DE2807363A1 - Trockenspinnbare masse und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Trockenspinnbare masse und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
DR. E. WIEGAND DIPL-ING. W. NIEMANN 2807363 DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C. GERNHARDT
Mönchen ν Hamburg
W. A3 095/78 7/hch 21. Februar 1978
Unilever N.T. (Rotterdam (Niederlande)
Trockenspinnbare Masse und Verfanren zu
ihrer Herstellung
809834/0832
Die Erfindung bezieht sich auf eine trockenspinnbare Masse auf der Basis von Milchfeststoffen und ein Verfahren
zur Herstellung einer solchen Masse.
Die Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung der Masse in einem Trockenspinnverfahren zur Erzeugung
genießbarer Fasern, wobei von dieser Masse ausgegangen wird, auf die genießbaren Fasern, die nach diesem Verfahren erhalten
werden, und ihre Verwendung als Faserkomponente bei umgebildeten Fleischzusammensetzungen oder als Proteinbestandteil
in mit Protein angereicherten Snacks, Getreideprodukten für das Frühstück od.dgl. ,
Es ist bekannt, eine trockenspinnbare Masse auf der Basis von Kasein herzustellen und diese Masse in Fasern
durch Trockenspinnen umzuwandeln (vgl. BE-PS 819 432).
Es sind Versuche gemacht worden, Milchfeststoffe, z.B. gewöhnliches Milchpulver oder Magermilchpulver, an
die Stelle des Kaseinpulvers zu setzen, das bisher in der Spinnmasse verwendet wurde. Diese Versuche schlugen jedoch
fehl, da keine geeignete Spinnmasse oder Spinnlösung erhalten werden konnte. Es wird angenommen, daß das kontinuierliche
Netzwerk von Kaseinmolekülen, das zum Erhalten einer homogenen kontinuierlichen Phase erforderlich ist, nicht
vorhanden ist, und daß einzelne Gebilde (networks) in Form von Kaseinmicellen vorhanden sind, die infolge der Stabilisierungswirkung
von Kr-Kasein,unter dem Einfluß von anderen in dem Milchpulver vorhandenen Komponenten und insbesondere
infolge der Gegenwart von kolloidalem Calciumphosphat nicht fähig sind, miteinander zu"verschmelzen".
Es ist ein Verfahren gefunden worden, gemäß welchem die Masse von Milchfeststoffen in solcher Weise modifiziert
wird, daß wäßrige Mischungen der modifizierte Milchfest-
809834/0832
Stoffe enthaltenden Massen trockenspinnbar werden0
Die Erfindung ist auf der Feststellung gegründet 9
daß der Schlüsselfaktorg der für die Bildung eines kontinuierlichen
Netzwerkes von Kaseinmolekülen verantwortlich ist, ein kritisches Verhältnis, ausgedrückt in mM
Calciumionen/g von in der Masse vorhandenem Kasein, ist„
In nicht-modifizierten Milchfest stoffen;, d«ho in Milch=
pulver oder Magermilchpulver, variiert das Verhältnis /üa //§ Kasein von Ansatz zu Ansatz und kann in dem Bereich
von I,o5 Ms I92o mM Calciumionen/g Kasein liegen,,
In Milchfeststoffen, die gemäß der Erfindung modifiziert sind, wird dieses Verhältnis auf einen Wert unter O985
2+
mM Ca /g Kasein herabgesetzt9 das in dem vorliegenden Zusammenhang als das kritische Verhältnis bezeichnet wird»
mM Ca /g Kasein herabgesetzt9 das in dem vorliegenden Zusammenhang als das kritische Verhältnis bezeichnet wird»
Magermilchpulver enthält etwa 4- % !Feuchtigkeit, 0,5 %
Fett, 50,4- % Lactose, 36,1 % Protein (6,1 % Molkeprotein
und 30 °/o Kasein), 9 % Salze (1,3 % Calcium) =
Milchpulver enthält 3 % Feuchtigkeit, 24,5 % Fett,
37,8 % Lactose, 27,2 % Protein (5Λ % Molkeprotein, 21,8 %
Kasein) und 7,5 % Salze (1 % Calcium)»
In der wäßrigen Mischung von Milchfeststoffen gewährleistet
irgendein Verhältnis unter dem kritischen Verhältnis, daß die Mischung trockenspinnbar isto
Es sind verschiedene Verfahren zur Herabsetzung des ursprünglich in Milchfestetoffen vorhanden®! Verhältnisses
auf einen Wert unter 0,85 mM.Ga "Vg Kasein gefunden worden»
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- -9- -IQ
Eines der Verfahren besteht darin, daß man zu einer wäßrigen Mischung auf der Basis von Milchfeststoffen eine Verbindung
zusetzt, welche Calciumionen bindet, wodurch das einzelne Gebilde oder Netz von Easeinmicellen entstabilisiert
und die Bildung einer kontinuierlichen Phase gefördert wird.
