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Stuhl, insbesondere Arbeitsstuhl"
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Die Erfindung betrifft einen Stuhl gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
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Aus der DE-PS 20 o4 372 ist es bekannt, mittels eines einzigen Bedienungshebels
die Neigung einer Rückenlehne, die Neigung der Sitzfläche, die Höhenlage der Rückenlehne
und die Höhenlage der Sitzfläche zu verstellen und in einer bestimmten eingestellten
Lage zu fixieren.
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Aus der US-PS 3 837 7c4 ist es bekannt, zur Neigungsverstellung für
eine Rückenlehne eines Stuhls eine längenverstellbare Gasfeder einzusetzen, die
mit einem Ende an einem unter der Sitzfläche angebrachten Sitzträger axial unverschiebbar
festgelegt ist, und deren anderes Ende an einer schwenkbaren Rückenlehne angelenkt
ist. Die Anlenkung ist
derart, daß das obere Rückenanlageteil der
Rückenlehne bei Betätigung der Gasfeder und in entlastetem Zustand der Rückenlehne
nach vorn geschwenkt wird. Unter Belastung der Rückenlehne mit dem Rücken des Benutzers
erfolgt dann wiederum bei betätigter Gasfeder ein Verschwenken gegen deren Ausschuhkraft.
Diese bekannte Lösung hat sich hervorragend bewährt; sie weist nur den Nachteil
auf, daß längenverstellbare, blockierbare Gasfedern verhältnismäßig kostenaufwendig
sind, und daß die Verstellung weiterer Teile, wie die Neigungsverstellung der Sitzfläche,
hiermit nicht möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 so weiterzubilden, daß mit insgesamt geringem Aufwand eine
Verstellung von mehreren Teilen des Stuhles möglich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Kennzeichnungsteiles
des Patentanspruches 1 gelöst. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird es ermöglicht,
daß mit einer einzigen einfachen, also nicht blockierbaren Gasfeder die Verstellbewegungen
von mindestens zwei verstellbaren Teilen des Stuhls ausgeführt werden. Durch den
Patentanspruch 2 wird eine bevorzugte Auswahl der zu verstellenden Teile angegeben.
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Durch die Maßnahmen nach dem Patentanspruch 3 wird eine direkte Kraftübertragung
von der als Kraftspeicher zur Verstellung eingesetzten Gasfeder auf die beiden zu
verstellenden Teile ermöglicht. Die Gasfeder selber ist hierbei
also
mit ihrem einen Ende mit der Rückenlehne und mit ihrem anderen Ende mit der Sitzfläche
gekoppelt.
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Die Merkmale des Patentanspruches 4 geben alternativ hierzu eine Lösung
an, bei der ein Ende der Gasfeder axial unverschiebbar mit dem Stuhl gekoppelt ist,
und bei der die Verschiebebewegungen des anderen Endes der Gasfeder über einen Waagebalken
dazu verwendet werden, alternativ eines von mehreren Teilen zu verstellen.
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Die Merkmale der Patentansprüche 5 und 6 geben besonders einfache
Ausgestaltungen der ersten Lösung wieder.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine vertikale Seitenansicht eines Stuhles, Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung
von Sitzträger und Rückenlehne des Stuhles in teilweise aufgebrochener Darstellung,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Sitzträger gemäß der Schnittlinie III-III in Fig.
2, Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Schnittlinie IV-IV in Fig. 3, Fig. 5 einen Schnitt
gemäß der Schnittlinie V-V in Fig. 3, Fig. 6 eine Ansicht gemäß dem Sichtpfeil VI
in Fig. 3 und Fig. 7 eine abgewandelte Ausführungsform des Sitzträgers mit Rückenlehne
in vertikaler Seitenansicht in teilweise aufgebrochener Darstellung.
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Ein Arbeitsstuhl weist ein Stuhlkreuz 1 auf, das - gegebenenfalls
über Laufrollen 2 - auf dem Boden 3 abgestützt ist.
