DE2601930C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft den in den Ansprüchen gekennzeichneten
Gegenstand.
Es ist oftmals notwendig, Moleküle einer besonderen Substanz
von einem Gemisch von Substanzen abzutrennen und wenn
es sich um Makromoleküle, (d. h. Moleküle mit hohem Molekulargewicht,
zum Beispiel Proteinmoleküle) handelt, ist es
bekannt, die Abtrennung und Fraktionierung der Moleküle
unter Verwendung von chromatographischen Verfahren durchzuführen.
Bei solchen Verfahren werden vorbestimmte Moleküle
an ein Material "sorbiert", das geeignet ist, selektiv
die Moleküle dem Gemisch zu entziehen und später behandelt
man das Material mit Eluierungsmitteln, um die Elution der
sorbierten Moleküle zu bewirken. Die Bezeichnung "Sorption"
wird in dieser Beschreibung so verwendet, daß darunter die
Retention von Molekülen durch das Material zu verstehen
ist und sie beinhaltet beispielsweise die Absorption und
Adsorption, die die physikalische und chemische Sorption
beinhalten.
Zur Abtrennung von Makromolekülen wurden bisher organische
und anorganische Materialien verwendet, wobei jedoch diese
Materialien bestimmte Nachteile aufweisen. Organische Materialien
wie natürliche Polymerisate (zum Beispiel Cellulose),
modifizierte natürliche Polymerisate (zum Beispiel
Ionenaustauschercellulosen und vernetzte Dextrane) und
synthetische Polymerisate (zum Beispiel Ionenaustauscherharze
und vernetzte Polyacrylamide) wurden bisher bei
Makromolekularabtrennungen verwendet. Um jedoch den großen
Molekülen das Eindringen zu ermöglichen, mußten die Poren
des Materials groß sein und als Ergebnis dieser offenen
Struktur neigen solche Materialien dazu, leicht zusammengepreßt
zu werden und dem Aufquellen und Schrumpfen bei
Änderungen des pH-Wertes und der Ionenkonzentration der
Medien, mit denen diese Materialien in Kontakt gebracht
werden, zu unterliegen. Zusätzlich sind die natürlichen
Polymerisate und die modifizierten natürlichen Polymerisate
gegenüber dem mikrobiologischen Angriff empfindlich und
haben nur begrenzte Stabilität gegenüber Säuren und Laugen.
Einige dieser organischen Materialien sind ebenso zu teuer.
Weiterhin wurde in der Praxis festgestellt, daß Arbeitsverfahren
im technischen Umfang mit diesen Materialien wegen
ihrer ungünstigen physikalischen Eigenschaften für Säulenverfahren
(d. h. als Bett gepackt in einer Säulenvorrichtung)
schwierig sind.
Die angegebenen Materialien wurden bisher für Batch-
Ansätze und Säulen-Fraktionieren, Deionisieren und im
gewissen Ausmaß zum Konzentrieren von Makromolekülen aus verdünnter
Lösung verwendet.
Eine Anzahl anorganischer Materialien wurde auch zum Abtrennen
von Makromolekülen verwendet. Zu solchen Materialien
gehören Calciumphosphat, sowohl als Kristalle (Hydroxylapatit)
als auch in Form von Gelen, Bariumsulfat,
poröses Siliciumdioxid, poröses Glas, Aluminiumoxid,
-hydroxid, und -phosphat als Pulver und in Gelform, Magnesiumpyrophosphat
als Gel und Zinkoxidpulver. Von diesen
Materialien haben nur Calciumphosphat, Bariumsulfat und
Aluminiumoxidgel in größerem Ausmaß Verwendung gefunden.
Hydroxylapatit wurde bisher in Form von Kristallen verwendet,
wobei jedoch praktische Schwierigkeiten dadurch
eintreten, daß kleine Teilchengrößen erforderlich sind, damit
man eine größere Sorptionsfläche erhält und weil die
Kristalle zerbrechlich sind und unter Bildung von "Feinstoffen"
(d. h. feinsten Kornfraktionen) zerbrechen. Es
wurde festgestellt, daß Säulen, die dieses Material enthalten,
wegen Vorliegens des feinen Materials zum Verstopfen
neigen und daß die Säulen selten wieder verwendet werden
können; das Material findet, außer im Laboratoriumsumfang,
nur geringe Verwendung.
Bariumsulfat wurde bisher zur Adsorption bestimmter Gerinnungsfaktoren
aus Blutplasma verwendet, aber die zur
Bildung eines hohen Adsorptionsvermögens erforderliche
kleine Kristallgröße hat zur Folge, daß das Material
schwierig zu handhaben und zusätzlich zur Verwendung in
Säulen ungeeignet ist. Die oben erwähnten Gele sind schwierig
reproduzierbar herzustellen und können in Säulen nicht
verwendet werden, außer wenn sie mit einem Füllstoff (zum
Beispiel Cellulose oder Kieselgur) gemischt werden, wobei
jedoch unerwünschte, nicht spezifische Adsorptionswirkungen
oftmals auftreten. Poröses Siliciumdioxid und Glas
sind kostspielig und werden für Molekularsiebe verwendet. Man hat auch
versucht, die Adsorptionswirkungen dieser Materialien zu verringern, weil
diese Wirkungen irreversibel sind und/oder zu Verlusten an biologischer
Wirksamkeit beitragen.
