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Abspannvorrichtung für einen Strebförderer
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Die Erfindung betrifft eine Abspannvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Eine derartige Abspannvorrichtung ist in der DE-OS 23 19 965 offenbart.
Bei dieser Abspannvorrichtung stützt sich der auf den Spanntisch wirkende Stütz
zylinder nahe der Streckenfirste ab. Infolgedessen ist die Schubkraft dieses Stützzylinders
in etwa rechtwinklig zu der Spannplattenführung und den die Spannplatte beaufschlagenden
Schubkolbengetrieben gerichtet.
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Deshalb ist dieser Stützzylinder nicht imstande, die die Spannplatte
entgegen der Strebneigung beaufschlagenden Schubkolbengetriebe zu unterstützen.
Im Gegenteil, diese Schubkolbengetriebe müssen eine erheblich größere Schubkraft
als die am Strebförderer wirksame Abtriebskraft aufbringen, weil dieser Stütz zylinder
die Spannplattenführung mit einer erheblichen Reibung belastet. Um diese Reibungskräfte
auszuschalten, müßte
der Stütz zylinder jeweils dann entspannt werden,
wenn die an der Spannplatte angreifenden Schubkolbengetriebe beaufschlagt werden.
Außerdem ist die vorbeschriebene Abspannvorrichtung dann nachteilig, wenn der Strebförderer
nicht, wie in der vorgenannten Druckschrift offenbart, mit einer Kette mit dem Spanntisch
verbunden ist, sondern unmittelbar auf diesem aufgesetzt ist. Bei der Einschaltung
einer Zugkette ist es möglich, diese in Höhe der Längsachsen der Schubkolbengetriebe
an die Spannplatte anzuschlagen. Wenn der Strebförderer direkt auf den Spanntisch
gesetzt ist, müssen die die Spannplatte beaufschlagenden Schubkolbengetriebe unter
dem Strebförderer bzw. Maschinenrahmen angeordnet sein, da seitlich des Maschinenrahmens
wegen der Antriebe kein Raum ist.Bei einer solchen Anordnung der Schubkolbengetriebe
-also unter dem Maschinenrahmen - entsteht bei der Beaufschlagung der Schubkolbengetriebe
ein Drehmoment, das die Spannplattenführung quer belastet und ebenfalls Reibungskräfte
erzeugt, die von den Schubkolbengetrieben überwunden werden müssen. Infolgedessen
müssen die Schubkolbengetriebe entsprechend groß ausgelegt werden, und ist der Energieverbrauch
verhältnismäßig groß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache und solide
Abstützung fur den auf den Spanntisch wirkenden Stütz zylinder zu schaffen, wobei
dieser so angeordnet ist, daß dessen Schubkraft in möglichst großem Maß der Abtriebskraft
des Strebförderers entgegenwirkt. Diese Aufgabe wird nach der Lehre aus dem Anspruch
1 gelöst. Bei einer nach dieser Lehre ausgebildeten Abspannvorrichtung können die
die Spannplatte beaufschlagenden Schubkolbengetriebe nicht nur deshalb erheblich
schwächer bemessen sein, weil die in der Spannplattenführung vorhandene Reibung
erheblich geringer ist, sondern auch deshalb, weil der auf den Spanntisch wirkende
Stützzylinder die Schubkolbengetriebe unterstützt. Da der Stütz zylinder oberhalb
und die an der Spannplatte angreifenden Schubkolbengetriebe unterhalb des Strebförderers
angreifen,
ergeben sich - bezogen auf die Spannplattenführung -
in etwa symmetrische Kräfte, deren resultierende Kraft in etwa parallel zur Spannplattenführung
gerichtet ist. Die den Maschinenrahmen oberseitig umgreifende Brücke, an der der
Stütz zylinder angreift, führt zu einer Verstärkung des Maschinenrahmens, so daß
dieser die durch die Abstützung hervorgerufenen Kräfte aufzunehmen und auf die Spannplatte
zu übertragen vermag.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
vereinfachten Zeichnung beschrieben: Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemäß ausgestaltete
Abspannvorrichtung in der Seitenansicht und Fig. 2 die Abspannvorrichtung nach Fig.
1 in der Draufsicht.
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Die in Fig. 1 allgemein mit 1 bezeichnete Abspannvorrichtung steht
in einer Kopfstrecke 2 und zwar vor der Mündung 3 eines geneigten Strebes 4. Die
Kopfstrecke 2 ist in bekannter, nicht dargestellter Weise mittels Tübbings und der
Streb 4 mittels andeutungsweise dargestellter Ausbaustempel 5 ausgebaut.
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Die wesentlichen Bestandteile der Abspannvorrichtung 1 sind ein Abspannbalken
6 mit zwei Stützzylindern 7, ein allgemein mit 8 bezeichneter, den Maschinenrahmen
9 eines sich durch den Streb 4 erstreckenden Strebförderers 11 tragender Spanntisch
und zwei auf den Spanntisch 8 wirkende Stützzylinder 12, die in der Vertikal ebene
schwenkbeweglich an einer den Maschinenrahmen 9 oberseitig umgreifenden und an diesem
befestigten Brücke 13 angelenkt sind und sich mit ihren Kolbenstangen 14 dicht oberhalb
der Strebmündung 3 am strebseitigen Streckenstoß 15 abstützen.
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Der Abspannbalken 6 durchfaßt längs der Streckenachse mit Gleitspiel
das Unterteil 16 des Spanntisches 8 und ist endseitig jeweils über ein Doppelgelenk
17 mit einer Pratze 18 verbunden, in denen die Stützzylinder 7 zwischen Stegen 19
in einer sich rechtwinklig zur Streckenlängsachse erstreckenden Vertikalebene schwenkbeweglich
gehalten sind.
