DE2819478A1 - Kunstharzgemisch mit einem gehalt an einem teilweise hydrierten blockcopolymeren - Google Patents

Kunstharzgemisch mit einem gehalt an einem teilweise hydrierten blockcopolymeren

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Description

DR. ING. F. WUHSTIIOΤ·'!·1 I)It. 15. ν. ΓECIi M ANN
DH. ING. I). BKIIHHNS DIPIj. ING. H. GOKTZ
PATENTANWÄLTE
80C0 M Ü N CII I£
ΤΒ1.ΕΙΌΚ (OBi).) r.daooi
TKI.rcx 5 24 070
TKT1KC »AMME I ΓΙΙΟΤΚΟΤΙ'ΛΤΚΚΤ MÜNOHHN*
1A-50 843
Patentanmeldung
Anmelder: SHELL INTERNATIONALE EESEARCH MAATSGHAPPIJ B.V. Garel van Bylandtlaan 30, Den Haag Niederlande
Titel: Kunstharzgemisch mit einem Gehalt an einem teilweise hydrierten Blockcopolymeren
309845/0977
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1Α-50 843
Anmelder: Shell Int,
Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf Kunstharzgemische mit einem Gehalt an einem partiell hydrierten Blockcopolymeren, des sich zusammensetzt aus mindestens zwei Endblöcken A aus_
en
einem Monoalkenylaren-Polymer m-it einem mittleren Molekulargewicht von 5 000 bis 125 000 und mindestens einem Zwischenblock B aus dem Polymer eines konjugierten Diens mit einem mittleren Molekulargewicht von 10 000 bis 300 000; in dem
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Block-Copolymer stellen die endständigen Polymerblocke A 8 bis 55 Gew.-"/> dar und nicht mehr als 25 $ der Aren-Doppelbindungen der Polymerblöcke A und mindestens 80 0Jo der aliphatischen Doppelbindungen der Polymerblöcke B sind durch Hydrieren reduziert worden.
In Technik und Industrie verwendbare thermoplastische Harze, auch als "Industrie-Thermoplasten" (Engineering thermoplastic resins) bezeichnet, sind eine Gruppe von Polymeren, die sich als technische Baustoffe bewährt haben, da bei ihnen gewisse Eigenschaften, wie Festigkeit, Steifheit, Stoß- und Schlagfestigkeit und Dimensionsstabilität über längere Zeit in einem günstigen Gleichgewicht stehen. Solche "Industrie-Thermoplasten" sind besonders geeignet als Ersatz für Metalle, da sie viel leichter sind als diese, was oft, insbesondere im Automobilbau, von Vorteil ist.
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Ein einziges thermoplastisches Harz weist manchmal nicht diejenige Kombination von Eigenschaften auf, die für einen bestimmten Anwendungszweck wünschenswert ist und es besteht Interesse daran, diesen Nachteil auszugleichen. Ein besonders naheliegender Weg besteht darin, zwei oder mehrere Polymere (von denen jedes einzelne die gewünschten Eigenschaften aufweist) zusammenzumischen, so daß man ein Material mit der ,gewünschten Kombination von Eigenschaften erhält. Dies kann in gewissen Fallen von Erfolg sein, z.B. bei der Verbesserung der Schlag- und Stoßfestigkeit von thermoplastischen Harzen, wie Polystyrol, Polypropylen und Polyvinylchlorid, wobei man für diesen Zweck besondere Mischverfahren oder Zusätze verwendet. Im allgemeinen ist jedoch das Vermischen von thermoplastischen Harzen kein erfolgversprechender Weg,- wenn es sich darum handelt, in einem einzigen YJerkstoff die jeweils wünschenswerten Eigenschaften von zwei oder mehr Polymeren zu kombinieren. Es zeigte sich im Gegenteil oft genug, daß das Vermischen dazu führt, daß sich die jeweiligen Schwächen der Einzelbestandteile vereinigen, so daß man ein für die Praxis uninteressantes und wertloses Material erhält. Die Gründe hierfür sind durchaus bekannt und bestehen teilweise darin, daß, wie die Thermodynamik lehrt, die meisten Polymeren nicht miteinander vermischbar sind, obgleich durchaus einige Ausnahmen von dieser Regel bekannt sind. Dazu kommt noch, daß die meisten Polymeren schlecht aneinander haften. Das führt dazu, daß die Berührungsflächen zwischen den Bestandteilen des Gemisches (aufgrund von deren Unvermischbarkeit) in den Gemischen Bezirke von besonderer Schwäche darstellen, in denen allzu leicht Sprünge und Risse auftreten, die die mechanischen Eigenschaften des Gemisches beeinträchtigen. Man sagt daher von den meisten Polymerpaaren, daß sie "unverträglich" seien. In manchen Fällen bedeutet Verträglichkeit soviel wie Mischbarkeit, jedoch wird der Ausdruck Verträglichkeit hier in einem allgemeineren Sinn verwendet, und bedeutet die Möglichkeit, zwei Polymere so miteinander zu kombinieren, daß ihre Eigenschaften verbessert werden, ohne daß damit unbedingt eine echte Vermischbarkeit gemeint ist.
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Eine Methode, mit deren Hilfe sich dieses Problem bei Polymergemischen umgehen läßt, besteht darin, daß man die beiden Polymeren dadurch verträglich macht, daß man eine dritte Komponente zumischt, die oft als Mittel zum Verträglichmachen bezeichnet wird und gegenüber den beiden zu vermischenden Polymeren eine wechselseitige Löslichkeit aufweist. Beispiele für derartige dritte Komponenten sind gewisse Block- oder Pfropfcopolymere. Aufgrund der erwähnten Eigenschaft aetzt sich dieser Termittier an der Berührungsfläche zwischen den beiden Polymeren fest und verbessert die gegenseitige Adhäsion und damit die Stabilität des Produktes gegen eine grobe Phaaentrennung außerordentlich.
Demgegenüber eröffnet die Erfindung eine Möglichkeit, Gemische aus mehreren Polymeren zu stabilisieren, die unabhängig ist von den oben erwähnten Mitteln zur Erhöhung der Verträglichkeit und nicht durch die Notwendigkeit eingeschränkt wird, Stoffe mit zweiseitigen Löslichkeitseigenschaften zu verwenden. Die für diesen Zweck zu verwendenden erfindungsgemäßen Stoffe sind besondere Blockcopolymerisate, bei denen die Möglichkeit einer in der V/ärme umkehrbaren (thermisch reversiblen) Selbstvernetzung besteht. Ihre erfindungsgemäße Wirkung entspricht nicht der bei der üblichen Methode zur Verbesserung der Verträglichkeit angestrebten, und dies aeigt sich schon durch die ganz allgemeine Fähigkeit dieser Stoffe, für einen weiten Bereich von Gemischen gleichmäßig Komponenten darzustellen, welche den bisher immer gestellten Anforderungen an die Löslichkeit nicht entsprechen.
Wie bereits erwähnt, betrifft die Erfindung ein Kunstharzgemisch mit einem Gehalt an einem teilweise hydrierten Blockcopolymer, welch letzteres mindestens zwei Endblocke A aus einem
en
Monoalkenylaren-Polymer mit einem mittleren Molekulargewicht von 5 000 bis 125 000 und mindestens einen Zwischenblock B aus einem Polymer eines konjugierten Diens mit einem mittleren Molekulargewicht von 10 000 bis 300 000 umfaßt; in den erfindungsgemäßen Kunstharzgemischen stellen die endständigen
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Polymerblöcke A 8 bis 55 Gew.-% des Blockcopolymeren dar und es sind nicht mehr als 25 % der Aren-Doppelbindungen in den Polymerblöcken A und mindestens 80 % der aliphatischen Doppelbindungen in den Polymerblöcken B durch Hydrieren reduziert; gekennzeichnet sind die erfindungsgemäßen Kunstharzgemische durch folgende Bestandteile:
a) 4 bis 40 Gew.-Teile an partiell hydx^iertem Blockcopolymeren;
b) ein Nitrilharz mit einem Gehalt an J7C, ß-"olefinisch ungesättigtem Mononitril von mehr als 50 %, einer allgemein kristallinen Struktur und einem Schmelzpunkt von mehr als 1200C;
c) 5 bis 48 Gew.-Teile an mindestens einem verschiedenartigen thermoplastischen Industriekunstharz, das gewählt wurde aus der Gruppe der Polyamide, Polyolefine, thermoplastischen Polyester, (Poly(aryläther), Poly(arylsulfone), Polycarbonate, Acetalharze, thermoplastischen Polyurethane und halogenierten Thermoplasten,
wobei das Gewichtsverhältnis des Nitrilharzes zu dem verschiedenartigen thermoplastischen Industriekunstharz größer als 1: 1 ist, so daß ein Polymergemisch gebildet wird, worin mindestens zwei der Polymere mindestens teilweise kontinuierliche, ineinandergreifende Netzwerke bilden.
Das betreffende erfindungsgemäße Blockcopolymer wirkt dabei als mechanischer oder struktureller Stabilisator, der aie verschiedenen Polymernetzstrukturen verknüpft und die spätere' Trennung der Polymeren bei der Verarbeitung und dem eigentlichen Gebrauch verhindert. Die resultierende Struktur des Polymergemisches ist genauer so zu definieren, daß es sich um mindestens zwei teilweise kontinuierliche, ineinandergreifende bzw. miteinander verknüpfte Netzwerke handelte Es liegt also ein in seinen Dimensionen stabiles Polymergemisch vor, das sich aufgrund seiner Struktur weder bei der Extrusion noch bei dem · anschließenden Gebrauch in Einzelschichten auftrennt.
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Damit stabile Gemische entstehen, müssen mindestens zwei der Polymeren ein mindestens teilweise kontinuierliches Netzwerk aufweisen, wobei die beiden Netzwerke ineinandergreifen bzw. miteinander verknüpft sind. Vorzugsweise hat daa Blockcopolymer und mindestens eines der anderen Polymeren eine teilweise kontinuierliche, ineinandergreifende Netzstruktur. Im Idealfall würden sämtliche Polymeren als vollständig kontinuierliche Netzwerke vorliegen, die miteinander verknüpft sind. Mit einem teilweise kontinuierlichen Netzwerk ist gemeint, daß ein Teil des Polymers eine fortlaufende netzförmige Struktur aufweist, während der andere Teil als disperse Phase vorliegt. Vorzugsweise ist der Hauptteil, d.h. mehr als 50 Gew.-$, des Netzwerkes kontinuierlich, d.h. in sich zusammenhängend. V/ie ohne weiteres einzusehen ist, kann die Struktur der Gemische sehr verschieden sein, da die Struktur des Polymers im Gemisch entweder völlig kontinuierlich, völlig dispers oder teilweise kontinuierlich und teilweise dispers sein kann. Außerdem kann die disperse Phase des einen Polymers in einem zweiten Polymer und nicht in einem dritten Polymer verteilt sein. Um einige dieser Strukturmöglichkeiten zu zeigen, sind unten die verschiedenen möglichen Kombinationen von Polymerstrukturen aufgeführt, wobei sämtliche Strukturen keine Teilstrukturen, sondern vollständige Strukturen sind. Dabei sind drei Polymere (A, B und C) beteiligt. Der Index "ö" bedeutet eine kontinuierliche Struktur, während der Index "dV eine disperse Struktur bedeutet. Die Bezeichnung "A.B" bedeutet also, daß das Polymer A sich fortlaufend mit dem Polymer B abwechselt und die Bezeichnung 11B^G" bedeutet, daß das Polymer B im Polymer G dispergiert ist usw.
