DE3917002C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aus­ ziehen von Preßsträngen, insbesondere aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen, mit zwei wechselweise den von einer Presse ausgepreßten Strang längs einer Ausziehbahn ausziehenden Pullern, welche den Strang jeweils mittels eines daran heranbeweg­ baren Pullerkopfes greifen, und mit mindestens einer den bewegten Strang abtrennenden Trennvorrich­ tung, wobei die ausgezogenen, abgetrennten Stränge zu einer weiteren Verarbeitung in Richtung quer zur Ausziehrichtung mittels einer Querfördervorrichtung gefördert werden.

Eine solche Vorrichtung kann in folgender unter­ schiedlicher Weise ausgeführt sein:

• 1. Es sind zwei Puller mit je einer mitfahrenden Trennvorrichtung ausgerüstet, wobei beide Puller jeweils abwechselnd die gesamte Ausziehstrecke zurücklegen und wechselweise in Betrieb sind.
• 2. Wiederum sind zwei über die gesamte Ausziehstrecke arbeitende Puller vorgesehen. Es ist jedoch nur eine davon gesonderte stationäre Trennvor­ richtung vorgesehen, deren Trennwerkzeug zum "fliegenden" Trennen mit dem Strang mitbewegt wird.
• 3. Es sind zwei Puller vorgesehen, von denen der erste nur über die Hälfte der Ausziehvorrichtung bewegt wird, während der zweite den Strang über die zweite Hälfte der Ausziehstrecke auszieht. Nur der erste Puller ist mit einer mitfahrenden Trennvorrichtung ausgerüstet.

Bei all diesen Vorrichtungen besteht eine Schwierig­ keit darin, daß der Strang nach dem Abtrennen quer zur Ausziehrichtung zu einer weiteren Verarbeitung von der Ausziehbahn weggefördert werden muß, wobei jedoch der andere Puller bereits einen neuen Strang­ anfang gegriffen hat und auf der Ausziehbahn nachrückt, so daß die Gefahr der Kollision mit dem abgetrennten Strang und der Querfördervorrichtung besteht.

Zur Vermeidung solcher Kollisionen sind bei den bekannten Vorrichtungen die Ausziehgeschwindigkeiten auf kleine Werte begrenzt, die niedriger als die durch die Presse und die Ausziehvorrichtung an sich realisierbaren Ausziehgeschwindigkeiten liegen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier eine Abhilfe zu schaffen und eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art so auszugestalten, daß mit maximalen Ausziehgeschwindigkeiten gearbeitet werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art vorgesehen, daß die Pullerköpfe jedes Pullers mittels einer Queran­ triebsvorrichtung zur seitlichen Verlagerung des geklemmten Stranges aus der Ausziehbahn heraus querbeweglich ausgebildet sind.

Vorzugsweise ist dabei eine Querbewegung jedes Pullerkopfes der Bewegung des Pullers in Auszieh­ richtung überlagerbar, wobei die Geschwindigkeits­ komponente dieser Bewegung in Ausziehrichtung mindestens gleich der Ausziehgeschwindigkeit des Stranges ist.

Um eine Kollisionsgefahr insbesondere dann sicher auszuschließen, wenn die Ausziehgeschwindigkeit gleich der Abtransportgeschwindigkeitskomponente in Ausziehrichtung des abgetrennten Stranges ist, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß der abgetrennte Strang vor Betätigen der Querantriebsvorrichtung mit erhöhter Geschwindig­ keit zur Bildung eines Abstandes zwischen Strangende und nachfolgendem Stranganfang in Ausziehrichtung abtransportiert wird.

Eine Vorrichtung nach der Erfindung sorgt dafür, daß der in Betrieb befindliche Puller unmittelbar anschließend an das Abtrennen den Strang aus der Ausziehbahn in einer kombinierten Bewegung in Auszieh­ richtung und quer dazu herausbewegt. Dies macht die Ausziehbahn frei für den mittels des anderen Pullers geklemmten neuen Strang, so daß auch bei hoher Ausziehgeschwindigkeit eine Kollisionsgefahr verhindert ist.

