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Bezeichnung
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der Erfindung: Handwerkzeug
B e s c h r e i b u n
g : Die Erfindung betrifft ein FIandwerkzeug mit einem von der Arbeitshand zumindest
teilweise umschließbaren Griff, insbesondere Handwerkzeug für drückende, ziehende,
schiebende und/oder schneidende Bewegungen wie Messer, Schaber od. dgl. Werkzeuge
dieser Art weisen in der Regel einen im Querschnitt runden oder elliptischen Querschnitt
auf, der sich über die gesamte Griffl.inge hinweg im Durchmesser nicht oder nur
kaum ändert. Auch sind geschwungene Griffe bekannt.
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Die bekannten Grifformen sollen bewirken, daß das handwerkzeug insgesamt
gut in der IIand liegt und Beeinträchtigungen durch Druckstellen od. dgl. weitestgehend
vermieden werden.
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Man hat sich daher bislang bemüht, die äußere Oberfläche von Griffen
von Handwerkzeugen im wesentlichen als Negativ der sich um den Griff herumschmiegenden
Hand auszubilden.
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Vorliegende Erfindung geht von der Überlegung aus, daß Entwicklungen
in dieser Richtung zwar einen gewissen Hand habungskomfort erzielen, jedoch nicht
oder in nur ungenügendem Maße sicherstellen, daß der Benutzer eines solchen Werkzeuges
intuitiv und gefühlsmäßig durch entsprechende Criffausbildung gezwungen ist, das
Werkzeug in der ergonimisch richtigen Weise zu handhaben. Derartige Rückinformationswirkungen
fehlen bei bekannten IIandwerkzeugen der vorgenannten Art.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein IIandwerkzeug vorausgesetzter Art
so auszubilden, daß es nicht nur gut und damit beeinträchtigungsfrei in der IIand
liegt, sondern darüber hinaus so gestaltet ist, daß es dem Benutzer im Sie einer
korrekten
Arbei tsiial tung eine wirksame Lage-Rückinformation vermittelt.
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Hin Handwerkzeug, welches diese Aufgabe löst, besteht nach der Erfindung
darin, daß der Griff in seiner Längsrichtung in drei hintereinander liegende ineinander
iibergehende Griffzonen unterteilt ist, deren Querschnitte jeweils im wesentlichen
rechteckig bis elliptisch oder oval mit einer die Breite um etwa 50t bis 70eO übersteigenden
Höhe ausgebildet sind, wobei die mittlere Griffzone einen gegenüber den daran anschließenden
äußeren Griffzonen vergrößerten Querschnitt besitzt, wobei ferner die Länge der
mittleren Griffzone auf das Umgreifen von Mittel- und Ringfinger, ihre Höhe auf
die Länge der ersten Metakarpalglieder und seine Breite auf die Länge der zweiten
Metakarpalglieder von htittel- und Ringfinder einer durchschnittlich großen Hand
eines erwachseiien Mannes abgestimmt sind.
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I)as erfindungsgcIlltiße Merkmal, wonach die höhe des Griffes in
jedem einzelnen Abschnitt um etwa 508 bis 70g größer ist als die jeweilige Breite
des rechteckigen bis elliptischen oder ovalen Querschnitts vermittelt der das fIandwerkzeug
ergreifenden Iland sofort und automatisch ein sicheres Gefühl für eine zumindest
annähernd arbeitsgerechte Grifforientierung.
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D.h., das Iiandwerkzeug wird aufgrund der deutlich gestreckten Querschnittsausbildung
ituitiv so ergriffen, daß allenfalls Iioc geringfügige Griffkorrekturen notwendig
sind, um das IIandwerkzeug in die ergonomisch und handhabungstechnisch günstigste
Lage zu bringen. Dadurch, daß die mittlere Griffzone einen gegenüber den daran anschließenden
äußeren Criffzonen vergrößerten Querschnitt besitzt, wird in wirksamer Weise
dem
Umstand Rechnung getragen, daß der den Mittelfinger und den Ringfinger aufweisende
Mittelhandbereich zum Umgreifen größerer Querschnitte besser geeignet ist als der
Bereich des kleinen Fingers, der sich bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Griff
um die im Querschnitt kleinere Griffzone legt. Die andere im Querschnitt kleinere
Griffzone eignet sich in hervorragender Weise zum Umgreifen des Zeigefingers und
zum Abstützen des Daumens. Die Übergänge zwischen den einzelnen Griffzonen bilden
wirksame, jedoch keineswegs störende, Anlagezonen für Daumen, Zeigefinger und kleinen
Finger und vermitteln so eine wirksame Rückinformation über die richtige und korrekte
Arbeitshaltung des Handwerkzeugs in der Bedienungshand. Der dem kleinen Finger der
umgreifenden Hand zugeordnete Übergang zwischen zwei Griffzonen stellt außer einer
Orientierungsstelle für die Rückinformation eine aktive Kraft ozone dar und eine
Zone zur feinen Kontrolle der Bewegungen.
