DE2831999B1 - Behaelter mit veraenderbarem Volumen - Google Patents
Behaelter mit veraenderbarem VolumenInfo
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Description
50
Die Erfindung bezieht sich auf einen Behälter mit veränderbarem Volumen und mit zumindest einer im
wesentlichen starren Begrenzungsfläche, insbesondere für die Aufnahme von Tintenflüssigkeit zur Versorgung
von Tintenschreibwerken, z.B. Tintenmosaikschreibwerken für Büro-, Daten- oder Fernschreibmaschinen.
Zur Versorgung von Tintenschreibwerken werden sowohl offene als auch geschlossene Tintenvorratsbehälter
angewendet. Sogenannte offene Tintenvorratsbehälter haben zumeist im wesentlichen starre Wandungen,
da in diesen Fällen das Volumen der verbrauchten Tinte in diesen Behältern durch nachströmende Luft
ersetzt wird. Gegenüber diesen offenen Tintenvorratsbehältern bieten die sogenannten geschlossenen Tintenvorratsbehälter
verschiedene Vorteile. So ist beispielsweise eine Verunreinigung der Tinte durch Vermengung
mit festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen, sowie eine Verdunstung der Tintenflüssigkeit ausgeschlossen.
Um den Volumenverlust von verbrauchter Tinte auszugleichen, ist es aber bei diesen geschlossenen
Systemen erforderlich, zumindest einen Teil der Wandungen beweglich auszugestalten. Das bedeutet in
der Praxis, daß als bewegliche Wandungsteile Folien Verwendung finden, welche der entweichenden Tintenflüssigkeit
folgen.
So ist es beispielsweise bekannt (DE-OS 23 23 762), den Tintenvorrat in einem aus'flexibler Folie bestehenden
Tintensack unterzubringen, welcher zwischen zwei formstabilen Platten eingeklemmt ist. Andererseits ist es
auch bekannt (DE-OS 26 10 518), den Tintenvorratsbehälter aus einer formstabilen Halbschale und einer
daran anschließenden Wandung aus ähnlich der formstabilen Halbschale gebildeten flexiblen Folie
aufzubauen.
Die flexiblen Folien müssen dünn sein, um nachgiebig genug zu sein, und sind entsprechend verletzungsanfällig,
so daß zu ihrem Schütze Vorkehrungen getroffen werden müssen. Sind die flexiblen Folien elastisch
verformbar, so üben sie je nach Dehnungsgrad unterschiedliche Kräfte auf die umschlossene Tintenflüssigkeit
aus. Für einen sauberen Schreibbetrieb ist dies aber ungünstig. Flexibles Folienmaterial, welches
nicht oder kaum elastisch verformbar ist, bildet bei Lageveränderung unterschiedlich viele und unterschiedlich
ausgeprägte Falten. Bei der Faltenbildung und bei der Faltenauflösung treten ebenfalls sich auf die
umschlossene Tintenflüssigkeit auswirkende unterschiedliche Kräfte auf, die auch das Schreibsystem
ungünstig beeinflussen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nunmehr darin, einen Tintenvorratsbehälter zu schaffen,
dessen Wandungsteile im wesentlichen formstabil sind und dessen Volumenveränderung durch Zusammenfaltung
von Wandungsteilen unter über den ganzen Veränderungsbereich im wesentlichen gleichen Bedingungen
erfolgt.
Ein Behälter mit einem veränderbaren Volumen, welcher dieser gestellten Aufgabe gerecht wird, ist
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß dieser Behälter gebildet ist aus zwei gleichen in parallelen
Ebenen verlaufenden, im wesentlichen formstabilen regelmäßigen Vielecken und mit einer der Seitenanzahl
der Vielecke entsprechenden Anzahl von kongruenten Dreiecksflächen, von denen jede Dreiecksfläche an
einer Seite der Vielecke mit einer gleichlangen Basisseite und mit den beiden anderen Seiten mit Seiten
jeweils nebeneinander an dem gegenüberliegenden Vieleck angelenkter Dreiecksflächen gelenkig verbunden
und derart dimensioniert ist, daß der über der Basisseite der Dreiecksfläche seitlich in Verlängerung
dieser Basisseite verschobene Eckpunkt auf einer zu der Verlängerung senkrechten, um einen durch Verformbarkeit
des Materials und der Gelenkverbindung zugelassenen Betrag parallel zur Tangente des Vieleckumkreises
in den Kreis rückverschöbenen Geraden und in einer Höhe über der Verlängerung der Basisseite
liegt, deren Projektionslänge in der Vieleckebene sich maximal ergibt aus dem senkrechten Abstand zwischen
der Verlängerung der Basisseite und dem entfernten Schnittpunkt des Vieleckumkreises mit einer zur
besagten Kreistangente in Richtung in den Kreis hinein um den doppelten durch die Verformbarkeit des
Materials und der Gelenkverbindungen zugelassenen Betrag parallel verschobenen Geraden.
