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Haltevorrichtung für Pfosten von Geländern
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Haltevorrichtung für Pfosten von
Geländern, namentlich Schutzgeländern, die am Rand von Bauwerksteilen aus Beton
anzuordnen sind, mit einer Hülse zum Einsetzen des Pfostens.
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Bei der Herstellung von Betonbauwerken ist es in sehr vielen Fällen
erforderlich, am Rand von über dem Geländeniveau liegenden Bauteilen ein Schutzgeländer
anzubringen, um Unfälle zu verhindern. Dies trifft beispielsweise für Brückenbauten
zu. Nachdem das Betonieren der Fahrbahnplatte stattgefunden hat, vergeht naturgemäß
eine mehr oder weniger lange Zeit, bis das für die Brücke vorgesehene Geländer angebracht
ist, In dieser Zeit muß dann eine Sicherung durch ein Schutzgeländer vorhanden sein.
Ähnlich liegen die Verhältnisse auch bei Hochbauten, etwa Büro- oder Wohnhäusern,
die in der sogenannten Schottenbauweise errichtet
werden. Vom Betonieren
der Decke an bis zum Einbau der Brüstungen oder Fassadenelemente muß auch hier eine
Absicherung erfolgen.
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Bei einer bekannten Haltevorrichtung für Geländerpfosten (DE-PS 19
00 476) wird eine Kunststoffhülse mittels eines ebenfalls aus Kunststoff bestehenden
Haltestückes an der Seitenschalung für eine Betonplatte befestigt, bevor das Gießen
des Betons erfolgt. Bei einer weiteren bekannten Haltevorrichtung dieser Art (DE-PS
23 43 868) ist das Haltestück für die Hülse ein am unteren Ende geschlossener Napf
aus Kunststoff, während die Hülse aus einem Stahlrohrabschnitt besteht. Die Teile
verbleiben sämtlich im Beton. Derartige Vorrichtungen setzen zu ihrer Anbringung
eine Schalung voraus. Weil sich die Hülsen zur Aufnahme der Geländerpfosten in jedem
Falle innerhalb des Betons befinden, kann das Geländer immer nur im Bereich der
Fläche des betreffenden Bauwerksteiles angebracht werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Haltevorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der wichtige Teile nicht verloren sind, die ein Anbringen eines
Geländers außerhalb des jeweils betonierten Bauwerksteiles ermöglicht, die einen
Geländerpfosten auf gewünschter Länge sicher aufnehmen kann und die sich neben anderen
Vorteilen durch einfache Ausbildung und vielseitige Verwendungsmöglichkeit auszeichnet.
Weitere mit der Gesamtaufgabe in
Verbindung stehende Probleme, mit
denen sich die Erfindung befaßt, ergeben sich aus der jeweiligen Erläuterung der
aufgezeigten Lösung.
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Gemäß der Erfindung ist bei einer Haltevorrichtung der eingangs genannten
Art die Hülse an einem quer zu ihrer Längsachse gerichteten Riegel angebracht, der
mittels eines in ein Gewinde eines Befestigungsteiles einschraubbaren Bolzens od.dgl.
gegen eine Auflage spannbar ist.
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Der Befestigungsteil kann dabei in verschiedener Weise ausgebildet
sein, um unterschiedlichen Erfordernissen zu genügen. Bei einer Ausführung ist der
Befestigungsteil eine in den Beton vor dessen Abbinden einfügbare Gewindebüchse
od.dgl. Dadurch wird ein Festlegen der Vorrichtung unmittelbar auf dem Beton des
betreffenden Bauwerksteiles ermöglicht. Bei einer weiteren Ausführung ist der Befestigungsteil
eine Gegenplatte od.dgl., wodurch eine Anbringung der Haltevorrichtung auch an anderen
Gegenständen, z.B.
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an aus dem Bauwerksteil vorstehenden Bewehrungselementen, erfolgen
kann.