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Die im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 angegebene Abstimmung von
Breite und Höhe der mittleren Griffzone im Verhältnis zu den umgreifenden Fingern
- Mittel- und Ringfinger -begünstigt in besonderer Weise die normale Krümmungsfähigkeit
der Hand. Ein erfindungsgemäßes Handwerkzeug liegt demnach -"wie angegossen"- in
der Hand, gewährleistet jedoch gegenüber bekannten liandwerkzeugm den außerordentitich
wichtigen Vorteil der ständigen Rückinformation über die korrekte Arbeitshaitung
des Werkzeugs Außerdem gestattet die Stufung des Griffs besonders günstige Kraftangriffspunkte
einzelner Handstellen am Werkzeug und ermöglicht so die gezielte und gut dosierbare
Kraftaufbringung bei der Verrichtung der Arbeit m-< dem Werkzeug. Ein weiterer
Vorteil
der Abstufung besteht auch in der Möglichkeit eines rutschsicheren Ergreifens und
Festhaltens des Werkzeugs i-n Längsrichtung des Griffes, während eine Verdrehung
um die Grifflängsachse in großem Maß durch die ausgeprägt rechteckige bzw. elliptische
Ausbildung mit stark unterschiedlichen Achsenmaßen verhindert wird.
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In weiterer Ausbildung des Erfindungsgegenstandes ist vorgesehen,
daß sich die Höhen der kleineren Griffzonen zu ihren Breiten im wesentlichen zueinander
verhalten wie die Höhe der mittleren Griffzone zu deren Breite. Die Abstufung der
im Querschnitt unterschiedlich starken Griffzonen ist nach diesem Merkmal etwa proportional.
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Die Übergangsbereiche zwischen den Griffzonen sind mit Vorteil als
um etwa .70"-(ilPgeneigte relativ kurze Schultern mit großem Übergangsradien ausgebildet,
aufgrund welcher Anordnung trotz Schaffung aktiver Kraftzonen und Zonen wirksamer
Rückinformation keine zu Unbequemlichkeiten bei der Handhabung führenden störende
Absätze vorhuden sind.
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Zweckmäßig sind die Querschnitte der beiden an die mittlere Griffzone
angrenzenden äußeren Griffzonen identisch ausgebildet, wodurch das Handwerkzeug
in gleich guter Weise sowohl mit daumenseitig abstehendem Arbeitswerkzeug als auch
mit handkantenseitig hervorstehendem Arbeitswerkzeug ergriffen und gehandhabt werden
kann.
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Als besonders vorteilhaft hat sich ein Verhältnis der Höhe der mittleren
Griffzone zu ihrer Breite etwa in der Größenordnung von 1,6:1 bis 1,7:1 bei Befolgung
der erfindungsgemäßen Lehre herausgestellt. Ein besonders vorteilhaftet
Griff
ergibt sich im übrigen durch Ausbildung der Länge einer äußeren Griffzone von etwa
der halben Cröße der Länge der mittleren Griffzone. Die IIöhe/Breite der mittleren
Griffzone ist mit Vorzug etwa um 3000 größer als die Höhe/ Breite einer äußeren
Griffzone.
