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Kabelpflug Beim Verlegen von Erdkabeln wird im allgemeinen so vorgegangen,
daß mit einem Kabelpflug eine schmale Rille von entsprechender Tiefe in den Erdboden
gebracht und das Kabel dann auf dem Grund dieser Rille abgelegt wird. Damit die
für das Ziehen eines solchen Kabelpfluges erforderlichen Kräfte nicht zu groß werden,
ist es üblich, dessen Pflugschar so schmal wie möglich, beispielsweise plattenförmig
auszubilden, was überdies auch noch zu dem Vorteil führt, daß oftmals dann keine
besonderen Maßnahmen mehr für das Wiederverschließen der gezogenen Rille getroffen
zu werden brauchen. Im allgemeinen trägt die Pflugschar dabei noch ein Kabel-Führungsrohr
(welches entweder in die Pflugschar eingearbeitet oder daran befestigt sein kann),
mit dem das zu verlegende Xabel zum Grund der Rille geführt wird.
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Da der Zugantrieb notwendigerweise oberhalb der Erdboden-Oberfläche
angreift, die Widerstandskräfte aber im Erdboden entstehen, ergibt sich für jeden
Kabelpflug die Tendenz, sich während seiner Vorwärtsbewegung aus dem Erdboden herauszuheben.
Es ist also notwendig, dieser Tendenz entgegenzuwirken. Bei einer bekannten Type
von Kabelpflügen geschieht dies dadurch, daß die frontseitige Schneidkante der Pflugschar
in Bewegungsrichtung nach unten-vorn geneigt verlaufend angeordnet wird. Auf diese
Weise ergibt sich während der Bewegung des Kabelpfluges eine abwärts gerichtete
Kraftkomponente, die die Pflugschar im Erdboden hält. Nachteilig ist dabei aber,
daß der Kabelpflug sich im Falle eines unterirdischen Hindernisses sehr leicht festsetzen
kann
und dann zum Freimachen rückwärts bewegt werden muß, was umständlich
ist und häufig auch nicht ohne Beschädigung des bereits verlegten Kabels abgeht.
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Im allgemeinen wird deshalb vorgezogen, die frontseitige Schneidkante
der Pflugschar in Bewegungsrichtung nach unten-hinten geneigt verlaufend anzuordnen.
Dann müssen aber zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, um die Pflugschar im Erdboden
zu halten.
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Diese zusätzlichen Maßnahmen bestehen in dem Fall bisher, wie z.B.
in der DE-PS 491 887 gezeigt ist, in seitlich an der Pflugschar in mehreren Etagen
übereinander angeordneten, im wesentlichen horizontal verlaufenden plattenförmigen
Stabilisatoren, die eine Lockerung des Erdbodens bewirken und zugleich die Pflugschar
im Erdboden halten. Die am weitesten oben und vorn angeordnete Etage der Stabilisatoren
führt dabei zu einer Lockerung und teilweisen Anhebung der obersten Schicht des
Erdbodens, und die nächstfolgenden, stufenweise tiefer und auch weiter zurückliegenden
Etagen von Stabilisatoren wirken entsprechend auf die nächstfolgenden Schichten
des Erdbodens ein. Auf diese Weise kann der Kabelpflug ohne allzu großen Kraftverbrauch
gezogen und zugleich im Erdboden gehalten werden. Im Falle eines unterirdischen
Hindernisses ergeben sich jedoch auch bei einer derartigen Type eines Kabelpfluges
erhebliche Probleme, insbesondere weil der Pflug wegen der seitlichen Stabilisatoren
nur mit großem Aufwand aus dem Erdboden .herausgenommen und wieder in den Erdboden
hineingebracht werden kann.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, die Nachteile der bekannten Kabelpflüge
zu vermeiden und einen leicht bedienbaren Kabelpflug zu schaffen, der so klein gehalten
werden kann, daß er sogar auch zum Verlegen von Kabeln durch Privatgärten oder gepflegte
Anlagen hindurch verwendet werden kann, gleichermaßen aber auch
für
einen schweren Feldeinsatz herangezogen bzw. ausgebildet werden kann.
