DE2654957C3 - Verfahren zur Herstellung von Nahrungsmitteln durch Texturierung einer wäßrigen, pastösen Masse auf der Grundlage von Milchproteinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Nahrungsmitteln durch Texturierung einer wäßrigen, pastösen Masse auf der Grundlage von MilchproteinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Nahrungsmitteln nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Man bemüht sich seit langem um Verfahren zur Herstellung faseriger Proteine aus proteinhaltigen
Stoffen, die texturlos und eßbar sind. Um den Verbrauchervorstellungen bezüglich der menschlichen
Ernährung zu genügen, gehen die Bemühungen der Nahrungsmittelindustrie dahin, Proteinen pflanzlichen,
tierischen oder mikrowellen Ursprungs, z. B. aus Milch, durch entsprechende Behandlung eine faserige Struktur
zu geben.
Es sind bereits zahlreiche Verfahren zur Herstellung texturiertcr Proteine bekannt. Ein Beispiel hierfür ist die
Herstellung von Fasern bzw. Fäden durch Extrudieren eines basischen Proteingels durch Spinndüsen in ein
saures Koagulationsbad (US-PS 26 82 466 und 30 447).
Ein anderes Verfahren, das unter der Bezeichnung »baking-extrusion« bekannt ist. besteht darin, daß man
eine Proteinpaste in Gegenwart von Wasser erhitzt und diese Paste in einer endlosen Schnecke bei hoher
Temperatur und unter hohem Druck extrudiert Während der Expansion findet ein Quellen der Paste
statt, wodurch die Paste eine zellige Textur erhält
Alle vorgenannten Verfahren sind mit einer Reihe von Nachteilen behaftet wobei insbesondere das
Erfordernis nach Verwendung komplexer Maschinen und, als Folge hiervon, erhebliche Investitionen, zu
nennen sind. Die angewendeten physiko-chemischen Behandlungen sind sehr wichtig und bewirken im
allgemeinen einen Abbau der funktionellen und Ernährungseigenschaften des Endprodukts.
Weitere Patentschriften beschäftigen sich mit der Koagulierbarkeit und der Gelierung bestimmter Proteine
durch Wärmeeinwirkung bzw. durch Einverleibung verschiedener Füllstoffe. Beispiele hierfür sind die
US-PS 28 30 902 und 28 79 163, in denen ein Verfahren zum Extrudieren von Proteingelfasern mittels einer
Presse beschrieben ist Weitere Beispiele sind die FR-PS 21 48 217 und 22 28 438, in denen die Gelierung einer
wärmekoagulierbaren Proteinpaste hinter bestimmten Bedingungen, insbesondere unter Anwendung der
sogenannten Kalandertechnik, beschrieben ist
Die so erhaltenen Produkte besitzen eine spezielle Textur, die von der Auswahl des Ausgangsmaterials und
den Behandlungsbedingungen abhängt sich jedoch von der Textur von Fleischprodukten unterscheidet
Darüber hinaus bestehen zahlreiche andere Verfahren zur Texturierung.
Die am häufigsten verwendeten Proteine sind im allgemeinen pflanzlichen Ursprungs und stammen z. B.
von Hülsenfrüchten, insbesondere Sojabohnen, ab. Die Erzeugung dieser Proteine unterliegt oft geographischen
Beschränkungen, was zu Versorgungsproblemen führen kann. Darüber hinaus besitzen diese Hülsenfruchtproteine
einige Nachteile, z. B. bezüglich
— Farbe
— Geschmack
— der Anwesenheit blähender Zucker
— der Anwesenheit unerwünschter Stoffe, z. B. von Antitrypsinfaktoren in Sojabohnen, Gossypol
in Baumwolle, Aflatoxinen in Erdnüssen, usw.
Schließlich sind die Texturierungsmelhoden sehr oft
komplex und, infolge dieser Tatsache, nur wenig flexibel. Sie verlangen z. B. nach Proteinen mit genau definierten
Eigenschaften, und somit besteht kaum eine gewisse Vielseitigkeit des Materials, die die Erzeugung verschiedener
Strukturen, Stücke, Fasern, usw. erlauben würde.
Die Milchproteine sind deshalb besonders interessant, weil sie frei von den vorgenannten Nachteilen sind und
in gemäßigten Zonen, noch dazu im Überfluß, zur Verfügung stehen. Sie besitzen bemerkenswerte Ernährungseigenschaften
und haben darüber hinaus, mehr als alle anderen Proteine, einen besonderen Wen für den
Verbraucher, da Milchproteinc den wesentlichen Bestandteil der Ernährung für den jungen Organismus
darstellen.
Milchproteine haben jedoch für die Texturierung von Proleinen bisher, mit Ausnahme der Käserei, sehr wenig
Anwendung gefunden, und zwar im wescnilichen aus
folgenden Gründen:
— Das Calciumparaphosphokaseinat, in der
Milchindusirie als l.abkäsebruch bekannt, isi
unschmelzbar bei höherer Temperaiur, jedoch in seiner Textur selbst bei gewöhnlicher
Temperatur nicht stabil, da die geronnenen Milchklümpchen aneinander kleben und somit
ein gleichmäßiges Gel bilden;
— Das saure Kasein ist stabiler, jedoch in der Wärme schmelzbar. Die vorgenannte US-PS
2b 82 466 beschäftigt sich mit dem Verspinnen von Kasein die so erhaltenen Fasern sind
jedoch schmelzbar und widerstehen dem Erwärmen bzw. Erhitzen schlecht;
— Die Serumproteine sind wärmekoagulierbar. Im Gegensatz zum Albumin von Eiklar, das
beim Koagulieren ein festes und homogenes Gel bildet, erhält man beim Koagulieren von
Serumproteinen ein heterogenes Gel, das nur eine lockere Bindung mit schlecht verknüpften
Aggregaien besitzt. Sie sind deshalb kaum als
wärmekoagulierbare Proteine zur Einverleibung verschiedener Füllstoffe geeignet.