Das Calciumbindungsmittel kann aus der weiten Gruppe
von bekannten Calciumbindem oder Calcium-Eomplexbildungsmitteln,
wie Äthylendiamintetraessigsäure oder eines genießbaren
Salzes davon, eines Alkalisalzes von Pyrophosphat oder -tripolyphosphat, Natriumhydroxid, das Calciumionen
in unlösliches Calciumhydroxyd umwandelt, oder Natriumkaseinat
gewählt werden.
Es ist ersichtlich, daß Calciumbindemittel, die zur Verwendung in lebensmitteln zugelassen sind, wie Natriumhydroxyd
oder die oben genannten Phosphatsalze ,vorzugsweise verwendet werden.
Der Anteil an Calciumbindemittel,der zugesetzt werden
soll, um einen Wert unter dem kritischen Verhältnis zu'
erreichen, hängt von der Art des Calciumbindemittels ab und wird leicht in jedem besonderen Pail bestimmt. Das
/Ca *7 /g Easein-Verhältnis kann dadurch bestimmt werden,
daß man klassische oder analytische Methoden mittels Geräten, wie z.B. Atomabsorption + ', anwendet.
Ein anderes geeignetes Verfahren zur Herabsetzung des ursprünglichen Verhältnisses auf einen Wert unter
dem kritischen Verhältnis besteht darin, daß man eine wäßrige Mischung von Milchfeststoffen einer Membranfiltration
unterwirft. Durch Auswahl geeigneter Membranen können Calciumionen und Lactose selektiv entfernt werden,
während die in Milch vorhandenaiProteinmoleküle zurückge-
+) (atomare Absorption)
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- AO- -
halten werden. Geeignete Membranen sind Z0B0 Celluloseacetatmembranen
mit einer Abschneidegrenze von weniger als 10.000 Dalton (cut-off limit).
Es hat sich als sehr zweckmäßig erwiesen, eine Ultrafiltration während einer Zeitdauer durchzuführen, die lang
genug ist, um eine Herabsetzung der Lactosekonzentration auf eine Höhe in'-dem Bereich von 0 bis 50 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Trockengewicht der Masse, und vorzugsweise auf eine Höhe zwischen 0 und 25 Gewichtsprozent Lactose
zu erzielen. Dies scheint eine Komponente zu sein, welche die Spinnbarkeit der Spinnmasse und die Eigenschaften der
Pasern beeinflußt. Ein niedriger Lactosespiegel in der Spinnmasse ist vorteilhaft zur Erzielung von Fasern, die
keine"Sandigkeit" .zeigen.
In dem Fall, wo der Lactosespiegel unter etwa 25 Gewichtsprozent
liegt, ist es ausreichend, das ursprüngliche Ca2+/Kasein-Verhältnis auf einen Wert von ungefähr
o,7 bis 0,8 mM Ca2+/g Kasein herabzusetzen, um eine brauchbare
Spinnmasse zu erhalten.
In dem Fall, in dem Lactose auf einer Höhe von 25 bis 50 Gewichtsprozent vorhanden ist, wird vorzugsweise
das ursprüngliche Ca +/Kasein-Yerhältnis weiter auf einen
Wert zwischen 0,8 mM Calciumionen/g und 0,1 mM Calciumionen/g herabgesetzt, um eine brauchbare Spinnmasse zu erhalten.
