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Die Erfindung betrifft Paraffinkomplexe mit verbesserten,
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thermischen Eigenschaften.
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Seit Jahrhunderten sind Paraffine bekannt und werden wegen ihrer thermischen
Eigenschaften verwendet. Anfänglich wurden sie aus bestimmten Schiefern extrahiert,
und es wurde damit begonnen, ihren relativ niedrigen Schmelzpunkt und ihre lange
Verfestigungsstufe auszunutzen, entweder zur Aufrechterhaltung einer konstanten
Temperatur oder zur Übertragung von Wärme unter Aufrechterhaltung solcher Temperaturen.
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Die Verwendung in Bädern mit konstanter Temperatur (ölbädern), bei
Kerzen, bei Schutzschichten auf der Oberfläche von Konserven, für Heizmäntel sind
Beispiele für solche verschiedene und alte Anwendungsarten.
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Im allgemeinen wird mit Paraffinen die chemische Klasse von gesättigten
Kohlenwasserstoffen bezeichnet; solche Paraffine mit niedrigem Schmelzpunkt und
sogar niedrigem Siedepunkt sind als Brennstoffe wohl bekannt (Methan, Propan und
insbesondere Butan), wenn man zu höheren Molekulargewichten übergeht, gelangt man
zunächst zu bei gewöhnlicher Temperatur flüssigen Paraffinen (den sog. Ölen), anschließend
zu bei gewöhnlicher Temperatur festen Paraffinen, dem sog. Paraffin.
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Beispielsweise schmilzt n-Docosan (C22H46) bei 44,40C bei atmosphärischem
Druck und n-Tetracosan (C24H50) bei 50,90C.
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Unter Auswahl bestimmter Paraffine verfügt man daher über ein ziemlich
breites Spektrum an Schmelztemperaturen.
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Darüberhinaus weisen Gemische von Paraffinen häufig relativ stabile
Schmelz stufen und damit Verfestigungsstufen auf, so daß man das für jede gewünschte
Temperatur geeignete Gemisch für einen interessierenden Bereich für zahlreiche Anwendungen
finden kann.
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Es ist bekannt, daß sich die Temperatur beim Abkühlenlassen eines
geschmolzenen Produkts während der gesamten Dauer der Verfestigung stabilisiert,
falls das Produkt rein ist, wobei diese Temperatur variieren kann, falls es sich
um Gemische handelt.
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Tatsächlich ist diese Stufe lang und konstant für ein reines Paraffin,
und im allgemeinen ist sie für ein Gemisch nur wenig geneigt, nämlich weniger als
5 0C und häufiger weniger als 3 0C zwischen dem Beginn und dem Ende der Verfestigung
für Gemische von Paraffinen mit Molekulargewichten in der gleichen Größenordnung.
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Die Länge der Zeit dieser Temperaturstufe ist der großen latenten
Schmelzwärme zuzuschreiben, was, verbunden mit einem relativ wenig hohen Wärmeübertragungskoeffizienten,
Anwendung in Kerzen findet.
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Für die beiden zuvor genannten Beispiele beträgt die latente Schmelzwärme
des n-Docosans 157,43 J/g (37,6 cal/g) und diejenige des n-Tetracosans 162,04 J/g
(38,7 cal/g).
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Im folgenden werden im allgemeinen nur Paraffine oder Gemische von
Paraffinen in Betracht gezogen, welche bei gewöhnlichen Temperaturen fest sind,
d.h mit einem Schmelzpunkt oberhalb von ungefähr 250C..
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Obwohl jedoch Paraffine einen guten Wärmevorrat als Folge der Wärmemenge,
welche sie bei der Verfestigung abgeben, aufweisen, ist ihr Wärmeübertragungskoeffizient,
wie dies bereits zuvor angegeben wurde, relativ wenig hoch, wobei dies im allgemeinen
einen Vorteil darstellt.
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Bei zahlreichen Anwendungen spielt der Begriff der Überführungszeit
eine Rolle, wobei einerseits der Fall unterschieden wird, bei welchem nur die Wärmeübertragung
aus einer äußeren Quelle und die Temperaturstufe ausgenutzt werden (z.B. Bad mit
konstanter Temperatur) und andererseits der Fall unterschieden wird, bei welchem
man das Paraffin sich verfestigen läßt, wobei seine Verfestigungswärme bzw. negative
Schmelzwärme ohne gleichzeitiger Mitwirkung einer äußeren Wärmequelle freigesetzt
wird.