Es sind bereits verschiedene Untersuchungen zur Verbesserung der Stabilität und des Schmelzverhaltens
von Kasein durchgeführt worden. In der FR-PS
21 62 603 ist die Stabilisierung von Fasern aus Calcium-paraphosphokaseinat im rekonstituierten oder
natürlichen Zustand durch Eintauchen von Fasern in ein Lactatbad beschrieben. Die so erhaltenen Fasern sind
zwar stabilisiert, bleiben jedoch schmelzbar, wie die nachstehenden Vergleichsversuche zeigen.
Weiterhin seien hier durch -Copraz-yitation erhaltene
Proteine genannt. Die relativen Mengen an Kasein und Serumproteinen können nach Maögabi der in gewöhnlicher
Milch enthaltenen Anteile variiert werden, wie in der FR-PS 21 60 479 beschrieben. Darüber hinaus ist
bekannt, daß in durch Copräzipitation erhaltenen Proteinen die Serumproteine, entweder durch direkte
Verknüpfung oder durch Verdünnung im Innern eines durch diese Serumproteine gebildeten Gels, einen
Schutz des Kaseins gegenüber dem Schmelzen bewirken, wie in der FR-PS 21 33 831 beschrieben.
Der Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen umrissen ist, liegt die Aufgabe zugrunde, ein mit
einfachen, billigen Vorrichtungen durchführbares Verfahren zur Herstellung von Nahrungsmitteln auf der
Basis von Milchproteiner anzugeben, die durch in der
Milch' oder Käseindustrie übliche physiko-chemische Behandlungen erhalten worden sind, wobei die so
erhaltenen Nahrungsmittel in ihrer Textur gegenüber Wärmeeinwirkung stabil sein und Milchproteine mil
beibehaltenem Ernährungswert enthalten sollen.
Hier und im folgenden bezeichnet der Ausdruck »Kasein« rekonstituiertes bzw. regeneriertes oder
natürliches Calciumphosphokaseinat.
Der Zweck der Wärmebehandlung besteht insbesondere darin, die Serumproteine mit Kasein (Kasein K)
durch Austausch von Disulfidbrücken zur Reaktion zu bringen. Die Konzentration der Proteine ist ausreichend
hoch für eine Ausbildung von 5enimprotein*Br(lcken
zwischen benachbarten Kaseinmicellcn und um aus diesem Grund ein textiiricrtcs Produkt zu erhalten.
Mittels der Intensität der Wärmebehandlung oder durch Veränderung des Seriimproiein/Kasein-Verhältnisses
kann die Textur des Endproduktes modifiziert werden.
Auch durch Brückenbildung mittels zweiwertiger
Ionen, z. B. von Calcium, oder durch Veränderung des
pH-Wertes, kann man a si das Kasein einwirken.
Diese Einwirkung auf das Kasein ist eine Funktion der angewendeten Wärmebehandlung und beeinflußt die
endgültige Textur des so erhaltenen Produkts.
Somit kann die endgültige Textur des Produkts durch Einwirkung auf verschiedene Parameter beeinflußt
werden, z. B. auf
— Das Protein/Trockensubstanz-Verhältnis: je höher dieses Verhältnis, um so höher die
Wahrscheinlichkeit der Ausbildung von Brükken zwischen Proteinen,
— Das Serumproteine/Kasein-Verhältnis: je höher
dieses Verhältnis, umso zahlreicher die Brücken durch Austausch von Disulfidbrücken.
Oberhalb eines bestimmten Limits tritt eine Sättigung der Kaseinzentren ein, und die
Serumproteine nehmen ein anderes (Füllstoffähnliches) Verhalten an.
— Die Konzentration zweiwertiger Ionen, insbesondere
Calcium: bis zu einem bestimmten Limit rind die Kasein-Calcium-Kasein-Brükken
umso wichtiger, je höher die Calciumkonzentration bei einem gegebenen pH-Wert ist.
— Die Intensität der Wärmebehandlung nach Zeit und Temperatur: je stärker die Wärmebehandlung,
desto, wichtiger die Reaktion von Serumprotei.nen auf Kasein. Oberhalb eines
bestimmten Limits (z.B. 90°C/10min) haben
alle Serumproteine nach Maßgabe der Anzahl aktiver Zentren des Kaseins reagiert
— Den Wassergehalt: wenn der Wassergehalt abnimmt, und dies bis zu einem bestimmten
Limit, steigt die Proteinkonzentration an, und deshalb nimmt auch die Wahrscheinlichkeit
der Brückenbildung zwischen Proteinen zu. Bei Überschreitung dieses Limits wirkt sich die
Viskosität des Mediums zum Nachteil des Reaktionsvermögens aus. Da die Proteine sehr
hydrophil sind, verteilt sich das .Gesamtwasser
so. daß ein Teil mit den Proteinen verknüpft ist, und ein Teil als freies Wasser vorliegt, das zur
Solvatisierung von Ionen dient.