Bei der maximalen Höhe von Lactose, die 50 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Trockengewicht der Milchfeststoffe, in nicht-modifizierten Milchfeststoffen.beträgt,
wird vorzugsweise das ursprüngliche Ca /Kasein-Verhältnis
auf 0,ImMCa /g Kasein oder sogar noch niedriger herabgesetzt.
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Es ist jedoch zu beachten, daß Pasern, die dadurch erhalten
worden sind, daß man von Spinnmassen mit Verhält-
2+
nissen unter o,l mM Ca /g Kasein ausgeht, nicht in einem wäßrigen Medium stabil sind, insbesondere wenn das Medium Natriumchlorid enthält. In anderen Worten, man würde eine Spinnmasse erhalten, die vollkommen spinnfähig ist, die jedoch zu Fasern führt, die eine begrenztere Anwendung haben als diejenigen, die von einer Spinnmasse mit einem Verhältnis über o,l mM Ca /g Kasein erhalten worden sind.
nissen unter o,l mM Ca /g Kasein ausgeht, nicht in einem wäßrigen Medium stabil sind, insbesondere wenn das Medium Natriumchlorid enthält. In anderen Worten, man würde eine Spinnmasse erhalten, die vollkommen spinnfähig ist, die jedoch zu Fasern führt, die eine begrenztere Anwendung haben als diejenigen, die von einer Spinnmasse mit einem Verhältnis über o,l mM Ca /g Kasein erhalten worden sind.
Ein anderer wichtiger Parameter ist der pH-Wert der Spinnmasse. Dieser sollte in dem Bereich von 5,ο bis 6,6,
. vorzugsweise von 5,5 bis 6,5, und im Idealfall von 5,6 bis 5,9 liegen.
Ein höherer pH-Wert als 6,6 ergibt Fasern, die in wäßrigen Medien nicht stabil sind und die unerwünschte organoleptische
Eigenschaften haben.
Zur Erzielung einer brauchbaren Spinnmasse soll das Verhältnis von Kasein zu Wasser in dem Bereich von o,3 bis
o,7 Gew./Gew. liegen.
Bei hohen Lactosespiegeln, d.h. bei Werten in dem Bereich
von 25 bis 5o Gew.%, bezogen auf die Milchfeststoffe, liegt das bevorzugte Verhältnis von Kasein zu Wasser in dem
Bereich von o,3 bis o,5. Bei niedrigeren Lactosespiegeln, d.h. Werten unter 25 Gev.%, liegt das bevorzugte Verhältnis
von Kasein zu Wasser in dem Bereich von o,4 bis o,5 Gew./Gew.
Das Verfahren zur Herstellung einer trockenspinnbaren Spinnmasse umfaßt die Herstellung einer wäßrigen Mischung
von Milchfeststoffen, um ein Kasein zu Wasser-Verhältnis innerhalb der vorstehend empfohlenen Bereiche zu erhalten.
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Die wäßrige Mischung wird dadurch hergestellt, daß man die Bestandteile bei einer Temperatur mischt9 die
vorzugsweise in dem Bereich von Raumtemperatur bis 900C
und ideal zwischen 5o und 7o°C liegt0
Das ^/Ca ^J / Kaseinverhaltnis wird danach gemäß
der Erfindung auf einen Wert unter den kritischen Wert von o,85 mM Ca +/g Kasein herabgesetzt, zeBo durch Zu=
setzen eines Calciumbindemittels oder durch Anwendung von Ultrafiltration, wie sie vorstehend beschrieben wurde»
Der pH-Wert der Mischung wird eingestellt, falls notwendig
auf einen Wert.innerhalb der empfohlenen Bereiche durch Zusatz einer genießbaren Säure wie Salzsäure, oder
einer genießbaren Base,z.B. einem Alkalihydroxyd wie Natriumhydroxyd, um die endgültige Spinnmasse zu erhalten.,
Es ist ersichtlich, daß solche Zusätze wie Fett, spezifische Aromastoffe und Färbemittel zu der endgültigen
Spinnmasse zugegeben werden können, um die gewünschten organoleptisehen
Eigenschaften zu erhalten.
Genießbare Fasern werden durch Trockenspinnen einer Spinnmasse gemäß der Erfindung erzeugt.