AcB AdB AcB
GdB
V BcC
V BdG
V
AcB A
AcB A
AcB AcG
809845/0977 " 6 ~
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Mit Hilfe der Erfindung läßt sich eine Art physikalischer Eigenschaften in dem Kunstharzgemisch verbessern ohne daß eine andere physikalische Eigenschaft merklich verschlechtert wird. In der Vergangenheit war dies nicht immer möglich. Beispielsweise mußte man in der Vergangenheit erwarten, daß man bei Zugabe eines amorphen Kautschuks wie Äthylen-Propylenkautschuk zu einem thermoplastischen Polymeren, um dessen Schlagfestigkeit zu verbessern, zwangsläufig eine verschlechterte Formbeständigkeit (in der Wärme, HDT) erhalten wurde. Dies ergab sich aus der Tatsache, daß der amorphe Kautschuk einzelne Teilchen in dem Gemisch bildete und Kautschuk fast per definitionem eine außerordentlich geringe Formbeständigkeit um etwa Raumtemperatur herum aufweist. Mit Hilfe der vor-.liegenden-Erfindung jedoch is(t es möglich, in manchen Fällen die Schlagfestigkeit merklich zu verbessern ohne daß gleichzeitig die Formbeständigkeit beeinträchtigt wirdj
Besonders überraschend ist im vorliegenden Pail, daß sogar schon ein geringer Anteil an Blockcopolymer dazu ausreicht, die Struktur des Polymergemisches innerhalb eines weiten Konzentrationsbereiches zu stabilisieren. So genügen z.B» bereits vier Gewichtsteile Blockcopolymer, um.ein Gemisch aus 5 bis 90 Gew„-Teilen Polynitril mit 90 bis 5 Gew.-Teilen eines verschiedenartigen Industriethermoplasten zu stabilsieren·
Überraschend ist außerdem, daß man die Blockcopolymeren zum Stabilisieren von Polymeren von so vielfältiger chemischer Beschaffenheit verwenden kann. Wie noch näher zu erklären sein wird, beruht diese Fähigkeit der Blockcopolymeren zum Stabilisieren einer ganzen Reihe von Polymeren innerhalb eines breiten Konzentrationsgebietes darauf, daß sie gegen Oxidation stabil sind, bei einer Scherbeanspruchung von 0 eine praktisch unendliche Viskosität aufweisen, Und in der Schmelze die ihnen zugrundeliegende Netzstruktur aufrechterhalten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Erfindung besteht darin, daß sich die verschiedenen Polymergemische viel leichter verarbeiten und verformen lassen, v/enn man die erfindungsgemäßen Blockcopolymeren als Stabilisatoren verwendet.
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Die in den erfindungsgemäßen Kunstharzgemiachen verwendeten Blockcopolymeren können eine sehr verschiedene geometrische Struktur aufweisen, da es erfindungsgemäß nicht auf irgendeine spezifische geometrische Struktur, sondern nur auf die chemische Konstitution ,jedes einzelnen der Polymerblocks ankommt. So können die Blockcopolymeren z,B« linear, radial oder verzweigt sein. Verfahren zur Herstellung derartiger Polymere sind bekannt. Die Struktur der Polymeren ist bestimmt durch das jeweilige Polymerisationsverfahren, So erhält man z.B. lineare Polymere durch aufeinanderfolgende Einführung der entsprechenden Monomere in das Reaktionsgefäß, wenn man Initiatoren, wie Lithiumalkyle oder Dilithiostilben, verwendet oder wenn mann ein Blockcopolymer aus zwei Segmenten mit einem difunktionellen Kupplungsmittel kuppelt. Verzweigte Strukturen erhält man dagegen durch Verwendung von geeigneten Kupplungsmitteln, die hinsichtlich der Vorläuferpolymeren eine Funktionalität von drei oder mehr haben. Das Kuppeln kann durchgeführt werden mit multifunktionellen Kupplungsmitteln, wie mit Halogenalkanen oder -alkenen und Divinylbenzol)sowie mit gewissen polaren Verbindungen, wie Silikonhalogeniden, Siloxanen oder Estern von einwertigen Alkoholen mit Garbonsäuren, Das Vorhandensein von irgendwelchen Kupplerrückständen im Polymer kann bei der Beschreibung der Polymeren, die einen Teil der erfindungsgemäßen Kunststoffe darstellen, vernachlässigt werden. Auch kommt es, im Sinne der Gattung, nicht auf die jeweilige Struktur an. Erfindungsgemäß.werden insbesondere selektivjhydrierte Polymere verwendet, die vor der Hydrierung in ihrer Konfiguration den folgenden typischen Arten entsprechen:
Polystyrol-Polybutadien-Polystyrol (SBS) Polystyrol-Polyisopren-Polystyrol (SIS)
Poly( £X-methylstyrol)polybutadien-Poly(* -methylstyrol) und
Poly( o<-methylstyrol)polyisopren-Poly(λ -methylstyrol)β
Sowohl die Polymerblöcke A, wie die Blocke B können entweder Homopolymerblöcke oder statistische Copolymerblocke sein, solange nur jeder Polymerblock in mindestens einer Klasse der
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die Polymerblocke charakterisierenden Monomeren vorherrscht. So kann der Polymerblock A Homopolymere aus einem Monoalkenylaren und Copolymere aus einem Monoalkenylaren mit einem konjugierten Dien umfassen, solange nur in den einzelnen Polymerblöclsa A die Monoalkenylareneinheiten vorherrschen. Der Ausdruck "Monoalkenylaren" bedeutet hier unter anderem besonders Styrol und seine Analogen und Homologen einschließlich cx-Methylstyrol und ringsubstituierte Styrole, insbesondere ringmethylierte Styrole. Bevorzugt ist neben tf-Methylstyrol insbesondere das unsubstituierte Styrole Die Polymerblo'eke B können Homopolymere eines konjugierten Diens, wie Butadien oder Isopren oder Copolymere aus einem konjugierten Dien mit einem Monoalkenylaren sein, solang nur in den PolymerblocksnB die konjugierten Dieneinheiten vorherrschen, Wird als Monomer Butadien verwendet, so sollen die kondensierten Butadieneinheiten in dem Butadienpolymerblock zu mindestens 35 bis 55 Mol-Ja die 1,2-Konfiguration aufweisen. Wenn dann ein derartiger Block hydriert wird, ist das resultierende Produkt ein regulärer Copolymerblock aus Äthylen und Büten-1 (EB) oder ähnelt jedenfalls einem solchen Copolymerblock. Ist das verwendete konjugierte Dien Isopren, so entsteht beim Hydrieren ein regulärer Copolymerblock aus Äthylen und Propylen (EP) oder jedenfalls ein ähnlicher Block,
Zur Hydrierung der die Vorläufer darstellenden Blockcopolymeren verwendet man vorzugsweise als Katalysator ein Reaktionsprodukt aus einer Aluminiumalkylverbindung mit einem Nickel- oder Kobaltcarboxylat oder -alkoxid unter solchen Bedingungen, daß mindestens 80 $ der aliphatischen Doppelbindungen praktisch völlig hydriert werden, während von den aromatischen Alkenylarendoppelbindungen höchstens 25 % hydriert werden. Bevorzugt sind Blockcopolymere, bei denen mindestens 99 % der aliphatischen Doppelbindungen hydriert sind, während von den aromatischen Doppelbindungen nur weniger als 5 °ß> hydriert sind.
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Das mittlere Molekulargewicht der einzelnen Blocke kann innerhalb gewisser Grenzen schwanken. Das in den erfindungsgemäßen Kunstharzmassen vorhandene Blockeopolymer hat mindestens zwei Endblocke A aus einem Monoalkenylarenpolymer mit einem mittleren Molekulargewicht von 5 000 bis 125 000, vorzugsweise von 7 000 bis 60 000, sowie mindestens einen Zwischenblock B, der ein Polymer eines konjugierten Diens mit einem mittleren Molekulargewicht von 10 000 bis 300 000, vorzugsweise von 30 000 bis 150 000, darstellt. Diese Molekulargewichte sind zahlenmäßige Mittelwerte, die sich am genauesten bestimmen lassen durch Tritium-Auszählmethoden oder durch Messung des osmotischen Drucks.
Der Anteil an Monoalkenylarenpolymerblo'okai A liegt zwischen 8 und 55 fof vorzugsweise zwischen 10 und 30 $ des Gesamtgewichtes des Blockcopolymers.
Die in den erfindungsgemäßen Kunstharzgemischen vorhandenen ITitrilharze sind thermoplastische Kunststoffe mit einem Gehalt an p<,ß-olefinisch ungesättigtem Mononitril von 50 Gew.-^ oder mehr. Diese ITitrilharze können Homopolymere, Copolymere, Pfropfeopolymere oder Copolymere auf einem kautschukartigen Substrat oder auch Gemische aus Homopolymeren und/oder Copolymeren sein.
Die hier infrage-Jcommenden ^X,ß-olefinisch ungesättigten Mononitrile haben die Struktur:
ι R
worin R für Via s s erst off, eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder ein Halogenatom steht. Genannt seien: Acrylnitril, α-rBromacrylnitril, ^-Fluoracrylnitril, Methacrylnitril und Ithacrylnitril, Acrylnitril und Methacrylnitril und ihre Gemische sind bevorzugt.
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Diese Nitrilharze können aufgrund ihrer Komplexität in verschiedene Klassen unterteilt werden. Die einfachste Molekularstruktur ist ein statistisches Copolymer aus hauptsächlich Acrylnitril oder Methacrylnitril. Das bekannteste Beispiel ist ein Styrol-Acrylnitril-Copolymer. Blockcopolymere von Acrylnitril, in denen lange Abschnitte von Polyacrylnitril mit Abschnitten von Polystyrol oder von Polymethylmethacrylat abwechseln, sind ebenfalls bekannt.
Gleichzeitige Polymerisation von mehr als zwei Comonomeren führt zu einem Interpolymer oder, im lalle von drei Komponenten, einem Terpolymer, Es ist eine große Anzahl Comonomere bekannt, darunter Alphaolefine mit 2 bis 8 C-Atomen, z.B. Äthylen, Propylen, Isobutylen, Buten-1 und Penten-1 sowie ihre Halogen- und aliphatisch substituierten Derivate, wie Vinylchlorid und Vinylidenchlorid, oder die Monomeren von .aromatischen Monovinylidenkohlenwasserstoffen der Formel
^ R1
worin ]L· Y/asserstoff, Chlor oder eine Methylgruppe vertritt und R2 ein aromatischer Rest mit 6 bis 10 C-Atomen ist, der auch Substituenten enthalten kann, z.B. Halogen und an den aromatischen Kern gebundene Alkylgruppen, z.B0 Styrol, C\-Methylstyröl, Vinyltoluol, /y-Chlorstyrol, Orthochlorstyrol, Parachlorstyrol, Methachlorstyrol, Orthomethylstyrol, Paramethylstyrol, Ithylstyrol, Isopropylstyrol, Dichlorstyrol und Vinylnaphthalin. Besonders bevorzugte Comonomere sind Isobutylen und Styrol.
Eine weitere Gruppe von Comonomeren sind Vinylestermonomere der allgemeinen Formel:
- 11. -
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1Α-ί)ΰ 643
IUC=C
O
C=O
worin R, Wasserstoffatome, Alkylgruppen mit 1 bis 10 C-Atomen, Arylgruppen mit 6 bis 10 C-Atomen einschließlich der C-Atome in den ringsubstituierten Alkylsubstituenten vertritt; z.B. Vinylformiat, Vinylacetat, Vinylpropionat und Vinylbenzoat.