Aus der DE-OS 23 65 265 ist ein Molekularsieb bekannt, das in einer
Grundmasse von polymeren Gelen ein Adsorptionsmittel enthält. Als Adsorptionsmittel
werden beispielsweise Aktivkohle, Aluminiumoxid, Ionenaustauscherharz,
etc. verwendet. Zur Herstellung dieses Molekularsiebs wird in
einem mehrstufigen Verfahren gearbeitet, wobei in einer ersten Stufe die
Dispersion des Adsorptionsmittels in einer Lösung des polymeren Materials
erfolgt. In der zweiten Stufe wird die erhaltene Dispersion in einem
Hilfsmedium mit einem Siedepunkt, der höher ist als der des Lösungsmittels,
zur Bildung feiner Tröpfchen dispergiert. In der dritten Stufe
wird das Lösungsmittel entfernt.
Weiter ist aus der DE-OS 24 29 196 ein anorganisches poröses Trägermaterial,
das im wesentlichen einen wasserunlöslichen Träger großer Oberfläche
aus wenigstens einem Metalloxid, porösem Glas oder dergleichen
besteht, wobei der Träger an der Oberfläche Iminogruppen aufweist, bekannt.
Am zweckmäßigsten sollten Materialien zur Abtrennung von Makromolekülen
gegenüber Druck, Temperatur und chemischen Reagentien (einschließlich
wäßrigen Lösungen) stabil sein und sie sollten nur minimale Schäden an
den Makromolekülen, mit denen sie in Kontakt kommen, bilden.
Zusammenfassend litten die bisher verwendeten Materialien zur Abtrennung
von Makromolekülen aus Substanzen, die solche Makromoleküle enthalten, an
praktischen Nachteilen, die den Ursprung in ihren physikalischen Eigenschaften
haben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein Molekularsieb zur
Verfügung zu stellen, das einfach herzustellen ist und das physikalische
Eigenschaften besitzt, die seine Verwendung in der Säulenchromatographie
nicht nachteilig beeinflussen. Insbesondere sollten die Bildung von Feinstoff
vermieden werden und die Widerstandsfähigkeit gegen Druck, Temperatur
und chemische Reagenzien verbessert werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
zusätzlich zu einem flüchtigen Additiv ein Bindemittel in die Mischung
eingeführt.
Der Begriff "sorptiv", wie er hier in bezug auf ein Material,
aus dem die Teilchen gebildet werden können, verwendet
wird, bedeutet, daß das Material entweder seiner Beschaffenheit
nach sorptiv ist oder daß es behandelt werden kann,
um es sorptiv und zum Sorbieren der Makromoleküle geeignet
zu machen.
Es ist darauf hinzuweisen, daß bei der Durchführung des
Verfahrens der vorliegenden Erfindung die Porenstruktur
hauptsächlich durch das flüchtige Additiv
in dem dispersen Zustand der Lösung bestimmt wird und daß die Porenstruktur
eine solche Größe haben muß, daß die vorbestimmten
Makromoleküle in die Partikel eindringen können.
Weiterhin ist darauf hinzuweisen, daß das Gemisch dadurch
gebildet werden kann, daß man ein Lösungsmittel für das
flüchtige Additiv zu einem Gemisch des anorganischen Materials
und des festen flüchtigen Additivs zugibt oder daß
man eine Lösung des flüchtigen Additivs in dem Lösungsmittel
zu dem anorganischen Material zugibt.
Die Erfindung beinhaltet ferner nach einer weiteren Ausführungsform
diskrete poröse Teilchen, die nach dem Verfahren der Erfindung
hergestellt sind.
Vorzugsweise sind die diskreten porösen Teilchen nach der
vorliegenden Erfindung im wesentlichen kugelförmig und weisen
eine für chromatographische Verfahren geeignete Größe
(typischerweise 50 bis 600 µm Durchmesser) auf, wodurch sie
leicht gehandhabt werden können und neigen nicht dazu,
"Feinstoffe" zu bilden, so daß sie nach einer Anwendung weniger
Schwierigkeiten im Hinblick auf Verstopfung bilden,
wenn sie in einer Säule verwendet werden. (Für manche
Zwecke kann eine Größe von 2 µm brauchbar sein und für andere
kann eine Größe von 3 mm bevorzugt werden. Größere Teilchen
können dann brauchbar sein, wenn man eine flüssige
Substanz mit dem Gehalt einer geringeren Konzentration von
Makromolekülen bei hoher Fließgeschwindigkeit und flüssigen
Substanzen geringer Qualität (zum Beispiel solche, die partikelförmige
Verunreinigungen enthalten, behandelt). Gleichzeitig
weisen die Teilchen ein brauchbares Sorptionsvermögen
infolge ihrer porösen Struktur (untereinander verbundene
Porosität) auf. Die Teilchen haben gute Säuleneigenschaften,
sind mechanisch fest und neigen dazu sich schnell unter
Bildung gut gepackter Säulenbetten abzusetzen, die mit
hohen Fließgeschwindigkeiten durchpumpt werden können. Die
Teilchen können in gleicher Weise in ansatzweise durchgeführten
Verfahren, in Wirbelbettverfahren und in Gegenstrom-
Kreislaufprozessen verwendet werden.
