DE2830275B2 - Preßwerkzeug zur Herstellung einer Innenkontur eines vorgeformten Werkstücks - Google Patents
Preßwerkzeug zur Herstellung einer Innenkontur eines vorgeformten WerkstücksInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Preßwerkzeug der im 5^
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art. Ein derartiges Werkzeug ist als Schmiedewerkzeug aus der
US-PS 25 57 722 bekannt.
Betrachtet man den Einshtzfall des Preßwerkzeugs zur Gewinnung der Innenkontur eines Achszapfens, so
ist diese Innenkontur hinterschnitten, so daß bei üblichen Herstellverfahren nach der Herstellung einer
zylindrischen Innenkontur durch materialabtragende Verformung die endgültige Innenkontur hergestellt
werden muß. Diese Formgebung durch Materialabtrag bedeutet einen erheblichen Aufwand an Material,
Werkzeugen und Fertigungszeit, wobei berücksichtigt werden muß, daß die Innenkontur mit erheblicher
Genauigkeit, d. h. unter Einhaltung geringer Toleranzen,
hergestellt werden muß. Diesen Nachteil vermeidet das oben definierte bekannte Werkzeug. Es ist jedoch für
eine Serienfertigung wenig geeignet, da ein Antri;b für
Bewegungen der Spreizformhülse fehlt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Preßwerkzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 zu schaffen, das auf spanlosem Wege auch komplizierte Innenkonturen, d.h. solche mit Hinterschnitt,
in vorgeformten Werkstücken in selbsttätiger Antriebsweise herzustellen gestattet Das schließt
verständlicherweise eine nachträgliche Oberflächenbearbeitung durch Schleifen, Rollen oder dergleichen nicht
aus. Dabei ist die Anwendung nicht auf die Herstellung von Achszapfen für Kraftfahrzeuge beschränkt; vielmehr
soll sich das erfindungsgemäße Werkzeug ganz allgemein immer dann einsetzen lassen, wenn die Art
der Innenkontur eines aus einem preßbaren Material bestehenden Werkstücks die Herstellung der endgültigen
Form desselben mittels einfacher Formwerkzeuge nicht zuläßt
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist gekennzeich.net durch die Merkmale des Hauptanspruchs.
Die Wirkung der beanspruchten Maßnahmen besteht darin, daß durch Vorsehen von zwei einfachen
Federanordnungen über einen einzigen Antrieb die erforderlichen Bewegungen sowohl des Spreizdorns als
auch der Spreizformhülse, und zwar auch Relativbewegungen, erzeugt werden können.
Für die Erfindung ist grundsätzlich unerheblich, ob ein Kaltfließ- oder Warmpreßverfahren (einsschließlich
Halbwarmpressen) angewendet wird. Beim Einsatz des erfindungsgemäßen Preßwerkzeugs muß das vorgeformte
Werkstück plastisch verformbar sein; es darf nicht flüssig sein, da andernfalls Schwierigkeiten durch
Materialeintritt in die Schlitze der Spreizformhülse auftreten würden. Verständlicherweise ist es für den
Einsatz des erfindungsgemäßen Preßwerkzeugs auch unerheblich, ob das vorgeformte Werkstück in einem
oder mehreren Herstellungsschritten gewonnen worden ist.
Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert, die einen
Längsschnitt durch ein zur Herstellung der endgültigen Form eines vorgeformten Achszapfens singerichtetes
Preßwerkzeug zeigt.
Die wesentlichen Bestandteile des Preßwerkzeugs sind das Gesenk 1, das mit einer der endgültigen
Außenform des Werkstücks 2 angepaßten Ausnehmung 3 das vorgeformte Werkstück 2 teilweise aufnimmt, die
Führung 4, die in dieser axial verschiebbare Spreizformhülse 5 und der in dieser sowie in der Führung 4 axial
verschiebbare Spreizdorn 6.
Betrachtet man zunächst die Spreizformhülse 5, so ist sie in ihrem in der Figur linken, dem Gesenk 1
zugekehrten Bereich durch Schlitze in mehrere Segmente unterteilt, von denen in der Figur nur die
beiden mit 7 und 8 bezeichneten erkennbar sind. Der aus der Führung 4 herausragende Endbereich der Spreizformhülse
5 ist, wie bei 9 angedeutet, mit einer Außenkontur versehen, die der endgültigen Form der
Innerikontur des Werkstücks 2 entspricht.