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In der Mitte des Stuhlkreuzes 1 ist eine sich senkrecht nach oben
erstreckende Stuhlsäule 4 angebracht, die aus einem Führungsrohr 5 und einer in
diesem angeordneten, längenverstellbaren Gasfeder 6 besteht. Eine solche längenverstellbare
Gasfeder ist in der US-PS 3 656 593 dargestellt und beschrieben. Die Anordnung einer
solchen Gasfeder in einem Führungsrohr 5 zur Bildung einer Stuhlsäule 4 ist in der
US-PS 3 711 o54 dargestellt und beschrieben. Am oberen Ende der Gasfeder 6 ist ein
Sitzträger 7 befestigt, auf dem eine Sitzfläche 8 angebracht ist.
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Am Sitzträger 7 ist eine sich nach oben erstreckende Rückenlehne 9
angebracht, die ein sich etwa senkrecht erstreckendes Stützrohr 10 aufweist. Am
oberen Ende dieses Stützrohres ist ein Rückenanlageteil 11 um eine horizontale Achse
12 schwenkbar angelenkt. Das Stützrohr kann längenverstellbar sein, wie es beispielsweise
in der US-PS 3 837 704 dargestellt und beschrieben ist, wodurch sich eine Höhenverstellung
der Rückenlehne erreichen ließe.
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Die Befestigung des Stützrohr.s 1o am Sitzträger 7 wird weiter unten
noch beschrieben. Das Stuhlkreuz 1 ist in der deutschen Patentanmeldung P 27 o3
683.5 dargestellt und beschrieben.
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Der Sitzträger 7 besteht im wesentlichen aus einem als Längsbrücke
dienenden Mittelstück 13 und zwei seitlich an diesem spiegelsymmetrisch angeordneten
Auslegern 14, 15.
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Das Mittelstück hat einen etwa U-förmigen, nach unten offenen Querschnitt.
Die Ausleger 14, 15 haben in der Draufsicht etwa die Form von Flugzeugtragflächen,
die zur Vorderseite
der Sitzfläche 8 hin gegenüber dem Mittelstück
13 schräg angestellt sind. Im Bereich ihrer freien Enden sind beiderseits ihrer
Oberseite 16 jeweils ein Gummipuffer 17 bzw. 18 angeordnet. Auf dem jeweils oberen
Gummipuffer 17 liegt die Sitzfläche 8 mit ihrer Unterseite auf. Durch entsprechende
Bohrungen in den Gummipuffern 17, 18 und der Sitzfläche 8 und durch eine Bohrung
19 in der Oberseite 16 der Ausleger 14 bzw. 15 ist von unten eine Kopfschraube 20
hindurchgesteckt und von oben mittels einer Mutter 21 gesichert. Jede Kopfschraube
20 hat in der zugeordneten Bohrung 19 in der Oberseite 16 des jeweiligen Auslegers
14 bzw. 15 soviel seitliches Spiel, daß die Sitzfläche 8 - unter elastischer Verformung
der Gummipuffer 17 und 18 - innerhalb von Grenzen durch Anheben oder Absenken des
rückwärtigen Endes der Sitzfläche 8 verschwenkt werden kann.
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Beide Ausleger 14, 15 liegen von außen gegen die Seitenwände 22, 23
des Mittelstücks 13 an und sind miteinander und mit dem Mittelstück 13 durch Gewindeschrauben
24, 25 verbunden Diese Gewindeschrauben 24, 25 sind mit dem einen Ausleger 15 fest
verbunden. Beispielsweise sind sie bereits in diesen mit eingegossen. Sie liegen
an einer gemeinsamen horizontalen Ebene und durchdringen die Seitenwände 22, 23
in deren unteren Bereich. Sie werden bei der Montage der Ausleger 14, 15 durch entsprechende
Bohrungen in den Seitenwänden 22, 23 des Mittelstücks 13 hindurchgeschoben, wobei
sie so angeordnet.sind, daß sie die Gasfeder 6 zwischen sich aufnehmen.
