-
Kassette
-
Die Erfindung betrifft und geht aus von einer bekannten Kassette zum
Aufbewahren und Befördern schutzwürdiger Güter, insbesondere Geld und Pretiosen,
mit einer oben offenen, aus Boden, Seitenwänden, Stirnwand und Rückwand gebildeten
Wanne, einem mit dieser verbindbaren Deckel und einem beide Teile miteinander verbindenden
Schloß.
-
Ss sind bereits zahlreiche Typen von Kassetten für den Barsendungsverkehr
innerhalb der Kreditinstitute bekannt. Dabei handelt es sich in der Regel aber um
einfache Behälter aus Metall oder Kunststoff, die mit einem Deckel verschließbar
sind und außer einem normalen Schloß keine weiteren Sicherungen enthalten.
-
Einige Typen der bekannten Kassetten sind aber mit Einrichtungen versehen,
welche eine Verriegelung in Transportfahrzeugen und an Ubergabevorrichtungen ermöglichen.
Diese bekannten Kassetten bieten keine ausreichende Sicherung, weil ihre herkömmlich
konstruierten Schlösser leicht aufgebrochen werden können und im übrigen ein Öffnen
des Deckels auch durch das Ansetzen eines Werkzeuges im Spalt zwischen Deckel und
Wanne in kurzer Zeit und ohne große Gerauschentwicklung oder Kraftanstrengung möglich
ist.
-
Andererseits sind eine Vielzahl sogenannter Sicherheitskoffer mit
eingebauten Vorrichtungen für Schallalarm, Funkortung, Geldverfärbung, Gasentwicklung
etc. bekannt, die auch für Einzeltransporte
im Barsendungsverkehr
benutzbar sind. Diese bekannten Sicherheitakoffer eignen sich aber nicht als Arbeitsbehälter.
-
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kassette
zu schaffen, die als stapelbarer Arbeitsbehälter benutzbar ist und ohne Zerstörung
unbefugt nicht geöffnet werden kann.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Kassette vorgeschlagen, bei der
die Wanne an ihren Seitenwänden mit über die Stirnwand hinausragenden, nach innen
und unten umgebogenen Randprofilen versehen ist, der Deckel eine Stirnwand und an
seinen Längsseiten nach unten, außen und oben umgebogene Randprofile besitzt, die
von der Stirnseite her in die Randprofile der Wanne einschiebbar sind, die Rücksfand
der Wanne am oberen Rand zur Stirnseite hin umgebogen ist und einen Untergriff für
den Deckel bildet und das Schloß zwischen der Stirnwand der Wanne und der Stirnwand
des Deckels angeordnet ist.
-
Eine erfindungsgemäß ausgebildete Kassette hat den Vorteil, daß der
Spalt zwischen Deckel und Wanne durch die parallel zueinander verlaufenden und ineinandergreifenden
Randprofile verschlossen ist und nicht mehr mit einem von außen ansetzbaren Werkzeug
aufgehebelt werden kann. Da der rückseitige Rand des Deckels unter dem zur Stirnseite
hin umgebogenen Untergriff der Rückwand der Wanne liegt, ist es auch an dieser Stelle
nicht möglich, ein Werkzeug anzusetzen und den Deckel aufzubrechen. Schließlich
ist auch das Schloß im Uberlappungsbereich zwischen den beiden Stirnwänden der Wanne
und des Deckels geschützt untergebracht, so daß es von außen her nicht zerstört
und aufgebrochen werden kann0 In weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich
als zweckmäßig erwiesen, die Randprofile der Wanne seitlich etwas auskragen zu lassen,
um auf jeder Seite eine Auflagefläche für die Randprofile des Deckels zu bilden.