Unter "Trockenspinnen" wird das Extrudieren einer Spinnmasse in ein gasförmiges Medium zum Unterschied von
dem Extrudieren einer Spinnmasse in ein flüssiges Koagulationsbad verstanden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung genießbarer
Fasern umfaßt:
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(a) die Herstellung einer trockenspinnbaren Masse gemäß
der Erfindungjwie sie in dem vorliegenden Zusammenhang
beschrieben wurde,
(b) das Ausstoßen der trockenspinnbaren Masse in ein
gasförmiges Medium bei einer Temperatur im Bereich von Raumtemperatur bis zu 9o°C, und
(c) das Trocknen der erhaltenen Fasern auf einen Feuchtigkeitsgehalt
in dem Bereich von O bis 2o%.
Die trockenspinnbare Masse gemäß der Erfindung wird durch eine Spinndüse mit Öffnungen mit einem Durchmesser,
der vorzugsweise von o,o5 bis 2,ο mm variiert, extrudiert.
Die Extrusion wird vorzugsweise bei einer Temperatur sm Bereich von 5o bi
der Fasern zu vermeiden.
der Fasern zu vermeiden.
in dem Bereich von 5o bis 7o°C ausgeführt, um ein Bräunen
In dem Fall, in dem eine sekundäre Quelle von Protein, z.B. Sojaprotein, vorhanden ist, die beim Erhitzen
geliert oder sich verfestigt, ist es zweckmäßig, die Extrusion bei einer Temperatur unter dem Punkt auszuführen,
bei dem das Protein zu gelieren beginnt.
Das gasförmige Medium kann aus Luft, Stickstoff oder Wasserdampf bestehen. Aus praktischen und wirtschaftlichen
Gründen wird Luft bevorzugt.
Die erhaltenen Fasern werden unter Anwendung von üblichen Mitteln, wie Lufttrocknung oder Mikrowellentrocknung,
bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt vorzugsweise im Bereich von O bis II56 bei einer Trockentemperatur,vorzugsweise
in dem Bereich von 9o bis 13o°C,zur Erzielung einer wirksamen und relativ raschen Trocknung getrocknet.
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Mcfc
Tor Einverleibung in Lebensmittelproduktens ZoBo um=
gebildeten Fleischzusammensetzungen, nachgeahmten Hühnerfleischzusammensetzungen ρ müssen die Fasern rehydratisiert
.v?erdene
Die Rehydratisierung wird geviöhnlich in warmem ¥asser9
vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 9o und 12o°Cs
gegebenenfalls in Gegenwart von Calciumionen9 Z0B0 in einer
3 bis !oxigen Lösung von Calciumchlorid, ausgeführt s um
den Fasern eine besondere Stabilisierung gegenüber Natriumchlorid enthaltenden Medien zu erteilen«,
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert.
"Beispiel 1
Herstellung von Fasern auf der Basis von Milchfeststoffen
4oo g Magermilchpulver wurden mit 4oo g Wasser bei einer Temperatur von 65°C gemischt„ 12 g Natriumpyr©phosphat
wurden zu der Mischung zugesetzt, um das ursprüngliche
Ca/Kasein-Verhältnis, wie es in dem vorliegenden Zusammenhang definiert wurde 9 von 1,InM Ca je g Kasein auf O5,? mM
Ca je g Kasein herabzusetzen„ Der pH-Wert der Mischung betrug
5,9. Die spinnbare Mischung wurde bei 650C in Luft
durch Spinndüsenöffnungen von os 5 mm Durchmesser extrudierto
Die erhaltenen Fasern wurden bei einer Temperatur von 12o°C auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 6% luftgetrocknet„
809834/083:
Beispiel 2
Es wurde eine spinnbare Mischung durch Mischen von 2oo g Magermilchpulver mit 15o g Wasser bei 600C hergestellt.
Zu dieser Mischung wurden 24 g Natriumkaseinat hinzugegeben, um das ursprüngliche Ca "'"/Kasein-Verhältnis
von 1,1 mM Ca/g Kasein auf o,7 mM Ca/g Kasein
herabzusetzen.
Der pH-Wert der Mischung betrug 5,8. Diese Mischung wurde bei 600C versponnen und die Fasern wurden getrocknet,
wobei die Bedingungen von Beispiel 1 befolgt wurden.