Ihre volle Wirkung entfaltet die Erfindung dann, wenn gleichzeitig mit der dem Ausziehen überlager­ ten Querbewegung des Pullerkopfes die Querförder­ vorrichtung betrieben wird, welche auch die vom geklemmten Ende entfernten Teile des Stranges in Richtung quer zur Ausziehrichtung fördert.

Die Querfördervorrichtung kann dabei in bekannter Weise ausgebildet sein (US-PS 45 07 950). Die be­ kannte Querfördervorrichtung wird zum Einsatz bei der Erfindung aber vorteilhaft dahingehend abgewandelt, daß die den Strang unterstützenden Teile der Auszieh­ bahn vor der Betätigung der Querfördervorrichtung abgesenkt werden. Sie eignet sich auch deshalb besonders für den Einsatz bei der Erfindung, weil Größe und Geschwindigkeit der Querbewegung von mittels der Querfördervorrichtung geförderten Gegen­ ständen einstellbar sind. Dies vereinfacht die vorzunehmende Abstimmung zwischen den Querbewegungen des Pullerkopfes und der Querfördervorrichtung.

Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel mit weite­ ren Einzelheiten näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht einer Presse mit nachgeschalteter Ausziehbahn, Ausziehvor­ richtung und weiteren Vorrichtungen;

Fig. 2 und 3 in größerem Maßstab eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf eine Ausziehvorrich­ tung nach der Erfindung;

Fig. 4 eine Ansicht auf die Ausziehvorrichtung nach der Erfindung entgegen der Ausziehrichtung mit einem Puller in Arbeitsstellung und dem anderen Puller in Ruhestellung;

In der Gesamtansicht gemäß Fig. 1 bezeichnet die Bezugszahl 1 eine Presse, an die sich eine Auszieh­ bahn 2 für den ausgepreßten Strang 3 anschließt. Unmittelbar hinter dem Pressenmund ist eine Wasser­ abschreckvorrichtung 4 vorgesehen. Zwei wechselweise den Strang ausziehende Puller sind mit den Bezugs­ zeichen 5 und 6 bezeichnet.

Neben der Ausziehbahn 2 ist ein Kühlbett 7 angeordnet. Eine Querfördervorrichtung 8 dient dazu, die abge­ trennten Stränge 3 quer zur Ausziehrichtung F in Richtung G auf das Kühlbett zu transportieren.

In den Fig. 2 bis 4 sind im einzelnen Aufbau und Wirkungsweise der beiden Puller dargestellt.

Jeder Puller 5, 6 hat einen Wagen 9, der auf je zwei übereinander angeordneten Schienen 10, 11 oberhalb der Auslaufbahn 2 läuft.

Ferner hat jeder Puller einen Pullerkopf 12 mit Klemmbacke 13 und Klemmlamellen 14, wobei dieser Pullerkopf mittels eines Druckmittelzylinders 15 in Richtung G quer zur Ausziehvorrichtung verlager­ bar ist. An jedem Pullerkopf 12 ist ferner eine ebenfalls in Richtung quer zur Ausziehrichtung F verfahrbare Trennsäge 16 angeordnet. Die Klemmbacke 13 ist seitlich aus der Ausziehbahn wegschwenkbar, damit ein Absenken des Pullerkopfes 12 auf den Strang 3 möglich ist.

Die Pullerköpfe 12 werden jeweils von einer vertikal relativ zum Wagen 9 verlagerbaren Tragkonstruktion 17 gehalten. Die angehobene Ruhestellung eines Pullers ist aus der linken Hälfte der Fig. 2 und aus der rechten Hälfte der Fig. 4 erkennbar, während die abgesenkte Betriebsstellung in Fig. 2 links gestrichelt und rechts durchgezogen sowie in Fig. 4 links durchgezogen dargestellt ist.

Zum Greifen des Stranganfanges wird der Pullerkopf 12 des Pullers 5 abgesenkt. Die Klemmbacke 13 wird unter den Strang 3 in die Ausziehbahn eingeschwenkt.

