DE2802789C3 - Verfahren zum Reinigen von wäßrigen Anthocyanlösungen - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von wäßrigen Anthocyanlösungen

Info

Publication number
DE2802789C3
DE2802789C3 DE2802789A DE2802789A DE2802789C3 DE 2802789 C3 DE2802789 C3 DE 2802789C3 DE 2802789 A DE2802789 A DE 2802789A DE 2802789 A DE2802789 A DE 2802789A DE 2802789 C3 DE2802789 C3 DE 2802789C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
solution
adsorbent
styrene
metal oxide
treated
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE2802789A
Other languages
English (en)
Other versions
DE2802789B2 (de
DE2802789A1 (de
Inventor
Francois Palaiseau Meiller
Bernard Fresnes Mirabel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Rhone Poulenc Industries SA
Original Assignee
Rhone Poulenc Industries SA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Rhone Poulenc Industries SA filed Critical Rhone Poulenc Industries SA
Publication of DE2802789A1 publication Critical patent/DE2802789A1/de
Publication of DE2802789B2 publication Critical patent/DE2802789B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2802789C3 publication Critical patent/DE2802789C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B61/00Dyes of natural origin prepared from natural sources, e.g. vegetable sources

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von wäßrigen Anthocyanlösungen mittels selektiver Adsorption.
65 Anthucyane sind natürliche Farbstoffe für Lebensmittel, die ausgehend von den bei der Extraktion erhaltenen Lösungen nicht in Pulverform erhalten werden können, weil die Lösungen Verunreinigungen bzw. Begleitstoffe enthalten. Um sie zu reinigen, wurden die wäßrigen Extraktionslösungen bereits mit Adsorptionsmitteln wie Talk behandelt, an dem die Anthocyane adsorbiert und nachfolgend mit einer wäßrigen Schwefligsäurelösung oder Alkohollösung eluiert werden. Die Adsorptionskapazität von Talk ist jedoch gering; infolgedessen müssen große Mengen dieses Stoffes eingesetzt werden. Außerdem läßt sich der Talk nur schwierig von den wäßrigen Suspensionen abtrennen und kontinuierliche Arbeitsweise ist aufgrund seiner geringen Korngröße praktisch unmöglich.
Es wurde auch bereits versucht, die Anthocyane an Anionenaustauschern zu adsorbieren, aber diese Adsorption ist nicht ausreichend selektiv und die Elution muß bei einem pH-Wert vorgenommen werden, der sich nachteilig auf die Eigenschaften der angestrebten Substanzen auswirkt
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens werden diese Nachteile vermieden. Erfindungsgemäß wird ein Adsorptionsmittel eingesetzt, das eine Korngrößenverteilung aufweist, welche ohne irgendwelche Schwierigkeiten Trennungen sowie einen kontinuierlichen Gebrauch in Säulen bzw. Kolonnen erlaubt Die Adsorption ist selektiv; die Elution ist leicht und die sehr rein erhaltenen Extrakte können ohne irgendeine Schwierigkeit in ein trockenes Pulver umgewandelt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß wäßrige Anthocyanlösungen mit einem Adsorptionsmittel behandelt, das Adsorptionsmittel abgetrennt und mit einem Elutionsmittel behandelt wird; es ist dadurch gekennzeichnet, daß man als Adsorptionsmittel ein mit einem Film eines Styrolpolymerisats beschichtetes Metalloxid verwendet, wobei das Polymerisat entweder ein Homopolymerisat aus Styrol, Methylstyrol, Äthylstyrol oder Vinyltoluol oder ein Copolymerisat aus Styrol, Methylstyrol, Äthylstyrol oder Vinyltoluol und bis zu 30 Gew.-% copolymerisierbaren Vinylmonomeren und/oder Dienmonomeren ist und das Homo- und Copolymerisat gegebenenfalls durch 0,1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Monomere oder Monomerengemisch, eines Vinylmonomeren vernetzt worden ist und wobei man als Metalloxid Titandioxid, eine Tonerde oder Kieselsäure mit einer Korngrößenverteilung von 50 μπι bis 5 mm verwendet.
