DE2820414C2 - Verfahren zum Herstellen von rekonstituiertem Tabak - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von rekonstituiertem TabakInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum J5
Herstellen von rekonstituiertem Tabak mit Gewinnung eines Tabakextraktes durch Extrahieren mit Wasser aus
dem faserigen Tabakbestandteil, Verringern des Nitratgehaltes des Extraktes mit Mikroorganismen und
Wiedervereinigen des Extraktes zu dem zu einem *o
papierartigen Vlies aufbereiteten faserigen Tabakbestandteil.
Rekonstituierter (wiederaufbereiteter) Tabak ist an sich allgemein bekannt. Ein Weg zur Herstellung von
rekonstituiertem Tabak ist, natürlichem Tabak die löslichen Bestandteile zu entziehen, wobei der natürliche Tabak durch Mazerieren (Einweichen) und Zerkleinern für die Extraktion der löslichen Bestandteile
vorbereitet wird. Die Extraktion erfolgt unter Anwendung von Wasser und entzieht dem Ausgangsmaterial w
etwa 30 bis 55 Gewichts-%. Dann wird mit den Tabakfasern eine wäßrige Aufschlämmung erzeugt, die
dann mit Verfahren, die aus der Papierherstellung bek-nni sind, mit Additiven oder ohne Additive in ein
sich selbst tragendes Vlies umgewandelt wird. Der vorher entzogene Tabakextrakt, der in flüssiger Form
konzentriert ist, wird dann dem Vlies wieder zugeführt.
Die Zuführung des Tabakextraktes kann in einer zweckmäßigen, aber ansonsten beliebigen Form erfolgen, beispielsweise Sprühen oder Tränken. *o
Gemäß der Erfindung wird bei einem Verfahren
gemäß der eingangs genannten Gattung vorgeschlagen, daß zur Einwirkung der Mikroorganismen auf den
Extrakt dieser unter anaeroben Bedingungen durch ein mit den Mikroorganismen behandeltes Filtermedium <"
geführt wird.
Der Entzug von Kaliumnilrat ist beim Tabak aus
verschiedenen Gründen wünschenswert. Vor allem wird
die Abbrandrate von Tabakprodukten verringert, wenn
das Nitrat eliminiert ist Zum anderen wird die Bildung verschiedener Komponenten im Tabakrauch verringert,
unter ihnen die Oxide von Stickstoff, Methylnitrat und AzetonnitriL Einige dieser Komponenten werden als
gesundheitsschädliche Bestandteile des Tabakrauches angesehen. Darüber hinaus erzeugt Kaliumnitrat beim
Verbrennen ätzenden bzw. beißenden Rauch, ähnlich verbranntem Schießpulver.
Allgemein ist die Idee, Nitrat aus wäßrigem Tabakextrakt zu entfernen, nicht neu. Beispielsweise in
der US-PS 38 47 164 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem der Extrakt mit einem Ionenaustauscher in
Berührung gebracht wird, um Nitrationen zu entfernen. Auch ist die Verwendung von Mikroorganismen im
Zusammenhang mit einem gattungsgemäßen Verfahren bereits vorgeschlagen worden (DE-OS 28 16427). Der
wesentliche Unterschied der vorliegender. £rfindung zu dem erstgenannten Verfahren besteht in der Verwendung von Mikroorganismen, wie bestimmten Bakterien,
zur Umwandlung von Nitrat in andere. Stickstoff enthaltende chemische Formen, während der Unterschied der Erfindung zu dem bereits vorgeschlagenen
Verfahren mit den Merkmalen der eingangs genannten Gattung darin besteht, daß die Denitrierung des
Extraktes in einem Filter ein kontinuierliches Verfahren ermöglicht Ein kontinuierliches Verfahren ist insbesondere dann in zweckmäßiger Weise möglich, wenn in
weiterer Ausgestaltung der Erfindung Maßnahmen getroffen werden, die die Gewinnung der zum Impfen
des Filters notwendigen Mikroorganismen aus dem Extrakt selbst ermöglicht und dieser hierzu wiederholt
durch den Filter geleitet wird. Mit dem kontinuierlichen Verfahren ist gegenüber dem bereits vorgeschlagenen
Verfahren, das absatzweise arbeitet der Vorteil eines wesentlich geringeren Aufwandes an Zeit und Apparaturen gegeben.
Für die Zwecke der Erfindung können alle Mikroorganismen verwendet werden, die Enzyme produzieren
können und in der Lage sind, das Nitrat in einem flüssigen Tabakextrakt Elektronen von einem anderen
Bestandteil des Extraktes aufzunehmen und so in Stickstoff umwandeln zu lassen. Enzyme, die als
besonders befriedigend befunden wurden, sind Nitratreduktare. Nitritreduktare und verschiedene Zellfarbstoffe (Cytochrom). beispielsweise vom a-, b- und c-Typ.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird ein geeignetes. Mikroorganismen enthaltendes Bett eingerichtet, beispielsweise mit Bakterien, durch das die
Flüssigkeit für ihre Behandlung hii.durchgeleitet wird.
