DE2807517C3 - Fahr- und Schreitwerk für Fahrzeuge, insbesondere fahrbare Krane, Bagger u.dgl - Google Patents

Description

Die Anmeldung bezieht sich auf ein Fahr- und Schreitwerk für Fahrzeuge, insbesondere fahrbare Krane, Bagger und dergleichen, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Es sind Fahrzeuge mit höhenverstellbaren Leitern oder Arbeitsbühnen bekannt, deren Fahrgestell zum Festsetzen des Fahrzeuges im Arbeitseinsatz teleskopierende Abstützstempel aufweisen, welche üblicherweise getrennt von den Rädern am Fahrzeugrahmen befestigt sind.

Ferner kennt man Fahr- und Schreitwerke für

Bagger, Krane oder dergleichen, welche in horizontaler und vertikaler Ebene verschwenkbare teleskopierende Abstützbeine mit endseitiger Pratze aufweisen, die eine davon unabhängige Radaufhängung besitzen.

Es sind auch derartige Ausführungsformen bekannt, welche außerdem als teleskopierende Abstützstempel ausgebildete Radbeine aufweisen (AT-PS 2 93 288).

ίο Die bekannten Konstruktionen ermöglichen entweder eine reine Fahrbewegung oder eine reine Schreitbewegung. Eine Kombination dieser beiden Fortbewegungsarten lassen deren Radaufhängungen und Abstützbeine nicht zu.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahr- und Schreitwerk der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art so auszubilden, daß es sich durch ein höher.verstellbares Radbein für höchste Portalstellung und niedrigste Kompaktstellung ebenso auszeichnet wie durch Standsicherheit im Gebirge bei Quergefälle und Steigung sowie durch optimale Geländegängigkeit bzw. Gebirgsgängigkeit.

Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß an dem die ausfahrbaren Teile aufnehmenden Teil des teleskopartig ausschiebbaren Radbeins ein in einer vertikalen Ebene schwingender Schwingarm angelenkt ist, der das Rad trägt, und daß eine Hubvorrichtung vorgesehen ist, die einerseits an dem die ausschiebbaren Teile aufnehmenden Teil des Radbeines und anderer-

JO seits an dem Schwingarm angelenkt ist.

Diese Maßnahmen der Erfindung haben zur Folge, daß das Radbein mit der erfindungsgemäßen Radaufhängung sowohl als Standbein als auch als Fahrbein eingesetzt werden kann, wobei sich ein unmittelbarer Wechsel von fahrender zu schreitender Fortbewegung und umgekehrt herbeiführen läßt. Da das Radbein als teleskopierender Abstützstempel ausgebildet ist, läßt es sich in Anpassung an jede Steigung bzw. an jedes Quergefälle im Gelände bzw. Gebirge bis zur Erzielung von Abstützwirkung ausfahren. In gleicher Weise läßt sich das zugeordnete Rad mit Hilfe der an dem Schwingarm angreifenden Hubvorrichtung gleichsam einfahren. In diesem Zusammenhang ist das Radbein zum Einsatz für schreitende Fortbewegung geeignet.

« Soll dagegen fahrende Fortbewegung erzielt werden, wird das teleskopierende Radbein eingefahren und das Rad ausgefahren. Die Anlenkung des Rades an dem Radbein mittels eines Schwingarms sorgt für eine Abfederung des Rades, so daß ein schnelleres Fahren des Fahr und Schreitwerkes ermöglicht wird. Stets ist eine einwandfreie Positionierung des Radbeines gewährleistet, wenn von fahrender Fortbewegung auf schreitende Fortbewegung umgestellt werden soll, weil sich das als teleskopierender Abstützstempel ausgebildete Radbein unmittelbar neben dem eigentlichen Rad befindet und insoweit ein Abstützwechsel von dem Rad auf den Abstützstempel unproblematisch ist. Dadurch wird die besondere Gebirgsgängigkeit des Radbeines und damit der erfindungsgemäßen Radaufhängung erreicht.

Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind im folgenden aufgeführt. So kann das Radbein als an sich bekannte Zylinder-Kolben-Anordnung mit als Abstützstempel ausfahrbarem Kolben ausgebildet sein.

Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß das Radbein als hohles Bein ausgebildet und in dem hohlen Radbein der teleskopartig ausschiebbare Abstützstempel als separate Baueinheit

angeordnet isL In diesem Fall arbeitet der Abstützstempel also unabhängig von dem Radbein und ist. austauschbar. In diesem Zusammenhang lehrt die Erfindung, daß der Abstützstempel ein ir dem hohlen Radbein geführtes Hohlprofil und eine in dem Hohlprofil angeordnete an sich bekannte Zylinder-Kolben-Anordnung aufweist, die einerseits an dem die ausschiebbaren Teile aufnehmenden Teil des Radbeines, andererseits an dem Hohlprofil anglenkt ist Oer ausschiebbare Teil des Radbeines kann an seinem Fußende in an sich bekannter Weise eine Pratze als Stempelfuß aufweisen, so daß einwandfreie Abstützung selbst bei extremen Bedingungen auf Schnee, Eis, im Sumpf oder im Gebirge gewährleistet ist

Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das Radbein einen abgewinkelten Gabelkopf zum Anschluß an das Fahr- und Schreitwerk oder ein zwischengeschaltetes Beinglied mit einer im wesentlichen vertikalen Längsachse aufweist, so daß das Radbein einen Drehbereich von nahezu 360° besitzt. Der Schwingarm ist vorzugsweise im Fußbereich an dem die ausschiebbaren Teile aufnehmenden Teil des Radbeines angelenkt, um für eine federnde Radaufhängung Sorge zu tragen. Die Hubvorrichtung ist zweckmäßigerweise an dem Schwingarm zwischen Anlenkachse und Radachse und an dem Radbein im Bereich des Gabelkopfes angelenkt

Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß eine Radaufhängung für ein Fahr- und Schreitwerk verwirklicht wird, dessen Radbein sich durch eine höchste Portalstellung und eine niedrigste Kompaktstellung ebenso auszeichnet wie durch Standsicherheit im Gebirge bei Quergefälle und Steigung. Darüber hinaus ist optimale Geländeanpassung und damit Geländegängigkeit gewährleistet. Die erfindungsgemäße Radaufhängung besitzt eine einfache und funktionsgerechte Bauweise, die sich unschwer von fahrender Fortbewegung auf schreitende Fortbewegung wie auf blobe Abstützung umändern läßt.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführ-jngsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigt

Fig.l ein Fahr- und Schreitwerk mit einer erfindungsgemäßen Radaufhängung in Kompaktstellung, in schematischer Seitenansicht, F i g. 2 den Gegenstand nach F i g. 1 in Portalstellung,

F i g. 3 die Radaufhängung für den Gegenstand nach F i g. 1 in Fahrstf llung und Seitenansicht,

F i g. 4 den Gegenstand nach F i g. 3 in Abstützstellung und

F i g. 5 eine schematische Draufsicht auf den Gegenstand nach F i g. 3.

In den Figuren ist ein Fahr- und Schreitwerk 1 für Fahrzeuge, insbesondere fahrbare Bagger, Krane oder dergleichen bzw. eine Radaufhängung dafür mit einem Radbein 2 und einem daran angelenkten Rad 3 dargestellt Das Radbein 2 ist als teleskopierendei Abstützstempel ausgebildet. An dem die ausfahrbaren Teile aufnehmenden Teil des teleskopartig ausschiebbaren Radbeins 2 ist ein Schwingarm 4 mit dem Rad 3 angelenkt. Ferner ist an dem die ausfahrbaren Teile aufnehmenden Teil des teleskopartig ausschiebbaren Radbeins 2 einerseits und an dem Schwingarm 4 andererseits eine Hubvorrichtung 5 für den Schwingarm

4 und damit für das Rad 3 angelenkt Das Radbein 2 ist als hohles Bein ausgebildet und in dem hohlen Radbein ist ein tcleskopierender Abstützstempel 6 als separate Baueinheit angeordnet Dazu weist der Abstützstempel 6 ein in dem hohlen Radbein 2 geführtes Hohlprofil 7 und eine in dem Hohlprofil angeordnete Zylinder-Kolben-Anordnung 8 auf, die einerseits an dem die ausschiebbaren Teile aufnehmenden Teil des Radbeins 2, andererseits an dem Hohlprofil 7 angelenkt ist Das aus dem Radbein 2 an dessen Fußende austretende Hohlprofil 7 besitzt eine Pratze 9 als Stempelfuß. Das Radbein 2 weist ferner einen abgewinkelten Gabelkopf 10 zum Anschluß an das Fahr- und Schreitwerk 1 oder ein zwischengeschaltetes Beinglied mit einer im wesentlichen vertikalen Lenkachse 11 auf. Der Schwingarm 4 ist im Fußbereich an dem Radbein 2 angelenkt und schwingt in vertikaler Ebene zur Höhenverstellung des Rades 3 und zur Erzielung von Federwirkung. Die Hubvorrichtung 5 ist zwischen Anlenkachse 12 und Radachse 13 an dem Schwingarm 4 und im Bereich des Gabelkopfes 10 an dem Radbein 2 angelenkt. Sie ist als Zylinder-Kolben-Anordnung ausgebildet, kann jedoch auch als Federbein mit einer Gasfeder ausgebildet sein. In der Ausführungsform als Zylinder-Kolben-Anordnung steht die Hubvorrichtung