Wenn die Proteinkonzenlration ansteigt, nimmt der
Anteil des freien Wassers für die Solvation ab, was sich dahingehend äußert, daß die Anzahl der gelösten Ionen,
insbesondere Ca-Ionen, abnimmt.
In den erfindungsgemäß hergestellten Nahrungsmitlein
soll der Gehalt an Fettstoffen, bezogen auf die Trockensubstanz, höchstens 50 Prozent betragen.
Beispiele für ergänzende, gegebenenfalls in der Masse anwesende Komponenten sind Kohlenhydrate, vorzugsweise
Lactose, in einer Menge von höchstens 70 Prozent der Trockensubstanz, sowie Nicht-Milchproleine
in einer Menge von höchstens 30 Prozeni der Milchproteine.
Zweiwertige Ionen, vorzugsweise Calcinmionen, werden in dieser wäßrigen Masse in einer Konzentration
von 0,25 bis 6 Prozent, bezogen auf die Milchproteine, verwende! Diese lonenztigabe erfolgt vor und/oder
während der Formgebung, wenn die Herstellung z. B. in einer wäßrigen Calciumchloridlösting erfolgt, und/oder
nach der Formgebung, wenn die Struktur z. B. in eine wäßrigeCalcitimchloridlösung eingetaucht wird.
Die Wärmebehandlung c'olgt unter den vorgenannten
Bedingungen, z. B. in inem Heißluftofen, einem
Mikrowellenofen oder durch Kontakt mit einer
beheizten Wand, mit oder ohne Bewegung Diese Behandlung kann auch mittels einer Flüssigkeit, im
allgemeinen Wasser, im flüssigen oder gasförmigen Zustand erfolgen. Dieses im flüssigen ZuM.:iid befindliche
Wasser kann Calciumchlorid in unterschiedlicher Konzentration, die bis zur Sätiigungskonzentraiion
gehen kann, oder andere Salze als Calciumchlorid enthalten, die zur Stabilisierung der durch Verformung
erhaltenen Strukturen beitragen. Der pH-Wert des Wassers vird zwischen 4,5 und 7,5 gehalten.
— Unterhalb von 35 Prozent Trockensubstanz ist es erforderlich, die Masse, wie in Beispiel !.vor
der Verformung thermisch zu behandeln, wie nachfolgend angegeben.
— Oberhalb von 35 Prozent Trockensubstanz ist es möglich, die Masse, wie in Beispiel 3
beschrieben, einer thermischen Behandlung während oder nach dem Verformen zu unterwerfen, wie nachfolgend beschrieben.
Diese Grenze von 35 Prozent kann nach Maßgabe der folgenden Parameter gesenkt werden:
— wenn das Calciumgehalt/Milchprotein-Verhältnis
zunimmt,
— wenn das Serumprotein/Kasein-Verhältnis zunimmt,
— wenn das Milchprotein/Trockensubstanz-Verhältnis
zunimmt,
— wenn die Intensität der thermischen Behandlungzunimmt.
Indem man auf den einen oder anderen dieser Parameter einwirkt, erhält man eine unbegrenzte Zahl
unterschiedlicher Texturen. Man kann auch die Reihenfolge der Anwendung dieser Parameter verändern, z. B.
Zugabe von Calcium vor oder nach der Verformung, usw.
Die Texturierung der wäßrigen Masse wird mit oder ohne Rühren durchgeführt. Eine ausreichende thermische
Behandlung ist wichtig um Reaktionen im Kern der Masse zu erreichen. Diese Behandlung erlaubt die
Herstellung texturierler Produkte mit unterschiedlicher Konsistenz.
Die wäßrige Masse kann zu verschiedenen Formen texturiert bzw. konfektioniert werden, z. B. zu:
1. Bändern mit unterschiedlicher Dicke und Breite:
2. Fasern, die man durch Anwendung von Überdruck durch eine Spinndüse mit veränderlichem Durchmesser
erhält:
3. Granulaten oder stückigem Gut unterschiedlicher Abmessungen, die man durch Anwendung von
Schneidmessern an der Auslaßöffnung der Extruderdüsen in unterschiedlichen Formen und
Abmessungen erhält, wobei bei diesen Spinndüsen das Profil so ausgewählt werden kann, daß das
texturierte Produkt eine besondere Form erhält.
In den vorgenannten Fällen I. bis 3. kann man auf die
Geschwindigkeit der Qucllung (oder Suspendierung) der Masse einwirken.
4. Man kann dem strukturierten Produkt auch eine
/ellige Struktur durch Schäumen der wäßrigen Masse vorder Texturierung geben
In jedem Fall kann man die Behandlungen mit oder ohne Kühren durchführen.
Alle vorgenannten texturierten Produkte können erneut he.irbeiici werden, iiu'-ni man sie durch
Schneiden zerkleinert und oder mittels verschiedener Bindemittel agglomeriert
Die texturierten Produkte können Deiiebigen Knrtser
wiTurigsbehandlungen. wie Gelieren. Gefrieren. Sterilisieren
and Dehydratisieren, nach beliebigen üblichen
Methoden, wie Gefriertrocknung oder die Anwendung
von Heißluft. Vakuum oder Mikrowellen, unterworfen werden.
Die dehydratisieren texturierten Produkte können in kaltem oder heißem Wasser auf solche Weise
rehydratisiert werden, daß die Rehvdraasieajngszeit.
die eine Funktion der Wassertemperatur, der Abmessungen der texturierten Produkte und ihrer Textur ist.
etwa einige Minuten beträgt, so daß man eine Wasseraufnahme erreicht, die gleich oder höher ist als
der Wassergehalt, den das Produkt vor der Dehydratisierung
hatte.
