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Bezeichnung : Starre Rollenbahn
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Rollenbahn mit Förderantrieb,
bei der die Enden von rechtwinklig zur Transportrichtung verlaufenden Rollenachsen
in Bohrungen zweier starrer Tragschienen befestigt sind.
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Rollenbahnen dieser Art dienen dazu Kisten, Behälter, Paletten oder
andere Gegenstände mit relativ flachen und steifen Böden insbesondere aufwärts zu
transportieren. Die mit einem Förderantrieb versehenen Abschnitte einer Förderbahn
sind jeweils den örtlichen Gegebenheiten anzupassen, so daß, sie meist nur auf Bestellung
angefertigt werden können. Die Rollen"' oder Röllchenbahnen mit Förderantrieb unterscheiden
sich dabei in der jeweils benötigten Länge, in der jeweils benötigten Kurvenführung
und in der jeweils benötigten Antriebsleistung.
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Die bekannten Rollenbahnen der eingangs genannten Art haben den Nachteil,
daß sie erst zusammengesetzt werden können, wenn die benötigte Länge, Kurvenführung
und Antriebsleistung bekannt sind. Daraus folgt, daß lange Lieferfristen benötigt
werden, um den jeweiligen Erfordernissen angepaßte Rollenbahnen mit Förderantrieb
zu liefern.
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Aus der DT-PS 566 323 sind kurvenbewegliche Rollenbahnen mit Förderantrieb
bekannt, bei denen die Rollenachsen in den Gelenkpunkten von zwei einander gegenüberliegenden,
nach Art einer Nürnberger Schere aus flachen, drei Gelenkpunkte aufweisenden Stäben
aufgebauten Gitterwänden gelagert sind und bei denen der Förderantrieb mittels in
fortlaufendem Eingriff stehender Zahnräder gebildet ist, die in der neutralen Faser
dieser Rollenbahn angeordnet sind. Diese Rollenbahn hat den Nachteil, daß sie nicht
in ihrer Länge einstellbar ist und ihre Gitterwände sehr stabil ausgeführt werden
müssen, damit sie in der Lage sind, die Last der zu fördernden Güter auf zu nehmen.
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Aus der DE-PS 1 218 942 ist eine Rollenbahn mit Förderantrieb bekannt
mit einem nach Art einer Nürnberger Schere aufgebauten ein- oder ausziehbaren Rollentraggestell
mit darin angeordneten und in den Gelenkpunkten angetriebenen Transportrollen. Bei
dieser Rollenbahn sind die Transportrollen mittels längs der Scherenstäbe geführten
und in den Gelenkpunkten der Scheren-Gitterwände umgelenkten Treibriemen gemeinsam
antreibbar. Diese
bekannte Rollenbahn ist zwar längenveränderlich
und kurvengängig, hat aber den Nachteil, daß die Scheren-Gitterwände die Last der
zu fördernden Güter aufnehmen müssen und deshalb sehr stabil ausgebildet sein müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine starre, hochbelastbare Rollenbahn
der eingangs genannten Art zu schaffen, die weitgehend vormontiert werden kann und
schnell und mit geringem Arbeitsaufwand den Erfordernissen hinsichtlich Länge und
Kurvenführung und gegebenenfalls auch hinsichtlich der Förderleistung und der Belastbarkeit
angepaßt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Rollenachsen
durch die oberen Gelenkpunkte zweier nach Art einer Nürnberger Schere aus flachen,
mindestens drei Gelenkpunkte aufweisenden Stäben aufgebauten, im Abstand von einander
befindlichen und im mittleren Bereich der Rollenachsen angeordneten Gitterwände
gehalten sind und die von den Gitterwänden gehaltenen Rollenachsen mit Rollen und
mit Förderantrieb als Baueinheit in die Tragschienen eingesetzt sind Da bei dieser
Rollenbahn die Achsen der Rollen von Tragschienen gehalten werden, können die Gitterwände
relativ schwach ausgebildet sein, da diese im wesentlichen nur dazu dienen, die
Rollenachsen mit Rollen und den Rollenantrieb als Baueinheit zusammenzufassen. Die
Tragschienen werden entsprechend den Erfordernissen auf Länge geschnitten und gegebenenfalls
gebogen
und es werden in die Tragschienen in errechneten Abständen
Bohrungen zur Aufnahme der Enden der Rollenachsen angebracht.
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In dieses Tragschienenpaar wird dann eine oder mehrere Baueinheiten
von in Gitterwänden gehaltenen Rollenachsen eingesetzt. Obgleich die Hauptlast von
den Tragschienen aufgenommen wird, bewirken die Gitterwände, daß auch unter Last
der Abstand der im mittleren Bereich der Rollenachsen befindlichen angetriebenen
Rollen oder die Tragrollen eines Schleppgurtes konstant bleibt. Das hat den Vorteil,
daß der Förderantrieb leichtgängig ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Gitterwänden auf den Rollenachsen Tragrollen eines Obertrums eines'endlosen,
von mindestens einer Treibrolle angetriebenen Schleppgurtes angeordnet sind, dessen
Obertrum zumindest im Bereich der Tragrollen die Ebene der Rollen geringfügig überragt.
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Insbesondere bei gekrümmten Rollenbahnen ist es vorteilhaft, wenn
durch die mittleren Gelenkpunkte der Gitterwände Achsen für Umlenkrollen und durch
die unteren Gelenkpunkte der Gitterwände Achsen für Führungsrollen angeordnet sind
und das Obertrum des Schleppgurtes über die Tragrollen und um die das Obertrum nach
unten ablenkenden Umlenkrollen und das Untertrum des Schleppgurtes unter die Führungsrollen
und- um die das Untertrum nach oben ablenkenden Umlenkrollen geführt ist. Weil sowohl
das Obertrum in kurzen Abständen nach unten abgelenkt
als auch das
Untertrum in kurzen Abständen nach oben abgelenkt ist, kann auch ein als Flachriemen
oder Zahnriemen ausgebildeter Schleppgurt um relativ enge Kurven geführt werden.
