DE4018755C1 - - Google Patents

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DE4018755C1
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Tibor Dr. 4000 Duesseldorf De Feher
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    • A61C19/04Measuring instruments specially adapted for dentistry
    • A61C19/05Measuring instruments specially adapted for dentistry for determining occlusion

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Description

Die Erfindung geht aus von einem Artikulator mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen, wie er aus der US 45 56 387 bekannt ist, und hat dessen Weiterentwicklung zu einer Vorrichtung zum Ermitteln der Kieferrelation und zur instrumentellen Okklusionsanalyse zum Gegenstand.
Bekanntlich ist die Funktion des stomatognathen Systems eine Gemeinschaftsleistung der Zähne, der Kiefergelenke, der Muskeln und der Nerven, wobei die räumliche Stellung von Unterkiefer und Kondylen von den Zahnreihen in der Schlußbißstellung bestimmt wird. Funktionsstörungen im Muskel- und Gelenkbereich werden daher insbesondere durch Unterkieferverlagerungen verursacht, da Ober- und Unterkiefer dann zueinander nicht mehr so angeordnet sind, daß eine balancierte, kompressionsfreie Lage der Kondylen in ihrer Scharnierposition und weitestgehend inaktivierte Muskelgruppen resultieren. Eine Verlagerung des Unterkiefers tritt sehr häufig bei Veränderungen der okklusalen Führungsbahnen durch Füllungen, Kronen, Zahnlücken usw. auf, wodurch die physiologische Stellung des Unterkiefers sowie der Kiefergelenke und damit die physiologische Schlußbißstellung verlorengeht. Besonders kritisch sind Dorsal-/Ventralverlagerungen und/oder Distraktion/Kompression des Kiefergelenks, die mit einer einseitigen oder asymmetrischen Verschiebung der Kondylen einhergehen. Der verlagerte Unterkiefer kann nur durch Eingriffe in die Okklusion wieder in die physiologische Position zurückgeführt werden. Eine exakte Diagnose der Verlagerung ist deshalb erforderlich, damit sich feststellen läßt, wie die Lage des Unterkiefers korrigiert werden soll.
Zur Ermittlung der notwendigen Therapie sind unterschiedliche Methoden bekannt. Eine Methode besteht darin, den Oberkiefer schädelbezüglich einzuartikulieren und den Unterkiefer durch ein Funktionsregistrat zu überführen. Eine andere Methode ermöglicht es, den Unterkiefer oder Oberkiefer gelenkbezüglich einzuartikulieren und den Gegenkiefer durch ein Funktionsregistrat zu überführen.
Zur Durchführung der bekannten Methoden umfassen die Artikulatoren, beispielsweise gemäß der DE 24 43 235 C2, ein Unterkiefer- und ein Oberkieferträgerteil. Das Unterkieferträgerteil besteht aus einer Grundplatte mit einem Sockel für das Unterkiefermodell und einem Paar von Säulen, deren kugelförmige Enden eine horizontale Artikulatorscharnierachse definieren. Das Oberkieferträgerteil besteht ebenfalls aus einer Grundplatte mit einem Sockel für das Oberkiefermodell und zwei äußeren Armen, die die Kugelköpfe aufnehmen und eine Schwenkbewegung der beiden Trägerteile gegeneinander erlauben. Die Montage der Kiefermodelle in einen solchen Artikulator erfolgt üblicherweise derart, daß das Ober- oder Unterkiefermodell zunächst schädel- oder gelenkbezüglich in den Artikulator eingegipst wird, d. h. in der räumlichen Lage zur Artikulatorscharnierachse, die mit der von dem Patienten übertragenen Scharnierachse identisch ist. Danach wird das Gegenkiefermodell mittels eines am Patienten genommenen Funktionsregistrats in den Artikulator eingesetzt. Mit dem Artikulator lassen sich nun die Kieferbewegungen simulieren und eine Beurteilung der Okklusion kann vorgenommen werden.