Verwendbar sind, ebenso wie die oben genannten, die Vinyläthermonomeren der allgemeinen Formel
H2C=CH—O—R.
worin R. folgende Bedeutung haben kann: eine Alkylgruppe mit 1 bis.8 C-Atomen, eine Arylgruppe mit 6 bis 10 C-Atomen oder ein(einwertiger aliphatischer Rest mit 2 bis 10 C-Atomen, der, kohlenwasserstoff oder sauerstoffhaltig sein kann, wie etwa ein aliphatischer Rest mit Ätherbindungen, und der auch
andere Substituenten, wie Halogen oder Carbonyl,enthalten kann,
Beispiele für solche monomeren Vinylather sind: Vinylmethyläther, Vinyläthyläther, Vinyl-n-butyläther, Vinyl-2-chlor-
äthylather, Vinylphenylather, Vinylisobutyläther, Vinylcyclohexyl-
äther, p-Butylcyclohexyläther, Vinyläther und p-Chlorphenylglykol.
Andere Comonomere sind diejenigen, die eine Mono- oder Dinitrilfunktion enthalten, z.B. Methylenglutartiitril, (2,4-Dicyanobuten-1^ Vinylidencyanid, Crotonitril, Pumarodinitril und Maleodinitril.
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281947a
Andere Comonomere sind die Ester von olefinisch ungesättigten Carbonsäuren, vorzugsweise die niedrigeren Alkylester von χ,ß-olefinisch ungesättigten Carbonsäuren und insbesondere die Ester der Struktur:
COOR2
worin R. für Wasserstoff, eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder ein Halogen und R2 für eine Alkylgruppe mit 1 bis 2 C-Atomen stehen. Verbindungen dieses Typs sind z.B. Methyloder. Äthylacrylat, Methyl- oder Äthylmethacrylat und Methylrt-chloracrylate Bevorzugt sind Methyl- und Äthylacrylat und Methyl- und Äthylmethacrylat.
Eine weitere Klasse von Nitrilharzen sind die Pfropfcopolymere, bei denen auf eine polymere Hauptkette Seitenketten eines anderen Polymeren aufgepfropft sind. Die Hauptkette wird in einer eigenen Reaktion vorgebildet. Auf Polyacrylnitril können z.B. Ketten von Styrol, Vinylacetat oder Methylmethacrylat aufgepfropft werden. Die Hauptkette kann aus einer, zwei, drei oder mehr Komponenten bestehen und die aufgepfropften Seitenketten können ebenfalls aus einem, zwei, drei oder mehr Comonomeren zusammengesetzt sein.
Besonders viel zu erwarten ist von Nitrilcopolymeren, die teilweise auf ein vorgeformtes kautschukartiges Substrat aufgepfropft sind. Eür dieses Substrat kommt die Verwendung eines synthetischen oder natürlichen Kautschuks infrage, wie Polybutadien, Isopren, Neopren, Nitrilkautschuk, Naturkautschuk, Acrylnitril-Bubadien-Copolymere·., Äthylen-Propylen-Copolymere ■. und chlorierte Kautschuksorten, die verwendet werden, um das Polymer fester oder zäher zu machen. Die Kautschukkomponente kann in das nitrilhaltige Polymer auf beliebige, dem Fachmann bekannte Weise eingearbeitet werden, z.B. durch direkte Polymerisation der Monomeren, durch Aufpfropfen des Acrylnitril-
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Monomergemisches auf das Kautschukrückgrat oder durch physikalisches Einmischen der Kautschukkomponente. Besonders bevorzugt sind Polymergemisehe, die entstehen, wenn man ein Pfropfcopolymer des Acrylnitrils und des Comonomers mit einem anderen Copolymer von Acrylnitril und dem gleichen Comonomer auf das Kautschukrückgrat aufpfropft. Die Thermoplasten auf Acrylnitrilbasis sind im allgemeinen Polymergemische aus einem Pfropfpolymer und einem Homopolymer ohne aufgepfropfte Komponente,
Ein Kitrilharz auf Acrylnitrilbasis mit über 65 % Nitril (Barex^ 210) und ein anderes mit über 70 $ Fitril, wovon dreiviertel von Methacrylnitril stammen (Lopac^ ) sind im Handel erhältlich.
Der Ausdruck "unterschiedliches thermoplastisches Industrieharz» bezieht sich auf thermoplastische technische oder Industrieharze, die sich von den in den erfindungsgemäßen Kunstharzgemischen anwesenden Polynitrilen unterscheiden.
Der Ausdruck "thermoplastisches Industrieharz11 bzw. "tlß?moplastisches technisches Harz" umfaßt die verschiedenen Polymeren, die in der nachstehenden Tabelle A aufgeführt und hier noch später näher beschrieben werden.
Tabelle A '
1. Polyolefine
2. thermoplastische Polyester
3. Polyaryläther und Polyarylsulfone '4. Polycarbonate
5. Acetalharze
6. thermoplastische Polyurethane 7· halogenierte Thermoplasten
8. Polyamide
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Die thermoplastischen technischen oder Industrieharze haben vorzugsweise eine Glasübergangstemperatur oder einen scheinbaren Kristallschmelzpunkt (definiert als diejenige Temperatur, bei welcher der Modul bei geringer Belastung einen katastrophalen Abfall erleidet) von mehr als 120, vorzugsweise zwischen 150 und 35O0C und besitzen die Fähigkeit, aufgrund eines thermalteversiblen Vernetzungsmechanismus eine· kontinuierliche Netzstruktur zu bilden. Solche thermaljreversiblen Vernetzungsmechanismen sind unter anderem Kristallitbildung, polare Aggregation, ionische Aggregation, Lamellierung oder YJasserstoffbindung. Bei einer besonderen Ausführungsform, bei welcher die Viskosität des Blockeopolymers bzwe der Blockcopolymermischung bei der Verarbeitungstemperatur Tp und eineiü Scherverhältnis von 100s~ gleich "^ ist, kann das Verhältnis der Viskosität des thermoplastischen Industrieharzes bzw„ von dessen Gemisch mit Viskositätsmodif ikatoren zu -T| zwischen 0,2 und 4,0 liegen und vorzugsweise 0,8 bis 1,2 betragen. Als Viskosität des Blockcopolymers, des Polynitrils und des thermoplastischen Industrieharzes ist hier die sogenannte "Schmelzviskosität" zu verstehen, die erhalten wird durch Verwendung eines kolbengetriebenen Kapillarschmelzrheometers bei konstanter Schergeschwindigkeit und irgendeiner gleichbleibenden Temperatur über dem Schmelzpunkt, z.B. 26O0C. Die obere Grenze (35O0C) für den scheinbaren Kristallschmelzpunkt bzw. die Glasübergangstemperatur ist so festgesetzt, daß das Harz in einer Vorrichtung mit niederer bis mittlerer Schertemperatur bei einer in der Technik üblichen Temperatur von 35O0C oder weniger verarbeitet werden kann.
Die erwähnten thermoplastischen Industrieharze können auch Gemische von solchen Harzen untereinander oder Gemische mit zusätzlichen, die Viskosität modifizierenden Harzen sein.
Die verschiedenen Klassen von Industriethermoplasten seien, wie folgt näher beschrieben:
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e ehen||fa^
Die in den erfindungsgemäßen Kunststoffmassen/vorha^nd^nen Polyolefine sind kristallin oder kristallisierbar. Sie können Homopolymere oder Copolymere sein und von einem (X-Olefin oder einem 1-Olefin mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen stammen. Beispiele für besonders brauchbare Polyolefine sind Polyäthylen von niedriger oder von hoher Dichte, isotaktisches Polypropylen, Poly(i-buten), Poly(4-methyl-1-penten) und Copolymere von 4-Methyl-1-penten mit linearen oder verzweigten Alpha-Olefinen. Eine kristalline oder kristallisierbare Struktur ist wichtig, damit das Polymer fähig ist, in dem erfindungsgemäßen Polymergemisch mit den anderen Polymeren eine kontinuierliche Struktur zu bilden. Das zahlenmäßige mittlere Molekulargewicht der Polyolefine kann oberhalb 10 000, vorzugsweise oberhalb 50 000, liegen. Der scheinbare Kristallschmelzpunkt, d.h. der Umwand^ lungspunkt, bei dem die kristallinen Bereiche des Polymers in den amorphen Zustand übergehen, kann über 1000C, vorzugsweise zwischen 100 und 25O°C und insbesondere zwischen 140 und 2500C liegen. Die Herstellung dieser verschiedenen Polyolefine ist bekannt (siehe "Olefin Polymers" in Kirk-Othmer, Encyclopedia of Chemical Technology, Band 14, S. 217-335 /Ϊ9677).
Wird ein Polyäthylen von hoher Dichte verwendet, so hat dieses ungefähr eine Kristallinität von mehr als 75 $ und eine Dichte zwischen 0,94 und 1,0 kg/1, während ein gegebenenfalls verwendetes Polyäthylen von niedriger Dichte eine ungefähre Kristallinität von über 35 und eine Dichte zwischen 0,90 und 0,94 kg/1 aufweist. Die erfindungsgemäßen Massen können ein Polyäthylen mit einem zahlenmäßigen mittleren Molekulargewicht von 50 000 bis 500 000 enthalten.
Wird ein Polypropylen verwendet, so ist dieses ein sogenanntes isotaktisches Polypropylen im Gegensatz zu einem ataktischen Polypropylen. Das zahlenmäßige mittlere Molekulargewicht des verwendeten Polypropylens kann über 100 OOIT^ffas Polypropylen kann auf übliche bekannte Art hergestellt werden. Je nach dem dabei verwendeten Katalysator und den Polymerisationsbedingungen enthält daa hergestellte Polymer ataktische sowie isotaktische, syndiotaktische oder sogenannte Stereo-Blockmoleküle. Diese
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können durch selektive Extraktion getrennt werden, so daß man Produkte mit wenig ataktischen Bestandteilen erhält, die vollständiger kristallisieren. Die bevorzugten handelsüblichen Polypropylene sind gewöhnlich hergestellt unter Verwendung eines festen, kristallinen, in Kohlenwasserstoffen\löslichen Katalysators, der hergestellt ist aus einem Titaniumchloridgemisch und einer Aluminiumalkylverbindung, z„B. Triäthylaluminium oder Diäthylaluminiumchlorid. Gegebenenfalls ist das verwendete Polypropylen ein Copolymer, das kleinere Anteile (1 bis 20 Gew.-%) an Äthylen oder einem anderen Alphaolefin als Comonomer enthält^/üas Poly-1-buten hat vorzugsweise eine isotaktische Struktur. Die zu seiner Herstellung verwendeten Katalysatoren sind vorzugsweise organometallische Verbindungen, die gewöhnlich als Ziegler-Natta-Katalysatoren bezeichnet werden. Ein typischer Katalysator ist das Produkt, das man durch gegenseitige Einwirkung erhält, wenn man äquimolare Mengen an Titantetrachlorid und Triäthylaluminium vermischt. Die Herstellung erfolgt normalerweise in einem inerten Lösungsmittel, wie Hexan. Wichtig ist, daß man in allen Phasen der Polymerbildung sorgfältig für den Auschluß von Wasser, selbst in Spuren, sorgt,.
