DE2816607B2 - Verfahren zur Herstellung einer flexiblen Graphitfolie hoher Festigkeit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer flexiblen Graphitfolie hoher FestigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer flexiblen Graphitfolie hoher Festigkeit, bei
welchem feine Graphitflocken zwecks Aufblähung des r>
<> Graphits einem Blähmittel ausgesetzt und rasch auf eine Temperatur zwischen 300 und 11000C erhitzt werden,
der geblähte Graphit in einen Rohling gepreßt wird und der Rohling dann weiter in eine flexible Graphitfolic
verdichtet wird. r>'>
Durch dieses Verfahren können an und für sich Graphitfolien mit einer brauchbaren Festigkeit hergestellt
werden. Es bestand jedoch aus naheliegenden Gründen die Aufgabe, die Festigkeit solcher Graphitfolien
noch zu verbessern. wi
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Graphitflocken, bevor sie einem
Blähmittel ausgesetzt werden, in Gegenwart von Bor auf eine Temperatur zwischen ungefähr 1700 und
3000°C erhitzt werden, bis das Bor praktisch vollständig h■">
die Kristallstruktur der Graphitflocken durchdrungen hat, wobei geblähte Graphitflocken erhalten werden,
die eine beträchtlich geringere Schüttdichte aufweisen, als nicht .mit Bor vorbehandelte geblähte Graphitflokken.
Die Erfindung beruht also auf der Feststellung, daß es möglich iiit, den Aufblähvorgang bei der.- allgemein
bekannten Verfahren der eingangs bezeichneten Art dadurch zu verstärken, daß man die Graphitflocken,
bevor man sie einem Blähmittel aussetzt, in Gegenwart von Bor auf eine erhöhte Temperatur bringt.
Aus der DE-OS 16 67 533 ist es bekannt, daß man die Festigkeit von pyrolytischem Graphit, der durch
Ablagerung eines kohlenstoffhaltigen Gases auf einer erhitzten Oberfläche bei unteratmosphärischem Druck
erhalten wird, verbessern kann, wenn man zusammen mit dem pyrolytischen Graphit Bor in einer Menge
ablagert, die ausreicht, daß während des Abkühlens Borcarbid aus pyrolytischem Graphit gebildet wird. Es
ist also ersichtlich, daß bei diesem Verfahren die Festigkeit des Graphits durch eine »Legierung« mit Bor
verbessert wird. Beim vorliegenden Verfahren dient das Bor dagegen dazu, das Aufblähen des Graphits mit
einem Blähmittel zu verstärken. Es wurde in überraschender Weise festgestellt, daß ein solcher stärker
geblähter Graphit nach dem Verdichten eine Folie mit einer erhöhten Festigkeit ergibt. Beim vorliegenden
Verfahren wird die Festigkeitserhöhung offensichtlich über einen ganz anderen Effekt erreicht, nämlich
dadurch, daß man den Graphit zunächst in einen Zustand noch geringerer Schüttdichte bringt. Bei der
späteren Verdichtung in eine flexible Folie spielt dieses Bor dann keine Rolle mehr, da beim Verdichten
keinerlei erhöhte Temperaturen angewendet werden, die irgendeine chemische Reaktion oder irgendeine
»Legierungsbildung« zwischen dem Kohlenstoff und dem Bor zustandebringt.
Die Art und Weise, in welcher geblähter Graphit hergestellt wird, ist allgemein bekannt. Kurz geragt, ein
Blähmittel, wie z. B. ein Gemisch aus Salpeter- und Schwefelsäure oder aus Salpetersäure und Kaliumchlorat,
wird zwischen die Schichten von Graphitflocken eingeführt, die dann rasch auf eine hohe Temperatur
erhitzt werden, was einen geblähten Graphit mit einer Schüttdichte von beispielsweise annähernd 0,0048 g/cm1
zur Folge hat. Der geblähte Graphit kann zusammengedrückt und gewalzt oder geformt werden, so daß eine
flexible Graphitfolie erhalten wird. Eine auf diese Weise hergestellte Folie, die beispielsweise eine Dichte von
1 g/cm3 aufweist, besitzt eine Zugfestigkeit von annähernd 70 kg/cm2. Erfindungsgemäß hergestellte Folienproben
mit einer Dichte von 1 g/cmJ und mit Borgehalten von 0,013 bzw. 0,l6Gew.-% besitzen
dagegen Zugfestigkeiten von 126 kg/cm2 bzw. 154 kg/ cm2. Zwar ist der Grund für die höheren Zugfestigkeiten
nicht voll verständlich, aber es wird angenommen, daß sie das Ergebnis einer verbesserten mechanischen
Verzahnung der expandierten Flocken sind, welche durch die Verwendung von geblähten Flocken mit
einem größeren Blähungsgrad als bisher erreicht werden.