Durch Steuerung der Textur mittels der angegebenen Parameter, sowie durch bestimmte Färbung oder
Aromatisierung und eine geeignete Formgebung erhall man texturierte Produkte, die a'- Ersatz für Fleischprodukte,
Fischprodukte, und andere bekannte oder neue Anwendungszwecke in der Nahrungsmittelveredelung,
oder als Zusatzstoffe dieser genannten Produkie Verwendung finden können.
Die physikochemische Behandlung der Milchproteine stellt einen hohen Ernährungswert sicher.
Erfindungsgemäß werden insbesondere die vorgenannten Eigenschaften der Serumproteine, in konzentrierterem
Medium als gewöhnliche Milch, nutzbar gemacht, so daß man den Vorteil der Brückenbindungsmöglichkeiten
durch diese Mineralstoffe oder durch Serumproteine zur Erzielung einer ausreichend festen
Textur nutzen kann. Mit anderen Worten werden die experimentellen Bedingungen so ausgewählt, daß es
möglich ist. Serumproteine und Kasein zusammen als texlurierte Struktur auszufällen. Um den Anteil der
Proteine, bezogen auf die Trockensubstanz, im Vergleich
zur Milch, zu erhöhen, kann man durch Ultrafiltration erhaltene Proteine verwenden. Nachfolgend
werden das bei der Ultrafiltration von Magermilch zurückbleibende Produkt mil UFL. und das bei der
Ultrafiltration von Serum zurückbleibende Produkt mit UFS bezeichnet. Die im Anschluß an diese Bezeichnungen
(UFL bzw. UFS) angegebenen Zahkn beziehen sich auf das Verhältnis der Proteine /\ir Trockensubstanz:
die Bezeichnung UFL 70 bedeutet z. B. ein aus Milch erhaltenes Produkt, das 70 Prozent Proteine in der
Trockensubstanz enthält.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Es wird eine wäßrige Masse durch 30minütiges Verkneten bei 2O=C von 2.25 kg UFL 70 und 0.75 kg
UFS 70 mit 7 kg Wasser hergestellt. Die Zusammensetzung der Masse ist nachfolgend angegeben, wobei ES
die Trockensubstanz bezeichnet.
% Gcsamtprotcinc/FS
% lösliche Seniinproteine'FS
■· "'<> lösliche Scrumproteine;Gesamtprotcme
"·Ίι C'a lau m/Gesamt proteine
Die Viskosität der Masse hetrat't 2.7 Poise.
Dann wird die Temperatur der Masse unier Rühren auf 80"C gebracht. Der Temperaturanstieg dauert 20
Minuten, und das gesamte Produkt wird I Minute bei 80 C" gerührt. Unter fortwährendem Rühren wird die
Masse dann auf 20" C abgekühlt, teilweise entgast und in einer Kolben homogenisier vor richtung homogenisiert.
Die Masse besitzt dann eine Viskosität von etwa c)0 l'oise.
Die Zusammensetzung der Masse zu diesem Zeit
punki. ist wie folgt:
Trockensubstanz (FS)
Gesamtproteine/ES
lösliche Serum proteine/ES
lösliche Seruniproteine/Gesamipioteinc
kann und auf der anderen Seile eine Solubilisierung in
dem Bad möglich ist.
Während des Waschen* der Fäden erfolgt eine Entfernung des nicht mit Proteinen verbundenen
Calciums, während in der wäßrigen Ausgangsmasse nur ein Teil des anwesenden Calciums in gebundener Form
vorliegt.
Die Wirkung des Calciums auf die Textur der so erhaltenen Fäden ist wichtig. Hierbei wurde gefunden,
daß bei ungewaschenen Fäden der Calciumgehalt erheblich wichtiger als bei der wäßrigen Ausgangsmasse
ist. Parallels ersuche zeigen deutlich, daß bei Veränderung des Endgehaltes des an die l-'iidcn
gebundenen Calciums, entweder durch Veränderung der Calciumchloridkonzentration in dem Koagulationsbad
oder durch. Veränderung der Verw eilzeit der Fäden in dem Koagulationsbad, unterschiedliche Texturen für
Fäden erhalten werden, deren Löslichkeit nach Maßgabe
des Calciumgehaltes variiert.
Infolge der erhöhten Temperatur hat ein Teil der Serumproicine mit der Kaseinfraktion reagiert. Die
Konzentration der Trockensubstanz der Masse ist in diesem lall so, daß die Wärmebehandlung keine
Härtung der Masse zuläßt.
Die Masse wird dann mittels Überdruck von OJ bar
durch eine Spinndüse mi ι Löchern \on 1 mm Durchmesser in eine wäßrige lösung (bei 40 C") gepreßt, die Ii
Prozent Natriumchlorid und 14 Prozent Calciumchlorid enthält. Hierbei erfolgt nahezu augenblicklich eine
Härtung der Fasern bzw. Fäden, ein Bleichen und eine
Veränderung in der Geltrübung. Die Fäden bleiben etwa 3 Minuten in dem Bad. um den Ionen eine
Durchdringung der Masse zu ermöglichen. Die Zusammensetzung der Fäden zu diesem Zeitpunkt ist in der
folgenden Tabelle angegeben.