Es wird angenommen, daß neben der Verwendung der sorptiven
Eigenschaften des Materials zur Selektion der Makromoleküle
in bestimmten Fällen die Abtrennung durch weitere spezifische
Wechselwirkungen zwischen dem Material und den sorbierten
Molekülen erfolgen kann. Dies kann beispielsweise erreicht
werden durch geeignete Auswahl der sorbierenden Materialien
oder durch Zuschläge, um die spezifischen Wechselwirkungen
zu fördern, zum Beispiel durch Metall-Makromolekül-
Wechselwirkungen.
Bei der Durchführung des Verfahrens der Erfindung ist es
weiterhin möglich, die Bildung der Porenstruktur der diskreten
porösen Teilchen so zu steuern, daß die Porenstruktur
in der Weise eines Molekularsiebes wirkt, wodurch größere
Makromoleküle als einer vorausbestimmten Größe am
Eindringen in die Teilchen und an der Sorption gehindert
werden, während kleinere Moleküle als der vorausbestimmten
Größe in die diskreten Teilchen eindringen können und sorbiert
werden.
Die Erfindung schafft daher in weiterer Hinsicht diskrete
poröse Teilchen, die neben dem Verfahren der Erfindung hergestellt
sind, mit einer Porenstruktur, die in der Art und
Weise eines Molekularsiebes wirken kann, wodurch größere
Makromoleküle als eine vorausbestimmte Größe am Eindringen
in die diskreten porösen Teilchen und an der Sorption gehindert
werden, während kleinere Makromoleküle als der vorausbestimmten
Größe in die diskreten Teilchen eindringen können
und sorbiert werden.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die diskreten, porösen Teilchen
nach der unmittelbar voraus beschriebenen Ausführungsform
der Erfindung sowohl mit sorptiven als auch Molekularsiebeigenschaften
zur Verfügung stehen, um die Bildung einer
verbesserten Trennschärfe der Molekularabtrennung zu erreichen.
Beispielsweise kann eine erste Makromolekularspezies,
die in besondere diskrete poröse Teilchen eindringen
kann, von einem Gemisch abgetrennt werden, das eine geringe
Konzentration dieser ersten Spezies und einen größeren
Anteil einer zweiten makromolekularen Spezies enthält,
wobei die letztere nicht in die porösen diskreten Teilchen eindringen
kann, weil die zweite makromolekulare Spezies am Eindringen in die
Teilchen "ausgeschlossen" ist (zum Beispiel Toxine).
Die Porenstruktur der diskreten porösen Teilchen und damit die Größe der
Makromoleküle, deren Eindringen ausgeschlossen oder ermöglicht wird, kann
dadurch variiert werden, daß man geeignete flüchtige Additive bei der
Herstellungsstufe einbringt.
Wenn die diskreten porösen Teilchen zur Abtrennung von Makromolekülen
verwendet werden, können die durch die diskreten porösen Teilchen sorbierten
Makromoleküle nachfolgend davon wiedergewonnen werden, indem man die
diskreten porösen Teilchen mit einem Eluierungsmittel in Kontakt bringt. In
dem Falle, wo verschiedene Arten von Makromolekülen aus der fließfähigen
Substanz sorbiert werden, können die sorbierten Arten durch Eluieren mit
unterschiedlichen Eluierungsmitteln oder durch anderweitige Änderungen der
Eluierungsbedingungen fraktioniert werden.
Es ist darauf hinzuweisen, daß es möglich ist, die diskreten Teilchen so
anzuordnen, daß unerwünschte Arten von Makromolekülen aus einem Gemisch von
gewünschten und ungewünschten Arten sorbiert werden, wobei in diesem Falle
die gewünschten Arten nicht durch die Teilchen zurückgehalten werden und so
aus dem Gemisch gewonnen werden können.
Es können viele Materialien nach der vorliegenden Erfindung hergestellt
werden. So werden diskrete Teilchen, die im wesentlichen Kugelform aufweisen,
in dem Größenbereich von 50 bis 60 µm aus Titandioxid (TiO₂),
Aluminiumoxid (Al₂O₃), Calciumphosphat, Bariumsulfat (BaSO₄), Zirconoxid
und Calciumsulfat, Zinkoxid, Magnesiumoxid und Bentonit hergestellt.
Die Porengrößen variieren, wobei 80% bis 87% der Poren Größen zwischen 100
und 1000 nm (bestimmt mittels Quecksilberporosimetrie, einem Standardverfahren)
aufweisen. Es wird angenommen, daß Porengrößen im Bereich von 50 nm
und aufwärts geeignet sein sollten, wobei jedoch darauf hinzuweisen ist, daß
die Porenform von Bedeutung ist und das Quecksilbermeßverfahren nur den Eingangsdurchmesser
der Poren angibt.
Unerwarteterweise ist die zur erfolgreichen Sorption eines Makromoleküls
erforderliche Porengröße viel größer als die Größe des zur Sorption
bestimmten Makromoleküls. So wird beispielsweise Albumin (15,0 nm × 3,8 nm)
durch einen porösen Körper, bei dem etwa 80% der Poren zwischen 1000 und
4300 Å aufweisen, nicht sorbiert, jedoch durch einen porösen Körper, bei dem
60% der Poren Größen zwischen 270,0 und 1000,0 nm haben.
