DE2809759B2 - Bakterienkonzentrat - Google Patents
BakterienkonzentratInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bakterienkonzentrat, enthaltend (a) einen Micrococcus und (b) zwischen 0,01
und 100 Teile, ermittelt durch Bakterienzählung, eines Milchsäure erzeugenden. Fleisch fermentierenden Bakteriums,
das den pH-Wert unter etwa 5,4 bis über 4,8 erniedrigt, pro Teil Micrococcus, wobei das Konzentrat
mindestens etwa 1 χ 109 Bakterienzellen/ml enthält und
auf unter -2O0C gefroren ist.
Ein derartiges Bakterienkonzentrat ist aus der DE-OS
26 02 321 bekannt.
Übliche Fermentationen zur Herstellung trockener und halbtrockener Würste bzw. Wurstzubereitungen
bzw. Wurstteige bzw. Wurstmassen bzw. Brät (der Einfachheit halber wird im folgenden für alle diese
Begriffe nur der Ausdruck »Wurst« verwendet) sind Beispiele, bei denen eine Acidität zur Erzeugung von
Geschmack bzw. scharfem Geschmack gebildet wird. Trockene und halbtrockene Würste unterscheiden sich
in ihrem Geschmack, je nach der Fleischsorte, z. B. Schwein, Rind, Kalb usw., und ihren unterschiedlichen
Gemischen, und den bei der Verarbeitung verwendeten Zuckern und Gewürzen. Die einigermaßen unterscheidungskräftigen
Gruppen von halbtrockenen Würsten sind als Sommerwürste, Cervelatwurst, Thüringer
Wurst, Schweinerollenwurst und Libanesische Bolognawurst bekannt. Einige trockene Würste sind Chorizos,
harte Salami, Genueser Salami, deutsche Katenwurst, Salamiwurstsorten bzw. Mettwurstsalami und verschiedene
Arten von italienischen Würsten, wie Pepperoni und Cappicola.
Trockene und halbtrockene Würste unterscheiden sich im allgemeinen von den anderen Wurstsorten
dadurch, daß sie fermentiert sind. Das zerkleinerte Fleischgemisch, das gegebenenfalls zuerst getrocknet
bzw. gepökelt worden ist, wird mit zugegebenem Salz, Gewürzen, genießbarem Nitrit und/oder Nitrat und
gegebenenfalls mit einem Reduktionsmittel der Endiol-Art, Bakterien und manchmal mit säurebildenden
Chemikalien vermischt. Anschließend wird es in einen Behälter eingestampft und mit Bakterien fermentiert.
Das Pökeln ermöglicht es, daß die genießbaren Ni'.rite und Nitrate nach ihrer anschließenden Reduktion zu
Nitrit Stickstoffoxid bilden, das sich in Anwesenheit von Säuren mit dem Pigment im Fleisch unter Bildung der
roten Farbe verbindet, die normalerweise mit Wurst assoziiert ist. Die genießbaren Nitrite erzeugen somit
die rote Farbe im Fleisch und, was wichtiger ist, ermöglichen einen Schutz gegen die Bildung von
Botulismustoxin durch Wachstum von Clostridium botulinum.
Die fermentierte Wurst kann leicht oder stark geräuchert werden. Die halbtrockenen Würste werden
normalerweise nach der Fermentation ohne lange Trocknungszeit gekocht. Die trockene Wurst wird
während unterschiedlicher Zeiten bei kontrollierten Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen, abhängig
von der Art des Endproduktes, getrocknet. Aufgrund dieser Verarbeitung unterscheiden sich die erhaltenen
Würste von anderen Wurstsorten, wie z. B. von Frisch-, Raucher-, Pökel-, Koch-Wurst und den sog. Würsten der
neueren Richtung.
jo Ein normalerweise für die Fermentation von Fleisch
unter Bildung halbtrockener Wurst verwendetes Starter-Bakterium ist Pediococcus cerevisiae, da es schnell
große Mengen an hauptsächlich Milchsäure zur Erniedrigung des pH-Werts bildet, die der erhaltenen
Wurst den charakteristischen scharfen Geschmack bzw. Geschmack verleiht. Dieses Bakierium ist normalerweise
sowohl in gefrorenem Zustand als Konzentrat als auch in lyophilisiertem Zustand erhältlich. Beispielsweise
kann das in der US-PS 35 61977 beschriebene Bakterium verwendet werden.