Um die Stellungsbeziehungen zwischen Zahnreihenmodellen des Ober- und Unterkiefers in der Ruhe und in allen Kaubewegungsphasen des Unterkiefers nachahmen zu können, erlauben die Artikulatoren neben der reinen Scharnierbewegung häufig auch Artikulationsbewegungen in Form von Vorschub- und Seitenbewegungen. Zur Reproduktion der hierfür erforderlichen Bewegungsbahn des Unterkiefers gegenüber dem Oberkiefer kann das Oberkieferträgerteil gemäß der eingangs erwähnten US-PS 45 56 387 zwei äußere, gegenüber der Scharnierachse verschieden drehbare Arme besitzen, die als Gelenk- oder Kondylenboxen mit individuell nach den geometrischen Festwerten des Kausystems einstellbaren Gelenkbahnen ausgestattet sind. Diese Gelenkbahnen bilden Führungen für die kugelförmigen Köpfe oder Kondylenköpfe des Unterkieferträgerteils bei der Simulation der Vorschub- und Seitenbewegung des Unterkiefers.
Wesentliche Nachteile dieser Okklusionsanalyse liegen in der Verwendung eines Funktionsregistrats, das den Abgriff der Zentrik am Patienten verlangt und damit eine erhebliche Fehlerquelle darstellt. Im allgemeinen ist die manuelle Führung des Unterkiefers in die Zentrik erforderlich und wird als "Momentanzentrik" mit dem Zentrikregistrat registriert. Andererseits kann man es dem Patienten auch überlassen, die Zentrik selbst einzunehmen. Die Momentanzentrik kann beeinflußt werden durch die eventuell beim Patienten vorhandene fehlerhafte Gestaltung des okklusalen Reliefs, die dann eine fehlerhafte Muskelreflextätigkeit auslöst, welche es dem Patienten dann unmöglich macht, die korrekte Zentrik einzunehmen. Ein sicheres Maß für eine korrekte Einstellung der Kondylen können solche Vorgehensweisen nicht sein. Fehldiagnosen sind deshalb unvermeidbar.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Ermitteln der Kieferrelation und zur instrumentellen Okklusionsanalyse zu schaffen, die eine sichere Diagnose und Therapie der Okklusion erlauben.
Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
Hierdurch wird eine Vorrichtung geschaffen, mit der als Ausgangspunkt für die Diagnose und Therapie der Okklusionsbahnen die physiologische Kieferrelation direkt ermittelt wird. Vom Ober- und Unterkiefer werden unabhängig voneinander anatomisch richtige Modellmontagen erstellt, die vorzugsweise aufgrund der Schlußbißstellung einander zugeordnet werden. Die Vorrichtung erlaubt eine Verlagerung des Oberkiefermodells mit einer sagittalen, vertikalen und horizontalen Verschiebung, wodurch die räumliche Stellung des Oberkiefermodells in der Bißlage, vorzugsweise in maximaler Interkuspidation, zur instrumentellen Scharnierachse eingestellt wird. Wird eine Verlagerung des Oberkiefermodells zur Scharnierachse festgestellt, kann das Oberkieferteil durch einseitige oder beidseitige dreidimensionale Verlagerung der mobilisierbaren Gelenkpfannen korrigiert werden. Eine symmetrische Ausrichtung der Gelenkpfannen ermöglicht, die physiologische Kieferrelation festzustellen und einzurichten. Der zugehörige Okklusionsbiß macht die okklusalen Stör- und Fehlstellen sichtbar. Da nur reine Scharnierbewegungen um die Scharnierachse simuliert werden brauchen, kann allein die Zentrikführung von Ober- und Unterkieferteil genügen.
Die für pathologische Kieferrelationen typischen asymmetrischen kaudalen/ kranialen und/oder dorsalen/ventralen Verlagerungen des Unterkiefers können somit bei der instrumentellen Okklusionsanalyse gemäß der Erfindung bezüglich des Oberkiefermodells aufgezeigt und durch Korrektur der Lage des Oberkiefermodells beseitigt werden. Die Lage des Unterkiefers und damit die zwischen Ober- und Unterkiefer auftretenden Interferenzen können nicht nur festgestellt, sondern die für die Disharmonien verantwortlichen okklusalen Störstellen auch lokalisiert werden. Auf diese Weise ist eine sichere und zuverlässige Bestimmung der Kieferrelation als Ausgangspunkt für die Behandlung eines Patienten zur Erreichung der korrekten Stellung des Unterkiefers möglich.
