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Griffe für Schneidwerkzeuge, wie Skalpelle, Amputationsmesser und
Tafelmesser
Die neuen Griffe sind dadurch besonders gekennzeichnet, daß sie durch
die Anordnung von Daumengriffen, Einkerbungen und entsprechende Formgebung dem anatomischen
Bau der Hand beste möglichst angepaßt sind. Diese Vorzüge der Griffe dienen ausschließlich
der ungezwungenen Handhabung und der sich daraus ergebenden Sicherheit bei der Arbeit.
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Die bisherigen Formen der Skapellgriffe waren unvollständig und wurden
von den Chirurgen oft bemängelt. Der gebräuchlichste Dreilängskehlengriff sowie
der mit zwei Daumengriffen versehene, die quer zur Längsrichtung des Griffes eingearbeitet
sind, der Griff mit einer längs des Griffes verlaufenden Kutschkehle sowie der Griff
nach Bergmann, der mit mehrerenQuerrillen versehen ist, und ähnliche andere Griffe
sind alle verhältnismäßig sehr dünn (etwa 4 mm stark) und lösen bei dem gummibehandschuhten
Chirurgen eine gewisse Unsicherheit aus. Auch das französische Modell nach Cm 11
in mit dem glatten Hohlgriff und rechteckigen Profil ist den Anforderungen des Chirurgen
nicht gerecht geworden.
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Die Aufgabe des neuen Skapellgriffes ist, eine vollkommene Sicherheit
der Schnittführung zu gewährleisten. Diese Sicherheit wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß eine dem Mittelfinger angepaßte Rille a von vorn (Fig. I bis IV) schrauben
förmig bis über die Mitte nach hinten zu eingearbeitet ist. Die schraubenförmige
Rille verläuft so, daß der Mittelfinger auch bei einer kreisförmigen Schnittführung
sowohl nach links als auch nach rechts immer in der Rille liegt. Gehalten und gesichert
wird der Griff einerseits durch den
Daumen und anderseits durch
den Zeigefinger, die auch die kreisförmigen Bewegungen ausführen. Ein Abrutschen
dieser beiden Finger wird verhindert durch die eingekerbten Rillen b, die ebenfalls
schraubenförmig von von bis über die Mitte nach hinten zu eingearbeitet sind. Der
Griff ist hinten bei c rund gehalten, damit er bei der kreisförmigen Schnittführung
in seiner Auflage zwischen Daumen und Zeigefinger ein widerstandsloses Gleiten ermöglicht.
Der Griff ist zweckmäßig hohl und ermöglicht daher dem Chirurgen ein gefühlvolles
Arbeiten. Als Hohlgriff kann der Griff im Schlagverfahren aus Eisen, Messing, Neusilber
und Aluminium hergestellt werden, als voller Griff kann er gegossen oder gespritzt
werden. Sobald die chemische Industrie so weit fortgeschritten und folglich in der
Lage ist, Kunststoffe herzustellen, die ein niedriges Einheitsgewicht haben und
die sowohl ein Auskochen in Wasser als auch eine Trockensterilisation, ohne Schaden
zu nehmen, gut überstehen (in Amerika gibt es jetzt schon solche Stoffe), kann er
ohne weiteres gepreßt werden.
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Wird der Griff als Hohlgriff hergestellt, kann die Skalpellklinge
entweder hart eingelötet oder mit Gewinde versehen unter Verwendung eines Dichtungsringes
eingeschraubt werden; in diesem Falle kann der Griff, nachdem die Klinge abgenutzt
ist, wie der verwendet werden.
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Der neue Skalpellgriff unterscheidet sich im wesentlichen von den
bisher bekannten durch seine außergewöhnliche Handlichkeit. Die Formgebung des Griffes
ist so ausgeführt, daß dieser sich dem anatomischen Bau und der Fingerstellung,
die während der Schnittführung eingenommen wird, außergewöhnlich gut anpaßt. Während
bei den bisher bekannten Formen der Skalpellgriffe der Unsicherheitsfaktor bei der
Ausführung des Schnittes in dem Operationsfelid sehr groß und eine gleitende kreisförmige
Schnittführung kaum oder nur bedingt möglich war, gewährleistet der neue Griff dem
Chirurgen bei der Operation sowohl bei der Ausführung eines geraden Schnittes als
auch bei einer kreisförmigen Schnittführung nach links oder nach rechts eine vollkommene
Sicherheit.
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Die Bemängelung der Griffe von Amputationsmessern von seiten des
Chirurgen liegt ähnlich wie bei dem Skalpellgriff. Die gebräuchlichsten Griffe sind
entweder glatte Hohlgriffe mit rechteckigem Profil oder volle mit einer längs gehaltenen
Kutschkehle und einem quer zur Längsrichtung eingearbeiteten Daumengriffr.