Zu den flüchtigen Additiven, die zur Bildung der Porosität verwendet werden,
gehören Ammoniumcarbonat, Hämoglobin und Polyvinylalkohol (PVA), die zu
Produkten mit sicheren Molekulargewichtsausschlußgrenzen führen. Als weitere
flüchtige Additive zur Bildung von Porosität können beispielsweise Dextran,
Harnstoff, Rinderserum, Albumin und Ovalbumin verwendet werden. In allen den
Beispielen, einschließlich TiO₂, Calciumphosphat und Al₂O₃, liefert
die Verwendung von Ammoniumcarbonat als flüchtiges Additiv poröse Teilchen,
die Proteine mit niedrigerem Molekulargewicht ausschließen als poröse Partikel
mit Hämoglobin als flüchtigem Additiv. Ebenso liefert PVA mit niederem
Molekulargewicht poröse Teilchen mit niedereren Molekularausschlußgrenzen
als PVA mit hohem Molekulargewicht.
Die Temperaturen, die zur Herstellung der porösen Teilchen verwendet werden,
sind bei TiO₂ 900° C, bei Al₂O₃ 600 bis 1200° C, bei BaSO₄ 1200 bis
1400° C und bei Calciumphosphat 1100° C. In allen Fällen erfolgt das Erhitzen
in Luft oder O₂ und bei atmosphärischem Druck. Es kann jedoch eine
inerte Atmosphäre oder Vakuum verwendet werden.
Um den Einfluß der Wärmebehandlungsbedingungen auf das poröse teilchenförmige
Produkt zu prüfen, wurden Proben "grüner" Hydroxylapatitkugeln bei
erhöhten Temperaturen verschieden oft und bei unterschiedlichen Temperaturen
behandelt. Das Sorptionsvermögen der behandelten Kügelchen wurde dann mit
Hämoglobin als "Molekularsonde" geprüft.
Eine einstündige Behandlungstemperatur von 800° C lieferte Teilchen mit der
höchsten Sorptionskapazität, wobei die Kapazität mäßig bei Erhöhung der
Temperatur und Behandlungszeit abnimmt.
Unter 700° C hatten die Kugeln ein graues Aussehen, wodurch das Vorliegen
von nicht umgesetztem Kohlenstoff erkennbar ist.
Bei einer weiteren Prüfung durch Untersuchungen mittels einem Rasterelektronenmikroskop
ergab sich, daß die mittels dem "Orbitalsphärodisations"-Weg
(siehe nachfolgend) hergestellten Teilchen eine Oberflächenporosität aufwiesen
und daß aufgeteilte Teilchen eine Porosität hatten, die durch die
gesamten Teilchen hindurch reichte.
Es ergab sich eine ursächliche Übereinstimmung zwischen der Porengrößenverteilung
und den Meßverfahren mittels B.E.T. und Quecksilberporosimetrie.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden spezifischen Beispiele erläutert.
Feine TiO₂-Teilchen (<10 µm) wurden zuerst dadurch hergestellt, daß man
eine Suspension von TiO₂ in Wasser filtriert. Das Grund-"Orbitalsphäroidisationsverfahren"
(orbitale Zusammenballung) wurde, wie in den Britischen
Patentschriften 9 92 237 und 10 33 143 beschrieben, verwendet, jedoch, wie
nachfolgend noch beschrieben, modifiziert. 500 g TiO₂ wurden mit einer
gesättigten Lösung, die 100 g Ammoniumcarbonat enthielt, und mit 25 g
Glyzerin in 100 ml Wasser unter Bildung einer Aufschlämmung gemischt. Diese
ließ man langsam trocknen und durch ein 50 µm Nylonsieb laufen.
Eine ähnliche Menge TiO₂ wurde mit 100 g Ammoniumcarbonat, jedoch nur
12,5% Glyzerin gemischt. Diese wurde in ähnlicher Weise behandelt.
Das Gemisch mit dem höheren Glyzeringehalt wurde zuerst in Kugelform durch
orbitale Zusammenballung in die "Caviar"-Stufe überführt; da jedoch nur
kleinere Teilchengrößen von Interesse waren, waren diese nur mikroskopisch
sichtbar. Wenn dies erfolgt war, wurden geringe Mengen des zweiten Gemischs
allmählich zugegeben, wodurch man nicht abgebundene, "grüne" Kugeln mit
Partikelgrößen von 50 µm bis 500 µm erhielt. Diese wurden gesiebt, wodurch
man verschiedene Schnitte unterschiedlicher Größenbereiche erhielt. Diese
getrennten "grünen" Kugeln wurden dann 2 Stunden bei 900° C in Luft erhitzt
um das Additiv zu entfernen und das Sintern zu bewirken und man erhielt ausreichend
harte poröse Teilchen, die nur Spuren an freiem Oxid bei Rühren in
Wasser freigeben und bei Verwendung in Säulen war kein feines Material in
den Eluaten, weder sichtbar noch mittels UV-Absorption festzustellen. Die
Teilchen waren stabil gegenüber Behandlung mit Citrat-, Phosphat- und Pyrophosphatpuffern,
gegenüber 0,1M NaOH und 1N HCl. Diese Teilchen schließen
bei Prüfung alle, selbst die kleinsten Proteine, aus.