Die Unteransprüche sind auf vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung gerichtet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand des in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung zur Bestimmung der Kieferrelation,
Fig. 2 zeigt eine Vorderansicht eines Unterkieferträgers der Vorrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht eines Oberkieferträgers der Vorrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 4 zeigt eine Ansicht des Oberkieferträgers gemäß der Linie I-I in Fig. 3,
Fig. 5 zeigt die Rückansicht des Oberkieferträgers bei asymmetrischer Stellung von äußeren Armen des Oberkieferträgers.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Bestimmung der Kieferrelation und zur instrumentellen Okklusionsanalyse, bestehend aus einem Unterkieferteil 1 und einem Oberkieferteil 2, die den menschlichen Unter- und Oberkiefer nachbilden. Dabei ist das Oberkieferteil 2 entlang einer Gelenkachse 3 schwenkbar auf dem Unterkieferteil 1 gelagert. Die Richtung der Schwenkbewegung ist durch den Doppelpfeil A markiert. Diese Bewegung ist gerade umgekehrt gegenüber dem menschlichen Gebiß, bei dem sich der Unterkiefer in bezug auf den Oberkiefer bewegt. Die relative Bewegung ist jedoch die gleiche, so daß vorzugsweise das Unterkieferteil 1 feststehend gewählt wird.
Wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, umfaßt das Unterkieferteil 1 eine Grundplatte 4, die zwei mit Abstand zueinander angeordnete Säulen 5 und einen Modellsockel 6 trägt. Die beiden Säulen 5 erstrecken sich im wesentlichen senkrecht von der Grundplatte 4 und sind in Richtung B zueinander verschiebbar, wofür fluchtende Schlitze 7 in der Grundplatte 4 vorgesehen sind. Mittels jeweils einer Feststellschraube 8 sind die Säulen 5 mit einem wählbaren Abstand an der Grundplatte 4 arretierbar. An ihrem freien Ende weist jede Säule 5 eine erste Führungseinrichtung 9 auf, die die horizontale Gelenkachse 3 darstellen, auf denen das Oberkieferteil 2 eine Schwenkbewegung ausführen kann. Die ersten Führungseinrichtungen 9 bilden eine instrumentelle Scharnierachse und simulieren damit die Scharnierachse des Unterkiefers. Vorzugsweise sind die ersten Führungseinrichtungen 9 als Kugelköpfe ausgebildet, die eine geführte Schwenkbewegung auch bei seitlicher Verkippung des aufliegenden Oberkieferteils 2 gewährleisten. Außenseitig besitzt jeder Kugelkopf 9 eine zentrische Angriffsfläche 10, an der Spitzen einer Transfereinrichtung für die gelenkbezügliche Modellmontage des Unterkiefers auf dem Modellsockel 6 angreifen können. Die Anordnung der Säulen 5 und des Modellsockels 6 erfolgt auf einem T-förmigen Grundriß der Grundplatte 4, der auf einem nach außen sich erstreckenden Arm 11 den Modellsockel 6 und auf einem Querarm 12 die Säulen 5 trägt. Die Standfläche des Unterkieferteils 1 wird aufgespannt von drei höhenverstellbaren Standfüßen 13, 14, 15.
Der Modellsockel 6 bildet den Sekundärsockel eines bekannten Kontrollsockels mit trennbaren Modellsockelteilen "Quicksplit®- Magnetofix-System", der auf seiner mit einem Primärsockel in Eingriff tretenden Oberfläche einzelne Erhebungen 16 aufweist, die mit Kerben in der Bodenfläche des Primärsockels in Eingriff bringbar sind.
