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Photographische Kamera
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Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische Kamera mit einer
Filmtransport- und Verschlußantriebsvorrichtung, bei der die Filmtransportvorrichtung
durch Einfallen eines Tastgliedes in ein jedem Filmschaltschritt zugeordnetes Filmperforationsloch
gesteuert wird und die Verschlußantriebsvorrichtung direkt von der Betätigungshandhabe
der Filmtransportvorrichtung gespannt wird und ihrerseits die Rückstellung des gleichzeitig
als Filmtransportsperre ausgebildeten Tastgliedes bewirkt.
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Bei einer durch die DE-PS 1 914 775 bekannt gewordenen Kamera der
eingangs genannten Art wird das Tastglied von einer Zugfeder gegen den Film gezogen
und vom Verschlußantrieb in einer hierzu entgegengesetzten Richtung aus der in eine
Filmperforation eingefallenen Stellung herausbewegt. Da der Verschlußantrieb des
als Schleuderverschluß ausgebildeten Verschlusses von einer verhältnismäßig starken
Feder angetrieben wird, erfolgt das Herausziehen des Tastgliedes unter der Wirkung
dieser Feder und des schnell ablaufenden Verschlußantriebs ruckartig. Dadurch werden
das Tastglied und dessen Lager- und Führungsmittel stark beansprucht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Tastglied einer Kamera
der gattungsgemäßen Art in Abhängigkeit vom Verschlußantrieb derart zu steuern,
daß eine Oberbeanspruchung
der Bauteile nicht auftritt und ferner
der Verschlußantrieb zur Steuerung einer Blitzlichtzündvorrichtung geeignet ist.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Verschlußantriebsvorrichtung
als mehrarmiger, sowohl dem Verschluß als auch einer Blitzlichtzündvorrichtung und
einem Verschlußauslöser zugeordneter, sowohl drehbar als auch in bezug auf seine
Bewegungsebene kippbar gelagerter Hebel ausgebildet ist und daß an dem Hebel eine
diesem sowie dem Tastglied zugeordnete Schenkelfeder angeordnet ist.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung greift ein Arm des Verschlußantriebshebels
in eine Aussparung des Verschlußauslösers ein, die bei nicht in der Spannstellung
befindlichem Verschlußantriebshebel ein Zurücklaufen des Verschlußauslösers in die
Ausgangslage verhindert. Einander zugeordnete Vorsprünge des Verschlußauslösers
und des Tastgliedes verhindern in dieser Stellung des Verschlußantriebshebels eine
erneute Betätigung des Verschlußauslösers.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind der Beschreibung
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels sowie den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Die Zeichnung zeigt jeweils in schematischer Darstellung in der Fig.
1 die Kamera in gespanntem Zustand in der Draufsicht; Fig. 2 die Kamera gemäß Fig.
1 in der Vorderansicht und einen Teilschnitt durch die Filmtransportvorrichtung;
Fig.
3 die Kamera geeiiiG Fig. 1 in der abgelaufenen Stellung; Fig. 4 eine Teilansicht
der auslösebereiten Auslösevorrichtung in Seitenansicht; Fig. 5 eine Teilansicht
der Auslösevorrichtung gemäß Fig.
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4 im Moment der Auslösung und Fig. 6 eine Teilansicht der Auslösevorrichtung
nach der Auslösung.
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In einem Kameragehäuse 1 ist eine Filmkassette 2 angeordnet.
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Die Kassette 2 steht mit Xplllenmitnehmern 15 einer Filmtransportvorrichtung
in Eingriff, die von einer Feder 14 gegen die Kassette 2 beaufschlagt werden. Die
Spulenmitnehmer 15 sind mit einem Aufzugsrad 12 (Ret9 tigungshandhabe) verbunden,
das an einem Rändel 12c erfaßt und gedreht werden kann. Das Aufzugsrad 12 weist
mehrere Spannocken 1Za und eine Sperrverzahnung 12b auf, deren Funktion im folgenden
noch beschrieben wird. Als Rücklaufsperre für das Aufzugsrad 12 ist an diesem eine
Schlingfeder 1s angeordnet. An dem Aufzugsrad 12 ist ferner eine Druckfeder 17 gelagert,
die einen Auslöser 16 in die Ausgangslage beaufschlagt.
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Der Auslöser 16 ist um ein Lager 20 schwenkbar gelagert und weist
einen Ausleger 16a mit einem Steuerarm 16b auf. Der Steuerarm 16b ist mit einer
Nase 16e versehen, die einem Vorsprung 9c eines Tastgliedes 9 zugeordnet ist. Im
Bereich der Nase 16e weist der Steuerarm 16b eine Aussparung 16g auf, deren Flächen
16c, 16d und 16f mit einem Arm 6c eines Hebels 6 zusammenwirken.