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Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß
sich der dem Arbeitswerkzeug benachbarten Griffzone an ihrem der mittleren Griffzone
abgekehrten Ende ein etwa senkrecht von ihrer äußeren Oberfläche abstehender im
wesentlichen ringförmiger Anschlag anschließt. Dieser Anschlag wirkt als deutlich
wahrnehmbare Griffbegrenzung und Daumen- bzw. Handabstützung. Der Anschlag verhindert
insbesondere bei Elektrowerkzeugen, deren Arbeitswerkzeuge mit stromführenden Teile
in Bertillrung kommen könne, eine Berührung der Hand mit spunnungsführenden Teilen.
Der Anschlag kann außerdem als Kraftangriffspunkt flir die Arbeitshand wirksam werden.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Zur Erläuterung dient ein Kabelmesser, an dem sich die erfindungsgemäßen
Merkmale mit besonderen Vorteilen zur Anwendung bringen lassen. In den Figuren zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht der hohen Seite eines handwerkzeugs, Fig. 2 eine Ansicht der
brciten Seite des IIandwerkzeugs nach Fig. 1, Fig. 3 und 4 Querschnitte nach den
Schnittlinien
III-III und IV-IV nach Fig. 1, Fig. 5 ein erfindungsgemäßes
Elandwerkzeug in einer flaup tarbe i ts hal tung .
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Das stellvertretend für ein Handwerkzeug vergleichbarer Funktion
dargestellte Kabelmesser umfaßt eine von einer nicht gezeichneten Schutzkappe abdeckbare
blesserklinge 10 und einen Griff 11. Die Messerklinge 10 ist in dem aus Kunststoff
bestehenden Griffkörper über einen Verbindungsabschnitt 10a eingegossen . Der Griff
11 umfaßt messerseitig einen vorderen Abschnitt 12 als halterung für das Messer
10 und die Abdeckkappe. Diesem Abschnitt 12 schließt sich ein im Querschnitt erheblich
vergrößerter Anschlag 13 an, der Schutzfunktion hat und als Griffbegrenzung dient.
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Der jenseits der Klinge 10 gelegene Bereich des Griffes 11 ist hintereinander
in die drei Griffzonen 14,15 und 16 unterteilt. Die vordere Griffzone 14 und die
hintere Griffzone 16 sind in ihrem in Fig. 3 dargestellten Querschnitt identisch
ausgebildet. Dieser Querschnitt ist im weitesten Sinne rechteckig mit gerundeten
Kanten 17 und konvex gewölbten Außenflächen 18, 19, 20 und 21 ausgebildet. Die höhe
h1 dieses Querschnitts verhält sich zur Breite b1 etwa wie 1,7:1. Über seine Länge
li hinweg ist der Querschnitt konstant.
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In Richtung auf das Griffende zu geht die Griffzone 14 im Bereich
einer um etwa r ansteigenden Schulter 22 in die mittlere, verdickte Griffzone 15
über. Diese Griffzone 15 besitzt den in Fig. 4 dargestellten Querschnitt.
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Auch dessen Kanten 43 sind deutlich abgerundet, die äußeren
Flächen
23 bis 26 konvex gekrümmt. Am Beispiel der konvex gekrümmten Außenfläche 2() ist
eine funktionelle Aufrauhung anhand zweier Kerben 27 dargestellt, die beispielsweise
im Bereich 28 (Fig. 1) in Form von Schriftzeichen vorgesehen sein können. Das Achsenverhältnis
des Querschnitts der mittleren Griffzone 15 beträgt nach Fig. 4 H:B etwa 1,63:1.
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Nach einer Länge 12, die etwa doppelt so groß ist wie die Länge lt
der kleineren Griffzone 14 geht die größere mittlere Griffzone 15 über eine der
Schulter 22 analoge Schulter 29 in die endseitige kleinere Griffzone 16 über, deren
Länge 13 etwa der Länge 11 der vorderen Griffzone 14 entspricht und deren Querschnitt
mit dem Querschnitt der Griffzone 14 identisch ist. Außenseitig ist die Griffzone
16 allseits gerundet durch Radien 30, 31 und 32.
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Das Verhältnis der Länge 12 zur handhabbaren Gesamtlänge L des Griffes
11 beträgt beim Ausführungsbeispiel etwa 1:2,25.
