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Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsmesser der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art. Solche Sicherheitsmesser kommen vielfach zum Einsatz, beispielsweise in Discountern, in Lagern und Logistikbereichen, im Handwerk, aber auch im Haushalt. Häufig werden derartige Sicherheitsmesser verwendet, um Kartons und Verpackungen zu öffnen, aber auch um Waren zuzuschneiden, beispielsweise Teppiche oder andere flächige Waren. Besonders häufig werden derartige Messer in großen Hallen eingesetzt, in denen viele Bedienpersonen beispielsweise eine große Anzahl an Kartons öffnen und dabei derartige Sicherheitsmesser verwenden. Es gibt dabei verschiedene Arten von Sicherheitsmessern. Bei einer ersten Art bewegt eine Bedienperson ein Vorschubelement nach vorne in Richtung der Öffnung des Griffkorpus, wobei die Klinge in ihre Schneidlage verbracht wird. Sobald die Bedienperson die dazu verwendete Kraft auf das Vorschubelement löst, schnellt das Vorschubelement durch die Kraft einer oder mehrerer Federn zurück und bringt die Klinge in ihre Sicherheitslage. Bei einer anderen Art von Sicherheitsmessern wird die Klinge nach jedem Schneidvorgang automatisch durch die Kraft der wenigstens einen Feder in ihre Sicherheitslage verbracht, auch wenn die Bedienperson das Vorschubelement noch gegriffen hat und in seiner nach vorne bewegten Position hält. Diese Sicherheitsmesser weisen ein sehr hohes Maß an Sicherheit und ein sehr geringes Verletzungsrisiko auf und werden bevorzugt in großen Hallen und Bereichen eingesetzt, in denen viele Menschen arbeiten, die auch eine große Anzahl an Schneidvorgängen durchführen, beispielsweise beim Öffnen von Kartons und anderen Verpackungen o.ä.
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Bei der federbelasteten Rückführung der Klinge in die Sicherheitslage entsteht ein gut hörbares Geräusch. Wenn viele Schneidvorgänge durchgeführt werden bzw. eine größere Anzahl an Bedienpersonen in einer Halle oder ähnlichen Räumlichkeiten mit der Handhabung derartiger Sicherheitsmesser betraut ist, kann ein hoher Lärmpegel entstehen. Dies ist nicht nur unangenehm für dort arbeitenden die Mitarbeiter, sondern kann sich auch negativ auf deren Gesundheit auswirken.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die zuvor erwähnten Nachteile zu vermeiden und ein Sicherheitsmesser zu konzipieren, welches geräuschärmer zu bedienen ist und die Bedienung daher für eine Bedienperson angenehmer macht. Diese Aufgaben werden durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst, denen folgende besondere Bedeutung zukommt.
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Es ist ein Dämpfungsglied vorgesehen, welches die Bewegung der Klinge in die Sicherheitslage dämpft. Durch diese Dämpfung wird das laute Geräusch, welches sonst entsteht, wenn die Klinge in ihre Sicherheitslage durch die Kraft der Feder zurückschnellt, gedämpft und ist deutlich leiser und angenehmer für eine Bedienperson.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel dient als Dämpfungsglied ein Pufferelement, welches aus einem weichen Material besteht und zwischen Anschlag und Gegenanschlag angeordnet ist. Das laute Geräusch entsteht meist dann, wenn Anschlag und Gegenanschlag mit Schwung aufeinander treffen. Wird in diesem Bereich ein Pufferelement eingesetzt, wird das Geräusch deutlich gedämpft. Als Material für das Pufferelement kann beispielsweise Gummi, ein weicher Kunststoff oder ein anderes Material mit ähnlichen Eigenschaften dienen.
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In einem ersten Ausführungsbeispiel ist das Dämpfungsglied am Griffkorpus angeordnet. Hier tritt es in Wirkverbindung mit dem Gegenanschlag am Vorschubelement, wenn dieses durch die Kraft der Feder in den Griffkorpus zurück bewegt wird. Ist im Griffkorpus eine Rückzugsbegrenzung vorgesehen, so kann das Dämpfungsglied auch an dieser angeordnet sein.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel ist das Dämpfungsglied am Vorschubelement angeordnet und tritt bei der Überführung der Klinge in ihre Sicherheitslage mit dem Anschlag am Griffkorpus in Wirkverbindung.