(iesamtprciieine FS
lösliche Serumproteine FS
lösliche Serumproteine 'Gesamtproteine
Calcium Gesarntprnteine
Das Waschen der Fäden erfolgt 2<> Minuten mit Wasser von 20 c . ?·? daß die Faden von nicht-fixierten
Salzen befreit werden. Anschließend wird überschüssiges
Wasser entfernt.
0O Trockensubstanz (FS)
n.'r>
Gesamtproteine FS
°/o lösliche Serumproteine ES
% lösliche Serumproteine Gesamtproteine
°.v Caicium Gesamtproteine
Die lösliche Serumproteinfr.'ktion nimmt während
der Koagiiiationspnase in dem Bau bei rO'C ab. da
einerseits die Reaktion mit Kasein verlänsert w erden
In gleicher Weise, wie in Beispiel 1 im Zusammenhang
mit der Rolle des Calciums beschrieben, kann die Bedeutung des Serumproteine/Kaseinfraktion-Verhältnisses
und der Wärmebehandlung nachgewiesen werden. Somit werden gemäß Beispiel 1 drei wäßrige
Massen hergestellt. d-:ren Milchproiein-Zusammensetzungen
in der nachfolgenden Tabelle angegeben sind.
I | "(I | |
IT | ■'S | "(I |
Il | ||
(I
Serumproieine v ( ..(|
25 22.5
3d 3(1.0 30.0
Die prozentualen Zusammensetzungen dieser drei Massen vor der Wärmebehandlung sind aus der
nachfolgenden Tabelle ersichtlich.
Trockensubstanz (FSi | 28.3 | 28.0 | 2^.7 | |
Ges.milpnileine/I S | "1.0 | "0.3 | "1.3 | |
ίο·. 111. he Ncrumnp.'ieinc/FS | 14.2 | 23.4 | 28.4 | |
29.2 86.4 4.6 5.3 |
U»liche Serum proteine/ Gesamtproteine CaI ι: ium/G c sann proteine |
20.0 2.3 |
33.3 | 39.S 2.1 |
■) -> |
Die Behandlungen erfolgen gemäß Beispiel 1. Die prozentuale Zusammensetzung und die Textur der
Fäden nach dem Waschen sind aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich.
IO
2.1 | 2.2 | I | |
".ι Trockensubstanz (HS) | 21.6 | 25.8 | 24.2 |
'Ι. Gesamt prole inc/H S | 87.x | 80.1 | 86.4 |
".. lösliche Serumproteine/HS | 2.0 | 6.7 | 4.6 |
'Ό lösliche Serumproteinc/Gesamtproteine | 2.3 | 8.4 | 5,3 |
% La'cium/Gesamt proleine | 5.5 | 3.1 | 2.2 |
Textur | zarte Textur - | geschmeidige | feste Textur |
gelähnlieh - | Textur - | stabil | |
sl.ihil Lind | stabil | unschmel/bar | |
unschmelzbar | unschmelzbar | ||
(I imit) |
Es hat sich gezeigt, daß der Trockensubstanzgehalt nach Maßgabe des Serumproteingehalts zunimmt: dies
ist normal und bringt eine wichtige Veränderung in der i-'rultrxtiir der gewaschenen Faden mit sich. Weiterhin
svird beobachtet, daß der Gehalt an gebundenem Calcium gleichzeitig mit dem Kaseingehalt zunimmt.
Wenn das Kasein fixierte bzw. gebundene Serumproteine besitzt, nehmen die Bindungsmöglichkeiten zwischen
Kasein und Calcium ab. Calcium und Scrumproteine führen nicht zu ahnlichen Texturen, und deshalb
kann die Endtextur der Fäden als Funktion dieser beiden Parameter modifiziert werden.
Weiterhin kann die Intensität der Wärmebehandlung durch Veränderung von Heizdauer und Temperatur
modifiziert werden. Man geht z. I). gemäß Beispiel 2.2 vor und unterwirft die Masse des Beispiels 2.2
unterschiedlichen Wärmebehandlungen.
2 4
Dauer des Temperaturanstiegs, min
Dauer der TemperaUiraul'rechterhaltung. min
I: .eichte Temperatur. 0C
20
61 20
20 20
7(1
20
80
Die nachfolgenden Behandlungen erfolgen gemalt Beispiel I. Die prozentuale Zusammensetzung und die I exiur
der Faden nach dem Waschen sind aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich.
2.3 | 2.4 | 2 5 | 2 2 | |
"<. Trockensubstanz (HS) | 17.h | 21.8 | 25.5 | 25.8 |
% Gesamtproteine/F.S | 60." | 82.7 | 83.1 | 80.1 |
% lösliche Serumproteine/HS | 17.5 | 5.6 | 6.6 | 6.7 |
1I lösliche Semmproleine/Gesamtproteine | 28.8 | 6.8 | 7.9 | 8.4 |
"-> CaI c i u m/Ge samt proteine | 8.6 | 2.8 | 3.0 | 3,1 |
Textur | weiche. | zarte, stabile | geschmeidige. | geschmeidige. |
instabile und | und un | stabile und un | stabile und un | |
schmelzbare | schmelzbare | schmelzbare | schmelzbare | |
Textur | Textur | Textur | Textur |
Es zeigt sich, daß die Intensität der Wärmebehandlung
(Zeit-Temperatur) die Stabilität und die Schmelzbarkeit der so erhaltenen Fäden stark beeinflußt. Wenn
z. B, wie in Beispiel 23, eine Wärmebehandlung mit nur schwacher Intensität erfolgt, sind die Reaktionen v
zwischen Serumproteinen und Kasein nicht sehr zahlreich, und die so erhaltenen Fäden sind instabil (sie
bilden durch Berührung miteinander wieder ein Gel) und schmelzbar (sie schmelzen in siedendem Wasser
oder in Fett bzw. Schmierfett). Im Gegensatz hierzu sind -'
in den Beispielen 2.2 und 2.5. bei denen die Wärmebehandlung intensiver ist. die erhaltenen Fäden
stabil und unschmelzbar.