Der erfindungsgemäße Behälter mit dem veränderba-
INSPECTS)
ren Volumen zeichnet sich einerseits durch relativ hohe Stabilität und andererseits insbesondere durch ein
gleichförmiges Verhalten gegenüber der eingeschlossenen Tintenflüssigkeit bei Volumensänderungen über
den gesamten Veränderungsbereich aus. Diese Eigenschäften werden erreicht durch Berücksichtigung
geometrischer Zusammenhänge für die Gestaltung der Einzelflächen und einer gegebenen Verformbarkeit des
Materials und/oder der Gelenkverbindungen. Da die den mit den Seiten der Vielecke gelenkig verbundenen
Basisseiten der Dreiecksflächen gegenüberliegenden, an die Ecken des gegenüberliegenden Vielecks anstoßenden
Eckpunkte jeder der Dreiecksflächen sich bei der Zusammenfaltung auf einer angenäherten Tangentenebene des Vieleckumkreises bewegen, erfahren die
beiden Vieleckflächen gegeneinander dabei eine Verdrehung. Der jeweilige Verdrehwinkel ist ausnutzbar,
um den Volumeninhalt des Behälters anzuzeigen. Die beiden Vielecke lassen sich bis auf die Stärke der
zwischengefalteten Dreiecksflächen einander annähern, so daß kaum ein umschlossenes Volumen im zusammengefalteten
Behälter verbleibt.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der im Volumen veränderbare Behälter dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Behälter zusammengefügt und die an der Verbindungsstelle aneinanderliegenden
Vielecke der Behälter als geöffnete Vielecke ausgestaltet sind. Damit kann die Hubhöhe des Behältersystems
bei gleichbleibenden Grundflächen entsprechend vervielfacht werden. JO
Bei einer Ausführungsform gemäß der Weiterbildung der Erfindung ist der Behälter dadurch gekennzeichnet,
daß die seitliche Verschiebung der Ecken über den Basisseiten der Dreiecke bei benachbarten Behältern
gegensinnig verläuft. Dadurch wird erreicht, daß sich die j5
bei Volumenveränderung auftretende Drehung der Vielecke gegeneinander jeweils innerhalb von zwei
Behälterteilen kompensiert.
Die geometrischen Gesetzmäßigkeiten sowie ein Ausführungsbeispiel sind anhand der Zeichnung im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
F i g. 1 einen Tintenvorratsbehälter in einer Seitenansicht,
F i g. 2 eine Abwicklung des faltbaren Behälters und
F i g. 3 die geometrischen Zusammenhänge für die Dimensionierung der Behälterelemente.
Bei der Ausführungsform und dem Berechnungsbeispiel wird von einer Behältergrundfläche ausgegangen,
welche die Form eines regelmäßigen Sechseckes aufweist. Ähnliche Formen und gleiche Überlegungen
gelten aber auch bei Behältern mit Grundflächen in der Form regelmäßiger Vielecke, welche eine andere
beliebige Eckenzahl aufweisen: Steigende Eckenzahl der Grundflächen führen zu einem größeren erreichbaren
Hubbetrag bei gleicher Grundfläche, erhöhen aber auch die Anzahl der Gelenkverbindungen zwischen den
einzelnen Flächenelementen und damit unter anderem den Herstellungsaufwand.
Innerhalb eines geschnitten dargestellten Gehäuses 1 ist ein Behältersystem zur Aufnahme von Tintenflüssigkeit
im aufgefalteten Zustand dargestellt. Die Grundfläche 2 des Behältersystems wird durch ein eingesetztes
Gehäuseteil gebildet und weist zentrisch einen Gummipfropfen 3 auf, welcher zur Entnahme der Tintenflüssigkeit
mittels einer Hohlnadel durchstochen werden kann. Das Behältersystem ist aufgebaut aus zwei
spiegelbildlich gestalteten, miteinander verbundenen Behälterteilen 4.
