-
Die Erfindung betrifft eine Hebeliege gemäß dem Oberbegriff
-
des Anspruches 1.
-
Eine derartige Hebeliege ist in der DE-GbmS 73 16 246 beschrieben.
Sie ermöglicht das Umbetten und Aufsetzen von Kranken durch nur eine Pflegeperson
durch Ab senken der Liege auf die Matratze des Krankenbettes, Heraufrollen des Kranken
auf die Liege und Hochfahren der Liege. Beim Hochfahren wird automatisch das eine
Endteil der Liege angehoben, das andere abgesenkt, so daß der Kranke in eine Sitz
stellung gebracht wird.
-
Diese bekannte Hebeliege hat aber noch den Nachteil, daß sie bei freistehenden
Betten immer von einer bestimmten Seite her an das Bett herangefahren werden muß,
derart, daß das Kopfteil der Liege neben das Kopfende des Bettes zu stehen kommt.
-
Dies erfordert ein kompliziertes Manövrieren im Krankenzimmer.
-
Steht das Krankenbett an einer Wand, so kann die bekannte Hebeliege
im statistischen Mittel überhaupt nur an jedem zweiten Bett verwendet werden.
-
Durch die vorliegende Erfindung soll daher eine Hebeliege der eingangs
geschilderten Art geschaffen werden, bei welcher beide Endteile wahlweise als Kopfteil
oder Fußteil verwendbar sind.
-
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Hebeliege gemäß
Anspruch 1.
-
Bei der erfindungsgemäßen Hebeliege sind zwei Antriebsgetriebe vorgesehen,
die jeweils auf eines der Endteile arbeiten. W;lhlweise kann beim Anheben entweder
das erste oder das zweite Antriebsgetriebe mit der Hebevorrichtung gekoppelt werden,
so daß entsprechend wahlweise das erste oder das zweite Endteil der Liege zum Kopfteil
wird. Das andere Endteil wird über das Koppelgetriebe in entgegengesetztem Sinne
verschwenkt und wird zum Fußteil. Das ihm zugeordnete Antriebsgetriebe läuft leer,
erlaubt
also diese Verschwenkung.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen
angegeben.
-
Bei einer Hebeliege gemäß Anspruch 4 wird automatisch das Mittelteil
der Liege in der Sitzstellung so schräg gestellt, daß ein Herunterrutschen des Kranken
von der Sitzfläche vermieden wird Das Ausmaß der Schrägstellung läßt sich durch
den Abstand zwischen den Gelenkpunkten und den Achsen vorgeben. Diese Art der Schrägstellung
der Sitzfläche ist mit besonders geringem apparativem Aufwand verbunden. Es versteht
sich, daß zur Modifizierung der Mittelteilschrägstellung anstatt einer direkten
Gelenkverbindung zwischen den Endteilen und dem Mittelteil Nocken und/oder Steuerkurven
enthaltende Zwischengetriebe verwendet werden können.
-
Bei einer Hebeliege gemäß Anspruch 7 erfolgt das Zurückbewegen der
Endteile in die mit dem Mittelteil fluchtende, horizontale Lage nicht nur unter
dem Eigengewicht des Patienten, sondern zwangsweise zusammen mit dem Absenken der
Liege.
-
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine seitliche Ansicht einer Hebeliege, gesehen von der freitragenden Seite
der Liege her, wobei die Endteile der Liege in der mit dem Mittelteil fluchtenden
horizontalen Ausrichtung gezeigt sind; Fig. 2 eine Aufsicht auf das in Fig. 1 links
gelegene Ende der Hebeliege; und Fig. 3 die Hebeliege nach Fig. 1 im angehobenen
Zustand, wobei eine solche Einstellung von Anschläge darstellenden Gewinderingen
gezeigt ist, bei der das in der
Zeichnung links gelegene Endteil
zum Kopfteil wird.
-
Fig. 1 zeigt eine Hebeliege mit einem fahrbaren Untergestell 2. Letzteres
trägt zwei vertikale Führungsrohre 4, in denen zwei Tragrohre 6 axial verschiebbar
sind. Letztere sind wiederum an einem Rahmen 8 befestigt, der über eine Hebevorrichtung
10, bestehend aus einer Gewindehülse 12 und einer Gewindespindel 14, am Untergestell
2 abgestützt ist. Der Antrieb der Hebevorrichtung erfolgt über eine Kurbel 16 und
ein nicht gezeigtes Kegelgetriebe.
-
Der Rahmen 8 trägt zwei freitragende Achsen 18, 20, auf denen Endteile
22, 24 der Liege drehbar gelagert sind. An zur transversalen Mittelebene der Liege
weisenden Endabschnitten 25, 26 der Endteile 22, 24 ist ein Mittelteil 28 der Liege
über Bolzen 30 bzw. 32 angelenkt. An den Endteilen 22, 24 sind bei den Achsen 18
und 20 Winkel 34 bzw. 36 gleicher Länge befestigt.
-
Eine Koppelstange 38 ist über Bolzen 40, 42 gelenkig mit äquivalenten
Punkten der Winkel 34 und 36 verbunden, so daß die Bolzen 30, 32, 40, 42 die Eckpunkte
eines Parallelogrammgestänges bilden.
