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"Verfahren zur Herstellung eines brandschützenden,
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geschäumten Materials sowie daraus hergestellter Beschichtungen, Isolierungen,
Kabelabschottungen, Dämmschutzschichten, Platten, Formkörper sowie anderer daraus
geformter Gegenstände"
"Verfahren zur Herstellung eines brandschützenden,
geschäumten Materials sowie daraus hergestellter Beschichtungen, Isolierungen, Kabelabschottungen,
Dämmschutzschichten, Platten, Formkörper sowie anderer daraus geformter Gegenstände"
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines brandschützenden,
geschäumten Materials sowie daraus hergestellter Beschichtungen, Isolierungen, Kabelabschottungen,
Däm.mschutzschichten, Platten, Formkörper sowie anderer daraus geformter Gegenstände
auf der Basis von Magnesiumoxichlorid bzw.
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Magnesiumoxichloridzement durch Verschäumen von Magnesiumoxid und/oder
Magnesiumhydroxid und Magnesiumchlorid in Form einer wäßrigen Suspension, Aufschlämmung
oder eines wasserhaltigen Breies in Gegenwart von Fasern, vorzugsweise zerhackten
Glasfasern, eines oberflächenaktiven Mittels, eines Schaumbildungs-bzw. Treibmittels
und eines den Schäumungsvorgang aktivierenden Mittels sowie ggf. von Farbstoffen
und/oder Füllstoffen.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Massenanteile von
mehr als 50 % (Gew.%), vorzugsweise mehr als 65 % (Gew.A), (bezogen auf die Gesamtmasse
der zur Verschäumung eingesetzten Ausgangsmaterialien) einer Mischung aus Magnesiumchlorid
und Magnesiumoxid und/oder Magnesiumhydroxid im Gewichtsverhältnis von Magnesiumchlorid
(berechnet als MgCl2 6 H20) zu Magnesiumoxid und/oder Magnesiumhydroxid (berechnet
als MgO) von ca.
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1,5 : 1 bis ca. 1 : 1,3, vorzugsweise von 1,1 : 1 bis 1 : 1,1, eingesetzt
und die Verschäumung in Gegenwart eines bestimmten
Schaumbildungs-
bzw. Treibmittels und eines die Schaumbildung aktivierenden und steuernden Mittels
sowie mindestens eines die Porenbildung steuernden und/oder eines Verarbeitungshilfsmittels
durchgeführt.
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Es ist bereits bekannt, geschäumtes Magnesiumoxichlorid bzw.
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geschäumten Magnesiumoxichloridzement zur Herstellung feuerbeständiger
Beschichtungen und Formkörper zu verwenden.
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So wird in der DE-AS 2 004 246 ein feuerbeständiges Material aus geschäumtem
Magnesiumoxichloridzement beschrieben, das durch Schäumen einer Mischung aus wäßriger
Magnesiumchloridlösung und Magnesiumoxid mit Magnesiumpulver erhalten wird.
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Das geschäumte Produkt dient zur Tränkung poröser Träger, die u.a.
aus Schichten von zerhackten Glasfasern bestehen können.
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Zur Unterstützung der Schaumbildung wird der Zusatz von Milchsäure
empfohlen.
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Das geschäumte Magnesiumoxichlorid ist in einer Menge von 2 bis 40
Gew. < des porösen Trägers vorhanden. Es ist daher in seiner Konsistenz nur für
die Tränkung von porösen Trägern, insbesondere aus Glasfasern geeignet, nicht jedoch
zur Herstellung brandschützender Beschichtungen, Isolierungen, Kabelabschottungen,
Dämmschutzschichten, Platten, Formkörper sowie anderer daraus geformter Gegenstände
nach an sich bekannten Auftragsverfahren. Für diese Auftragsverfahren sind nämlich
vor
allem solche Materialien geeignet, die eine mörtel- oder spritzputzähnliche Konsistenz
sowie eine gute Haftung aufweisen und auch an Baustellen verarbeitet werden können.
