DE2812458A1 - Verfahren zur befestigung von moebelbeschlagteilen und moebelbeschlagteil - Google Patents
Verfahren zur befestigung von moebelbeschlagteilen und moebelbeschlagteilInfo
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Description
- Verfahren zur Befestigung von Möbelbeschlagteilen und
- Möbelbeschlagteil Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Befestigung eines Möbelbeschlagteils bzw. eines Teilabschnitts eines Möbelbeschlagteils in einer passenden Ausnehmung in einer Möbelwand, wobei der Beschlagteil in die Ausnehmung eingesetzt und dann verankert wird. Außerdem befaßt sich die Erfindung mit der Ausgestaltung von für die Anwendung des Verfahrens geeigneten Möbelbeschlagteilen.
- Für die Befestigung von Möbelbeschlagteilen werden in der Möbelproduktion die verschiedensten Verfahren angewandt. eben der altbekannten Befestigung von Beschlagteilen durch Verschrauben werden in neuerer Zeit in zunehmendem Maße die Beschlagteile in Ausnehmungen oc.er Bohrungen in Möbelwänden befestigt, indem beispielsweise von der Befcstigungsfläche des Beschlagteils vorsprIngende Befestigungszapfen in Bohrungen in der Möbelwand eingesetzt werden.
- Wenn diese Befestigungszapfen gegenüber der Bohrung mit Übermaß bemessen sind, werden sie eingeschlagen oder eingepreßt, wobei der feste Sitz zusätzlich durch auf den Mantelflächen der Befestigungszapfen vorgesehene, in das Material der Wandung der Bohrung eindringende Umfangsgrate gesichert wird. Andererseits können die Befestigungszapfen auch durch Eindrehen von Schrauben oder durch Verschiebung von Spreizkörpern oder Exzentern nach Art von Spreizdübeln in der Bohrung aufspreizbar ausgebildet sein.
- Insbesondere bei der Befestigung von Montageplatten für die Tragwand-Anschlagteile moderner Möbelscharniere werden sowohl mit Überrnaß bemessene Einschlagzapfen als auch nach dem Einse-tzen der Zapfen aufspreizbare Befestigungszapfen in großem Umfange verwendet. Andererseits werden 13eschlagteile auch insgesamt versenkt in Ausnehmungen in Möbelwänden angeordnet, wofür nur beispielsweise auf die als Einschlag- oder Einstecktöpfe ausgebildeten Tür-Anschlagteile moderner Möbelscharniere zu verweisen ist. Mit der zunehmenden Verwendung von furnierten oder kunststoffbeschichteten Helzspanplatten als Werkstoff für Möbel hat sich gezeigt, daß die bekannten Befestigungsverfahren nicht in allen Fällen befriedigen. Insbesondere bei Verwendung von Holzspanplatten billigerer Qualität wird nämlich beobachtet, daß bei Einwirkung dauernder honer Spreizdrücke oder Druckvorspannung die Beschlagteile im Laufe der Zeit ausreißen können, insbesondere wenn zusätzliche Beanspruchungen durch Stöße auf sie einwirken.
- Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Befestigung von Möbelbeschlagteilen an oder in Möbelwänden anzugeben, mit dem die Beschlagteile mit erheblich höherer Sicherheit gegen Herausreißen bei auftretenden Beanspruchungen auch in Spanplattenmaterial geringerer Festigkeit verankert werden können.
- Ausgehend von dem Verfahren der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nach dem Einsetzen des Beschlagteils in die Ausnehmung eine fließfähige aushärtbare Verankerungsmasse unter Druck zwischen in der Ausnehmung liegende Bereiche des Piöbelbeschlagteils und die Wandung der Ausnehmung eingespritzt und die Veranlcerungsmasse dann ausgehärtet wird. Da Spanplatten überwiegend nur im Bereich ihrer Oberfläche völlig glatt und porenfrei verpreßt sind, wDrisie im dazwischenliegenden Bereich in relativ hohem Maße porös sind, dringt die eingespritzte Verankerungsinasse vor dem Aushärten noch tief in solche Poren ein, wodurch eine ausgezeichnete formschlüssige Verbindung erreicht und außerdem die zum Ausbrechen neigende Wandung der Ausnehmung durch die Masse zusätzlich armiert wird.