500 g TiO₂ wurden mit 40 g Hämoglobin (in Schuppenform) 2 Stunden in einer
Kugelmühle gemahlen. 120 g dieses Gemischs wurden mit einer Lösung gemischt,
die 6 g Glyzerin in 60 ml Wasser enthielt. Wegen der größeren Kristallitgröße
des TiO₂ bildeten sich beim Zusammenballen glatte Aggregate nach
Trocknen und Sieben durch ein Sieb mit 50 µm. Die "grünen" Teilchen, die
hauptsächlich eine Größe von 200 bis 300 µm hatten, wurden bei 900° C
2 Stunden in Luft erhitzt um das flüchtige Additiv zu entfernen und die
Versinterung zu bewirken und sie lieferten Partikel mit ähnlichen physikalischen
Eigenschaften wie im Beispiel 1, ausgenommen, daß das Sorptionsspektrum
der Proteine vollständig unterschiedlich war. Dieses Material sorbierte
die meisten der geprüften Proteine.
1 kg TiO₂ wurden mit 200 g PVA (Molgew. 125 000) in 2 l H₂O aufgeschlämmt.
Nach Trocknen ergab dies einen sehr harten elastischen Feststoff,
der unter Bildung von Aggregaten gemahlen wurde und aus dem man 500 g Teilchen
(100 µm bis 500 µm) erhielt. Diese wurden 1 Stunde bei 900° C in Luft
erhitzt, um das flüchtige Additiv zu entfernen und die Versinterung zu
bewirken. Die gebildeten Teilchen hatten eine für die meisten unter Versuch
stehenden Proteine offene Struktur und eine ähnliche Kapazität wie in
Beispiel 2.
200 g Calciumphosphat Ca₃(PO₄)₂ wurden mit 30 g Ammoniumcarbonat und
10 g Glyzerin, gelöst in 165 ml Wasser, aufgeschlämmt. Eine ähnliche Aufschlämmung,
die nur 5 g Glyzerin enthielt, wurde ebenso hergestellt.
Die erste Aufschlämmung wurde nach Trocknen und Durchlaufen eines Siebes von
50 µm zur "Caviar"-Stufe zusammengeballt und danach wurden geringe Mengen
des zweiten Gemischs zugegeben. Man erhielt dadurch "grüne" Kügelchen zwischen
1000 und 250 µm, die 1 Stunde in Luft bei 1100° C erhitzt wurden, um
das flüchtige Additiv zu entfernen und die Versinterung zu bewirken. Diese
Teilchen hatten eine für die meisten Proteine offene Struktur, waren aber
ebenso für frontale Elution zugänglich. Sie waren gegenüber Phosphatpuffern
und 0,1M NaOH (jedoch nicht gegenüber Pyrophosphat) stabil; durch Röntgenbeugung
wurde festgestellt, daß dieses Material hauptsächlich Hydroxylapatit
war.
200 g Ca₃(PO₄)₂ wurden mit 40 g Hämoglobin und 20 g Glyzerin in
100 ml H₂O aufgeschlämmt, das Gemisch getrocknet und durch ein Sieb von
200 µm gegeben. Teilchen von 200 µm bis 150 µm wurden gesammelt und 1 Stunde
bei 1100° C erhitzt, um das flüchtige Additiv zu entfernen und die Versinterung
zu bewirken. Man erhielt offen strukturierte poröse Partikel, die sich
im wesentlichen ähnlich verhielten wie im Handel erhältliches Hydroxylapatit.
200 g Bariumsulfat (BaSO₄) wurden mit 20 g Ammoniumcarbonat und 10 g Glyzerin,
die vorausgehend in 150 ml H₂O gelöst wurden, aufgeschlämmt. Ein
ähnliches Gemisch, das nur 5 g Glyzerin enthielt, wurde ebenso hergestellt.
Beide Gemische ließ man trocknen und dann durch ein Sieb mit 50 µm Maschenweite
laufen. Das erste Gemisch wurde dann in Kügelchen zur "Caviar"-Stufe
verarbeitet und die Kugeln weiter unter allmählicher Zugabe des zweiten
Gemischs aufgebaut. Es wurden gute Kügelchen im Bereich von 200 bis 500 µm
gebildet und diese wurden 1 Stunde bei 1300° C erhitzt, um das flüchtige
Additiv zu entfernen und die Versinterung zu bewirken, wodurch man poröse
Kugeln erhielt (geeignet zum Sorbieren von Makromolekülen), die gegenüber
Puffer und 0,1M NaOH stabil waren.
600 g Aluminiumoxid (Al₂O₃) wurden mit 120 g Ammoniumcarbonat und 60 g
Glyzerin in 60 ml Wasser aufgeschlämmt und trocknen lassen. Dieses Gemisch
wurde durch ein Sieb von 50 µm durchgelassen und Zusammenballung durchgeführt.
Man erhielt glatte Aggregate im Größenbereich von 100 bis 200 µm,
die 2 Stunden bei 1200° C erhitzt wurden, um das flüchtige Additiv zu
entfernen und die Versinterung zu bewirken. Die porösen Teilchen waren
gegenüber Phosphat- und Pyrophosphatpuffern und 0,1M Natriumhydroxid stabil.