Das in der DE-AS 2 004 246 beschriebene Material ist somit außerhalb eines porösen
Trägermaterials zur Verarbeitung nicht oder nur wenig geeignet. Das als Schaumbildungs-
bzw. Treibmittel dabei eingesetzte Magnesiumpulver vergrößert die Brandgefahr an
den Einsatzstellen bzw. Verarbeitungsstätten und bedingt zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen,
die bei dem Einsatz leicht brennbarer metallischer Pulver beachtet werden müssen.
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Ziel und Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, die vorgenannten
Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren zur Herstellung eines brandschützenden,
geschäumten Materials auf der Basis von Magnesiumoxichlorid bzw. Magnesiumoxichloridzement
zu finden, das für zahlreiche Anwendungsgebiete, ins;)esondere für brandschützende
Beschichtungen, Isolierungen, Kabelabschottungen, Dämmschutzschichten, Platten,
Formkörper sowie für andere daraus geformte Gegenstände geeignet ist und auf diesen
Einsatzgebieten praxisgerecht verarbeitet werden kann.
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Weiterhin sollte erzielt werden, daß durch den Schäumungsvorgang ein
brandhemmendes Material mit einer weitgehend homogenen Porosität bzw. Bläschenverteilung
erzielt wird.
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Die mit Hilfe des Verfahrens hergestellten Beschichtungen, Isolierungen,
Kabelabschottungen, Dämmschutzschichten, Platten Formkörper sowie andere daraus
geformten Gegenstände sollten eine für den jeweiligen Einsatz ausreichend gute mechanische
Stabilität
aufweisen. Weiterhin sollte eine gute Haftung des Materials an den unterschiedlichsten
Materialoberflächen vorhanden sein. Das schaumförmige Material sollte sich schließlich
so verarbeiten lassen, daß durch die Verarbeitung das Material nicht in seiner Porosität
bzw. Dichte erheblich nachteilig beeinflußt wird.
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Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß diesen Aufgaben ein Verfahren
zur Herstellung eines feuerbeständigen bzw. brandschützenden, geschäumten Materials
sowie daraus hergestellter Beschichtungen, Isolierungen, Kabelabschottungen, Dämmschutzschichten,
Platten, Formkörper sowie anderer daraus geformter Gegenstände gerecht wird, bei
dem die Verschäumung von Magnesiumoxid und/oder Magnesiumhydroxid und Magnesiumchlorid
in Form einer wäßrigen Suspension, Aufschlämmung oder eines wasserhaltigen Breies
in Gegenwart von Fasern, vorzugsweise zerhackten Glasfasern, eines oberflächenaktiven
Mittels, eines Schaumbildungs- bzw. Treibmittels und eines den Schäumungsvorgang
aktivierenden Mittels sowie ggf. Farbstoffen und/oder Füllstoffen erfolgt. Im Rahmen
der Erfindung werden Massenanteile von mehr als 50 % (Gew.%), vorzugsweise mehr
als 65 % (Gew.%) (bezogen auf die Gesamtmasse der zur Verschäumung eingesetzten
Ausgangsmaterialien) einer Mischung aus Magnesiumchlorid und Magnesiumoxid und/oder
Magnesiumhydroxid im Gewichtsverhältnis von Magnesiumchlorid (berechnet als MgCl2