Die von der Rollenbahn zu fördernden Stückgüter, Behälter oder Paletten werden vom
Schleppgurt auch um sehr enge Kurven gezogen, insbesonder wenn dafür gesorgt wird,
daß nicht mehr als zwei Abschnitte des Fördergurtes gleichzeitig auf den zu fördernden
Gegenstand einwirken. Auch bei unterschiedlich großen Stückgütern, Behältern, Kisten
oder dergleichen wird diese Bedingung dadurch erreicht, daß das Obertrum des Schleppgurtes
über jeweils zwei Tragrollen und um eine zwischen je zwei hintereinander befindlichen
Tragrollen angeordnete Umlenkrolle geführt ist und das Untertrum des Schleppgurtes
unter jeweils zwei Führungsrollen und über eine zwischen je zwei hintereinander
befindlichen Führungsrollen angeordnete Umlenkrolle geführt ist, so daß das Untertrum
von den Umlenkrollen etwa ebenso oft nach oben abgelenkt ist wie das Obertrum von
den Umlenkrollen nach unten abgelenkt ist. Durch diese Führung des Schleppgurtes
wird weiterhin erreicht, daß in weiten Bereichen die Länge des Schleppgurtes, trotz
unterschiedlichem Ausziehen der Scherengitterwände, konstant ist. Mittels einer
verstellbaren Spannrolle können kleinere Längenveränderungen des Schleppgurtes ausgeglichen
werden.
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Der Schleppgurt kann ein Zahnriemen sein, wenn die Rollenbahn besonders
steil verläuft und große Reibungskräfte zwischen
Schleppgurt und
den zu befördernden Gütern erwünscht sind.
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Ist der Schleppgurt als Gliederkette ausgebildet, dann ist der Förderantrieb
sehr leichtgängig.
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In der folgenden Beschreibung wird ein Ausführungsbeispiel der neuen
Rollenbahn mit Förderantrieb unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert: Figur
1 zeigt die Rollenbahn in Seitenansicht - bei weggenommener vorderer Tragschiene,
Figur 2 zeigt eine Frontansicht und Figur 3 eine Draufsicht der Rollenbahn nach
Fig. 1.
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Die Rollenachsen 1, welche mindestens zwei walzenartige Rollen 2 tragen,
sind mit ihren Enden in Lagerbohrungen eingesetzt, die in Tragschienen 3 und 4 angebracht
sind.
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In Fig. 3 sind die Tragschienen 3 und 4 gleich lang und gerade. Sie
können aber auch bogenförmig oder S-förmig gekrnmt sein. Ist die Rollenbahn bogenförmig
gekrümmt, dann ist die außenliegende Tragschiene länger als die innenliegende Tragschiene
und die Abstände der Lagerbohrungen sind in der außenliegenden Tragschiene entsprechend
größer als die Abstände der Lagerbohrungen in der innenliegenden Tragschiene.
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Im mittleren Bereich der Rollenachsen 1 sind zwei Gitterwände 5 und
6 angeordnet, die nach Art einer Nürnberger Schere
aus flachen,
drei Gelenkpunkte 7, 8 und 9 aufweisenden Stäben 10 auf gebaut sind. Die Gitterwände
5 und 6 können auch aus Stäben mit vier Gelenkpunkten aufgebaut sein. Die Stäbe
10 können aus Stahlblech oder Aluminiumblech gestanzt sein, sie können aber auch
aus einer Kunststoffplatte gestanzt sein oder aus Kunststoff, z. B. Polyamid, gespritzt
sein.
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Zwischen den Gitterwänden 5, 6 sind auf den Rollenachsen 1 Tragrollen
12 angeordnet, über die das Obertrum eines Schleppgurtes 11 geführt ist. In den
mittleren Gelenkpunkten 8 der Gitterwände 5, 6 sind Achsen angeordnet, auf denen
Umlenkrollen 13 für den Obertrum des Schleppgurtes 11 und Umlenkrollen 13' für den
Untertrum des Schleppgurtes 11 gelagert sind.
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In den unteren Gelenkpunkten 9 der Gitterwände 5, 6 sind Achsen für
Führungsrollen 15 angeordnet. Der Obertrum des Schleppgurtes 11 ist jeweils über
zwei Tragrollen 12 und um eine den Obertrum nach unten ablenkende Umlenkrolle 13
aeführt.
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Der Untertrum des Schleppgurtes 11 ist im wesentlichen jeweils unter
zwei Führungsrollen 15 und um eine den Untertrum nacn oben ablenkende Umlenkrolle
13' geführt. An den Enden der Rollenbahn kann das Obertrum auch über nur eine Tragrolle
oder das Untertrum unter nur eine Führunasrolle geführt sein so, daß das Untertrum
sozusagen in Gegenphase zum Obertrum verläuft.
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Der Schleppgurt 11 wird von einer Treibrolle 14 angetrieben, deren
Achse von Gelenkpunkten der Gitterwände 5, 6 oder von einem starr mit den Tragschienen
3, 4 verbundenen Gestell 16
gehalten sein kann. Die Achse der Treibrolle
14 kann von einem Getriebemotor 17 angetrieben sein.
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Die Achse der Treibrolle 14 und der Getriebemotor 17 können auch an
einem Ende der Rollenbahn an Streben 18 des Gestelles 14 angebracht sein. An den
Streben 18 sind auch die unteren Gelenkpunkte 9 des jeweils ersten und letzten Gitterstabes
10' einer jeden Gitterwand befestigt.