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In Fig. 5 ist eine Arbeitshand mit korrekt ergriffenem Kabelmesser
dargestellt. Anhand dieser Darstellung und im Vergleich mit den Fig. 1 und 2 ist
ersichtlich, daß. der Griff so gestaltet ist, daß der aus Daumen 33 und Zeigefinger
34 gebildete Greifring den kleineren Querschnitt der vorderen Griffzone 14 umfassen
kann, während die bandmitte 35 de im Querschnitt größere mittlere Griffzone 15 umschließt,
wobei sich die Handfläche und die Innenflächen von Mittelfinger 36 und Ringfinger
37 auf dieser Griffverdickung 15 abstützen.
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Klingenseitig erfahren Daumen 33 und Zeigefinger 34 durch den Anschlag
13 eine Griffbegrenzung gegen Berührung
mit spannungsführenden
Teilen. Der sich auf der Fläche 18 der Griffzone 14 abstützende Daumen 33 kann hier
kraftaktiv wirksam werden und außerdem gegen die Flanke 13a des Anschlags 13 Druck
ausüben.
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Wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich ist, ist die Länge der mittleren
Griffzone 15 so bemessen, daß die Handtellergrube einer durchschnittlichen Arbeitshand
eines Erwachsenen ausgefüllt wird. Der kleine Finger 38 stützt sich an der Schulter
29 ab. Diese Schulter 29 ist eine aktive Kraft zone sowie eine wichtige Orientierungsstelle
für die Rückinformationen sowie für die feine Kontrolle der Bewegungen.
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Die Form des Griffendes ist in einer solchen Weise abgerundet, daß
auch das Griffende bei Änderung der Handlage die richtige Lageinformation vermitteln
kann. Alle Übergangsstellen an den Schultern 22 und 29 sind stark gerundete sanfte
Kanten, die entsprechende Rückinformationen über die Gesamtlage des Werkzeuges in
der Hand ermöglichen.
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Die erfindungsgemäßen Griffzonenproportionen bewirken, daß eine arbeitsgerechte
und ergonomisch günstige Handhaltung des Griffs in der Hand in nahezu unbewußt automatischer
Weise so erfolgt, daß sich die Zwischenfingerzone an der großen Fläche 24 der mittleren
Griffzone 15 abstützt, deren Höhe H der Größe der ersten Metakarpal-Glieder von
bfittelfinger 36 und Ringfinger 37 entsprechen. Die schmale Fläche 23 (Fig. 2) der
verdickten mittleren Griffzone stützt den Daumenballen 39 und die gegenüberliegende
Fläche 25 die mittlere Fingergliederpartie
- die zweiten Metakarpalglieder
40 u. 1 - von Mittelfinger 36 und Ringfinger 37.
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Im übrigen ist der Griff 11 im wesentlichen längssymmetrisch gestaltet,
so daß auch in Gegenlage (Daumen 33 vorn oder hinten) mit dem Werkzeug gearbeitet
werden kann, wobei alle aktiven Funktionen wie auch die wichtigen Rückinformationen
erhalten bleiben.
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Die unter einem Winkel von etwa 3()° angeordneten Griffabstufungen
- Schultern 22 und 29 - sind in ihren Übergängen gerundet und folgen dem Grundquerschnitt.
Die Größe dieser Griffabstufung ist so gewählt, daß die Finger - insbesondere Zeigefinger
34 und kleiner Finger 38 - eine optimale Abstützung erfahren, wobei Form und Größe
der Abrundungen und Übergänge nicht monoton, sondern als Reizzone für die aktive
Motorik sowie für die Rückinformation bei der Bewegungskontrolle dienen. Es soll
ganz bewußt die Schwelle des angenehmen Wahrnehmens nicht überschritten werden.
Hingegen soll an der Griffbegrenzung - Anschlag 13 - das Gegenteil erreicht werden:
hier soll bei Berührung eine unangenehme Wahrnehmungsfunktion im Sinne einer Warnfuiiktion
erreicht werden. Aus diesem Grund ist der Übergang von Criffzone 14 zum Anschlag
13 jähansteigend ausgebildet.
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Abschließend sei noch vermerkt, daß die beschriebene erfindungsgemäße
Form des Griffes 11 in geradezu universeller Weise jede erforderliche funktionelle
Griffhaltung bei allen anfallenden Arbeiten mit dem dargestellten Messer ermöglicht.
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