Aus der in F i g. 2 dargestellten Abwicklung des Behältersystems ist entnehmbar, daß die obere Deckfläche
5 des oberen Behälterteils ein regelmäßiges Sechseck darstellt. Zwischen den beiden Behälterteilen
4 befindet sich keine Zwischenbegrenzung, dennoch bilden die Begrenzungskanten ein mit der Deckfläche 5
deckungsgleiches regelmäßiges Sechseck. Wie bereits anhand der F i g. 1 erwähnt wurde, wird die Grundfläche
des unteren Behälterteils 4 durch einen Wandungsteil 2 des Gehäuses 1 gebildet und zwar ebenfalls in der Form
eines regelmäßigen Sechseckes.
Die Seitenelemente der Behälterteile 4 werden gebildet aus miteinander und mit der Deckfläche 5 bzw.
der Grundfläche 2 verbundenen Dreiecksflächen 6. Die Dreiecksflächen des gegenüberliegenden Behälterteils
sind gleichartig aber spiegelbildlich gestaltet. Die Wandungsteile der miteinander verbundenen Behälterteile
4 sind aus einem folienartigen Werkstoff erstellt und an den dargestellten Konturen mit Faltkanten 7
versehen. Diese Faltkanten 7 bilden die Gelenke zwischen den Dreiecksflächen 6 untereinander und zu
der Grundfläche 2 bzw. der Deckfläche 5.
Die für die Gestaltung der Wandungsteile der Behälter zu berücksichtigenden Gesichtspunkte sind
anhand der Fig.3 erläutert. Strichpunktiert ist eine Grundfläche des Behälters, z. B. die Deckfläche 5, als
regelmäßiges Sechseck dargestellt Dieses Sechseck ist von einem Umkreis U mit dem Radius R umschrieben.
Die Gestaltung einer Dreiecksfläche 6 ergibt sich aus der Überlegung, daß sich die Dreiecksfläche 6 mit den
Eckpunkten A, B, C nur dann um die Faltkante c schwenken läßt, wenn der Eckpunkt C des Dreiecks 6
einerseits in einer zur Geraden csenkrechten Ebene und gleichzeitig in einer Tangentialebene des Umkreises U
seine Bewegungsbahn beschreiben kann. Rein geometrisch ist diese Bedingung lediglich in einer einzigen
Position eines entsprechend gestalteten Dreiecks erfüllt, so daß nach diesen Gesichtspunkten ein Lösungsweg als
nicht gegeben erscheint.
Zieht man aber in diese Betrachtungsweise einen in der Praxis gegebenen Umstand mit ein, so bestätigt sich
in der Theorie auch das praktische Ergebnis, daß es in Anlehnung an die ursprünglich dargelegten geometrischen
Bedingungen möglich ist, eine Faltung eines entsprechend ausgestalteten Behälters nach festen
Regeln durchzuführen. Der in Betracht zu ziehende praktische Umstand ergibt sich aus geringer Verformbarkeit
des Materials, insbesondere aber aus der Verformbarkeit innerhalb der Gelenkverbindungen.
Aus dieser Erkenntnis heraus führen die anhand der F i g. 3 gemachten Überlegungen zu einem brauchbaren
praktischen Ergebnis.
Wird die angestrebte Schwenkebene für den Eckpunkt C der Dreiecksfläche 6 um den Betrag d der
Verformbarkeit von der Tangentialebene des Umkreises in den Umkreis [/hinein verschoben, so wird unter
nochmaliger Ausnutzung der Verformbarkeit ein Schwenkweg für den Eckpunkt C der Dreiecksfläche 6
erzielt, welcher in einer durch die Schnittpunkte D und E des Umkreises U gehenden, mit einer zur Tangentenebene des Umkreises i/um den doppelten Verformbarkeitsbetrag
d in den Umkreis {/parallel verschobenen Ebene liegt. Die Dreiecksfläche 6 mit den Eckpunkten
A, B, C und den Seiten a, b, c wird dieser Bestimmung gerecht. Es gelten folgende geometrische Gesetzmäßigkeiten:
die Seite c der Dreiecksfläche 6 entspricht der Länge einer Seite des Vielecks,
die Länge der Seite b ergibt sich aus
1 / / ~ c Y2
V \ ~2J +
die Länge der Seite α ergibt sich aus
a | -1/(R-*. | >$ + *■ |
die seitliche Seite c ergibt |
Verschiebung e sich aus |
des Eckpunktes C |
e = R- d | C |
ίο
zur
15 Dreiecksfläche über der Seite c unter der vorliegend
gegebenen Voraussetzung, daß eine annähernd vollständige Annäherung der beiden Vieleckseiten gegeneinander
erreichbar sein soll. Soll ein Restabstand, d. h. ein Restvolumen übrig bleiben, so bestimmt sich die
Höhe der Dreiecksfläche 6 über ihrer Seite c aus der Wurzel der Summe von h2 und dem quadrierten Betrag
der Resthöhe. Der Wert h stellt denn lediglich die
Projektion der tatsächlichen Höhe der Dreiecksfläche 6 auf die Vielecksebene dar.