Die wäßrigen Anthocyanlösungen sind gängige Produkte und stellen ein Gemisch aus Wasser, Zuckern, Pectinen, Gummen, organischen Säuren und Polyphenolen, überwiegend Anthocyane, mineralischen Stoffen und stickstoffhaltigen Stoffen dar. Sie bilden mehr oder weniger stark viskose Flüssigkeiten, deren Farbe vom pH-Wert abhängt. Diese Lösungen werden in bekannter Weise erhalten, beispielsweise durch Extrahieren der bei der Weinherstellung zurückbleibenden Trester mit heißem Wasser oder einer wäßrigen schwefligsauren Lösung, anschließendes Reifenlassen sowie Zentrifugieren und gegebenenfalls Einengen oder auch unmittelbar als Rückstand bei der Destillation von Alkohol aus Rotwein.
Die Adsorptionskapazität der erfindungsgemäß als Träger der Adsorptionsmittel eingesetzten Metalloxide ist um so größer, je kleiner die Teilchengröße ist. Es ist nicht unbedingt notwendig, wird aber bevorzugt, daß das Adsorptionsmittel ein großes Porenvolumen, allgemein über 0,3 ml/g aufweist.
10
15
Styrolpolymerisate im Sinne der Beschreibung sind Homopolymerisate aus Styrol und seinen Derivaten wie Methylstyrolen, Äthylstyrolen, Vinyltoiuol sowie die Copolymerisate dieser Monomeren mit zumindest einem copolymerisierbaren Monomeren, das bis zu 30 Gew.-°/o des Copolymerisats ausmachen kann. Zu den copolymerisierbaren Monomeren gehören Vinylmcnomere wie Acrylnitril und Methacrylnitril, Alkylacrylate und Alkylmethacrylate, deren Alkylgruppe 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthält und Dienmonomere wie Butadien und seine Derivate.
Die Styrolpolymerisate können vorteilhafterweise vernetzt sein durch Einsatz mindestens eines vernetzenden Vinylmonomeren. Hierzu gehören die Vinyltrialkoxysilane, Vinyltrihalogensilane, Divinylbenzol, Divinyläther, Diacrylate oder Dimethacrylate von Mono- oder Polyäthylenglykoi, Bis-methylenacrylamid, Vinylmethacrylat, Triallylcyanurat und Diallylphtnalat Sie werden in Mengen von 0,1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Monomere oder Monomerengemisch, eingesetzt. Die Anwesenheit eines vernetzenden Monomeren verbessert die Lebensdauer des Adsorptionsmittels.
Ob ein vernetztes oder nichtvernetztes Polymerisat gewählt wird, hängt von der Lösung ab, die behandelt werden soll sowie von den Betriebsbedingungen, beispielsweise der Temperatur.
Das Metalloxid kann ausgehend von dem Polymerisat oder ausgehend von den entsprechenden Monomeren mit dem gegebenenfalls vernetzten Styrolpolymerisat beschichtet werden. Im ersteren Falle wird das Metalloxid mit einer Lösung des Polymerisats in einem Lösungsmittel imprägniert; dann wird das Lösungsmittel verdampft und läßt eine Polymerisatschicht an der Oberfläche des Metalloxids zurück. Im zweiten Falle wird das Metalloxid mit einer Lösung des Styrolmonomeren alleine oder im Gemisch mit mindestens einem copolymerisierbaren Monomeren, gegebenenfalls einem vernetztenden Vinylmonomeren und gegebenenfalls einem Katalysator in einem Lösungsmittel imprägniert. Das Lösungsmittel wird wiederum verdampft und die Monomeren polymerisieren und gegebenenfalls vernetzen mittels beliebig bekannter Verfahren wie Erwärmen oder Bestrahlen. Als Katalysatoren kommen die bei der Styrolpolymerisation gebräuchlichen organolöslichen Radikalbildner in üblichen Mengen infrage.
Das Lösungsmittel soll gegenüber den Metalloxide^, Monomeren und Polymerisaten inert sein und wei-st vorzugsweise einen möglichst niedrigen Siedepunkt auf, damit es leicht abgedampft werden kann. Beispiele hierfür sind Methylenchlorid, Äthyläther, Benzol, Xylol, Aceton, Äthylacetat. Es wird in ausreichender Menge eingesetzt, um das Polymerisat und das Monomere oder Monomerengemisch zu lösen und das Metalloxid zu imprägnieren bzw. zu tränken. Die Lösungsmittelmenge macht meistens mehr als 50 Gew.-%, bezogen auf das Metalloxid, aus.