Auf der Strecke k wird der Pullerkopf 12 des Pullers beschleunigt, mit der Stranggeschwindigkeit synchroni­ siert und an den Strang angeklemmt. Die Zugkraft wechselt vom Puller 6 auf den Puller 5, und der Strang wird mittels der Trennsäge 16 des Pullers 5 abgetrennt.

Nach dem Abtrennen des Stranges wird der Druckmittel­ zylinder 15 des Pullers 6 zum Erzeugen einer die Ausziehbewegung des Pullers 6 überlagernden Querbewe­ gung des Pullerkopfes 12 des Pullers 6 betätigt. Gleichzeitig wird die Querfördervorrichtung 8 derart betätigt, daß das gesamte Profil gleichzeitig in Richtung G und in Richtung F mit einer Bewegungsresul­ tierenden R gemäß Fig. 3 aus der Ausziehbahn 2 heraus gefördert wird. So werden nicht nur der Stranganfang beim Puller 6 sondern auch die übrigen Teile des Stranges mit einer Quergeschwindigkeit v ₃ in Querrichtung gefördert. Dabei gleitet der Strang 3 mit der Geschwindigkeitskomponente v ₁ über die Teile der Querfördervorrichtung 8. v ₁ ist dabei gemäß der Gleichung v ₁ v ₂ zu wählen, wobei v ₂ die Ausziehgeschwindigkeit ist (s. Fig. 2) . Aufgrund dieser Bewegung um einen Querhub Q des abgetrennten Stranges wird die Ausziehbahn zur Aufnahme eines neuen Stranganfanges mittels des Pullers 5 freigemacht.

Um unmittelbar nach dem Abtrennen einen Abstand zwischen dem abgetrennten Strang und dem Stranganfang des nachfolgenden Strangs zu schaffen, kann der Puller 6 vor dem Einleiten der oben geschilderten Querbewegung kurzzeitig mit erhöhter Geschwindigkeit in Ausziehrichtung bewegt werden, so daß eine Kollision sicher vermieden ist.

Claims (6)

1. Vorrichtung zum Ausziehen von Preßsträngen, insbesondere aus Aluminium oder Aluminiumlegie­ rungen, mit zwei wechselweise den von einer Presse ausgepreßten Strang längs einer Auszieh­ bahn ausziehenden Pullern, welche den Strang jeweils mittels eines daran heranbewegbaren Pullerkopfes greifen, und mit mindestens einer den bewegten Strang abtrennenden Trennvorrichtung, wobei die ausgezogenen, abgetrennten Stränge zu einer weiteren Verarbeitung in Richtung quer zur Ausziehrichtung mittels einer Querfördervor­ richtung gefördert werden, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Pullerköpfe (12) der Puller (5, 6) mittels einer Querantriebsvorrichtung (15) zur seitlichen Verlagerung des geklemmten Stranges (3) aus der Ausziehbahn (2) heraus querbeweglich ausgebildet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Querbewegung eines Pullerkopfes (12) der Bewegung des zugehörigen Pullers (5,6) in Ausziehrichtung überlagerbar ist, wobei die Geschwindigkeitskomponente (v ₁) dieser Bewegung in Ausziehrichtung mindestens gleich der Ausziehgeschwindigkeit (v ₂) des Stranges (3) ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querförder­ vorrichtung (8) synchron mit der Querantriebs­ vorrichtung (15) betreibbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß Größe und Geschwin­ digkeit (v ₃) der Querbewegung der Querantriebsvor­ richtung (15) auf diejenigen der Querfördervorrich­ tung (8) abgestimmt sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die den Strang (3) unterstützenden Teile der Ausziehbahn (2) vor der Betätigung der Querfördervorrichtung (8) abgesenkt werden.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der abgetrennte Strang (2) vor Betätigen der Queran­ triebsvorrichtung (15) mit erhöhter Geschwindigkeit zur Bildung eines Abstandes zwischen Strangende und nachfolgendem Stranganfang in Ausziehrichtung abtransportiert wird.