Species von Micrococcus werden ebenfalls zur Herstellung von Würsten verwendet. In der DE-PS
16 92 174 wird insbesondere ein nichtidentifizierter Stamm von Micrococcus beschrieben, der mit Milchsäure
bildenden Bakterien, mit wesentlichen Mengen an Gluconsgure-o-lacton (GDL) vermischt ist, damit der
pH-Wert schnell erniedrigt wird, und der weiterhin mit Polyphosphaten, Ascorbinsäure und ihren Natriumsalzen
als pH-Regulatoren vermischt ist. GDL besitzt
■so einen chemischen, sauren Geschmack und ist aus diesem
Grund unerwünscht. Möglicherweise ist der Micrococcus der Stamm M-53, der jetzt degeneriert wurde, wie es
in Food Technology, Bnnd 18, Nr. 12, Seiten 25 bis 31 (1964), beschrieben wird. Es besteht ein konstanter
Bedarf nach neuen Micrococcus-Stämmen, die eine hohe Aktivität bei der Bildung von Milchsäure besitzen.
Die Publikation in Food Technology zeigt an, daß die meisten Micrococci, die isoliert wurden, für die
Herstellung von Wurst nicht zufriedenstellend sind. Die Entdeckung eines zufriedenstellenden Micrococcus ist
eine Sache mit beachtlicher Chance, was ebenfalls aus dieser Publikation hervorgeht. Es wird angegeben, daß
Micrococcus mit Natriumnitrit vermischt wird, das die rote Wurstfarbe während der Fermentation, wie oben
beschrieben, ergibt. In der Literatlirstelle Microbiology, Band 26, Nr. 4, Seiten 489 bis 496 (1973), und in der
US-PS 13 80 068 wird die Wichtigkeit natürlich vorkommender Micrococci im Fleisch bei der Farbent-
wicklung beschrieben. In der US-PS 40 13 797 wird
ebenfalls die Wichtigkeit der Verwendung eines Bakteriums beschrieben, das einen hohen Gehalt an
Säure bildet und Nitrat reduziert und das als Micrococcus sp. NRRL-B-8048 charakterisiert wurde.
In der US-PS 31 93 391 wird die Verwendung verschiedener geschmacks- bzw. aromabildender Bakterien
aus den Familien Lactobacteriaceae und Micrococcaceae für die Herstellung von getrocknetem bzw..
gepökeltem Fleisch und Fleischprodukten beschrieben. Dies ist ein verwandtes Fermentationsverfahren für die
Entwicklung von Aroma bei großen Fleischteilen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bakterienkonzentrat der eingangs genannten Art zu
schaffen, das dem damit fermentierten Fleisch einen sehr guten Geschmack und eine angenehme Fa/be
verleihen soll.
Diese Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das erfindungsgemäße
Bakterienkonzentrat als Micrococcus Micrococcus varians (NRRL-B-Il 060 enthält.
Die Patentansprüche 2 und 3 nennen Ausgestaltungen der Erfindung.
Mittels des erfindungsgemäßen Bakterienkonzentrats gelingt es, Wurst und andere fermentierte Fleischprodukte
mit angenehmer roter Farbe und sehr gutem Geschmack herzustellen.
Micrococcus varians ist ein sehr schlechter Erzeuger
von Milchsäure und kann allein keine annehmbare Wurst ergeben. Das erfindungsgemäße Bakterienkonzentrat
entwickelt die starke, leuchtendrote Farbe, die mit Wurst und anderen fermentierten Fleischprodukten
in Anwesenheit genießbarer Nitrate und/oder genießbarer Nitrite assoziiert ist. Es können Gemische aus
Nitrit und Nitrat verwendet werden. Bei dem Fermentationsverfahren werden keine säurebildenden Chemikalien,
wie Glüconsäure-o-lacion, verwendet.
Unter »rote Farbe« bzw. »Rotfärbung« wird die Farbe verstanden, die handelsüblichen, fermentierten
Würsten und verarbeitetem Fleisch eigen ist und die sich leicht von der grauen Farbe von nichtbehandeltem,
gealtertem Fleisch unterscheidet. Auch eßbare Nitrite entwickeln beim Vermischen mit Fleisch zunächst eine
Graufärbung, die allmählich in einen roten Farbton übergeht.
