DE2821343C2 - Verfahren zum Binden von Barium-Ionen in Schleifschlamm - Google Patents
Verfahren zum Binden von Barium-Ionen in SchleifschlammInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B09—DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
- B09B—DISPOSAL OF SOLID WASTE NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B09B3/00—Destroying solid waste or transforming solid waste into something useful or harmless
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-
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Binden von Barium-Ionen in Schleifschlamm, welcher
bei der Oberflächenbearbeitung von bariumhaltigem Glas als Abfall anfällt, durch Zusatz einer weitgehend
wasserunlöslichen Sulfatverbindung.
Bei der maschinellen Herstellung von Glaswerkstükken wird zur Erzielung einer ausreichenden Formtreue
des Werkstückes durchweg mit Formen gearbeitet, in welchen aus einem schmelzflüssigen Glasposten die
gewünschten Werkstücke ausgeformt werden; es kann sich bei diesem Formgebungsverfahren um unterschiedliche
Prozesse handeln, z.B. Festblasen, Gießen, Pressen, Schleudern.
Allen diesen Verformungsverfahren ist gemeinsam,
daß die Oberfläche des ausgeformten Glaswerkstückes Fehler aufweist, verursacht entweder durch die Form
selbst oder durch Abkühlungsfehler während des Formgebungsprozesses (sog. Kältewellen an der Oberfläche
des Werkstückes) oder auch durch den Glasposten, der verformt wurde (Knippfehler beim
Portionieren des schmelzflüssigen Glases). Diese Fehler müssen durch Schleif- und Poliergänge beseitigt
werden, wenn an die Oberflächenbeschaffenheit des Glaswerkstückes höhere Anforderungen gestellt werden.
Problemlos sind Oberflächenbearbeitungsprozesse an Gläsern, die keine für den menschlichen Organismus
schädliche Elemente im Glasversatz enthalten.
Müssen jedoch Barium-haltige Gläser, z. B. Fernsehbildschirme, geschliffen und poliert werden, entsteht ein Schleifschlamm, der nach dem Abpressen des für den Schleif- oder Polierprozeß erforderlichen Wassers etwa folgende Zusammensetzung hat:
15% zerriebenes Glas, 60% Schleifmittel, 25% Wasser.
Müssen jedoch Barium-haltige Gläser, z. B. Fernsehbildschirme, geschliffen und poliert werden, entsteht ein Schleifschlamm, der nach dem Abpressen des für den Schleif- oder Polierprozeß erforderlichen Wassers etwa folgende Zusammensetzung hat:
15% zerriebenes Glas, 60% Schleifmittel, 25% Wasser.
Werden 100 g dieses Schlammes 24 Stunden lang mit 1 Liter COrgesättigem Wasser bewegt, so können im
Filtrat etwa 500 bis 800 mg Barium-Ionen festgestellt werden. Ein Schleifschlamm, der bei dieser Methode
einen so hohen Anteil an toxischem Barium abgibt, muß aus Rücksicht auf die menschliche Gesundheit auf
Sondermülldeponien gelagert werden. Das Ablagern eines solchen Schlammes als Sondermüll ;3t mit sehr
hohen Kosten verbunden und für eine industrielle Großserienfertigung technisch und kostenmäßig eine
Belastung des Arbeitsprozesses.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit welchem Barium-Ionen in
Abfall gebunden werden können, so daß dieser Abfall ohne besondere Schutzvorkehrungen wie normaler
Abfall weiterbehandelt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daO der Abfall mit einer in Wasser suspendierten
Sulfatverbindung versetzt wird.
Versuche, die freien Barium-Ionen in Abfall, hier Schleifschlamm Barium-haltigen Glases, durch lösliche
Sulfate zu binden, schlugen fehl.
Überraschenderweise hat sich aber gezeigt, daß mit weitgehend unlöslichen Sulfaten die vollständige Bindung der aus dem Glas freigesetzten Barium-Ionen in Form von Bariumsulfat BaSO* erreicht werden kann. Offenbar scheinen lösliche Sulfate praktisch nicht in das Glas einzudiffundieren und die Barium-Ionen zu binden. Andererseits diffundieren laufend Barium-Ionen unter Deponiebedingungen aus dem Inneren der einzelnen
Überraschenderweise hat sich aber gezeigt, daß mit weitgehend unlöslichen Sulfaten die vollständige Bindung der aus dem Glas freigesetzten Barium-Ionen in Form von Bariumsulfat BaSO* erreicht werden kann. Offenbar scheinen lösliche Sulfate praktisch nicht in das Glas einzudiffundieren und die Barium-Ionen zu binden. Andererseits diffundieren laufend Barium-Ionen unter Deponiebedingungen aus dem Inneren der einzelnen
ίο Glaskörner an die Oberfläche.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß
ständig ein Depot an die Barium-Ionen bindenden Sulfaten im Abfall vorhanden sein muß, damit zu jeder
Zeit aus dem Abfall freigesetzte Barium-Ionen sofort gebunden werden können.