Die Verschiebebewegungen der Spreizformhülse 5 relativ zur Führung 4 sind begrenzt durch die Schraube
10 in Verbindung mit dem Langloch 11.
hülse 5 wirkt zusammen mit dem konischen Endbereich
13 des Spreizdorns 6, dessen außerhalb der Spreizformhülse
S liegender, in der Figur rechter Bereich sich über den Bund 14 radial an der Führung 4 abstützt. Der Bund
14 bildet die dem Gesenk 1 abgekehrte Auflage 15 für die Tellerfederanordnung 16, die sich mit ihrem in der
Figur rechten Ende an dem Pressenstempel 20 abstützt, der auch auf der in der Figur rechten Stirnfläche der
Führung 4 aufliegt Weiterhin bildet der Bund 14 die dem Gesenk 1 zugekehrte Auflage 17 für die
Druckfeder 18, die sich ferner an dem in der Figur rechten Ende der Spreizformhülse 5 abstützt Während
die Verschiebebewegungen der Spreizformhülse 5, wie beschrieben, durch die Schraube 10 in Verbindung mit
dem Langloch 11 begrenzt sind, dient zur Begrenzung der Bewegungen des Spreizdorns 6 in Richtung auf das
Gesenk 1 relativ zur Führung 4 der Anschlag 19 an derselben, der zusammenwirkt mit der beschriebenen
Auflage 17 am Spreizdorn 6.
In dem figürlich dargestellten Ausführungsbeispiel ist
die Führung 4 als Einziehglocke ausgebildet, denn sie stellt zugleich ebenfalls ein Formwerkzeug dar. Zu
diesem Zweck ist ihr dem Gesenk 1 zugekehrter, in der Figur linker Stirnbereich mit einer kegelförmigen
Vertiefung versehen, die dazu dient, den aus dem :5 Gesenk 1 herausragenden Bereich des Werkstücks 2 um
die Außenkontur 9 der Spreizformhülse 5 herumzi drükken.
Dabei entsteht zugleich der Hinterschnitt in der Innenkontur des Werkstücks 2. Vom Prinzip her handelt
as sich also um einen Bördelvorgang.
In der Figur ist ein Zwischenstadium während des Arbeitens mit dem Preßwerkzeug dargestellt, und zwar
befindet sich der die Außenkontur 9 tragende »Kopf« der Spreizfcrmhülse 5 bereits innerhalb der noch im
wesentlichen zylindrischen Innenkontur des vorgeformten Werkstücks 2, jedoch hat der eigentliche Preßvorgang
noch nicht begonnen.
In ihrer Gesa.ntheit spielt sich die Arbeit des Preßwerkzeugs wie folgt ab:
Im Ausgangszustand ragt die Spreizformhülse 5 so ·*ο
weit aus der Führung bzw. der Einziehglocke 4 heraus, wie es die Schraube 10 in Verbindung mit dem Langloch
11 gestattet. Dies geschieht unter der Wirkung der Druckfeder 18. Auch der Spreizdorn 6 hat seine durch
den Anschlag 19 in Verbindung mit der Auflage 17 bestimmte Endstellur g unter der Wirkung der Federanordnung
16 eingenommen. Sein kegelförmiger Bereich 13 liegt aber in der Figur rechts νο.τι dem entsprechenden
Bereich 12 der Spreizformhülse 5, so daß die Segmente 7 und 8 derselben nicht auseinandergespreizt
sind, also der größte Radius der Außenkontur 9 kleiner ist als der in der Figur rechts davon liegenden kleinste
Innenradius der herzustellenden endgültigen Innenkontur des Werkstücks 2.