Der spezifische Stamm von Micrococcus varians, der bei der Erfindung verwendet wird, ist der Neotyp-Stamm,
wie er in Bergey's Manual of Determinative Bacteriology (8. Ed., 1974). Seiten 481 bis 482,
beschrieben wild. Er wurde in den USDA Regional Laboratory in Peoria, Illinois, als NRRL-B-Il 060
hinterlegt. In keiner Literaturstelle findet sich der Vorschlag, Micrococcus varians für irgendwelche
Zwecke, die mit der Fleischfermentation im Zusammenhang stehen, zu verwenden. Es war überraschend und
hat nicht nahegelegen, daß er zur Entwicklung eines überlegenen Geschmacks bzw. Aromas in fermentierten
Fleischprodukten verwendet werden kann.
Micrococcus varians ist ein relativ schlechter Säureerzeuger. Er kann eine Änderung der roten Farbe
im Fleisch mit genießbarem Nitrit und/oder genießbarem Nitrat erzeugen. Bei der Bildung von Stickoxyd
aus Nitrit, das mit Komponenten des Fleisches unter Bildung der roten Farbe reagiert, ist Säure erforderlich,
und somit wird Micrococcus varians mit ausgewählten, fleischfermentierenden, Milchsäure liefernden Bakterien
für die Farbänderung verwendet. Die Verwendung zugesetzter Säuren (wie GDL) wiiu vermieden.
Eine Schwierigkeit, die bei den früher verwendeten, nitratreduzierenden Bakterien auftrat, ist die, daß die
Nitratreduktaseenzyme pH-empfindlich sind. Säureliefernde Chemikalien, wie GDL, können aus diesem
Grund nicht verwendet werden. Abhängig von der besonderen Species von Bakterien, wird die Nitrafeduktionsaktivität
beendigt, wenn ein besonderer Säuregehalt erreicht ist Bei NRRL-B-8048= DSM 1057, der
in der US-PS 40 13 797 beschrieben wird, beträgt dieser
ίο pH-Wert etwa 5,6. Jedoch kann NRRL-B-804S Nitrat
schnell genug reduzieren, so daß die Reduktion innerhalb der Zeit beendigt ist, in der der pH-Wert
höher als 5,6 in der Wurst ist. Die meisten anderen Micrococci sind bei der Reduktion von Nitrat
wesentlich langsamer als NRRL-B-8048, und wenn die Reduktion bei etwa pH 5,6 beendigt wird, ist das Nitrat
nur unvollständig reduziert Überraschenderweise wurde gefunden, daß die nitratreduzierende Funktion von
Micrococcus varians NRRL-B-Il 060 nicht inhibiert wird, bis ein pH-Wert von etwa 5,2 erreicht ist, und er ist
somit für die erfindungsgemäßen Konzentrate ideal geeignet.
Das erfindungsgemäße Konzentrat eignet sich zur Herstellung behandelter Fleischprodukte (Frankfurter
Würstchen, Bologna-Wurst, Frühstücksfleisch u. ä.), wo eine beschränkte Fermentierung im Verlauf von
4 Stunden oder weniger zusätzlich zur Fermentation von Fleisch zur Wurstherstellung erfolgt. Die Zusammensetzungen
können in Gehalten von 10b bis 108
jo Bakterien/g Fleisch verwendet werden. Bei behandelten Fleischprodukten werden geringe, jedoch unwesentliche
Mengen an Säure durch die Fermentation der im Fleisch vorhandenen Zucker gebildet. Der Ausdruck
»Fermentation« umfaßt die Wirkung der erfindungsge-
J5 mäßen Zusammensetzungen auf Zucker oder andere organische Bestandteile des Fleischs zusammen mit der
chemischen Änderung mit genießbarem Nitrat und/oder Nitrit, was durch die rote Farbe im Verlauf
kurzer Zeiten erkennbar ist, unabhängig davon, ob
in wesentliche Säuremengen im Fleisch gebildet werden.