-
über die Bolzen 30 und 32 sind ferner Antriebsstangen 44, 46 an den
Endabschnitten 25 und 26 angelenkt. Ihr anderes Ende ist über Bolzen 48, 50 gelenkig
mit Gleitbüchsen 52 und 54 verbunden, die auf der Außenfläche der Führungsrohre
4 verlaufen. Letztere sind mit einem Außengewinde versehen, auf dem erste Gewinderinge
56, 58 oberhalb der Gleitbüchsen und zweite Gewinderinge 60, 62 unterhalb der Gleitbüchsen
laufen.
-
Die Steigung des Gewindes ist so gewählt, daß Selbsthemmung eintritt
und ein gesondertes Festklemmen der Anschläge für die Gleitbüchsen darstellenden
Gewinderinge nicht erforderlich ist.
-
Um die Hebeliege raumsparend verstauen zu können und um -falls gewünscht
- ein verkürztes Kopfteil und/oder Fußteil zu erhalten, sind die Endteile 22, 24
jeweils in zwei durch
Scharniere 64, 66 miteinander verbundene Elemente
unterteilt.
-
Die oben beschriebene Hebeliege arbeitet wie folgt: Werden die ersten
Gewinderinge 56, 58 beide nach oben gedreht, so können die beiden Gleitbüchsen 52,
54 während des gesamten Arbeitshubes der Hebevorrichtung 10 unbehindert auf den
Führungsrohren 4 laufen. Die Endteile 22 und 24 bleiben immer horizontal ausgerichtet.
Mit dieser Einstellung können Kranke umgebettet oder liegend transportiert werden.
-
Soll beim Anheben der Liege eine Sitz stellung mit einem in der Zeichnung
links liegenden Kopfteil und einem in der Zeichnung rechts liegenden Fußteil erhalten
werden (wie in Fig. 3 gezeigt), so wird der linke erste Gewindering 56 nach unten
geschraubt. Je weiter der Gewindering 56 nach unten geschraubt wird, bei um so tieferer
Stellung der Liege erfolgt das Herausschwenken von Kopfteil und Fußteil aus der
horizontalen Lage.
-
Der rechte erste Gewinderingyverbleibt in einer höher gelegenen Stellung.
Beim nachfolgenden Hochheben der Liege kommt die Gleitbüchse 52 in Anlage an den
Gewindering 56 und kann sich dann nicht mehr weiter nach oben bewegen. Bei noch
weiterem Anheben des Rahmens 8 und damit der Achse 18 wird das linke Endteil 22
nach oben verschwenkt und bildet das Kopfteil. Das andere Endteil 24 wird über die
Koppelstange 38 nach unten verschwenkt. Hierbei wird die Gleitbüchse 54 frei auf
dem rechten Führungsrohr 4 nach oben bewegt. Schlägt die Gleitbüchse 54 am Gewindering
58 an, so kann der Rahmen 8 nicht mehr weiter angehoben werden, die Endteile können
nicht mehr weiter verschwenkt werden.
-
Man sieht: Durch die mittlere Höheneinstellung der ersten Gewinderinge
56, 58 ist die mittlere Höhe der Sitzfläche vorgegeben; durch den Abstand der Gewinderinge
56, 58 ist die Steilheit von Kopfteil und Fußteil vorgebbar.
-
Zugleich mit der Verkippung der Endteile 22, 24 wird auch das
Mittelteil
28 entsprechend verkippt. Das Ausmaß dieser Verkippung hängt von der wirksamen Länge
der Endabschnitte 25, 26 ab. Um diese Verkippung des Mittelteiles zu ermöglichen,
ist die Achse 18 im Rahmen 8 in einem Längsschlitz 68 verschiebbar.
-
Wünscht man Kopf- und Fußteil der Hebeliege gerade umgekehrt wie in
der Fig. 3 gezeigt, so brauchen nur die Gewinderinge 56 und 58 gerade spiegelbildlich
zur transversalen Mittelebene der Hebeliege eingestellt zu werden, was ohne Werkzeug
rasch durchgeführt werden kann.
-
Wird die Liege wieder abgesenkt, so werden die Endteile unter dem
Gewicht des Patienten wieder zurückgeschwenkt. Für das Zurückbewegen der Endteile
bei leerer Liege sind die unteren Gewinderinge 60 und 62 vorgesehen, da sich infolge
der symmetrischen Anordnung der beiden mechanisch gekoppelten Endteile die durch
Schwerkraft erzeugten Antriebsdrehmomente insgesamt herausheben. Beim Absenken der
Liege aus der in Fig. 3 gezeigten Stellung ohne Patienten kommt die Gleitbüchse
52 in Anlage an den linken unteren Gewindering 60, und beim weiteren Ab senken des
Rahmens wird dann das Endteil 22 wieder nach oben geklappt, das Endteil 24 über
die Koppelstange 38 angehoben.
-
Der Gewindering 62 ist in der Regel auf gleiche Höhe eingestellt wie
der Gewindering 60, so daß die Liege im voll abgesenkten Zustand horizontal ausgerichtete
Endteile hat. Die beiden Gewinderinge 60 und 62 bilden zusammen einen Anschlag für
die Abwärtsbewegung der Liege, genau so wie die Gewinderinge 56 und 58 einen Anschlag
für die Aufwärtsbewegung darstellen. In der Regel braucht die Stellung der Gewinderinge
60 und 62 nur einmal auf die Höhe der jeweils verwendeten Bett: eingestellt zu werden
und bleibt dann unverändert.
-
Der Rahmen 8 trägt einen Griff 70, an dem sich der Patient festhalten
kann und die Liege an und über das Bett geschoben werden kann.
-
Leerseite