6 H20) zu Magnesiumoxid und/oder Magnesiumhydroxid (berechnet als MgO) von ca.
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1,5 : 1 bis ca. 1 : 1,3, vorzugsweise von 1,1 : 1 bis 1 : 1,1
eingesetzt
und die Verschäumung in Gegenwart von Wasserstoffperoxid und/oder einer sauerstoffabspaltenden
Peroxidverbindung als Schaumbildungs- bzw. Treibmittel und mindestens eines Mangansalzes,
vorzugsweise einer Mangan-II-Verbindung, als aktivierendes und steuerndes Mittel
sowie mindestens eines die Porenbildung steuernden Mittels und/oder Verarbeitungshilfsmittels
auf der Basis eines wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren Cellulosederivates,
Celluloseäthers oder Celluloseesters und/oder einer Kunstharzdispersion durchgeführt.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden als zerhackte Glas fasern
zerhackte Glasmatten, zerhackte Glasgewebe und/oder verzweigte Glasfasern mit einer
Faserlänge von 2 bis 7 mm, vorzugsweise 3 bis 5 mm, verwendet, wobei die zerhackten
Glasfasern berkreuzende oder winkelbildende Strukturen und/oder ähnliche zwei- oder
dreidimensionale Verzweigungen aufweisen.
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Durch diese Verfahrensmaßnahme wird erzielt, daß die daraus hergestellten
Beschichtungen, Isolierungen, Kabelabschottungen, Dämmschutzschichten, Platten,
Formkörper sowie andere daraus hergestellte Gegenstände im Brandfall nicht reißen
bzw. eine verminderte Rißbildung oder nur eine Mikrorißbildung aufweisen.
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Die zerhackten Glasfasern werden dabei in Massenanteilen (bezogen
auf die Gesamtmasse der zur Verschäumung eingesetzten Ausgangsmaterialien) von ca.
2 - 13 % (Gew.%), vorzugsweise 4 - 7 % (Gew.%), eingesetzt.
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Neben dem Wasserstoffperoxid, das vorzugsweise als Verschäumungsmittel
eingesetzt wird, können als sauerstoffabspaltende Peroxidverbindungen solche organischen
oder anorganischen Peroxidverbindungen verwendet werden, die in Gegenwart von Wasser
und Mangan-II-Salzen ohne zusätzliche Wärmeanwendung Sauerstoff abspalten, z.B.
Natriumperoxid und/oder Kaliumperoxid. Als Mangan-Il-Verbindungen werden bevorzugt
die wasserlöslichen Mangan-II-Salze eingesetzt, z.B. Mangan-II-Sulfat und/oder Mangan-II-Chlorid.
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Als wasserlösliche oder wasserdispergierbare Cellulosederivate, Celluloseäther
und/oder Celluloseester werden vorzugsweise wasserlösliche Hydroxyäthylcellulose,
Hydroxymethylcellulose, wasserlösliche oder wasserdispergierbare hochviskose Methylcellulose
und/oder Garboxymethylhydroxymethylcellulose eingesetzt. Nach einer Ausführungsform
kann auch eine Kunstharzdispersion, vorzugsweise eine in der Magnesiumoxichloridmischung
beständige Kunstharzdispersion eingesetzt werden. Vorzugsweise finden Polyacrylat,
Polyvinylpropionat, Polymethacrylat, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat und/oder
eine Mischung von zwei oder mehreren dieser Kunstharze oder Mischpolymerisate dieser
Kunstharze Anwendung.
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Innerhalb des Verfahrens können zur Herstellung farbiger Beschichtungen,
Isolierungen, Kabelabschottungen, Dämmschutzschichten, Platten, Formkörper sowie
anderer daraus geformter Gegenstände Farbmischungen, bestehend aus einem oder mehreren
wasserunlöslichen,
in der Magnesiumoxichloridmischung bestandigen anorganischen und/oder aus einem
oder mehreren wasserunlöslichen, in der Magnesiumoxichloridmischung beständigen
organischen Farbstoffe verwendet werden.
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Als evtl. einzusetzende Füllstoffe können ggf. Silikate, Asbestfasern
und/oder Mineralfasern und andere an sich bekannte Füllstoffe eingesetzt werden.
Nach einer Ausführungsform können bis zu 15 %, vorzugsweise bis zu 7 % Magnesiumoxichlorid
durch eine entsprechende Menge bindefähigem Calciumsulfat ersetzt werden.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden ca. 90 bis ca.
