-
-
Brennspitze für die keramische Industrie
-
Die Erfindung betrifft eine Brennspitze für die keramische Industrie.
-
In der Keramikindustrie muß beim Brennen von glasierten oder engobierten
Formkörpern aller Art, wie z.B. Vasen oder Schalen darauf geachtet werden, dass
die zu brennenden Gegenstände nicht in direkten Kontakt mit der Ofenfläche kommen,
sondern von dieser einen bestimmten Abstand einhalten, damit die Gegenstände nicht
während des Brennens an der Ofenfläche anbacken. Dieser Abstand wird durch Abstandshalter
erzielt, die vom Fachmann als Brennspitzen bezeichnet werden und die bevorzugt aus
einem Untersatz bestehen, auf den der zu brennende Gegenstand gestellt wird. Solche
Brennspitzen sind auch dann erforderlich, wenn im Ofen eine Charge gleichgeformter
Gegenstände, zum Beispiel Teller oder Schalen gebrannt wird, die ineinander oder
übereinander gestellt werden. Auch hier müssen die einzelnen Formlinge durch eine
Brennspitze voneinander getrennt werden, um ein Aneinanderbacken der einzelnen Gegenstände
zu verhindern.
-
Es sind bereits Brennspitzen bekannt, die aus einem dreistrahligen
Stern aus gebranntem Ton bestehen, der an seinen Enden Spitzen oder Erhebungen für
die Auflage des zu brennenden Gegenstands aufweist. Diese Brennspitzen werden bevorzugt
durch Formpressen der feuchten Tonmasse und anschließendes Brennen der so erzeugten
Formlinge erzeugt.
-
Diese keramischen Brennspitzen haben jedoch den Nachteil, nur geringe
Belastungen auszuhalten. Nach nur zweimaliger Verwendung, also nach nur zwei Brennvorgängen,
müssen sie in der Regel ersetzt werden, da entweder die Auflagespitzen abbrechen
oder die Brennspitze als ganze zerbricht.
-
Es ist auch schon bekannt,solche Brennspitzen aus hitzebeständigem
Stahl herzustellen. Sie werden aus einem entsprechend zugeschnittenen oder gestanzten
Blechstück hergestellt, das annähernd die Form eines dreistrahligen Sterns oder
eines Y mit gleicher Länge der drei Balken hat, oder das die Form eines Sechsecks
mit drei geraden Schmalseiten, zwischen denen jeweils konkave (einspringende) Längsseiten
liegen, hat, indem man die geraden Schmalseiten der drei Balken des dreistrahligen
bzw. Y-förmigen oder sechseckigen Blechzuschnitts aus ihrer ur-sprünglich horizontalen
Lage in der Ebene des Blechzuschnitts um 90 kalt oder warm verbiegt, so daß diese
Schmalseiten nunmehr senkrecht zur horizontalen Hauptebene des Blechstücks stehen,
wodurch die Brennspitze auf den Kantenenden der gebogenen Schmalseiten zu stehen
kommt. Diese Brennspitzen sind zwar widerstandsfähiger als solche aus Keramik, halten
aber auch nicht mehr als etwa 80 - 100 Brände aus, indem sie sich verbiegen, wobei
die hochgebogenen Schmalseiten, bedingt durch die ständige thermische Belastung,
die Tendenz haben, wieder in ihre urprüngliche horizontale Lage zurückzukehren.
Außerdem erfordert diese Art der Ausführung verhältnismäßig viel an relativ teurem
Werkstoff. Auch ist der Herstellungsaufwand vergleichsweise groß, da die entsprechenden
Blechzuschnitte zunächst ausgestanzt und dann kalt, vorzugsweise aber warm, an drei
verschiedenen Stellen gebogen werden müssen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die bekannten Brenn-
spitzen
zu verbessern und insbesondere eine Brennspitze bereitzustellen, die wesentlich
haltbarer und darüberninaus einfacher in der Herstellung ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Brennspitze gelöst,
die aus einem Blechstreifen oder -band aus hitzebeständigem Stahl, bevorzugt Chromnickel-Stahl
besteht, wobei der Blechstreifen oder das Blechband vorzugsweise in der Mitte zu
einem an der Basis offenen Dreieck zusarnrengebogen ist, welches im Brennofen auf
der durch die Blechstärke gebildeten Schmalseite des Blechstreifens aufliegt.