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Die beiden beschriebenen Ausführungsbeispiele sind quasi gleichwertig und können je nach konkreter Ausgestaltung des Sicherheitsmessers eingesetzt werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Dämpfungsglied länglich ausgestaltet ist und mit mindestens der Hälfte seiner Länge in einer Aufnahme am Vorschubelement, am Griffkorpus oder an der Rückzugsbegrenzung eingebracht ist. Hierdurch ist das Dämpfungsglied besonders sicher im Griffkorpus gehalten.
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Weiterhin bevorzugt weist das Vorschubelement wenigstens einen Angriffspunkt für mindestens eine Feder auf. Diese dient dazu das Vorschubelement und mit ihm die Klinge automatisch in ihre Sicherheitslage zu überführen. Diese Bewegung ist besonders gleichmäßig, wenn zwei Federn vorgesehen sind, die auf gegenüberliegenden Seiten des Vorschubelements angreifen.
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Um die Klinge in ihre Schneidlage zu überführen, kann das Vorschubelement an seiner Außenseite eine Kontaktfläche aufweisen, welche von einer Bedienperson mit einem Finger oder Daumen kontaktiert und dann nach vorne in Richtung der Öffnung des Griffkorpus geschoben werden kann. Diese Art der Bedienung des Sicherheitsmessers ist besonders einfach und ergonomisch durchführbar. Um diese Betätigung zu vereinfachen, weist die Kontaktfläche bevorzugterweise eine Struktur auf. Diese verhindert ein Abrutschen der Finger oder Daumen der Bedienperson und verringert die für die Betätigung erforderliche Kraft. Um dieses noch zu verstärken, kann die Struktur wenigstens einen wappenförmigen Vorsprung umfassen. Dieser bietet eine besonders gute ergonomische Form, die von der Bedienperson besonders gut gegriffen werden kann. Die Wappenform sieht dabei ein gerades Ende, welches in Richtung der Klinge angeordnet ist und ein konvexes Ende, welches am von der Klinge abgewandten Ende befindlich ist, vor.
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Um die Kontaktfläche für eine Bedienperson gut zugänglich zu machen, weist der Griffkorpus auf Höhe der Kontaktfläche eine Ausnehmung auf. Durch diese ist die Kontaktfläche für eine Bedienperson gut und einfach zugänglich, um die Klinge in ihre Schneidlage zu verschieben.
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Am Griffkorpus ist noch eine Anlage vorgesehen, welche in der Schneidlage der Klinge mit einer Gegenanlage an der Klinge oder am Vorschubelement zusammen wirkt und verhindert, dass das Vorschubelement bzw. die Klinge zu weit aus dem Griffkorpus herausgeschoben wird. Hierdurch wird eine definierte Position für die Schneidlage der Klinge hergestellt.
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Weitere Vorteile und Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, den Unteransprüchen sowie den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigen:
- 1: ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Messers ohne Vorderteil des Griffkorpus mit Klinge in Sicherheitslage,
- 2: das Messer aus 1 mit Klinge in Schneidlage,
- 3: eine Klinge mit Vorschubelement in Draufsicht gemäß der Ausführungsform in 1 und 2,
- 4: die Klinge mit Vorschubelement aus 3 entlang des Schnitts IV-IV,
- 5: ein zweites Ausführungsbeispiel des Sicherheitsmessers mit Klinge in Sicherheitslage und Vorschubelement,
- 6: ein Schnitt durch das Sicherheitsmesser entlang VI-VI in 5,
- 7: das Sicherheitsmesser aus 6 mit Klinge in Schneidlage,
- 8: ein Schnitt durch das Sicherheitsmesser entlang VIII-VIII in 7,
- 9: Details des inneren Aufbaus des Griffkorpus mit Klinge und Vorschubelement gemäß der 5 bis 8.