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Bei einem Brückenbauwerk od.dgl. wird üblicherweise zunächst der sog.
Überbau bzw. die Fahrbahnplatte betoniert.
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Ist der Beton einer solchen Platte erhärtet, kann die Schalung abgenommen
werden und es wird dann, ggfs. nach Aufbringen einer Isolierung auf die Platte,
eine weitere
Schalung zum Betonieren der seitlichen Gesimskappen
an der hergestellten Platte errichtet. Wegen des Aufbringens einer Isolierung oder
ähnlicher Arbeiten war es bisher bei Vorrichtungen mit einbetonierten Pfostenhülsen
nicht möglich, die Pfosten in der Zeit zwischen dem Ausschalen der Platte und dem
Einschalen der Gesimskappen einzusetzen. Entsprechende Ausführungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gestatten es jedoch in solchen und ähnlichen Fällen, auch während der
genannten Zeiträume ein Schutzgeländer anzubringen.
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Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung zeichnet sich darüber hinaus
durch Einfachheit und leichte Handhabung aus und bietet weiterhin die Möglichkeit,
die Hülse so auszubilden, daß Geländerpfosten auch auf einer großen Länge sichere
Aufnahme finden können.
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Der Riegel weist zweckmäßig ein Langloch zum Durchtritt des Befestigungsbolzens
auf. Dadurch ist eine Ausgleichsmöglichkeit beim Anbringen gegeben.
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An seiner Unterseite ist der Riegel wenigstens teilweise mit einem
zahnartigen Profil versehen, wodurch sich beim Spannen des Riegels gegen eine Betonfläche
sowohl eine Überbrückung von Unebenheiten des Betons als auch eine besonders sichere
Festlegung 'm Sinne einer Verkrallung mit dem Beton ergibt.
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Der Riegel ist vorteilhaft ein Profilstück. Er weist insbesondere
einen Steg mit von diesem wenigstens nach einer Seite abgehenden Schenkeln auf.
Er kann z.B. aus einem gewalzten U- oder I-Profil bestehen, an dem die Hülse zum
Einsetzen des Pfostens angeschweißt ist. Bei einer anderen vorteilhaften Ausführung
bestehen der Riegel und die Hülse aus einem Stück und bilden insbesondere ein Gußteil,
namentlich aus Temperguß.
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Eine den Befestigungsteil bildende, zum Einschrauben des Bolzens dienende
Gewindebüchse kann insbesondere ein durch spanlose Verformung, etwa Rollen, hergestelltes
Gewinde aufweisen, das auch außen als Profil in Erscheinung tritt und dadurch eine
sichere Einbettung im Beton gewährleistet.
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Am unteren Ende kann die Gewindebüchse durch Flachdrücken verschlossen
sein. Gleichzeitig wird dadurch das Hineindrücken der Gewindebüchse in den noch
nicht abgehundenen Beton erleichtert. Die obere Öffnung kann durch eine Abdeckkappe
bis zur Benutzung verschlossen sein. Dabei kann es sich namentlich um eine aus Kunststoff
hergestellte Kappe handeln, die eine zur besseren Erkennbarkeit vom Beton abweichende
Farbe hat.
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Eine Gegenplatte als Befestigungsteil kann eine angeschweißte Mutter
zum Einschrauben des Bolzens aufweisen. Zweckmäßig ist die Gegenplatte mit einer
Öffnung zum Durchtritt des Riegels versehen
An der Gegenplatte
wird zweckmäßig wenigstens ein Dorn vorgesehen, der in eine passende Öffnung des
Riegels einführbar bzw. durch diese hindurchführbar ist. Dadurch ergibt sich eine
schnelle Justierung der miteinander zu verbindenden Teile und eine zusätzliche Festlegung
aneinander.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachstehenden Erläuterung von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
sowie aus den angefügten Ansprüchen. Es zeigen: Fig. 1 und 2 eine erste Ausführung
der Vorrichtung mit ihren Teilen in verschiedenen Positionen in perspektivischer
Darstellung beim Anbringen an einem Bauwerksteil aus Beton, Fig. 3 eine andere Ausführung
eines Riegels der Vorrichtung im Schnitt nach der Linie III - III in Fig. 4, Fig.