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Ausgehend von einem Kabelpflug, dessen Pflugschar eine nach unten-hinten
geneigt verlaufende frontseitige Schneidkante besitzt, wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Pflugschar als flache Pflugplatte ohne seitlich abstehende
Stabilisatoren ausgebildet und - ggfs. über den Grundrahmen - mit einem Vibrator
verbunden ist, welcher der Pf lugplatte eine in der Plattenebene liegende Vibrationsbewegung
erteilt.
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Die Erfindung macht es möglich, eine flache Pf lugplatte ohne irgendwelche
zusätzlichen, seitlich abstehenden Stabilisatoren durch den Erdboden hindurchzuziehen
und im Erdboden zu halten, weil der Vibrator der Pflugplatte gewissermaßen die Funktion
einer Säge erteilt, d.h. sich die Pflugplatte mit sägeartigen Bewegungen durch den
Erdboden hindurchschneidet. Dadurch kann mit sehr geringen Zugkräften gearbeitet
werden, wodurch unabhängig davon, wie die Zugkräfte erzeugt werden, eine sehr schonende
Behandlung der Umgebung der gezogenen Rille gewährleistet ist. Geringe Zugkräfte
bedeuten zugleich aber auch eine entsprechend verringerte Tendenz des Heraushebens
des Pfluges aus dem Erdboden, so daß die Pflugplatte schon mit recht geringer Gewichtsbelastung
im Erdboden verbleibt. Es ist also nicht mehr notwendig, mit Stabilisatoren zusätzliche,
abwärts gerichtete Kräfte zu erzeugen.
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Außerdem hat eine flache, mit keinen seitlichen Vorsprüngen versehene
Zugplatte auch den Vorteil, daß sie sich sehr leicht in den Erdboden einführen und
wieder aus dem Erdboden herausnehmen läßt.
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Im Falle von unterirdischen Hindernissen ergibt sich durch die Erfindung
weiterhin der Vorteil, daß die Pflugschar
infolge ihrer sägeartigen
Bewegungen besser als die bekannten Kabelpflüge die Möglichkeit hat, ein Hindernis
zu durchschneiden (z.B. bei Baumwurzeln) oder es zur Seite zu drücken (z.B. bei
kleinen Steinen). Aber selbst wenn ein unterirdisches Hindernis auf diese Weise
nicht überwunden oder beseitigt werden kann (z.B.
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im Falle größerer Steine), läßt es sich infolge der nach untenhinten
geneigt verlaufenden frontseitigen Schneidkante der Pflugplatte im allgemeinen noch
"überfahren", indem sich die Pflugplatte im Verlaufe der Vorwärtsbewegung nach oben
verschwenkt und über das Hindernis hinweggleitet. Daher ist es dank der Erfindung
nunmehr möglich, im Falle von unterirdischen Hindernissen (ggfs. mit etwas geringerer
Vorwärtsgeschwindigkeit, wenn die Pflugplatte ein Hindernis durchschneiden muß)
weiterzuarbeiten.
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Im Falle des Überfahrens eines größeren Hindernisses läßt sich übrigens
an dem Ausmaß, mit dem sich die Pflugplatte aus dem Erdboden heraushebt, leicht
erkennen, ob das Kabel noch tief genug in den Erdboden eingebracht wird, denn in
dem Fall wird es ja oben über das Hindernis hinwegverlegt. Sollte das Hindernis
dabei so hoch sein, daß die Kabeltiefe nicht mehr ausreicht, läßt sich der Kabelpflug
ohne besondere Schwierigkeiten ganz aus dem Erdboden herausnehmen und in eine neue,
das Hindernis umfahrende Spur setzen.