Es wurde eine spinnbare Mischung durch Mischen von loo g Magermilchpulver mit 7o g Wasser bei 600C hergestellt.
Zu dieser Mischung wurden 5 g Äthylendiamintetraacetat (Natriumsalz von EDTA) zugegeben, und der pH-Wert
wurde auf 5,9 erhöht.
Der Zusatz von EDTA setzte das Originalverhältnis von 1,1 mM Ca/g Kasein auf o,7 mM/g Kasein herab. Die Mischung
wurde versponnen und die Fasern wurden getrocknet, wobei die allgemeine Arbeitsweise von Beispiel 1 befolgt wurde.
2oo g Magermilchpulver wurden mit 15o g Wasser bei 650C gemischt. Zu dieser Mischung wurden 3,2 ml einer
8M-Lösung von Natriumhydroxyd zugegeben, wobei eine Herabsetzung des Verhältnisses von 1,1 mM Ca +/g Kasein auf
2+ '
o,7 roM Ca/g Kasein erzielt wurde.
509834/0832
Der pH-Wert der Mischung betrug 694„ Die erhaltene
spinnbare Mischung wurde dann zu Fasern versponnen und die Fasern wurden getrocknet, wobei die allgemeine Arbeitsweise von Beispiel 1 befolgt wurde»
Eine wäßrige Mischung von Magermilchpulver wurde einer Ultrafiltration an einer Celluloseacetat-Membran
mit einer Abschneidegrenze von weniger als Io ooo Dalton während einer Zeitdauer unterworfen, die lange genug war,
ρ ·
um eine Reduktion des Verhältnisses von 1,1 raM Ca /g
ρ ,
Kasein auf ο,8 mM Ca /g Kasein und eine Herabsetzung
des Lactosespiegels von 5o Gew.%, bezogen auf das Trockengewicht des Magermilchpulvers, auf 25 Gew.% zu erzielen.
loo g Magermilchpulver-Feststoffe, die durch Trocknen
des Ultrafiltrations-Retentats erhalten worden waren, wurden bei 65°C mit 15o g Wasser gemischt, um eine homogene
spinnbare Mischung mit einem pH-Wert von 6,ο zu erhalten.
Die erhaltene spinnbare Masse wurde zu Fasern versponnen
und die Fasern wurden getrocknet, wobei die Arbeitsweise von Beispiel 1 befolgt wurde.
8o g Magermilchpulver wurden mit 25o g Wasser bei 650C gemischt. Zu dieser Mischung wurden 8o g Natriumkaseinat
zugegeben, um eine Herabsetzung des Ca +/s~Kasein~Ver"~
hältnisses von 1,1 mM Ca +/g auf o,3 mM Ca +/g Kasein zu
erzielen.
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4o g Sojaproteinisolat wurden zu der Mischung zugegeben
und die Gesamtmischung wurde homogenisiert. Der pH-Wert der endgültigen Mischung betrug 6,1.
Die spinnbare Zusammensetzung wurde zu Fasern gesponnen und die erhaltenen Fasern wurden gemäß der allgemeinen
Arbeitsweise von Beispiel 1 getrocknet.
Beispiele IA bis 6A
Die allgemeine Arbeitsweise der Beispiele 1 bis 6 wurde unter Verwendung von gewöhnlichem Milchpulver anstelle
von Magermilchpulver wiederholt und die Anteile der Reaktionsteilnehmer wurden so eingestellt, daß spinnbare
Zusammensetzungen und Fasern, die ähnlich denjenigen der Beispiele 1 bis 6 waren, erhalten wurden.
Beispiel7 Anwendung von Fasern in Lebensmittelprodukten
5o g der gemäß Beispiel 6 erhaltenen trockenen Fasern wurden in überschüssigem siedendem Leitungswasser während
Io min rehydratisiert, wonach sie mit kaltem Leitungswasser gespült und gekühlt wurden, worauf eine
Entfernung des äußeren Wassers auf ein Endgewicht von etwa 15o g folgte. 15o g der rehydratisierten Fasern wurden mit
5o g Hühnerfleisch und loo g einer Bindemittelzusammensetzung
gemischt, die Eialbumin (6 g), Fett (Io g), Aromastoffe (3 g) und weiteres Wasser bis zu loo g enthielt.