Ein besonders brauchbares Polyolefin ist Poly(4-methyl-1-penten), das einen scheinbaren Kristallschmelzpunkt zwischen 240 und 25O0C und eine relative Dichte zwischen 0,80 und 0,85 hat. Monomeres 4-Methyl-1-penten wird industriell hergestellt durch mit Alkalimetallen katalysierte Dimerisierung von Propylen« Die Homopolymerisierung von 4-Methy1-1-penten mit Ziegler-Natta-Katalysatoren ist beschrieben in Encyclopedia of Chemical Technology von Kirk-Othmer, Ergänzungsband, S. 789-792 (2. Ausg., 1971). Allerdings hat das isotaktische Homopolymer von 4-Methyl-1-penten gewisse technische Nachteile, wie Sprödigkeit und ungenügende Transparenz0 Das handelsübliche Poly-4-methy1-1-penten ist daher praktisch ein Copolymer mit geringeren Anteilen an anderen Alphao'lefinen, dem außerdem entsprechende Oxidations- und Schmelzstabilisatorsysteme zugefügt sind. Solche Copolymere sind in der obigen Encyclopedie von Kirk-Othmer, Ergänzungsband, S. 792-907 (2. Ausg., 1971) beschrieben; im Handel sind sie unter der geschützten Bezeichnung TPX® -Harze erhältlich. Typische
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Alptiaolefitie sind die linearen Alphaolefine mit 4 bis 18 Kohlenstoffatomen. Geeignete Harze sind Copolymerisate von Methyl-1-penten mit 0,5 bis 30 Gew.-ji an linearem Alphaolefin.
Gegebenenfalls ist das Polyolefin ein Gemisch aus verschiedenen Polyolefinen. Das am meisten bevorzugte Polyolefin ist jedoch isotaktisches Polypropylen.
Die in den erfindungsgemäßen Massen gegebenenfalls anwesenden thermoplastischen Polyester haben eine im allgemeinen kristalline Struktur, einen Schmelzpunkt über 1200G und sind thermoplastisch (im Gegensatz zu wärmehärtend)·
Eine besonders zweckmäßige Gruppe von Polyestern sind diejenigen thermoplastischen Polyester, die hergestellt sind durch Kondensieren einer Dicarbonsäure oder ihres niedrigeren Alkylesters, ihres Säurehalogenides oder Anhydrides mit einem Glykol auf an sich bekannte V/eise, Unter den aromatischen und aliphatischen Dicarbonsäuren, die sich zur Herstellung der Polyester eignen, seien genannt: Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Koirksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure, p-Carboxyphen.lessigsäure, ρ,ρ'-Dicarboxydiphenyl, ρ,ρ1-Dicarboxydiphenylsulfon, p-Carboxyphenoxyessigsäure, p-Carboxyphenoxypropionsäure, p-Carboxyphenoxybuttersäure, p-Carboxyphenoxyvaleriansäure, p-Carboxyphenoxyhexansäure, p,p'-Dicarboxydiphenylmethan, ρ,ρ-Dicarboxydiphenylpropan, PjP'-Dicarboxydiphenyloctan, 3-Alkyl-4-(ß-carboxyäthoxy)-benzoesäure, 2,6-Naphthalindicarbonsäure und 2,7-Naphthalindicarbonsäure. Gemische aus Dicarbonsäuren können ebenfalls verwendet werden. Besonders bevorzugt ist Terephthalsäure.
Die zur Herstellung der Polyester geeigneten Glykole sind unter anderem geradkettige Alkylenglykole mit 2 bis 12 0-Atomen, wie Äthylenglykol, 1,3-Propylenglykol, 1,6-H8xylenglykol, 1,10-Decamethylenglykol und 1,12-Dodecamethylenglykol. Aromatische Glykole können ganz oder teilweise substituiert
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J?
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sein. Geeignete aromatische Dihydroxyverbindungen sind u.a« p-Xylylenglykol,Brenzcatechin, Resorcin, Hydrochinon oder alkylsubstituierte Derivate dieser Verbindungen, Ein weiteres geeignetes G-lykol ist 1,4-Gyclohexandimethanol, Besonders bevorzugt sind }"egeradkettigen Alky Ie η glykole mit 2 bis 4 C-Atomen.
Eine bevorzugte Gruppe von Polyestern sind: Polyethylenterephthalat, Polypropylenterephthalat und insbesondere Polybutylenterephthalat; das letztere, ein kristallines Copolymer, kann gebildet werden durch Polykondensation von 1,4-Butandiol und Dimethylterephthalat oder Terephthalsäure, und hat die allgemeine Formel:.
h\
\7
■worin η gleich 70 bis 140 sein kann. Das mittlere Molekulargewicht des Polybutylenterephthalats liegt vorzugsweise zwischen 20 000 und 25 000.
Weitere geeignete Polyester sind die Celluloseester; die hier verwendbaren thermoplastischen Celluloseester werden auch sonst viel verwendet als Hilfsmittel beim Verformen, •als Überzüge und als filmbildende Stoffe, Erwähnt seien unter anderem die festen thermoplastischen Formen von Cellulosenitrat, Celluloseacetat^ z.B, Cellulosediacetat, Cellulosetriacetat), Cellulosebutyrat, Celluloseacetatbutyrat, Cellulosepropionat, Cellulosetridecanoat, Carboxymethylcellulose, Äthylcellulose, Hydroxyäthylcellulose und acetylierte Hydroxyäthylcellulose (siehe S, 25-28 von "Modem Plastics Encyclopedia", 1971-72)
Ein weiterer brauchbarer Polyester ist ein Polypivalola' bon, d.h. ein lineares Polymer mit wiederkehrenden Estereinheiten, hauptsächlich gemäß der Formel:
-Ύ9-
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C(O)
d.h. mit vom Pivalolaeton stammenden Einheiten.Vorzugsweise iat der Polyester ein Pivalolacton-Homopolymer. Brauchbar sind jedoch auch die Copolymereti von Pivalola.cton mit nicht mehr als 50 Mol-$, vorzugsweise nicht mehr als 10 Μο1-?έ eines anderen ß-Propiolacfcons ' -., wie ß-PropiolaCton, öf, A'-Diäthyl-ß-propiolaJCton und Ä-Methyl-(X-äthyl-ß-propiolaCton0 Der Ausdruck "ß-Propiolacton" bezieht sich auf ß-Propiolacton-(2-oxetanon) und auf Derivate davon, die am ß-C-Atom des Lactonrings keine Substituenten. tragen. Bevorzugt sind ß-Propiola.ctone, die ein tertiäres oder quaternäres C-Atom in Alphastellung zur Carbonylgruppe enthalten, insbesondere die ex,, oi -Dialkyl-ß-propiola-ctone, worin jede der Alkylgruppen jeweils 1 bis 4 C-Atome aufweist.
Beispiele für geeignete Monomere sind: <x-Äthyl- <* -methyl-ß-propiola.'Cton., •X-Methyl-iX -isopropyl-ß-propiolacton, (X-Äthyl- ^-n-butyl-ß-propiolacton, cX-Chlormethyl- ίΛ-methyl-ß-propiolacton, α'., (x-Bis(chlormethyl)-ß-propiola.cton und (X, oi-Dimethyl-ß-propiolacton (Pivalolacton)
Diese Polypivalolactone haben ein mittleres Molekulargewicht von mehr als 20 000 und schmelzen über 1200C, Ein weiterer geeigneter Polyester ist ein Polycaprolacton. Bevorzugte Poly- i-caprolavctone sind im wesentlichen lineare Polymere, in denen die wiederkehrende Einheit durch folgende Formel wiedergegeben werden kann:
Diese Polymeren haben praktisch die gleichen Eigenschaften wie die Polypivalolactone und können durch einen entsprechenden Polymerisationsmechanismus hergestellt werden.
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Verschiedene Polyarylpolyäther sind ebenfalls brauchbar als thermoplastische Industrieharze, Die Polyarylpolyäther, die in den erfindungsgemäßen Massen anv/esend sein können, sind u.a. lineare thermoplastische Polymere aus wiederkehrenden Einheiten der Eormel
worin G der Rest eines zweiwertigen Phenols ,gewählt aus einer Gruppe, die besteht aus:
II
III
worin R eine Bindung zwischen aromatischen Kohlenstoffatomen , S , S—S—, oder einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 C-Atomen bedeutet und G1 der Rest einer Dibrom- oder Dijodbenzolverbindung ist, die aus folgender Gruppe gewählt ist:
-O-
IV
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worin R1 eine Bindung zwischen aromatischen Kohlenstoffatomen, O , S , S—S oder einen zv/eiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 C-Atomen bedeutet, allerdings
mit folgendem Vorbehalt: falls R O bedeutet, ist R1
nicht gleich 0 ; falls R1 0 bedeutet, ist R nicht
gleich 0 ; falls G gleich II ist, ist G* gleich V, und
falls G» gleich IV ist, ist G gleich III.
Polyarylenpolyäther dieses Typs haben ausgezeichnete physikalische Eigenschaften und sind besonders stabil gegen Wärme, Oxidation und chemische Einflüsse. Handelsübliche Polyarylpolyäther mit Schmelztemperaturen zwischen 280 und 31O0C sind erhältlich unter der geschützten Handelsbezeichnung Aryl ο η T^.
Eine weitere Gruppe von brauchbaren thermoplastischen Industrieharzen sind die aromatischen Polysulfone mit wiederkehrenden Einheiten der !Formel:
worin Ar ein zweiwertiger aromatischer Rest ist, der gegebenenfalls von Einheit zu Einheit in der Polymerkette wechseln kann, so daß Copolymere verschiedener Art gebildet werden. Thermoplastische Polysulfone haben im allgemeinen mindestens einige Einheiten folgender Struktur:
v'orin Z Sauerstoff oder Schwefel oder der Rest eines aromatischen Diols, wie eines 4,4'-Bisphenols, ist. Ein Beispiel eines solchen Polysulfons hat wiederkehrende Einheiten der Formel:
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ein anderes hat wiederkehrende Einheiten der Formel:
-so.
und andere solche der Formel:
—0-
oder es handelt sich um copolymerisierte Einheiten in verschiedenen Anteilsverhältnissen der Formel:
Die thermoplastischen Polysulfone können auch wiederkehrende Einheiten der Formel
haben.
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Polyäthersulfone mit wiederkehrenden Einheiten der Struktur:
und Polyäthersulfone mit wiederkehrenden Einheiten der Struktur:
CH3 \=J
eignen sich ebenfalls als thermoplastische Industrieharze,
Die in den erfindungsgemäßen Massen anwesenden Polycarbonate können folgende allgemeine Formeln haben:
O rA r—A—Ar—0—C—C
oder
—(-Ar-
II
worin Ar für eine Phenylengruppe oder eine alkyl-, alkoxy-, halogen- oder nitrosubstituierte Phenylengruppe
steht; A eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung oder eine Alkyliden-, Cycloalkyliden-, Alkylen-, Gycloalkylen-, Azo-, Imino-, Sulfoxid- oder Sulfongruppe oder ein Schwefel- oder Sauerstoffatom vertritt und η gleich 2 oder mehr ist.
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Die Herstellung der Polycarbonate ist bekannt. Ein bevorzugtes Verfahren beruht auf der Reaktion, die erfolgt, wenn man die Dihydroxykomponente in einer Base, wie Pyridin, löst und unter Rühren mit entsprechender Geschwindigkeit Phosgen in die lösung einleitet. Als Katalysator für die Umsetzung können tertiäre Amine verwendet werden, die gleichzeitig auch während der Umsetzung als Säureakzeptoren wirken. Da die Reaktion normalerweise exothermisch verläuft, kann die Reaktion durch die Geschwindigkeit des Phosgenzusatzes gesteuert werden. Gewöhnlich arbeitet man mit äquimolaren Mengen an Phosgen und Dihydroxyverbindung, jedoch kann das Mengenverhältnis je nach den Reaktionsbedingungen verändert werden.
In den obigen Formeln I und II sind Ar und A vorzugsweise p-Phenylen bzw. Isopropyliden. Dieses Polycarbonat wird hergestellt durch Umsetzen von ρ,ρ'-Isopropylidendiphenol mit Phossen und kommt unter den geschützten Bezeichnungen „^*. in den Handel. Es hat ein Molekulargewicht von rund
18 OOO und schmilzt über 23O0C. Andere Polycarbonate können durch Umsetzen von anderen Dihydroxyverbindungen bzw. Gemischen aus mehreren Dihydroxyverbindungen mit Phosgen hergestellt werden. Als Dihydroxyverbindungen können aliphatische Dihydroxyverbindungen verwendet werden, jedoch sind für temperaturbeständige Verbindungen aromatische Ringe wesentlich. Die Dihydroxyverbindungen können in ihrer Struktur DiuretharL^bindungen aufweisen. Auch kann ein Teil der Struktur ersetzt sein durch Siloxanbindungen.