Der »graue Ring«, der bei vollständig getrockneten Würsten ein Farbfehler ist, kann mit dem erfindungsgemäßen
Konzentrat ebenfalls vermieden werden. Dieser Nachteil ist durch einen grauen Ring um die Hülle
4j erkennbar. Der Nachteil wird vermutlich durch die
Akkumulation von Wasserstoffperoxid verursacht, und die Bakterienzusammensetzungen, die Micrococcus
varians enthalten, können ein Catalaseenzym bilden, das Wasserstoffperoxid zerstört.
w Micrococcus varians kann ebenfalls durch Erzeugung
von Nitriten aus genießbaren Nitraten helfen, das Wachstum von Botulismustoxinbaterien zu verhindern.
Geringere Mengen an genießbaren Nitriten können aufgrund ihrer antimikrobiellen Anfangswirkung bei der
erfindungsgemäßen Verwendung eingesetzt werden. Micrococcus varians wirkt so, daß es in Anwesenheit
geringer Nitratmengen, selbst in Abwesenheit von Nitrit, eine rote Farbe ergibt, und Mengen unter etwa
200 ppm Nitrat liefern dieses Ergebnis. Normalerweise
M) werden etwa 50 bis 90 ppm Nitrit notwendig, d. h. als
Minimum, zu Beginn angesehen, um ein Wachstum von Botulismusbakterien zu verhindern.
Im erfindungsgemäßen Konzentrat werden Milchsäure liefernde Bakterien, wie Pediococcus cerevisiae oder
Streptococcus lactis, zusammen mit Micrococcus varians verwendet. Es wurde gefunden, daß der
Geschmack bzw. das Aroma von trockenen und semi-trockenen Würsten besonders bei Verwendung
von Pediococcus cerevisiae als Milchsäure lieferndes Bakterium verbessert wird. Pediococcus cerevisiae
NRRL-B-5627 ist unter der DSM-Nr. 1056 erhältlich und ist besonders bevorzugt, daß er die Entwicklung
unerwünschter Fäulnis- oder Verderbnisbakterien, wie Staphylococcus aureus, inhibiert und außerdem schnell
Milchsäure bildet
Bei der Herstellung von Wurst mit dem erfindungsgemäßen
Bakterienkonzentrat werden die üblichen Schritte durchgeführt Die geeignete ausgewählte
einzige Fleischsorte oder unterschiedliche Fleischsorten werden zerhackt und entweder getrennt oder zusammen
vermischt Anschließend werden die Pökelmittel einschließlich genießbarer Nitrate oder genießbarer
Nitrite oder ihrer Gemische, Salz, Dextrose (oder andere geeignete Kohlenhydrate) und Gewürze zugegeben
und eingemischt Die Auswahl und die relativen Mengen entsprechen den Standardvorfahren bzw.
-praktiken. Das Bakterienkonzentrat wird während des Mischens der anderen Komponenten der Wurst
zugegeben.
Bei der Herstellung von Wurst wird ein erfindungsgemäßes Konzentrat von Micrococcus varians und den
Milchsäure liefernden. Fleisch fermentierenden Bakterien in einer Menge zwischen 0,0001 und 10% (0,000001
bis 0,1 Teile/Teil Fleisch), bezogen auf das G -wicht des Fleisches, die normalerweise etwa 108 bis 10'5 Zellen/ml
enthält, zu dem Fleischgemisch, sobald dieses zerkleinert ist, zugegeben. Zweckmäßig wird das Konzentrat in
einer Menge von 10b bis 108 Bakterien/g Fleisch
verwendet. Die so hergestellte Wurst wird in Häute gestopft und zweckmäßig bei einer Temperatur von 5
bis 52°C während einer Zeit von etwa 6 Stunden oder länger, abhängig von der Konzentration der verwendeten
Kultur, fermentiert. Am besten liegt das Verhältnis von Micrococcus varians zu Milchsäurebakterien,
ermittelt durch Bakterienzählung, zwischen 1 :1 und 1 :8.
Bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen wurden die Mikroorganismen Pediococcus cerevisiae
NRRL-B-5627 unter der DSM-Nr. 1056 und Micrococcus sp. NRRL-B-8048 unter der DSM-Nr. 1057
hinterlegt.
