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Zapfkopf für den Ausschank kohlensäurehaltiger Getränke
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Zapfkopf für den Ausschank kohlensäurehaltiger Getränke Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Zapfkopf für den Ausschank kohlensäurehaltiger Getränke,
insbesondere Bier, mit einem zentralen Durchgangskanal für das auszuschenkende Getränk,
der einerseits mit dem das Getränk enthaltenden Behälter, andererseits mit dem Ausschankhahn
verbunden ist, sowie mit einem zur Zufuhr von Kohlensäure in den Behält er dienenden,
mit einer Kohlensäurequelle verbundenen Anschlusskörper.
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Es ist eine auch dem Laien bekannte Tatsache, dass die Kohlensäure
zu den wesentlichen Inhaltsstoffen von Bier und anderen Erfrischungsgetränken gehört.
Kohlensäurearmes Bier schmeckt schal und weist eine unzureichende Schaumentwicklung
auf. Weniger bekannt ist es dagegen, dass die Ausschänkbedingungen für die Qualität
des Bieres von ausschlaggebender Bedeutung sind. So kann ein Bier mit grösster Sorgfalt
gebraut und abgefüllt sein; durch unsachgemässen Ausschank kann alles wieder verdorben
werden. Kein Wunde also, dass die Brauereien der Fassbierpflege seitens der Ausschankstellen
grösste Bedeutung zumessen.
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Um ein Absinken des Kohlensäuregehaltes zu verhindern und gleichzeitig
das Bier mit dem erforderlichen Druck aus dem Fass zu treiben, muss auf das Fass
je nach Temperatur und Kohlensäuregehalt des Bieres ein entsprechender Druck gegeben
werden. Man verwendet hierfür sogenannte Zapfköpfe, das sind Anstichkörper, die
am Ausschankort auf das Fass aufgesetzt werden und, ihrer Funktion entsprechend,
eine Zuleitung für Kohlensäure sowie eine Ableitung für das Bier besitzen.
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Der Druck der dem Fass zuzuführenden Kohlensäure muss dem Sättigungsdruck
entsprechen. Bei dem heutigen Trend zu wärmeren Ausschanktemperaturen (10 bis 11
"C) und branchenüblichen Kohlensäuregehalten von 4,6 bis
4,8 g 602
pro Liter bei Bier ist ein Sättigungsdruck von ca. 1,3 bis 1,4 bar notwendig. Ohne
Durckkompensation ist bei diesem Druck jedoch keine einwandfreie Füllung von Gläsern
möglich. Die Fliessgeschwindigkeit des Getränkes wird zu gross und es gibt bei Bier
zu viel Schaum.
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Zur Druckkompensation sind bisher Ausschankhähne mit verstellbaren
Druckkompensatoren und separat in die Leitung eingebaute Druckkompensatoren bekannt.
Beide Systeme arbeiten mit fixierten, d.h. in ihrer Betriebsstellung fest eingebauten
Kompensatorelementen. Die Nachteile der hierfür erforderlichen Konstruktionen liegen
in dem technisch komplizierten Aufbau und der damit verbundenen unwirtschaftlichen
Arbeitsweise.
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Diese Nachteile sollen dank der vorliegenden Erfindung dadurch behoben
werden, dass innerhalb des Durch gangskanals des Zapfkopfes ein zur Druckkompensation
dienendes Drosselorgan angeordnet ist, das zwischen einem Sitz und einem ortsfesten
Anschlag frei schwimmend so gelagert ist, dass sich das Drosselorgan in Abhängigkeit
von einem einseitig auf dasselbe wirkenden Ueberdrucke zwischen dem Sitz und dem
Anschlag frei bewegen kann.
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Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass
der Durchgangskanal auf einem Teilabschnitt seiner Gesamtlänge eine konische Bohrung
aufweist, in welcher das mit der gleichen Konizität ausgebildete
Drosselorgan
angeordnet ist.
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Der Sitz kann in Form einer Ringschulter ausgebildet sein, die am
Uebergang von der konischen Bohrung zu einem zylindrischen Abschnitt des Durchgangskanals
liegt, derart, dass das Drosselorgan in dem der Ausschankrichtung entgegengesetzten
Strömungssinne als Rückschlagventil wirkt.
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Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht.
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Die einzige Figur dieser Zeichnung ist ein vereinfachter Längsschnitt
durch einen Zapfkopf für Bier.