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130 Gewichtsteile, vorzugsweise 95 bis 110 Gewichtsteile, Magnesiumchlorid
(berechnet als MgCl2 6 H20), ca. 85 bis ca. 115 Gewichtsteile, vorzugsweise 90 bis
105 Gewichtsteile, Magnesiumoxid und/oder Magnesiumhydroxid (berechnet als MgO),
unter Verwendung von ca. 1 bis ca. 8 Gewichtsteilen, vorzugsweise 1,5 bis 4 Gewichtsteilen,
Wasserstoffperoxid und/oder einer sauerstoffabspaltenden Peroxidverbindung als Schaumbildungs-
bzw. Treibmittel, ca. 0,01 bis ca. 0,5 Gewichtsteile, vorzugsweise 0,02 bis 0,1
Gewichtsteile, mindestens einer Mangan-II-Verbindung sowie ca. 20 bis ca. 50 Gewichtsteile,
vorzugsweise 25 bis 35 Gewichtsteile,Wasser, 1 bis 7 Gewichtsteile, vorzugsweise
2 bis 5 Gewichtsteile, einer Lösung, vorzugsweise einer weniger als 10%igen Lösung,
mindestens eines die Porenbildung steuernden Mittels und/oder Verarbeitungshilfsmittels
auf
der Basis eines Cellulosederivates, Celluloseäthers und/oder Celluloseesters und/oder
einer weniger als 55%igen Kunstharzdispersion, 0,05 bis 5 Gewichtsteile, vorzugsweise
0,1 bis 4 Gewichtsteile, einer Lösung eines Netzmittels, vorzugsweise einer weniger
als 15%igen Lösung, sowie in Gegenwart von ca. 4 bis ca. 25 Gewichtsteilen, vorzugsweise
6 bis 20 Gewichtsteilen, Glasfasern aus zerhackten Glasmatten, Glasgeweben oder
verzweigten Glasfasern, umgerührt und verschäumt.
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Dabei können ggf. Farbstoffe und/oder Füllstoffe zusätzlich verwendet
werden. Das so hergestellte brandschützende, geschäumte Material weist eine gute
Haftfähigkeit an -den unterschiedlichsten Oberflächen auf. Das brandschützende bzw.
feuerhemmende Material zeigt nach dem Schäumungsvorgang eine weitgehend homogene
Porosität bzw. Bläschenbildung. Es lässt sich bei den unterschiedlichen Verarbeitungen
bzw. Auftragsverfahren so verarbeiten, daß es in seiner Porosität bzw. Dichte nicht
erneblich negativ beeinflußt wird.
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Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte brandschützende,
geschäumte Material läßt sich im binde fähigen Zustand mit der Kelle, dem Spachtelmesser
oder mittels Spritzvorrichtungen aufbringen. Es kann auch im Gieß- bzw. Schüttverfahren
bei bestimmten Anwendungsgebieten verarbeitet werden.
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Als Netzmittel werden innerhalb des Verfahrens die an sich bekannten
wasserlöslichen, vorzugsweise organischen Netzmittel,
z.B. Alkylsulfonate,
Alkylarylsulfonate, Fettalkoholsulfonate, Naphthalinsulfonate bzw. kondensierten
Naphthalinsulfonate und dgl. eingesetzt.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auf die Oberfläche von Metallteilen
oder Gegenständen aus Metall, Holz, Holzwerkstoffen, Beton bzw. Betonteilen, Mauerwerk,
Kunststoffen, Bauplatten oder Bauwerksteilen, ggf. nach einer reinigenden und/ oder
schützenden und/oder haftverbessernden Vorbehandlung, das brandschützende, geschäumte
Material in einer Schichtstärke von ca. 0,3 bis ca. 12 cm, vorzugsweise 1 bis 4
cm, aufgetragen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die Oberfläche der Metallteile
bzw. Gegenstände aus Metall gereinigt, vorzugsweise durch Sandstrahlen gereinigt,
ein korrosionsschützender Anstrich bzw. eine korrosionsinhibierende Grundierung
oder eine korrosionsschützende Beschichtung in einer Schichtstärke unter 400 pm,
vorzugsweise unter 200 po, aufgetragen, aufgestrichen oder aufgesprüht und, ggf.
nach Aufbringung eines weiteren Anstriches, das brandschützende bzw. feuerhemmende
Material in einer Schichtstärke von ca. 0,3 bis ca. 12 cm, vorzugsweise 1 bis 4
cm, aufgetragen.