Eine Ammoniumsulfatfraktion aus Pferdemuskelextrakt, chromatographiert mit
einem stufenweise durchgeführten Pufferelutionsprogramm über Säulen dieser
porösen Partikel lieferte eine Anzahl gut getrennter Peak's.
Eine Aufschlämmung wurde aus 1000 g Ca₃(PO₄)₂ und 200 g Hämoglobin
(die vorausgehend in 750 ml Wasser gelöst wurden) hergestellt. Das Volumen
der Aufschlämmung wurde auf 3 l eingestellt.
Die Aufschlämmung wurde dann einer Sprühtrocknungsanlage zugeführt unter
Bildung von kugelförmigen Teilchen, die dann entsprechend der Größe mit
einem Wirbelbett-Druckluftsystem abgetrennt wurden. Die Fraktion mit der
gewünschten Größe des Materials wurde 1 Stunde bei 900° C erhitzt, um das
flüchtige Additiv zu entfernen und die Versinterung zu bewirken.
Es wurde festgestellt, daß die einheitlichen Teilchen ein vergleichbares
Proteinsorptionsvermögen unter Verwendung des "Orbitalsphäroidisationsverfahren"
aufwiesen, wie in den vorausgehenden Beispielen.
Die durch Quecksilberporosimetrie erhaltenen Werte für
- a) TiO₂-Partikel, die unter Verwendung von Ammoniumcarbonat als flüchtiges Additiv hergestellt wurden, und für
- b) TiO₂-Teilchen, die unter Verwendung von Hämoglobin als flüchtiges Additiv hergestellt wurden,
ergibt, daß bei a) etwa 80% der Poren einen Größenbereich von 0,45 bis 0,1
µm und bei b) etwa 80% der Poren einen Größenbereich von 2,4 bis 0,1 µm
aufwiesen.
Die Erfindung wird weiter erläutert durch Ergebnisse von Versuchen und Beispiele
von Abtrennungen, die unter Verwendung von diskreten, porösen Teilchen
nach der vorliegenden Erfindung bewirkt wurden.
Im Handel erhältliche einzelne gereinigte Makromoleküle wurden sorbiert und
eluiert. Zu diesen gehören Albuminserum, γ-Globulin, Hämoglobin, Lysozym,
Ribonuclease, Phosphoglyceratkinase, Lactatdehydrogenase, Cytochrom C,
Urease, Ovalbumin, Myoglobin, Thymus DNA, Hefe RNA. Gemische von gereinigten
Proteinen (zum Beispiel Ovalbumin, Cytochrom C und γ-Globulin), Muskelextrakte
und Blutserum wurden chromatographiert. Die drei Proteine, Rinderserumalbumin,
γ-Globulin und Cytochrom C wurden einzeln aus einem synthetischen
Gemisch derselben abgetrennt. Die Abtrennungen wurden bei Temperaturen
zwischen 2° C und Raumtemperatur (etwa 25° C) und bei atmosphärischen
Drücken durchgeführt. Die porösen Teilchen wurden in Glassäulen mit Bettabmessungen
bis zu 1 cm Durchmesser und 50 cm Länge verwendet, wobei jedoch
größere Kolonnen für Arbeiten im technischen Umfang verwendet werden können.
Es wurden Fließgeschwindigkeiten bis zu 500 ml/Std. bei 1×50-cm-Säulen
(660 ml/cm²/Std. oder 10 Bettvolumen/Std.) verwendet und die Abtrennungen
wurden bei pH-Werten zwischen 3 und 10 durchgeführt. Der optimale pH-Wert
der Sorption hängt von den Oberflächeneigenschaften des Proteins, seiner
Stabilität bei den zur Verwendung gebrachten pH-Werten und der Natur des
jeweiligen Sorptionsmaterials ab. Die Sorption an Oxide kann über einen
großen Bereich von pH-Werten durchgeführt werden, weil das Sorptionsmaterial
und das Protein amphoter sind, jedoch braucht dies bei den unlöslichen Salzen
nicht so ausgeprägt zu sein.
In den meisten Fällen wurden die Makromoleküle in Lösungen gelöst, die Puffer
enthielten, um den optimalen pH-Wert beizubehalten. EDTA kann zur Stabilisierung
der Enzyme im Falle von einigen sorbierenden Oxiden verwendet werden.
Es ist darauf hinzuweisen, daß im besonderen im Falle von Oxiden die
Sorption nicht durch Salze wie NaCl (1M) noch durch (NH₄)₂SO₄ (0,3M)
inhibiert wird. Die rasche Sorption aus verdünnten (0,1 mg/ml) Lösungen war
bei Verwendung von Säulen mit porösen Teilchen zu beobachten. Weil Makromoleküle
enthaltende Substanzen oftmals Salze wie Natriumchlorid und Ammoniumsulfat
aus vorausgehenden Trennstufen enthalten, haben anorganische
Materialien Vorteile gegenüber organischen Ionenaustauschermaterialien, weil
die zuerst bezeichneten Materialien eingesetzt werden können, ohne daß man
diese Salze entfernen muß, während die zuletzt bezeichneten Materialien
häufig dann nicht arbeiten.