Die Behandlung der Anthocyanlösungen kann diskontinuierlich vorgenommen werden, indem diese Lösungen und das Adsorptionsmittel bei einer Temperatur von 0 bis 65°C während eines Zeitraumes von 5 min bis zu 2 h in Berührung miteinander gebracht werden. Das Adsorptionsmittel, an welchem sich die Anthocyane fixieren, wird von. dem Medium abgetrennt und dann mit einem Elutionsmittel zusammengegeben, ebenfalls bei einer Temperatur von 0 bis 65°C, die gleich oder verschieden sein kann von derjenigen des
30
35
45
50
55
60
65 Behandlungsmittels; die Elutionsbehandlung dauert ebenfalls 5 min bis zu 2 h. Das von der Elutionslösung abgetrennte Adsorptionsmittel kann dann erneut für einen weiteren Arbeitsgang eingesetzt werden.
Die Behandlung der Anthocyanlösungen kann auch kontinuierlich vorgenommen werden. In diesem Falle läßt man die Lösung, die behandelt werden soll, bei einer Temperatur von 0 bis 65° C durch eine Säule laufen, die das bei gleicher Temperatur gehaltene Adsorptionsmittel enthält, bis die auslaufende Lösung gefärbt ist. Die auf dem Adsorptionsmittel zurückgehaltenen Anthocyane werden anschließend mit einem Elutionsmittel bei einer Temperatur von 0 bis 65° C ausgewaschen; die Temperatur kann die gleiche sein wie bei der Adsorption oder von dieser verschieden; die Elutionsbehandlung wird so lange vorgenommen, bis die auslaufende Lösung praktisch farblos ist Die Säule kann dann für einen weiteren Arbeitsgang eingesetzt werden.
Sowohl beim diskontinuierlichen wie auch beim kontinuierlichen Arbeiten hängt die Menge des eingesetzten Adsorptionsmittels von der in der Lösung vorhandenen Gesamtmenge Anthocyane ab, die durch die Färbung der Lösung, ausgedrückt als optischer Dichte (OD), wiedergegeben wird. Die optische Dichte ist die Adsorption von 1 ml Lösung, bestimmt in einer 1 cm breiten Wanne bei pH-Wert 4 und Wellenlänge 525 nm. Die Menge an Adsorptionsmittel beträgt 0,4 bis 10 g für 100 OD.
Die Konzentration der Anthocyanlösung ist nicht wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren. Aus Rentabilitätsgründen wird aber bevorzugt, daß die Lösungen weder zu stark verdünnt noch zu stark viskos sind.
Der pH-Wert der Anthocyanlösungen ist ebenfalls ohne Einfluß auf die Behandlung mit dem Adsorptionsmittel.
Als Elutionsmittel können alle gegebenenfalls verdünnten Lösungsmittel für Anthocyane verwendet werden, beispielsweise Aceton, Dimethylformamid, niedere Alkohole, vor allem alkoholische Lösungen, die bis zu 70 Gew.-% Alkohol enthalten. Die eingesetzten Alkohole enthalten vorzugsweise bis zu 4 Kohlenstoffatome im Molekül. Der pH-Wert hat keinen Einfluß auf die eluierende Wirkung der alkoholischen Lösung.
Die in Lösung erhaltenen Anthocyane können als solche weiterverwendet werden oder in konzentrierter Lösung oder auch mit Hilfe beliebig bekannter Trocknungsverfahren, die zu einem Pulver führen, abgetrennt werden, beispielsweise mittels Vakuumdestillation und anschließendem Gefriertrocknen oder Zerstäuben. Die isolierten Anthocyane bilden ein trockenes, schwarzes, nichthygroskopisches und zeitbeständiges Pulver.
Die Anthocyanlösungen sowie Anthocyanpulver sind allgemein als technische rote oder blaue Farbstoffe je nach pH-Wert brauchbar; sie werden vor allem auf dem Lebensmittelsektor eingesetzt, beispielsweise für Milchprodukte, in der Confiserie, Bäckerei, Fleischwaren- und Getränkeindustrie.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1
40 g Kieselsäure mit Korngrößenverteilung 100 bis 200 μίτι und Porenvolumen 1 ml/g wurden bei 15O0C unter vermindertem Druck 5 h getrocknet. Die trockene Kieselsäure wurde in 150 ml Methylenchlorid, enthaltend 3 g gelöstes Polystyrol, suspendiert. Das Methy-