hi
Es wird eine wäßrige Masse durch 30minütiges Verkneten bei 20=C von 1.208 kg UFL 70 und 0.514 kg
UFS 70. 0.075 kg NaCI und 2.56 kg Wasser hergestellt. Anschließend versetzt man mit einem bei 400C
vorgeschmolzenem Gemisch aus 0.109 kg Pflanzenfett (F. = 38 bis 39' C) und 0.010 kg Glycerinmonostearat und
knetet dann die ganze Masse 10 Minuten bei der Gleichgewichtstemperatur. Nachdem man die Masse in
einer Kolbenhomogenisiervorrichtung homogenisiert hat. beträgt ihre Endviskosität etwa 220 Poise. Die
Zusammensetzung der Masse zu dieser Zeit ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich.
% Trockensubstanz (ES) 41.9
% Gesamtproteine/ES 64.1
% lösliche Serumproteine/ES 29.8
% lösliche Serumproteir.e/Gesamtproteine 46,5
% Calcium/Gesamtproteine 23
In diesem Fall erfolgt im Gegensatz zu Beispiel I
keine Wärmebehandlung vor dem Verspinnen. Die Konzentration der Trockensubstanz und somit die
Konzentration der Milchproteine, sind hier so. daß selbst bei mäßiger Wärmebehandlung (Beispiel 2.3) eine
Koagulation der wäßrigen Masse erfolgen würde.
Die Masse wird dann durch eine Spinndüse mit
12
Löchern von 2 mm Durchmesser bei einem Überdruck von 0,8 bar und eiii-ir auf i32"C erhitzten Heizplatte
extrudiert. Hierbei erfolgt eine Härtung der Fäden, die so wie sie sind verwendet werden können.
In diesem Fall ist die prozentuale Zusammensetzung der Fasern wie folgt:
% Trockensubstanz (ES) | 46.8 | zerbrechlich |
% Gesamtproteine/ES | 64.6 | |
% lösliche Serumproteine/ES | 23.3 | |
% lösliche Serumproteine/Gesamtpmteinc | 36.0 | |
% Calcium/Gesamtproteine | 2.3 | |
Textur | /arte Textur — | |
Die Temperatur der Heizplatte und die Konlakt/cit
der Fäden mit dieser Platte beeinflussen direkt die Textur und die Beständigkeit der so erhaltenen Fäden.
Es wurde gefunden, daß die Menge der löslichen Proteine in diesem Fall abgenommen hat. Es besteht
eine direkte Abhängigkeit von der Intensität der Wärmebehandlung, die auf verschiedene Weise durchgeführt
werden kann: Heißluftofen, Drehzylinder. Metallstreifen. Mikrowellen, warme, bewegte Flüssigkeiten
oder Ciase usw.
Die so erhaltenen Fäden können auch mit Wasser bei etwa tO C aufgenommen werden, was. einerseits durch
Auflösen der löslichen Stoffe und andererseits durch eine mögliche Ausdehnung der Keakimn /wischen
Kasein und Serumproteinen, eine Veränderung der Fadentextur mi1 sich bringt. Wenn das Bad darüber
hinaus Calciumchlorid enthält, können die Calciumionen zur Verstärkung der Fadentextur beitragen. In diesem
letzten Fall ist ein zusätzliches Bad für das Waschen in Wasser bei 40" C zur Entfernung des Salzüberschusse:.
in den Fäden erforderlich.
Die prozentuale Zusammensetzung der laden in diesem Fall ist aus der nachfolgenden Tabelle
ersichtlich.
I allen geniiiU Beispiel 3. | Fäden eeniiiU Beispiel .<. | |
Kewiisclun mit Wasser | eingotiiucht in eine | |
hei ()(irC | wiißrige !^"..tge ( iiC l·- | |
Losung bei 1Nr-V und | ||
gewaschen in Wasser | ||
von 4()°C | ||
".. Trockensubstanz (FS) | 18.2 | 22.0 |
"r. Gesamlproteine/F.S | 76.2 | 78,3 |
". löslich; Scr—prot^c/tS | 3.3 | |
"■■« lösliche Serumproteine/Gesamtproteine | 4.3 | 6.9 |
% Calcium/Gesamtproteine | 1.9 | 2.5 |
Textur | geschmeidige Textur - | sehr feste Textur - |
sehr schwammig - | schwammartig - gute | |
annehmbare | Beständigkeit | |
Beständigkeit |
Beispiel 3 wird exakt wiederholt, wobei jedoch der wäßrigen Masse vor dem Verkneten Calcium in Form
von CaCb · 2 Η?Ο in einer Menge von 1,08 Prozent,
bezogen auf Milchproteine, zugesetzt wird. Die Behandlungen der Masse erfolgen gemäß Beispiel 3.1.
Die erhaltenen Fäden werden mit einem Wasserbad von 900C aufgenommen, dessen Funktion derjenigen von
Beispiel 3.1 vergleichbar ist. In diesem Fall erlaubt jedoch das Wasser, das in die Fasern eindringt eine
intensivere Calciumeinwirkung. Tatsächlich findet man. daß in der anfänglichen wäßrigen Masse das Wasser
teilweise an Proteine gebunden ist. Die restliche freie Wassermenge ist zu gering, um eine gute Solvatation
und einen guten Transport von Calciumionen zu erlauben.