-
Eine solche Brennspitze ist äußerst einfach in der Herstellung: Blechstreifen
beliebiger Länge in Abhängigkeit von cer Größe des zu brennenden Gegenstands sowie
in der gewünschten Breite werden auf an sich bekannte Weise aus Blechen hochhitzebeständiger
Stähle, insbesondere Chrom-Nickel-Stähle ausgeschnitten oder ausgestanzt und anschließend
auf ebenfalls an sich bekannte Weise,vorzugsweise In der Mitte, d.h.
-
auf der halben Länge, gebogen. Erforderlich ist also nur ein Stanz-
und ein Biegewerkzeug, wobei pro Brennspitze nur ein einfacher Biege- oder Falzvorgang
erforderlich ist, während bei den bekannten Brennspitzen aus Stahl drei Biegevorgänge
pro Stück vorgenormen werden müssen, die wesentlich mehr Biegekraft erfordern. Die
erfindungsgemäße Brennspitze ist ausserordentlich widerstandsfähig. Noch nach 1000
Brennvorgängen hat sie ihre Form und ihre Stabilität unverändert beIbehalten Ein
Verbiegen ist praktisch unmöglich. Durch die geringe Kontaktfläche der erfindungsgemäßen
Brennspitze sowohl mit der Ofenfläche als auch mit dem zu Brennen Gegenstand kann
die Ofenwärme ohne unerwünschte Abschirmung durch die Brennspitze direkt auf den
zu brennenden Gegenstand einwirken.
-
Während die vorstehend beschriebene Ausführungsform bereits für viele
Zwecke, z.B. für bloß engobierte Formkörper ausreicht, ist gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform, die Insbesondere für glasierte Ware geeignet ist, die erfindungsge.-äBe
Brennspitze zur weiteren Verringerung der Auflagefläche zwischen. Formllng und Brennspitze
so ausgebildet, dass der Formling nur an vorzugsweise drei Punkten aufliegt. Dies
wird dadurch erreicht, dass die Brennspitze an den drei Ecken des offenen Dreiecks
wenigstens an eier, vorzugsweise jedoch an beiden gegenüberliegenden, durch die
Blecstärke vorgegebenen Schmalseiten Spitzen oder Erhebungen aufweist, die daraus
resultieren, dass die Breite des Blechstreifens an der Stelle aieser Spitzen oder
Erhebungen größer ist als an den übrigen Stellen. Diese bevorzugte Ausführungsform
wird zweckmäßig hergestellt durch Aus stanzen aus einem Blechstreifen einer ursprünglichen
Breite b unter VerrIngerung dieser Breite bis auf die beiden Enden und den Bereich
der späteren Biegung (vorzugsweise in der Mitte) und nachfolgendes Zusammenbiegen
des Streifens oder Bandes.
-
Die erfindungsgemäßen Brennspitzen können in aen verscr.iedensten
Größen je nach Größe der zu brennenden Formlinge gefertigt und zu passenden Sätzen
kombiniert werden.
-
Die erfindungsgemäße Brennspitze ist aus hochnitzebestär.digeX und
zunderfesten Stahl gefertigt.Solche hitzebeständigen Stähle sind insbesondere Chrom-Nickel-Stähle.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren beispielhaft erläutert:
Figur 1 stellt einen Blechstreifen einer Länge 1 von 18 cm, einer Breite b von 1
cm und einer Dicke d von 2 mm aus Chrom-Nickel-Stahl (Standard Nr. 4841; DIN 15
Cr Ni S 252o) dar.
-
Figur 2 zelgt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der der Streifen
von Figur 1 zu einem an der Basis offenen Dreieck zusammengebogen ist. Der Winkel,
den die beiden Streifenhälften einschließen,ist nicht kritisch. Er kann in weitem
Umfang variieren, d.h., es könne je nach Verwendungszweck sehr kleine Winkel als
auch sehr große Winkel auftreten. Auch muß - selbst wenn dies bevorzugt ist - die
Biegestelle keineswegs in der Streifenmitte liege, Es kann auch für bestimmte Zwecke
vorteilhaft sein, dass ein Schenkel des Dreiecks länger ist als der andere.
-
Figur 3 zeigt die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, bei der
der Gegenstand nur auf den drei Spitzen an den beide Enden und an der Biegestelle
des Streifens aufliegt.