lenchlorid wurde bei Raumtemperatur im Vakuum abgezogen; dann wurde die mit Polystyrol überzogene Kieselsäure durch das Sieb 100 bis 200 μπι gegeben, um die nicht an Kieselsäure gebundenen oder fixierten Polystyrolteilchen abzutrennen.
Die Analyse ergab einen Kohlenstoffgehalt von 3 Gew.-%, bezogen auf die überzogene oder beschichtete Kieselsäure.
1 g dieser beschichteten Kieselsäure wurde in 35 ml einer wäßrigen Anthocyanlösung suspendiert, deren Färbung, angegeben in optischer Dichte, 63 OD betrug, bestimmt bei Wellenlänge 525 nm und pH-Wert 4; der Feststoff gehalt der Lösung machte 152 mg aus. Die Kieselsäure wurde 1 h bei Raumtemperatur durch Bewegen bzw. Rühren in Suspension gehalten.
Nach Abtrennen der Kieselsäure wurden Farbe und Feststoffgehalt der Lösung bestimmt Die Differenz ergibt die den adsorbierten Anthocyanen entsprechende Färbung sowie den entsprechenden Feststoffgehalt
Die Kieselsäure wurde dann in 50 ml eines wäßrigen Äthylalkohols mit 50 Gew.-% Alkohol suspendiert und unter Rühren oder Bewegung bei Raumtemperatur 1 h in der Lösung belassen. Nach dem Abtrennen der Kieselsäure wurde die Färbung und der Feststoffgehalt der Lösung bestimmt
Zum Vergleich wurden drei Versuche in gleicher Weise wie oben beschrieben durchgeführt und zwar mit
ίο der gleichen Kieselsäure ohne Oberzug oder Beschichtung (Versuch A), mit Teilchen des gleichen Polystyrols, das für die Beschichtung der Kieselsäure des Beispiels 1 eingesetzt worden war und mit der (unbeschichteten) Kieselsäure des Beispiels 1 (Versuch B) sowie mit porösen Polystyrolperlen, deren Porenvolumen demjenigen der Kieselsäure äquivalent war (Versuch C). Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengefaßt
Tabelle 1 Beispiel 1 Versuch A Versuch B Versuch C
Zu behandelnde Lösung 63 62 63 63
Färbung, OD 152 152 152 152
Feststoff, mg
Behandelte Lösung 18 63 63 51
Färbung, OD 147 152 152 147
Feststoff, mg
Adsorbiertes Produkt 45 0 0 12
Färbung, OD 5 0 0 5
Feststoff, mg
Elutionslösung 43 0 0 7
Färbung, OD 5 0 0 3
Feststoff, mg
Beispiel 2
100 g gleichartiger Kieselsäure wie in Beispiel 1 wurden unter vermindertem Druck 5 h bei 15O0C getrocknet Die erhaltene trockene Kieselsäure wurde in einer Lösung suspendiert, die 250 ml Methylenchlorid, 60 ml destilliertes Styrol, 20 ml Vinyltriäthoxysilan und 0,5 g Azo-bis-isobutyronitril enthielt
Das Methylenchlorid wurde bei Raumtemperatur abgedampft; dann wurde die überzogene oder geschichtete Kieselsäure 6 h unter einem Druck von 3 bar auf 120° C erhitzt, um die Vernetzung zu bewirken. Anschließend wurde die Kieselsäure in 300 ml Xylol suspendiert und 2 h zum Sieden erhitzt. Dann wurde filtriert, die Kieselsäure mit Aceton gewaschen und getrocknet
Die Analyse ergab einen Kohlenstoffgehalt von 4 Gew.-%, bezogen auf die beschichtete Kieselsäure.
Diese Kieselsäure wurde wie in Beispiele ί beschrieben zur Behandlung einer Anthocyanlösung eingesetzt
Zum Vergleich wurde die Anthocyanlösung in gleicher Weise mit Talk (Versuch D) sowie mit einem Ionenaustauscher in Form einer Kieselsäure überzogen mit vernetzten!, quaternäre Ammoniumgruppen aufweisenden Polystyrol (Versuch E) behandelt Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefaßt
Tabelle 2 Beispiel 2 Versuch D Versuch E
63
152
63
152
63
152
Zu behandelnde Lösung
Färbung, OD
Feststoff, mg
Fortsetzung
Beispiel 2
Versuch D
Versuch E
Behandelte Lösung
Färbung, OD
Feststoff, mg
Adsorbiertes Produkt
Färbung, OD
Feststoff, mg
Eiuiionsiösung
Färbung, OD
Feststoff, mg
Die Tabelle lehrt:
a) Im Vergleich mit dem erfindungsgemäßen Adsorptionsmittel erweist sich Talk als schwächeres und weniger selektives Adsorptionsmittel, d. h. andere Stoffe als Anthocyane werden stärker adsorbiert. Außerdem ließ sich der Talk nur sehr schwierig von den Lösungen abtrennen.