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Die 1 und 2 zeigen eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sicherheitsmessers 10 ohne den oberen Teil des Griffkorpus 11, um besser die im Griffkorpus 11 befindliche Mimik zu erkennen. Die Klinge 20 des Sicherheitsmessers 10 befindet sich in 1 in ihrer Sicherheitslage 20.1 und ist vollständig in den Griffkorpus 11 aufgenommen, während sie in 2 in ihrer Schneidlage 20.2 dargestellt ist und aus der Öffnung 12 des Griffkorpus 11 bereichsweise heraus ragt.
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Die Klinge 20 ist in einem Vorschubelement 30 angeordnet und wird bei der Bewegung zwischen Sicherheitslage 20.1 und Schneidlage 20.2 mit diesem zusammen bewegt. Im Bereich des Gegenanschlags 31 am Vorschubelement 30 ist ein Dämpfungsglied 40 angeordnet. Dieses besteht hier aus einem Puffer aus einem elastischen und flexiblen Material. Der Anschlag 15 ist an einer Rückzugsbegrenzung 14 vorgesehen, die dafür sorgt, dass das Vorschubelement 30 nur bis zu einem bestimmten Punkt in den Griffkorpus 11 hinein bewegt werden kann. Somit können verschieden lang ausgestaltete Klingen 20 und/oder Vorschubelemente 30 im gleichen Griffkorpus 11 angeordnet werden, indem man unterschiedlich große Rückzugsbegrenzungen 14 vorsieht. Hierdurch werden Kosten für die Herstellung und Lagerhaltung des Griffkorpus 11 reduziert.
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Schnellt jetzt die Klinge 20 von ihrer Schneidlage 20.2 zurück in ihre Sicherheitslage 20.1, beispielsweise durch die Kraft einer oder mehrerer Federn, die hier nicht näher dargestellt sind, so wird das Geräusch, welches beim Aufprall zwischen Anschlag 15 und Gegenanschlag 31 durch das dazwischen befindliche Dämpfungsglied 40 gedämpft. Hierdurch kann der Geräuschpegel, der bei längeren bzw. ausführlicheren Arbeiten mit dem fraglichen Sicherheitsmesser 10 entsteht, deutlich reduziert werden, was zu einem gesundheitlichen Vorteil für die Bedienpersonen führt.
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Der Griffkorpus 11 weist eine Anlage 16 auf, die mit einer Gegenanlage 37 zusammenwirkt, wenn die Klinge 20 in ihrer Schneidlage 20.2 befindlich ist. Hierdurch ist eine genaue Position der Schneidlage 20.2 bestimmt und die Klinge 20 wird nicht zu weit oder zu wenig aus dem Griffkorpus 11 heraus geführt, um einen Schneidprozess durchzuführen.
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Den näheren Aufbau des Vorschubelements 30 mit Klinge 20 und Dämpfungsglied 40 zeigen die 3 und 4. Das Vorschubelement 30 weist an seiner Außenseite 32 zwei Kontaktflächen 33 auf und zwar an jeder seiner beiden Seiten eine. So kann das Sicherheitsmesser 10 sowohl mit der linken als auch mit der rechten Hand gleichermaßen betätigt werden. Die Kontaktfläche 33 besitzt dabei einer Struktur 34, die es einer Bedienperson auf einfache Art und Weise ermöglicht, das Vorschubelement 30 nach vorne, in Richtung der Öffnung 12 des Griffkorpus 11 zu verschieben, um die Klinge 20 in ihre Schneidlage 20.2 zu bringen. Hierbei umfasst die Struktur 34 mehrere wappenförmige Vorsprünge 35, wobei die gerade Seite der wappenförmigen Vorsprünge 35 in Richtung der Klinge 20 weist, während die konvex ausgebildete Seite der Klinge 20 abgewandt angeordnet ist. Aus 4 ist auch noch ersichtlich, dass die wappenförmigen Vorsprünge 35 unterschiedliche Höhen aufweisen können, um noch ergonomischer ausgebildet zu sein. Schließlich erkennt man noch zwei Angriffspunkte 36 am Vorschubelement 30, an denen die Enden von zwei Federn befestigt werden können, um ein automatisches Überführen der Klinge 20 in ihre Sicherheitslage 20.1 durchzuführen.
