DE2821343C2 - Verfahren zum Binden von Barium-Ionen in Schleifschlamm - Google Patents

Verfahren zum Binden von Barium-Ionen in Schleifschlamm

Info

Publication number
DE2821343C2
DE2821343C2 DE2821343A DE2821343A DE2821343C2 DE 2821343 C2 DE2821343 C2 DE 2821343C2 DE 2821343 A DE2821343 A DE 2821343A DE 2821343 A DE2821343 A DE 2821343A DE 2821343 C2 DE2821343 C2 DE 2821343C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
waste
barium ions
grinding sludge
glass
barium
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE2821343A
Other languages
English (en)
Other versions
DE2821343A1 (de
Inventor
Werner Dipl.-Chem. Dr. 5100 Aachen Kischio
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Philips Intellectual Property and Standards GmbH
Original Assignee
Philips Patentverwaltung GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Philips Patentverwaltung GmbH filed Critical Philips Patentverwaltung GmbH
Priority to DE2821343A priority Critical patent/DE2821343C2/de
Priority to JP5920779A priority patent/JPS54155493A/ja
Publication of DE2821343A1 publication Critical patent/DE2821343A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2821343C2 publication Critical patent/DE2821343C2/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B09DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
    • B09BDISPOSAL OF SOLID WASTE NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B09B3/00Destroying solid waste or transforming solid waste into something useful or harmless
    • B09B3/20Agglomeration, binding or encapsulation of solid waste
    • B09B3/25Agglomeration, binding or encapsulation of solid waste using mineral binders or matrix
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W30/00Technologies for solid waste management
    • Y02W30/50Reuse, recycling or recovery technologies
    • Y02W30/82Recycling of waste of electrical or electronic equipment [WEEE]

