DE2817376C2 - Verfahren zum faden- und klammerlosen Binden von Büchern und Zeitschriften aus Falzbogen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum faden- und klammerlosen Binden von Büchern und Zeitschriften aus Falzbogen, wobei an Bogenlagen an der Falzlinie im Abstand voneinander liegende Einschnitte für Vorsprünge hergestellt und die gefalzten Bogenlagen im Bereich der treppenartig gestaffelt übereinstehenden Vorsprünge miteinander verleimt werden.

Als Stand der Technik ist bereits ein derartiges Verfahren bekannt, bei dem einzelne Zungen als Vorsprünge herausgeformt werden, welche durch seitliche Verlagerung mit den anderen Doppelblättern eine Verbindung bewirken (DE-PS 8 00 395, DE-PS 8 07 622). Es werden also an den einzelnen Blättern bzw. Lagen Zungen ausgestanzt, welche nach ihrem Umbiegen sowohl die Verbindung der Blätter untereinander als auch die der Lagen herstellen.

Nachteilig ist hierbei, daß diese Zungen eine Knicklinie haben, welche quer zur Bruchlinie des Doppelblattes liegt

Dadurch wird das Falzen des Doppelblattes schwieriger und es bleibt mehr oder weniger dem Zufall überlassen, inwieweit die herausgebogenen Zungen tatsächlich dazu beitragen, die gewünschte Verbindung zwischen den einzelnen Doppellagen herzustellen.

Zum Stand der Technik zählt weiterhin ein anderes Verfahren zum faden- und klammerlosen Binden von Büchern und Zeitschriften, bei welchem entlang einer Stauchlinie im Abstand voneinander liegende U-förmig ausgebildete Schlitze sowie Lochungen vorhanden sind (DE-PS 8 09 434). Hierbei dienen die zwischen den Stauchlinien angeordneten Lochungen dem Zweck, das Auflegen der Blätter bei geöffnetem Buch weicher und biegsamer zu gestalten. Beim Zusammenlegen im Buch sollen sich die Schlitze öffnen und den Klebstoff aufnehmen. Infolge der U-förmigen Ausbildung der Schlitze ergibt sich damit bei diesem bekannten Verfahren nur eine unsichere Halterung der einzelnen Blattlagen beim nachfolgenden Leimen. Somit liegt nach Beendigung dieses bekannten Verfahrens kein dauerhaft haltender Buchblock vor.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem eine besonders sichere und dauerhafte Bindung der einzelnen Bogen gegeben ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorsprünge längs neben der Falzlinie hergestellt werden, wobei die Einschnitte in jedem Bogen mit unterschiedlicher Tiefe zwischen V2 bis ca. 1 mm erfolgen.

Hierdurch ergibt sich der Vorteil einer sehr sicheren Befestigung. Das Umbiegen der Vorsprünge erfolgt parallel zur Mittellinie, was maschinell sehr schnell durchführbar ist, wobei außerdem durch die unterschiedlichen Tiefen treppenartige Staffelungen entstehea

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können

die Einschnitte je nach Papiergüte, Bogenanzahl und Format einer Bogenlage geradlinig, gezackt, schräg, mit vorbestimmter Einschnittstelle oder in anderer Form herstellbar sein.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In der Zeichnung zeigt

F i g. 1 eine Rückenansicht einer aufgeklappten Bogenlage mit im Abstand voneinander längs ihrer mittleren Falzlinie ausgebildeten Schnitten nach der Erfindung;

F i g. 2 eine Seitenansicht einer umgelegten Bogenlage nach F ■ g. 1 zur Veranschaulichung der sich durch die Schnitte ergebenden, aus gestaffelten kleinen Abschnitten der einzelnen Bogen einer Lage bestehenden Vorsprünge;

F i g. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus F i g. 2.
Gemäß dem Verfahren nach der Erfindung wird zunächst in jeder der zu einem Buch zu bindenden Bogenlagen 1 längs der Mittelfalzlinie eine Reihe von Schnitten 2 hergestellt, und zwar in jedem Bogen mit unterschiedlicher Tiefe von V2 mm bis ca. 1 mm derart, daß alle oder einige der Bogen am Rücken jeder um den Mittelfalz umgelegten Lage als leicht überstehende Papiervorsprünge 3 gestaffelt sichtbar bleiben.

Zur Herstellung der für das Verfahren nach der Erfindung wesentlichen Schnitte werden nicht dargestellte, an Falzmaschinen angebaute Perforier-Spezialwerkzeuge verwendet. Je nach Papiergüte, Bogenanzahl und Format einer Lage sind die Schnitte geradlinig, zackig, schräg, mit vorbestimmter Einschnittstelle oder anders auszubilden, wobei ihre Form je nach Gegebenheit immer so zu wählen ist, daß das erhältliche, fertig gebundene Erzeugnis maximale Haltbarkeit besitzt

Obwohl sich die vorgenannten Werkzeuge als wirksam und äußerst praktisch erwiesen haben, können auch andere bekannte Einrichtungen zur Herstellung der Schnitte verwendet werden.

Die auf die beschriebene Weise vorbehandelten Lagen werden dann zu dem das Buch, die Zeitschrift od. dgl. ergebenden Block zusammengetragen, der an seinem Rücken eine unregelmäßige Oberfläche zeigt, von der die durch die Schnitte erzeugten Vorsprünge abstehen, in welchen jeder einzelne Bogen der Lagen als linearer Papierabschnitt sichtbar ist.

Anschließend erfolgt dann das Leimen des Blockrükkens unter Verwendung eines beliebigen Klebstoffes, der an jedem einzelnen Rücken der Bogenlagen haftet, wobei sich durch die vorstehenden, gestaffelten Abschnitte der einzelnen Bogen ein verstärkter und dauerhafter Zusammenhalt des Blockrückens ohne jegliche Heftung mit Faden, Klammern und dgl. bisher üblichen Heftmitteln ergibt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum faden- und klammerlosen Binden von Büchern und Zeitschriften aus Falzbogen, wobei an Bogenlagen an der Falzlinie im Abstand voneinander liegende Einschnitte für Vorsprünge hergestellt und die gefalzten Bodenlagen im Bereich der treppenartig gestaffelt überstehenden Vorsprünge miteinander verleimt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (3) längs neben der Falzlinie hergestellt werden, wobei die Einschnitte (2) in jedem Bogen mit unterschiedlicher Tiefe zwischen V2 bis ca 1 mm erfolgen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnitte (2) je nach Papiertüte, Bogenanzahl und Format einer Bogenlage (1) geradlinig, gezackt, schräg, mit vorbestimmter Einschnittstelle oder in anderer Form herstellbar sind.