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Im letzteren Fall muß, da die Zeit eine Rolle spielt und je nach dem,
ob man eine langsame oder rasche Freisetzung der Wärme wünscht, eine mehr oder minder
geringe Leitfähigkeit gegeben sein. So hat man beispielsweise auf dem Gebiet der
Heizmäntel bzw. Wärmemäntel, die zum Halten eines Körpers auf bestimmten Temperaturen
bestimmt sind, vorgeschlagen, in die Paraffingemische bestimmte vulkanische Schlämme
einzugeben, welche den Wärmeübertragungskoeffizienten erhöhen.
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Jedoch weist die Anwendung solcher natürlicher Produkte drei Hauptnachteile
auf: Hohe Preise als Folge von Problemen bei der Versorgung, Änderungen in ihren
Eigenschaften, welche mit der erwünschten und häufig bei zahlreichen praktischen
Anwendungen unerläßlichen Konstanz unvereinbar sind, sowie ein Zurückhalten von
Wasser, das nur oberhalb von 1000C entfernt werden kann, wobei dies Hauptnachteile
sowohl für die Produkte selbst wie auch für die Stabilität von Paraffinen und ihren
Gemischen darstellt.
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Zur Behebung dieser Nachteile werden gemäß der Erfindung Paraffine
mit verbessertem Wärmevorrat und besser gesteuertem Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten
durch Bereitstellung von Produkten für eine häufige Verwendung mit sehr stabilen
Eigenschaften, die darüberhinaus wasserfest sind, wobei dies verschiedene technische
und
wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt, vorgeschlagen.
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Weiterhin ermöglicht die Auswahl einer sorgfältigen Zusammensetzung,
welche einen auf diese Weise erhöhten Wärmevorrat aufweist, die Sicherstellung einer
großen Konstanz der Eigenschaften und mäßige Preise. Darüberhinaus kann man durch
Variieren bestimmter Gehalte den Wärmeübertragungskoeffizienten und damit die Länge
der Zeit der Verfestigungsstufe regeln.
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Wenn man unter solchen Bedingungen mit einer äußeren Wärmequelle arbeitet,
behalten die auf diese Weise verbesserten Paraffine eine Temperatur mit sehr zufriedenstellender
Konstanz bei, wobei die erforderliche Wärme für das gewünschte Aufheizen durch Überführung
zugeführt wird und diese Überführung je nach den Erfordernissen geregelt werden
kann, während andererseits beim Ausnutzen des Wärmevorrats von Paraffinen ohne äußere
Quelle der Wärmefluß pro Zeiteinheit und infolgedessen die Dauer der Temperaturstufe
durch die Auswahl einer geeigneten Wärmleitfähigkeit geregelt werden können. Im
folgenden ist zur Vereinfachung nur der Fall der Ausnutzung ohne äußere Wärmequelle
im Moment der Verwendung der Paraffine näher erläutert.
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Weiterhin ist darauf hinzuweisen, daß die Temperaturstufe bei der
Verfestigung hinsichtlich der Dauer mit der latenten Wärme zunimmt und abnimmt,
wenn der Wärmeübertragungskoeffizient zunimmt.
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Weiterhin ist es selbstverständlich, daß der Einbau von dritten, chemisch
inerten und bei den betrachteten Temperaturen festen Körpern in die Paraffine den
Wärmevorrat des ganzen beeinflußt, jedoch nicht denjenigen der in dem Gemisch enthaltenen
Paraffine verändert. Es ist daher zutreffend, den Wärmevorrat pro Einheitsmasse
oder Einheitsvolumen des Gesamtgemisches und den Wärmevorrat
pro
Einheitsmasse oder Einheitsvolumen der Bestandteile und insbesondere der Paraffine
für sich isoliert betrachtet zu unterscheiden.
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Im folgenden wird noch näher erläutert, daß es die Erfindung in sehr
vorteilhafter Weise ermöglicht, diesen Wärmevorrat von Gemischen zu erhöhen, verglichen
mit Gemischen des Standes der Technik.
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Zur Vereinfachung und entsprechend der üblichen Praxis wird nur der
Wärmevorrat betrachtet, welcher der Temperaturstufe entspricht, d.h. die Wärme,
welche zwischen dem Beginn und dem Ende der Verfestigung abgegeben wird.
