DE2829886C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschichten
laufender Bahnen nach dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Eine derartige Vorrichtung ist durch die DE-OS 20 37
961 bekannt. Obwohl Selbstklebebänder bereits seit
Jahrzehnten hergestellt werden, ergeben sich bei der
Herstellung noch immer sehr große Schwierigkeiten und
es mußte bisher mit einem erheblichen Ausschuß gerech
net werden. Die Schwierigkeiten beim Beschichten liegen
darin, daß die zu beschichtenden Bahnen im allgemeinen
sehr dünn und thermisch nicht übermäßig stabil sind. Da
der Schmelzkleberfilm im Augenblick des Beschichtens
noch ausreichend zähflüssig und damit heiß sein muß,
kann bei nicht 100%ig korrekter Temperatureinstellung
die zu beschichtende dünne Bahn sehr leicht destruk
turiert werden mit dem Ergebnis, daß das Fertigerzeug
nis keine plane Oberfläche mehr erhält und dann
schlecht aussieht und auch sehr schlecht aufgewickelt
werden kann. Bisher bekanntgewordene Beschichtungsvor
richtungen dieser Art bedurften daher einer sehr
genauen Temperaturregelung in der Größenordnung von
plus/minus 0,1°C. Temperaturregler für solche Größen
ordnungen sind außerordentlich teuer in der Fertigung
und unterliegen sehr leicht irgendwelchen Störungen und
können manuell nur sehr schwer nachgesteuert werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt somit
darin, eine Vorrichtung zum Beschichten laufender
Bahnen zu schaffen, bei der Destrukturierungen der
laufenden Bahnen und eine Verungleichmäßigung des noch
warmen Haftschmelzkleberfilmes vermieden wird, ohne
hierzu eine aufwendige Temperaturregelung zu benötigen.
Die Lösung der vorgenannten Aufgabe erfolgt durch die
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.
Die Verstellung der Schwinge, d. h. die Verstellung der
Anpreßwalze über den Umfang der Gegendruck-Kühlwalze
gibt die Möglichkeit, den Auflaufpunkt der zu kaschie
renden Bahn derart im Abstand zum Auflaufpunkt des
Schmelzkleberfilms auf die Kühlwalze zu verändern, daß
der Kleberfilm gerade noch die ausreichende Temperatur
für die Beschichtung aufweist, d. h. eine Temperatur,
bei der die zu beschichtende Bahn nicht mehr nachteilig
destrukturiert werden kann. Es ist offensichtlich, daß
auf diese Weise auf eine überaus empfindlich reagie
rende Temperaturregelung verzichtet werden kann.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist darauf gerich
tet, daß zur Herstellung von kaschierten Selbstklebe
bändern auch die kaschierende Bahn, die im allgemeinen
aus Siliconpapier
besteht im Bereich der Gegendruck-Kühlwalze zugeführt
wird, und zwar unmittelbar an dem oder vor dem von der
Auftragwalze gebildeten Walzenspalt. Da auf diese
Weise der Kleberfilm nicht mehr unmittelbar die Ober
fläche der Kühlwalze berührt, kann die letztere ohne feste
klebstoff-abweisende Ummantelung sein, da das Siliconpapier
dafür sorgt, daß der heiße zähflüssige Kleberfilm nicht
an der Gegendruck-Kühlwalze haftet.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung
und der Zeichnung, in der eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung beispielsweise veran
schaulicht ist.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung einer
erfindungsgemäßen Beschichtungsvorrichtung
und
Fig. 2 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie II-II
der Fig. 1 in stark vergrößertem Maßstabe.
In der Zeichnung sind die Walzenspalte und die Dicken
der zu beschichtenden Bahn und des Schmelzkleberfilms
übertrieben groß eingezeichnet, um die Funktion der
Vorrichtung besser erkennen zu können.
Zur erfindungsgemäßen Beschichtungsvorrichtung gehört
ein an sich bekanntes Auftragwerk, in dem eine Hotmelt-
oder Haftschmelzkleber-Masse auf Schmelztemperatur er
wärmt und anschließend zu einem gleichmäßig dick dosierten
Schmelzkleberfilm ausgestrichen wird. Ein solches Auftrag
werk kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung beliebig
ausgebildet sein, d. h. es kann sich um eine Rakel- oder
Extruderanordnung, um ein Düsen-Auftragsystem oder um ein
Mehrwalzen-Auftragwerk handeln. Die Fig. 1 der Zeichnung
zeigt eine doppelwandige Auftragwalze 1, die für die Be
heizung mit Wärmeübertragungsöl eingerichtet ist und
über ein stufenlos verstellbares Regelgetriebe angetrieben
wird. Diese Auftragwalze 1 bildet mit einer benachbarten
doppelwandigen, ebenfalls beheizbaren Stahl-Dosierwalze 2,
einen Walzenspalt, der die Dicke des erzeugten Schmelz
kleberfilms K festlegt. Oberhalb der beiden Walzen 1 und 2
befindet sich der Hotmelt-Behälter 3, welcher die zu ver
arbeitende Masse des Haftschmelzklebers 4 umschließt. Die
Dosierwalze 2 läßt sich in Richtung auf die Auftragwalze 1
verstellen, um den Walzenspalt zu verändern. Vorzugs
weise ist die Dosierwalze 2 stillstehend. Sie kann
allerdings zu Reinigungszwecken auch mit geringer Dreh
zahl angetrieben werden.