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Der dargestellte Zapfkopf weist ein Rohr 1 auf, das an seinem oberen
Endabschnitt ein zum Anschluss eines Schlauches dienendes Mundstück 2 trägt. Der
Ringflansch 2a des Mundstückes 2 wird durch eine Ueberwurfmutter 3 auf dem Rohr
1 gehalten. Zwischen dem Ringflansch 2a und der Oberkante des Rohres 1 ist ein ortsfester
Anschlag 4 eingebaut, der durch radial verlaufende Rippen mit einem Ring 4a verbunden
ist, so dass zwischen den Rippen Durchbrüche frei bleiben, welche eine freie Strömung
in Richtung der Pfeile 5 gestatten.
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Das Rohr 1 weist im Innern auf einem bestimmten Teil seiner Gesamtlänge
eine konische Bohrung 6 auf, in welcher ein mit der gleichen Konizität ausgebildetes
Drosselorgan 7 frei schwimmend gelagert ist.
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Der als Ausführungsbeispiel gewählte Zapfkopf weist ferner noch einen
Anschlusskörper 8 für Kohlensäure auf. Dieser mit einer C02-Flasche verbundene Anschlusskörper
8 ist mit einem Rückschlagventil 8a versehen und leitet das unter einem bestimmten
Ueberdruck stehende C02 über einen Ringraum 9 in das nicht dargestellte Bierfass.
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Durch den dadurch im Fass entstehenden Druck wird das Bier in Richtung
des Pfeiles 10 nach oben durch den Zapfkopf hindurch zum Ausschankhahn gedrückt.
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Das nach oben strömende Bier nimmt das Drosselorgan 7 auf seinem
stege mit, wobei sich das Drosselorgan um das Mass a vertikal aus der dargestellten
Lage nach oben bewegt, bis es an der Unterkante des Anschlages 4 anstösst. In dieser
Stellung des Drosselorganes 7 kann das Bier den Zwischenraum zwischen dem Drosselorgan
7 und der konischen Bohrung 6 durchströmen, wobei die gewünschte Druckkompensation
erfolgt. Durch die am Drosselorgan 7 erfolgende Drosselung und die anschliessende
Entspannung kann das Bier dem Ausschankhahn mit einem annehmbaren Druck, d.h. ohne
übermässige Schaumbildung, entnommen werden.
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Das Oeffnen und Schliessen des Zapfkopfes erfolgt in bekannter Weise
mittels eines drehbaren Handgriffes 11, der auf einen Kunststoffkörper 12 aufsteckbar
ist und das Rohr 1 über eine an demselben angebrachte Ringschul-
ter
13 gegen den Druck einer Feder 14 festhält. Weitere konstruktive Einzelheiten dieser
Handgriffkonstruktion sind jedoch zum Verständnis der vorliegenden Erfindung nicht
von Bedeutung. Wichtig ist nur, dass durch Drehen des Handgriffes 11 der Zustrom
des Bieres aus dem Fass, im Zusammenwirken mit einem nicht dargestellten, am Fass
angebrachten Anschlussstück, freigegeben bzw. unterbrochen werden kann. Der Griff
15 soll das Aufsetzen des Zapfkopfes auf das Fass erleichtern.
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In der dargestellten Lage arbeitet das Drosselorgan 7 als Rückschlagventil,
d.h. es unterbindet das Rückströmen des Bieres zum Fass. Hierbei liegt das Drosselorgan
mit seinem unteren Endabschnitt auf einer Ringschulter 16 auf, die am Uebergang
zwischen der konischen Bohrung 6 und einem zylindrischen Abschnitt des in seiner
Gesamtheit mit 17 bezeichneten Durchgangskanales liegt. Diese Ringschulter 16 dient
somit als Sitz für das Drosselorgan 7 und begrenzt dessen Hubbewegung nach unten.
Zwischen diesem Sitz und dem Anschlag 4 ist das Drosselorgan 7 somit frei beweglich
gelagert und seine jeweilige Lage hängt ausschliesslich davon ab, von welcher Seite
der grössere Druck auf dasselbe ausgeübt wird.
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Die Form des Drosselorganes kann je nach den vorliegenden Verhältnissen
auch von der in der Figur dargestellten Form abweichen. So ist beispielsweise auch
ein
Zylinder denkbar, der durch Variierung von Durchmesser und
öhe den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden kann und der durch axiale Verschiebung
in einer entsprechend geformten Bohrung des Rohres 1 den Durchfluss entweder absperrt
oder gedrosselt freigibt.
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Im Gegensatz zu den bekannten Konstruktionen, bei welchen die Druckkompensation
entweder im Ausschankhahn selbst oder in separaten Druckkompensatoren erfolgt, ist
das Drosselorgan bei dem beschriebenen Zapfkopf innerhalb desselben angeordnet.
Der wesentliche Vorteil dieser Anordnung liegt im technisch einfachen Aufbau der
Anlage sowie in der damit verbundenen wirtschaftlicheren Arbeitsweise.