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Die Seitenwände 22, 23 des Mittelstücks 13 weisen zur Aufnahme der
Gasfeder 6 kreiszylinderabschnittsförmige Einbuchtungen 26 auf, in denen das obere
Ende des kreiszylindrischen Gehäuses der Gasfeder 6 vertikal geführt und klemmend
gehalten ist. Nach dem Ansetzen des einen Auslegers 15 gegen die zugeordnete Seitenwand
23 des Mittelstücks 13 unter gleichzeitigem Hindurchschieben der beiden Gewindeschrauben
24, 25 und nach Anfügen des gegenüberliegenden Auslegers 14
werden
dann Muttern 27 angeschraubt, wodurch zum einen die feste Verbindung zwischen den
Auslegern 14 15 und dem Mittelstück 13 hergestellt wird, und wodurch gleichzeitig
die Seitenwände 22, 23 etwas aufeinander zugepreßt werden, wodurch wiederum das
obere Ende der zuvor in die Einbuchtungen 26 eingeführten Gasfeder 6 reibungsschlüssig
zwischen den Seitenwänden 22, 23 gehalten wird.
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In der der einen Seitenwand 23 zugewandten Anlagefläche 28 des einen
Auslegers 15 ist eine horizontal und in Längsrichtung des Mittelstücks 13 verlaufende,
zu der zugeordneten Seiten-wand 23 hin offene Ausnehmung 29 angebracht, die zur
Aufnahme eines abgekröpften Abschnittes 30 einer als Verstellelement 31 dienenden
abgekröpften Stange dient. Diese Stange hat kreiszylindrischen Querschnitt. Das
kürzere, sich an den abgekröpften Abschnitt 30 anschließende Ende der Stange bildet
einen Betätigungsteil 32, der durch eine entsprechende Ausnehmung 33 in der Seitenwand
23 derart in das Mittelstück 13 hineinragt, daß das Betätigungsteil 32 auf dem freien
Ende eines Auslösestiftes 34 der Gasfeder 6 aufliegt. Der längere, nach außen zur
Seite der Sitzfläche 8 ragende Abschnitt des Verstellelementes 31 dient als Bedienungshebel
35, an dessen äußerem Ende ein Handgriff 36 angebracht ist. Wird dieser Bedienungshebel
35 nach oben, also zur Sitzfläche 8 hin verschwenkt, so wird der Betätigungsteil
32 dieses Verstellelementes 31 nach unten geschwenkt und drückt den Auslösestift
34 in die Gasfeder 6 hinein, wodurch eine Längenverstellung dieser Gasfeder 6 und
damit eine Höhenverstellung der Sitzfläche 8 ausgelöst bzw. ermöglicht wird.
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Zwischen den Seitenwänden 22, 23 des Mittelstücks 23 ist oin hebens
37 um eine horizontale Achse 38 schwenkbar gelagert, die ihn in seinem mittleren
Bereich durchdringt. Am hinteren Ende dieses Hebels ist ein sich senkrecht erstreckendes
Rohrstück
39 angebracht, in das das Stützrohr 10 mit seinem unteren
Ende hineingesteckt und mittels einer Gewindeschraube 40 mit Mutter befestigt ist.
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Bei Schwenkbewegungen des Hebels 37 um seine Achse 38 wird also das
Stützrohr 1o und damit die Rückenlehne 9 in ihrer Neigung gegenüber der Vertikalen
verstellt. An dem Hebel 37 ist eine nach oben hochstehende kreisringabschnittsförmige
Klemmzunge 41 angebracht, die einen kleinen Ausschnitt aus einem Kreisring bildet,
dessen Mittelachse mit der Achse 38 zusammenfällt. Diese Klemmzunge 41 liegt von
innen her offen in einer im Bogenverlauf angepaßten Ausbuchtung 42 i der zugeordneten
Seitenwand 23 des Mittelstücks 13 yegen diese Seitenwand 23 an.
