Ia), wobei der Fräser über eine Radienschablone gesteuert ein Kreissegment
mit dem Radius von 12,7 mm durchläuft (Abb.1b).
-
Fräser zurückstellen nach Z. Um die senkrechte Achse durch Z (Abb.2a)
wird die Gelenkbox um 150 entsprechend PZM gedreht (Abb.2a). Um die Achse U wird
die Gelenkbox um den Winkel von 5° im Gegen-Uhrzeiger-Sinn gedreht.
-
Analog wird aus Position Z nach M gefräst, wobei der Fräser über dieselbe
Radienschablone von 12,7 mm Radius gesteuert den Kreisbogen von Z nach M durchläuft
(Abb.2b).
-
Leerseite