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Vorzugsweise ist der Vibrator so angeordnet, daß er zugleich ein
Beschwer-Gewicht für die Pflugplatte darstellt und damit auch durch sein Gewicht
dafür sorgt, daß die Pflugplatte im Erdboden verbleibt. Weiterhin ist die frontseitige
Schneidkante der Pflugplatte vorzugsweise mit sägezahnartigen, angeschärften Vorsprüngen
versehen, die zusätzlich dazu beitragen, daß die Zugkräfte kleingehalten werden
können.
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Nachfolgend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Dabei stellen dar: Fig. 1 den erfindungsgemäßen
Kabelpflug in Seitenansicht in der Betriebsstellung und Fig. 2 den Kabelpflug gemäß
Fig 1 in perspektivischer Darstellung.
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Der zeichnerisch dargestellte Kabelpflug besitzt einen Grundrahmen
2 aus zwei Winkelschienen 4, zwischen denen eine dreieckförmige, den Kabelkanal
schneidende Pflugplatte 6 starr befestigt, z.B. angeschweißt ist. Am vorderen Ende
und kurz hinter der Mitte der Winkelschienen 4 erstrecken sich zwei Querschienen
8 zur Seite aus dem Bereich der Winkelschienen heraus. Diese Querschienen 8 sind
mit Hartgummi-Füssen 12 versehen, mittels denen der Grundrahmen auf eine schlittenartige
Gleitplatte 14 oder einen entsprechenden, mit Rädern versehenen Träger abgestützt
ist.
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Mit Hilfe der Gleitplatte 14 bzw. des mit Rädern versehenen Trägers
wird der gesamte Kabelpf lug während seiner Bewegung gegen die Erdboden-Oberfläche
abgestützt. In der Gleitplatte 14 befindet sich ein Längsschlitz 16 (Fig. 2), durch
den die Pflugplatte 6 nach unten in den Erdboden hinein durchragt, und auf der Oberseite
der Gleitplatte 14 sind zwei aufragende Pfosten 18 angeordnet. Die Zugkraft greift
über ein Seil 22 am Grundrahmen 2 an, indem z.B. das Seil 22 mittels eines Hakens
24 in eine stirnseitig am Grundrahmen angebrachte Befestigungsöse 26 eingehakt ist
Während des Betriebes kommt dadurch die vordere Quer schiene 8 des Grundrahmens
2 an den beiden Pfosten 18 der Gleitplatte 14 zur Anlage.
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Am rückseitigen Ende ist auf dem Grundrahmen 2 ein elektrisch angetriebener
Vibrator 28 angeordnet, welcher infolge der starren Befestigung der Pflugplatte
6 am Grundrahmen 2 die Pflugplatte 6 in Richtung der Pfeile 30 in Vibration versetzt.
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Die frontseitige Schneidkante der Pflugplatte 6 verläuft, in Bewegungsrichtung
gesehen, schräg nach unten-hinten und trägt sägezahnartige Vorsprünge 7, deren Flanken
horizontal bzw. vertikal
verlaufen und zweckmäßig angeschärft
sind. Hinter der frontseitigen Schneidkante und im wesentlichen parallel dazu ist
in der Pflugplatte 6 noch ein Kabel-Führungsrohr 32 angeordnet, dessen oberer Einlaß
34 oberhalb des Grundrahmens 2 mündet und dessen unterer Auslaß 36 sich, horizontal
verlaufend, in einer Tiefe h (Fig. 1) in der rückseitigen Kante der Pf lugplatte
6 befindet. Ein durch das Führungsrohr 32 hindurchgeführtes Kabel wird auf diese
Weise in der Tiefe h im Erdboden abgelegt.
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Durch den Vibrator 28 wird die Schneidfunktion der Pflugplatte 6
erheblich verstärkt, weil die Vorsprünge 7 an der frontseitigen Schneidkante der
Pflugplatte ständig sägeartige Bewegungen zusätzlich zu horizontalen und vertikalen
Vibrationsbewegungen ausführen. Dadurch wird die Kraft zum Ziehen des Kabelpfluges
durch den Erdboden hindurch ganz beträchtlich vermindert.