Konzentrate
Kulturkonzentrate von Micrococcus varians werden wie folgt hergestellt.
(1) Ein Kulturmedium, das 3 Gew.-% Dextrose, 2 Gew.-% Hefeextrakt und 0,5 Gew.-% des am
Anmeldetag unter dem Namen N-Z Amine Type B bekannten Präparats enthält, wird in einer 141
Fermentationsvorrichtung hergestellt. Das Medium wird auf 121,TC erhitzt und bei dieser
Temperatur 15 min gehalten. Das Medium wird auf 32,2°C abgekühlt und dann mit 0,75 Vol.-% einer 18
bis 20 Stunden Slammbrühe von Micrococcus varians-Kultur, die bei 32,2°C inkubiert worden i«,
inokuliert.
(2) Die Kultur wird 18 h bei 32,2°C inkubiert, und das Medium wird mit wasserfreiem Ammoniakgas auf
einen pH-Wert von 6,8 bis 7,0 neutralisiert. Das Fermentationsgemisch wird heftig belüftet, so daß
man schließlich eine Bakterienzellenzählung von etwa 2 χ IC erhält.
(3) Die Bakterien werden am günstigsten nicht aus dem Kulturmedium abgetrennt. Die Bakterien
können durch Zentrifugieren, um
Ultrafiltration u. ä. abgetrennt werden. Die Bakterien
werden mit sterilem, nicht verbrauchtem Wachstumsmedium vermischt, so daß sie ihre
Lebensfähigkeit beim Lagern beibehalten. 10 Gew.-% steriles Glycerin werden zu dem wiedersuspendierten
Bakterienkonzentrat als Gefrierstabilisator zugegeben.
(4) Das Konzentrat wird schnell gefroren und bei -310C gelagert.
Kulturkonzentrate aus Pediococcus cerevisiae werden auf gleiche Weise mit konstanter Neutralisation und
üblicherweise Konzentration durch Entfernung eines Teils des Wachstumsmediurns hergestellt. Andere
Milchsäure liefernde Bakterienkonzentrate können auf gleiche Weise hergestellt werden, wie es dem Fachmann
geläufig ist.
Die gefrorenen Konzentrate enthalten am besten einen Gefrierstabi/isator, wie Glycerin und andere
Verbindungen, wie es dem Fachmann geläufig ist. Das beim Wachstum Medium, das mit den Bakterien
versehen ist, wird mit nichtverbrauchtem Nährmedium für die Lagerungsstabilität ergänzt. Das Gefrieren
erfolgt im allgemeinen bei unter —20°C und die
Gefriertemperatur kann bis auf — 196CC erniedrigt
werden. Die gefrorenen Konzentrate werden zweckmäßig in Dosiseinheiten zwischen 50 und 500 g für die
Wursthersteller abgepackt.
J" ■ Würste
Das Pökeln und Fermentieren des zur Wurstherstellung verwendeten Fleichgemisches erfolgen in an sich
bekannter Weise. Wenn das Fleischgemisch vorgepö-
j5 kelt wird, kann das Pökeln nach bekannten Verfahren
erfolgen, und dabei wird die Zubereitung bei einer Temperatur von 2,2 bis 3,3°C während einer kurzen Zeit
(4 h oder weniger) gehalten, damit ein Teil der genießbaren Nitrate bakteriell zu Nitrit reduziert wird.
das bei sauren Bedingungen zusammen mit irgendwelchen zugegebenen Nitriten Stickstoffoxid bildet, das das
Pökeln beeinflußt und die helle Rotfärbung der Wurst ergibt.
Die gepökelte und mit den Bakterien vermischte Fleischzubereitung wird dann in eine Hülle gestopft, die
für die jeweilige trockene oder halbtrockene Wurst üblich ist. Die Fertigwurst in der Hülle kann
gegebenenfalls noch geräuchert werden, abhängig von der besonderen Art und den üblichen Verfahren.
Wenn das spezifische Produkt zu einer »trockenen« Wurst verarbeitet werden soll, werden die Würste in
Trockenräume gehängt, wobei die Fermentation im Wurstinneren erfolgt. In den USA wird z. B. eine
Vorfermentation bei 37 bis 4O0C durchgeführt. Die
Räume werden dann bei einer Temperatur von 10 bis 26,6°C und einer hohen relativen Anfangsfeuchtigkeit
über 80% und anschließend bei einer relativen Feuchtigkeit von 65 bis 80% gehalten, so daß
sichergestellt ist, daß die Wurst von innen nach außen
bo trocknet.