Bei vorbekannten Beschichtungsvorrichtungen zum Her
stellen von Selbstklebebändern läuft im allgemeinen die
zu beschichtende Bahn am tiefsten Punkt der Auftrag
walze 1 vorbei, wird dort mit einer gummibezogenen Gegen
druckwalze so gegen die Auftragwalze 1 angedrückt, daß
sie von dieser den Kleberfilm abnimmt. Anschließend wurde
dann die mit Kleberfilm versehene Bahn zu einer großen
Kühlwalze weitergeleitet, die die beschichtete Bahn
bahnseitig beaufschlagt und kühlt, so daß das zwischen
der Auftragwalze 1 und der nachgeschalteten Kühlwalze noch
mit flüssigem Schmelzkleberfilm versehene Band auf dem
Kühlwalzenmantel soviel Wärme verliert, daß es anschließend
aufgewickelt werden kann. Gerade auf dem Weg zwischen
Auftragwalze und Kühlwalze kam es bisher häufig zu der
einleitend erwähnten Destrukturierungsgefahr des be
schichteten Filmbandes, welches sehr häufig über eine
zu lange Zeit der erhöhten Temperatur des Kleberfilms aus
gesetzt war.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist benachbart zur Auf
tragwalze 1 eine Kühlwalze 5 angeordnet, welche in dem
Spalt zwischen Auftragwalze 1 und Kühlwalze 5 den Schmelz
kleberfilm K übernimmt. Damit der Film K nicht
an der Kühlwalze 5 haftet, ist diese mit einer
klebstoff- abweisenden Ummantelung 6 (Fig. 2) ver
sehen. Auf diese Weise vermindert sich bereits
beginnend am Auflaufpunkt K 1, d. h. am Walzenspalt
zwischen den Walzen 1 und 5 die Temperatur des
Kleberfilmes K. Damit jetzt die zu beschichtende Bahn B
am günstigsten Punkt mit dem Kleberfilm K in Kontakt
gebracht werden kann, d. h. an einem Punkt, an dem
der Kleber gerade noch ausreichend heiß ist, aber auch
nicht mehr so heiß, daß er die zu beschichtende Bahn
destrukturieren kann, wird die Bahn B über eine
Anpreßwalze 9 zugeführt, deren Lagerachse 8 auf einer
Schwinge 7 liegt, welche um den Mittelpunkt der Kühl
walze 5 verschwenken kann. Um eine solche Verschwenkung
vorzunehmen, befindet sich auf der inneren Lagerachse der
Schwinge 7 ein Schneckenrad 10, welches mit einer Schnecke
11 in Eingriff steht. Wenn man die Schnecke 11 über die
Achse 12 mit einem Handrad 13 dreht, ändert sich der
Auflaufpunkt B 1 der Bahn B auf die Kühlwalze 5 relativ
zum Auflaufpunkt K 1 des Kleberfilms. Der Abstand zwischen
den beiden Auflaufpunkten K 1 und B 1, welche als Mantel
linien zu den Walzen zu verstehen sind, legt praktisch
die Temperatur fest, die der Kleberfilm K noch bei der
Berührung mit der zu beschichtenden Bahn B hat. Die bisher
ausschließlich vorgesehene Temperaturregelung wird also z. Teil
gemäß der vorliegenden Erfindung durch eine Weglängen
änderung zwischen K 1 und B 1 ersetzt.
Die Erfahrungen mit der erfindungsgemäßen Beschichtungs
vorrichtung haben gezeigt, daß sich durch Verändern der
Lage der Schwinge 7 Temperaturabweichungen wesentlich
besser kompensieren lassen, so daß man mit sehr großer
Sicherheit eine Destrukturierungsgefahr am zu beschichteten
Band B ausschalten kann.
Nachdem das im Punkt B 1 mit Kleberfilm K beschichtete
Band die Kühlwalze über einen größeren Teil des Umfanges
umlaufen hat, ist das beschichtete Band so weit abgekühlt,
daß es aufgewickelt werden kann. Die am Umfang der Kühl
walze 5 vorgesehene Umlenkwalze 14 sorgt für das Abheben
des beschichteten Bandes, das dann einer in üblicher
Weise ausgebildeten Aufwickelvorrichtung zugeführt werden
kann.