In dieser bevorzugten Gestaltungsform
hat die Kassette auch den
Vorteil, daß sie schiebefest stapelbar ist, weil der Boden der Wanne einer oberen
Kassette in die von den Randprofilen einer unteren Kassette gebildete, flache Mulde
eingesetzt werden kann.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Stirnwand des Deckels
als Hohlraum ausgebildet, in dem das Schloß und ein Uhrwerk untergebracht werden
kann. Das Uhrwerk kann zusätzlich mit einer innenliegenden Lochscheibe gekuppelt
werden, welche das Schlüsselloch während einer einstellbaren Zeit abdeckt. Eine
weitere Verbesserung des Sicherheitsfaktors ist durch die Verwendung eines mit dem
Uhrwerk gekuppelten Zeitschlosses möglich.
-
Schließlich ermöglicht der Hohlraum in der Stirnwand des Deckels auch
die Unterbringung eines mit dem Uhrwerk gekuppelten Sicherungselementes zum Auslösen
eines Schall- oder Funksignals oder zum Freisetzen eines Wirkstoffes nach Ablauf
einer eingestellten Zeitspanne.
-
Schließlich ist es auch möglich, an der Rückwand der Wanne eine Untergriffleiste
anzuformen, um die Kassette in einem Transportfahrzeug oder an einer Übergabevorrichtung
diebstahlsicher zu verriegeln.
-
Die erfindungsgemäß ausgebildete Kassette kann gleichzeitig als stapelbarer
Arbeitsbehälter an den mit der Zählung und Auszahlung von Bargeld befaßten Arbeitsplätzen
in den Kreditinstituten, als Transportbehälter für den Barsendungsverkehr innerhalb
der Kreditinstitute und ihrer Zweigstellen sowie als Verwahrungsbehälter für Wertpapiere
und Pretiosen in den Saftes der Kreditinstitute verwendet werden. Ein unberugtes
Uffnen der Kassette durch mechanische Trennung von Deckel und Wanne ist so gut wie
ausgeschlossen. Für ein unbefugtes 5einen muß die Kassette praktisch aufgeschnitten,
d.h. zerstört werden.
-
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnungen, in
denen bevorzugte Ausführungsformen erfindungsgemäß ausgebildeter Kassetten in Ansichten
und Schnitten dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine Wanne einer
Kassette in Seitenansicht; Fig. 2 dieselbe Wanne in Draufsicht; Fig. 3 dieselbe
Wanne in Ansicht von der Stirnseite her; Fig. 4 einen Deckel einer Kassette in Seitenansicht;
Fig. 5 denselben Deckel in Draufsicht; Fig. 6 denselben Deckel in Ansicht von der
Stirnseite her; Fig. 7 eine Kassette mit einer als Hohlraum ausgebildeten Stirnwand
am Deckel entlang der Linie VII-VII in Fig. 8 geschnitten in Seitenansicht; Fig.
8 dieselbe Kassette gemäß Figur 7 entlang der Linie VIII-VIII in Fig. 7 geschnitten
in Ansicht von der Stirnseite her; Fig. 9 eine als Hohlraum ausgebildete Stirnwand
eines Deckels mit einem darin angeordneten Uhrwerk in Ansicht; Fig. 10 dieselbe
Stirnwand entlang der Linie X-X in Figur 9 geschnitten in Seitenansicht;
Fig.
11 eine als Hohlraum ausgebildete Stirnwand eines Deckels mit einem darin angeordneten
Uhrwerk und einer daran befestigten Lochscheibe in Ansicht; Fig. 12 dieselbe Stirnwand
entlang der Linie XII-XII in Fig. 11 geschnitten in Seitenansicht; Fig. 13 eine
geöffnete Wanne mit einem darin befestigten Sicherungselement in Ansicht von der
Stirnseite her; Fig 14 den vorderen Abschnitt derselben Wanne in Seitenansicht.
