DE2829718C2 - Vakuumtiefziehvorrichtung zum Herstellen von napfförmigen Gegenständen durch Saugunterdruck aus einer Bahn aus thermoplastischem Kunststoff - Google Patents

Description

20

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vakuumtiefziehvorrichtung zum Herstellen von napfförmigen Gegenständen durch Saugunterdruck aus einer Bahn aus thermoplastischem Kunststoff, mit einer Einrichtung zum Vorwärmen der Bahn, mit zwei abwechselnd in eine Tiefziehstation bringbaren, eine Mehrzahl von Formhohlräumen aufweisenden Saugformen und mit einer in der Tiefziehstation jeweils einer der beiden Saugformen zuordenbaren Platte mit Stanzwerkzeugen, denen für das Ausstanzen der Gegenstände Widerlager an den Saugformen entsprechen, und mit einer taktweise arbeitenden Fördereinrichtung für die Bahn.

Bei einer derartigen bekannten Tiefziehvorrichtung (DE-OS 26 07 371) sind die Stanzwerkzeuge nicht beheizt, die Widerlager für die Stanzwerkzeuge sind starr ausgebildet und der Saugunterdruck wird beim Stanzen nicht aufrechterhalten. Das führt zu Nachteilen: Die Stanzwerkzeuge und die Widerlager müssen mit w sehr engen Toleranzen gefertigt, eingebaut, geführt und betätigt werden, da sonst insbesondere bei hoher Taktzahl eine vorzeitige Zerstörung der Stanzschneiden der Stanzwerkzeuge eintritt oder unsauber ausgestanzt wird. Die in die Formhohlräume eingezogenen Bereiche der Bahn werden beim Stanzvorgang nicht an der Wand der Formhohlräume anliegend festgehalten, was zu Ungenauigkeiten in bezug auf die Form der Gegenstände führt. Die Ungenauigkeiten können aus mechanischen Spannungen der in die Formhohlräume zunächst eingesaugten Bereiche der Bahn resultieren und abkühlungsbedingt sein. Im Ergebnis können die napfförmigen Gegenstände häufig nicht hinreichend genau gefertigt werden.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vakuumtiefziehvorrichtung so weiter auszubilden, daß mit sehr kurzen Taktzeiten napfförmige Gegenstände hergestellt werden können, die eine sehr genaue Form aufweisen sowie sehr sauber ausgestanzt sind, und zwar auch bei kurzen Taktzeiten.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Stanzwerkzeuge beheizbar sowie die Widerlager nachgiebig ausgebildet sind und daß der Saugunterdruck beim Ausstanzen aufrechterhalten bleibt. — Da bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit beheizbaren Stanzwerkzeugen gearbeitet wird, erfolgt das Ausstanzen sehr sauber, ein Effekt, der durch das nachgiebige Widerlager noch unterstützt wird. Beim Stanzvorgang erfolgt an dem Widerlager außerdem eine Abdichtung. Da beim Stanzvorgang der Saugunterdruok aufrechterhalten bleibt, werden die in den Formhohlraum eingezogenen Bereiche der Bahr an der Wand des Formhohlraumes anliegend sicher festgehalten, was zu einer sehr genauen Formgebung führt. Das alles läßt siph bei hoher Taktzeit durchführen.

Bei einer Vakuumtiefziehvorrichtung anderer Gattung ist es an sich bekannt (US-PS 37 55 522), die Stanzwerkzeuge beheizbar sowie die Widerlager nachgiebig auszubilden. Das hat zur Weiterbildung der gattungsgemäßen Vakuumtiefziehvorrichtung bisher nichts beigetragen. Für die Merkmale, die Stanzwerkzeuge beheizbar sowie die Widerlager nachgiebig auszubilden, wird Schutz nicht selbständig, sondern lediglich im Zusammenhang mit den übrigen Merkmalen des Patentanspruches in Anspruch genommen.

Der Gegenstand der Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine schematische Seitenansicht einer Vakuumtiefziehvorrichtung im Teilschnitt;

F i g. 2 eine Draufsicht auf einige Teile der Vorrichtung aus F i g. 1 und

F i g. 3 einen Ausschnitt der Vorrichtung nach F i g. 1 in größerem Maßstab.

Eine Bahn 1 aus thermoplastischem Kunststoff läuft zunächst zwischen zwei Heizeinrichtungen 2 und 3, die zum Vorwärmen für warmverformbaren thermoplastischen Kunststoff dienen, hindurch. In Laufrichtung der Bahn 1 in Richtung des Pfeiles A hinter den Heizeinrichtungen 2 und 3 liegt eine Tiefziehstation, welche zwei mit Saugunterdruck arbeitende Saugformen 5a und 5b mit einer Mehrzahl von Formhohlräumen 6 zur Herstellung nicht dargestellter napfförmiger Gegenstände aufweist. Jede der Saugformen 5a, 5b hat Saugkanäle 7 für den Anschluß an eine nicht dargestellte Saugunterdruckquelle. Die Saugformen 5a, 5b sind durch nicht dargestellte Einrichtungen waagerecht und senkrecht bewegbar. Über der in der Tiefziehstation befindlichen Saugform 5a, d.h. über der Bahn 1, befinden sich Stanzwerkzeuge 4, welche aus einer Platte 8 mit zur Bahn gerichteten Stanzmessern 9 bestehen, die durch nicht dargestellte Heizelemente in der Platte 8 beheizbar sind. Die Stanzwerkzeuge 4 sind über einen nicht dargestellten Mechanismus senkrecht auf- und niederbewegbar. In der Oberfläche der Saugformen 5a und 5b ist eine Nut mit nachgiebigem Material, wie beispielsweise Silikongummi, als Widerlager 11 für das beheizte Stanzmesser 9 ausgefüllt. Nach Verlassen der Tiefziehstation wird die Bahn 1 auf eine Rolle 10 aufgewickelt.

