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Ivanovsky Nauchno-Issledovatelsky Institut
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Khlopchatobumazhnoi promyshlennosti VERFAHREN ZUR BEHANDLUNG VON BAUMWOLLGARN
Die Erfindung bezieht sich auf die Technologie der Herstellung von Faserstoffen,
und insbesondere auf Verfahren zur Behandlung des Baumwollgarns, das als Kettgarn
für die Produktion von Geweben unterschiedlichen Sortiments verwendet wird.
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Als besonders progressive Richtung in der Textilindudas strie gilt
pneumomechanische Spinnverfahren von Faserstoffen aus Natur- und synthetischen Fasern
und deren Mischungen. Pneumomechanische Verfahren verfügen im Vergleich zum klassischen
Spinnverfahren über eine Reihe wertvoller Vorteile, stehen ihm aber in der Reißfestigkeitskennziffer
des
herzustellenden Garns, bei derselben Garnnummer, um 18-20% nach.
Andererseits, um maximale Intensität des Webprozesses zu sichern, wird Kettgarn
geschlichtet; dadurch erreicht es eine zusätzliche Reißfestigkeit dank dem Haften
der elastischen Schicht und dem Zusammenkleben einzelner Fäserchen. Die gegenwärtige
Technologie des Schlichtens hat praktisch die Möglichkeiten der weiteren Reißfestigkeitssteigerung
erschöpft und kann die Verschlechterung dieser Kennziffer, der bei dem durch das
pneumomechanische Spinnverfahren hergestellten Garn zu verzeichnen ist, nicht ausgleichen.
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Das führt dazu, daß das durch pneumomechanische Spinnverfahren hergestellte
Garn als Schußfaden verwendet wird oder falls es als Kettfaden benutzt wird, reduziert
man die Geschwindigkeiten der Webstühle.
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Zur Zeit ist ein Verfahren zur Behandlung von gezwirntem Baumwollgarn
mit flüssigem Ammoniak bekannt (Patent Großbritaniens, Kr. 1141016, Kl. D1P), das
zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit den Fadenverzug im Moment der Entfernung
von Ammoniak aus diesem im heißen Wasser vorsieht.
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Jedoch ist dieses Verfahren für die Behandlung des nicht gezwirnten
Garns ungeeignet, da der in diesem Fall vorhandene Zuwachs an mechanischer Festigkeit
den gesamten für einen normalen Webprozeß erforderlichen Komplex von Eigenschaften
nicht sichert
Der Erfindung liegt die Aufgabe der Entwicklung eines
Verfahrens zur Behandlung des Baumwollgarns zugrunde, in dem der Verzugsvorgang
so verwirklicht wäre, daß die Erhöhung der mechanischen Festigkeit des Garns gesichert
wird und ihm die Eigenschaften eines merzerisierten Garns verliehen werden.
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Die gestellte Aufgabe ist dadurch gelöst, daß im Verfahren zur Behandlung
des Baumwollgarns, das die Garnimprägnierung mit flüssigem Ammoniak und seinen Verzug
im Wasserbad umfaßt, erfindungsgemäß der Verzug in einem Wasserbad durchgeführt
wird, das ein schlichtendes Agens enthält, welches in einer für die Sicherung einer
Festigkeitsreserve des imprägnierten Garns von 18-259 ausreichenden Menge eingeführt
wird.
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Dank einem solchen Behandlungsverfahren gelangt in die Lösung des
schlichtenden Agens das Garn, das im voraus das Quellungsstadium durchgemacht hat.
Im Moment, wenn solches Garn in die Lösung des schlichtenden Agens eingetaucht wird,
erfolgt eine momentane Verdampfung des in ihm befindlichen flüssigen Ammoniak und
in die im Garn entstandenen Hohlräume dringt Schlichte mit einer wesentlich grö-Beren
Geschwindigkeit ein als bei einem gewöhnlichen Prozeß des Schlichtens.
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Durch Imprägnierung mit flüssigem Ammoniak gewinnt das geschlichtete
Garn die Eigenschaften des merzerisierten
Garns; das fördert die
Verbesserung des Komplexes von Eigenschaften, die einen normalen Webprozeß sichern.
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Erfindungsgemäß verwendet man als schicht ende Agenzien Stärke in
einer Menge von 30 bis 70 g/l, Karboxymethylzellulose in einer Menge von 30 bis
50 g/l oder Polyvynilalkohol in einer Menge von 20 bis 30 g/l, die gleichermaßen
zur Behandlung von Baumwollgarn verwendet werden können, das für die Produktion
von Kattunen, Satinen, Oberhemdenstoffen, Wäsche st offen, Jeansstoffen und anderen
Stoffen benötigt wird.