Gemäß Fig. 1 umfaßt das Oberkieferteil 2 einen Führungsblock 18, der kopfseitig eine vorstehende Grundplatte 17 trägt und zwischen zwei äußeren Armen 19, 20 angeordnet ist. Der Führungsblock 18 und die äußeren Arme 19, 20 bilden einen Trägerabschnitt, der über zwei Führungseinrichtungen 21 an den äußeren Armen 19, 20 auf der Gelenkachse 3 gelagert ist. Die äußeren Arme 19, 20 simulieren folglich die Gelenkpfannen des Oberkiefers. Zur Übertragung der Schwenkbewegung auf die Grundplatte 17 greifen die äußeren Arme 19, 20 mit jeweils einer Seite an dem Führungsblock 18 an. Beidseits der Mittellinie 100 (Oberkiefermittellinie) der Grundplatte 17 und des Führungsblocks 18 (Fig. 3) sowie beidseits der Längslinie 200 der Grundplatte 17 und des Führungsblocks 18 (Fig. 4) sind die äußeren Arme 19, 20 als rechter Arm 19 und linker Arm 20 angeordnet. Die äußeren Arme 19, 20 und der Führungsblock 18 sind räumlich zueinander versetzbar, wobei die beiden äußeren Arme 19, 20 mit den zweiten Führungseinrichtungen 21 unabhängig voneinander zum Führungsblock 18 einstellbar sind. Die räumliche Verlagerung erfolgt vorzugsweise in zwei senkrecht zueinander verlaufenden Richtungen, und zwar vertikal in Richtung C (parallel Längslinie 200) und horizontal in Richtung D (parallel der Mittellinie 100). Eine einseitige oder asymmetrische Verlagerung der äußeren Arme 19, 20 am Führungsblock bewirkt eine Verlagerung des Oberkiefermodells mit einer seitlichen und/oder vertikalen Verschiebung zur Gelenkachse 3, wie nachstehend noch im einzelnen beschrieben wird.
Die Lagerungsorte des Oberkieferteils 2 auf dem Unterkieferteil 1 werden durch das Paar von zweiten Führungseinrichtungen 21 gebildet, die an den äußeren Armen 19, 20 angeordnet sind und mit den ersten Führungseinrichtungen 9 zusammenarbeiten. Vorzugsweise sind als zweite Führungseinrichtungen 21 Kugelhalbschalen vorgesehen, die einen Sitz für die Kugelköpfe 9 bilden. Um ein Lösen des Sitzes der beiden Führungseinrichtungen 9, 21 zu verhindern, ist eine Sicherungseinrichtung 22 vorgesehen. Gemäß Fig. 3 sind zur Anpassung an einen wählbaren Abstand der Säulen 5 (vgl. Fig. 2) die zweiten Führungseinrichtungen 21 in Ansätzen 23 angeordnet. Die Ansätze 23 werden mittels einer Feststellschraube 24 an dem jeweiligen Arm 19, 20 gehalten und sind entlang des Schlitzes 25 in Richtung B verschiebbar.
Wie in Fig. 3 dargestellt, sind die äußeren Arme 19, 20 spiegelsymmetrisch zur Mittellinie 100 ausgebildet und über jeweils einen rechten bzw. linken Gleitkörper 26 seitlich mit dem Führungsblock 18 verbunden. Die Gleitkörper 26 sind ebenfalls spiegelsymmetrisch zur Mittellinie 100 ausgebildet.
Die Ausgestaltung der Gleitkörper 26 zusammen mit dem Führungsblock 18 und den äußeren Armen 19, 20 ist insbesondere der Fig. 4 in Verbindung mit Fig. 1 zu entnehmen. Wegen der spiegelsymmetrischen Ausbildung des rechten und linken äußeren Armes 19, 20 und des rechten und linken Gleitkörpers 26 gelten die nachfolgenden Ausführungen für beide Seiten.