- Wenn der in der Ausnehmung zu verankernde Teil des Möbelbeschlagteils die Form eines an seiner Stirnseite ebenen Zapfens hat, empfiehlt es sich, die aushärtbare Verankerungsmasse nur zwischen den Umfangsbereich des Zapfens und die zugehörige wandung der Ausnehmung einzuspritzen, weil zwischen der Stirnfläche des Zapfens und dein Boden der Ausnehmung ausgehärtete Masse die Festigkeit des erreichten Sitzes nur geringfügig erhöhen würde, andererseits aber die Gefahr bestünde, daß belm iiinspritzvorga;ng durch den Druck der Verankerungsmasse der Zapfen aus der Ausnehmung herausgetrieben wird. Hierbei sind unter Zapfen nicht nur kreisquerschnittsförmige Befestlgungszapfen zu verstehen, sondern Befestigungsvors prünge beliebiger Querschnittsform, die in komplementär geformten Ausnehmungen in einer Möbelwand befestigt werden sollen, d.h. im Querschnitt langoval, elliptische und rechteckige Befestigungsvorsprünge, deren Enden gegebenenfalls auch halbkreisförmig abgerundet sein können, sind ebenso als Zapfen anzusehen, wie versenkt in einer entsprechend geformten Ausnehmung der Möbelwand zu befestigende Teile von Möbelbeschlagteilen selbst.
- Die aushärtbare Verankerungsmasse kann durch im Möbelbeschlag vorgesehene, zu den gewünschten Veranlcerungsbereichen führende Kanäle gespritzt werden.
- Alternativ ist es auch möglich, die Ausnehmung zur Befestigung des Beschlagteils von einer Abstand von der Ausnehmung aufweisenden zugänglichen Stelle der Möbelwand aus durch deren Material hindurch anzubohren und die aushärtbare Verankerungsmasse dann durch diese Änbohrung zwischen die zu verankernden Bereiche des Beschlagteils und der Wandung der Ausnehmung einzuspritzen.
- Als aushärtbare Verankerungsmasse kann ein durch Erwärmen fließfähig gemachter thermoplastischer Sunststoff verwendet werden.
- Wenn der zu befestigende Möbelbeschlag selbst ebenfalls aus thrmoplastischem Kunststoff besteht, dann Muß für die Verankerung des Beschlagteils ein Kunststoff verwendet werden, dessen Erweichungstemperatur unterhalb der Erweichungstemperatur des Kunststoffs des Beschlagteils liegt, um sicherzustellen, daß der Beschlagteil nicht beim Einspritzvorgang beschädigt wird.
- Neben warj zu verarbeitenden thermoplastischen Kunststoffen können alternativ auch kaltaushärtende Kunstharze verwendet werden.
- Bei den zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten Möbelbeschlagteilen empfiehlt es sich, die Beschlagteile in den in der Ausnehmung zu verankernden Bereichen mit jeweils wenigstens eine Hinterschnitt zu versehen. Die ausgehärtete Verankerungsmasse greift dann formschlüssig in diesen Hlnterschnitt cin, so daß der feste Sitz des Beschlagteils auch dann gesichert ist, wenn die Verankerungsmasse selbst keine hinreichende Klebeverbindung mit dem Beschlagteil eingeht.
- Wenn der in der Ausnehmung zu verankernde Teil des Möbelbeschlagteils die Poren eines Zapfens oder eines Topfes h&t, wird der Hinterschnitt vorzugsweise als ringförmig umlaufende Hinterdrehung in der Mantelfläche des Zapfens bzw. des Topfes ausgebildet.
- en die Einbringung der aushärtbaren Verankerungsmasse durch den Möbelbeschlagteil hindurch erfolgen Soll, wird jeder Hinterschnitt über jeweils einen Kanal im Beschlagteil mit einer Einspritzöffnung verbunden, aie in der Befestigungslage des Beschlagteils zugänglich ist.
- Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt: Fig. 1 eine Schnittansicht durch einen in der erfindungsgemäßen Weise in einer Ausnehmung einer Möbelwand verankerten Möbelbeschlagteil; Fig. 2 einer Fig. 1 entsprechende Ansicht, in der eine abgewandelte Art der-Verankerung des Möbelbeschlagteils veranschaulicht ist; Fig. 3 eine Schnittansicht durch eine mit zwei Befestigungsz apfen versehene Montageplatte für ein Möbelscharnier, die in der erfindungsgemäßen Weise in der Tragwand eines Möbelstücks verankert ist; Fig. 4 eine Draufsicht auf die in Fig. 3 gezeigte Montageplatte; und Fig. 5 eine Schnittansicht durch einen als Einstecktopf ausgebildeten9 in der erflndungsgernäßen Weise in einer Möbeltür verankerten Tür-Anschlagteil eines Möbelscharniers.
- In Fig. 1 ist schematisch ein Möbelbeschlagteil 10 gezeigt, der mittels eines von seiner Unterseite vorspringenden Befestigungszapfen 12 in einer Ausnehmung 14 einer Möbelwand 16 befestigt ist9 die beispielsweise aus einer Holzspanplatte bestehen möge. Im Umfang des Befestigunbszapfens 12 ist eine umlaufende Hinterdrehung 18 vorgesehen, in welche an gegenüberliegenden Seiten eine Querbohrung 20 mündet, die ihrerseits durch eine etwa mittig von der Oberseite des Beschlagteils 10 eingebrachte Bohrung 22 mit einer Einspritzöffnung 24 verbunden ist, in der das Mundstück der Spritzdüse einer Spritzvorrichtung angesetzt werden kann.
- Über die Bohrungen 22 und 20 ist unter Druck eine aushärtbare Verankerungsmasse 26 in die Hinterdrehung 18 eingespritzt, wobei der Spritzdruck so hoch gewählt lrurde, daß die Verankerungsmasse 26 auch in die Poren in der Umfangswand der Ausnehmung 14 eingedrungen und dann erhärtet ist. Hierdurch wird eine einwandfreie formschlüssige Verankerung des Befestigungszapfens 12 in der Ausnehmung 14 gewährleistet.
- Der Eefestigungszapfen 12 ist nur unter Zerstörung des ihn umgebenden Materials der Wand 16 demontierbar, es sei denn, daß als Verankerungsmasse ein Material - z.B. ein thermoplastischer Kunststoff -verwendet worden ist, der durch Erwärmung wieder fließfähig wird. In diesem Fall kann die Befestigung durch Erwärmung des im dargestellten Fall aus Metall bestehenden Beschlagteils wieder gelöst werden.
- Bei der in Fig. 2 gezeigten Befestigungsanordnung ist die aushärtbare Masse nicht wie beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel durch Kanäle im Möbelbeschlagteil 10, sondern durch eine von der Stirnseite der Möbelwand 16 aus in die Ausnehmung 14 geführte Bohrung 28 eingespritzt. Die Verankerung des Befestigungszapfens 12 in der Ausnehmung 14 erfolgt jedoch in der gleichen Weise wie in Verbindung mit Fig. 1 beschrieben.
- In Fig. 3 und 4 ist die Befestigung einer mit zwei Befestigungszapfen 30 versehenen Montageplatte 32 in entsprechenden Bohrungen 34 der Tragwand 36 eines öbelstücks veranschaulicht. Die Befestigungszapfen 30 weisen den Hinterdrehungen 18 der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele entsprechende Hinterdrehungen 38 auf, die über schräge Kanäle 40 zugänglich sind, die ihrerseits in einer gemeinsamen Einspritzöffnung 42 münden. Die Hinterdrehungen 38 beider Befestigungszapfen 30 können also gleichzeitig mit der Veranlcerungsmasse ausgespritzt werden.
- Alternativ könnten die zu den Hinterdrehungen 38 der Zapfen 30 führenden Kanäle auch in gesonderten Einspritzöffnungen münden.
- In Fig. 5 ist schließlich noch die Befestigung eines vollständig versenkt in einer Ausnehmung 50 einer Möbeltür 52 angeordneten Tür-Anschlagteils eines Möbelscharniers in Form eines Einstecktopfs 54 veranschaulicht. Auch in diesem Falle ist der Einstecktopf 54 auf seinem Umfang mit einer Hinterdrehung 56 versehen, die über radiale Bohrungen 58 in der Mantelwandung des Einstecktopfs 54 mit aushärtbarer Verankerungsmasse ausspritzbar ist.