5 mit den ebenfalls als Zylinder-Kolben-Anordnungen ausgeführten Hubvorrichtungen benachbarter Radaufhängungen in kommunizierender Verbindung, so daß stets ein Höhenausgleich zwischen den Rädern stattfindet. Das Radbein 2, der Schwingarm 4, das Rad 3 und die Hubvorrichtung 5 sind in einer gemeinsamen vertikalen Ebene angeordnet. Das Rad 3 befindet sich auf der Innenseite des Radbeines 2. Die Lenkachse 11 des Radbeines 2 fällt im wesentlichen mit der Radmitte — in zwei Stellungen exakt mit der Radmitte — zusammen und ist geringfügig außermittig der Radbreite angeordnet. Dem Rad 2 ist ein eigener Antriebsmotor 14, z. B. hydrostatischer Motor und eine eigene Bremsvorrichtung zugeordnet Letztere ist nicht gezeigt.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (8)

Patentansprüche:

1. Fahr- und Schreitwerk für Fahrzeuge, insbesondere fahrbare Krane, Bagger und dergleichen, mit Radbeinen, die als teleskopartig ausschiebbare Abstützstempel ausgebildet sind und an welchen jeweils ein Rad angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem die ausfahrbaren Teile (Hohlprofil 7, Zylinder-Kolben-Anordnung 8) aufnehmenden Teil des teleskopartig ausschiebbaren Radbeins (2) ein in einer vertikalen Ebene schwingender Schwingarm (4) angelenkt ist, der das Rad (3) trägt, und daß eine Hubvorrichtung (5) vorgesehen ist, die einerseits an dem die ausschiebbaren Teile (7, 8) aufnehmenden Teil des Radbeins (2) und andererseits an dem Schwingarm (4) angelenkt ist.

2. Fahr- und Schreitwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Radbein (2) als an sich bekannte Zylinder-Kolben-Anordnung mit als Abstützstempel ausfahrbarem Kolben ausgebildet ist.

3. Fahr- und Schreitwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Radbein (2) als hohles Bein ausgebildet und in dem hohlen Radbein der teleskopartig ausschiebbare Abstützstempel (6) als separate Baueinheit angeordnet ist.

4. Fahr- und Schreitwerk nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstützstempel (6) ein in dem hohlen Radbein (2) geführtes Hohlprofil (7) und eine in dem Hohlprofil angeordnete an sich bekannte Zylinder-Kolben-Anordnung (8) aufweist, die einerseits an dem die ausschiebbaren Teile aufnehmenden Teil des Radbeins (2), andererseits an dem Hohlprofil (7) angelenkt ist.

5. Fahr- und Schreitwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der ausschiebbare Teil des Radbeins (2) an seinem Fußende in an sich bekannter Weise eine Pratze (9) als Stempelfuß aufweist.

6. Fahr- und Schreitwerk nacl; einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Radbein (2) einen abgewinkelten Gabelkopf (10) zum Anschluß an das Fahr- und Schreitwerk (1) oder ein zwischengeschalteles Beinglied mit einer im wesentlichen vertikalen Lenkachse (11) aufweist.

7. Fahr- und Schreitwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingarm (4) im Fußbereich an dem die ausschiebbaren Teile aufnehmenden Teil des Radbeins (2) angelenkt ist.

8. Fahr- und Schreitwerk nach einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung (5) an dem Schwingarm (4) zwischen Anlenkachse (12) und Radachse (13) und an dem Radbein (2) im Bereich des Gabelkopfes angelenkt ist.