b) Der Ionenaustauscher ist ein gutes Adsorptionsmittel, jedoch wenig selektiv und die fixierten Produkte oder Stoffe lassen sich nur wenig eluieren.
Wenn im Versuch E die Elution mit 50 ml einer 50 gew.-%igen äthanolischen Lösung in 1/lOn Salzsäure durchgeführt wurde, erhielt man eine Eiutionslösung mit einer Färbung von 41 OD und Feststoffgehalt 30 mg. Die Elution der fixierten Produkte war besser als im Versuch E, jedoch geringer als im Beispiel 2, aber die Selektivität blieb weit unterhalb derjenigen des Beispiels 2.
Bei Anwendung der soeben beschriebenen Elution im Beispiel 2 änderten sich die Ergebnisse nicht. Jedoch wird die Verwendung von sauren Lösungen nicht empfohlen, unabhängig von dem eingesetzten Adsorptionsmittel.
Beispiel 3
Beispiel 2 wurde wiederholt mit der Abwandlung, daß die getrocknete Kieselsäure mit einer Lösung aus 200 ml Methylenchlorid, 7 ml Styrol, 0,7 ml Divinylbenzol und 0,1 g Azo-bis-isobutyronitril behandelt wurde. Nach dem Verdampfen (des Lösungsmittels) wurde die beschichtete Kieselsäure 6 h bei .Atmosphärendruck auf 8O0C erhitzt, um die Vernetzung zu bewirken. Anschließend wurde die Kieselsäure mit Aceton gewaschen und dann getrockneL Der Kohlenstoffgehalt betrug 5,8 Gew.-%, bezogen auf die beschichtete Kieselsäure.
Beim Behandeln einer Anthocyanlösung wurden folgende Ergebnisse erzielt:
Tabelle 3
9,5 44,5 9
146 111
53,5 18,5 54
6 41
18 7
8,5 5 4,5
Adsorbiertes Produkt
Färbung, OD 52
Feststoff, mg 6
Eiutionslösung
Färbung, OD 48
Feststoff", mg 6
Beispiel 4
Es wurde in einer Säule mit Durchmesser 10 cm, gefüllt mit 4,5 kg beschichteter Kieselsäure gemäß Beispiel 3, gearbeitet und durch die Füllung 51 destilliertes Wasser perkolieren gelassen.
Dann wurden folgende Arbeitsgänge nacheinander durchgeführt:
Perkolieren von 7 1 Anthocyanlösung, die behandelt werden soll, im Verlauf 1 h;
Waschen der Säule mit 8 1 destilliertem Wasser mit einer Geschwindigkeit von 20 /h;
Eluieren der fixierten Produkte mit 151 wäßriger Äthylalkohollösung enthaltend 50 Gew.-% Alkohol, mit einer Geschwindigkeit von 8 l/h;
Perkolieren von 51 destilliertem Wasser mit einer Geschwindigkeit von 8 l/h.
Die Bestimmung der Färbung und des Feststoffextraktes brachte folgende Ergebnisse:
Tabelle 4
Zu behandelnde Lösung
Färbung, OD
Feststoff, mg
Behandelte Lösung
Färbung, OD
Feststoff, mg
63
152
11
146
Zu behandelnde Lösung
Färbung, OD 595 000
Feststoff", g 1 660
Behandelte Lösung
Färbung, OD 115 000
Feststoff, g 1 520
Adsorbiertes Produkt
Färbung, OD 480 000
Feststoff, g 140
Eiutionslösung (die Anthocyane waren, mit 71 alkoholischer Lösung extrahiert worden)
Färbung, OD 480 000
Feststoff, g 140
Anthocyane, g/l 20
Die verschiedenen aufeinanderfolgenden Arbeitsgänge wurden neunmal wiederholt. Die Ergebnisse blieben praktisch die gleichen wie bei der obigen Behandlung.
Die Elutionslösung aus einer Versuchsreihe wurde im Vakuum auf 2 I eingeengt und dann lyophilisiert. Man erhielt 135 g eines feinen trockenen schwarzen und in der Zeit beständigen Pulvers.
Beispiel 5
1 1 Rotwein wurde im Vakuum auf 0,5 1 eingeengt. Dieses Konzentral wies eine Färbung von 1500 OD auf. 30 g gleiches Adsorptionsmittel wie in Beispiel 3
10
wurden in diesem Konzentrat suspendiert und 1 h bei Raumtemperatur unter Rühren bzw. Bewegen in Suspension gehalten.
Nach dem Abtrennen des Adsorptionsmittels entsprach die Menge adsorbierter Anthocyane einer Färbung von 1050 OD.
Das Adsorptionsmittel wurde darauf in 0,5 1 einer wäßrigen 50 gew.-°/oigen Äthanollösung suspendiert und 1 h bei Raumtemperatur unter Rühren oder Bewegen in Suspension gehalten.
Nach dem Abtrennen des Adsorptionsmittels wies die Elutionslösung eine Färbung von 1000 OD und einen Feststoffgehalt von 400 mg auf.