Bei einer speziellen Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung werden feine Graphitflocken, die
typischerweise Abmessungen von 0,075—2,0 mm und
vorzugsweise Abmessungen von 0,015—0,65 mm aufweisen, langsam in Gegenwart einer Borverbindung auf
eine Temperatur zwischen 1700 und 30000C, vorzugsweise ungefähr 275O0C, erhitzt. Die Boratniosphäre im
Ofen, in deren Gegenwart die Flocken erhitzt werden, kann auf verschiedenen Wegen erzeugt werden,
beispielsweise durch Erhitzen von Bor oder einer
Borverbindung, wie ζ. Β. Borsäure, oder durch Erhitzen
von Graphitflocken, die vorher mit einer gesättigten Lösung von Borsäure oder einer anderen Borverbindung
behandelt worden sind, oder durch Einführen eines inerten Trägergases, wie z. B. Argon, das mit einer
gasförmigen borhaltigen Verbindung, wie z. B. Bortrichlorid,
gesättigt ist, in einen vorerhitzten Ofen, der die Flocken enthält Das Erhitzen wird annähernd '/2 bis
2 Stunden oder solange fortgesetzt, bis das Bor weitgehend vollständig die Kristallstruktur der Graphitflocken
durchdrungen hat. Üblicherweise reicht hierzu ungefähr 1 Stunden aus.
Die mit Bor behandelten Flocken werden dann in der üblichen Weise mit einem Blähmittel, wie es oben
erwähnt wurde, behandelt und rasch auf eine Temperatur zwischen ungefähr 350 und 11000C, vorzugsweise
ungefähr 9500C, erhitzt, wodurch die Graphitflocken
gebläht wsrden. Die erhaltene Aufblähung ist viel größer, als sie normalerweise erwartet wird, wenn die
Flocken nicht vorher mit Bor behände)! werden.
Beispielsweise sind die Schüttdichten eines Materials, das vorher innig mit trockener Borsäure gemischt oder
mit einer gesättigten Borsäurelösung naß behandelt worden ist, 0,0016 bzw. 0,00048 g/cm3. Die Schüttdichte
des geblähten Graphits, der aus naß behandelten Flocken erhalten worden ist, ist in der Tat so niedrig,
daß es schwierig ist, ausreichend Material für eine weitere Verarbeitung anzuhäufen.
Zwar ist der Grund für die größere Aufblähung der mit Bor behandelten Flocken nicht voll verständlich,
jedoch wird angenommen, daß das zwischen die Kristallebenen der Flocken eingeführte Bor die
Bindefestigkeit zwischen den Ebenen verringert und dabei den Graphit besser für das Blähmittel zugänglich
macht.
Der geblähte Graphit wird dann verdichtet, um einen Rohling herzustellen, der dann gewalzt oder geformt
wird, wobei eine flexible Graphitfolie höherer Festigkeil erhalten wird, als sie bei einem herkömmlichen
Verfahren entsteht.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung einer flexiblen Graphitfolie hoher Festigkeit, bei welchem feine
Graphitflocken zwecks Aufblähung des Graphits ein ■"> Blähmittel ausgesetzt und rasch auf eine Temperatur
zwischen 300 und 11000C erhitzt werden, der
geblähte Graphit in einen Rohling gepreßt wird und der Rohling dann weiter in eine flexible Graphitfolie
verdichtet wird, dadurch gekennzeichnet, m daß die Graphitflocken, bevor sie einem Blähmittel
ausgesetzt werden, in Gegenwart von Bor auf eine Temperatur zwischen ungefähr 1700 und 30000C
erhitzt werden, bis das Bor praktisch vollständig die Kristallstruktur der Graphitflocken durchdrungen r>
hat, wobei geblähte Graphitflocken erhalten werden, die eine beträchtlich geringere Schüttdichte
aufweisen als nicht mit Bor vorbehandelte geblähte Graphitflocken.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekenn- 2i>
zeichnet, daß die Graphitflocken vor der Behandlung mit Bor fein genug sind, daß sie durch ein Sieb
der Maschenweite 0,66 mm hindurchgehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Erhitzung der Graphitflocken nach r>
der Behandlung mit einem Blähmittel auf eine Temperatur von ungefähr 9500C erfolgt und daß die
Schüttdichte des geblähten Graphits in etwa 0,0016 g/cni3 beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn- κι
zeichnet, daß annähernd 0,16Gew.-% Bor in die
Folie eingelagert werden und daß die Zugfestigkeit der Folie etwa 154 kg/cm2 beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Vorerhitzung die Graphitflok- r>
ken mit einer borhaltigen Lösung befeuchtet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bor dadurch eingelagert wird, daß
ein inertes Trägergas mit einer gasiörmigen w
Borverbindung gesättigt wird und dann das gesättigte Gas in einen vorerhitzten Ofen, der die
Graphitflocken enthält, eingeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782816607 DE2816607C3 (de) | 1978-04-17 | 1978-04-17 | Verfahren zur Herstellung einer flexiblen Graphitfolie hoher Festigkeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782816607 DE2816607C3 (de) | 1978-04-17 | 1978-04-17 | Verfahren zur Herstellung einer flexiblen Graphitfolie hoher Festigkeit |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2816607A1 DE2816607A1 (de) | 1979-10-18 |
DE2816607B2 true DE2816607B2 (de) | 1980-05-08 |
DE2816607C3 DE2816607C3 (de) | 1981-01-29 |
Family
ID=6037186
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782816607 Expired DE2816607C3 (de) | 1978-04-17 | 1978-04-17 | Verfahren zur Herstellung einer flexiblen Graphitfolie hoher Festigkeit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2816607C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2403606A (en) * | 2003-07-03 | 2005-01-05 | Alstom | Salient pole rotor with embedded heat sink |
-
1978
- 1978-04-17 DE DE19782816607 patent/DE2816607C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2816607C3 (de) | 1981-01-29 |
DE2816607A1 (de) | 1979-10-18 |
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