Der Gleitkörper 26 ist ein im wesentlichen quaderförmiges Gebilde, das auf gegenüberliegenden Seiten einen ersten Führungsansatz 27 und eine zweite Führungsbahn 28 aufweist, deren Längserstreckungen einen Winkel einschließen, vorzugsweise senkrecht zueinander verlaufen. Der Führungsblock 18 besitzt an jeder dem äußeren Arm 19, 20 zugewandten Seite eine erste Führungsbahn 29, die sich parallel der Längsachse 200 in Richtung C erstreckt und den ersten Führungsansatz 27 des Gleitkörpers 26 aufnimmt. Zur Verschiebung des Gleitkörpers 26 entlang der ersten Führungsbahn 29 ist eine Bewegungsschraube 30 vorgesehen. Die Bewegungsschraube 30 ist ortsfest an dem Führungsblock 18 gehalten und erstreckt sich entlang der ersten Führungsbahn 29. Der Gleitkörper 26 sitzt mit seinem Führungsansatz 27, der einen Gewindegang aufweist, auf der Bewegungsschraube 30, wodurch eine definierte Längsverschiebung des Gleitkörpers 26 in Richtung C bei Drehung der Bewegungsschraube 30 möglich ist. Die äußeren Arme 19, 20 sind somit unabhängig voneinander durch jeweils individuelle einseitige Verschiebung der Gleitkörper 26 parallel der Längslinie 200 und damit auch vorzugsweise parallel der Grundplatte 17 verlagerbar. Für eine Anzeige der unabhängigen räumlichen Verlagerungen der äußeren Arme 19, 20 trägt der Führungskörper 18 auf seiner Rückseite eine Skala 31. Die Teilung dieser Skala ist an den Außenkanten der Rückseite des Führungsblocks 18 angebracht, entlang der sich die Gleitkörper 26 verschieben. Die Teilungen beider Seiten sind dabei zueinander ausgerichtet. Die Gleitkörper 26 tragen jeweils einen Teilstrich 32, der für den jeweiligen Gleitkörper 26 die relative Verschiebung in vertikaler Richtung C anzeigt. Eine unterschiedliche Verschiebung der beiden Gleitkörper 26 in Richtung C ergibt eine asymmetrische Stellung der Gleitkörper 26 sowie der äußeren Arme 19, 20 zur Längslinie 200, d. h. die gedachte Verbindungslinie (V) der äußeren Arme 19, 20 schließt einen Winkel ungleich 90° mit der Längslinie 200 ein (vgl. Fig. 5).
Der Gleitkörper 26 nimmt selbst einen äußeren Arm 19, 20 gleitverschieblich auf. Hierfür besitzt der äußere Arm 19, 20 an der dem Führungsblock 18 zugewandten Seite ein flanschartiges Verbindungsstück 33 mit einem zweiten Führungskörper 34. Dieser zweite Führungsansatz 34 ist in der zweiten Führungsbahn 28 des Gleitkörpers 26 gleitend verschiebbar geführt. Hierdurch ist eine räumliche Verlagerung des äußeren Armes 19, 20 gegenüber dem Gleitkörper 26 und damit gegenüber dem Führungsblock 18 möglich. Zur Einstellung der Verlagerung ist eine Bewegungsschraube 35 vorgesehen. Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich, ist die Bewegungsschraube 35 ortsfest an dem flanschartigen Verbindungsstück 33 des äußeren Arms 19, 20 gehalten und erstreckt sich parallel der zweiten Führungsbahn 28 durch den Gleitkörper 26, der mit einer Gewindebohrung auf der Bewegungsschraube 35 sitzt. Durch Drehung der Bewegungsschraube 35 werden die Gleitkörper 26 mit der zugehörigen Seite des Führungskörpers 18 und der äußere Arm 19, 20 zueinander in Richtung D verschoben. Die äußeren Arme 19, 20 sind auch in Richtung D unabhängig voneinander durch jeweils einseitige individuelle Betätigung der Bewegungsschrauben 35 verschiebbar. Für eine Anzeige der räumlichen Verlagerung der unabhängig voneinander einstellbaren äußeren Arme 19, 20 tragen die flanschartigen Verbindungsstücke 33 kopfseitig jeweils eine Skala 36 mit einer wählbaren Teilung. Die Teilungen der beiden äußeren Arme 19, 20 sind dabei zueinander ausgerichtet. Die Gleitkörper 26 tragen einen Teilstrich 37, der für jeden Gleitkörper 26 die relative Versetzung, die hier in horizontaler Richtung erfolgt, anzeigt. Damit eine Abweichung von der symmetrischen Ausrichtung der beiden äußeren Arme 19, 20 zum Gleitkörper 26 einfach erkennbar ist, sind die Teilstriche 37 vorzugsweise an gleicher Stelle bezüglich der Richtung D angebracht. Eine unterschiedliche Verschiebung der äußeren Arme 19, 20 in Richtung D ergibt eine asymmetrische Stellung der äußeren Arme zur Mittellinie 100, d. h. die gedachte Verbindung (V) der äußeren Arme 19, 20 schließt einen Winkel ungleich 90° mit der Mittellinie 100 ein.