Die gesamte Zusammensetzung wurde in einer Form in .Gestalt von Hühnerstäbchen ("Hühnerfingern") (einer Größe
von annähernd 8 χ 2,5 x 1 cm) durch Wärme verfestigt. Jedes Stäbchen wurde mit Brotkrumen (Bröseln) eingehüllt und vorgebraten.
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Die Hühnerstäbchen konnten nach dem Braten in Öl bei I4o bis 18o°C nicht von dem gänzlich aus Fleisch
hergestellten Kontrollmuster infolge der ausgezeichneten Farbe (weiß) und der Zartheit der Fasern und der Abwesenheit
irgendeines Fremdgeschmacks oder -geruchs unterschieden werden.
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 zur Herstellung einer spinnbaren Mischung wurde wiederholt, wobei ein Käse=
aroma in die Zusammensetzung eingeschlossen wurde« Die Mischung wurde zu Fasern gemäß Beispiel 1 versponnen5und
die erhaltenen Fasern wurden verdichtet und geformt, um einen Snack oder Imbiß von der gewünschten Form zu erhal·=
ten. Das erhaltene Produkt wurde auf einen Feuchtigkeits~
gehalt von 3% getrocknet; es war stabil während mehrerer
Monate bei Umgebungstemperatur„
Die Arbeitsweise von Beispiel 8 wurde wiederholt,, wobei jedoch ein Himbeeräromastoff anstelle des Käsearoma- ·
Stoffs verwendet wurde.
©09834/
Claims (23)
1. Trockenspinnbare Masse, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine wäßrige Mischung von Milchfeststoffen umfaßt,
die eine wirksame Menge eines Calcium-Bindungsmittels zur Erzielung einer EntstaMlisierung des Netzwerkes
von einzelnen Kaseinmicellen enthält.
2. Trockenspinnbare Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Calcium-Bindungsmittel aus der
Gruppe, bestehend aus einem Alkalipyrophosphat, Alkalitripolyphosphat,
Alkalihydroxyd, Alkalikaseinat, Äthylendiamintetraessigsäure
oder einem genießbaren Salz davon, gewählt ist.
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mm ο m
3. Trockenspinnbare Masse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine wäßrige Mischung von Milchfeststoffen, in denen das Gewichtsverhältnis von Kasein
zu Wasser in dem Bereich von o,3 bis o,7 liegt, das Verhältnis der Calciumionen zu Kasein unter o,85 mM Ca /g
Kasein ist und der pH-Wert in dem Bereich von 5,ο bis 6,6
liegt, umfaßt.
4. Trockenspinnbare Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Calciumionen zu
Kasein in dem Bereich von o,l bis o',8 mM Ca /g Kasein,
liegt.
5. Trockenspinnbare Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert in dem
Bereich von 5,5 bis 6,5 liegt.
6. Trockenspinnbare Masse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert in dem Bereich von 5,6
bis 5,9 liegt.
7. Trockenspinnbare Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lactosespiegel 25 bis 5o Gewichtsprozent,
bezogen auf das Trockengewicht der Milchfeststoffe, beträgt, das Gewichtsverhältnis von Kasein zu Wasser
in dem Bereich von o,3 bis o,5 liegt und das Ca /Kasein-Verhältnis
in dem Bereich von o,l bis o,8 mM Ca /g Kasein liegt.
8. Trockenspinnbare Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lactosespiegel O bis 25 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Trockengewicht der Milenfeststoffe, beträgt, das Gewichtsverhältnis von Kasein zu Wasser
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in dein Bereich von ο,4 bis ο,7 liegt und das Ca +/Kasein~
Verhältnis in dem Bereich von o,7 bis o,8 mM Ca /g Kasein
liegt.