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Infolge der sägezahnartigen Beschaffenheit der frontseitigen Schneidkante
der Pf lugplatte 6 in Verbindung mit den durch den Vibrator 28 erzeugten Vibrationsbewegungen
ristes dabei auch möglich, mit der Pf lugplatte durch unterirdische Hindernisse
(z.B.
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Baumwurzeln) hindurchzuschneiden, wenn die Pf lugplatte solche Hindernisse
nicht (z.B. wie im Falle kleinerer Steine) beiseiteschieben kann.
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Falls größere, nicht überwindbare Hindernisse (z.B. grössere Steine)
auftreten, kann die Pflugplatte 6, bedingt durch den rückwärts geneigten Verlauf
der frontseitigen Schneidkante, solche Hindernisse leicht übepkriechen, indem der
Grundrahmen 2 mit der daran befestigten Pf lugplatte 6 um die Pfosten 18 herum so
weit (in Uhrzeigerrichtung bei Fig. 1) nach oben verschwenkt, bis das untere Ende
der Pflugplatte über das Hindernis hinweggleiten kann. Sobald das geschehen ist,
gräbt sich
die Pflugplatte 6 infolge ihrer Gewichtsbelastung durch
den Grundrahmen 2 und den Vibrator 28, in Verbindung mit den vom Vibrator erzeugten
Vibrationsbewegungen, selbsttätig wieder in ihre normale Betriebsposition in den
Erdboden ein. Mindestens soweit Fernsprechkabel und dergleichen betroffen sind,
gibt es keine gesetzlichen Bestimmungen hinsichtlich einer minimalen Verlegetiefe,
so daß es völlig in Ordnung ist, solche Kabel der oberen Kontur von größeren unterirdischen
Hindernissen folgen zu lassen, solange nur sichergestellt ist, daß das Kabel gut
unterhalb der Erdboden-Oberfläche bleibt.
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Weil die Pflugplatte 6 keine horizontalen, seitlich abstehenden Stabilisatoren
zu haben braucht, läßt sie sich, wiederum begünstigt durch die Wirkung des Vibrators
28, beim Beginn des Verlegens eines Kabels sehr leicht in den Erdboden einbringen
und am Ende der Verlegestrecke ebenso leicht auch wieder aus dem Erdboden herausnehmen.
Zwischen der Gleitplatte 14 (oder dem entsprechenden, mit Rädern versehenen Träger)
und dem Grundrahmen 2 kann dabei auch noch eine Kolbeneinheit oder eine andere Hubeinrichtung
angeordnet sein, mittels der der Grundrahmen 2 zusammen mit der Pflugplatte 6 in
eine Transportstellung angehoben bzw. in die Betriebsstellung abgesenkt werden kann.
In den Zeichnungen sind zwei an der hinteren Quer schiene 8 angebrachte Ösen 48
dargestellt, an denen eine solche Hubeinrichtung angreifen kann.
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Vorzugsweise wird der erfindungsgemäße Kabelpflug mit Fremdkraft
durch den Erdboden gezogen, beispielsweise mit Hilfe einer für den Zweck vorübergehend
stationär angeordneten Winde.
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Es ist ebenso aber auch möglich, den Pflug selbst mit Betätigungsmitteln
zu versehen, mit denen er im Erdboden vorwärtsbewegt.
wird. Beispielsweise
kann in dem Fall auf dem Pflug (z.B.
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auf der Gleitplatte 14 bzw. dem mit Rädern versehenen Träger) eine
handbetätigte oder motorisch angetriebene Winde angeordnet sein, deren Zugseil zu
einer ortsfesten Verankerung geführt ist bzw. über eine ortsfeste Rolle wieder zur
Befestigungsöse 26 am Grundrahmen 2 zurückgeführt ist.
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