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Die Erfindung wird an Hand von Beispielen erläutert.
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Beispiel 1.
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Einstufiges Baumwollrohgarn, 29,4 tex, das aus groben Nummern des
kardierten Baumwollgarns hergestellt wurde, wird innerhalb von 3 sek mit flüssigem
Ammoniak bei einer Temperatur von (-350C) imprägniert, auf 100% der Gewichtszunahme
gewrumpnund innerhalb von 2 sek in einer Wasserlösung, die 30 g/l Karboxymethylzellulose
bei einer Temperatur von 60-65°C enthält, unter gleichzeitigem Längenverzug um 13%
behandelt. Anschliebend wird Garn auf der Oberfläche einer beheizten Trommel getrocknet
und zu einem Garnbündel aufgewickelt. Das auf solche Weise behandelte Garn hat folgende
physikalisch-chemische Grundkennziffern: 1. durchschnittliche Reißlast ..........
427,6 p 2. durchschnittliche Reißdehnung ..,,.., 12,5 mm
3. tatsächliches
Klebeprozent ............ 3,2% 4. Barytzahl ............................ 132,1%
Beispiel 2.
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Die Behandlung von Baumwollrohgarn, 29,4 tex, wird wie im Beispiel
1 durchgeführt, nur mit dem Unterschied, daß die Karboxymethylzellulosekonzentration
50 g/l beträgt.
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Das behandelte Garn hat folgende physikalisch-chemische Kennziffern:
1. durchschnittliche Reißlast ........... 440,1 p 2. durchschnittliche Reißdehnung
.. 12,2 mm 3. tatsächliches Klebeprozent ¢ .. 5,3% 4. Barytzahl ............................
133,4% Beispiel 3.
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Einstufiges Baumwollrohgarn, 29,4 tex, das aus groben Nummern kardierten
Baumwollgarns hergestellt wurde, wird innerhalb von 3 sek mit flüssigem Ammoniak
bei einer Temperatur von (-35°C) imprägniert, auf 100° der Gewichtszunahme gewrungen
und innerhalb von 2 sek in einer Wasserlösung, die 30 g/l Stärke bei einer Temperatur
von 90-950C enthält, unter gleichzeitigem Längenverzug um 13% behandelt.
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Das auf solche Weise behandelte Garn hat folgende physikalisch-chemische
Grundkennziffern: 1. durchschnittliche Reißlast ............. 406,4 p 2. durchschnittliche
Reißdehnung .......... 8,5 mm 3. tatsächliches Klebeprozent ...,......,.. 3,9% 4.
Barytzahl .............................. 131,0%
Beispiel 4.
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Die Behandlung von Baumwollrohgarn, 25 tex, wird wie im Beispiel
3 durchgeführt, nur mit dem Unterschied, daß die Stärkekonzentration 70 g/l beträgt.
Das behandelte Garn hat folgende physikalisch-chemische Kennziffern: 1. durchschnittliche
Reißlast ............ 405,0 p 2. durchschnittliche Reißdehnung ......... 9,1 mm
3. tatsächliches Klebeprozent ............
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4. Barytzahl ............................. 139,4% Beispiel 5.
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Gezwirtes Baumwollrohgarn, 25 x 2 tex, wird innerhalb von 3 sek in
flüssigem Ammoniak bei einer Temperatur von (-35°C) imprägniert, auf 100% der Gewichtszunahme
gewrungen und innerhalb von 2 sek in einer Wasserlösung, die 20 g/l Polyvynilalkohol
bei einer Temperatur von 80-90°C enthält, unter gleichzeitigem Längenverzug um 13%
behandelt.
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Das behandelte Garn hat folgende physikalisch-chemische Kennziffern:
1. durchschnittliche Reißlast ............. 888,5 p 2. durchschnittliche Reißdehnung
.......... 14,1 mm 3. tatsächliches Klebeprozent ............. 2,2% 4. Barytzahl
.............................. 132,1% Beispiel 6.
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Die Behandlung von gezwirntem Baumwollgarn, 25 x 2 tex, wird wie
im Beispiel 5 durchgeführt, nur mit dem Unterschied, daß die Polyvynilalkoholkonzentration
30 g/l beträgt.