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Auf diese Weise kann, selbst wenn es sich um ein Gemisch von Paraffinen
mit einer leicht geneigten Stufe zwischen zwei sehr zueinander benachbarten Extremtemperaturen
handelt, die den inerten Materialien entsprechende Abkühlung praktisch im Vergleich
zu dem Wärmevorrat der Paraffine vernachlässigt werden, wie dies auch durch die
Erfahrung bestätigt wird, s. die folgende Tabelle.
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Der Gesamtwärmevorrat entspricht daher in der Praxis demjenigen der
Paraffine und ist im wesentlichen dem Gehalt des Gemisches an Paraffinen und der
latenten Wärme dieser Paraffine proportional.
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Im folgenden wird zur Vereinfachung und entsprechend der üblichen
Praxis daher der Volumengesamtwärmevorrat (RCVT) als die während der Verfestigung
von Paraffinen pro Einheitsvolumen des Gesamtgemisches freigesetzte Wärmemenge bezeichnet,
in Kj/m3 (kcal/m3).
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Wenn C die latente Schmelzwärme eines Paraffins pro Masseneinheit,
0 t seine spezifische Masse und VO der Volumengehalt des Gesamtgemisches an diesem
Paraffin sind, entspricht der Volumenwärmevorrat C0O0V0
Wenn das
Gemisch mehrere Paraffine enthält, kann daher der Volumengesamtwärmevorrat als im
wesentlichen gleich der Summe der entsprechenden Volumenwärmevorräte jedes an der
Zusammensetzung beteiligten Paraffins angesehen werden.
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Tatsächlich wird diese Summe, wie das Experiment zeigte, nur wenig
verschieden von derjenigen des Gemisches von Paraffinen und inerten Produkten gefunden.
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Die Erfindung betrifft Paraffine mit verbesserten Wärmeeigenschaften
durch Einbau von Metallen und insbesondere von Metallen der zweiten und dritten
Spalte des Periodensystems, ihrer Oxide oder ihrer Silikate in fein zerteiltem Zustand,
wobei sehr gute Wärmeeigenschaften mit Masseanteilen von 45 bis 75% Paraffinen in
dem Gesamtgemisch, d.h. mit Gehalten von 25 bis 55% an Metallen oder ihren Verbindungen
erreicht wurden.
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Die besten Ergebnisse wurde mit Masseanteilen an Metallen und Metallverbindungen
zwischen 30 und 50% und insbesondere mit den Leichtmetallen und ihren Verbindungen
aus diesen Gruppen des Periodensystems erreicht.
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Falls man diese Gemische von Paraffinen zur Bildung von Heizumhüllungen
für eine therapeutische Verwendung anwenden will, ist die Wärmleitfähigkeit des
Gemisches der wesentliche Parameter, welcher in entscheidender Weise den Wärmefluß
und als Folge davon den therapeutischen Effekt beeinflußt.
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Die zuvor definierten, erfindungsgemäßen Paraffinkomplexe besitzen
als besonderes Merkmal einen stark erhöhten Wärmevorrat und eine Wärmeleitfähigkeit,
welche in einem breiten Spektrum ausgewählt werden kann.
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Die Erfindung betrifft weiterhin therapeutische Anwendungen der zuvor
definierten Paraffinkomplexe und Heizumhüllungen, welche die zuvor beschriebenen
Paraffinkomplexe umfassen, deren Leitfähigkeit und Plastizität jedoch in Abhängigkeit
ihrer therapeutischen Anwendung festgelegt sind.
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Insbesondere sind diese Heizumhüllungen bei 40°C und vorzugsweise
bei 50°C fest und enthalten 45 bis 65 Gew.-% Paraffine und zu 35 bis 55 Gew.-% Füllstoffe,
welche aus Metallen, deren Oxiden und deren Silikaten gebildet werden.
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Die verwendbaren Paraffine können Gemische von n-Docosan und n-Tetracosan
in jeweiligen Anteilen von 55 bis 85% und 15 bis 25% und insbesondere von 80 bis
85% bzw. 15 bis 20% sein.
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Darüberhinaus können die Füllstoffe eine erste Kategorie von Bestandteilen
enthalten, welche die Wärmeleitfähigkeit der Komplexe verbessern, wie Magnesiumoxid,
Aluminium und Aluminiumoxid, wobei die Anteile zwischen 5 und 10 Gew.-% und insbesondere
zwischen 7 und 9 Gew.-t liegen können.