Calciumphosphat wurde durch Eluieren mit 500 mM Phosphatlösung und 0,1N
NaOH-Lösung regeneriert, ebenso Bariumsulfat. Oxide wurden mit 400 mM
Phosphat, 100 mM Pyrophosphat und 0,1N Natriumhydroxid regeneriert. Im
Gegensatz zu den organischen Materialien kann das gründliche Reinigen von
anorganischen Materialien, sofern notwendig, durch erneutes Erhitzen auf
erhöhte Temperaturen von 100 bis 1400° C, abhängig von dem Material, im
allgemeinen in Luft bei atmosphärischem Druck bewirkt werden.
Es wurde festgestellt, daß Makromoleküle aus Calciumphosphat und Bariumsulfat
mit Phosphatpuffern wechselnder Ionenstärke eluiert werden können.
Bei Oxiden wurden Citrat, Phosphat und Pyrophosphat entweder als Gradienten
oder als getrennte Stufen verwendet.
Chromatogramme von Rinderserumalbumin wurden unter Verwendung von Calciumphosphatteilchen
erhalten und es wurde festgestellt, daß es möglich ist,
Rinderserumalbumin an der Sorption durch Verwendung von porösen Teilchen mit
kleinen Poren auszuschließen.
Bei den geprüften Proteinen wurde nur geringe oder keine Elution aus Titandioxid
mit Natriumchloridkonzentrationen, die so hoch wie 1M waren, erzielt,
jedoch wurden Proteine mit Citrat-, Phosphat- und Pyrophosphatlösungen
eluiert.
Im Falle, daß die Makromoleküle, die durch die Teilchen sorbiert werden, als
Verunreinigung in einer Substanz (zum Beispiel antigenen Proteinen in
einem Vakzin), vorhanden sind, müssen die sorbierten Makromoleküle nicht
unter Verwendung eines Eluierungsmittels eluiert werden, da, wenn die Verunreinigung
ein unerwünschtes Produkt ist, die Teilchen erhitzt werden
können um die Verunreinigungsmoleküle zu inaktivieren und die Teilchen zur
Wiederverwendung zurückbleiben. Es können auch die sorbierten Makromoleküle
mit starken Säuren oder Alkali, je nach dem Material der Partikel
entfernt werden. Es ist klar, daß die Partikel gegenüber dem mikrobiologischen
Angriff im wesentlichen resistent sind und daß daher die "Gebrauchsdauer"
der Teilchen durch den Kontakt mit Mikroorganismen nicht
eingeschränkt wird.
Es folgen nunmehr einige Beispiele für Abtrennungen nach der vorliegenden
Erfindung.
Dieses Beispiel erläutert die Abtrennung von Makromolekülen.
Offenporige Titandioxidteilchen, hergestellt nach der vorliegenden Erfindung,
wurden in 5 mM Phosphatpuffer bei pH 8,0 suspendiert, wobei die Teilchen
mehrmals mit dem gleichen Puffer gewaschen und Feinteile dekantiert
wurden. Sie wurden dann in einer 1×50-cm-Glassäule, die mit einer Fritte
ausgestattet ist, gegossen. Eine Probe von Makromolekülen, gelöst in dem
oben angegebenen Puffer, wurde auf die Kolonne gegeben und die Kolonne wurde
dann mit einer Reihe von Puffern behandelt, die automatisch mit Hilfe einer
Vorrichtung des programmierten Mehrkanal-Ventiltyps verteilt wurden
(beschrieben in der britischen Patentschrift 11 72 356). Das Eluat wurde
durch U.V.-Absorption mittels Fließen durch ein Nachweisinstrument überwacht
und in einem Fraktionssammelgerät gesammelt.
Eine Ammoniumsulfatfraktion aus Pferdemuskeln wurde unter Bildung einer Anzahl
diskreter Protein-enthaltender Peak's fraktioniert. Die Phosphoglyceratkinase
enthaltenden Peak's wurden dargestellt, und es wurde festgestellt,
daß etwa 70% der Enzymaktivität erreicht wurde.
Dieses Beispiel erläutert die Konzentration eines Proteins aus einer verdünnten
Lösung.
Eine Säule wurde, wie in Beispiel 9 beschrieben, hergestellt. Eine Lösung,
die Proteine in verdünnter Lösung (zum Beispiel 0,1 mg/ml und pH 8, 0,01 M
Ammoniumacetat) enthielt, wurde durch eine Säule (zum Beispiel 1 × 50 cm)
mit einer Geschwindigkeit von 600 ml/cm²/Std. gepumpt, wobei das Eluat
kontinuierlich, wie in Beispiel 10, überwacht wurde. Wenn Protein in dem
Eluat erschien, wurde die Beschickung angehalten, 0,1M Natriumpyrophosphat
durch die Säule gepumpt und das U.V.-absorbierende Material gesammelt, in
einen Behälter gegeben und hinsichtlich der Phosphoglyceratkinase-Aktivität
untersucht. Es wurden Konzentrationsfaktoren bis zu 40 erreicht. Eine gute
Sorption der enzymatischen Aktivität wurde bei dieser hohen Fließgeschwindigkeit
zusammen mit einer akzeptablen Gewinnung an enzymatischer Aktivität
(∼70%) erreicht. Es wurde festgestellt, daß die sorbierten Moleküle wie im
Beispiel 9 fraktioniert werden konnten. Die Abtrennung und Fraktionierung
erfolgte in ähnlicher Weise wie in den Beispielen 9 und 10 mit verschiedenen
Oxiden.