Der Vollständigkeit halber ist zu erwähnen, daß es aus
DE-OS 28 10 173 bekannt war, schlammförmige Abfallstoffe
mit einer weitgehend wasserunloslickti Sulfatverbindung
wie Kalziumsulfat, insbesondere Anhydrit, zu versetzen. Hierdurch soll allgemein die Aufgabe
gelöst werden, wasserhaltige schlammförmige oder pastöse Abfälle in feste Form überzuführen, so daß die
Handhabung des Abfallstoffes erleichtert, die Deponierbarkeit verbessert und ein gut lagerfähiger Deponiekörper
erhalten wird, der ohne die Gefahr von Auswaschungen oder zur Zerklüftung führender Schwindung
gelagert werden kann.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß Abfall, der toxisches Barium
enthält, nicht auf Sondermülldeponien gelagert zu werden braucht, sondern auf normalen Mülldeponien
abgelagert werden kann.
Insbesondere bei der Glasfabrikation ergeben sich weitere Vorteile:
Schleifschlamm, der bei der Oberflächenbearbeitung von Glaswerkstücken anfällt, muß über Filterpressen
abgepreßt werden, damit der Feststoffanteil des Schleifschlammes von seinem Wasseranteil getrennt
werden kann. Der Zusatz von Anhydrit (CaSO*) wirkt sich auf den Lauf der Filterpreßpumpe günstig aus, da
das Calciumsulfat als eine Art Schmiermittel wirkt Weiter erhöht der Anhydrit-Zusatz die Härte des
abgepreßten Wassers. Wird dieses Wasser für nachfolgende Polierprozesse wieder eingesetzt, ist die höhere
Härte des Wassers von Vorteil. Außerdem ist das aus der Filterpresse ablaufende Preßwasser bei Anwesenheit
von Anhydrit klar im Gegensatz zu Wasser, das von einem Schleifschlamm abgepreßt wird, das keinen
Anhydrit-Zusatz hat Dies kann auf rein mechanische
so Ursachen zurückzuführen sein, Anhydrit oder Gips wirkt hier als Filterhilfsmittel. Außerdem spielen aber
auch chemische Reaktionen eine Rolle, z.B. wird Kieselsäure als Calciumsilikat ausgefällt
Calciumsulfat ist verhältnismäßig schwer löslich (ca.
0,2%), es zeigt für den speziellen Anwendungszweck zur
Bindung von Barium-Ionen in Schleifschlamm daher den besonderen Vorteil, daß es mit dem Feststoffanteil des
Schleifschlammes abfiltriert wird und im Filterkuchen verbleibt Hier ist das Calciumsulfat in der Lage, mit den
im Filterkuchen vorhandenen Barium-Ionen das schwer lösliche Bariumsulfat zu bilden, aus dem Glas freigesetzte
Barium-Ionen werden also sofort abgefangen. Ein weiterer Vorteil ist, daß Calciumsulfat insbesondere in
der Form als Anhydrit sehr kostengünstig ist sind als natürlich vorkommendes Material ein umweltfreundliches
Verhalten hat.
Ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung wird im. folgenden näher beschrieben.
25 kg Anhydrit (CaSO4) werden in etwa 1001 Wasser
suspendiert. Dies" Suspension wird einer Schleifschlammcharge
zugesetzt, die einen Filterkuchen von 1500 kg mit etwa 80<W>
Feststoffanteile liefert Der Feststoffrückstand kann nun auf einer normalen
Mülldeponie abgelagert werden, was eine erhebliche Kostensenkung in der Abfallbeseitigung insbesondere
für eine Glasfabrik bedeutet
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Binden von Barium-Ionen in Schleifschlamm, welcher bei der Oberflächenbearbeitung von bariumhaltigem Glas als Abfall anfällt, durch Zusatz einer weitgehend unlöslichen Sulfatverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß der Abfall mit einer in Wasser suspendierten Sulfatverbindung versetzt wird.
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JP5920779A JPS54155493A (en) | 1978-05-16 | 1979-05-16 | Plug for bus type ring wire |
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Publications (2)
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DE2821343A1 DE2821343A1 (de) | 1979-11-22 |
DE2821343C2 true DE2821343C2 (de) | 1983-07-21 |
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DE2821343A Expired DE2821343C2 (de) | 1978-05-16 | 1978-05-16 | Verfahren zum Binden von Barium-Ionen in Schleifschlamm |
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DE19641547A1 (de) * | 1996-10-09 | 1998-04-16 | Wismut Gmbh | Verfahren zur Schadstoffimmobilisierung durch zeitlich und/oder räumlich gesteuerte Kristallisation und Fällung von Bariumsulfat |
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1978
- 1978-05-16 DE DE2821343A patent/DE2821343C2/de not_active Expired
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1979
- 1979-05-16 JP JP5920779A patent/JPS54155493A/ja active Pending
Cited By (2)
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DE19641547A1 (de) * | 1996-10-09 | 1998-04-16 | Wismut Gmbh | Verfahren zur Schadstoffimmobilisierung durch zeitlich und/oder räumlich gesteuerte Kristallisation und Fällung von Bariumsulfat |
DE19641547C2 (de) * | 1996-10-09 | 2000-03-02 | Wismut Gmbh | Verfahren zur Immobilisierung von Metallen, insbesondere von Schwermetallen |
Also Published As
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JPS54155493A (en) | 1979-12-07 |
DE2821343A1 (de) | 1979-11-22 |
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