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Als korrosionsschützender Anstrich, korrosionsinhibierende Grundierung
oder korrosionsschützende Beschichtung können
handelsübliche Rostschutzgrundierungen
oder -mittel, die eine Phosphatierung oder Korrosionsinhibierung des Metalls bzw.
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Stahls bewirken, verwendet werden. Nach einer bevorzugten Ausführungsform
werden als korrosionsschützende Mittel Anstrichmittel auf der Basis von Kunstharzen
und aktiven Korrosionsschutzpigmenten, vorzugsweise Zinkchromat, verwendet.
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Weiterhin können Überzugsmittel auf der Grundlage von Aminoorganosiliciumverbindungen
oder Anstrichmittel unter Mitverwendung von Mennige eingesetzt werden.
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Nach einer evtl. vorausgehenden Reinigung oder Vorbehandlung wird
das brandschützende bzw. feuerhemmende, geschäumte Material in Form einer Beschichtungsmasse
aufgespachtelt, aufgebracht und/oder gegossen, vorzugsweise aufgespritzt.
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Nach einer anderen Ausführungsform wird das brandschützenae bzw. feuerhemmende,
geschäumte Material in Form von Platten, Formkörpern, geformten Gegenständen bzw.
Formteilen auf die zu schützenden Flächen unter Verwendung eines bindenden bzw.
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klebenden Materials, vorzugsweise unter Verwendung von bindefähigem
Magnesiumoxichlorid bzw. Magnesiumoxichloridzement und/oder bindefähigem, brandschützendem,
geschäumtem Magnesiumoxichlorid bzw. Magnesiumoxichloridzement, an bzw. auf der
Fläche befestigt. Dabei können die bereits aus dem Material vorgefertigten Platten,
Formkörper, geformten Gegenstände bzw. Formteile auf bzw. in das klebende Material
eingedrückt bzw. eingebettet werden. Nach der vorzugsweisen Ausführungsform
besteht
das klebende Material ebenfalls aus Magnesiumoxichloridzement, der in diesem Fall
nach einer Ausführungsform auch im nichtgeschäumten Zustand vorliegen kann. Die
Verbindungsstellen, Fugen, Randteile, Fehlstellen und/oder Oberflächen der unter
Verwendung des brandschützenden, geschäumten Materials hergestellten Beschichtungen,
Isolierungen, Kabelabschottungen, Dämmschutzschichten, Platten, Formkörper bzw.
Gegenstände werden unter Verwendung des bindefähigen Magnesiumoxichlorids bzw.
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Magnesiumoxichloridzementes, der im geschäumten oder im nichtgeschäumten
Zustand eingesetzt werden kann, gefüllt, verbunden und/oder geglättet. Das brandschützende,
geschäumte Material wird auf einen Träger und/oder eine Schalung oder in eine Form
auf- bzw. eingebracht und mit dem Träger oder der Schalung (verlorene Schalung)
verbunden oder von der Schalung bzw. aus der Form nach dem Aushärten entnommen.
Auf diese Weise können einerseits für bestimmte Anwendungsgebiete Platten, Formkörper
oder geformte Gegenstände hergestellt werden, ohne daß sie einen zusätzlichen festen
Träger enthalten, andererseits gelingt es auch, das brandschützende, geschäumte
Material mit einem Träger, der auch aus nichtporösem Material bestehen kann, zu
verbinden und den Träger mit dem Magnesiumoxichloridschaum zu beschichten.