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Weiterhin können sie eine zweite Kategorie von Bestandteilen enthalten,
welche die Plastizität der Komplexe verbessern, wie Kaolin und Magnesiumoxid oder
Talkum, wobei die Anteile zwischen 8 und 15 Gew.-% und insbesondere zwischen 10
und 12 Gew.-% liegen können.
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Die Erfindung wird zum besseren Verständnis der technischen Merkmale
und ihrer Vorteile im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und Beispielen
für Anwendungen näher erläutert.
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Hierbei wird auf die folgende Tabelle Bezug genommen, welche de Zusammensetzung
und den Gesamtvolumenwärmevorrat der als Beispiel hergestellten Mischungen, die
mit 1 bis 14 numeriert sind, wiedergibt.
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In allen diesen Beispielen wurde ein Paraffingemisch aus n-Docosan
und n-Tetracosan in den Volumenanteilen 18/82 verwendet, das eine Stufe bei bestimmten
Temperaturen aufweist; für andere Anwendungen können andere Paraffine in Abhängigkeit
von ihren Schmelzpunkten ausgewählt werden.
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Die inerten Materialien werden in der Wärme in zerteiltem Zustand
zugesetzt, wobei zur homogenen Verteilung der inerten Teilchen in der Paraffinmasse
gerührt wird.
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Bei den Ausführungsbeispielen wurden als Oxide Magnesiumoxid, Aluminiumoxid
und Korund, der praktisch ein Aluminiumoxid ist, verwendet, wobei diese verschiedenen
Oxide wasserfrei und pulverförmig vorlagen.
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Als Metall wurde Pulver von Aluminium 19 oder 22 AFNOR oder Aluminium
in Granalienform verwendet.
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Weiterhin wurde Kaolin in pulverförmigem Zustand eingesetzt, d.h.
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im wesentlichen Aluminiumsilikate, welche einige Metalloxide enthalten.
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Die Gesamtvolumenwärmevorräte, welche mit diesen Beispielen erhalten
wurden, lagen zwischen 95,5 und 119,7 kJ/dm3 (22,8 und 28,6 kcal/dm3), was den erreichten
Fortschritt wiedergibt.
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Darüberhinaus wurde ein Bereich an Wärmeleitfähigkeit von 1,34 bis
2,01 kJ/h/m/OC (0,32 bis 0,48 kcal/h/m/°C) festgestellt, während die handelsüblichen
Produkte bei Werten von 1,88 bis 2,30 (0,45 bis 0,55) lagen.
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Tabelle der Massenanteile in % Beispiele 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
13 14 Paraffine 65,4 65,4 67,0 70,9 67,2 61,6 65,7 47,2 47,2 54,4 53,0 53,0 46,4
44,1 MgO 9,4 9,4 9,7 10,2 9,7 8,2 8,7 6,8 6,8 7,8 3,5 3,5 Al2O3 25,2 23,3 46,0 46,4
Korund 25,2 23,1 30,2 46,0 37,6 44,1 Aluminium 19 AFNOR 37,8 22 AFNOR 18,9 25,6
37,6 Kaolin 5,9 5,9 7,2 11,8 Wärmeleitfähigkeitskoeffizient kJ/h/m/°C 1,34 1,34
1,34 1,47 1,47 1,42 1,55 1,97 1,72 1,97 1,59 1,93 2,01 1,76 kcal/h/m/°C) 0,32 0,32
0,32 0,35 0,35 0,34 0,37 0,47 0,41 0,47 0,38 0,46 0,48 0,42 Gesamtvolumenwärmevorrat
kJ/dm³ 119,7 119,7 116,0 114,3 115,3 111,4 111,4 106,8 106,8 106,8 104,7 99,7 98,8
95,5 (kcal/dm³) 28,6 28,6 27,7 27,3 27,3 26,6 26,6 26,6 25,5 25,5 25,0 23,8 23,6
22,8
Wie sich aus der Tabelle ergibt, werden die bemerkenswertesten
Ergebnisse bei Gehalten von 3 bis 11% Magnesiumoxid und 23 bis 46% Aluminiumoxid
oder 18 bis 38 Aluminium erhalten. Tatsächlich gibt eine Mischung von 2 bis 15%
Magnesiumoxid und 15 bis 50% Aluminium oder Aluminiumoxid mit 45 bis 75% Paraffinen
in der Praxis ein leistungsfähiges und wirtschaftliches Spektrum in technischer
Hinsicht und mit stabilen Eigenschaften.