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Im rückwärtigen Bereich der Sitz fläche 8 ist an deren Unter seite
ebenfalls eine kreisringabschnittsförmige Klemmzunge 43 angebracht, die einen kleinen
Ausschnitt aus einem Kreisring bildet, dessen Mittelachse dort durch die beiden
Kopfschrauben 20 geht, wo diese die jeweilige Bohrung 19 in den Oberseiten 16 der
Ausleger 14 bzw. 15 durchdringen. Diese Klemmzunge 43 liegt ebenfalls von innen
her offen in einer im Bogenverlauf angepaßten Ausbuchtung 44 in der anderen Seitenwand
22 des Mittelstücks 13 gegen diese Seitenwand 22 an. Diese Klemmzunge 43 ist an
ihrem oberen Ende etwa um 0 90° umgebogen, wobei sich diese Abbiegung 45 vom Mittelstück
13 weg erstreckt. Diese Abbiegung 45 ist mittels Schrauben 46 mit der Sitzfläche
8 verschraubt.
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Oberhalb des Betätigungsteiles 32 des Verstellelementes 31 und unmittelbar
unter dem die beiden Seitenwände 22, 23 verbindenden, obenliegenden Bodensteg 47
des Mittelstücks 13 sind zwei geradlinig verlaufende Abschnitte 48, 49 von Betätigungselementen
50, 51 angeordnet. Der Bodensteg 47 des Mittelstücks 13 weist im Bereich seines
vorderen, den Auslegern
14,15 benachbarten Endes eine nach unten
gerichtete Zunge 52 auf, die mit Öffnungen versehen ist, in denen die beiden zugeordneten
Enden der geradlinigen Abschnitte 48 bzw. 49 schwenkbar gelagert sind. Die Betätigungselemente
50,51 weisen in diesem Bereich jeweils einen abgebogenen Bedienungshebel 53,54 auf,
der jeweils vor dem entsprechenden Ausleger 14 bzw.
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15 schräg nach außen und vorn unter der Sitzfläche 8 verläuft.
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Jeder Bedienungshebel 53, 54 ist an seinem äußeren Ende ebenfalls
mit einem knopf artigen Handgriff 36 versehen. Im Bereich ihrer hinteren Enden sind
die Abschnitte 48,49 in augenartigen Lagern 55, 56 gelagert, diejeweils mit einem
Gewindezapfen 55a und 56a versehen sind, die entsprechende Bohrungen in den Seitenwänden
22, 23 des Mittelstücks 13 durchsetzen, wo sie mit einer Mutter 57 jeweils befestigt
sind. Die augenartigen Lager 55,56 weisen ebenfalls fluchtend zu den Gewindezapfen
einen Bund 55b bzw. 56b auf, mit dem sie entsprechende Schlitze 41a bzw. 43a in
den Klemmzungen 41 bzw. 43 durchsetzen.
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Die Abschnitte 48,49 sind in dem Bereich, in dem sie die entsprechenden
Lagerbohrunyen 55c,56c der Lager 55,56 durchdringen, mit durch Verjüngungen gebildeten,
kreiszylindrischen und exzentrisch angeordneten Lagerzapfen 58,59 versehen.
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Durch entsprechendes Verschwenken des Bedienungshebels 53 bzw.54 wird
der Bereich des jeweiligen Abschnitts 48,49 der unmittelbar neben dem zugeordneten
augenartigen Lager 55 bzw. 56 liegt, fest gegen die zugeordnete Seite der Klemmzunge
41 bzw. 43 gepreßt oder von dieser gelöst. Im ersteren Fall wird die Klemmzunge
fest gegen die Innenseite der zugeordneten Seitenwand 22 bzw. 23 im Bereich der
entsprechenden Ausbuchtung 43 bzw. 44 gepreßt. In gelöstem Zustand der Klemmzunge
41 kann also der Hebel 37 und mit ihm die Rückenlehne 9 verschwenkt werden, während
im gelösten Zustand der Klemmzunge 43 die Sitzfläche 8 in ihrer Neigung verstellt
werden kann. Der Klemmeffekt wird verbessert, wenn noch ein Federblech 48a bzw.