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Das Oberteil 21 des Spanntisches 8 besteht aus einer mit dem Maschinenrahmen
9 fest verbundenen Spannplatte 22, die auf einem Führungsbalken 23 längs der Streblängsachse
verschieblich geführt ist. Hierzu sind zwei nur in Fig. 1
gestrichelt
dargestellte Schubkolbengetriebe 24 vorgesehen.
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Die Befestigung bzw. Abstützung des Oberteils 21 am Unterteil 16 ist
einerseits durch ein den Führungsbalken 23 mit dem Unterteil 16 verbindendes Gelenk
25 und andererseits durch zwei ebenfalls nur in Fig. 1 dargestellte Kolben-Zylinder
26 gesichert, die einerseits gelenkig an der Spannplatte 22 angreifen und andererseits
ebenfalls gelenkig am Unterteil 16 abgestützt sind.
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Auf dem Abspannbalken 6 ist ein nur in Fig. 2 dargestellter Rahmen
27 verschieblich, der als Widerlager für einen am Unterteil 16 zwischen nur in Fig.
1 ersichtlichen Stegen 28 angelenkten, doppelt wirkenden Rückzylinder 29 dient.
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Der Rahmen 27 ist in mehreren, durch Löcher 31 dargestellten Stellungen
auf dem Abspannbalken 6 arretierbar.
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Die Stützzylinder 12 liegen auf einer Konsole 32 auf, an deren Enden
jeweils ein sich am Maschinenrahmen 9 abstützender Kolben-Zylinder 33 angreift.
Mit 34 ist ein Antrieb für den Strebförderer 11 bzw. eine an diesem entlang geführte
Gewinnungsmaschine dargestellt.
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Im folgenden wird die Funktion der Abspannvorrichtung erklärt: Die
Abspannvorrichtung 1 hat den Zweck zu erfüllen, den Strebförderer 11 entgegen der
durch Pfeil 35 (Fig. 1) dargestellten und in Streblängsrichtung gerichteten Abtriebskraft
in der dargestellten Stellung zu halten. Außerdem muß die Abspannvorrichtung 1 geeignet
sein, den Rückbewegungen des Strebförderers 11 zu folgen.
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Im Normalbetrieb wird der Strebförderer 11 mittels des Spanntisches
8 vom Abspannbalken 6 gehalten, dessen Stützzylinder 7 gegen die Firste gesetzt
sind. Die auf den Spanntisch 8 wirkenden Stützzylinder 12 sind geraubt. In dieser
Stellung kann der Strebförderer 11 mit dem Spanntisch 8 auf dem Abspannbalken 6
in die durch Pfeil 26 in Fig. 2 dargestellte Vortriebsrichtung
rücken,
wobei er von nicht dargestellten, im Streb angeordneten Rückzylindern und dem Rückzylinder
29 vorgeschoben wird. Wenn der Strebförderer 11 bzw. der Spanntisch 8 das in Vortriebsrichtung
36 zeigende Ende des Abspannbalkens 6 erreicht hat, muß der Abspannbalken 6 vorgerückt
werden. Hierzu werden zunächst die Stützzylinder 12 gegen den strebseitigen Streckenstoß
15 gesetzt und dann die Stützstempel 7 geraubt. Der Abtriebskraft 35 wird nun mittels
der Stützstempel 12 und den Schubkolbengetrieben 24 entgegengewirkt. Nun kann der
Abspannbalken 6 mit seinen Stütz zylindern 7 durch Einfahren des Rückzylinders 29
in Vortriebsrichtung 36 gerückt werden. Dabei wird der Rahmen 27 mehrmals auf dem
Abspannbalken 6 arretiert. Hierdurch ist es möglich, mit einem kurzen Rückzylinder
29 den Abspannbalken 6 selbst bzw. den Strebförderer 11 über die ganze Länge des
Abspannbalkens 6 zu rücken. Wenn der Abspannbalken 6 vorgerückt worden ist, werden
zunächst die Stütz zylinder 7 wieder gesetzt und dann die Stützzylinder 12 geraubt.
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Bei jedem Wechsel zwischen Setzen und Rauben der Stütz zylinder 7,
12 wandert der Strebförderer 11 um ein geringes Maß zur nicht dargestellten Fuß
strecke hin, das der Summe des Spiels in den einzelnen Verbindungsgliedern entspricht.
Deshalb ist es erforderlich, den Strebförderer 11 in längeren Zeitabständen zur
Kopfstrecke 2 hin etwas hochzuziehen. Hierzu werden die Stützzylinder 12 und die
Schubkolbengetriebe 24 zugleich beaufschlagt.
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Bei diesem Arbeitsschritt sowie beim Rücken des Abspannbalkens 6 wird
der Maschinenrahmen 9 zusätzlich zu den vom Antrieb 34 stammenden Antriebskräften
durch die Setzkräfte der Stützzylinder 12 erheblich belastet. Die Brücke 13 stellt
sich hier als ein Glied dar, das die Setzkräfte der Stützzylinder 12 gut überträgt
und zugleich die Stabilität des Maschinenrahmens 9 vergrößert, so daß dieser nicht
überbelastet wird. Die Angriffshöhe der Stützzylinder 12 am
strebseitigen
Streckenstoß 15 ist willkürlich veränderlich und kann durch das Ein- bzw. Ausfahren
der Kolben-Zylinder 33 den örtlichen Gegebenheiten, insbesondere an die Größe der
Strebmündung 3 angepaßt werden.
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