-
Eine erfindungsgemäß ausgebildete Kassette besteht aus einer Wanne
1 mit Boden 2, Seitenwänden 3 und 4, Rückwand 5 und Stirnwand 6 sowie aus einem
Deckel 7 mit einer angeformten Stirnwand 8. Die Stirnwand 6 der Wanne 1 und die
Stirnwand 8 des Deckels 7 überlappen einander. Zwischen den beiden Stirnwänden 6
und 8 kann ein - aus Vereinfachungsgründen nicht dargestelltes - Schloß angeordnet
werden.
-
Die beiden Seitenwände 3 und 4 der Wanne 1 kragen am oberen Ende seitlich
aus und bilden Auflageflächen 9 und 10 für den Deckel 7.
-
In ihrem weiteren Verlauf sind die Seitenwände 3 und 4 nach oben,
innen und unten umgebogen und bilden hakenförmige Randprofile 11 und 12.
-
Die Rückwand 5 der Wanne 1 ist am oberen Rand zur Stirnwand 6 hin
umgebogen und bildet einen Untergriff 13 für ein vorderes, abgeflachtes Ende 14
des Deckels 7. Die Rückwand 5 wird von den Seitenwänden 3 und 4 etwas überragt,
so daß zwischen ihnen eine
an die Rückwand angeformte Untergriffleiste
15 für ein Verriege1unselement vorgesehen werden kann, um die Kassette in einer
Transport- oder itbergabevorrichtung diebstahlsicher festschließen zu können.
-
Die Stirnwand ö der Wanne 1 ist etwas verkürzt ausgebildet und besitzt
in der Mitte eine Ausnehmung 16, in die das nicht dargestellte Schloß hineinragen
kann, um die Stirnwand mit seinen Verriegelungselementen zu hintergreifen.
-
Die Längsseiten des Deckels 7 sind nach unten und oben zu rinnenförmigen
Randprofilen 17 und 18 umgebogen, welche in die Handprofile 11 und 12 der Wanne
1 eingeschoben werden können. Dabei verlaufen die senkrechten Stege der Randprofile
11, 12 bzw. 17, 1 parallel zueinander und liegen satt aneinander, so daß kein freier
Spalt für das Ansetzen eines Werkzeuges zum Abheben des Deckels 7 von der Wanne
1 zur Verfügung steht. Bei dem Versuch, den Deckel 7 im Bereich der Randprofile
11, 12 bzw. 17, 18 von der Wanne 1 mit einem Werkzeug gewaltsam abzuheben, werden
die Randprofile lediglich miteinander verzahnt, so daß auch ein Abziehen des Deckels
7 von der Wanne 1 nicht mehr möglich ist.
-
Die Stirnwand 8 des Deckels 7 ist als Hohlraum 19 ausgebildet, in
dem beispielsweise gemäß den Figuren 9 und 10 ein von außen einstellbares Uhrwerk
20 zur Überwachung der Dauer von Zwischentransporten und zum Auslösen eines Schall-
oder Funksignales untergebracht werden kann.
-
Das Uhrwerk 20 kann gemäß den Figuren 11 und 12 auch so in dem Hohlraum
19 angeordnet sein, daß es nur von der Innenseite her einstellbar ist. Außerdem
ist es möglich, das Uhrwerk 20 mit eher Lochscheibe 21 zu kuppeln, welche während
einer einstellbaren Zeitspanne ein Schlüsselloch 22 für das nicht dargestellte Schloß
abdeckt und nur freilegt, wenn ihr Loch 23 über dem Schlüsselloch 22 liegt.
-
Schließlich ist es zur weiteren Sicherung des Inhaltes der Kassette
auch noch möglich, in die Wanne 1 ein Sicherung element 24 einzusetzen und mit dem
Uhrwerk 20 zu kuppeln, um ein Schall- oder Funksignal auszulösen oder einen Wirkstoff
zum Einfärben des Kassetteninhaltes freizusetzen, wenn eine bestimmte Zeitspanne
abgelaufen ist.
-
Alle in der Beschreibung erwähnten und in den Zeichnungen dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht worden sind.