Wird nunmehr der Stempel 20 in der Figur nach links bewegt also in Richtung auf das Gesenk 1, so kommt
zunächst die Außenkontur 9 der Spreizformhülse 5 zur Anlage an der Innenkontur des vorgeformten Werkstücks
2; bei weiterer Bewegung von Spreizdorn 6 und Formstützhülse 4 in Richtung auf das Werkstück 2 wird
die Feder 18 zusammengedrückt Sobald der Bereich 13 des Spreizdorns 6 zur Auflage kommt auf der
Kugelfläche 12 der Spreizformhülse 5, werden deren Segmente 7 und 8 auseinandergespreizt, so daß sie eine
feste Innenstütze für das Material des Werkstücks 2 bilden, das in seinem aus dem Gesenk 1 herausragenden
Bereich nunmehr durch die konische Fläche der Einziehglocke 4 um die Außenkontur 9 der Spreizformhälse
5 herumgepreßt wird.
Nach Beendigung des Formgebungsvorgangs wird der Pressenstempel 20 wieder in der Figur nach rechts
bewegt. Dabei erfolgt zunächst ein Anheben der mit dem Stempel 20 mechanisch verbundenen Einziehglokke
4 von dem Werkstück 2 und dann über den Anschlag 19 eine Mitnahme des Spreizdorns 6, wobei sich dessen
kegelförmige Fläche 13 von der Gegenfläche 12 der Spreizformhülse trennt bzw. trotz bleibenden Kontakts
mit dieser Fläche eine derart weitgehende Verringerung des maximalen Radius des Außenprofils 9 zuläßt daß
schließlich durch Wirksamwerden der Schraube 10 auch die Spreizformhülse 5 aus dem Bereich des Werkstücks
2 entfernt wird.
Wie sich in der Praxis gezeigt hat erübrigt sich bei Anwendung eines derartigen Preßwerkzeugs eine
spanabhebende Bearbeitung zur Formgebung der Innenkontur des Werkstücks; allenfalls schließt sich eine
Oberflächenfeinbearbeitung an.
Claims (5)
1. Preßwerkzeug zur spanlosen Herstellung einer zumindest einseitig offenen Innenkontur eines
vorgeformten Werkstücks, insbesondere eines Achs- * zapfens für ein Kraftfahrzeug, enthaltend ein
Gesenk zur zumindest teilweisen Aufnahme des vorgeformten Werkstücks, dessen Material sich im
plastische Verformung ermöglichenden Zustand befindet, ferner eine geschlitzte Spreizformhülse mit '<>
einer der Innenkontur entsprechenden Außenkontur zum Einführen in das vorgeformte Werkstück sowie
einen in der Spreizformhülse durch einen Antrieb längsverschiebbaren Spreizdorn für diese, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spreizform- '5 hülse (5) und der Spreizdorn (6) in einer Führung (4)
längsverschiebbar gehalten sind, wobei ein aus dem Gespnk (1) abgekehrten Ende der Spreizformhülse
(5) herausragender Bereich des Spreizdorns (6) sich über einen Bund (14) radial in der Führung (4)
abstützt, der eine dem Gesenk (1) abgekehrte Auflage (15) für eine sich an einem Stempel (20), der
auch auf der Führung (4) aufliegt, abstützende erste Druckfederanordnung (16) und eine dem Gesenk (1)
zugekehrte Auflage (17) für eine zweite Druckfederanordnung (18) bildet, die sich auf dem dem Gesenk
(1) abgekehrten Ende der Spreizformhülse (5) abstützt
2. Preßwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die maximale Bewegung des
Spreizdorns (6) in Richtung auf das Gesenk (1) relativ zu der Führung (4) durch einen Anschlag (19)
an dieser begrenzt ist.
3. Preßwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (19) mit der dem
Gesenk (1) zugekehrten Auflage (17) zusammenwirkt.
4. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die maximale Bewegung der Spreizformhülse (5) du."ch einen
Anschlag (10) an der Führung (4) oder dem Spreizdorn (6) begrenzt ist.
5. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gesenk (1) nur zur teilweisen Aufnahme des vorgeformten Werk-Stücks
(2) eingerichtet ist und die Führung als Einziehglocke (4) ausgebildet ist, deren dem Gesenk
(1) zugekehrter Stirnbereich zur Erzielung der gewünschten Außenkontur des aus dem Gesenk (1)
vorstehenden Teils des Werkstücks (2) profiliert ist
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DE2830275A DE2830275C3 (de) | 1978-07-10 | 1978-07-10 | Preßwerkzeug zur Herstellung einer Innenkontur eines vorgeformten Werkstücks |
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ID=6043994
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