Die vorstehend beschriebenen Gleitführungen 27, 29 und 28, 34 sind vorzugsweise als Schwalbenschwanzführungen ausgebildet und in beliebigen Stellungen arretierbar.
Die von dem Führungsblock 18 sich erstreckende Grundplatte 17 ist als Träger des anatomisch richtig montierten Oberkiefermodells ausgebildet. Gemäß Fig. 1 ist an der Grundplatte 17 ein Modellsockel 38 neigungsbeweglich, und zwar in einer Ebene senkrecht zur Grundplatte 17, angeordnet. Mittels einer Feststellschraube 40 ist der Modellsockel 38 mit einer wählbaren Neigung zur Grundplatte 17 arretierbar. Der Modellsockel 38 bildet den Sekundärsockel eines "Quicksplit®-Magnetofix-Systems", der auf seiner mit dem Primärsockel in Eingriff tretenden Oberfläche einzelne Erhebungen aufweist, die mit Kerben in der Bodenfläche des Primärsockels spaltfrei in Eingriff bringbar sind.
Zur Bestimmung der korrekten Lage des Unterkiefers und Durchführung einer Okklusionsanalyse kann mit der vorstehend beschriebenen Vorrichtung wie folgt gearbeitet werden:
Zunächst wird der Oberkieferträger 2 auf den Unterkieferträger 1 gesetzt und die äußeren Arme 19, 20 auf der Gelenkachse 3 gesichert. Die äußeren Arme 19, 20 definieren dann die Lagerungsorte des Oberkieferträgers 2 auf der Gelenkachse 3.
Eine Gleitverschiebung in Richtung D hat dann folgenden Einfluß auf die Verlagerung des Oberkiefermodells (vgl. Fig. 3). Eine beidseitige gleiche Betätigung der Bewegungsschrauben 35 führt zu einer reinen dorsalen oder ventralen Verlagerung des Führungskörpers 18 gegenüber den äußeren Armen 19, 20, die auf der Gelenkachse 3 gehalten werden. Mit dem Führungskörper 18 wird auch die Grundplatte 17, die das Oberkiefermodell trägt, in Richtung D verlagert. Die gedachte Verbindungslinie zwischen den äußeren Armen 19, 20 (V) bzw. den Lagerungsorten der äußeren Arme 19, 20 auf der Gelenkachse 3 verläuft senkrecht zur Mittellinie 100. Eine nur einseitige oder ungleiche Betätigung der Bewegungsschrauben 35 bewirkt dagegen eine asymmetrische Verlagerung der äußeren Arme 19, 20 am Führungskörper 18, so daß die gedachte Verbindungslinie (V) einen Winkel kleiner bzw. größer 90° mit der Mittellinie 100 einschließt. Da die äußeren Arme 19, 20 auf der Gelenkachse 3 liegenbleiben, erfährt die Grundplatte 17 eine Seitenverschiebung, d. h. die asymmetrische Ausrichtung der äußeren Arme 19, 20 bewirkt eine translatorische Verlagerung der Grundplatte 17 kombiniert mit einer Seitenabweichung. Übertragen auf das menschliche Gebiß simulieren die äußeren Arme 19, 20 die Gelenkpfannen des Schädels, deren Verlagerung gegenüber der Scharnierachse des Unterkiefers aus der Stellung der äußeren Arme 19, 20 gegenüber dem Führungskörper 18 und damit aus dem Winkel der Verbindungslinie (V) zur Mittellinie 100 ableitbar ist. Die relative Bewegung der Gelenkpfannen ist übertragbar auf die Bewegung der Kondylen, so daß aus der ermittelten Verlagerung der Gelenkpfannen die Verlagerung der Kondylen ermittelt werden kann. Der Grad der Asymmetrie ist mit Hilfe der Skalen 36 und den Teilstrichen 37 ablesbar. Mit der beschriebenen Vorrichtung kann daher eine symmetrische Stellung der äußeren Arme 19, 20 mittels der Bewegungsschrauben 35 eingestellt werden. Die durch diese Bewegung hervorgerufene Lage des Oberkiefermodells bewirkt eine Änderung der Kieferrelation, die auf diese Weise festgestellt werden kann.