Das behandelte Garn hat folgende physikalisch-chemische
Kennziffern: 1. durchschnittliche Reißlast ......... 901,8 p 2. durchschnittliche
Reißdehnung ...... 14,0 mm 3. tatsächliches Klebeprozent ......... 3,1% 4. Barytzahl
......................... 131,9% Vergleichswerte der physikalisch-chemischen Grundkennziffern
des Baumwollgarns, das entsprechend den Beispielen 1 bis 6 behandelt wurde, die
die Abhängigkeit der Garnqualitätskennziffern von der Art des schlichtenden Agens,
seiner Konzentration und von der Garnart charakterisieren, sind in der Tabelle 1
angeführt,
Tabelle 1 Prüfergebnisse des Baumwollgarns Lfd. Zahlenwert
der Kennziffern bei Behandlungsvarianten Nr. Bezeichnung der Kennziffern Nr. 1 Nr.
2 Nr. 3 Nr. 4 Nr. 5 Nr. 6 Nr. 7 Nr. 8 Ausgangsgarn mit fl. Ammoniak mit flüssigem
Ammoniak behandelt und geschlichmerzerisiert tet mit Karoxyme- mit Stärke mit Polyvynilthylzellulose
alkohol Baumwollgarn, tex 29,4 25 25x2 29,4 25 25x2 29,4 25 25x2 1. durchschnittliche
Reißlast, p 314,4 289,8 643,8 371,2 342,5 773 427,6 440,1 406,4 405,0 888,5 901,8
2. durchschnittliche Reißdehnung, mm 34,0 24,9 34,8 12,7 10,6 14,2 12,5 12,2 8,5
9,1 14,1 14,0 3. tatsächliches Klebeprozent, % - - - - - - 3,2 5,3 3,9 7,6 2,2 3,1
4. Barytzahl, % - - - 131,5 130,5 132,0 132,1 133,4 131,0 139,4 132,1 131,9 5. Erhöhung
d.Reißlast im Verhältnis zum Ausgangsgarn, % - - - 18,1 18,2 20,1 36 40 40,2 39,8
38,0 40,1 6. Senkung d.Reißdehnung im Verhältnis zum Ausgangsgarn, % - - - 62,7
57,4 59,2 63,2 64,1 65,9 63,5 59,5 59,8
Anmerkung: die in der Tabelle
angeführten Behandlungsvarianten sind durch folgende Bezugszeichen gekennzeichnet:
1 - nicht behandeltes Ausgangsgarn (29,4, 25, 25x2 tex); 2 - das nach dem bekannten
Verfahren mit flüssigem Ammoniak behandelte Garn (29,4, 25, 25 x 2 tex); 3 bis 4
- Garn, 29,4 tex, das innerhalb von 3 sek mit flüssigem Ammoniak bei einer Temperatur
von (-350C) imprägniert und danach innerhalb von 2 sek unter gleichzeitigem Längsverzug
um 13S mit einer Sarboxymethylzelluloselösung bei einer Temperatur von 60-6500 in
einer Menge von 30 bis 50 g/l behandelt wurde, die für die Sicherung einer zusätzlichen
Festigkeitsreserve des merzerisierten Garns von 16-20» erforderlich ist; 5 bis 6
- Garn, 25 tex, das innerhalb von 3 sek mit flüssigem Ammoniak bei einer Temperatur
von (-350C) imprägniert und danach innerhalb von 2 sek unter gleichzeitigem Längenverzug
um 13% mit einer Stäikewasserlösung bei einer Temperatur von 90-95°C in einer Menge
von 30 bis 70 g/l behandelt wurde, die für die Sicherung einer zusätzlichen Festigkeitsreserve
des merzerisierten Garns von 20-22% erforderlich ist; 7 bis 8 - Garn, 25 x 2 tex,
das innerhalb von 3 sek mit flüssigem Ammoniak bei einer Temperatur von (-350C)
imprägniert und danach innerhalb von 2 sek unter gleichzeitigem
tängenverzug
um 13% mit einer Polyvynilalkohol-Wasserlösung bei einer Temperatur von 80-900C
in einer Menge von 20 bis 30 g/l behandelt wurde, die für die Sicherung einer zusätzlichen
Festigkeitsreserve des merzerisierten Garns von 20-25% erforderlich ist.
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Auf solche Weise sichert das erfindungsgemäße Verfahren der Merzerisierung
und des Schlichtens die Erhöhung der Reißfestigkeit des Baumwollgarns um 18-20%,
die das Garn durch pneumomechanische Spinnverfahren einbüße.
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Außerdem gewinnt das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelte
Garn zusätzliche Qualitätskennziffern - - die Eigenschaften des merzerisierten Garns.
All das wird die Möglichkeit geben, die Fadenbruchzahl der Kettfäden in den Webstühlen
zu reduzieren und die darauffolgenden Prozesse der Färbung und Ausrüstung von Rohgeweben
zu erleichtern.