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Die Aufgabe des neuen Amputationsmessergriffes besteht auch hier
darin, eine vollkommene Sicherheit der Schnittführung zu gewährleisten. Diese Sicherheit
wird erfindungsgemäß erreicht durch die vier Einkerbungen der Fig. IV, d, e, f,
g und den tief ausgearbeiteten Daumengriff der Fig. V, h.
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Diese den Daumen fast einbettende Vertiefung und die- schräg verlaufenden
Einkerbungen sowie die schräg nach unten und seitlich verlaufende Form im ganzen
passen sich dem anatomischen Bau der Hand und der Stellung, die diese während der
Schnittführung einnimmt, vollkommen an. Ein Abgleiten der Hand von dem Messergriff
ist daher ausgeschlossen. Bei der Herstellung des Griffes kann genau so verfahren
werden wie es bei dem Skalpellgriff beschrieben ist.
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Der neue Amputationsmessergriff unterscheidet sich im wesentlichen
von den bisher bekannten ehenfalls durch seine außergewöhnliche Handlichkeit. Auch
bei diesem Griff ist in der Formgebung so verfahren worden, daß er sich dem anatomischen
Bau der Hand und der Stellung, die diese während der Schnittführung einnimmt, so
gut anpaßt, daß ein zwangloses Arbeiten ermöglicht wird. Diese zwanglose Haltung
der Hand gewährleistet eine ruhige un.d sichere Schnittführung.
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Griffe für Tafelmesser gibt es ja bekanntlich in allen Spielarten.
Es gibt glatte, zylindrisch verlaufende Griffe mit ovalem Profil oder die gebräuchlichste
Ausführung, die konisch verlaufende Form, die sich von hinten nach vorn dem Kropf
zu verjüngt und noch mehrere Rillen und Verzierungen aufweist oder auch glatt sein
kann, ebenfalls mit ovalem Profil und noch ähnliche andere Formen, aber im wesentlichen
nicht sehr voneinander verschieden. Auch die aus Holz und Kunststoff gefertigten
Griffe sollen nicht unerwähnt bleiben, die in der Form den oben beschriebenen ähnlich
sind. Die meisten dieser Griffe, wenn nicht gar alle, sind aber zu kurz und nur
wenig handlich.
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Der neue Griff für Tafelmesser hat die gleiche Aufgabe zu erfüllen
wie die beiden oben beschriebenen: Sicherheit und ungezwungene Handhabung.
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Der neue Griff hat im ganzen sieben Vertiefungen, wie in der Zeichnung
(Fig. IX bis XII) mit i, k, 1, nz, n, 0, p bezeichnet. Diese Vertiefungen sind so
angeordnet, daß sich die Finger beim Gebrauch zwanglos in die entsprechenden, für
sie vorgesehenen Daumenvertiefungen einordnen. Der Griff ist leicht gekrümmt, so
daß er ganz vorzüglich in der Höhlung der Hand festliegt. Beim Gebrauch zu Tisch
liegt beispielsweise der Zeigefinger in der Vertiefung o (Fig. XII), der Daumen
in der Vertiefung k (Fig. IX); wird Butterbrot gestrichen, liegt der Zeigefinger
in der Vertiefung n (Fig. XI) und der Daumen iii p (Fig. XII). Auch für den eventuellen
Gebrauch zum Brotschneiden, was mit einem Tafelmesser eigentlich nicht gemacht werden
sollte, ist für den Daumen eine Daumenvertiefung 1 (Fig. X) vorgesehen. Brei der
Herstellung des Griffes kann das bisherige bekannte Fertigungsverfahren beibehalten
werden. Der Griff ist zweckmäßig hohl und kann aus den bekannten üblichen Stoffen,
wie Alpaka, Messing, Aluminium und ähnlichen, bisher verwandten Stoffen hergestellt
werden. Wird ein Kunststoff verwandt, ist der Griff voll.
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Die Vorzüge des neuen Griffes gegenüber den bekannten Formen liegen
in der sicheren und bequemen Handhabung. Es ist bei diesem Griff ausgeschlossen,
daß mit dem Zeigefinger, wie es häufig vorkommt, auf den Rücken der Messerklinge
gefaßt wird und so, von einer gewissen Ungeschicklichkeit abgesehen, eine Unsicherheit
hervorgerufen wird.
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Der Griff ist zweckmäßig etwas länger gehalten,
als
es bei den bisherigen der Fall war, und die Messerklinge etwas kürzer, so daß das
Messer im ganzen die gewohnte Länge beibehält und formschön wirkt.
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Alle drei Griffe können durch Pressen unterVerwendung von Eisen,
Messing, Neusilber, Aluminium oder anderen Stoffen hergestellt werden.
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Die Griffe können gegossen oder gespritzt oder bei Verwendung von
Kunststoffen in der Presse hergestellt werden.