Die Gleitverschiebung in Richtung C hat einen entsprechenden Einfluß auf die Verlagerung des Oberkiefermodells, lediglich eine kaudale oder kraniale Verschiebung des Führungskörpers 18 zu den äußeren Armen 19, 20 tritt an die Stelle der Seitenabweichung. Fig. 5 zeigt das Oberkieferteil 2 wie zu Fig. 4 beschrieben, allerdings mit asymmetrisch zueinander ausgerichteten äußeren Armen 19, 20. Der Grad der Asymmetrie kann an den Teilstrichen 32 abgelesen werden.
Die Kieferrelation kann mit der vorstehend beschriebenen Vorrichtung ermittelt werden.
Von dem Ober- und Unterkiefer eines Patienten werden zunächst Modelle angefertigt und diese unabhängig voneinander anatomisch richtig auf dem Primärsockel eines Kontrollsockels eingegipst. Vorzugsweise wird das Oberkiefermodell schädelbezüglich und das Unterkiefermodell achsenbezüglich eingegipst. Zum schädelbezüglichen Eingipsen des Oberkiefermodells kann die Zahnreihe des Oberkiefers parallel zur Bipupillarlinie des Patienten eingestellt werden. Von den Kiefermodellen wird das Unterkiefermodell auf dem Sekundärsockel 6 des Unterkieferteils 1 der Vorrichtung befestigt. Das Oberkiefermodell wird in einer momentanen Bißlage, vorzugsweise der Schlußbißstellung, auf das feststehende Unterkiefermodell gesetzt. Um eine Verbindung des Oberkiefermodells mit dem Oberkieferträger 2 in dieser Schlußbißstellung zu erreichen, wird die Lage des Sekundärsockels 38 durch eine dreidimensionale Bewegung desselben verändert, bis der Sekundärsockel 38 des Oberkieferträgers 2 spaltfrei in den Primärsockel des Oberkiefermodells in der habituellen Interkuspidation paßt. Da der Sekundärsockel 38 über die Grundplatte 17 an dem Führungskörper 18 und die äußeren Arme 19, 20 befestigt ist, wird die Veränderung der Lage des Sekundärsockels 38 durch eine beidseitig individuelle Verlagerung der äußeren Arme 19, 20 in der vertikalen Richtung C, der horizontalen Richtung D und gegebenenfalls in der sagittalen Richtung B erreicht.
Die für die Schlußbißstellung sich ergebende Stellung der äußeren Arme macht eine asymmetrische Verlagerung des Oberkieferteils über die an den Skalen 31, 33 ablesbaren Werte erkennbar. Aus der instrumentell einstellbaren Lage des Oberkiefermodells läßt sich die Fehlstellung des Unterkiefers feststellen. Unterschiedliche Werte für die beiden äußeren Arme 19, 20 in den Richtungen C, D zeigen an, daß der Unterkiefer in der Schlußbißstellung mit einer vertikalen und/oder horizontalen Verschiebung verlagert ist. Diese beim Patienten in der Schlußbißstellung vorliegende Kieferrelation wird als Ist-Stellung bezeichnet.