Die in den erfindungsgemäßen Massen gegebenenfalls vorhandenen Acetalharze sind unter anderem die hochmolekularen, durch Polymerisieren von Formaldehyd oder Trioxan hergestellten PoIyacetalhomopolymeren, die als Handelsprodukte die geschützte Bezeichnung Delrin.^ haben. Ein verwandtes Harz vom Polyäthertyp (Handelsbezeichnung Penton^ ) hat die Struktur:
CH9Cl
-O CH2 C CH2-
CH2Cl
009845/0977 " - 25-
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Das aus Formaldehyd }ter_..gestellte Acetalharz hat ein hohes Molekulargewicht und folgende Struktur:
—H—Ο
-CHp—O—CH9—04-
-H—
worin endständige Gruppen von gesteuerten Anteilen an V/asser stammen und χ eine größere Zahl (vorzugsweise 1500) bedeutet, die die Anzahl der hintereinander vorhandenen Formaldehydeinheiten bezeichnete TJm die Beständigkeit gegen Wärme und chemische Angriffe zu verbessern, werden die endständigen Gruppen in den typischen Harzen in Ester— oder Äthergruppen übergeführt.
Der Ausdruck "Polyacetalharze" umfaßt ferner auch die PoIyacetalcopolymerisate. Diese Copolymeren sind unter anderem Blockcopolymere von Formaldehyd mit Monomeren oder Vorpolymerisaten von anderen Substanzen, die die Fähigkeit haben, aktiven Wasserstoff bereitzustellen, wie Alkylenglykole, PoIythiole, Copolymere von Vinylacetat und Acrylsäure oder reduzierte Butadien/Acrylnitril-Polymere.
Tr}
Ein unter der geschützten Bezeichnung Celcon*—^ im Handel befindliches Copolymer aus Formaldehyd und Äthylenoxid eignet sich besonders gut für die erfindungsgemäßen Gemische. Die typische Struktur dieser Copolymeren umfaßt wiederkehrende Einheiten der Formel:
worin R1 und R2 jeweils für Wasserstoff, einen niederen Alkylrest oder einen halogensubstituierten niederen Alkylrest steht und η eine Zahl von O bis 3 ist, wobei η in 85 bis 99,9 % der wiederkehrenden Einheiten gleich null ist.
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_ 2.6-
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2 8 'ί 9 A 7 8
Formaldehyd und Trioxan können copolymerisiert werden mit anderen Aldehyden, cyclischen Äthern, Vinylverbindungen, Ketenen, cyclischen Carbonaten, Epoxiden, Isocyanaten und Äthern, einschließlich z.B. Äthylenoxid, 1,3-Dioxolan, 1,3-Dioxan, 1,3-Dioxepen, Epichlorhydrin, Propylenoxid, Isobutylenoxid und Styroloxid.
Polyurethane., die auch als Isocyanatharze bekannt sind, können ebenfalls als thermoplastische Industrieharze verwendet werden, soweit sie tatsächlich thermoplastisch und nicht wärmehärtend sind. Beispiele sind: Polyurethane aus Toluoldiisocyanat (TDI) oder Diphenylmethan-4,4-Diisocyanat (MDI) und zahlreiche Polyole, wie Polyoxyäthylenglykol, Polyoxypropylenglykol, Polyester mit endständigen OH-Gruppen, Polyoxyäthylen-Oxypropylenglykole·»·
Diese thermoplastischen Polyurethane sind unter den geschützten Bezeichnungen Q-Thane^ und Pellethane^ CPR im Handel.
Eine weitere Gruppe von brauchbaren Industriethermoplasten sind die halogenierten Thermoplasten mit im wesentlichen kristalliner Struktur und einem Schmelzpunkt oberhalb 12O0Ci Es handelt sich dabei um Homopolymere und Copolymere von Tetrafluoräthylen, Chlortrifluoräthylen, Bromtrifluoräthylen, Vinylidenfluorid und Vinylidenchlorid.
Polytetrafluoräthylene(PTFE) sind . vollfluorierte Polymere
der grundsätzlichen chemischen Formel —(—CF2 CFp-hf » ^e
76 Gew.-Jö Fluor enthalten. Diese Polymeren sind hochkristalltn und haben einen Kristallschmelzpunkt von über 500 C. (Handelsbezeichnung: Teflon® und Fluon® ). Hochmolekulares PoIychlortrifluoräthylen (PCTFE) und Polybromtrifluoräthylen (PBTFE) sind ebenfalls verfügbar und können in den erfindungsgemäßen Massen verwendet werden.
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Als halogenierte Polymere besoaders bevorzugt sind Homopolymere und Copolymere von Vinylidenfluorid. Die Homopolymeren sind die "teilweise fluorierten Polymeren der
chemischen Formel -(—GH2 C]P2"^n * Diese Polymeren sind
zähe lineare Polymere mit einem Kristallschmelzpunkt bei 17O0C (zeB. Kynar® ). Der Ausdruck »Polyvinylidenfluorid" bezieht sich hier nicht nur auf die normalerweise festen Homopolymeren von Vinylidenfluorid, sondern auch auf dessen normalerweise feste Copolymeren, die mindestens 50, vorzugsweise mindestens 70 und insbesondere mindestens 90 Mol-?£ polymerisierte Vinylidenfluorideinheiten aufweisen. Geeignete Comonomere sind halogenierte Olefine mit bis zu 4 C-Atomen, z.B. sym. Dichlordifluoräthylen, Vinylfluorid, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Perfluorpropen, Perfluorbutadien, Chlortrifluoräthylen, Trichloräthylen und Tetrafluoräthylen.
Eine weitere brauchbare Gruppe von halogenierten Thermoplasten sind Homopolymere und Copolymere von Vinylidenchlorid. Kristalline Vinylidenchloridcopolymere sind besonders bevorzugt. Die im Rahmen der Erfindung brauchbaren,normalerweise kristallinen Vinylidenchloridcopolymeren enthalten mindestens 70 Gew.-^ Vinylidenchlorid, zusammen mit 30 $>> oder weniger, eines copolymerisierbaren monoäthylenischen Monomers. Beispiele für solche Monomere·' sind Vinylchlorid, Vinylacetat, Vinylpropionat, Acrylnitril, Alkyl- und Aralkylacrylat mit Alkyl- bzw. Aralkylgruppen mit bis zu etwa 8 C-Atomen, Acrylsäure, Acrylamide, Vinylalkylather, Vinylalkvketone, Acrolein, Allylather und dergleichen und Butadien und Chlorpropen. Bekannte ternäre Gemische können ebenfalls mit Vorteil verwendet werden. Repräsentativ für solche Polymere sind diejenigen, die aich zusammensetzen aus mindestens 70 Gew.-^ Vinylidenchlorid, wobei der Rest z.B. besteht aus: Acrolein und Vinylchlorid, Acrylsäure und Acrylnitril, Alkylacrylate^und Alkylmethacrylatejn.; Acrylnitril . und Butadien, Acrylnitril und Itaconsäure, Acrylnitril und Vinylacetat, Vinylpropionat oder Vinylchlorid, Allylesternoder -äthemund Vinylchlorid, Butadien und Vinyl-
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-Jf
acetat, Vinylpropionat oder Vinylchlorid und Vinylather und Vinylchlorid, Quaternäre Polymere von entsprechender Monomerzusammensetzung sind ebenfalls bekannt. Besonders brauchbar für Zwecke der Erfindung sind Copolymere mit 70 bis 95 Gew,-$ Vinylidenchlorid, RestjVinylchlorid, Solche Copolymere können die üblichen Weichmacher, Stabilisatoren, Nucleatoren und Extrusionshilfsmittel in entsprechender Menge enthalten. Auch Gemische aus zwei oder mehr derartiger unter Normalumständen kristalliner Vinylidenchloridpolymeren können verwendet werden sowie Gemische, in denen solche normalerweise kristallinen Polymere zusammen mit anderen PoIymermodifikatoren, z.Bo den Copolymeren von Äthylen-Vinylacetat, Styrol-Maleinsäureanhydrid, Styrol-Acrylnitril und Polyäthylen, vorhanden sind.
Mit Polyamid ist ein Kondensationsprodukt gemeint, das als ■Teile der Polymerhauptkette wiederkehrende aromatische und bzw, oder aliphatische Amidgruppen aufweist; solche Produkte sind allgemein als "Nylons" bekannt. Die Polyamide können erhalten werden durch Polymerisieren einer Monoaminocarbonsäure oder eines inneren Laktaras einer solchen Säure mit mindestens zwei Kohlenstoffatomen zwischen der Amino- und der Carboxylgruppe. Sie- sind auch erhältlich durch Polymerisieren von praktisch äquimolaren Teilen eines Diamins, das zwischen den Aminogruppen mindestens zwei Kohlenstoffatome enthält, und einer Dicarbonsäure; oder durch Polymerisieren einer Monoaminocarbonsäure oder ihres innernen Laktaros, wie oben, zusammen mit praktisch äquimolaren Anteilen eines Diamins und einer Dicarbonsäure, Die Dicarbonsäure kann in Form eines ihrer funktioneilen Derivate, z.B. eines Esters, verwendet werden.
Mit dem Ausdruck "praktisch äquimolekulare Anteile" (des Diamins und der Dicarbonsäure) sind neben genau äquimolekulareη Anteilen auch leichte Abweichungen gemeint, die bei der üblichen Stabilisierung der Viskosität der resultierenden Polyamide auftreten können.
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Als Beispiele für die erwähnten Monoaminomonocarbonsäuren bzw. ihre Laktame seien diejenigen Verbindungen genannt, die zwischen der Amino- und der Carboxylgruppe 2 bis 16 Kohlenstoffatome aufweisen, die im Falle eines Lactams mit der -CO.NH-Gruppe einen Ring bilden. Als besondere Beispiele seien erwähnt: £-Aminocapronsäure, Butyrolacfcam, Caprolactam, Caprylla ctam, Öna nth ο lactam, Undecanola.ctam, Dodecanolacteam und 3- und 4-Aminobenzoesäure.
Beispiele für die erwähnten Diamine sind solche der allgemeinen Formel H2N(CH2)nNH2, worin η eine ganze Zahl von 2 bi3 16 ist, wie Irimethylendiamin, Tetramethylendiamin, Pentamethylendiamin, Octamethylendiamin, Decamethylendiamin, Dedecamethylendiamin, Hexadecamethylendiamin und insbesondere Hexamethylendiamin.
Weitere Beispiele sind C-alkylierte Diamine, z.B. 2,2-Dimethylpentamethylendiamin und 2,2·,4- und 2,4,4-Trimethy!hexamethylendiamin. Zu erwähnen sind ferner aromatische Diamine, z.B. p-Phenylendiamin, 4,4'-Diaminodiphenyisulfon, 4,4'-Diaminodiphenyläther und 4,4'-Diaminodiphenylsulfon, 4,.4'-Diaminodiphenyläther und 4,4'-Diaminodiphenylmethan sowie cycloaliphatische Diamine, z.B. Diaminodicyclohexy!methan.