4 eine Draufsicht zu Fig. 3, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V - V in Fig. 3,
Fig. 6 eine andere Ausführung eines Befestigungsteiles und Fig. 7 und 8 die Anbringung
einer Vorrichtung mit einem Befestigungsteil gemäß Fig. 6, jeweils in perspektivischer
Darstellung.
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Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Vorrichtung enthält einen aus einem
U-Profil hergestellten Riegel 1 mit an einem Ende desselben durch Schweißen befestigter
Hülse 3 aus Stahl, in die ein Rohrpfosten 4 für ein Schutzgeländer einsteckbar ist,
wobei ein Bund oder angeschweißter Ring 5 am Pfosten 4 sich auf die Oberseite der
Hülse 3 auflegt und damit als Anschlag dient.
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Mit der Ziffer 2 ist eine Gewindebüchse aus Stahlrohr bezeichnet,
die ein durch Rollen od.dgl. auf spanlosem Wege hergestelltes Innengewinde 6 (Fig.
2) aufweist, etwa ein Kordelgewinde, das auf der Außenseite als entsprechende Profilierung
7 in Erscheinung tritt. Am unteren Ende 8 ist die Gewindehülse 2 durch Flachdrücken
verschlossen, wie Fig. 1 erkennen läßt.
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Beim Herstellen eines Betonbauwerks B, etwa einer Fahrbahnplatte für
eine Brücke oder Hochstraße, werden Gewindebüchsen 2 in gewünschten Abständen in
den noch weichen, in der in Fig. 1 lediglich zum Teil angedeuteten Schalung S befindlichen
Beton 9 hineingedrückt. Dabei ist vorteilhaft das obere Ende jeder Gewindebüchse
2 durch eine Kappe oder einen Stopfen 11 verschlossen, so daß kein Beton von oben
her in die Gewindebüchse 2 eintreten kann. Der Stopfen 11 weist zweckmäßig einen
tellerartigen Oberteil 11a auf, der u.a. auch in vorteilhafter Weise als Wegbegrenzung
beim Hineindrücken der mit dem Stopfen versehenen Gewindebüchse
dient.
Zur leichteren Erkennbarkeit kann der Stopfen eine sich vom Beton abhebende Farbe
haben, z.B. kann er rot eingefärbt sein.
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Nach dem Abbinden des Betons und dem Ausschalen werden die Stopfen
11 entfernt, worauf dann jeweils ein mit einer Hülse 3 versehener Riegel 1 durch
Einschrauben eines durch eine Öffnung im Riegel hindurchgehenden, z.B. mit Sechskantkopf
12a versehenen Gewindebolzens 12 in die Gewindebüchse 2 gegen die Betonoberseite
gespannt und dadurch befestigt wird, wie in Fig. 2 veranschaulicht ist. Es können
dann sofort die Pfosten 4 in die Hülsen 3 eingesetzt werden. Die Länge der Hülsen
und die Eingriffslänge der Pfosten läßt sich je nach den Erfordernissen wählen,
so daß eine sichere Halterung für die Pfosten gewährleistet ist. Mit der Ziffer
14 ist ein am Pfosten 4 befindlicher Hakenteil zum Übergreifen einer Geländerbohle
od.dgl. bezeichnet. Der Gewindebolzen 12 kann einen vom Riegel 1 getrennten Teil
bilden oder aber auch unverlierbar am Riegel gehalten sein, z.B.
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mittels Sprengringes od.dgl.