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Die aus dem feuerbeständigen bzw. brandschützenden, geschäumten Material
hergestellten Beschichtungen, Isolierungen, Kabelabschottungen, Dämmschutzschichten,
Platten, Formkörper bzw.
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Gegenstände weisen ein Baumgewicht von ca. 300 bis ca.1100 kg/m3,
vorzugsweise
450 bis 700 kg/m3, auf. Die aus dem geschäumten Material mit diesem Raumgewicht
hergestellten Beschichtungen, Isolierungen, Kabelabschottungen, Dämmschutzschichten,
Platten, Formkörper bzw. Gegenstände weisen eine gute mechanische Festigkeit auf.
Durch die homogene Porosität bzw. Bläschenbildung wird zusätzlich eine gute Wärmedämmung
erzielt.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform weisen die aus dem feuerbeständigen
bzw. brandschützenden, geschäumten Material hergestellten Beschichtungen, Isolierungen,
Kabelabschottungen, Dämmschutzschichten, Platten, Formkörper bzw. Gegenstände auf
einer oder beiden Außenseiten eine Schicht aus dichterem Magnesiumoxichlorid bzw.
dichterem geschäumtem Magnesiumoxichlorid auf.
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Die Haftfestigkeit des geschäumten, brandschützenden Materials ist
sowohl im frischem als auch im ausgehärteten Zustand gut, so daß zusätzliche Putzträger
oder ähnliche Hilfsvorrichtungen entfallen können.
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Das Material weist bei Hitzeeinwirkung eine gute mechanische Stabilität
auf; größere Risse werden im allgemeinen durch das erfindungsgemäße Verfahren weitgehend
vermieden bzw. weitgehend verhindert.
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Im Rahmen des Verfahrens können auch zusätzlich feuerhemmende Substanzen
vor oder während des Verschäumens zugefügt werden.
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Diese dürfen jedoch nicht die Schaumbildung ungünstig beeinflussen.
Nach einer Ausführungsform wurden bis zu 50%, vorzugsweise bis zu 25 %, der eingesetzten
zerhackten Glasmatten, verzweigten Glasfasern und dgl. durch andere stark verzweigte
Materialfasern und/oder Kunststoff-Fasern ersetzt. Schließlich wird nach einer anderen
Ausführungsform auf der Außenfläche der brandschützenden Schicht eine Beschichtung
aus einem Kunstharz oder einem kunstharzhaltigem Material oder einem Anstrich, vorzugsweise
einer schwerentflammbaren oder feuerhemmenden Beschichtung, angebracht bzw. angeordnet.
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Die aus dem brandschützenden Material hergestellten Platten, Formkörper,
Beschichtungen und dgl. haben einen sehr guten wärmedämmenden Effekt und wirken
zusätzlich isolierend.
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Nach einer Ausführungsform weisen die Platten, Formteile, Bauteile
und dgl. Verbindungsstege, Zapfen oder nut- bzw.
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federartige Verbindungen auf, so daß sie miteinander verbunden werden
können.
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Die Erfindung betrifft weiterhin Platten, Formkörper, Bauteile oder
Bauwerksteile aus einem brandschützenden, geschäumten Material auf der Basis von
geschäumtem Magnesiumoxichlorid
bzw. geschäumtem Magnesiumoxichloridzement,
Fasern, vorzugsweise zerhackten Glasfasern, sowie ggf. einem oberflächenaktiven
Mittel, Farbstoffen und/oder Füllstoffen. Die Platten, Formkörper , Bauteile oder
Bauwerksteile besitzen gemäß der Erfindung ein Raumgewicht von ca. 300 bis ca.
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1100 kg/m3, vorzugsweise 450 bis 700 kg/m3, und bestehen aus Massenanteilen
von mehr als 50 «0 (Gew.%), vorzugsweise mehr als 65 % (Gew.%), geschäumtem Magnesiumoxichlorid
bzw.