Die erwähnten Dicarbonsäuren können aromatische Säuren sein, z.B. Isophthal- und Terephthalsäure. Bevorzugt sind Dicarbonsäuren der Formel HOOC.Y.COOH, worin Y für einen zweiwertigen aliphatischen Rest mit mindestens 2 C-Atomen steht; Beispiele sind: Sebacinsäure, Octadeoandir—'-tsäure, Suberinsäure, Azelainsäure, Undecandi—^^säure, Glutarsäure, Pimelinsäure und insbesondere Adipinsäure, Oxalsäure ist ebenfalls bevorzugt.
In die erfindungsgemäßen thermoplastischen Polymergemische können insbesondere die folgenden Polyamide eingearbeitet sein:
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Polyhexamethylenadipinamid (Nylon 6 : (j) Polypyrrolidon (Nylon 4) Polycaprolactam (Nylon 6) Polyheptolac.tam (Nylon 7)
Polycapryllactam (Nylon 8) Polynonanolactam (Nylon 9) Polyundecanolac tam (Nylon 11) Polydodecanolactam (Uylon 12) Polyhexamethylenazelainamid (Nylon 6 : 9) Polyhexamethylensebacinamid (Nylon 6 : 10) Polyhexamethylenisophthalsäureamid (Nylon 6 : iP) Polymetaxylylenadipinamid (Nylon MXD : 6)
Polyamide von Hexamethylendiamin und n-Dodecandi-_säure
(Nylon 6 : 12)
Polyamide von Dodecamethylendiamin und n-Dodecan-jli—säure (Nylon 12 : 12)
Nyloncopolymere können ebenfalls verwendet werden, z.B. Copolymere von:
Hexamethylenadipinamid/Caprolactam (Nylon 6:6/6) Hexamethylenadipinamid/Hexamethylen-Isophthalsäure
(Nylon 6:6/6ip) Hexamethylenadipinamid/Hexamethylen-Terephthalsäureamid
(Nylon 6:6/6T) Trimethylhexamethylenoxamid/Hexamethylenoxamid
(Nylon-Trimethyl-6:2/6:2) Hexamethylenadipinamid/Hexamethylenazelainamid
(Nylon 6:6/6:9) Hexamethylenadipinamid/Hexamethylenazelainamid/
Caprolactam (Nylon 6:6/6:9/6)
Verwendungsfähig ist ferner Nylon 6:3, ein Produkt aus dem Dimethylester von.Terephthalsäure und einem Gemisch aus isomerem Trimethy!hexamethylendiamin.
Bevorzugte Nylonsorten sind Nylon 6,6/6, 11, 12 6/3 und 6/12.
Das zahlenmäßige mittlere Molekulargewicht kann bei den Polyamiden oberhalb 10 000 liegen.
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Um die Viskositatsei^enschaften des thermoplastischen Industrieharzes, des Polynitrils und des Blockcopolymers besser in Übereinstimmung zu bringen, ist es oft zweckmäßig, zunächst das unterschiedliche thermoplastische Industrieharz mit einem Viskositätsmodif ikator zu vermischen, bevor man durch Zusatz des Polynitrils und des Blockcopolymers das endgültige Gemisch bereitet. Geeignet sind Viskositätsmodifikatoren mit relativ hoher Viskosität feiner Schmelztemperatur von mehr als 23O0C, bei denen die Viskosität nicht allzu empfindlich gegen Temperaturänderungen ist. Beispiele sind Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)oxid und Gemische aus Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)-oxid mit Polystyrol.
Die gegebenenfalls als Viskositätsmodifikatoren anwesenden
(Pl
Polyphenylioxide können dargestellt werden durch die Formel:
Rl
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worin R^ eia einwertiger Substituent ist, der aus folgender Gruppe gewählt wird: Wasserstoff, kein tertiäres cX. -C -Atom enthaltende Kohlenwasserstoffreste, Halogenkohlenwasserstoffreste mit mindestens 2 C-Atomen zwischen dem Halogenatom und dem Phenolring, die kein tertiäres iX'-C-Atom enthalten, Kohlenwasserstoff oxyreste, die keine aliphatischen tertiären <X-C-Atome enthalten und Ilalogenkohlenwasserstoffreste mit mindestens 2 C-Atomen zwischen dem Halogenatom und dem Phenoli-ing, die kein aliphatisches tertiäres »i-C-Atom enthalten; R'., hat die gleiche Bedeutung wie R, und kann außerdem ein Halogenatom sein; m ist eine Zahl von mindestens 50 bis 800, vorzugsweise von 150 bis 300. Genannt seien unter diesen bevorzugten Polymeren diejenigen mit einem Molekulargewicht zv/ischen 6 000 und 100 000, vorzugsweise von 40 000. Vorzugsweise ist das PoIyphenylenoxid Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)oxid. .
Im Handel ist das Polyphenylenoxid als Gemisch mit Styrolharz erhältlich; solche G-emische enthalten meist zwischen 25 und 50 Gew.-^ Polystyroleinheiten (Handelsbezeichnung thermoplastisches Noryl^-Harz). Wird ein Gemisch aus Polyphenylenoxid und Polystyrol verwendet, so liegt das bevorzugte Molekulargewicht zwischen 10 000 und 50 000 und beträgt vorzugsweise rund 30 000.
Die Menge, in der der Viskositätsmodifikator verwendet wird, hängt in erster Linie von dem Unterschied in der Viskosität des Blockcopolymers und des thermoplastischen Industrieharzes bei der Temperatur Tp ab. Die Anteilsmenge liegt bei O bis 100, vorzugsweise bei 10 bis 50 Gew.-Teilen Viskositätsmodifikator je 100 Gew.-Teile thermoplastisches Industrieharz.
Die Anwesenheit eines ineinander eingreifenden Netzwerkes kann (abgesehen davon, daß keine Schichtentrennung auftritt) mit Hilfe von mindestens zwei Methoden gezeigt werden. Gemäß einer dieser Methoden löst man ausgeformte oder extrudierte Objekte aus einem erfindungsgemäßen Gemisch unter Rückfluß in einem
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lösungsmittel, welches das Blockcopolymer und andere lösliche Komponenten quantitativ auflöst; wenn dann die zurückbleibende Polymerstruktur (aus dem thermoplastischen Industrieharz und Polynitril) immer noch in sich zusammenhängt und die Form des ausgeformten bzw. extrudierten Objektes hat und strukturell ohne Runzeln oder Entschichtung noch intakt ist, und wenn das Lösungsmittel keine unlöslichen Teilchen enthält, ist der Nachweis erbracht, daß man ein Netzwerk vor sich hat, in welchem die nicht-extrahierteund die extrahierte Phase ineinandergreifend und kontinuierlich vorhanden sind. Die nicht-extrahierte Phase muß schon deshalb kontinuierlich sein, weil sie geometrisch und mechanisch intakt bleibt. Die extrahierte Phase muß vor der Extraktion ebenfalls kontinuierlich vorhanden gewesen sein, da eine quantitative Extraktion einer dispergierten. Phase aus einer unlöslichen Matrix höchst unwahrscheinlich ist. Schließlich müssen die Netze aus beiden Phasen ineinandergreifen, sonst könnten beide Phasen nicht kontinuierlich vorhanden sein. Im übrigen kann man die kontinuierliche Beschaffenheit der nicht-extrahierten Phase auch mikroskopisch nachweisen. Bei den vorliegenden Gemischen aus mehr ala zwei Komponenten kann das Ineinandergreifen und die Kontinuität jeder einzelnen Phase durch selektive Extraktion nachgewiesen werden.
Bei der zv/eiten Methode wird eine mechanische Eigenschaft, wie der Zugfestigkeitsmodul, gemessen und verglichen mit dem Wert, der von einem System zu erwarten ist, bei dem jede kontinuierliche, isotrop verteilte Phase einen Anteil zum mechanischen Verhalten beiträgt, der ihrem Yolumenanteil entspricht. Stimmen die beiden Werte überein, so ist dies ein Beweis für die Anwesenheit eines ineinandergreifenden Netzwerkes, während im anderen Fall der gemessene Wert verschieden von dem theoretischen Wert ist.
Ein wichtiger Gesichtspunkt dar Erfindung besteht darin, daß das Ante ilsverhältnis der verschiedenen Polymeren im Gemisch innerhalb eines weiten Bereiches variiert werden kann» Die Anteilsverhältnisse der Polymeren, ausgedrückt in Gewe-$ (wobei das gesamte Gemisch 100 Teile umfaßt) sind die folgenden:
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1Λ-5>ϋ 845
GeWo-Teile vorzugsweise Gew.-Teile
unterschiedliches
thermoplastisches Industrie- " '
harz 5-48 10-35
Blockcopolymer 4-40 8-20
Das Polynitril ist in einer Menge anwesend, die gleich oder größer ist als diejenige an unterschiedlichen. Industriethermoplasten, d.h. das Gewichtsverhältnis von Polynitril zu dem Industrieharz ist größer als 1:1',. d.h. die
Menge an Polynitril kann zwischen 50 und 91 Gew.-Teilen, vorzugsweise zwischen 48 und 70 Gew.-Teilen schwanken. Man beachte, daß die Minde.stmenge an Blockcopolymer bei diesen Gemischen mit dem jeweils anwesenden thermoplastischen Industrieharz. schwanken kann.
Die drei Bestandteile, das unterschiedliche thermoplastische' Industrieharz, das Polynitril und das Blockcopolymer, können auf beliebige Weise vermischt werden, bei der sichergestellt ist, daß ein ineinandergreifendes Netzwerk entsteht. So können beispielsweise Harz, Polyolefin und Blockoopolymer in einem gemeinsamen Lösungsmittel gelöst und durch Zusatz eines anderen Lösungsmittels, in dem keines der Polymeren löslich ist, wieder ausgefällt werden. Besonders zweckmäßig ist es jedoch, wenn man die Polymeren in Korn- und/oder Pulverform in einem Mixer mit hoher Schergeschwindigkeit innig vermischt. Unter "innigem Vermischen" ist zu verstehen, daß das Vermischen mit so hoher mechanischer Schergeschwindigkeit und thermischer Energie erfolgt, daß ein Ineinandergreifen der verschiedenen Netzwerke gesichert ist. Man verwendet hierzu vorzugsweise Extrusionsvorrichtungen mit hoher Scherwirkung, wie Extruder mit Zwillingsschrauben und thermoplastische Extruder mit einem L/D-Verhältnis von mindestens 20 : 1 und einem Kompressionsverhältnis von 3 oder 4:1.
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001 η/η ο
Die Misch- oder Verarbeitungstemperatur (Tp) wira je nach
den zu vermischenden Polymeren gewählt. Sollen beispielsweise die Polymeren nicht in Lösung, sondern in der Schmelze vermischt v/erden, so muß die Arbeitstemperatur selbstverständlich über dem Schmelzpunkt des am höchsten schmelzenden Polymers liegen. Außerdem wird, wie noch näher erklärt werden soll, die Arbeitatemperatur auch so gewählt, daß ein isoviskoses Vermischen der PolymerGJiermöglicht wird. Die Misch- oder Arbeitstemperatur liegt zwischen 150 und 400, vorzugsweise zwischen 250 und 3000O.