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Diese Mischungen bzw. Komplexe weisen den beträchtlichen Vorteil bei
ein und demselben Volumen auf, daß sie einen verbesserten Wärmevorrat in Verhältnissen
zeigen, die 40% erreichen können, und zwar bei einem sehr viel breiteren Spektrum
an Leitfähigkeit, wodurch die Anwendungszeit verlängert werden kann.
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Hinsichtlich der therapeutischen Anwendungen werden im folgenden Beispiele
für Wärmeumhüllungen bzw. Heizverbände und ihre Anwendung gezeigt, wobei diese aus
einer ganzen Reihe von klinischen Beobachtungen ausgewählt wurden, um die Merkmale
und die Vorteile von Heizumhüllungen oder Wärmeverbänden, welche Gegenstand der
Erfindung sind, besser zu zeigen.
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Im allgemeinen wurden die Behandlungen mit Hilfe von Komplexen gemäß
den Beispielen 10, 11 und 12 durchgeführt, wobei diese Komplexe eine erhöhte Wärmeleitfähigkeit,
eine gute Plastizität, eine Verfestigungstemperatur in der Nähe von 500C und einen
geeigneten Volumengesamtwärmevorrat besitzen.
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Die erfindungsgemäßen Wärmeverbände wurden in klassischer Weise angewandt,
indem die Masse der Paraffinkomplexe ziemlich langsam geschmolzen wurden und sie
auf eine Kunststoffolie oder Vlies folie in einer Schicht von ungefähr 2 cm Stärke
aufgebracht wurde. Es wurde bis zur Ausbildung einer Haut mit einem leicht matteren
Aussehen als der Masse abkühlen gelassen, dann wurde sie aufgebracht, wobei das
zu behandelnde Teil mit einer Binde aus Vliesstoff oder vorzugsweise einer metallisierten
und
gelackten Polyesterfolie geringer Stärke zur Vermeidung von
Wärmeverlusten umwickelt wurde.
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VierHauptindikationsgebiete wurden bei der Behandlung unter Zuhilfenahme
der erfindungsgemäßen Verbände ausgewählt, nämlich Funktionswiederherstellungen
(Erwärmen und Entspannen von Muskeln zur aktiven Rehabilitation unter Wiedererlangung
der Beweglichkeit von Gelenken, traumatische Folgeerscheinungen, Anwendungen der
vasodilatatorischen Wirkung usw.) bei der Rheumabehandlung (rheumatische Muskelerkrankungen,
Großarthrosen, Polyarthriten usw.), bei der Dermatologie (Dermatosen, Raynaud-Krankheit,
Sklerodermie, usw.) und bei der Gastro-enterologie (Schmerzsyndrome, Kolopathien,
Periviszeritis, usw.) oder als Hilfsmittel bei der Behandlung von Fettsucht und
ihren Syndromen.
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Ganz allgemein sind die Indikationen für erfindungsgemäße Verbände
diejenigen, welche ein ausgezeichnetes, lokales und tiefes Hyperämiant erfordern.
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Unter den hinsichtlich der therapeutischen Aktivität der erfindungsgemäßen
Verbände unternommenen, klinischen Versuchen ist im folgenden eine Auswahl von Beobachtungen
wiedergegeben: Anwendung 1: Funktionswiederherstellung Ein Sturz auf das rechte
Knie bei einem Mann von 45 Jahren bewirkte eine starke Verletzung. Die röntgenographische
Untersuchung zeigte keine Knochenverletzung. Die Diagnose war eine Hydrarthrose,
die zunächst mit Ultraschall und durch Absorption mit Prednison, jedoch ohne große
Besserung behandelt wurde. Der Kranke litt an starken Schmerzen, die zunahmen. Es
gab keine Beschränkungen der Beugungsbewegungen, noch anormale Bewegungen, jedoch
traten Schmerzen beim Gehen im Bereich des Gelenkraumes auf.
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Im Röntgenbild wurde das Auftreten von femoralen Condylen mit verschwommenen
Konturen festgestellt, welche ohne nennenswertes Ergebnis mittels Röntgentherapie
behandelt wurden.