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geschäumtem Magnesiumoxichloridzement, ca. 2 bis ca. 13 % (Gew.%),
vorzugsweise 4 bis 7 7 (Gew.%), zerhackten Glasmatten, zerhackten Glas geweben und/oder
verzweigten Glasfasern mit einer Faserlänge von 2 bis 7 mm, vorzugsweise 3 bis 5
mm, wobei die zerhackten Glasfasern überkreuzende oder winkelbildende Strukturen
und/oder ähnliche zwei- oder dreidimensionale Verzweigungen aufweisen.
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In den Platten, Formkörpern, Bauteilen und Bauwerksteilen sind geringe
Mengen mindestens eines Mangansalzes und/oder geringe Mengen eines wasserlöslichen
oder wasserdispergierbaren Cellulosederivates, Celluloseäthers oder Celluloseesters
und/oder geringe Mengen eines Kunstharzes enthalten.
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Die Platten, Formkörper, Bauteile oder Bauwerksteile weisen auf einer
oder beiden Außenseiten eine Schicht aus dichtem Magnesiumoxichlorid bzw. dichtem
geschäumtem Magnesiumoxichlorid auf. Sie besitzen eine Schichtdicke von ca. 0,3
bis
ca. 12 cm, vorzugsweise 1 bis 4 cm, obgleich sie auch in größeren
Schichtdicken herstellbar sind.
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Die Erfindung betrifft weiterhin Platten, Formkörper, Bauteile oder
Bauwerksteile mit einer Schicht aus brandschützendem, geschäumtem Material auf der
Basis von Magnesiumoxichlorid bzw.
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Magnesiumoxichloridzement, Fasern, vorzugsweise zerhackten Glasfasern,
sowie ggf. einem oberflächenaktiven Mittel, Farbstoffen und/oder Füllstoffen. Gemäß
der Erfindung ist auf einen Träger aus Holz, Metall, Papier, Gewebe, Matte, Glas
und/oder Kunststoff, vorzugsweise aus Stahl oder Eisen, mindestens eine Schicht
aus brandschützendem, geschäumtem Material angeordnet, die aus Massenanteilen von
mehr als 50 % (Gew.), vorzugsweise mehr als 65 % (Gew.%), geschäumtem Magnesiumoxichlorid
bzw.
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geschäumtem Magnesiumoxichloridzement, ca. 2 bis ca. 13 % (Gew.),
vorzugsweise 4 bis 7 % (Gew.), zerhackten Glasmatten, zerhackten Glasgeweben und/oder
verzweigten Glasfasern mit einer Faserlänge von 2 bis 7 mm, vorzugsweise 3 bis 5
mm, besteht, wobei die zerhackten Glasfasern überkreuzende oder winkelbildende Strukturen
und/oder ähnliche zwei- oder dreidimensionale Verzweigungen aufweisen und die geschäumten
Schichten aus brandschützendem Material ein Raumgewicht von ca. 300 bis ca. 1100
kg/m3, vorzugsweise 450 bis 700 kg/m3, besitzen.
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Auch nach dieser bevorzugten Ausführungsform sind in der geschäumten
Schicht aus brandschützendem Material geringe Mengen
mindestens
eines Mangansalzes und/oder geringe Mengen eines wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren
Cellulosederivates, Celluloseäthers oder Celluloseesters und/oder geringe Mengen
eines Kunstharzes enthalten.
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Die geschäumte Schicht aus brandschützendem Material weist auf einer
ihrer Außenseiten eine Schicht aus dichtem Magnesiumoxichlorid bzw. dichtem geschäumten
Magnesiumoxichlorid auf.
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Die geschäumte Schicht aus brandschützendem Material besitzt eine
Schichtdicke von ca. 0,3 bis ca. 12 cm, vorzugsweise 1 bis 4 cm.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist auf der Oberfläche des
metallischen Trägers, vorzugsweise aus Stahl oder Eisen, eine korrosionsschützende
Beschichtung in einer Schichtstärke unter 400 pm, vorzugsweise unter 200 pm, und
auf der korrosionsschützenden Beschichtung eine Schicht aus brandschützendem, geschäumtem
Material in einer Schichtstärke von ca. 0,3 bis ca. 12 cm, vorzugsweise 1 bis 4
cm, angeordnet.