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Reinigen von wäßrigen Anthocyanlösungen, bei dem die Lösung mit einem Adsorptionsmittel behandelt, das Adsorptionsmittel abgetrennt und dieses mit einem Elutionsmittel behandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man als Adsorptionsmittel ein mit einem Film eines Styrolpolymerisats beschichtetes Metalloxid verwendet, wobei das Polymerisat entweder ein Homopolymerisat aus Styrol, Methylstyrol, Äthylstyrol oder Vinyltoluol oder ein Copolymerisat aus Styrol, Methylstyrol, Äthylstyrol oder Vinyltoluol und bis zu 30 Gew.-% copolymerisierbaren Vinylmonomeren und/oder Dienmonomeren ist und das Homo- und Copolymerisat gegebenenfalls durch 0,1 bis 30 Gew.-°/o, bezogen auf das Monomeren oder Monomerengemisch, eines Vinylmonomeren vernetzt worden ist und wobei man als Metalloxid Titandioxid, eine Tonerde oder Kieselsäure mit einer Korngrößenverteilung von 50 μπι bis 5 mm verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Adsorptionsmittel verwendet, das durch Imprägnieren des Metalloxids mit einer Lösung des Polymerisats in einem Lösungsmittel und anschließendes Verdampfen des Lösungsmittels erhalten worden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Adsorptionsmittel verwendet, das durch Imprägnieren des Metalloxids mit einer Lösung des Styrol-, Methylstyrol-, Äthylstyrol- oder Vinyltoluolmonomeren allein oder im Gemisch mit mindestens einem copolymerisierbaren Monomeren sowie gegebenenfalls mindestens einem vernetzenden Vinylmonomeren und/oder einem Katalysator, Verdampfen des Lösungsmittels und anschließende Polymerisation sowie gegebenenfalls Vernetzung erhalten worden ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Adsorptionsmittel verwendet, bei dessen Herstellung als Lösungsmittel Methylenchlorid, Äthyläther, Benzol, Xylol, Aceton oder Athylacetat in einer Menge von mehr als 50 Gew.-°/o, bezogen auf das Metalloxid, verwendet worden ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrige Anthocyanlösung diskontinuierlich bei einer Temperatur von 0 bis 65° C während eines Zeitraumes von 5 min bis zu 2 h behandelt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrige Anthocyanlösung kontinuierlich bei einer Temperatur von 0 bis 65° C behandelt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,4 bis 10 g Adsorptionsmittel für eine Lösung mit einer Färbung von 100 OD einsetzt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die fixierten Anthocyane mit einer wäßrigen, maximal 70 gew.-%igen alkoholischen Lösung eluiert.
DE2802789A 1977-01-24 1978-01-23 Verfahren zum Reinigen von wäßrigen Anthocyanlösungen Expired DE2802789C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR7701890A FR2378040B1 (de) 1977-01-24 1977-01-24