Im Tabak sind normalerweise bereits von Natur aus Bakterien enthalten, die Nitrat reduzieren können.
Dadurch kan.i ein solches Bett gegebenenfalls bereits dadurch entsprechend präpariert werden, daß flüssiger
Tabakextrakt mit 1 bis 15% gelösten Feststoffen wiederholt durch ein Erdbett oder ein Bett aus Kies
oder Sand hindurchgeleitet wird. Die erfindungsgemäße Zubereitung des Bettes unter anaeroben Bedingungen
ist beispielsweise in einem geschlossenen, mit Flüssigkeit gefüllten System oder im unteren Bereich eines
tiefen, mit Flüssigkeit gefüllten Tanks möglich. Nach einigen Stunden beginnen sich die denitrierenden
Bakterien auf der Oberfläche des Bettes aus beispielsweise Erde. Sand oder Kies anzusammeln. Dabei ist es
wichtig, das Nitrat während der Rückführung zu überwachen und den Prozeß anzuhalten, nachdem die
Nitratkonzentration verringert wird oder gar auf Null absinkt. Andernfalls wird sich ein unerwünschtes
Bakterienwachstum einstellen. Am Ende des Wachstumsabschnittes
wird der Kies oder die Erde des Denitrierungsbettes für den Gebrauch vorbereitet sein.
Die Überwachung des Nitrates kann durch regelmäßige Entnahme und Untersuchung von Proben des zirkulie- '·
renden Extraktes erfolgen. Im Fall, daß der Extrakt durch ein geschlossenes System zirkuliert, in das das
Bett eingeschlossen ist und hierzu eine Pumpe verwendet wird, kann der Prozeß in einfacher Weise
durch Stillsetzen der Pumpe unterbrochen werden. ;''
Beim Gebrauch kann ein wäßriger Tabakextrakt durch ein solches anaerobes Riter geleitet werden. Die
Größe des Bettes und/oder der Durchflußrate für den
Tabakextrakt sollte abhängig von der Nitratkonzentration im ankommenden Konzentratstrom und dem Grad ' ■
der benötigten Denitrierung eingestellt werden. Um eine wirksame Entfernung des Nitrates zu erhalten, ist
ein inniger Kontakt des Extraktes mit den Mikroorganismen notwendig. Wenn die Mikroorganismen auf dem
Filter in ausreichender Menge vorhanden sind, dann -'"
entziehen sie dee» Nitrat des Extraktes Sauerstoff und reduzieren das Nitrat zu Stickstoff.
Es muß jedoch dafür Sorge getragen werden, daß das anaerobe Filter nicht direkt der Luft ausgesetzt ist. Der
Grund hierfür ist, daß die denitrierenden Mikroorganis- - ·
men Sauerstoff auch direkt verbrauchen können, und die Möglichkeit der Nitratreduktion dadurch eingeschränkt
oder gar verhindert wird.
Um die Denitrierung fortzuführen, werden Elektronen abgebende Verbindungen benötigt, die ein wäßriger
Tabakextrakt im Überfluß liefert Es scheint aber, daß organische Säuren, Zucker und Proteine vorzugsweise
oxidiert sind. De Nitrat uud Elektronen abgebende Verbindungen in einem gani. bestimmten Verhältnis
zueinander stehen müssen, muß die entfernung einer Ji
bestimmten Nitratmenge aus dem Tabakextrakt durch
Denitrierung zu einer Abnahme von notwendigen Unbehandelt
organischen Verbindungen führen. Deshalb kann es Denitriert notwendig sein, diese Verluste an organischen Verbindungen
am Ende einer Denitrierung zu ersetzen. *'
Das Verfahren kann unter idealen Verhältnissen durchgeführt werden, wenn der pH-Wert des wäßrigen
Extraktes im Bereich zwischen 7 und 8 liegt und sich langsam spürbar unter 6 bewegt, wo die Reduktion von
Nitrat in Nitrit die hauptsächliche Reaktion ist. Die -»5
Reduktion in Nitrit ist im Denitrierungsverfahren der erste Schritt; während der Denitrierung häuft sich
einiges Nitrit an, aber schließlich erfolgt doch eine vollständige Umwandlung in Stickstoffgas. Liegt der
pH-Wert des Extrakes, das der Denitrierung unterwor- 5n
fen wird, unter 7. so kann ihm Alkali zugeführt werden, um den pH-Wert in den optimalen Bereich anzuheben.