In diesem Fall ist die prozentuale Zusammensetzung der Fäden wie folgt:
4 | |
% Trockensubstanz (ES) | 23.1 |
% Gesamtproteine/ES | 74.1 |
% lösliche Serumproteine/ES | 8J |
% lösliche Serumproteine/Gesamt | |
proteine | IU |
% Calcium/Gesamtproteine | 2.7 |
Textur | sehr feste. |
schwammige | |
Textur — | |
gute Bestän | |
digkeit |
Beispiel 4 besitzt eine Reihe von Vorteilen gegenüber Beispiel 3.2. Die Calciumgehalte liegen in beiden Rillen
eng beieinander, das Herstellungsverfahren ist jedoch vcreir.i'hcht (ein einziges Bad in Beispiel 4 gegenüber
zwei Badern in Beispiel 3.2. wobei in letzteren F'all die
Menge des beteiligten Calciumchlorids erheblich größer ist).
In den Beispielen I und 2 liegt der Gesamttrockcnsubstanzgehalt
der wäßrigen Masse unter 35 Prn/ent. und in diesem Fall ist es möglich, eine Wärmebehandlung
vor dem Extrudieren durchzuführen. In den Beispielen 3
und 4 ist der Gesamttrockensubstanzgehalt der wäßrigen Masse größer als 35 Prozent, und in diesem
(■'all ist eine Wärmebehandlung vor dem Extrudieren
nicht möglich, da dies zu einer Aushärtung der Masse führen würde. Dies läßt sich aus dem Unterschied des
und son*!'., bei Uber-
einstimtiiung in allen anderen Punkten, durch den
Unterschied in der Milehproteinkonzentration. Diese
Zunahme der Konzentration erlaubt eine Steig rung der Brückenbildungskapazitäten durch Calcium und
Serumproteine, so daß man festere Texturen erhalten kann.
Dieses Phänomen läßt sich demonstrieren, wenn man den Ciesiimttrockensubstanzgeh.ilt der wäßrigen Masse
zwischen 25 und 45 Prozent rinstcllt und folgende Merkmale konstant hält:
0O Calcium/Milchproteine 2.1
Serumproteine/Kasein 0.66
Milchproteine/Gesamttrockensubstan/ 0.7
thermische Behandlung
Temperaturanstieg 20 mm
Temperaturaufrechtorhallung I nun
erreichte Temperatur 80 C
Die Wärmebehandlung der gerührten Masse erfolg!
in allen (-'allen unter den gleichen Bedingungen. Dies
ermöglich'., die Fto^i-h:iffi-»nhoit ilt'r \l.t\<.t· narh i\cv
Wärmebehandlung mit der Trockensubstanz (IS) in Beziehung zu setzen. Man erhält folgende Ergebnisse:
I luckjnsubM.in/ ilji u.iKniv
Beschaffenheit der Masse
lioiiiotieii
homnucn
inhonioiien
leine·« Korn
leine·« Korn
erhebliche
komgroHe
Stücke
komgroHe
Stücke
De Durchführung erfolgt gemäß Beispiel I. Die auf 20"C gekühlte Masse, deren Viskosität etwa 120 Poise
betr.igt. wird durch Einpressen von Stickstoff unter Druck aufgequollen bzw. aufgeschäumt. Die geschäumte
Masse läßt sich mit einer Spinndüse von 10 mm Durchmesser in ein NaCI- und CaCI.-Bad bei 90 C
extrudieren, wie in Beispiel I beschrieben. Uurcri die
Ausdehnung der verteilten Gasbläschen erfolgt augenblicklich eine Expansion, worauf die Härtung des
gebildeten Schaumes eintritt. Nach dem Waschen zur Entfernung der überschüssigen Salze kann der Schaum
geschnitten und danach nach üblichen Methoden getrocknet werden. Der getrocknete Schaum läßt sich
infolge seiner zelligen Struktur mit Wasser, selbst bei Raumtemperatur, leicht rehydratisieren.
Die Durchfübnjng erfolgt gemäß Beispiel 3. wobei
man der wäßrigen Masse ausgewählte Färb- und Aromastoffe zusetzt. Die Fäden werden zusammen mit
einem wäßrigen Bindemittel, das Fettstoffe. Glucide. wärmekoagulierbare Proteine. Salze. Aromastofie und
Farbstoffe enthält, in eine Form gebracht Nach dem
Schießen stellt man die Form 30 Minuten in ein Wasserbad. Nach dem Entformen und Abkühlen kann
der erhaltene Block auf Form geschnitten werden. Die so erhaltenen Stücke können in verschiedenen Mengen,
nach Maßgabe der ausgewählten Aromastoffc. Schweinefieischprodukten
zugesetzt oder deh>dratisiert werden.
Die Rehs dratisierun^ erfolgt ra^'h in kai'crn odtT
siedendem Wasser.
Beispiel !<
Die Durchführung erfolgt gemäß Bespiel " mit einer
Schinken entsprechenden Färbung und -\:v:'i.!'!sierung.