Wenn das gewünschte Produkt eine semi-trockene Wurst ist, werden die Würste in eine Räucherkammer
cder andere geeignete Kammern oder Räume gebracht und mit oder ohne Zwischen-Temper-Zeit auf 26,6 bis
e>5 52°C Innentemperatur bei hohen Feuchtigkeiten, d.h.
75 bis 95% relative Feuchtigkeit, erwärmt.
Die Fermentationszeit für trockene Würste kann von 2 bis 10 Tagen rnii einer Troeknungszeii bis zu 4
Monaten betragen, so daß die gewünschte Wasseraktivität in der Wurst erhalten wird. Die semi-trockene
Wurst kann während 6 bis 36 h, abhängig von der verwendeten Temperatur und dem gewünschten EndpH-Wert,
fermentiert werden. Die semi-trockene Wurst wird nach der Fermentation normalerweise in einer
Räucherkammer oder in einem geeigneten anderen Raum auf eine Innentemperatur erhitzt, wodurch
Trichinen zerstört werden, die im Schwein vorhanden sein können, und zur Denaturierung der Fleischproteine.
Während der gesamten Fermentationszeit, einem Teil davon oder überhaupt nicht oder auf die Fermentation
folgend kann Rauch bei trockenen oder semi-trockenen Würsten angewendet werden, abhängig von der Art der
speziellen, zu erzeugenden Wurst.
Micrococcus varians ergibt ein angenehmes Aroma bzw. einen angenehmen Geschmack auf kontrollierter
Basis; dadurch erhält man einzigartige Geschmackseigenschaften der Würste, insbesondere bei trockenen
Würsten, zusammen mit den Milchsäure liefernden Bakterien. Der End-pH-Wert der Wurst liegt zwischen
etwa 4,8 und 5,4. Dieser pH-Wert kann beachtlich variieren, abhängig von der Art des gebildeten
Produktes und den Geschmackserfordernissen der Gebiete, in denen die Wurst verbraucht wird. Der
pH-Wert der Wurst kann unter Verwendung ausgewählter Bakteriengemische in verschiedenen Verhältnissen
kontrolliert werden.
Das folgende Beispiel 1 erläutert zusammen mit dem Vergleichsbeispiel 2 die Erfindung.
Micrococcus varians NRRL-B-11060 wird mit Pediococcus
cerevisiae DSM 1056 in einem Verhältnis von 25 zu 75 Teilen, bestimmt durch Zellzählung, vermischt.
Das Konzentrat wird dem Fleischgemisch beigemischt. Das Fleischgemisch wird in bekannte, faserförmige
Häute unter Verwendung eines Stopfgerätes eingestopft. Das Äußere der Haut wird mit einer 2%igen
Kaliumsorbatlösung als antimycotisches Mittel gewaschen. Die Fleischfermentation erfolgt zu Beginn bei
26.70C und dann bei 15,6GC. Die Fleischzubereitung ist
wie folgt:
Schweineendstücke | 15,9 kg |
Rinderhack | 6,8 kg |
Salz(3'/3<>/o) | 757 g |
Natriumnitrit(150 ppm) | 3,5 g |
Dextrose | 175 g |
Isoascorbinsäure | 12,4 g |
Genueser Salami-Gewürz | 113g |
Die Fermentationsergebnisse
aufgeführt
aufgeführt
sind in Tabelle I
Zeit | pH2) |
22 h | 5,55 |
41h | 5,16 |
Erniedrigen der Temperatur auf 15,6°C, | |
75%ige rel. Feuchtigkeit | |
3,7 Tage | 5,00 |
7,7 Tage | 5,00 |
Zeit
pH-)
19,0 Tage3) 5,00
32,0 Tage4) 5,00
') 3,5 ml von 0,5 x 109 Zellen/ml Micrococcus varians und
4,5 ml von 20 x 109 Zellen/ml Pediococcus cerevisiae.