Bei einer regelmäßigen Sechseckgrundfläche einer angenommenen Verformbarkeit d des Materials und
insbesondere in den Gelenkverbindungen und einer Einheitsseitenlänge von C= 1 ergibt sich folgende
Wertetabelle:
Der Mittelpunkt des Umkreises liegt um den Betrag r und der Eckpunkt C liegt um den Betrag h über der
durch die Seite c bestimmten Geraden. Daraus ergibt sich weiter
sich weiter π π
a = 2R sin — = 2r tan —,
η η
Der erreichbare Hub /f eines einfachen Behälters
ergibt sich aus
ff— 9 Π7Ε—I
beim Ausführungsbeispiel verdoppelt sich dieser Betrag.
Der Wert h entspricht unmittelbar der Höhe der
25
30
°'490
0,499
0,499
0,929
Das Ausführungsbeispiel nach den F i g. 1 und 2 zeigt
zwei Einzelbehälter zu einem Behältersystem zusammengefügt, wobei die gemeinsame Vielecksgrundfläche
offen ist. Durch weiteres Anfügen zusätzlicher gleichgestalteter Einzelbehälter ohne Wandungsteile an den
jeweils gemeinsamen Vielecksgrundflächen läßt sich ein längenveränderbares schlauchförmiges Gebilde herstellen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Behälter mit veränderbarem Volumen und zumindest einer im wesentlichen starren Begrenzungsfläche,
insbesondere für die Aufnahme von Tintenflüssigkeit zur Versorgung von Tintenschreibwerken,
z. B. Tintenmosaikschreibwerken für Büro-, Daten- oder Fernschreibmaschinen, dadurch
gekennzeichnet, daß dieser Behälter gebildet ist aus zwei gleichen in parallelen Ebenen verlaufenden,
im wesentlichen formstabilen regelmäßigen Vielecken (5) und mit einer der Seitenanzahl der
Vielecke (5) entsprechenden Anzahl von kongruenten Dreiecksflächen (6), von denen jede Dreiecksfläehe
(6) an einer Seite der Vielecke (5) mit einer gleichlangen Basisseite (c) und mit den beiden
anderen Seiten (a, b) mit Seiten (a, b) jeweils nebeneinander an dem gegenüberliegenden Vieleck
angelenkter Dreiecksflächen gelenkig verbunden und derart dimensioniert ist, daß der über der
Basisseite (c) der Dreiecksfläche (6) seitlich in Verlängerung dieser Basisseite verschobene Eckpunkt
(C) auf einer zu der Verlängerung senkrechten, um einen durch Verformbarkeit des Materials
und der Gelenkverbindung zugelassenen Betrag (d) parallel zur Tangente des Vieleckumkreises (U) in
den Kreis rückverschobenen Geraden und in einer Höhe (h) über der Verlängerung der Basisseite (c)
liegt, deren Projektionslänge in der Vieleckebene sich maximal ergibt aus dem senkrechten Abstand
zwischen der Verlängerung der Basisseite (c) und dem entfernten Schnittpunkt (D) des Vieleckumkreises
(U) mit einer zur besagten Kreistangente in Richtung in den Kreis hinein um den doppelten
durch die Verformbarkeit des Materials und der Gelenkverbindungen zugelassenen Betrag (2d) parallel
verschobenen Geraden.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Behälter zusammengefügt
und die an der Verbindungsstelle aneinanderliegenden Vielecke der Behälter als geöffnete
Vielecke ausgestaltet sind.
3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die seitliche Verschiebung der Ecken
(C) über den Basisseiten (c) der Dreiecke (6) bei benachbarten Behältern (4) gegensinnig verläuft.
Priority Applications (8)
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