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Das Tastglied 9 ist senkrecht zum Film 2a mittels Stiften 18 und einem
Schlitz 9b verschiebbar gelagert und wird vom Schenkel 8a einer am hebel 6 gelagerten
Schenkel feder 8 in noch zu beschreibender Weise gegen den Film 2a bzw. in entgegengesetzter
Richtung beaufschlagt. Eine Nase 9a des Tastgliedes 9 liegt an dem Film 2a an und
eine Sperrnase 9f greift in die Sperrverzahnung 12b des Aufzugrades 12 ein.
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Der Hebel 6 ist um einen Lagerzapfen 19 schwenkbar gelagert und wird
von einer Antriebsfeder 7 entgegen dem Uhrzeigersinn beaufschlagt. Die Antriebs
feder 7 ist ebenfalls auf dem Lagerzapfen 19 angeordnet und weist Federwindungen
7a auf (siehe Fig. 2), die den Hebel 6 in eine waagerechte Lage drücken, jedoch
auch eine Kippbewegung des hebels 6 aus der Waagerechten heraus erlauben. Die Antriebsfeder
7 greift mit einem Schenkel an einem Lappen 6e des Hebels 6 an und stützt sich mit
ihrem anderen Schenkel an einem gehäuseseitigen Anschlag ia ab.
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Ein erster Arm 6a des Hebels 6 greift an einer als Schleuderverschluß
ausgebildeten Verschlußlamelle 4 an, die von einer Rückstellfeder 5 beeinflußt wird.
Der An 6a weist einen Lappen 6f auf, an dem die Schenkel feder 8 befestigt ist,
die sich mit ihrem Schenkel 8b an einem Lappen 6g des Hebels 6 abstützt. Mit ihrem
anderen Schenkel 8a greift die Schenkelfeder 8 zwischen Vorsprünge 9d und 9e des
Tastgliedes 9 ein.
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Der zweite Arm 6c des Hebels 6 greift in die bereits beschriebene
Aussparung 16g des Steuerarms 16b ein. Eine an dem Arm 6c angeordnete Abbiegung
6d ist den Spannocken 12a des Aufzugsrades 12 zugeordnet.
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Ein dritter Arm 6b des Hebels 6 steuert eine Schlagfeder 10 einer
Blitzlichtzündvorrichtung. Die Schlagfeder 10 ist an einem gehäuseseitigen Vorsprung
1c und einem Gegenlager 1b gehalten. An ihrem freien Ende ist die Schlagfeder 10
mit einem Schlaghammer 10a versehen, der einem Piezokristall 11 zugeordnet ist.
In diesem Bereich weist die Schlagfeder 10 eine als Niederhalter dienende Abwinkelung
10b und einen schräg gestellten Lappen 10c auf.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Ausgehend von der
in der Fig. 1 dargestellten Stellung, in der der Film 2a transportiert und positioniert
und der Filmtransport gesperrt ist und der Verschlußantriebshebel 6 sowie die Schlagfeder
10 ihre Spannstellung einnehmen, wird der Verschluß 4 zum Ablauf freigegeben.
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Dies geschieht durch Niederdrücken des Auslösers 16. Dabei wird der
Arm 6c des Hebels 6 von der Fläche 16d des Steuerarmes 16b freigegeben (siehe Fig.
4 und 5), so daß dieser unter Wirkung der Antriebsfeder 7 ablaufen und den Verschluß
4 aufschleudern kann. Der Arm 6c des Hebels 6 läuft dabei von der in der Fig. 5
dargestellten Lage in die gestrichelt dargestellte Lage, wo er - wie aus der Fig.
3 ersichtlich -an dem gehäuseseitigen Anschlag la anschlagend seine Ablaufbewegung
beendet. In dieser Stellung steht der Arm 6c unmittelbar der Fläche 16f der Aussparung
16g gegenüber. Der Verschluß 4 kehrt unter Wirkung der vorgespannten Rückstellfeder
5 in seine Schließstellung zurück.
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Wie die Fig. 5 zeigt, befindet sich bei niedergedrücktem Auslöser
16 die Nase 16e im Ablaufweg des Tastgliedvorsprungs 9c, so daß das Tastglied während
des Verschlußauslösens
stillsteht und damit eine durch das Tastglied
9 infolge Erschütterung des Films 2a verursachte Bewegungsunschärfe nicht auftreten
kann.
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Dem bei der Auslöserbetätigung ablaufenden Hebel 6 folgt über dessen
hebelarm 6b die vorgespannte Schlagfeder 10 nach, die dabei mit ihrem Schlaghammer
10a auf den Piezokristall 11 aufschlägt (siehe Fig. 3) und damit in bekannter Weise
eine Blitzlampe zündet.
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Während des Ablaufs des ilebeis 6 verändert der Schenkel 8a der Schenkelfeder
8 seine Relativlage zum Tastglied 9, indem dieser seine Anlage am Vorsprung 9d des
Tastgliedes 9 verläßt und an dem Vorsprung 9e zur Anlage kommt. Dies bewirkt, daß
die Schenkelfeder 8 in entgegengesetzter Richtung vorgespannt wird und das Tastglied
9 im Sinne eines Herausziehens der Tastgliednase 9a aus der Filmperforation beaufschlagt.