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)
  • Multi-Conductor Connections (AREA)
  • Coupling Device And Connection With Printed Circuit (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Binden von Barium-Ionen in Schleifschlamm, welcher bei der Oberflächenbearbeitung von bariumhaltigem Glas als Abfall anfällt, durch Zusatz einer weitgehend wasserunlöslichen Sulfatverbindung.
Bei der maschinellen Herstellung von Glaswerkstükken wird zur Erzielung einer ausreichenden Formtreue des Werkstückes durchweg mit Formen gearbeitet, in welchen aus einem schmelzflüssigen Glasposten die gewünschten Werkstücke ausgeformt werden; es kann sich bei diesem Formgebungsverfahren um unterschiedliche Prozesse handeln, z.B. Festblasen, Gießen, Pressen, Schleudern.
Allen diesen Verformungsverfahren ist gemeinsam, daß die Oberfläche des ausgeformten Glaswerkstückes Fehler aufweist, verursacht entweder durch die Form selbst oder durch Abkühlungsfehler während des Formgebungsprozesses (sog. Kältewellen an der Oberfläche des Werkstückes) oder auch durch den Glasposten, der verformt wurde (Knippfehler beim Portionieren des schmelzflüssigen Glases). Diese Fehler müssen durch Schleif- und Poliergänge beseitigt werden, wenn an die Oberflächenbeschaffenheit des Glaswerkstückes höhere Anforderungen gestellt werden.
Problemlos sind Oberflächenbearbeitungsprozesse an Gläsern, die keine für den menschlichen Organismus schädliche Elemente im Glasversatz enthalten.
Müssen jedoch Barium-haltige Gläser, z. B. Fernsehbildschirme, geschliffen und poliert werden, entsteht ein Schleifschlamm, der nach dem Abpressen des für den Schleif- oder Polierprozeß erforderlichen Wassers etwa folgende Zusammensetzung hat:
15% zerriebenes Glas, 60% Schleifmittel, 25% Wasser.
Werden 100 g dieses Schlammes 24 Stunden lang mit 1 Liter COrgesättigem Wasser bewegt, so können im Filtrat etwa 500 bis 800 mg Barium-Ionen festgestellt werden. Ein Schleifschlamm, der bei dieser Methode einen so hohen Anteil an toxischem Barium abgibt, muß aus Rücksicht auf die menschliche Gesundheit auf Sondermülldeponien gelagert werden. Das Ablagern eines solchen Schlammes als Sondermüll ;3t mit sehr hohen Kosten verbunden und für eine industrielle Großserienfertigung technisch und kostenmäßig eine Belastung des Arbeitsprozesses.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit welchem Barium-Ionen in Abfall gebunden werden können, so daß dieser Abfall ohne besondere Schutzvorkehrungen wie normaler Abfall weiterbehandelt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daO der Abfall mit einer in Wasser suspendierten Sulfatverbindung versetzt wird.
Versuche, die freien Barium-Ionen in Abfall, hier Schleifschlamm Barium-haltigen Glases, durch lösliche Sulfate zu binden, schlugen fehl.
Überraschenderweise hat sich aber gezeigt, daß mit weitgehend unlöslichen Sulfaten die vollständige Bindung der aus dem Glas freigesetzten Barium-Ionen in Form von Bariumsulfat BaSO* erreicht werden kann. Offenbar scheinen lösliche Sulfate praktisch nicht in das Glas einzudiffundieren und die Barium-Ionen zu binden. Andererseits diffundieren laufend Barium-Ionen unter Deponiebedingungen aus dem Inneren der einzelnen
ίο Glaskörner an die Oberfläche.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ständig ein Depot an die Barium-Ionen bindenden Sulfaten im Abfall vorhanden sein muß, damit zu jeder Zeit aus dem Abfall freigesetzte Barium-Ionen sofort gebunden werden können.
Der Vollständigkeit halber ist zu erwähnen, daß es aus DE-OS 28 10 173 bekannt war, schlammförmige Abfallstoffe mit einer weitgehend wasserunloslickti Sulfatverbindung wie Kalziumsulfat, insbesondere Anhydrit, zu versetzen. Hierdurch soll allgemein die Aufgabe gelöst werden, wasserhaltige schlammförmige oder pastöse Abfälle in feste Form überzuführen, so daß die Handhabung des Abfallstoffes erleichtert, die Deponierbarkeit verbessert und ein gut lagerfähiger Deponiekörper erhalten wird, der ohne die Gefahr von Auswaschungen oder zur Zerklüftung führender Schwindung gelagert werden kann.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß Abfall, der toxisches Barium enthält, nicht auf Sondermülldeponien gelagert zu werden braucht, sondern auf normalen Mülldeponien abgelagert werden kann.
Insbesondere bei der Glasfabrikation ergeben sich weitere Vorteile:
Schleifschlamm, der bei der Oberflächenbearbeitung von Glaswerkstücken anfällt, muß über Filterpressen abgepreßt werden, damit der Feststoffanteil des Schleifschlammes von seinem Wasseranteil getrennt werden kann. Der Zusatz von Anhydrit (CaSO*) wirkt sich auf den Lauf der Filterpreßpumpe günstig aus, da das Calciumsulfat als eine Art Schmiermittel wirkt Weiter erhöht der Anhydrit-Zusatz die Härte des abgepreßten Wassers. Wird dieses Wasser für nachfolgende Polierprozesse wieder eingesetzt, ist die höhere Härte des Wassers von Vorteil. Außerdem ist das aus der Filterpresse ablaufende Preßwasser bei Anwesenheit von Anhydrit klar im Gegensatz zu Wasser, das von einem Schleifschlamm abgepreßt wird, das keinen Anhydrit-Zusatz hat Dies kann auf rein mechanische
so Ursachen zurückzuführen sein, Anhydrit oder Gips wirkt hier als Filterhilfsmittel. Außerdem spielen aber auch chemische Reaktionen eine Rolle, z.B. wird Kieselsäure als Calciumsilikat ausgefällt
Calciumsulfat ist verhältnismäßig schwer löslich (ca.
0,2%), es zeigt für den speziellen Anwendungszweck zur Bindung von Barium-Ionen in Schleifschlamm daher den besonderen Vorteil, daß es mit dem Feststoffanteil des Schleifschlammes abfiltriert wird und im Filterkuchen verbleibt Hier ist das Calciumsulfat in der Lage, mit den im Filterkuchen vorhandenen Barium-Ionen das schwer lösliche Bariumsulfat zu bilden, aus dem Glas freigesetzte Barium-Ionen werden also sofort abgefangen. Ein weiterer Vorteil ist, daß Calciumsulfat insbesondere in der Form als Anhydrit sehr kostengünstig ist sind als natürlich vorkommendes Material ein umweltfreundliches Verhalten hat.
Ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung wird im. folgenden näher beschrieben.
25 kg Anhydrit (CaSO4) werden in etwa 1001 Wasser suspendiert. Dies" Suspension wird einer Schleifschlammcharge zugesetzt, die einen Filterkuchen von 1500 kg mit etwa 80<W> Feststoffanteile liefert Der Feststoffrückstand kann nun auf einer normalen Mülldeponie abgelagert werden, was eine erhebliche Kostensenkung in der Abfallbeseitigung insbesondere für eine Glasfabrik bedeutet

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Binden von Barium-Ionen in Schleifschlamm, welcher bei der Oberflächenbearbeitung von bariumhaltigem Glas als Abfall anfällt, durch Zusatz einer weitgehend unlöslichen Sulfatverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß der Abfall mit einer in Wasser suspendierten Sulfatverbindung versetzt wird.
DE2821343A 1978-05-16 1978-05-16 Verfahren zum Binden von Barium-Ionen in Schleifschlamm Expired DE2821343C2 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2821343A DE2821343C2 (de) 1978-05-16 1978-05-16 Verfahren zum Binden von Barium-Ionen in Schleifschlamm
JP5920779A JPS54155493A (en) 1978-05-16 1979-05-16 Plug for bus type ring wire