49a zwischen der jeweiligen Klemmzunge 41 bzw. 43 einerseits und dem zugeordneten
Teil des jeweiligen Abschnitts 48 bzw. 49 angeordnet ist. Im übrigen sind die Schlitze
41a und 43a allseitig geschlossen, so daß die Klemmzungen 41 bzw. 43 nicht von dem
jeweiligen Bund 55D bzw. 56b der Lager 55 bzw. 56 abgezogen werden können.
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Am vorderen Ende des Hebels 37, also auf der der Rückenlehne 9 entgegengesetzten
Seite der Achse 38 ist das Gehäuse 60 einer sogenannten einfachen nichtsteuerbaren
Gasfeder 61 befestigt Gasfedern dieser Art sind allgemein bekannt und beispielsweise
aus der US-PS 3 920 253 bekannt. Eine solche Gasfeder 6 besteht aus einem zylindrischen
Gehäuse 60, das an einem - in diesem Fall unteren - Ende geschlossen ist, und aus
einer aus dem anderen - in diesem Fall - oberen ;?de des Gehäuses 60 abgedIchtet
herausgeführten Kolbenstange 62, deren im Gehäuse 60 befindlicher Abschnitt als
Verdrängerkolben dient. Das Gehäuse 60 ist mit Gas unter Druck gefüllt, so daß ständig
eine aus dem Gehäuse 60 herausgerichtete Kraft auf die Kolbenstange 62 wirkt. Das
außenliegende freie Ende der Kolbenstange 62 der Gasfeder ist an der Sitzfläche
8 befestigt. Hierzu ist die Kolbenstange 62 mit einem ringnutartigen Einschnitt
63 versehen. Die Sitzfläche ist mit einer Ausnehmung nach Art eines Langloches 64
versehen, dessen Breite etwa dem kleinen Durchmesser der Kolbenstange im Bereich
des Einschnittes 63 entspricht An einem Ende dieses Langloches 64 ist eine Bohrung
65, deren Durchmesser etwas größer ist als der Durchmesser des freien Endes der
Kolbenstange 62, so daß diese in diese Bohrung 65 bis zu ihrem Einschnitt 63 eingeschoben
und dann llr das Langloch 64 eingeführt werden kann, wo sie dann zwar in gewissem
Maße schwenkbar, aber axial unverschiebbar festgelegt ist Das Gehäuse 60 der Gasfeder
61 weist einen nach außen vorstehenden Wulst 66 auf, gegen den von unten ein Pufferring
67 aus elastischem Material geschoben ist. Das Gehäuse 6c der Gasfeder 61 ist von
oben durch eine Ausnehmung 68 im Boden 69 des Hebels 37 hindurchgeführt, deren Durchmesser
kleiner ist als der Durchmesser des Wulstes 66, so daß das Gehäuse 60 der Gasfeder
61 axial nach unten relativ zum Hebel 37 festgelegt ist. Aufgrund der vorstehend
geschilderten Befestigung der Gasfeder 61 einerseits an der Sitzfläche 8
und
andererseits an dem die Rückenlehne 9 tragenden Hebel 37 wird auf dieSitzfläche
8 ständig eine deren hinteren Bereich entsprechend dem Schwenkrichtungspfeil 70
nach oben drückende und die Rückenlehne 9 entsprechend dem Schwenkrichtungspfeil
71 nach vorn drückende Kraft ausgeübt. Beim Lösen der klemmenden Halterung der beiden
Klemmzungen 41 und 43 durch entsprechendes Verschwenken der Bedienungshebel 53,
54 werden also die Sitzfläche 8 in ihrem rückwärtigen Teil entsprechend dem Schwenkrichtungspfeil
70 so weit nach oben und die Rückenlehne 9 entsprechend dem Schwenkrichtungspfeil
71 so weit nach vorn verschwenkt, bis die Kolbenstange 62 weitestmöglich aus dem
Gehäuse 60 der Gasfeder 61 herausgefahren ist. Die beiden Endlagen dieser Schwenkbewegungen
werden dadurch bestimmt, daß der Schlitz 41a der Klemmzunge 41 des Hebels 37 mit
seinem oberen Ende gegen den Bund 55b bzw. der Schlitz 43a der Klemmzunge 43 mit
seinem unteren Ende gegen den Bund 56b anstößt.