Bei den Elutionsversuchen wurden ähnliche Elutionskurven mit im Handel erhältlichem
Hydroxylapatit und den diskreten porösen Partikeln der vorliegenden
Erfindung erhalten. Es wurde festgestellt, daß reproduzierbare Chromatogramme
längere Zeit durch aufeinanderfolgende Regeneration des Säulenmaterials
in situ erhalten werden konnten. Beispielsweise konnte Hydroxylapatit
zur Abtrennung von Rinderserumalbumin verwendet werden, wobei man als
Eluierungsmittel verschiedene Phosphatkonzentrationen in einem automatischen
System verwendete. In diesem Falle konnte der Hydroxylapatit durch Waschen
mit Alkali zur Entfernung des sorbierten Proteins regeneriert werden und die
erneute Äquilibrierung kann leicht unter Verwendung einer geringen Molarität
Phosphat erreicht werden.
TiO₂ und Al₂O₃ scheinen "komplementär" im Hinblick auf makromolekulare
Abtrennungen zu sein.
Es werden daher Proteine, wie beispielsweise Albumin, nicht leicht in TiO₂
sorbiert, aber leichter in Al₂O₃. Das umgekehrte gilt beispielsweise für
γ-Globulin.
Die nachfolgende Liste gibt Beispiele über Anwendungen der erfindungsgemäß
hergestellten Teilchen:
- (a) Fraktionierung von Proteinen, einschließlich Enzymen und Antigenen.
- (b) Fraktionierung von Nucleotiden und Polynucleotiden.
- (c) Abtrennung von Proteinen von Polynucleotiden.
- (d) Abtrennung von Makromolekülen von kleinen Molekülen (zum Beispiel von antigenem Protein aus Antibiotika).
- (e) Konzentration von Makromolekülen aus verdünnter Lösung (zum Beispiel aus Kulturfiltraten von Bakterien; aus Abfallprodukten wie Molke).
- (f) Vakzinreinigung (antigene Proteine von Viruspräparaten).
- (g) Reinigung und Abtrennung von Kohlenhydraten.
- (h) Als feste Träger für Enzyme und Immunoadsorbentien.
Beispielsweise kann ein Bett von biologisch aktivem Matrial dadurch
hergestellt werden, daß man ein Enzym auf Teilchen, die in einer Kolonne
sind, sorbiert. Das Enzym bleibt in dem Bett für eine bestimmte Anzahl
von Verwendungen im wesentlichen aktiv und kann nach Verwendung durch
Waschen mit Pyrophosphat, Alkali oder durch Erhitzen entfernt werden,
womit das Bett zur erneuten Verwendung regeneriert wird.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von diskreten porösen Teilchen zur
selektiven Retention von im voraus bestimmten Makromolekülen aus einer
diese Makromoleküle enthaltenden flüssigen Substanz, wobei die diskreten
porösen Teilchen eine untereinander durchgehend verbundene Porigkeit
aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) diskrete grüne (nicht abgebundene) Teilchen aus einer Mischung herstellt, die feste Teilchen aus einem feinverteilten, unlöslichen, sorptionsfähigen, anorganischen Material und ein flüchtiges Additiv in Lösung enthält, wobeidie Mischung durch Mischen der festen Teilchen des anorganischen Materials mit einem flüchtigen Additiv und einem Lösungsmittel dafür hergestellt wird, das flüchtige Additiv für die anschließende Bildung einer Porenstruktur in dem anorganischen Material dient und das anorganische Material in dem Lösungsmittel für das flüchtige Additiv unlöslich ist, die Herstellung der diskreten, nicht abgebundenen Teilchen in der Weise erfolgt und das flüchtige Additiv so ausgewählt ist, daß das flüchtige Additiv in fester Form in den nicht abgebundenen Teilchen vorliegt,
und daß man
- b) die nicht abgebundenen Teilchen zur Entfernung des flüchtigen Additivs
und zur Sinterung des anorganischen Materials unter Bildung diskreter
poröser Teilchen erhitzt,
wobei das flüchtige Additiv und dessen Menge in den nicht abgebundenen Teilchen so ausgewählt sind, daß die diskreten porösen Teilchen eine untereinander durchgehend verbundene Porigkeit aufweisen, die diskreten porösen Teilchen eine ausgedehnte wirksame Oberfläche aufweisen unddie Porenstruktur derart ist, daß sie es den im voraus bestimmten Makromolekülen ermöglicht, die diskreten porösen Teilchen zu durchdringen und sorbiert zu werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich
zu dem flüchtigen Additiv ein Bindemittel in die Mischung einführt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die hergestellten Teilchen kugelförmig sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die hergestellten
Teilchen einen Durchmesser im Bereich von 50 bis 600 µm aufweisen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man das flüchtige Additiv so auswählt, daß die Porenstruktur Poren
mit einem Durchmesser im Größenbereich von 100 bis 1000 nm (1000 bis
10 000 Å) enthält.
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