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2802789A1 DE2802789A1 (de) 1978-07-27
DE2802789B2 DE2802789B2 (de) 1979-03-01
DE2802789C3 true DE2802789C3 (de) 1979-10-25

Family

ID=9185825

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2802789A Expired DE2802789C3 (de) 1977-01-24 1978-01-23 Verfahren zum Reinigen von wäßrigen Anthocyanlösungen

Country Status (11)

Country Link
US (1) US4260388A (de)
JP (1) JPS53111331A (de)
BE (1) BE863208A (de)
CA (1) CA1109865A (de)
DE (1) DE2802789C3 (de)
ES (1) ES466253A1 (de)
FR (1) FR2378040B1 (de)
GB (1) GB1544402A (de)
GR (1) GR62641B (de)
IT (1) IT7847746A0 (de)
NL (1) NL167456C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4268265A (en) 1978-07-24 1981-05-19 Parke, Davis & Company Natural dyestuffs for gelatine capsules

Families Citing this family (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4500556A (en) * 1982-03-31 1985-02-19 General Foods Corporation Anthocyanin colorant from grape pomace
JPS59223756A (ja) * 1983-06-02 1984-12-15 San Ei Chem Ind Ltd アントシアニン色素の製造法
JPS6136364A (ja) * 1984-07-27 1986-02-21 San Ei Chem Ind Ltd 色素アントシアニンの精製法
US4775541A (en) * 1986-09-12 1988-10-04 Mitco Water Laboratories, Inc. Ion exchange method of treating liquid fermentation products to reduce the content of coloring matter therein
DE4005579A1 (de) * 1990-02-22 1991-08-29 Bayer Ag Verfahren zum entfaerben und entsalzen von fruchtsaft und -most
ZA957770B (en) * 1995-09-15 1996-05-29 Dipten Putatunda A process for manufacturing food grade colours from flowers typically hibiscus
FR2773150B1 (fr) * 1997-12-30 2000-03-31 Ferco Procede d'obtention d'un tanin de raisin, tanin obtenu et utilisations
SE525503C2 (sv) * 2001-11-07 2005-03-01 Biosilvio Munkfors Ab Förfarande för upprening av anthocyaniner/anthocyanidiner genom användning av hydrofob zeolit
CA2591772C (en) 2004-12-22 2013-05-14 Colarome Inc. Natural water-insoluble encapsulation compositions and processes for preparing same