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Das Dämpfungslied 40 ist in einer Aufnahme 41 angeordnet. Hierdurch wird es besonders gut festgelegt was insbesondere bei dem weichen und elastischen Material, aus welchem das Dämpfungsglied 40 besteht, wichtig ist. Das Dämpfungsglied 40 ist dabei mit mehr als der Hälfte seiner Länge in der Aufnahme 41 angeordnet und ragt nur mit seinem einen Ende heraus, um eine Dämpfung des Geräusches zwischen Anschlag 15 und Gegenanschlag 31 vorzunehmen.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sicherheitsmessers 10 zeigen die 5 bis 9. Während in den 5 und 6 die Klinge 20 in ihrer Sicherheitslage 20.1 befindlich ist, zeigen die 7 und 8 die Klinge 20 in ihrer Schneidlage 20.2. Das hier gezeigte Vorschubelement 30 weist ebenfalls eine Kontaktfläche 33 mit einer Struktur 34 auf, die hier aus mehreren in Reihen angeordneten wappenförmigen Vorsprüngen 35 besteht. Auch hier weist die gerade Seite der wappenförmigen Vorsprünge 35 in Richtung der Klinge 20, während die konvex ausgebildete Seite der Klinge 20 abgewandt angeordnet ist. Diese Form ist besonders ergonomisch und eine Bedienperson kann die Klinge 20 mit geringem Kraftaufwand in ihre Schneidlage 20.2 bringen. Der Griffkorpus 11 weist dabei auf jeder seiner beiden Seiten eine Ausnehmung 13 auf, damit die darunter befindliche Kontaktfläche 33 des Vorschubelements 30 für eine Bedienperson gut zugänglich ist. Die Ausnehmung 13 ist dabei ungefähr genauso breit gestaltet, wie die Kontaktfläche 33.
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Das Dämpfungsglied 40 ist in dieser Ausführungsform am Griffkorpus 11 angeordnet. Auch in diesem Ausführungsbeispiel ist eine Aufnahme 41 für das Dämpfungsglied 40 vorgesehen. Diese wird vom Griffkorpus 11 selbst gebildet. In der Sicherheitslage 20.1 der Klinge 20 liegt der Gegenanschlag 31 am Dämpfungsglied 40 auf. So entstehen keine unangenehmen Geräusche, wenn die Klinge 20 in ihre Sicherheitslage 20.1 überführt wird.
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In 9 ist nochmals das Vorschubelement 30 mit der Klinge 20 gezeigt, sowie das Dämpfungsglied 40. Zwischen dem Vorschubelement 30 und dem Dämpfungsglied 40 ist eine schienenartige Führung vorgesehen, die die Bewegung des Vorschubelements 30 führt. Das Dämpfungsglied 40 ist in einer Aufnahme 41 angeordnet, die in diesem Ausführungsbeispiel noch Vorsprünge aufweist, in denen sich das Dämpfungsglied 40 besonders gut verkrallen kann, damit das Dämpfungsglied 40 sicher gehaltert ist und nicht verrutschen kann.
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Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass die hier dargestellten Ausführungsformen lediglich beispielhafte Verwirklichungen der Erfindung sind. Diese ist nicht darauf beschränkt. Es sind vielmehr noch Abänderungen und Abwandlungen möglich. So können beispielsweise auch mehrere Dämpfungsglieder vorgesehen sein oder diese können eine andere Form aufweisen. Auch ein senkrecht zur Bewegungsrichtung der Klinge angeordnetes Dämpfungsglied ist von der Erfindung mit umfasst.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Sicherheitsmesser
- 11
- Griffkorpus
- 12
- Öffnung in 11
- 13
- Ausnehmung in 11
- 14
- Rückzugsbegrenzung
- 15
- Anschlag
- 16
- Anlage
- 20
- Klinge
- 20.1
- Sicherheitslage von 20
- 20.2
- Schneidlage von 20
- 30
- Vorschubelement
- 31
- Gegenanschlag
- 32
- Außenseite
- 33
- Kontaktfläche
- 34
- Struktur
- 35
- Wappenförmiger Vorsprung
- 36
- Angriffspunkt
- 37
- Gegenanlage
- 40
- Dämpfungsglied
- 41
- Aufnahme