Die physiologische Kieferrelation und damit die Soll-Stellung kann durch Verlagerung des Oberkiefermodells ausgehend von der Ist-Stellung erreicht werden. Die Soll-Stellung wird durch symmetrisches Ausrichten der äußeren Arme 19, 20 am Oberkieferträger 2 und Übereinanderlegen der Oberkiefer-Mittellinie und Unterkiefer-Mittellinie erreicht. Hierzu werden ausgehend von den abgelesenen Werten an den Skalen 31, 33 die äußeren Arme 19, 20 durch Betätigen der Bewegungsschrauben 30 und 35 verändert, bis eine symmetrische Stellung der äußeren Arme 19, 20 zu den Linien 100 und 200 eingestellt ist. Mit der Schraube 24 können die äußeren Arme 19, 20 noch so ausgerichtet werden, daß die Oberkiefer-Mittellinie und die Unterkiefer-Mittellinie aus einer parallelen Stellung in die übereinanderliegende Stellung gebracht werden. Die für die Soll-Stellung sich ergebende Kieferrelation zeigt die therapeutische Unterkieferstellung und die für die unphysiologische Kieferrelation verantwortlichen okklusalen Störstellen.

Claims (12)

1. Vorrichtung zum Ermitteln der Kieferrelation und zur instrumentellen Okklusionsanalyse, bestehend aus einem Unterkieferteil und einem Oberkieferteil mit jeweils einer Grundplatte als Träger für ein Kiefermodell, wobei das Oberkieferteil entlang einer Schwenkachse auf dem Unterkieferteil beweglich gelagert ist mittels zweier äußerer Arme, die beidseitig eines die Grundplatte (17) tragenden Führungskörpers (18) verstellbar angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verlagerung des Oberkieferteils (2) in einer Schwenkachsenposition die äußeren Arme (19, 20) gegenüber dem Führungskörper (18) unabhängig voneinander verschiebbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Arme (19, 20) vertikal und parallel zur Mittellinie (100) der Grundplatte (17) verschiebbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Arme (19, 20) jeweils einzeln gleitend verschiebbar an einem Gleitkörper (26) geführt sind, der gleitend verschiebbar an dem Führungskörper (18) geführt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitkörper (26) jeweils mit einem ersten Führungsansatz (27) und einer zweiten Führungsbahn (28) ausgebildet sind, die mit ersten Führungsbahnen (29) in den gegenüberliegenden Seiten des Führungskörpers (18) und den zweiten Führungsansätzen (34) an den äußeren Armen (19, 20) zusammenwirken.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Längserstreckungen des ersten Führungsansatzes (27) und der zweiten Führungsbahn (28) senkrecht zueinander verlaufen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Arme (19, 20) und die Gleitkörper (26) spiegelbildlich zur Längsachse (200) des Führungskörpers (18) ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Arme zweite Führungseinrichtungen (21) aufweisen, die einen Sitz bilden für erste Führungseinrichtungen (9) an dem Unterkieferteil (1), die die Gelenkachse (3) simulieren.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Führungseinrichtungen (9) als Kugelköpfe und die zweiten Führungseinrichtungen (21) als Kugelhalbschalen ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Führungseinrichtungen (21) in Ansätzen (23) angeordnet sind, die zur Mittellinie (100) der Grundplatte (17) und zur Längslinie (200) des Führungskörpers (18) seitlich (sagittal) verschiebbar an den äußeren Armen (19, 20) befestigbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ermitteln der unabhängigen Verlagerung der beiden äußeren Arme (19, 20) gegenüber dem Führungskörper (18) Skalen (31, 36) vorgesehen sind, gegenüber denen ein mitverlagerter Teilstrich (32, 37) ein Maß für die Verlagerung ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kiefermodelle jeweils über einen Kontrollsockel (6, 38) an dem Unterkiefer- oder Oberkieferteil (1, 2) befestigt sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontrollsockel (38) für das Oberkiefermodell neigungsbeweglich an dem Oberkieferteil (2) gehalten ist.
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