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In den Fig. 3 bis 5 ist eine Ausführung gezeigt, bei welcher ein Riegel
21 und eine Hülse 23 zur Aufnahme eines Pfostens ein einteiliges Gußstück bilden,
das namentlich aus Temperguß besteht. Der Riegel 21 weist ein stabiles Querschnittsprofil
mit einem Steg 24 und zwei Schenkeln 25 auf. Letztere setzen sich nach oben hin
noch in vom äußeren Ende bis
zur Hülse 23 ansteigenden Rippen 26
fort. An ihrer Unterseite sind die Schenkel 25 mit einem zahnartigen Profil 27 versehen.
Dies ergibt bei der Festlegung einen besonders guten Angriff am Beton und damit
eine einwandfreie Lagesicherung.
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Für den Durchtritt eines Gewindebolzens ist im Steg 25 ein Langloch
22 vorgesehen, so daß bei der Anbringung eine Ausgleichsmöglichkeit in Längsrichtung
des Riegels gegeben ist.
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Ein zahnartiges Profil an der Riegelunterseite und ein Langloch für
den Durchtritt eines Befestigungsbolzens kann auch bei der Ausführung nach Fig.
1 und 2 vorhanden sein.
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In den Fig. 6 bis 8 ist eine Ausführung der Vorrichtung gezeigt, die
vollständig außerhalb eines Beton-Bauwerksteiles B angebracht werden kann, z.B.
an aus dem letzteren vorstehenden Bügeln 13 aus Bewehrungseisen, wie sie bei Fahrbahnplatten
usw. zum späteren Anbetonieren von Gesimskappen od.dgl.
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normalerweise vorhanden sind. Als Befestigungsteil für einen Riegel
ist hier eine Gegenplatte 32 vorgesehen, die einen bei dieser Ausführung durch eine
angeschweißte Mutter gebildeten Gewindeteil an der Stelle einer entsprechenden Bohrung
36 der Gegenplatte sowie eine oeffnung 33 zum passenden Durchtritt der Hülse 3 des
zugehörigen Riegels 1 aufweist. Außerdem ist die Gegenplatte 32 noch mit zwei z.B.
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angeschweißten Dornen 34 versehen, die in passende Öffnungen 35 im
Riegel 1 (Fig. 8) eingreifen und durch diese hindurchtreten können, wodurch der
feste Zusammenhalt zwischen Riegel 1 und Gegenplatte 32 noch erhöht wird.
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Die Anbringung erfolgt in der ohne weiteres aus Fig. 7 und 8 ersichtlichen
Weise, wobei ein Gewindebolzen 12 durch eine Öffnung im Riegel 1 hindurchgeht und
in die Mutter 31 an der Unterseite der Gegenplatte 32 eingeschraubt wird, derart,
daß die Vorrichtung mit den zwischen ihren Teilen verlaufenden Bewehrungseisen 13
verspannt und dadurch befestigt wird. Der Riegel 1 nach Fig. 8 entspricht, abgesehen
von den zusätzlichen Öffnungen 35, demjenigen nach Fig. 2. Er kann aber auch eine
andere Ausbildung haben. Sobald die beiden Teile 1 und 32 miteinander und mit den
Eisen 13 verbunden sind, lassen sich die Pfosten des Geländers in die Hülsen 3 einsetzen.
Es ist dann also bereits ein Schutzgeländer verfügbar, während noch Arbeiten an
dem Betonbauteil B durchgeführt werden, z.B. eine Isolierung auf dieses aufgebracht
wird.
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Ungeachtet von der Ausbildung der Vorrichtung im einzelnen läßt sich
dieselbe nach Gebrauch schnell wieder abnehmen und für einen neuen Einsatzfall verwenden.
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Statt eines Gewindebolzens können auch zwei solcher Bolzen verwendet
werden, wobei dann jeweils zwei Gewindebüchsen bzw. eine Gegenplatte mit zwei Einschraubgewinden
vorhanden sind.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten bzw. in der Zeichnung
dargestellten Merkmale sollen, sofern der bekannte Stand der Technik es zuläßt,
für sich allein oder auch in Kombinationen als unter die Erfindung fallend angesehen
werden.