9. Verfahren zur Herstellung einer trockenspinnbaren Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
(a) eine wäßrige Mischung an Milchfeststoffen herstellt, in der das Gewichtsverhältnis von Kasein
zu Wasser in dem Bereich von o,3 bis o,7 liegt,
(b) das Verhältnis von Calciumionen zu Kasein auf einen Wert unter o,85 mM Ca /g Kasein herabsetzt,
(c) den pH-Wert der Mischung auf einen Wert in dem Bereich von 5,o bis 6,6 einstellt, um eine trockenspinnbare
Masse zu erhalten.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die wäßrige Mischung hergestellt wird, indem man von Milchfeststoffen mit einem Lactosespiegel in dem Bereich
von 25 bis 5o Gewichtsprozent ausgeht, indem man genügend Wasser.zusetzt, um ein Gewichtsverhältnis von Kasein zu
Wasser in dem Bereich von o,3 bis o,5 zu erhalten, und das
Verhältnis von Calciumionen zu Kasein auf einen Viert., in dem Bereich von o,l bis o,8 nffl Ca /g Kasein herabgesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß eine wäßrige Mischung hergestellt wird, indem man von Milchfeststoffen mit einem Lactosespiegel in dem Bereich
von O bis 25 Gewichtsprozent ausgeht, "indem man genügend Wasser zur Erzielung eines Gewichtsverhältnisses von Kasein
zu Wasser in dem Bereich von o,4 bis o,7 zusetzt und das Verhältnis von Calciumionen zu Kasein auf einen Wert
in dem Bereich von o,7 bis o,8 mM Ca /g Kasein herabsetzt.
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12. Verfahren nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Ca + zu Kasein dadurch herabgesetzt
wird, daß man eine Verbindung zusetzt, die Calciumionen bindet.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein Alkalipyrophosphat, ein Alkalitripolyphosphat
oder ein Alkalihydroxyd verwendet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß Äthylendiamintetraessigsäufe oder ein davon abgeleitetes
genießbares Salz verwendet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß Natriumkaseinat verwendet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet,
daß das Ca / Kasein-Verhältnis dadurch herabgesetzt wird, daß man die Mischung einer Ultrafiltration unterwirft.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Ultrafiltration unter Verwendung einer Membran
ausgeführt wird, die für Calciumionen und Lactosemoleküle durchlässig ist, jedoch das Protein zurückläßt.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Celluloseacetataembran mit einer Abschneidungsgrenze
von weniger als 10.000 Dalton verwendet wird.
19- Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Ultrafiltration während einer Zeitdauer durchgeführt wird, die lang genug ist, um eine Herabsetzung
des Lactosespiegels auf weniger als 50 Gewichtsprozent,bezogen
auf das Trockengewicht der Milchfeststoffe, zu erzielen.
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20. Verfallren nach. Anspruch. 19, dadurch, gekennzeichnet,
daß die Ultrafiltration während einer Zeitdauer durchgeführt wird, die lang genug ist, um eine Herabsetzung des
Lactosespiegels auf einen Wert in dem Bereich, von 0 bis 25 Gewichtsprozent, bezogen auf das Trockengewicht der
Hilchfeststoffe, zu erzielen.
21. Verfahren nach. Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der pH-Wert der Mischung auf einen Wert in dem Bereich, von 5,6 bis 6,5 eingestellt wird.
22. Verfahren nach Anspruch. 21, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert auf einen Wert in dem Bereich, von
5,6 bis 5,9 eingestellt wird.
.23. Verwendung der Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 zum Trockenspinnen von Fasern, wobei
a) die Masse in ein gasförmiges Medium bei einer Temperatur in dem Bereich von Raumtemperatur
bis zu 900C extrudiert wird und
b) die erhaltenen Fasern auf einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 20 % getrocknet werden.
24. Verwendung nach Anspruch 23, dadurch, gekennzeichnet,
daß die Extrusion bei einer Temperatur in dem Bereich von 50 bis 700C ausgeführt wird.
25. Verwendung nach Anspruch 23, dadurch, gekennzeichnet,
daß die Masse in Luft extrudiert wird.
26. Verwendung nach. Anspruch.
23, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 0 bis 11 % getrocknet werden.
809834/0832
27. Verwendung der Masse nach einem der Ansprüche Ms 8 zum Trockenspinnen von Fasern, die eine Komponente
eines mit Protein angereicherten Lebensmittels bilden.
28. Verwendung der Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zum Trockenspinnen von Fasern auf der Basis von
Milchfeststoffen, bei denen das Verhältnis der Calciumionen zu Kasein geringer als o,85 mM Calciumionen je g
Kasein ist.
809834/0832
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