DE281585C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 281585 KLASSE 42 n. GRUPPE

EDUARD BIERMEIER in MÜNCHEN.

Die Erfindung betrifft eine Rechenlehrvorrichtung zum Rechnen mit zwei gemeinen Brüchen und bezweckt, die beiden Brüche natürlich veranschaulichen und vergleichen und die Ableitung des gemeinschaftlichen Nenners sowie auch -etwaiger gemeinsamer Teiler der beiden Brüche entwickeln zu können. In A^erfolgung dieses Zweckes werden zwei quadratische Rahmen zu Hilfe genommen, in denen in bekannter

ίο Weise je einer der beiden Brüche durch gleiche Einteilung mittels eingesetzter Stäbe o. dgl. dargestellt ist. Diese beiden Rahmen werden gemäß, der vorliegenden Erfindung innerhalb eines Gestelles so angeordnet, daß sie in beliebiger Lage mit senkrecht oder wagerecht stehenden Stäben ganz oder teilweise nebeneinander und übereinander einstellbar sind, wodurch der mit der Erfindung angestrebte Zweck, wie weiter unten beschrieben, vollkommen erreicht wird.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι die Vorrichtung in Vorderansicht, wobei die beiden Rahmen nebeneinander liegen oder stehen,

Fig. 2 einen mittleren Querschnitt, wobei die

beiden Rahmen übereinandergebracht sind, und Fig. 3 einen wagerechten Schnitt nach der Linie A-A der Fig. 1.

Zur Darstellung der beiden Brüche dienen zwei gleichgroße quadratische Rahmen«,«¹. In oder an den Schenkeln dieser Rahmen sind Einteilungen getroffen und Vorrichtungen vorgesehen, mittels welcher Stäbe c zur Veranschaulichung dieser Einteilungen,angebracht und leicht wieder entfernt werden können. Die Art dieser Vorrichtungen kann verschieden sein und ist für die vorliegende Erfindung nicht wesentlich. Beispielsweise können in den Sehenkein der Rahmen gegenüberliegende Vertiefungen d, d¹ vorgesehen sein, wobei die Vertiefungen d¹ etwas tiefer sind und inwendig Federn e tragen. Beim Einsetzen eines Stabes wird die Feder β etwas gespannt und einwärts gedrückt, bis das andere Ende des Stabes in die gegenüberliegende Vertiefung d eingesteckt werden kann. Die Vertiefungen d, d¹ sind so angebracht, daß sie gleiche Teile im lichten Rahmen abteilen. An den beiden anderen gegenüberliegenden Schenkeln eines jeden Rahmens können andere Einteilungen getroffen sein, und es sind so viele Rahmen notwendig, daß alle Variationen zwischen ¹Z₂ und ¹Z₁₀ mittels zweier ausgewählter Rahmen hergestellt werden können. In den dargestellten Rahmen sind z. B. an den wagerechten Schenkeln die Teilungen ¹Z₈, ¹Z₄ und ¹Z₂, an den beiden senkrechten Schenkeln die Teilungen ¹Z₉, ¹Ze vorgesehen. Es sind also noch zwei Rahmen mit den Teilungen ¹Z₆, ¹Za, ¹A auf der senkrechten und ¹Z₁₀, ¹Ze auf der wagerechten Seite und zwei Rahmen mit ^,-Teilung erforderlich, oder diese Teilungen müssen auf den gleichen Rahmen noch untergebracht werden. Die beiden Rahmen werden nebeneinander in ein Gestell eingesetzt, welches aus einer den Hintergrund bildenden Tafel f und Führungen g und h besteht, welche so weit ausladen, daß die Rahmen auch übereinandergebracht werden können, so daß sie einander überdecken, wie in Fig. 2 dargestellt ist. Nach oben und beiden Seiten ist das Gestell offen, so daß die

Rahmen seitlich und vorn durch Abheben abgenommen und gedreht werden können.

Der Gebrauch der Vorrichtung ist wie folgt: Die beiden Rahmen a, a¹ mit den durch die Stäbe dargestellten Teilungen werden nebeneinander, wie Fig. ι zeigt, in das Gestell eingesetzt, und zwar zunächst so, daß die Stäbe beider Rahmen parallel laufen. Durch die Abteilung der Brüche in je einem Rahmen erhält

ίο das Kind zunächst durch Vergleich der beiden Rahmen ein Bild über die Größenverhältnisse der beiden Bruchteile. Nun wird der Rahmen a nach rechts verschoben, bis sich beide Rahmen decken. Es decken sich dann auch die gemeinschaftlichen Teiler der beiden Brüche. Bei der dargestellten Bruchteilung von Achteln in dem einen und Vierteln in dem anderen Rahmen decken sich drei Stäbe des Rahmens α mit drei Stäben des Rahmens a¹, und es ergibt sich, V₄ so groß ist wie ²/₈, ²/« gleich ⁴/₈, /4 gleich ^e/_s. Da sich die Viertel also mit den Achteln decken, müssen die Achtel in den Vierteln und umgekehrt enthalten sein. Viertel und Achtel haben einen gemeinsamen Teiler 4.

Es wird nun der gemeinschaftliche Nenner bestimmt, indem der Rahmen α um 90 ° gedreht

daß
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wird, so daß seine Stäbe quer zu den Stäben des Rahmens a¹ gerichtet sind. Da sich beide Rahmen decken, ist für das Kind nun tatsächlich nur ein Ganzes vorhanden. Es ergeben sich in demselben 32 Felder, welche den gemeinschaftlichen Nenner darstellen. Da sich vorher Stäbe gedeckt haben, kann der gemeinsame Nenner gekürzt werden, und da sich schon die \^iertelteiler des Rahmens α mit Stäben oder Teilern des Rahmens a¹ gedeckt haben, so kann der Nenner mit 4 gekürzt werden. Durch Zurückdrehen des Rahmens α in die erste Lage wird dem Kinde dies nochmal gezeigt. In ähnlicher Weise werden auch andere Brüche miteinander verglichen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Rechenlehrvorrichtung zum Bruchrechnen mittels durch Stäbe eingeteilter Rahmen, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr Rahmen (a, a¹) innerhalb eines Gestelles (f, g, A) so angeordnet sind, daß sie in beliebiger Lage mit senkrecht oder wagerecht stehenden Stäben (c) ganz oder teilweise neben- und übereinander einstellbar sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.