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2821343A DE2821343C2 (de) 1978-05-16 1978-05-16 Verfahren zum Binden von Barium-Ionen in Schleifschlamm

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2821343A1 DE2821343A1 (de) 1979-11-22
DE2821343C2 true DE2821343C2 (de) 1983-07-21

Family

ID=6039484

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2821343A Expired DE2821343C2 (de) 1978-05-16 1978-05-16 Verfahren zum Binden von Barium-Ionen in Schleifschlamm

Country Status (2)

Country Link
JP (1) JPS54155493A (de)
DE (1) DE2821343C2 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19641547A1 (de) * 1996-10-09 1998-04-16 Wismut Gmbh Verfahren zur Schadstoffimmobilisierung durch zeitlich und/oder räumlich gesteuerte Kristallisation und Fällung von Bariumsulfat

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN111544822A (zh) * 2020-04-13 2020-08-18 上海圣珑环境修复技术有限公司 一种钡渣稳定化处理方法

Family Cites Families (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3945705A (en) * 1972-06-09 1976-03-23 Minnesota Mining And Manufacturing Company Wire-splicing apparatus and contact element therefor
AR208483A1 (es) * 1975-11-10 1976-12-27 Amp Inc Terminal electrico
DE2810173A1 (de) * 1978-03-09 1979-09-20 Knauf Westdeutsche Gips Verfestigte produkte und verfahren zu deren herstellung

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19641547A1 (de) * 1996-10-09 1998-04-16 Wismut Gmbh Verfahren zur Schadstoffimmobilisierung durch zeitlich und/oder räumlich gesteuerte Kristallisation und Fällung von Bariumsulfat
DE19641547C2 (de) * 1996-10-09 2000-03-02 Wismut Gmbh Verfahren zur Immobilisierung von Metallen, insbesondere von Schwermetallen

Also Published As

Publication number Publication date
JPS54155493A (en) 1979-12-07
DE2821343A1 (de) 1979-11-22

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0389661B1 (de) Verfahren zur Abtrennung von Arsen aus Abwässern
DE4304026B4 (de) Verfahren zur Entsorgung von verbrauchten Ionenaustauschern
DE69526375T2 (de) Herstellungsmethode für eine multifunktionelle, komplexe molekularsiebzusammensetzung in granulatform
DE3605326C2 (de)
DE1963128A1 (de) Verfahren zum Reinigen und Agglomerieren von Pyritabbraenden
DE2821343C2 (de) Verfahren zum Binden von Barium-Ionen in Schleifschlamm
DE3414822A1 (de) Verfahren zur weiterverarbeitung von entschwefelungschlamm einer rauchgasentschwefelungsanlage
DE3805722C1 (en) Process for purifying glass industry waste waters
DE69704751T2 (de) Keramisches poröses Verbundmaterial und Verfahren zu seiner Herstellung
WO1992009539A1 (de) Verfahren zum einbinden von schwermetallhaltigem filterstaub in keramische formlinge
EP0690828B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines bindemittels
EP0635282B1 (de) Verfahren zur Reststoffbehandlung in Müllverbrennungsanlagen
EP0263424B1 (de) Verfahren zum Entfernen von Arsen aus arsenhaltigen Abwässern
DE3926586C2 (de)
DE2424602C2 (de) Verfahren zum Härten und Verdichten eines keramischen Körpers
DE348769C (de) Verfahren zur Herstellung von alkalifreier, amorpher Kieselsaeure
DE2313816C3 (de) Verfahren zur Herabsetzung des Natriumgehalts von Rotschlamm
DE69803309T2 (de) Rückgewinnung von gipsmaterialien
DE3328742A1 (de) Verfahren zur herstellung von schleifwerkzeugen, insbesondere von schleifscheiben, schleifsegmenten, schleifsteinen und schleiffeilen
DE2552899C3 (de) Verfahren zur Aufbereitung der Im Verfahren zur Herstellung von Soda nach dem Solvay-Verfahren anfallenden festen und flüssigen Abfälle für die Herstellung von Soda-Kalkdünger
DE2407197C3 (de) Verfahren zur Behandlung von schädliche Schwermetalle enthaltenden, pulvrigen oder schlammartigen Materialien
DE259181C (de)
DE745657C (de) Verfahren zur Vorbereitung von Mineralien vor ihrer Lagerung im gemahlenen Zustand fuer die Schwimmaufbereitung
DE680547C (de) Entfernung von Arsen und Phosphor aus Wolfram- und Molybdaenlauge
DE950675C (de) Verfahren zur Gewinnung Vitamin-B-aktiver Substanzen aus ihren Loesungen

Legal Events

Date Code Title Description
8120 Willingness to grant licences paragraph 23
8110 Request for examination paragraph 44
D2 Grant after examination
8363 Opposition against the patent
8331 Complete revocation