2) Der pH-Wert wird bestimmt, indem man etwa 30 g Fleisch
aus der Haut entfernt und 60 ml destilliertes Wasser unter Mischen zugibt. Der pH-Wert wird elektrometrisch gemessen.
Wasser - 41.58 %: Fett 27,98 %.
Wasser - 41.58 %: Fett 27,98 %.
4) Wasser 33,23 %; Fett 25,33 %.
Das Produkt zeigt bei der Prüfung durch 15 Personen
eine Bewertung auf der Geschmacksversuchs-Hedonskala von 7,17 (Bewertung zwischen 1 und 9). Dies wird
als sehr gute Bewertung angesehen. Die Farbe der Wurst ist rot, und sie besitzt die geeignete Festigkeit.
Der Natriumnitritgehalt ist der normalerweise verwendete und er scheint nur eine geringe bakteriostatische
Wirkung auf die Fermentation durch Micrococcus varians zu besitzen.
Beispiel 2
(Vergleich)
(Vergleich)
55 ml Kultur, die 0,6 χ ΙΟ9 Zellen von Micrococcus
varians NRRL-B-11060/ml enthält, werden gut mit dem
Fleischgemisch von Beispiel 1 vermischt und unter Verwendung des Verfahrens von Beispiel 1 in eine Haut
gestopft.
Die Wurst wird in einen auf 21 ° C und 93%ige relative
Feuchtigkeit eingestellten Inkubator während 48 h gehängt. Die relative Feuchtigkeit wird während
weiterer 48 h auf 90% erniedrigt. Dann wird die Temperatur auf 170C gesenkt und die relative
Feuchtigkeit wird auf 86% verringert. Diese Bedingungen werden 48 h aufrechterhalten, und dann wird die
relative Feuchtigkeit auf 72% für die restliche Trockenzeit erniedrigt Diese Fermentationsbedingungen
sind noch günstiger als die von Beispiel 1.
Gegen Ende von 28 Tagen werden der Geschmack, die Farbe und das Aroma der Wurst bewertet. Das
Produkt ist unannehmbar, es hat kein Aroma, zeigt eine schlechte Farbe (grau) und hat keinen Wohlgeschmack.
In Tabelle II sind die sehr schlechten Säurebildungseigenschaften von Micrococcus varians als Funktion der
Zeit aufgeführt
Vergleich
Micrococcus
varians
ATCC 15306
varians
ATCC 15306
pH Tag 1
pH Tag 4
pH Tag 5
pH Tag 6
pH Tag 7
pH Tag 8
pH Tag 4
pH Tag 5
pH Tag 6
pH Tag 7
pH Tag 8
5,60
5,60
5,60
5,60
5,60
5,60
5,60
5,60
5,60
5,60
5,60
5,60
5,60
5,60
5,60
5,55
5,50
5,60
5,60
5,60
5,55
5,50
Es ist eindeutig, daß Micrococcus varians ein sehr schlechter Säurebildner ist und selbst keine gute Wurst
ergibt
Claims (3)
1. Bakterienkonzentra:. enthaltend
(a) einen Micrococcus und
(b) zwischen 0,01 und 100 Teile,
ermittelt durch Bakterienzählung, eines Milchsäure erzeugenden, Fleisch fermentierenden Bakteriums,
das den pH-Wert unter etwa 5,4 bis über etwa 4,8 erniedrigt, pro Teil Micrococcus, wobei das Konzentrat
mindestens etwa 1 χ 109 Bakterienzellen/ml
enthalt und auf unter -2O0C gefroren ist, dadurch
gekennzeichnet, daß es als Micrococcus Micrococcus varians NRRL-B-11 060 enthält
2. Bakterienkonzentrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Milchsäure erzeugende.
Fleisch fermentierende Bakterium, das den pH-Wert unter etwa 5,4 bis über etwa 4,8 erniedrigt,
Pediococcus cerevisiae DSM 1056 ist.
3. Verwendung des Bakterienkonzentrats nach Anspruch 1 oder 2 zur Herstellung trockener und
semitrockener Wurst und anderer fermentierter Fleischprodukte.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/830,917 US4147807A (en) | 1977-09-06 | 1977-09-06 | Process for the treatment of meat with compositions including Micrococcus varians and a lactic acid producing bacteria |
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---|---|
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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