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Sobald der Auslöser 16 losgelassen wird, bewegt dieser sich unter
der Wirkung der Druckfeder 17 in die in Fig. 2 und 6 dargestellte Ausgangslage zurück.
Er kann sie jedoch nicht vollständig erreichen, da sich der Hebelarm 6c auf der
Fläche 16c abstützt und den Hebel 6 um das maximal mögliche Maß aus der in der Fig.
2 dargestellten Waagerechten in die strichpunktiert angedeutete Schräglage verschwenkt.
Dabei hat sich der Steuerarm 16b jedoch soweit nach oben bewegt, daß die Nase 16e
des Steuerarmes 16b aus dem Bewegungsweg des Tastgliedvorsprunges 9c heraus gelangt,
so daß das Tastglied 9 unter der Wirkung der Schenkelfeder 8 in seine zurückgezogene
Lage gemäß Fig. 3 und 6 gelangt.
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In der in Fig. 3 dargestellten Lage des Tastgliedes 9 befindet sich
dessen Sperrnase 9f außer Eingriff mit der Sperrverzahnung 12b des Aufzugrades 12
und die Abbiegung 6d des Hebelarmes
6c ragt in den Bewegungsweg
der Spannocken 12a des Aufzugrades 12. Insbesondere aus Fig. 6 ist ersichtlich,
daß der Auslöser 16 in dieser Stellung des Tastgliedes 9 noch nicht betätigt werden
kann, da der Tastgliedvorsprung 9c im Bewegungsweg der Nase 16e des Steuerarmes
16b angeordnet ist.
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Zur Herstellung der Aufnahmebereitschaft wird das Aufzugsrad 12 im
Gegenuhrzeigersinn bewegt. Dabei wird über einen der Spannocken 12a und die Abbiegung
6d der Hebel 6 von der abgelaufenen Stellung gemäß Fig. 3 in die Spannstellung gemäß
Fig. 1 gebracht.
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Hierbei gelangt der Arm 6b des hebels 6 unter Beibehaltung seiner
Schräglage infolge der Abstützung des Armes 6c an der Fläche 16c unter die Abwinkelung
1Ob, die den Arm 6b solange niederhält, bis er den ihm zugeordneten Lappen 10c der
Schlagfeder 10 erreicht. Dabei wird die Schlagfeder 10 in die Spannstellung überführt,
der Arm Öa überläuft die Verschlußlamelle 4 und der Arm 6c verläßt die Fläche 16c
des Steuerarmes 16b.
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Der Arm 6c des Hebels 6 gelangt hierbei vor die Fläche 16d des Steuerarmes
16b. Sobald der Spannocken 12a die Abbiegung 6d des Hebelarmes 6c verlassen hat,
springt der Hebelarm 6c unter Wirkung der Feder 7 zurück auf die Fläche 1Öd. Gleichzeitig
erfolgt eine Schwenkbewegung des Hebels 6 unter der Wirkung der Federwindungen 7a
aus der Schräglage in die waagerechte Lage, wobei die Schrägstellung des Lappens
10c der Schlagfeder 10 diese Schwenkbewegung unterstützt. Danach kann der Auslöser
16 vollständig in seine Ausgangslage zurückkehren und nimmt dann die in der Fig.
4 dargestellte Lage ein, in welcher der Arm 6c des Hebels 6 an der Fläche 16d des
Steuerarmes 16b in der Spannstellung arretiert ist.
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Bei der Spannbewegung des Hebels 6 verläßt der Schenkel 8a der Schenkelfeder
8 den Vorsprung 9e und legt sich unter Vorspannung an den Vorsprung 9d des Tastgliedes
9 an. Dies bewirkt, daß das Tastglied 9 nun wieder gegen den Film 2a federbeaufschlagt
ist. In der Filmabtaststellung des Tastgliedes 9 ist die Auslösesperre (Vorsprung
9c und Nase 16e) weiterhin wirksam.
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Ebenso wird während der Spannbewegung des Hebels 6 dessen Antriebsfeder
7 vorgespannt.
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Nachdem der Hebel 6 und die Sciilagfeder 10 ihre Spannstellungen gemäß
Fig. 1 erreicht haben, erfolgt der Filmtransport mittels des Aufzugrades 12 solange
weiter, bis die Nase 9a des Tastgliedes 9 unter Wirkung der Schenkelfeder 8 in ein
Filmperforationsloch einfällt. Bei dieser Einfallbewegung des Tastgliedes 9 kommt
dessen Sperrnase 9f in Eingriff mit der Sperrverzahnung 12b des Aufzugrades 12 und
sperrt den Filmtransport .
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Bei eingefallenem Tastglie 9 gibt dessen Vorsprung 9c den Weg für
die Nase 16e frei, so daß der Auslöser 16 betätigt werden kann.
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Damit nimmt die Vorrichtung die in der Fig. 1, 2 und 4 dargestellte
aufnahmebereite Stellung ein.
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