Die Fig. 2 zeigt in einem vergrößerten schematischen
Schnitt die Wärmeabfuhr aus dem beschichteten Band B, K
in Laufrichtung hinter dem Punkt B 1. Der größte Teil der
aus dem Kleberfilm K abzuführenden Wärme W gelangt über
die Klebstoff abweisende Ummantelung 6 in die als Hohl
zylinder ausgebildete Kühlwalze 5. Durch diese starke
Wärmeabfuhr empfängt das beschichtete Band B nur eine
erheblich geringere Wärmemenge w, die nicht mehr ausrei
chend ist, um das Band B zu destrukturieren.
Sofern es beabsichtigt ist, das mit Kleberfilm versehene
Band B auch noch auf der Klebstoffseite zu kaschieren,
kann man unmittelbar vor dem Walzenspalt K 1 eine kaschie
rende Bahn P zuführen. Dies ist in Fig. 1 in gestrichelten
Linien dargestellt. Bei der kaschierenden Bahn handelt
es sich vorzugsweise um Siliconpapier. Dieses Silicon
papier P übernimmt im Walzenspalt K 1 den Kleberfilm K von
der Auftragwalze 1. Da solches kaschierende Siliconpapier P
bereits klebstoff-abweisend ist, bedarf in einem solchen
Falle die Kühlwalze 5 keiner besonderen klebstoff-abwei
senden Ummantelung 6, die vorzugsweise aus Silicongummi
besteht. Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrich
tung ist bei der Nur-Beschichtung und bei der Beschichtung
plus Kaschierung im wesentlichen die gleiche. Auch
bezüglich des Wärmeüberganges sind keine wesentlichen
Unterschiede vorhanden, denn in Fig. 2 tritt anstelle der
Silicongummi-Ummantelung 6 jetzt die Silikonpapierbahn P.
Es sei noch erwähnt, daß gemäß der vorliegenden Erfindung
auch die Gegendruck-Kühlwalze 5 mit einer erheblich
größeren, beispielsweise zehnfach größeren Drehzahl umlaufen
kann, als die Auftragwalze 1. Auf diese Weise läßt sich
der Schmelzkleberfilm strecken und dünner machen. Hat
beispielsweise der Kleberfilm auf der Auftragwalze eine
Dicke von 200 g/m2 und läuft die Walze 5 zehn mal so
schnell, ergibt sich in ihr eine Kleberfilmdicke von 20 g/m2.
Es sei ferner noch erwähnt, daß der Gegendruck-Kühlwalze 5
eine dem üblichen Stand der Technik entsprechende groß
kalibrige breitere Kühlwalze nachgeschaltet sein kann.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Beschichten laufender Bahnen mit
einem Haftschmelzkleber zur Herstellung von - gegebe
nenfalls nachfolgend zu kaschierenden - Selbstklebebän
dern, bestehend aus einem beheizten Auftragwerk,
welches einen gleichmäßig dick dosierten heißen
Schmelzkleberfilm zu einer nachgeschalteten Gegendruck
walze überträgt, die über einen Teil ihres kleberfilm
tragenden Umfanges von der zu beschichtenden Bahn
überlaufen wird und an deren Umfang eine die Bahn
zuführende Anpreßwalze anliegt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegendruckwalze eine mit klebstoffabweisender
Ummantelung (6) versehene Kühlwalze (5) ist, und daß
die Anpreßwalze (9) mit ihrer Achse (8) von einer
koaxial zur Kühlwalze (5) gelagerten und gegenüber der
Kühlwalze (5) verschwenkbaren Schwinge (7) getragen
wird, mit der das Umfangsstück (K 1-B 1) zwischen denje
nigen Kühlwalzen-Mantellinien zu verändern ist, an
denen der heiße Schmelzkleberfilm (K) und die zu
beschichtende Bahn (B) auf die Kühlwalze (5) auflaufen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf der Schwinge (7) gelagerte Anpreß
walze (9) eine schlecht wärmeleitende, vorzugsweise
Gummiwalze ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, deren Auftragwerk
aus einer angetriebenen beheizten Auftragwalze und
einer im wesentlichen stationär gehaltenen ebenfalls
beheizten Dosierwalze und einem oberhalb des Walzen
paares über den Walzenspalt angeordneten Schmelzbad
behälter besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die
nachgeschaltete Gegendruck-Kühlwalze (5) mit wesentlich
höherer Drehzahl angetrieben ist als die Auftragwalze
(1), um den Schmelzkleberfilm (K) zu strecken und
dünner zu machen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die klebstoffabweisende Ummantelung der
Gegendruck-Kühlwalze (5) von einer klebstoff-abweisenden,
vorzugsweise mit Silicon präparierten Kaschiermaterial
bahn (P) gebildet wird, welche dem Umfang der
Gegendruck-Kühlwalze (5) in Umlaufrichtung an, vor
dem von der Auftragwalze (1) gebildeten Walzenspalt (K 1)
zugeführt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegendruck-Kühlwalze (5) eine großkalibrige
weitere Kühlwalze nachgeschaltet ist.
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