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Wenn beispielsweise nur die Neigung der Sitzfläche 8 verändert werden
soll, so löst der auf dem Stuhl sitzende Benutzer durch entsprechende Betätigung
des Bedienungshebels 54 die Klemmung der zugeordneten Klemmzunge 43. Soll die Neigung
der Sitz fläche 8 entsprechend dem Schwenkrichtungspfeil 70 verändert werden, so
entlastet der Benutzer durch Anheben seines Gesäßes die Sitzfläche 8, so daß die
Gasfeder 61 die Sitzfläche 8 durch Ausfahren der Kolbenstange 62 aus dem Gehäuse
60 entsprechend diesem Schwenkrichtungspfeil 70 anheben kann. Soll dagegen die Sitzfläche
8 entgegengesetzt zum Schwenkrichtungspfeil 7o in ihrer Neigung verändert werden,
so belastet der auf ihr sitzende Benutzer dieselbe unter Zusammendrücken der Gasfeder
61,bis die Sitzfläche 8 in der gewünschten Neidungsstellung sich befindet. Anschließend
wird
durch entsprechendes Betätigen des Bedienungshebels 55 wieder
die Klemmung zwischen dem zugehörigen Teil des Abschnitts 49 der Klemmzunge 43 und
der Innenseite der Seitenwand 22 des Mittelstücks 13 hergestellt.
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Soll die Neigung der Rückenlehne 9 verstellt werden, so wird analog
durch Betätigen des Bedienungshebels 53 die Klemmzunge 41 gelöst. Soll die Neigung
der Rückenlehne entsprechend dem Schwenkrichtungspfeil 71 verändert werden, so entlastet
der auf dem Stuhl sitzende Benutzer das Rückenanlageteil 11 durch entsprechendes
Anlüften seines Rückens. In diesem Fall drückt die Gasfeder 61 durch Nach-Unten-Verfahren
ihres Gehäuses 60 das zugeordnete Ende des Hebels 37 nach unten, wodurch wiederum
die Rückenlehne entsprechend dem Schwenkrichtungspfeil 71 nach vorn verschwenkt
wird. Soll dagegen die Rückenlehnenneigung entgegen dem Schwenkrichtungspfeil 71
verstellt werden, so belaste-t der Benutzer das Rückenanlageteil 11 mit seinem Rücken
mit einer entsprechenden Kraft, wodurch die Gasfeder 61 zusammengeschoben wird.
In der jeweils gewünschten Stellung wird dann wieder durch umgekehrtes Betätigen
des Bedienungshebels 53 die Klemmung zwischen dem Abschnitt 48, der Klemmzunge 41
und der Innenseite der Seitenwand 23 des Mittelstücks 13 hergestellt.
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Bei einer weiteren, in der Zeichnung nur schematisch angedeuteten
Ausführungsform ist das Gehäuse 60' der Gasfeder 61' unverschiebbar in einer unteren
Aufnahme 72 des Mittelstücks 13' festgelegt, und zwar nach unten axial unverschiebbar.
Das obere freie Ende der Kolbenstange 62' liegt gegen eine angepaßte Einbuchtung
73 eines Waagebalkens 74 an, dessen einer Hebel 75 in ein entsprechendes Führungsteil
76 der mit der Sitzfläche 8' verbundenen Klemmzunge 43' eingreift.
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Die geschilderten AusgesLaltungen weisen weiterhin den Vorteil auf,
daß dann, wenn beide Klemmeinrichtungen für die Rückenlehne bzw. die Sitz fläche
geöffnet sind, die Rückenlehne und die Sitzfläche den Bewegungen des auf dem Stuhl
Sitzenden folgen bzw.
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sich diesen Bewegungen anpassen. Diese "Flexibilität" kann für bestimmte
Benutzungsfälle vorteilhaft sein.