Ein weiterer Parameter, der von Bedeutung ist, wenn man durch Vermischen in der Schmelze die Bildung von ineinandergreifenden Netzwerken erreichen will, besteht darin, daß man die Viskositäten des Blockcopolymers, des Polynitrile utl(3· &e3 thermoplastischen Industrieharzes bei der Temperatur und der Scherbeanspruchung während des Mischverfahrens einander angleicht (isoviskoses Vermischen). Je gleichmäßiger das Industrieharz und das Polynitril in dem Netzwerk des Blockcopolymers verteilt sind, um so größer ist die Chance, daß sich beim darauffolgenden Kühlen ein dreidimensionales Netzwerk bildet, in dem die einzelnen Netze kontinuierlich und gleichlaufend ineinandergreifen. Hat daher das Blockcopolymer eine Viskosität von oqPoise, eine Temperatur Tp und eine Schergeschwindigkeit von 100 s , so sollte vorzugsweise die Viskosität des thermoplastischen Industrieharzes und/oder des Polynitrils bei der Temperatur Tp und einer Schergeschwindigkeit von 100 s derart eingestellt sein, daß das Verhältnis der Viskosität des Blockcopolymers, geteilt durch die Viskosität des thermoplastischen Industrieharzes und/oder des Polynitrils zwischen 0,2 und 4,0, vorzugsweise zwischen 0,8 und 1,2 beträgt. Ein "isoviskoses Vermischen" bedeutet also hier, daß die Viskosität des Blockcopolymers, geteilt durch die Viskosität des anderen Polymers oder des Polymergemisches bei der Temperatur Tp und einer Schergeschwindigkeit von 100 s~ zwischen 0,2 und Obliegt. Dabei muß berücksichtigt werden, daß im Inneren eines Extruders die Schergeschwindigkeit über einen weiten Bereich verteilt sein kann. Ein isoviskoses Vermischen kann daher auch stattfinden, wenn die Viskositätskurven der beiden Polymeren bei einigen der Schergeschwindigkeiten differieren,
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In einigen Fällen ist die Reihenfolge beim Vermischen der Polymeren von Bedeutung. Gegebenenfalls kann man daher zunächst das Blockcopolymer mit dem Polynitril oder dem anderen Polymer vermischen und dann dieses Gemisch mit dem unterschiedlichen thermoplastischen Industrieharz vermischen oder man kann einfach sämtliche Polymeren gleichzeitig vermischen. Aufgrund der mehrfachen Bestandteile der erfindungsgemäßen Gemische können verschiedene Varianten in der Reihenfolge des Vermischens gewählt werden. Unter Umständen kann man damit auch erreichen, daß die Viskositäten der verschiedenen Polymeren sich besser vertragen.
Das Blockcopolymer bzw. das Blockcopolymergemisch kann so gewählt v/erden, daß es sich im wesentlichen mit dem Industrieharz und/oder dem Polynitril verträgt. Gegebenenfalls kann das Blockcopolymer vermischt werden mit einem Kautschukstrecköl oder zusätzlichem Harz, wie dies noch beschrieben wird, um seine Viskositätseigenschaften zu ändern.
Zur Bildung der cokontinuierlichen, ineinandergreifenden Netzwerke sind die besonderen physikalischen Eigenschaften der Blockcopolyineren wichtig. Insbesondere die am meisten bevorzugten Blockcopolymeren schmelzen im unvermischten Zustand nicht im üblichen Sinn mit ansteigender Temperatur, da die Viskosität dieser Polymeren in hohem Maße "nicht-Newtonisch" ist und dazu neigt, sich gegen eine Scherbeanspruchung von null hin unbeschränkt zu erhöhen. Außerdem ist die Viskosität dieser Blockcopolymeren weithin unabhängig von der Temperatur. Dieses rheologische Verhalten und die ohnehin vorhandene Wärmestabilität der Blockcopolymeren erhöht ihre Fähigkeit, in der Schmelze ihre Netzatruktur praktisch aufrechtzuerhalten, so daß sich in den verschiedensten Gemischen immer wieder ineinandergreifende und kontinuierliche' Netzwerke bilden.
Das Viskositätsverhalten der thermoplastischen Industrieharze und andererseits der Polynitrile hängt wesentlich mehr von der Temperatur ab als dasjenige der Blockcopolymeren, Man kann
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daher oft eine Arbeitstemperatur Tp wählen, bei welcher die Viskositäten des Blockcopolymers und des davon unterschiedenen Industrieharzes und/oder des Polynitrile in· das Gebiet fallen, in welchem sich ineinandergreifende Netzwerke bilden. Gegebenenfalls kann auch, wie bereits erwähnt, zuerst ein Viskositätsmodifikator mit dem Industrieharz oder dem Polynitril vermischt werden, um die Viskositäten aufeinander abzustimmen.
Das Gemisch aus teilweise hydrierten Blockcopolymer, Polynitril und von diesen unterschiedenem thermoplastischem Industrieharz kann mit einem für die Verarbeitung von Kautschuk und Kunststoffen üblichen Strecköl vermischt v/erden. Besonders bevorzugt sind die Ölsorten, die mit den Elastomerpolymerblocks des Blockcopolymers verträglich sind. Neben den verwendungsfäh'igen Ölen mit höherem Aromatengehalt sind die Weißöle auf Erdölbasis, die eine geringe Flüchtigkeit und einen Aromatengehalt ■ von weniger als 50 <f» aufweisen (bestimmt durch die Ton-Gel-Methode, ASTM Methode D 2007) besonders bevorzugt. Der Siedebereich der Öle beginnt vorzugsweise oberhalb 26O0C.
Die verwendete Ölmenge beträgt bis zu 100 phr (phr = Gew,-Teile je 100 Teile Blockcopolymer), vorzugsweise 5 bis 30 phr.
Das Gemisch aus teilweise hydriertem Blockcopolymer, Polynitril und von diesen unterschiedenem thermoplastischem Industrieharz kann außerdem mit einem Zusatzharz versetzt werden, das z.B. ein die Fließfähigkeit erhöhendes Harz, wie ein o( -Methylstyrolharz oder ein Weichmacher für die Endblocks sein kann.
Als Weichmacherharze für die Endblocks eignen sich unter anderem Cumaron-Inden-Harze, Vinyltoluol-Alpharaethylstyrol-Copolymere, Polyindenharze und niedrig molekulare Polystyrolharze.
Die Menge an zusätzlichem Harz kann bis zu 100, vorzugsweise 5 bis Q,5 phr betragene
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Außerdem können die Massen, andere Polymere, !Füllstoffe, Verstärker, Antioxidantien, Stabilisatoren, feuersichermachende Zusätze, Antiblockierungsmittel und andere Kautschuk- und Kunststoffzusätze enthalten.
Beispiele für geeignete Füllmittel lassen sich dem Nachschlagewerk Modem Plastics Encyclopedia, S. 240-247 (1971-72) entnehmen.
Verstärker sind ebenfalls zur Mitverwendung bei den vorliegenden Polymergemischen geeignet. Es handelt sich dabei um Stoffe, die zu einer Harzmatrix hinzugefügt werden können, um die Festigkeit des Polymers zu verbessern. Meistens sind dies anorganische oder organische Produkte von hohem Molekulargewicht, z.B. Glasfasern, Asbest, Borfasern, Kohle- und Graphitfasern, Quarz- und Kieselsäurefasern, Keramik- oder Metallfasern und natürliche und synthetische organische Faserstoffe, Besonders bevorzugt sind verstärkte Polymergemische, die Glasfasern in einer Menge von 2 bis 80 °/> ihres Gewichtes aufv/eisen.
Die erfindungsgemäßen Polymergemische können auf Gebieten, in denen hohe Ansprüche an das Material gestellt werden, als Metallersatz verwendet werden.
In dem folgenden Beispiel vrarden erfindungsgemäß und zum-Vergleich verschiedene Polymergemische mit Hilfe eines 3,125 cm-Sterling-Extruders mit einer Kenics-Düse (Verhältnis von Länge zu Durchmesser 24 : 1, Kompressionsverhältnis der Schnecke 3,8 : 1) hergestellt. Verwendet wurden folgende polymeren Stoffe:
1) Blockcöpolymer - ein selektiv hydriertes Blockcopolymer nach der Erfindung mit S-EB-S-Struktur " ·
2) Öl - TUFFLO 6056 Kautschuk-Strecköl;
3) Nylon 6 - PLASKON.® 8207 Polyamid;
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m 2 81 S 4 7 8
4) Nylon 6-12 - ZYTEL ^158 Polyamid;
3) Polypropylen - ein im wesentlichen isotaktisches Polypropylen mit Schmelzindex 5 (23O°C/2,16 kg);
6) Poly(butylenterephthalat) ("PBT") - VALOX ® 310 Harz;
7) Polycarbonat - MERLON ^ M-40 Polycarbonat;
8) Poly(äthersulfon) - 200 P;
9) Polyurethan - PELLETHANE ® CPR;
10)Polyacetal - DELRIN ® 500;
11)Poly(Acrylnitril-co-Styrol) - BAREX ® 210; 12)Fluorpolymer - TEFZEL ® 200 Poly(vinylidenfluorid) Copolymer.
In allen Gemischen, die eine Ölkomponente enthielten, wurden zunächst das Blockcopolymer und das Öl gemischt, bevor die anderen Polymeren zugegeben wurden.
Beispiel _
Es wurden verschiedene erfindungsgemäße Polymermischungen hergestellt. In einigen von ihnen wurde ein Gemisch aus zwei Blockcopolymeren mit höherem und niederem Molekulargewicht eingesetzt, um der Viskosität mit dem Polyurethan und/oder dem anderen von den übrigen Bestandteilen verschiedenen Industriekunstharz zu entsprechen. Zu Vergleichszwecken wurden
MisOiiungen - ohne Blockcopolymer hergestellt. Diese Massen ließen sich aber nicht leicht mischen. Im Gegensatz hierzu ließ sTcTa~jecie Masse, die erfindungsgemäß~ein Biöck> ~ copolymer enthielt, leicht mischen und das Extrudat zeigte ein homogenes Aussehen. Außerdem wies jede Masse, die ein Blockcopolymer enthielt, nach dem Vermischen die gewünschten kontinuierlichen ineinandergreifenden Netzwerke auf, wie sie durch die oben beschriebenen Kriterien festgelegt sind.
Die Zusammensetzung der verschiedenen Mischungen in Gew.-# ist in der folgenden Tabelle 1 angegeben.
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Tabelle 1
Gemisch Nr. 156 157 158 159 160 162 163 164 165
Blockcopolymer-
Gemiscü · 15)0 15j0 ^0 -^0
Blodkcopolymer mit Strecköl 15,0 -30,0
Poly (acrylonitril - ·
JJ co-styrol .·) 75,0 63,8 52,5 75,0 63,8 63,8 75,0 63,8 52,5
Poly(butylen-r
O terephthalat ) 25,0 21,2 17,5
•"•, Poly( äther-sulf'on ) · 25,0 21,2 17;5
Fiuorpolymer 21.2
Polycarbonat 25-0 21;2
Polyacetal _^
Nylon 6 ^
IS> ο
Polypropylen. @P ο
Polystyrol J^ ^
288 Gemisch Nr.
ι Blockcopolyner-
V
λ Gemisch
\ Blockcopolymer mit
Strecköl
PolyCacrylonitril -
co-styrol )
8088 Polybutylen
terephthalat :■)
Poly( äther-sulfon )
/0977 Fluorpolymer:
Polycarbonat
Polyacetal
Nylon 6
Polypropylen
Polystyrol
Tabelle 1 (Forts.)