Die zwei identischen Saugformen 5a und 5b sind miteinander verbunden und sind über einen Mechanismus in waagerechter Richtung rechtwinklig zur Laufrichtung A der Bahn 1 bewegbar.

Die Herstellung napfförmiger Gegenstände erfolgt in der folgenden Weise, wobei von der Stellung gemäß Fig. 2 ausgegangen wird, in welcher die Saugform 5a sich in Betriebslage unter der Bahn 1 befindet. Die Bahn 1 wird durch eine nicht dargestellte Fördereinrichtung taktweise vorgeschoben, um vorgewärmte Bahnabschnitte in die Tiefziehstation einzubringen. Wenn eine vorgegebene Länge der vorgewärmten Bahn 1 in die Stellung zwischen der Saugform 5a und die Stanzwerkzeuge 4 vorgeschoben ist, entsteht eine kurze Pause im Vorschub. In diesem Augenblick wird die Saugform 5a

senkrecht nach oben gegen die Bahn 1 bewegt Bei Erreichen der oberen Lage der Saugform Sa wird in der Saugform 5a ein Saugunterdruck erzeugt, so daß die Bahn 1 in die Formhohlräume 6 eingesaugt wird, d. h. also in ihr die napfförmigen Gegenstände ausgebildet werden. Alsdann werden die Stan?werkzeuge 4 an der Platte 8 auf die Saugform 5a abgesenkt, wobei letztere ein nachgiebiges Widerlager 11 besitzen, gegen welche die Stanzmesser 9 der Stanzwerkzeuge 4 gedrückt werden. Unmittelbar nach dem Stanzvorgang werden die Star.zwerkzeuge 4 in die Ausgangslage, d.h. senkrecht nach oben, zurückgeführt.

Die Stanzmesser 9 trennen die geformten Gegenstände vollständig aus der Bahn 1 heraus, so daß die Gegenstände infolge des Saugunterdruckes in der Saugform 5a festgehalten werden. Die Gegenstände begleiten daher die Saugform 5a bei ihrer anschließenden Abwärtsbewegung sowie bei einer nachfolgenden waagerechten seitlichen Bewegung der Saugform 5a, durch welche diese auf die eine Seue der Bahn 1 gebracht wird. Sobald die Saugform 5a inre waagerechte Bewegung vollendet hat, hat die Saugform Sb gleichzeitig ihre Betriebslage unter der Bahn 1 anstelle des bisher dort liegenden Saugform 5a eingenommen . Die aus der Bahn 1 herausgetrennten Gegenstände, welche sich noch in der Saugform 5a befinden, sind nunmehr ohne Schwierigkeiten greifbar und können auf einfache Weise aus der Saugform 5a entnommen werden. Zur Erleichterung des Entnehmens kann auch Druckluft in die Formhohlräume 6 unter die darin befindlichen Gegenstände eingeleitet werden. Dies kann ohne Schwierigkeiten in der Weise erfolgen, daß Druckluft durch die Saugkanäle 7 in die Formhohlräume 6 eingeblasen wird.

Wenn die Saugform 5b die Betriebslage unter der Bahn 1 erreicht hat, wird sie ebenfalls wie vorher die Saugform 5a gegen die Bahn 1 bewegt, worauf ein neuer Arbeitstakt für diese Saugform 5b und ebenfalls für die Stanzwerkzeuge 4 genau in der gleichen Weise begonnen wird und wie bereits für die Saugform 5a beschrieben wurde. Der einzige Unterschied besteht naturgemäß darin, daß nach dem Ausformen und Ausstanzen der Gegenstände die Saugform 5b zur anderen Seite der Bahn 1 bewegt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vakuumtiefziehvorrichtung zum Herstellen von napfförmigen Gegenständen durch Saugunterdruck aus einer Bahn aus thermoplastischem Kunststoff, mit einer Einrichtung zum Vorwärmen der Bahn, mit zwei abwechselnd in eine Tiefziehstation bringbaren, eine Mehrzahl von Formhohlräumen aufweisenden Saugformen und mit einer in der Tiefziehstation jeweils einer der beiden Saugformen zuordenbaren Platte mit Stanzwerkzeugen, denen für das Ausstanzen der Gegenstände Widerlager an den Saugformen entsprechen, und mit einer taktweise arbeitenden Fördereinrichtung für die Bahn, dadurch gekennzeichnet, daß die Stanzwerkzeuge (4) beheizbar sowie die Widerlager (Ii) nachgiebig ausgebildet sind und daß der Saugunterdruck beim Ausstanzen aufrechterhalten bleibt.