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In den beigefügten Zeichnungen sind einige Ausführungsformen schematisch
dargestellt.
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In Figur 1 ist unter Ziffer (1) die Schicht bzw. Platte aus dem brandschützenden,
geschäumten Material auf der Basis von geschäumtem Magnesiumoxichlorid bzw. geschäumtem
Magnesiumoxichloridzement schematisch dargestellt, die zerhackte Glasmatten, zerhackte
Glasgewebe und/oder verzweigte Glasfasern (2) eingebettet enthält. Die Schicht (3)
besteht aus dichtem Material bzw. Material mit einem geringen Porenvolumen bzw.
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Bläschenvolumen im Vergleich zur Innenschicht (1). Die Schicht (4)
stellt eine Beschichtung dar und/oder besteht aus einer dünneren Schicht dichteren
Materials (wie 3) oder stellt ein Bauteil dar.
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In Figur 2 ist eine Nut-Federverbindung des Bauteiles, der Bauplatte
oder des Formteiles schematisch dargestellt.
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In Figur 3 ist auf einem Träger (5) die Schicht aus dem brandschützenden,
geschäumten Material (1), die die verzweigten Glasfasern (2) enthält, angeordnet.
Die Schicht (3) besteht aus dichterem Material, vorzugsweise dem gleichen Material
wie unter (1), jedoch mit einem geringeren Porenvolumen bzw.
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Bläschenvolumen oder ohne jedes Poren- bzw. Bläschenvolumen.
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In Figur 4 ist ein Schnitt durch einen die Schichtanordnung aufweisenden
Stahl- oder Eisenträger schematisch dargestellt.
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Der Stahlträger (53 weist eine korrosionsschützende Schicht (6) auf.
Darauf ist die Schicht aus dem brandschützenden Material (1) mit zerhackten Glasmatten
bzw. verzweigten Glasfasern (2), die dichtere Schicht (3) und eine Kunststoffschicht
und/oder feuerhemmende Schicht (7) angeordnet.
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In Figur 5 ist der Träger (5) in dem brandschützenden Material beiderseitig
eingebettet.
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Beispiel 38 Gewichtsteile MgCl2 ' 6 H20, 38 Gewichtsteile Magnesiumoxid,
10 Gewichtsteile Wasser, 2 Gewichtsteile einer 10%igen Alkylsulfonatlösung als Netzmittel
0,02 Gewichtsteile Mangan-II-Sulfat, berechnet als MnS04 H20, 1,5 Gewichtsteile
einer 1%igen hochviskosen Methylcelluloselösung, 7,7 Gewichtsteile gehackte Glasfasermatten,
wurden gut verrührt. Zu dieser Aufschlämmung wurden unter Rühren 0,78 Gewichtsteile
einer ca. 30%igen Wasserstoffperoxidlösung und 2,0 Gewichtsteile Wasser zugefügt
und verschäumt.
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Nach der Aushärtung hat das Material ein Raumgewicht von 650 kg/m3.
Die Topfzeit des Materials lag zwischen 2 und 3 Stunden.
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Eine Stahlplatte 50 cm x 50 cm x 0,5 cm wurde mit dem Material nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren mit einer Schichtdicke von 4 cm beschichtet und
nach Aushärtung und Klimatisierung im Kleinbrandofen nach DIN 4102, Blatt 8 (Entwurf
1977) nach der Einheitstemperaturkurve gemäß DIN 4102 gebrannt.
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Dabei wurden nach 90 Minaten auf der dem Feuer abgekehrten Seite Temperaturen
von ca. 95 bis 110 OC gemessen. Während der Gesamtdauer des Versuches traten in
der dem Feuer zugekehrten Schicht weder Abplatzungen noch Risse auf.