- Es ist klar, daß im Rahmen des Erfindungsgedanliens Abwandlungen und Weiterbildungen möglich sind, so kann beispielsweise der zuletzt beschriebene Einstecktopf 54 auch in der in Verbindung mit Fig. 2 beschriebenen Weise dadurch befestigt werden, daß die aushärtbare Verankerungsmasse über eine oder mehrere der Bohrung 28 entsprechende Bohrung(en) in die Hinterdrehung 56 eingespritzt wird.
- Neben der Befestigung von Montageplatten und Einstecktöpfen von Möbelscharnieren kommt das erfindungsgemäße Verfahren auch für andere Beschlagteile, beispielsweise Trägerschienen für Fachbodenträger, Schubladenführungsschienen, Verstärkungsbuchsen u.dgl. in Frage. Mit besonderem Vorteil werden Verbindungsbeschläge, insbesondere Eckverbinder nach dem erfindungsgemäßen Verfahren befestigt, weil bei diesen Beschlägen hohe Ausreißfestigkeit gefordert wird.
Claims (10)
- Patentansprüche 1. Verfahren zur Befestigung eines Möbelbeschlagteils bzw. eines Teilaoschnitts eines Möbelbeschlagteils in einer passenden Ausnehmung in einer Möbelwand, wobei der Beschlagteil in die Ausnehmung eingesetzt und dann verankert wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Einsetzen des Beschlagteils in die Ausnehmung eine fließfähige aushärtbare Verankerungsmasse unter Druck zwischen in der Ausnehmung liegende Bereiche des Möbelbeschlagteils und die Wandung der Ausnehmung eingespritzt und die Verankerungsmasse dann ausgehärtet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der in der Ausnehmung zu verankernde Teil des Möbelbeschlagteils die Form eines an seiner Stirnseite ebenenZapfens hat, dadurch gekennzeichnet, daß aushärtbare Verankerungsmasse nur zwischen den Umfangsbereich des Zapfens und die zugehörige Wandung der Ausnehmung eingespritzt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aushärtbare Verankerungsmasse durch im Möbelbeschlag vorgesehene, zu den gewünschten Verankerungsbereichen führende Kanäle gespritzt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, daß die Ausnehmung zur Befestigung des Beschlagteils von einer Abstand von der Ausnehmung aufweisenden zugänglichen Stelle der Möbelwand aus durch deren Material hindurch angebohrt wird, und daß die aushärtbare Verankerungsmasse durch diese Anbohrung zwischen die zu verankernden Bereiche des Beschlagteils und die Wandung der Ausnehmung eingespritzt wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als aushärtbare Verankerungsmasse ein durch Erwärmen fließfähig gemachter thermoplastischer Kunststoff verwendet wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem der zu befestigende Möbelbeschlag zumindest im Verankerungsbereich selbst aus thermoplatischem Kunststoff besteht,-dadurch gekennzeichnet, daß für die Veranlcerung des Beschlagteils ein Kunststoff verwendet wird, dessen Erweichungstemperatur unterhalb der Erweichungstemperatur des Kunststoffes des Beschlagteils liegt.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Verankerungsmasse ein kaltaushärtendes Kunstharz verwendet wird.
- 8. Mit dem Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 in einer Ausnehmung einer Möbelwand befestigbarer Möbelbeschlagteil, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschlagteil (10; 32; 54) in dem in der Ausnehmung (14; 34; 50) zu verankernden Bereich wenigstens einen Hinterschnitt (18; 38; 56) aufweist.
- 9. Möbelbeschlagteil nach Anspruch 8, dessen in der Ausnehmung zu verankernder Teil die Form eines Zapfens oder eines Topfes hat, dadurch gekennzeichnet, daß der Hinterschnitt eine ringförmig umlaufende Hinterdrehung (18; 38; 56) in der Mantelfläche des Zapfens (12; 30) bzw. Topfes (54) ist.
- 10. Möbelbeschlagteil nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Hinterschnitt (18; 38; 56) über jeweils wenigstens einen Kanal (20, 22; 40; 58) im Beschlagteil (10; 32; 54) mit einer Einspritzöffnung (24; 42) verbunden ist, die in der Befestigungslage des Beschlagteils (10; 32; 54) zugänglich ist.
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Non-Patent Citations (1)
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