Die Zusammensetzung der lade;· und dc:' Bindemiüel
wird so gewählt. oal< sie der durchschnittlichen
Schinkenzusammen'-etzung mog!i..l··.! aiiHich ist. Der
erhaltene Bl· >ck wird, eingehüllt :t: Naturdarm, den
uDlicnen licn.inuiungen der Sc'nwei!'ci"ci/i:erei unterworfen
(Trockner. Räucherkammer'. .:sw , Der Block läßi sich in feine Scheiben schneider Je da1· Aussehen,
den Geschmack und die Textur ■..-n gcaucheriem
Schinken besitzen.
\ erglei-eh·^ er··;.ei
1. E«· wurde ein Versuch nach Βορ e ; de- FR-PS
21 b2 603 durchgeführt.
1.1. Darstellung der Fasern
4 kg abgesiebtes, handelsübliche*·, saures Kasein
wurden in 25 1 deionisierten-; 1A aW- iiistiergiert.
worauf 300g Kalziumh>drox:d hinzugegeber,
wurden. Nach heftigem Ruhrer .ind 30 nun
!anecm Stehenlassen wurde eine Losung \on
!80^g NaH.-PO, xH.O in 2 \ dcionisienem
Wasser hinzugegeben. E^ wurcie bei Zimmonemperatur
ohne ('berwachung Je- Te:r,peraiür
gearbeitet. Nach einstundigem Stehenlassen wurde die Losung auf 80'C erwärm: und
homogenisier;. Die Lösung wurde :",: einem
Kühlmantel auf 30 C abse'k,;h!;
Mit einem kleinen Spritzwerk/eug wurde der Kasein-Komplex in ein Bad extrudiert, das 3%
Kalziumlaktat und 15% Natriumchlorid in deionisiertem Wasser mit einer Temperatur von
75°C enthielt. Die erhaltenen Fasern waren sehr weiß und stabil. Sie wurden dann bei 40" C in
einer Lösung von 0,5% Kalziumlaktat und 2,5% Natriumchlorid in deionisiertem Wasser 3 min
lang gewaschen. Die Fasern wurden anschließend auf absorp.tionsfähiges Papier gelegt, um
überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen, wonach sie in eine Frischhaltepackung gegeben und
beispielsweise 15 Stunden lang bei +6°C aufbewahrt wurden.
\2. Schmelztest
Der Test wurde zweimal durchgeführt:
— Ein Strang aus gut vereinzelten Fasern wurde 2 min lang in auf 85° C erwärmtes Wasser
gegeben. In dem Strang lagen so gut wie überhaupt keine einzelnen Fasern mehr vor;
sie waren miteinander verschmolzen. Ein Teil des Materials geht durch Schmelzen verloren.
— In eine Fritüre wurde Erdnußöl gegeben, um einen Brattest durchzuführen. Der Strang
wurde 30 Sekunden lang in das kochende öl gesteckt. Es fand eine leichte Bräunung sowie
Verhärtung statt. Die Fasern waren miteinander verklebt und hatten ihre Individualität
verloren.
2. Es wurde ein Versuch nach Beispiel 1 durchgeführt.
2.1. Darstellung der Fasern
Es wurde das Beispiel 1 ohne irgendeine Abänderung nachgearbeitet
2.2. Schmelztest
— Die Fasern wurden 1 min lang in Wasser bei 85° C gegeben. Der Strang veränderte sich
durch die Behandlung nicht und die Fasern blieben vereinzelt. Es wurde kein Verlust an
Material festgestellt.
Anmerkung
Es machte keinen Unterschied, ob die Fasern in Wasser gegeben wurden oder das Ganze 20 min
lang bei 1200C in einem Autoklaven aufbewahrt
wurde, also die herkömmliche Sterilisation vorgenommen wurde.
— Die Fasern wurden 30 Sekunden lang in das kochende Öl gegeben; es fand eine erhebliche
stärkere Bräunung statt als bei dem vorstehenden Versuch, und eine Verhärtung, ohne
daß die Struktur verloren ging. Es blieben individuelle Fasern bestehen.
130 228/197
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Nahrungsmitteln durch Texturierung einer wäßrigen, pastösen Masse ί
auf der Grundlage von Milchproteinen, wobei der Milchproteingehalt, bezogen auf die Masse, 10 bis 45
Prozent, der Wassergehalt 35 bis 85 Prozent, und der Trockensubstanzgehalt mindestens 15 Prozent betragen,
dadurch gekennzeichnet, daß die κι wäßrige Masse Serumproteine enthält und man bei
der Herstellung der Masse, der Texturierung und/oder der Nachtexturierung, gegebenenfalls
unter Zusatz von zweiwertigen Ionen mit einer Konzentration von 0,25 bis 6 Prozent, bezogen auf ι >
die Milchproteine, eine Wärmebehandlung bei einer Temperatur von 50 bis 1500C für eine Dauer bis zu
3 Stunden durchführt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die wäßrige Masse außerdem Kohle- 2n hydrate. Lipide und/oder Nichtmiichprotcinc enthält
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Verwendung von
Kasein als Milchprotein ein Verhältnis von Serumprotein zu Kasein von bis zu 1 :6 einhält
4. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Milchproteine
und Serumproteine verwendet, die durch Ultrafiltration teilweise von Lactose und Asche befreit sind. in
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kohlenhydrat Lactose
verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Nichtmilchproteine in einer a
Menge von höchstens 30 Prozent, bezogen auf die Milchproteine, einsetzt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Wärmebehandlung
vor der Verformung durchführt, wenn die Masse weniger als 35 Prozent Trockensubstanzgehalt
aufweist, und während oder nach der Verformung durchführt, wenn die Masse über 35 Prozent
Trockensubstanzgehalt aufweist.
4Ί
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