166 170 171 174 175 176 177 178 187 188
30,0 15,0 30,0 15,0 30;0 15,0
75,0 52,5 75)0 63,8 52,5 75;O 63f8 52,5
25;0 17 T 5
25,0 21,2 17;5
25rO 21;2 17,5
51,0
51,0 CO A" OO

Claims (47)

Patentansprüche
1. Kunstharzgemisch mit einem Gehalt an einem teilweise hydrierten Blockcopolymer, welch letzteres mindestens zwei Endblöcke A aus einem Monoalkenylaren-Polymer mit einem mittleren Molekulargewicht von 5 000 bis 125 000 und mindestens einen Zwischenblock B aus einem Polymer eines konjugierten Diens mit einem mittleren Molekulargewicht von 10 000 bis 300 000 umfaßt, und worin die endständigen Polymerblöcke A 8 bis 55 Gew.-% des Blockcopolymeren darstellen und nicht mehr als 25 % der Arendoppelbindungen in den Polymerblöcken A und mindestens 80 % der aliphatischen Doppelbindungen in den Polymerblöcken B durch Hydrieren reduziert sind, gekennzeichnet durch folgende Gemischbestandteile:
a) 4 bis 40 Gew.-Teile an partiell hydriertem Blockcopolymer;
b) ein Nitrilharz mit einem Gehalt anoC,ß-olefinisch ungesättigtem Mononitril von mehr als 50 %, einer allgemein kristallinen Struktur und einem Schmelzpunkt von mehr als
1200C;
c)
5 bis 48 Gew.-Teile an mindestens einem von den anderen Bestandteilen verschiedenen thermoplastischen Industriekunstharz, das gewählt ist aus der Gruppe der Polyamide, Polyolefine, thermoplastischen Polyester,'Poly(aryläther), Poly(arylsulfone), Polycarbonate, Acetalharze, thermoplastischen Polyurethane und halogenierten Thermoplasten, wobei das Gewichtsverhältnis von Nitrilharz zu thermoplastischem Industriekunstharz größer als 1 : 1 ist, so daß in dem Polymergemisch mindestens zwei der Polymere miteinander ganz oder teilweise kontinuierliche, ineinandergreifende Netzwerke bilden.
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2. Kunstharzgemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Polymerblöcke A ein zahlenmäßiges mittleres Molekulargewicht von 7 000 bis 60 000 und die Polymerblöcke B ein zahlenmäßiges mittleres Molekulargewicht von 30 000 bis 150 000 haben.
3. Kunstharzgemisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die endständigen Polymerblöcke A 10 bis 30 % des Gesamtgewichtes des Blockcopolymeren darstellen.
4. Kunstharzgemisch nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß weniger als 5 % der Arendoppelbindungen in den Polymerblöcken A und mindestens 99 % der aliphatischen Doppelbindungen der Polymerblöcke B durch Hydrieren reduziert sind.
5. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch g. ekennzeichnet , daß das ^,ß-olefinisch ungesättigte Mononitril der Formel
CH9=C-CN 2 I R
worin R für ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Halogen steht, hat.
6. Kunstharzgemisch nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Nitrilharz ein Homopolymer, ein Copolymer, ein auf ein kautschukartiges Substrat aufgepfropftes Copolymer oder ein Gemisch aus Homopolymeren und Copolymeren ist.
7. Kunstharzgemisch nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das von den anderen Bestandteilen verschiedene thermoplastische Industriekunstharz einen scheinbaren Kristallschmelzpunkt von mehr als 1200C aufweist, der vorzugsweise zwischen 150 und 35O0C liegt.
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8. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß das von den anderen Bestandteilen verschiedene thermoplastische Industrieharz ein Polyolefin mit einem zahlenmäßigen mittleren Molekulargewicht von mehr als 10 000 und einem scheinbaren Kristallschmelzpunkt von mehr als 10O0C ist.
9. Kunstharzgemisch nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß das Polyolefin ein Homopolymer oder ein Copolymer von einem ot-Ölefin oder 1-Olefin mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen ist.
10. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet , daß das zahlenmäßige mittlere Molekulargewicht des Polyolefins mehr als 50 000 beträgt.
11. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der scheinbare Kristallschmelzpunkt des Polyolefins zwischen 140 und 2500C liegt.
12. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß es ein Polyäthylen von hoher Dichte mit einer ungefähren Kristallinität von mehr als 75 % und einer Dichte von 0,94 bis 1,0 kg/l enthält.
13. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß es ein Polyäthylen niedriger Dichte enthält, das eine ungefähre Kristallinität von mehr als 35 % und eine Dichte von 0,90 bis 0,94kg/l aufweist.
14. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Polyäthylen mit einem zahlenmäßigen mittleren Molekulargewicht von 50 bis 500 000 enthält.
15. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß es ein isotaktisches Polypropylen enthält.
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16. Kunstharzgemisch nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet , daß das Polypropylen ein zahlenmäßiges mittleres Molekulargewicht von mehr als 100 000 hat.
17. Kunstharzgeraisch nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß es ein Polypropylen enthält, das ein Copolymer darstellt, welches Äthylen oder ein anderes ^(,-Olefin als Comonomer in einer Menge von 1 bis
20 Gew.-% enthält.
18. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß es als Polyolefin PoIy(I-buten) enthält.
19. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß es als Polyolefin ein Homopolymer von 4-Methyl-1-penten mit einem scheinbaren Kristallschmelzpunkt von 240 bis 2500C und einer relativen Dichte von 0,80 bis 0,85 enthält.
20. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß es als Polyolefin ein Copolymer von 4-Methyl-1-penten und einem oC-Olefin enthält.
21 ο Kunstharzgemisch nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß es als Polyolefin ein Copolymer von 4-Methyl-1-penten und einem linearen oC-Olefin mit 4 bis 18 Kohlenstoffatomen enthält, wobei das lineareσ^-Olefin in einer Menge von 0,5 bis 30 Gew.-% vorhanden ist.
22. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß das von den anderen Bestandteilen verschiedene thermoplastische Industrieharz ein thermoplastischer Polyester mit einem Schmelzpunkt von mehr als 1200C ist.
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23« Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und 22, dadurch gekennzeichnet , daß das von den anderen Bestandteilen verschiedene thermoplastische Industrieharz PoIyäthylenterephthalat, Polypropylenterephthalat oder Polybutylenterephthalat ist.
24. Kunstharzgemisch nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet , daß das Industrieharz Polybutylenterephthalat mit einem mittleren Molekulargewicht von 20 000 bis 25 000 ist.
25. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und 22, dadurch gekennzeichnet , daß das thermoplastische Industrieharz ein Celluloseester ist.
26. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und 22, dadurch gekennzeichnet , daß das thermoplastische Industrieharz ein Homopolymer von Pivalolacton ist.
27. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und 22, dadurch gekennzeichnet , daß das thermoplastische Industrieharz ein Copolymer von Pivalolacton mit nicht mehr
als 50 Mol-96 eines anderen ß-Propiolactons ist.
28. Kunstharzgemisch nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet , daß das thermoplastische Industrieharz ein Copolymer von Pivalolacton mit nicht mehr als 10 Epl-% eines anderen ß-Propiolactons ist.
29ο Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 26 bis 28, dadurch gekennzeichnet , daß das thermoplastische Industrieharz ein Polypivalolacton mit einem mittleren Molekulargewicht von mehr als 20 000 und einem Schmelzpunkt über 1200C ist.
30. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß das thermoplastische Industrieharz Polycaprolacton ist.
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31. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß das thermoplastische
Industrieharz ein Polycarbonat der allgemeinen Formel:
—fAr-A-Ar-O-C-O^- I
oder 0
—(- Ar-O-C-O )^- II
ist, worin Ar eine Phenylen- oder eine alkyl-, alkoxy-, halogen- oder nitrosubstituierte Phenylengruppe und A eine Kohlenstoff -Kohlenstoff bindung oder eine Alkyliden-, Cycloalkyliden-, Alkyl-, Cycloalkylen-, Azo-, Imino-, Schwefel-, Sauerstoff-, Sulfoxid- oder Sulfongruppe vertreten und η mindestens gleich 2 ist.
32. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß das thermoplastische Industrieharz ein Homopolymer von Formaldehyd oder Trioxan ist.
33. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß das thermoplastische Industrieharz ein Polyacetalcopolymer ist.
34. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß das thermoplastische Industrieharz ein Homopolymer oder Copolymer von Tetrafluoräthylen, Chlortrifluoräthylen, Bromtrifluoräthylen, Vinylidenfluorid oder Vinylidenchlorid ist.
35. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß das von den anderen Bestandteilen verschiedene thermoplastische Industriekunstharz ein Polyamid mit einem zahlenmäßigen mittleren Molekulargewicht von mehr als 10 000 ist.
36. Kunstharzgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 35, dadurch gekennzeichnet , daß es das Blochcopolymer in einer Menge von 8 bis 20 Gew.-Teilen und das von den anderen Bestandteilen verschiedene thermoplastische Industrieharz in einer Menge von 10 bis35 Gew^-TeXLen enthält.
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37. Kunstharzgemisch nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß es je 100 Gew.-Teile 0 bis 100, vorzugsweise 5 bis 30 Gew.-Teile Strecköl enthält.
38. Kunstharzgemisch nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß es je 100 Gew.-Teile zusätzlich bis zu 100, vorzugsweise 5 bis 25 Gew.-Teile eines die Fließfähigkeit verbessernden Harzes enthält.
39. Kunstharzgemisch nach Anspruch 38, dadurch g e k e η η ~ zeichnet , daß es als zusätzliches Harz ein oC-Methylstyrolharz, ein Cumaron-Indenharz, ein Vinyltoluol-oC-Methylstyrol-Copolymer, ein Polyindenharz oder ein niedrigmolekulares Polystyrolharz enthält.
40. Verfahren zur Herstellung der Kunstharzgemische nach einem der Ansprüche 1 bis 39, dadurch gekennzeichnet, daß man 4 bis 40 Gew.-Teile des partiell hydrierten Blockcopolymeren bei 150 bis 400°C, vorzugsweise bei 230 bis 3000C derart mit den in Anspruch 1 unter b) und c) gekennzeichneten anderen Harzen vermischt, daß im Gemisch das Gewichtsverhältnis von Polyolefin zu thermoplastischem Industrieharz mehr als 1 : 1 beträgt.
41. Verfahrennach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet , daß man die Polymeren in einem gemeinsamen Lösungsmittel löst und sie durch Zumischen eines Lösungsmittels, in dem keines von ihnen löslich ist, daraus wieder ausfällt.
42. Verfahren nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet , daß man die Polymeren in Form von Körnern oder Pulvern in einer Vorrichtung mit Scherwirkung vermischt.
43. Verfahren-nach einem der Ansprüche 40 bis 42, dadurch gekennzeichnet, daß man die Viskosität derart einstellt, daß bei einer Arbeitstemperatur Tp und einer Scher-
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geschwindigkeit von 100 s die Viskosität des Blockcopolymeren, geteilt durch die Viskosität des Polynitrils, des thermoplastischen Industrieharzes oder des Gemisches aus diesen beiden, 0,2 bis 4,0, vorzugsweise 0,8 bis 1,2 beträgt.
44. Verfahren nach einem der Ansprüche 40 bis 43, dadurch gekennzeichnet , daß man das thermoplastische Industrieharz vor dem Vermischen mit dem Polynitril und dem Blockcopolymer mit einem Viskositätsmodifikator vermischt.
45. Verfahren nach Anspruch 44, dadurch gekennzeichnet, daß man als Viskositätsmodifikator Poly-(2,6-dimethyl-ri ,4-phenylen)oxid oder ein Gemisch aus Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)oxid mit Polystyrol verwendet.
46. Verfahren nach Anspruch 44 oder 45, dadurch gekennzeichnet, daß man den Viskositätsmodifikator in einer Menge von bis zu 100, vorzugsweise 10 bis 50 Gew,-Teilen je 100 Gew.-Teile thermoplastisches Industrieharz verwendet.
47. Verfahren nach einem der Ansprüche 41 bis 46, dadurch gekennzeichnet , daß man das Blockcopolymer
in einer Menge von 8 bis 20 Gew.-Teilen und das von den anderen Bestandteilen verschiedene thermoplastische Industrieharz in einer Menge von 10 bis 35 Gew.-Teilen verwendet.
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DE19782819478 1977-05-05 1978-05-03 Kunstharzgemisch mit einem gehalt an einem teilweise hydrierten blockcopolymeren Withdrawn DE2819478A1 (de)

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