Family Cites Families (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1303426A (en) * 1919-05-13 Edward j
US1337673A (en) * 1917-05-18 1920-04-20 Kalmus Comstock & Wescott Inc Dye recovery
FR1291155A (fr) 1961-05-13 1962-04-20 Benckiser Gmbh Joh A Procédé de préparation de colorants naturels à partir de fruits ou autres parties de plantes
FR6760M (de) 1967-05-30 1969-03-03
US4082660A (en) * 1972-11-03 1978-04-04 Agence Nationale De Valorisation De La Recherche Method of purification
FR2205486B1 (de) 1972-11-03 1976-01-30 Anvar Fr
FR2299385A1 (fr) 1975-02-03 1976-08-27 Finedoc Sica Sa Procede d'extraction des anthocyanes des fruits

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4268265A (en) 1978-07-24 1981-05-19 Parke, Davis & Company Natural dyestuffs for gelatine capsules

Also Published As

Publication number Publication date
GB1544402A (en) 1979-04-19
NL7800799A (nl) 1978-07-26
US4260388A (en) 1981-04-07
ES466253A1 (es) 1978-10-01
FR2378040A1 (de) 1978-08-18
NL167456C (nl) 1981-12-16
CA1109865A (fr) 1981-09-29
DE2802789B2 (de) 1979-03-01
FR2378040B1 (de) 1981-01-02
NL167456B (nl) 1981-07-16
GR62641B (en) 1979-05-15
BE863208A (fr) 1978-07-24
JPS5547060B2 (de) 1980-11-27
IT7847746A0 (it) 1978-01-23
DE2802789A1 (de) 1978-07-27
JPS53111331A (en) 1978-09-28

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60002952T2 (de) Verfahren zur selektiven Abtrennung und Reinigung von Eicosapentaensäure und Decosohexaensäure und deren Estern
DE2413220C3 (de) Selektiv adsorbierende Partikel und deren Verwendung zum Trennen von organischen Verbindungen
DE2638764C3 (de) Verwendung eines Austauscherharzes zum Auftrennen von Proteinen
DE2802789C3 (de) Verfahren zum Reinigen von wäßrigen Anthocyanlösungen
EP0154246B1 (de) Phasenträger für die Verteilungschromatographie von Makromolekülen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung
DE2505870C2 (de)
DE3043766A1 (de) Verfahren zur wiedergewinnung von carbonsaeuren
DE2650983A1 (de) Vernetztes makroretikulares harz und verfahren zu seiner herstellung
DE60204244T2 (de) Anionenaustauscher, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung
DE2229298C3 (de) In wäßrigen Medien unlösliches Produkt mit enzymatischer Aktivität sowie Verfahren zu seiner Herstellung
EP0185161B1 (de) Makroporöse Perlpolymerisate zur Reinigung von Acarbose
DE1918399A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines poroesen,vernetzten Mischpolymers,insbesondere zur Verwendung als Ionenaustauscherharz
DE2162508C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines vernetzten, porösen Mischpolymerisates
DE2348806B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Adsorptionsmaterials
DE1542400A1 (de) Katalysator fuer Vinylierungsreaktionen und Verfahren zu dessen Herstellung
CH645078A5 (de) Verfahren zur herstellung von aluminiumoxyd fuer schichtchromatographische zwecke.
DE3329218C2 (de) Verfahren zur Reinigung von S-Adenosyl-L-methionin
DE2816574A1 (de) Fluoreszenz-indikatoren zur verwendung in der chromatographie und diese enthaltende sorptionsmittel
DE2601930C2 (de)
EP0634423A2 (de) Modifizierte Acrylnitril Polymere, Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung
DE2925076C2 (de)
DE1792564C2 (de) Verfahren zum Abtrennen der Isohumulone von Lupulonen und sonstigen Hopfenbestandteilen
DE2116350A1 (de) Hybridcopolymere
AT314835B (de) Verfahren zur Herstellung von Popcornpolymeren
AT235804B (de) Trennung eines in mindestens zwei Komponenten trennbaren flüssigen Gemisches

Legal Events

Date Code Title Description
OAP Request for examination filed
OD Request for examination
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8339 Ceased/non-payment of the annual fee