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Dann wurde die Anwendung der Verbände vorgenommen. Nach 5 Anwendungen
nahmen die Schmerzen ab, jedoch war ein Gehen immer noch schmerzhaft. Nach weiteren
10 Anwendungen war die Beugung des Knies normal geworden, die Streckung war vollständig
und das Gehen leicht. Die Behandlung wurde dann als abgeschlossen angesehen.
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Anwendung 2: Rheumabehandlung Bei einer Frau von 55 Jahren trat eine
Schulterblatt-Oberarm-Periarthrose mit nächtlichen Krämpfen, noch verschlimmert
durch Hochhebbewegungen der Arme auf. Eine Röntgenaufnahme zeigte keine Knochenverletzung.
Es wurde eine starke Verminderung der Abziehbewegungen und insbesondere des Zurückziehens,
wobei dies sehr schmerzhaft ist, sowie ein intensiver Schmerz ebenfalls im Bereich
des Oberarmkopfes festgestellt.
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Eine Behandlung mit Niederfrequenz ergab kein Ergebnis.
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Dann wurde eine Reihe von 5 Anwendungen der erfindungsgemäßen Verbände
gefolgt von Massage durchgeführt, wobei bereits eine nennenswerte Besserung festgestellt
wurde. Nach weiteren 12 Auftragungen und Massagen war das Zurückziehen nicht mehr
schmerzhaft, und die Kranke wurde als geheilt betrachtet.
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Anwendung 3: Dermatologie Ein Mann von 50 Jahren wies seit 5 Jahren
eine trockene palmoplantare Psoriasis auf, die schmerzhaft war und Risse hinterließ
und während drei Jahren in klassischer Weise ohne nennenswertes Ergebnis behandelt
worden war. Es wurde der Auftrag der Verbände alle 2 Tage durchgeführt, und es wurde
eine signifikante Besserung am Ende von 2 Wochen bei den Händen und nach einem Monat
an den Füßen festgestellt.
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Am Ende von 3 Mcnaten war eine vollständige Heilung erzielt, jedoch
wurden die Verbände noch einen Monat weiter aufgebracht, um jeden Rückfall zu vermeiden
Anwendung 4: Gastroenterologie Ein Mann von 60 Jahren litt an Nachsohmerzen nach
einer durchdringenden Verletzung der Wand des Zentralabdomens, hervorgerufen durch
einen Stier.
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Seit dem Unfall und nach der Operation litt der Patient gelegentlich
an starken Schmerzen mit starkem Erbrechen.
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Der Patient wurde mit einem Wickelverband um den Bauch während 4O
min dreimal pro Woche behandelt, um eine Umkehr der Körpersäfte und eine Hyperämie
des Bauchraumes zu erreichen Die Besserung wurde nach dem zweiten V0band erzielt,
und die Heilung war nach 6 Behandlungen vollstandig Die Behandlungen durch lokale
Verbände bzw. Umschläge ermöglichten die Heilung von Gastriten und gastrointestinalen
Geschwüren.
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Schließlich wurden Verbände bzw. Umschläge als Hilfsmittel bei Abmagerungskuren
angewandt, wobei Umschläge des Rückens, des Beckens und des Schulterblatts von beiden
Seiten mit einer mittleren Dauer von 45 min be Patienten mit normalem Kreislauf
aufgelegt wurden.
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Die erzielten Ergebnisse hinsichtlich des Gewichtsverlusts war zumindest
doppelt so groß wie diejenigen, welche mit Bädern in warmem Wasser während 45 min
erhalten wurden.
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Es ist darauf hinzuweisen, daß die Gegenstand der Erfindung bildenden
Verbände bzw. Umschläge weder schädlich noch thoxisch
bei örtlichen
Anwendungen sind, da sie leicht durch Erhöhung der Temperatur bis zur Zersetzungstemperatur
von Paraffinen, d.h. durch Erhitzen auf Temperaturen von wenigstens 1400C, sterilisiert
werden können, wobei sie jedoch bei klassischen Fällen der Kontraindikation von
Wärmeverbänden bzw. Wärmeumschlägen kontraindiziert sind, d.h. insbesondere bei
Zirkulationsschwierigkeiten, bei Thrombophlebitis und bei schweren Sensibilitäts
störungen.
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Selbstverständlich können die Komplexe in vorabgepackter Form oder
in Verbindung mit einem oder mehreren aktiven Inhaltsstoffen oder Trägern oder Verdünnungsmitteln,
welche bei Anwendungen auf der Haut geeignet sind, zusammen verwendet werden.