Die erfindungsgemäße Denitrierung ist bei jeder Temperatur relativ intensiv, die optimale Wirkung wird
bei Temperaturen über 5°C und unter 35' C erzielt. "
Die Mittelrippen von Burley-Tabak wurden mit Wasser zu einem Extrakt verarbeitet und der verbleibende
Rest mit aus der Papierherstellung bekannten 60
Verfahren in eine papierartige Folie geformt. Ein Teil Probe des Extraktes wurde in einem geschlossenen Kreis über
ein Bett geleitet, das groben Kies, Sand und Erde
enthielt. Die Extraktführung über das Bett in einem geschlossenen Kreis erfolgte zu wiederholten Malen bei 65 Unbehandelt
Umgebungstemperatur und während einer Dauer von Denitriert 10 Stunden. Wahrend dieser Zeit sank die Nitratkonzentration
von 0,2 Millianteilen (meg) NOj/milliliter(ml)
auf 0,005 meg NOj/mL Am Ende dieses Zeitraumes
wurde das Bett von der Extraktführung getrennt, ohne der Luft ausgesetzt zu werden. Die abgemessene Menge
des wäßrigen Burley-Tabak Mittelrippenextraktes wurde durch das Filtermedium in einer Weise geleitet, die
den unmittelbaren Kontakt des Mediums mit Luft verhindert Die Durchflußrate wurde so eingesteirt, daß
das Endprodukt eine Konzentration von 0,01 meg NOj/ml hatte, d.h. 95% entfernt worden waren. Die
Analyse des Extraktes ergab, daß der Gehalt an organischer Säure um einen entsprechenden Betrag
gesunken war. Eine entsprechende Menge an Säure in Fo-m von Apfelsäure wurde zum Verlustausgleich
hinzugegeben.
Der denitrierte Extrakt wurde konzentriert und der Folie mittels einer geeigneten Presse appliziert Zur
Kontrolle wurde rekonstituierter Tabak genau, wie oben beschrieben, hergestellt mit der einen Ausnahme,
daß das Extrakt nicht durch ein Denitrieningsmitte! geführt wurde.
Beide Folien wurden danach geschnitten und zu Zigaretten verarbeitet Den Zigaretten wurde ein freier
Abbrand gestattet und der Zeitraum notiert, der zum Abbrennen der Zigaretten auf einer Länge von 40 mm
benötigt wurde. Gleichzeitig wurde der beim Abbrand der Zigaretten entstehende Rauch mittels einer
Gaschromatografietechnik analysiert, um den Gehalt an Stickstoffoxid in dem Rauch jeder Zigarette zu
ermitteln. Die Ergebnisse der Versuche waren folgende:
Probe Freier Abbrand
(min/40 mm)
(min/40 mm)
Stickstoffoxid
^g NOx)
^g NOx)
3,2
Beispiel 2
Beispiel 2
880
90
90
Bakterienkultur und Filterbett wurden in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise präpariert Die Kultur
wurde dann mit einer bestimmten Menge des zu denitrierenden Tabakextraktes in einen Tank gegeben.
Der Tankinhalt wurde umgerührt, um eine gute Vermischung und einen innigen Kontakt zwischen dem
Extrakt und der Bakterienkultur zu erzielen. Das Umrühren wurde für die Dauer von 6 Stunden
ciurchgeiührt, worauf die Anfangskonzentration an
Nitrat (0,20 meg [NOj]/ml) auf 0,02 meg [NOj]/ml
abgesunken war.
Anschließend wurde der denitrierte Extrakt von der Kultur getrennt Wie im Beispiel 1 wurde organische
Säure hinzugegeben und der Extrakt konzentriert und mittels einer geeigneten Presse einer Folie appliziert.
Wie im Beispiel 1 wurden Zigaretten hergestellt und abgetrennt. Folgende Ergebnisse brachte der Versuch:
Freier Abbrand
(min/40 mm)
(min/40 mm)
Stickstoffoxid
(μ8 NOT)
3,4
8,8
8,8
900
100
100
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen von rekonstituiertem (wiederaufbereitetem) Tabak mit Gewinnen eines
Tabakextraktes durch Extrahieren mit Wasser aus dem faserigen Tabakbestandteil, Verringern des
Nitratgehaltes des Extraktes mit Mikroorganismen und Wiedervereinigen des Extraktes zu dem zu
einem papierartigen Vlies aufbereiteten faserigen Tabakbestandteil, dadurch gekennzeich- to
net, daß zur Einwirkung der Mikroorganismen auf
den Extrakt dieser unter anaeroben Bedingungen durch ein mit den Mikroorganismen behandeltes
Filtermedium geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- ι >
zeichnet, daß das Filtermedium mit Mikroorganismen angereichert wird, die im Tabak natürlicherweise vorhanden sind, wobei die Anreicherung des
Filtermediums mit Mikroorganismen durch wiederholtes Durchführen des Extraktes unter anaeroben
Bedingungen durch das Filtermedium erfolgt
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Durchführen des Extraktes durch
das Filtermedium wiederholt wird, bis der Nitratgehalt beim Austritt des Extraktes aus dem Filtermedi-
um zumindest weitestgehend beseitigt ist
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem denitrierten
Extrakt im Tabakextrakt vorkommende organische Säuren und/oder Protein zugeführt werden. J0
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